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Dresdner? Nachrichten. Nr. 287. Seite 4. »M Sounabend. 1«. Oktober 18S7 wältigt So ist er, Gott sei Dank! Maler und Dichter geblieben i»d noch dazu ein deutscher von echtem Schrot und Korn.— Aus gegraben. In diesem Zorn hat er Manches anaefangrne Bild vrr- grislernng achten, denn sie gehören zu seiner Kraftnatur. Er ist kein Talent, kein Genie, sondern einfach ein Phänomen. Wenn er dereinst dem Nachen seines Freundes Charon entsteigen und von seinen Nymphen, Tritonen. Nereiden und lieblichen Englein in die Gefilde der Seligen geleitet werden wird, dann wird ihn Pan nick» erschrecken, sondern feierlich begrüben, und die großen Maler, Dichter, Musiker, Denker, Bildhauer und Luftschiffer aller Zeiten werden Spalier bilden. — Aber bis dahin Ist noch weit. Cs ist eine Lust, mit ihm zn leben, und wir wünschen ihm das Tizianii'chc Alter!" 7 Sonnabendvesper in der S o p b i e n k i r ch e, Nach mittags 2 Uhr: I. Präludium und Fuge für Orgel G-<tl»-> von Job. Seb. Vach. 2. „Singet dem Herrn ein neues Lied". Motette filr zwei Eböre nach dem Sü. Psalm von Martin Bluniner. 3. „Zwei Stücke fltr Violine, vorgetragen von Fräulein Juanita Brockmann: :>» Adagio von Nardini, b> „l.aucluio Dominum" von W. A. Mozart, bearbeitet von Job. Laulerbach. 4. „Woher kommt denn die WeisheitMotette für 4-, o-, 7. und «-stimmigen Ebor und Solostimmen von Gustav Schreck, Kantor an der Tbomasschute in Leipzig. 7 Im König!. Hofopcinhalise findet heute das erste Gust- spiel der Me. Röjane und ihres Pariser Ensembles statt. Zur Aufführung getaugt „ Frou - Frvu " , Komödie in fünf Akten bonMellhac und Halbvv.—Das Königs. Hosschansplel giebt G ogol's „Revisor Die Vorstellungen beginnen halb 8 Uhr. v Mittheilung ans dcni Bureau der König!. Hostheatn. Sonntag den 17. Oktober geht im König!. Schauspielhause zur Vorfeier von H. v. Kleist's Gebnrlstag neu einstudirt das füns- aktige Schauspiel „Prinz Friedrich von Homburg" in Scene. Den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg spielt zum ersten Male Herr Winds, den Grasen von Hohenzollern Herr Blankenstein. -i Reinhold Becker's „Ratbol d" wird wegen kontraktlichen Urlaubs des Herrn Scheidemantel als erste Novität nach Bnnaert's „Kirke" in der zweiten Hälfte der laufenden Saison im Konigl. Hofopernhause zur Aufführung gelangen. 7 Auf Einladung des Herrn Oberbürgermeisters Beutler ver sammelten sich gestern Abend 6 Uhr im Stadtmuseum eine Anzahl Herren, um über die Veranstaltung einer zweiten K u n st - eschluß zu f," Vodel aus dem Ministerium des Innern und die Geh. Näthe v. Scydlitz, Woermann, Grass, außerdem die Professoren Treu, Lehrs, Kuehl und Graf Vitzthum, Abgeordnete der Künstlerschaft und andere Interessenten. Nach kurzer Bcrathung wurde unter allseitig« Zustimmung beschlossen, daß im Jahre 1899 eine große deutsche nationale Ausstellung der Kunst und des Kunstaewerbes stattfinden solle. Durch Akklamation wurde der erfolgreiche Leiter der jetzigen Ausstellung auch für die zukünftige wieder gewählt, wie für den Ehrenvorsitz Herr Oberbürgermeister Beutler. Das Komitee setzt sich zusammen aus den Herren Prof. Diez, Prof. Kießling, Prof. Bantzer, Architekt Gräbner, Bankier Hahn, Prof. Treu, Prof. Lehrs, Prof. Gurlitt, Dr. Paul Schumann. Ferner stellen ie drei Vertreter: der akademische Rath, die Kunstgenossen schaft, der Verein bildender Künstler; der Kunstverein einen weite ren. Die konstituirendc Sitzung wird am nächsten Mittwoch statt finden. Es ist sehr erfreulich, daß Dresden bei dieser bedeutsamen Wendung des Ausstclliingswesens die Führung übernimmt. 7 Residcnztheater. Vielfachen Wünschen entsprechend geht am Sonntag Nachmittag 3'/s Uhr noch einmal die Operette: „Das Modell" (zn ermäßigten Preisen) in Scene. Abends findet die letzte Sonntags-Aufführung des Schauspiels „Sodoms Ende" statt. f Heute findet im Vereinshause das Concert des Herrn Eugen Gura statt unter Mitwirkung des Herrn Behm (Klavier). 7 Im heutigen ersten Sinsonie-Concert inr Gewerbe- l> n u s gelangen zur Aufführung : Ouvertüre „Nun BlaS" von F. Mendels sohn : Air a. d. Suite (D-clui) von Seb. Vach i Romanze und Scherzo für Violino-Solo.von Ries; sinfonischer Prolog zu Dantes „Divina Coin- media" von Woyrich; Sinfonie <Nr 4, D-ckur) von Beethoven; „Auf der Wanderschaft", Suite siir Orchester von A. Klughardt: Weibegesang für 4 Violoncello-Soli voi, F. Grützmacher; Ouvertüre zu „Tannhiiuser". f Mit heute läuft der Termin für die Ausgabe der Abonnementskarten für die Philharmonischen populären Künstler-Concerte ab. Die Preise für die einzelnen Concerte werden, außer Abonnement, um das Doppelte s Der Bach-Verein wird unter der Leitung des Herrn Musikdirektor Namolh zu seinem dritten Stistungstage am 31. März in der Konigl. Hof- und Sov" geistliches Concert veranstalten, in weic Passion von Bach (für Chor, Soli und Orch kommt. 1-Sächsischer Kunstverein. Die Wandgemälde (nicht hienkirche ein großes hem die Jobannes- ffter) zur Aufführung 18. Oktober bis mit 18. November bleibt die Ausstellung des Sächsischen Kunstvereins wegen der akademischen Schülerarbelten- Ausstellung geschlossen. 7 Beim Hauptgottesdienste morgen in der A n n e n k i r ch e wird die Concert- und Oratoriensängerin Fräulein Marg. Knothe die Wer- mann'sche Arie: „Ich will Euch tragen"/ singen. ß Der engere Wettbewerb für einen Stübelbrunnen scheint zu Gunsten des Hauschild'schen Entwurfs entschieden zu sein. Man darf auf die öffentliche Ausstellung der vier Arbeiten gespannt sein. 7 Im Leipziger Stadttheater gelangt nächste Woche eine drei- aktige Oper „Die Grille" (nach George Sand's „petito l'-rciotte") von Joh. Doebber zur ersten Aufführung. 7 Nach Mittheilung der „Neuen Freien Presse" wird Irl. Wedekind in nächster Zeit im Wiener Hofopnntheater mit unterlegtem Kontrakt auf Engagement gastiren. — Derartige in letzter Zeit in den Blättem mehrfach austauchende Nachrichten dürfen wohl mit Recht mit den Verhandlungen in Verbindung gebracht werden, die zur Zeit zwischen Frl. Wedekind und der Königs. Generaldireltion über einen neuen Vertrag nach Ablauf des zur Zeit noch bestehenden und in Anbetracht ihrer bevor stehenden Vermählung schweben Um solche Meldungen von „Gastspielen mit unterlegten Kontrakten", welche die Ver hältnisse als aus des Messers Schneide stehend hinstellen, recht zu würdigen, muß man ihre Provenienz genau kennen. Es ist schon dagcwesen. daß solche Nachrichten gar keinen thatsäch- lichen Hintergrund gehabt haben, daß sie ab« erst dementlrt worden sind, nachdem schwebende Verhandlungen einen befriedigen den Abichluß gesunden hatten Bei der hervorragenden Künstln- ichaft Frl. Wedekind's und dem großen Interesse, welches das Dresdner Publikum für diese Künstlerin hegt, kann man die leb hafte Tbeilnahme verstehen, die Allem, was von jenen Verhand lungen bekannt wird, allseitig entgeaengebracht wird. Ganz gewiß ist man in dem Wunsche einig, daß Frl. Wedekind als ein hell leuchtender Stern unserem berühmten Kunstinstitute erhalten bleiben möge. Selbstverständlich ist dies aber nur denkbar, wenn Frl. Wedekind ein Kontrakt geboten wird, der sie, was die marerirlle Seite der Angelegenheit anbetrisft, mit den aller ersten Kräften uns«« Hosoper zum Mindesten gleichstem. Die Berechtigung dieser Forderung wird Niemand in Zweifel ziehen, dn mit dem Einmaleins aus einigermaßen vertrautem Fuße steht. Aus der anderen Seite sollte Frl. Wedekind nicht vergessen, was sie der Intendanz unseres König!. Instituts verdankt und daß die Königl. Hosover in Dresden kür sie eine Bildungsstätte gewesen ist. wie es wenige giebt und an der — vom Konservatorium weg — Aufnahme gesunden zu haben für die künstlerische Entwickelung Irl. Wedekind's zweifellos das größte Glück bedeutet hat. s Im Hamburger Stadttheater halte die dreiaktige komische Oper „Die fromme H «lene" bei ihrer Dremivre trotz gut« schauspielerisch« Leistungen einm völligen Mißerfolg. Die »»genannten Verfasser sind angeblich Fräulein Küchler und Adalbert Goldschmidt. An dem FiaSco hat von vorhinein wohl Niemand gezweiselt! — In AlberSdor rube „Leipziger bet Markranstädt verunglückte auf der i ' "be OertllcheS «nv Sächsische». — D« deutsche Verein gegen den Mißbrauch geistiger Ge- tränke in HlldeSdeim hat soeben 2 Tafeln in Farbendruck von Jules Denis, deutsche Uebersetzung von F. Kalle, herauSgegrben, die eine reichhaltige und praktische Belehrung über die richtige Ernährun g enthalten Stentldote bei den« „ .zig« Braunkohlenwnke" «in Arbeit« dadurch, daß n beim Zusammenkupprlii von leeren Wagen zu Falle kam und durch die Räder einer Lowry so schwere Knochen- brüche und Quetschungen «litt, daß d« Tod bereits nach einigen Stunden elntrat. — Auf dem Gute von MaguuS Beqer inRauba war ani 12. dS. M. gegen '/»9 Uhr Vormittags Feuer auSgebrochen, wobei eine Wand einstürzte und den im 35. Lebensjahre stehenden Besitzer unter sich begrub. Nach rinn Viertelstunde gab der Schwerverletzte seinen Geist auf. Landgertchr. Vor zwei Jahren machtederdamalige lesiaen Stadtrath Theodor Heinrich Nitzsche etanntschast des Bauunternehmers Friedrich der zu jener verrufenen Sorte von Spekulanten Thun und Treiben sich die öffentliche Meinung schon seit Jahren lebhaft beschäftigt. Nitzsche fertigte häufig schriftliche Arbeiten für den dunklen Ehrenmann, der ihm noch beute «neu Theil des Honorars schuldet, und half Roßberg auch hin und wieder mit seinen Privatmltteln aus, wobei er den An gaben R-'s, dieser werde mit seinen Bauten diel Geld verdienen, ia reich werden und dann mit zehnfachen Zinsen die Darlehen zurkckzahlen, Glauben schenkte. Im Mai dS. I. erhielt Nitzsche von dem Hofkondilor Limberg zunächst 425 Mk. und bald darauf weitere 309 Mk. 80 Pfg. als Steiierbriträge mit dem Auftrag ringehändigt, dieselben an Kaffenftelle abznfi'lhren. Er war leicht sinnig genug, die Gelder nicht abzulicfcrn, sondern damit die fortgesetz ten Anzapfungen Roßberg S zn befriedigen, der ihn hierbei förmlich bestürmte. So gelangte Letzterer »ach und »ach in Beträgen von 200 Mk. bis zn 12 Mk. herab in den Besitz der nnterschlagencn Steuern und zahlte davon auch nicht einen Pfennig an Nitzsche zurück, so daß schließlich die Unterschlagung bekannt wurde und der ungetreue Beamte zunächst seine Stelle verlor. In dem gestrigen Nachspiel vor Gericht gab N. den Sachverhalt offen zu, während Roßberg bemüht war, den Nachweis zu lieseru, er sei ohne Kenntniß davon gewesen, daß Nitzsche die ihm geliehenen Geld« »iiterschlagen habe. Mit cvnischcm Lächeln und allerhand Ausflüchten suchte der biedere Bauspcknlant auch die Thalsachc zu entkräften, daß er in der Regel Droschken «st« Klasse benutzte, viel Wein trank und nur Cigarren theucrer Marken rauchte, obwohl er bis über die Ohren in Schulden steckte. Dem "Antrag des Herrn Staatsanwalt Dr. Böhme gemäß wurde Roßberg von dem Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsrath Justiz- rath v. Wachsmann zu 10 Monaten Gefängniß verurtyeilt und in Rücksicht a»f den vorliegenden Fluchtverdacht sofort In Hast ge nommen. Das Urtheil gegen Nitzsche lautete auf 6 Monate Gefängniß. — Die 3. Strafkammer verhandelte wegen schwer« Körperverletzung bez. Widerstands gegen die Staatsgewalt gegen den in Urbigan wohnhaften, 23Jahre alten Schlossergehilfen Joicph Heer und den 2 Jahre älteren Zimmermaun Franz Hermann Mehlhorn. Am 1. August Abends verweilten die beiden Angeklagten auf dem Tanzsaal des Gasthvfs zu Uebigan. Dort belästigteHe« wiederholt ein 17jähligcs Mädchen, das mehrfach mit den, cschmiedrgesellcn Schilbhaner tanzte. Auf dem Heimweg bot Letzter« seiner Tänzerin das Schutzgelcit an und in dem Moment, als er ans die Straße trat, wurde er von zwei Bursche», darunter Heer, thätlich an gegriffen. Hierbei machte H. von dem Messer Gebrauch, so daß dem Ucberfallencn ein Blutstrom aus dem Gesicht rann. Als nunmehr der damalige Gemeindediener Bausch cinschritt, geriet!) er mit dem zweiten Angeklagten Mehlhorn in s Handgemenge, der ihn nm Halse packte, würgte »nd zn Boden warf, sowie eben falls unter Benutzung des Messers blutig verletzte.. Bei dem Transport des TbäterS nach dem Ortsgefängniß entwickelte der selbe einen hochgradigen Widerstand. Die Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsdireklor Frommhold erkannte gegen Heer aus 6 Monate, gegen Mehlhorn auf 10 Monate Gefängnis;. — Auguste Antonie Gaup aus Scheibenberg, eine 33 Jahrc alte, schon wiederholt bestrafte und zuletzt 9 Monate in einer Korrektions anstalt detiuirt gewesene Dirne stellte sich im Juni d. I. während ihres Aufenthalts in Annaberg ein« Reihe von Damen mit dem Bemerken vor, sie werde von rin« Diakonissin, der Schwester Marie, geschickt nnd sei längere Zeit krank gewesen, womit sie die Bitte um eine Unterstützung verband. Die Schwindlerin ging nirgends leer ans nnd wurde am 9. August wegen Betrugs im wieder holten Rückfälle vom Landgericht Chemnitz zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängniß vernrtheilt. Denselben Schwindel hatte die Gaup, wie sich nachträglich heransstellte, schon früher in Dresden getrieben und hierbei drei Damen nm Beträge von 2 Mark, 50 Pfg. und 5 Mark geschädigt. Der Gerichtshof «kannte nunmehr auf eine Gesammlstrafe von I Jahr 8 Monaten Gefängniß. — Wenige Wochen nach seiner Entlassung aus dem Gefängniß vergriff sich der 30 Jahre alte, schon mehrfach bestrafte Uhrmacher Ernst Alwin Oskar Hcinze in Blascwitz nach früherem Muster in 5 Fällen auf's Neue an goldenen und silbernen Uhren, die ihm zur Reparatur anvertraut wurden, indem er dieselben balo nach Empfang versetzte nnd auch die Pfandscheine wciterverkanfte. Die Unterschlagungen sind mit 1 Jahr Gefängniß und 5 Jahren Ehrenrechtsverlnst zu sühnen. — Amtsgericht. Der Ziegelarbeitet Frirdr. Will). Besser, mehrfach wegen Eigenthunisvergehens und anderer Delikte vor bestraft. stand unter d« Anklage, seinen Berufskollegen und anderen Personen, mit denen er in nähere Berührung gekommen, Gegenstände nicht »»erheblichen Werthes gestohlen zu haben. Außerdem verschaffte er sich unter unwahrer Aiigabe Geldbeträge bez. Unterkunft bei hiesigen Logiswirthen. Wegen Diebstahls und Betrugs wurde der Angeklagte zu 5 Monaten Gefängniß ver- »rtheilt. — Der Handarbeiter August Bernhard Borsdorf wurde wegen BettelnS, Beamtenbeleidigung und Widerstands zu 3 Wochen Gefängniß, sowie 4 Wochen Haft verurtdeilt. Außerdem erkannte der Gerichtshof auf Ueberweming an die Landespolizeibehörde. — Die Brüder Alexander und Friedrich Hermann Eschenbach, Studirende der Technischen Hochschule, machten sich in der Nacht zum 28. August auf der Scheffelstraße durch Pfeifen und über lautes Verhalten des groben Unfugs schuldig. Von der Konigl. Polizeidirektion gingen Beiden Strafverfügungen von 5 bez. 10 Mk. zu, gegen welche sie Einspruch «hoben. Alexander E 's Strafe wurde auf 1 ,Mk. herabgeletzt, während es bei der zegen Fr. E. «kannten Strafe von . verblieb. — Wegen Dieb stahls verwirkte die Kellnerin Krug 1 Tag Gefängniß. — Die Jn- aberln ein« Speisewirthschaft, Amelie Auguste Creutz wurde wegen Hehlerei (Annahme von Holz, welches gestohlen war) zu 2 Tagen Ge- ängniß verurtbeilt, während dir wegen gleichen Vergehens Mit angeklagte A. Barbara Völkler mangelnden Beweises wegen kosten los freigesprochen wurde. — Der Zimmnmann Franz Ed. Lehmann wurde von d« Anklage des groben Unfugs freigespwcben. — Der Kaufmann Johann Traugott Bellack, Disponent der Firma F. A. Schubert, verwickle wegen Beamtenbelndigung eine Geldstrafe von 100 Mark, an deren Stelle im Falle des Nichteinbringens lO Tage Gesärwniß in Kraft treten. — Der 26jährige unbestrafte Handarbeiter Carl Hermann Kunze, welcher bei dem Gemeinde- Borstand in Cossebaude als Knecht thätig gewesen, fordnte von seinem Dienstherrn am 6. September seinen Militärpaß. Dem Wunsche Kunze's konnte nicht sofort entsprochen werden, und es «folgte die Weisung an K-, sich zu entfemen. Trotzig vnblieb K. und brach somit den Frieden des Hauses, wobei sich der Angeklagte gegen seinen ehemaligen Dienstherrn thätlich vergriff und Stock auf diesen losschlug. Nach der gewaltsamen Entf« zerschlug die!« eine Fensterscheibe in der Küche. W sriedensbruchs, Körperverletz Schöffengericht auf eine L und mit einem . „ .ernung K.'s Fensterscheibe in der Küche. Wegen Haus- ' tzung, Sachbeschädigung rc. «kannte das Gefängnißstrafe von 3 Monaten und 1 Woche. — Von der Anklage des Diebstahls einer Serviette im Werthe von 50 Pfg. aus dem Restaurant zum „Heideschlötzchen", wo die 19jährige Elsa Martha Schöpel alsAuShllfSkellneiin thätig war, erfolgte kostenlose Freisprechung. — Der Kutsch« Gustav Friedrich Roth, 1869 zu Euphrasmenthal in Schlesien geboren, machte sich dr» groben Unfugs schntdig, für welchen der Gerichtshof auf 1 Tag Haft erkannte. — Offen« Stellen für Mtlttäranwärter (Inhaber des Civil- versorgunasscheineS). Beim Landgericht Leipzig 1. November Lobirschreiber, 30—40 Pfg. pro Bogen : beim Landgericht Plauen, desgleichen : — bei der Oberpostoirekiion Leipzig I. Dezember de» l. Januar 3 Briefträger und 3 Postschaffner je SSO M.; — beim statistischen Bureau des Konigl Ministe riums deS Innern I. Dezember Bureau-Dtälar, 3 M. pro Arbeitslos. Nach Eintritt von Vakanzen durch Ausrücker, in die mit festen ttonen von 1000 bis I6W M. verbundenen Ervedientenste nach Ablegung der Prüfung in dle unterste AMentenstelle. — Im Geschäftsbereiche de« Ministeriums de« Kultus und össrntltchenUnterrtchtS. Wieder »u beleben ist die 2. ständige Lehrerltelle an der Kirchschul« zu DMelsdors. KollMor; das Köntgl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Das Einkommen der Stelle beträgt außer freier Wohnung lvOO M. neben Sö M für Tumunter richt, MM. für Fortbildung^' ' NachmittagSgottrSdiensti mit den gesetzlichen Beilagen, . , ^ ^ , fehlen darf, find bi« »um 25.-Oktober an dm König!. B«»iMchüUnsxrktor Schulrat» Dr. Müller in Zittau einturesche». reSremunera len. «vent. später . Lvoynung Ivou M. nrven Si» M tur Lurnmuer- lgsfchulunterricht. 25 M. für da« Orgelspiel bei den und ü M. für einm StistSaottesdienst. Gesuchs gen. unter denen da« mustkalilche Zruaniß nicht : /Uta? - 6»-ak. Geboren: E. Schtlling'S S., Meißen. Carl Opitz S.» Muldenthal-Papierfabrik, Freibng. Johannes Arnold'» S-, Großenhain. Friedrich Uebrl'S S-, Plauen i. V- Verlobt: Bertha Katz, Rnmburg m. Ernst Freund, Klein« Eicha b. B -Lelpa. Vermählt: H. I. Pohl, Böttcher, Radebeul m. I. S- Mai«, Dresden. Earl Priem m. Maria Snhr, Leipzig. Paul Göhre m. Ella Prasse, Leipzig. GeoraMeitziier m.SelmaBerger, Großenhain. Paul Opitz, Chemnitz m. Elise Anna Herzog, Häiismann, " Exetcr Gestorben: Konditoreibesitzer Bernhard Hahn, 59 I-, Leip zig. Ernst Gustav Krell. L -Angcr. Zuschneider Gustav Max Meckel, 29 I., Waldhelm. Braumeister Otto Weser, :15 I., Seußlitz bei Großenhain. Bruno Richard Müll«, 83 Frankenberg, weida. Christian . Knorr, Hasclbrunn i. V- Margarethe verehel. Kemnitz« geb. Goller, 53 I., Planen i. V Hohlmacher Friedrich Hermann Es«, Copitz bei Pirna. Aimuste Hulda verehel. Rehn geb. Schcu- maim, Bautzen. Vcrw. Schuhmachnmeist« Nächst«, 80 I., Bautzen. Laura vrrw. Pastor Kropp, 80 I., Leipzig. Die Verlobung ihrer Tochter lklni-I« mit Herrn »vr«>»nn in Börln bei Dahlen beehren sich hiermit ergebenst anziizeigen Dresden, im Oktober 1897, Robert Laban und Frau geb. Damm. Heute Vormittag endete ein sanfter Tod die lange», schweren Leiden meines heißgeliebten MauueS, des lktttsrsiiksdvsttLv»« Dies zeigt im tiefsten Schmerz im Namen ihrer Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel an Zelazno, den 14. Oktober 1807, krau Uaris LsntseLsI. Die Beisetzung findet in Dresden Montag den 18. Oktober, Vorm. N Uhr. von der Parentatioiishallc des Tolkewitz« Friedhofes aus statt. Lieben Freunde». Verwandten und Bekannten die trau rig« Nachricht, daß meine liebe Frau üiuilis Usluisrt Md. kieäler nach 2 jährigem Leiden im Alter von 54 Jahren 6 Monaten sanft verschieden ist. Brießnitz. nm 15. Oktober 1897. Uvlm-lol» INeNnert, pens. Briefträger. Die Beerdigung findet Montag Vl-3 Uhr vom Trauer- Hause in Brießnitz. Meißncrstraße 11 x, aus statt. Tonnerslag "Abend 9"/« Uhr verschied nach kurzem, aber schwerem Leiden meine liebe Frau, unsere Mutt«, Schwägerin und Großmutter »eiii'lette lenr «a Klengel im 62. Lebensjahre. Schmcrzerfüllt zeigen dies Verwandten und Bekannten hiedurch an Dresden, am 14. Oktober 1897, zugleich im Namen der Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Sonntag Nachm. 3>/ii Uhr vom Trauerbausc, Erlenstraße 2, 2.. aus statt. Herzlichen Dank allen Denen, die ihre Thcllnahme beim Hinscheiden und d« Be stattung des König!. Einnehmers Gustav Hermann Gutte, Inhaber des Albrechtskreuzes, bezeuat haben. Besonderen Dank aber noch Herren vr.wöä.Böhmig und Archidiak. I-ic. vr. Schmidt. Die trauernden Hinterlassenen. Für die zahlreichen Blumenspenden und die ehrenvolle Be gleitung zur letzten Ruhestätte unseres thcuren Verstorbenen, des Herrn Maximilian Behrens sagen wir unseren innige« Dank. Dresden, den 15. Oktober 1897. Die trauernde« Hinterbliebene». Merloren am Mittwpch"imK ^ Opernhause od. a. d. Weg« dahin ein goldenes N- mit Gra nate». "Abzug, geg. Belohnung Gutzkowstraße 2l, 2. Verwandten und Bekannten hierdurch zur Nachricht, daß Donnerstag Vormitt, unser lieber Schwager und Onkel Nlcliss! »«MM«, Krankenwärter. sanft entschlafen ist. Dresden, den 15. Okt. 1897. kliliisrel HVsts«, Schwager, im Namen der Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Sonn tag 1 Uhr auf dem äußeren ka tholischen Friedhof statt. Verloren » keiutiäen. IS Mk HMm« erhält Derjenige, dn mir das am 14. d. M. vom Alt- markl nach den, Neustädter Hoslheater verl»»-«» ge gangene «alcksii« Kriut»»»«! m. Medaillon nachAlbrecht- straße 34. Pt., zurückbringt. Kanarienvogel tftog,««.^ Gegen, Belohnung abz»?ge8en Kameiizcrstr. 6/ '2. SelrrSLd- gebraucht, 25 M., Roeoeo« Kommode, Nußb., sebr elegant, «lärmiger Kronleuchter 25 M.. Bücherschrank, gr. Mikro skop, f. Aerzte passend, b. z. deck. Rampischestrasze 12. 1. Bertrauensartikel» kaust man sebr gut bei 4«I. «aatpar. Hechtstrafte Nr. 14. knien. 97er. schöne, aroße. speckfette Enten, sofort z»m -schlachten u. Braten geeignet, Vers. pr. Bahn-Eilgut unter Garantie lebender Ankunft sracht-, emballage- u. zollfrei pr. Nachnahme — 15 Stück Enb Mk.2-1. L»«au»Pt« " Nr. 10, vm Breslau. en