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Dresdner Nachrichten : 16.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189710169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-10
- Tag 1897-10-16
-
Monat
1897-10
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.10.1897
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Ullst ein, als sich einige Kauflust zeigte und die Waarenindaber weiter keine Neigung zeigten, in nachgebenden Preisen abzugeben, Weizen eine Kleinigkeit niedriger. Roggen behanpirt. Hafer sehr still. Nach Ermittelung der CkiitralnotirungSstelle drr preußischen LandwiühschastSkammern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 186. Roggen 146, Hafer 149, in Stcttln-Stadt: Weizen 170—176, Roggen 127-133, Hafer 131—135 — Wetter: schon, Südwind. grantturt ». LI. iLchlub.) grcdit 299,2b. DlScoiiw IN,so, Dresdner Bank isb.so. EiaatSbol», —. Loniiiardcn —. üauratiiitte iss,so. Unaar. Gold —, Porluaieicn —. gell, Paris. ,3 Ukr Naidmitlaas.) Rente 103,02, Italiener ss.ao. Svanier Porinaicten 21,70. Türken 22,sr. Turkeniootc iis.oo. Otloman dank wi.oo. Llaatsbaim 720,00. üomdardc» —. Traae. Poris. Produktenniarkt, Weizen vcr Oltovci A.üv, vcr Januar-Avril U.so. riiliia. «vmUiS vcr Oktober M.7S. vcr Aanuar-Avrit 29,oo, rullia. Rüböl vcr Oktober W,W, vcr Sanuar Avril so.oa, man. Amsicrdaui. Lroduktcnbcricht, Weizen ver Vtovbr, 217, ver Mürz 213, ver Mar —. Roaacn ver Oktober 12«. ver Rlärz 12s, ver Mar 128. vondon. Produkten Bericht, Gctrcidcmarkl telir littiick. rolbcr Weizen V, er», nicdriacr, - Weller: Milde. Z «ZZ Ai ZL r s Oertliches und Sächsisches. — Von Sr, Majestät dem König ist auf das am 11, d. M Abends vom Hauptausschusse in Plaue» i, V für das zweite Sächsische K reiö turn fest an ihn gerichtete Dankes- und Huldigungs Telegramm auS dem Schlosse Reheseld svlgende Ant- ivort eingetrossen: An die Tucnerfchast der Kreisstadt Plauen zu Händen des Herrn Oberbürgermeisters, Ich danke der Turner- ichaft für den Mir zugegangenen freundlichen Olruß Albert, — Nach einer Meldung ans Umkirch gedenkt Ihre Maiestät die Königin heute Vormittag von dort nach Sigmaringen zu reisen, — Zur Tafel bei Sr, Königl, Hoheit dem Prinzen und Ihrer Kaiserl, und Königl, Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich A u g u st waren siir vorgestern Nachmittag die Mitglieder des engeren Ausschusses des LandcShfffSkomitces für die Wasser- befchädiglcn, an dessen Spitze Sc, Königl. Hoheit als Ehren vorsitzender steht, die Herren Kreishanptmann Schmiedel. Geh, Ncgierungsralh Dr, Kunze, Oberbürgermeister Geh, Finanzralh a, D, Beutler. Negicrungsrath Dr 3iickhamnicr, Hosrath Tr, Mehncrt und Geinenidevorsland Großmnnn-Plaiien, mit Einlad ungen ausgezeichnet worden, — Ihre Kaiserl, Königl, Hoheit die Frau Prinzessin Fried rich August besuchte gestern die Papierhandlung des Königl, Hoflieferanten W, Türk am Altmarkt, — Sc. Königl, Hoheit Prinz Friedrich Angust begab sich gestern mit seinem Adintanten Herrn Rittmeister v, Tümpling nach Großenhain. um an dem Rennen des Reitvereins thcil- znnehmen, Die Rückkehr nach Wachwitz erfolgte Abends, — Ihre Königl, Hoheit Frau Prinzessin Leopold v. Preußen beehrte gestern das Magazin des Hoflieferanten Robert Hoffmann mit ihrem Besuche. — Sc. Excellenz Slaatsministcr v. Metzsch tras vorgestern in Pirna ein, um die durch das Hochwasser am 30. Juli an- gcrichteten Schäden bez. den Fortgang der Reparaturarbeiten zu besichtigen. Zum Empfang war Herr Amtshaupimann Jrhr, v, Tendern am dem Bahnhof anwesend. In der Kaiser Wilhelm- Straße nahm man die beschädigte Gottleubabrücke »nd in der Ncitbahnstraße die neue Jnterimsbrücke in Augenschein, woraus die Fahrt in's Gottlcubathal angelreten wurde. Das Ziel war Gottleuba, Die Rückkehr nach Pirna erfolgte in den ipätercn NachmittagSstunden, — Der Herr Justizminlster Dr. Schurig, Excellenz, be suchte am 13, d. M. bei seiner Anwesenheit in Wurzen auch das Königl. Amtsgericht und nahm insbesondere den im vorigen Jahre im sogenannten Slistsregiccungsgebäude vorgenommenen Umbau eingehend in allen seinen Theilen in Augenschein. Der Herr Minister sprach sich über die neuen, für das Königl. Amtsgericht gewonnenen Expeditionsräume re. sehr anerkennend und be friedigt aus. — Die feierliche Beisetzung weiland Sr. Erlaucht des Grasen Friedrich von Schönburg-Glauchau erfolgte gestern auf dem evangelischen Friedhof in Graz. — Die Uebergabc der neuen Fahnen an die Bataillone der neugebildeten Regimenter des 12, Königl. sächsischen Armee korps wird am 2. Dezember, dem Gedenktage der Schlacht bei Villicrs, durch Se. Maiestät den König in Dresden erfolgen, — Der Vorsitzende der nationvlliberalen Fraktion des sächsi schen Landtags, Geh. Kommerzlenrath Georgi in Mylau, hat sich in einer vor den Landtagswählern zu Reichenbach gehaltenen Rede kür eine stärkere Heranziehung des fnndirtcn als des nichtfundirten Einkommens zur Besteuerung ausgesprochen. Es sei daher neben der Einkommensteuer noch, wie in Preußen, die Vermögens- steuer einzuführcn oder eine Erweiterung der Erbschafts- fteuer vorzunchmrn. Der nächste Landtag werde sich mit der ersteren, vielleicht mit beiden zugleich zu befassen haben. Auch die gegenwärtige Finanzlage Sachsens mache die Vermehrung der Staatseinnahmen nvthwendig, — In diesen Tagen sind die Eröffnungen an die Unter behörden wegen der vom Ministerium des Innern für die Wassergeschädigten bewilligten Unterstützungs- gelder ergangen und ebenso sind vom Landeshilfskvmitee die ausgeworfenen Geldbeträge an die Anitshanptinannschaften und Stadträthe, die die Auszahlung übernommen haben, überwiesen worden, so daß die im Königreich Sachsen von der Hochsluth Ende Juli Betroffenen in den allernächsten Tagen in den Besitz der ihnen bewilligten Unterstützungen gelangen. — Als kleinere Gewinne zu 5 und 2 Mark werden in der Lotterie der Internationalen Kunstausstellung 2vO und 4000 kleine rothbraune Mappen gegeben. Jede dieser appen enthält zwanzig Blätter in Lichtdruck, welche Ansichten aus der so prächtig und geschmackvoll angeordneten Ausstellung darbieten. Wir sehen da zunächst das prächtige Portal der großen Halle vom Architekten Frölich, dann die Ansicht der ganzen Halle, zwei Ansichten der Hauptansicht mit der Büste Sr. Maiestät des Königs, dem Hösel'schcn Ruhmesengrl und den berittenen Herolden von Maiso», sowie zwei Seitenansichten mit der Büßergruppc von Lagae, der Trunkenheit von Lambeaux und der eigenartigen Gruppe Am Meeresgründe von Petri. Zwei Blätter sind dann dem farbenfrohen Schilling u. Gräbner'jchen Lesezimmer mit den Stickereig mälden von Rentzsch gewidmet. Weiter erhalten wir Abbildungen des Hauptzimmers von van der Velde mit dem großen Kamin, des grünen Zimmers mit den Stofftapeten von ^saac und des Besnard'jchen Vorzimmers. Zwei Blätter ver anschaulichen das Zimmer mit den großartigen Mcunier'jchen Bild werken. Zwei weitere Blätter zeigen den reizvollen französischen Salon mit den Bildnissen von Boldini, Courtois u. s. w., zwei das köstliche Münchener Kabinet mit den Bildern von Leibi, Böcklin, Defregger u. s. w,, sowie mit Durchblicken aus Fritz v. Uhde's Predigt am See und auf Ludwig Dill's seingestiinmte Pastelliandschaslen, Dazu kommt der Dresdner Saal mit dem Hösel',chen Hunnen in der Mitte und den Gemälden von Kuehl, Mediz, Nnger, Löchrig, Prell u. A>, sowie endlich zwei Ansichten des zweiten plastischen Saales, welche den Kuß von Lambeaux, das große Relief und den monumentalen Arbeiter von Meunier, sowie die mächtige Gruppe Die Erbauer der Städte von van der Stoppen nebst den umgebenden Bildwerken veranschaulichen. Sümmtliche Bilder sind in trefflichem Lichtdrucke von Wilhelm Hoffmann, A.-G-. hergrstellt. — In der vorgestrigen Stadtverordnetensitznng beschäftigte man sich zunächst mit einem Anträge der Herren St,-V. Hartwig I und 26 Genossen, durch welchen die Antrag steller eine Herabsetzung der Ktrchenanlngen vom Grundbesitz zu erreichen hoffen. Der Antrag ging dahin, den Rath zn er- mchen, in seiner Eigenschaft als Mitglied der Kircheninspektion dahin zu wirken, daß das gegenwärtig bestehende Kirchenanlagen- Regulativ, welches seiner Zeit nur als Provisorische Festsetzung ge nehmigt worden ist, dahin abgeändert werde, datz die Kirchcn- grnndsteuer zur Kirchcneinkommensteuer in nahezu demselben Bcr- hältniß steht, wie dies bei den direkten Gemeindesteuern der Fall ist, während nach dem jetzigen Kirchenanlaaen-Regnlativ eine ungefähr dreifach stärkere Belastung des Grundbesitzes vorhanden ist, als bei der Gemeinde-Einkommensteuer. In seiner Begründ ung bezog sich St,-V. Hartwig I daraus, daß schon beim Rathe in Folge eines Antrags des Herrn Stadtrath Richter diese Frage erwogen worden sei. Dabei habe man nachgewiesen, daß 1894 die Belastung des Grundbesitzes für den Staat 8 Prozent, tür die Stadt reichlich 9. für die Schule 16 und für die Kirche 32 Prozent nuSgemacht habe. Die ictzige Kirchenanlaae bedeute daher eine unvechältnißmäßige Belastung des Grundbesitzes und sei eine un gerechte St.-B Müller v. Bemerk erklärte demgegenüber, der von ihm vertretene allgemeine Miethbewohner-Verein sei gleichfalls Grundbesitzer und zahle die Abgaben für seine Häuser mit dem größten Vergnügen. (Heiterkeit:) ES handle sich ja um ganz minimal« Summen, da bet einem Hanse von 10,M Mark ertrag nur 46 Mark Kirchengrundsteuer zu «ntttchten sei Die Kirchengrundsteuer sei ja schon herabgesetzt worden, als die Steuer reform durchgesührt worden war. Der Grundbesitz in Dresden steige bekanntlich sortwäbrend in seinem Weiche und erst kürzlich sei ihm ein Areal an der Ostbabnstroße, welches die Stadt sür 70 Mark pro Quadratmeter vertäust hatte, der Quadratmeter mit 92 Mark angrboten worden. Eine Herabsetzung der Kirchen- anlagen würde »oihwendig zu einer Herauflctzuna der Klrchen- einkommcnsleucr führen. Für sehr empfehlenswert!, halte er die Einführung einer Baustellenstener, und dadurch würde ei» Betrag von 300.000 Mark cinkommen. St,«Ä. Hartwig I erwiderte seinem Borredner in zlemlisch scharfem Tone und ersuchte ihn, solche' zur Jrreiühru»g in Hohem Grade geeignete Ausführungen niemals wieder zu machen, wofür er sich eine Rüge seitens des Herrn Vorstehers zuzog. Er fügte noch hinzu, daß zwar die Grundwerthabgabe nach Durchführung der Steuerreform einen geringeren Ertrag ergebe, daß aber dafür stärkere Etnkommcn- stcilcttnstcn dem Grundbesitze auferlegt worden srien. Wenn der Grundbesitz immer im Werthe steige, so dürsten doch auch keine Snbhastalionen Vorkommen, St,-V. Müller v, Berneck verbat sich eine solche Weise der Diskussion, wie sie sei» Vorredner an- Ivende, in einer solchen Redeweise könne er gar nicht seinem Gegner erwidern. Wenn derselbe an seine Wahrhasllgkelt avprlliit habe, w sei das geradezu beleidigend sür ihn. Der Herr Vorsteher bemerkte hierzu, cs lei Sache des Vorsitzenden, über die parlamentarische Ordnung zu wachen, St-V- Stein führte aus, wie in den ärmeren Kirchengemrinden die Herabsetzung der Kirchen- grundsteiicc eine beträchtliche Steigerung der Einkommensteuer Hervorrufen würde. So müßte in der Pclri-Gemcinde die Kirchen- cinkommensteuer von 14 auf 18 Prozent heransgesetzt werden, St,-V, Häckel betonte dagegen, daß es auch eine große Anzahl kleiner Hausbesitzer gäbe, denen eine solche Doppelbesteuerung ihrer Einkünfte aus deni Grundbesitz sehr schwer siele, Herr Bürger meister Leupold erklärte, der Ralh sei durchaus nicht der Ansicht, daß die jetzige Kircheiigrnndsteuer eine ungerechte sei und wolle nicht in diese Verhältnisse, welche sich jetzt zn konjolidircn anfingen, da die in den einzelnen Gemeinden erhobenen Prozentsätze durch eine Einigung der Kirchcnaeineinbcn mehr und mehr ausgeglichen winden, eine Benuruhigung hinciniragen. St -V, Dr, Äffisch beantragte Verweisung der Angelegenheit an den Rechtsausjchnß zur Bericht erstattung, Nachdem sich Bürgermeister Leupold und St -V, Bicrling sür dieie Ueberweisung ausgesprochen hatten, wurde der Dr, Wffijch'sche Antrag mit 35 gegen 26 Stimmen angenommen. — Ein zweiter freier Antrag war vom St.-V. Schlotter cinge- gangcn, dahingehend, den Rath zn ersuchen, 1. den Stadtverord neten den Gebühreniarif zugehen zu lassen, wie er im Gegensatz zn früher bei den von ver Stadt unterhaltenen wund ärzt lichen Hilfsstellen eingesührt ist, und 2, die trüherc Ein richtung, bei welcher Allen, die die Hilfsstelle anssuchten, Hille gewährt und diese den Unbemittelten und den Minderbemittelten unentgeltlich geleistet wurde, wieder cinzusühren, Antragsteller erwähnte einige Fälle, in welchen ein ziemlich hohes Honorar berechnet worden war. So habe eine Frau, welche von einen, Insekt in den Finger gestochen worden war. 6 Mark und ein Schmicdcgeselle, der sich den Fiimcr zerguetscht hatte, 10 Mark bezahlen müssen, Herr «stadtrath Dr, Körner erklärte hierzu, der Rath habe bereits erkannt, daß der jetzt zur Anwendung gelangende ärztliche Minimallaris sich nicht für die Zwecke einer städtischen Hilfsstelle eigne, und arbeite einen neuen Tarif mit we>entlich anderen Sätzen aus- Kleinere Verrichlungcn sollten künftig durch eine Albertincrin und den anwesenden Heilgehilfen unentgeltlich vorgeno,innen werden. Uebecdics lei die Inanspruchnahme der Hilfsstellen infolge der hohen Sätze erheblich zttrückgeanngen. St -B, Pros, Lehmann beantragte Ueberweisung an den Nechts- ausschuß, und unter Zustimmung hierzu empfahl St,-N. Vice- vorsteher Dr, Osterloh die Ausarbeitung eines selbstständigen Tarifs. St,-V, Häckel beantragte dagegen, den Raih zu ersuche», „den Gebühreniarif für die wundärztlichen Hilfsstellen einer Revision zu unterziehen und von dem Ergcvniß den Stadtverord neten Miitheilung zu machen". Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen, nachdem der ursprüngliche Antrag vom St.-V, Schlotter zurückgezogen worden war, — Man genehmigte hierauf den Verkauf des zwischen der Gerok- und Dürerstcaße einerseits und der Marschner- und CliaSstraße andererseits liegenden Bau- vlocks im ungefähren Ausmaße von 15,300 Gcvierlmetern an den StaatssisknS zur Erbuunng einer Kunstgewerbescbule mit Kunstgewerbemuseum zum Prelle von 60 Mark für den Quadrat meter, Die Kunstgcwcrbcschnlc soll ln die Mitte dcS Platzes kommen, von der Gervkftraße 75 Meter abstehend, mit der Möglichkeit, späterhin nach der Marichiierstraße zu anznbauen. Kollegium erklärte sich weiter einverstanden mit der Unterbringung vcr vierten Lebeslellc für indirekte Abgaben in dem Erdgeichog des Hauses Leipzigcrstraße 110, mit der vorschußweise» Entnahme der auf drei städtische Parzellen an der Laneilsteincrstraße ent fallenden Anllegerbeiträge snr Schlensenvantosten, sowie mit der Umlegung der Wasserhauptrohrleitung in der Strehlenerstraße zwilchen der Franklin- und der Nesidenzstraße, welche demnächst asphaltirt werden soll. Dem Kinderbeschästignngs-Nercin zu Nen- und Antonstadt Dresden soll das Anfang der 60er Jahre aus der Stadtkasse gewährte unverzinsliche Darlehen von 11,85» Marl ans wettere 5 Jahre belassen melden. Man bewilligt nachträglich das Herrn Architekt Schubert für den Reuban des Bürgerhospitcffs mehr gewährte Honorar von 3368 Mark, erklärt sich mit der Her stellung einer Familienwohnung für den Heizer im Vorbei Hause des Veisorghanics einverstanden, beschließt die Anschaffung von weiteren 900 Gaszählern zur Verleihung an Gasabnehmer und erthetit seine Zustimmung, daß der deutschen Landmirihschaits- Geiellschast für ihre 1898 hier statlfindende 12, Wander-Ausstcllung 10,000 Mark zur Stillung von Ehrenpreisen bewilligt werden. Zugleich spricht man die Erwartung aus, daß der Rath den mit lener Gesellichaft abgeschlossenen Vertrag dem Kollegium baldigst zur Genehmigung vorlegen werde und ersucht aus Antrag des St.-V- Rllter den Rath, mit dem Vorstände der deutschen Land- wirthschafls-Gesellschait wegen Abhaltung einiger geeigneter Bor träge durch hervorragende Fachleute während der geplanten Aus stellung in's Einvernehmen zu treten. — Auf den Antrag der Stadt verordneten betreffs Beseitigung des durch den Lastverkchr auf der Nadebergerstraße verursachten, die Anwohner stark belästigenden Lärms hat der Rath geantwortet, daß sich die Nadebergerstraßc, weil sie stark geneigt sei und Haupkrohre der Wasserleitung in ihr liegen, zur Asphaltirung nicht eigne und nian daher auf eine Umpflasterung mit bossirte» Steinen zugekommen sei. Wegen der vorgeschrittenen Jahreszeit habe man das erforderliche Material noch nicht beschaffen können. Man faßte bei der Mittheffung des Rcllhes Beruhigung, nachdem St,-V. Hartwig I die Verwendung von Holzpflaster empfohlen hatte, Eni weiteres Rathsschrciben betagt, daß der Rath den Antrag der Stadtverordneten aus Durch führung des Obergrabenö nach der Königstraßc abgelehnt Hove und die Vorlage wegen des Abschlusses eines Vertrags mit Herrn Baumeister Wagner über dm Arcalaustausch an der Rähnitzgaffe und über die Duldung des Durchganges durch lein Grundstück er neuern werde. Ferner sind ein Lankichreiben des Gemeinnützigen Vereins für die gewährte Jahresunterstützung von 1000 Mark an Schüler im HandsertigkeitSunterricht und ein Dankschreiben des Ortsausschusses sür die 11. Generalversammlung des Allgemeinen Sächsischen Lehrcrvereins für das bewiesene Entgegenkommen ein- gegangen. — Der Dresdner Geflügelzüchter-Verein hat es diesmal zum ersten Male unternommen, eine Juiiggeslügel-Ausstell- ung zu veranstalten, welche gestern eröffnet wurde und bis Montag angcsetzt ist. Die Ausstellung nimmt lämmtliche entbehr lichen Räume der alten Restauration im »Zoologischen Garten" ein und hat auch auf das Musilpodium und einige Plätze ini Freien ausgedehnt werden mMn. Der Katalog verzeichnet über 1400 Ausstellungsobjekte. Sehr zahlreich ist dieses Mal das Wassergeflügel vertreten, da über 100 Enten und Gänse ausgestellt werden konnten. Die in 40 verschiedene Arten eingetheilten Hühner umfassen 455 verschiedene Nummern. Etwa gleich zahlreich sind dir Tauben vertreten. Neben der PrämiirungSklasse ist eine reichlich 4i.O Thiere umfassende Verkaussklasse gebildet worden. Geräthe, Futtermittel und Lttteratur vervollständigen diese zum Theil von weither beschickte Fachausstellung. Unter den aus» ge,etzten Prämien stehen 6 Ehrenpreise der Stadt Dresden obenan. Der Landesverband sächsischer Geflügelzüchter-Vereine, welcher in diesen Tagen seinen 15. Verbandstag hier abhält, hat drei Diplome — Die Abschaffung der Hundeleine und Hundesperre, dies« Schrecken aller Dresdner Hrrndebescher. ist der Gegenstand einer seit einige» Tagen in Mriuhvld'a Etablissement» Moritz» straße IO. hier, ausliegendm und bis gestern bereits mit über 100 Unterschriften bedeckten Petition an den Rath zu Dresden. Auf der ersten Seite der Adresse befinden sich nicht weniger als 17 Namen von Mitgliedern des Königl. HostveaterS So 'finden sich u, A- die Namen der Damen Pölitz, Saibach. Basis, Tullinger» Hildebrandt-Oste», GaSny, sowie der Herren Müller. Wiene, Bauer. Witt, Hufs :c. Die weiteren Unterschriften gehören Ver tretern der verschiedensten Stände und Berufsklassen an. ein Be weis, daß die Hundeleine, die nachgerade zu einem unrühmlichen Wahrzeichen von Dresden zu werden droht, ihre Feinde in allen GesellschaslSschichten hat. — Am 13. Oktober ist das Bräuer'schc Schneidemühlen« gebäude und Wohnhaus in Forst gen niedergebrannt. TageSgeschlchte. Deutsches Reich. Die Nachricht von dem Kconrath am Donnerstag un Neuen Palais ist für alle Welt unerwartet ge kommen, wenn sic auch an sich durchaus nichts UeberraschendeS bietet. Der Kaiser, der seit mehreren Monaten, von ganz kurzen Unterbrechungen abgesehen, von seiner Residenz fei» gewesen ist, hatte gewiß das Bedürfniß, sich mit seinen Ministern über die gesammle politische Lage zu unterhalte», zumal der die meisten von ihnen seit den Frsten am Rhein zu sprechen keine Gelegenheit hatte. Wahrscheinlich dürste die Einbcrusuna des Kronrochs wohl nach deni gemeinsamen Vortrage dcS Fürste» Hohenlohe, des Botschafters v- Lülow und Herrn v, Miaucl beschlossen worden sein. Die „Köln. Ztg," erinnert daran, daß auch im vorigen Jahre ungesohr um dieselbe Zell ein Kronraih stattgesunden hat und daß zn diesem Ende damals am 7. Oktober die sämmtlichen Preußischen Minister eine gemeinsame mehrstündige Fahrt nach dem Jagdschlösse Hubcctusstock anireien nmßicn. Als das wich tigste Ergebniß des vorjährigen Kronralhs ivncde damals alsbaid der Beschluß der Umwandlung der 4prozenligen Konsuls in Reich und Staat in R/eprozentige bekannt. Hoffentlich wird auch das Ergebnis des jetzigen Kronralhs baldtyniffichst in zuverlässiger Form bekannt gemacht werden können. In politischen Kreisen zweifelt man nicht, daß in ihm festgesetzt worden ist, mit welchen Fc.lgen vvrrngsweise Reichstag und Landtag zu befassen sein würden »nd daß nainenttich auch dte zur Zeit brennendste politische Frage der Mffikärstrasprozeßordnung zur Erörterung gelangt sein wird. Die „Frkf. Zig," schreibt: „Ter Kaiser ist thatsächlich ein be deutender Dialektiker.... Es ist auch kein Geheimniß. daß gewisse leitende Staatsmänner, die mit sehr bestimmten Entschließ ungen zum Vortrag gehen, am Ende dcS Vortrags diese Entschliej;- ungen nicht ausgesührt haben, weil ihnen der Kaiser als Redner überlegen ist. Denn es kann Jemand sehr klug denken und schreiben, auch verhältnißniäßi,» gut ablesen, aber doch des Wortes gegenüber einem so lebhaften Sprecher wie dem Kaiser nicht genügend mächtig sein," Wie das „Bert- Tagebl," erfährt, wird der Reichstag in der ersten Woche des Dezember zusammcntcet.n. Der Bundesralh überwies den Gesetzentwurf über die Ent schädigung der im Wiederausnahmeveciahren fccigcsprochencn Perionen dem zuständigen Ausschuß, Der Ncichskoimiiissar für die Pariser Weltausstellung, Geh, RegiecungSrath Dr, Richter, ist ans Paris zurückgekchrt, wo es ihm gegluckt ist. eine Erweiterung des dem Deutschen Reiche urlprüuglich bewilligten Platzes in einer Reihe von Ablheffnngen zu sichern. Wenn die deutschen Plätze mit Rücksicht aus die Bc- ichränklheit des in Paris vertügbnrcn Raumes sich überhaupt in engen Grenzen halten und namentlich hinter denen in Chicago in verschiedenen Gruppen Zurückbleiben müssen, so sind die Räume doch jedenfalls so bemessen, daß unsere Ausstellung bei richtiger und sachgemäßer Auswahl der auszustellcudeu Erzeugnisse ein an gemessenes Bild von der Leistungsfähigkeit auf den hauptsächlichen industriellen Gebieten und evenw ans dem des Knnstgewerbes wird geben können. Für die bildenden Künste (Malerei und Bild hauerei) sind die Plätze bisher überhaupt noch nicht angewiesen, ebenso steht auch sür einzelne iudusttielle Gruppen eine Entscheid ung noch aus, so namentlich, soweit Deutichland in Betracht kommt, sür die der Handelsmarine, Als erfreulichstes Resultat des neuesten Besuchs des Reichskonimissnrs in Paris ist zu verzeich nen, daß Deutschland von den französischen AuSstellungsbehorden als meistbegünstigte Nation behandelt wird. Geheimraih Tr. Richter ist auch dieses Mal an der Seine, wie die »Post hört, mit außerordentlicher Zuvorkommenheit und Liebenswürdigkeit behandelt worden, — Nunmehr wird es für die deutsche Industrie und das deutsche Kunstgewerbc an der Zeit sein, auf allen Gebieten die Vorarbeiten für dte Thcffnahmc an der Ausstellung energisch zu söcdern. Wo noch von einzelnen Gruppen keine Komitees gebildet worden sind, soll ihre Zusammensetzung jetzt durch Auswahl geeigneter Vertreter aus allen Theilen des Reiches sofort in die Hand genommen werden, um ein gleichmäßiges und planvolles Zutammeuivirleil Aller zu ermöglichen. Dus vor einigen Jahren erlassene Reicysgeietz, wonach Kinder unter 13 Jahren tn Fabriken ,'c. überhaupt nicht, und sonst Kinder nur dann arbeiten dürfen, wenn sic die Schuipflicht erfüllt, hat eine starke Abnahme der Kinderarbeit in der Industrie zur Folge gehabt. Bei der jüngsten Betriebszählung zählte man 130,285 Knaben und 81,669 Mädchen, in Summe 214,954 Kinder unter 14 Jahren, die eine Erivechsthärigkcit als Hauptberuf ousübien. Inwieweit Kinder nebenberuflich thätig waren, wird nicht dar- gethan. Obige Zahlen haben ober nur die Bedeutung von Minimalzahlen, da mehrfach der Nachweis über die lhatiächlich auSgeübte Beschäftigung von Kindern unterlassen wurde. Von den enverbsthätigen (und zum Hausgesinde gehörenden) Kindern ist mehr als die Hälfte in der Landwirthschaft beschäftigt» nämlich 135,125. In der Industrie waren thätig über 38,000, im Handel über 5000, als häusliche Dienstboten über :)3,000. Was die In dustrie speziell betrifft, so sind diejenigen Berussarten, in denen die Erwerbsthätigkeit der Kinder hauvtiächltch vorkommt, die fol genden : Ziegelei 1575 Kinder, Schlosserei 2075, Spinnerei 1148, Weberei 2190, Tischlerei 2107, Bäckerei 1919, Schneiderei 2156. Schuhmacherei 2026. Maurer 2272 Kinder. Selbstverständlich be finde» sich diese Kinder fast ausschließlich tn abhängiger Stellung, 99,53 Prozent von ihnen entfallen aus die Klaffe der Arbeiter. Im Anschluß an die Konferenz der Oberpostdtrektoren findet am 22. d. M. im Reichspostamt eine Verhandlung mit Vertretern der Handelslörperschaften statt, in der folgende Fragen zur Berath- ung stehen: Ausdehnung des Meistgcwichts der Briefe (auf 20 Gr.), Ermäßigung des Briefportos tür den Nahverkehr und der PostanweisungSgebühr für kleinere Sendungen, lieber die tn Aussicht genommenen ermäßigten Sätze verlautet zwar noch nichts, es ist aber anzunehmen, daß sie aus die Hülste des jetzigen Betrags, also ans 5 Pta. sür Briefe im Nahverkehr — worunter wohl hauvtsächlich der Verkehr in Berlin zu verstehen ist — und aus 10 Psg jür Postanweisungen kleineren Betrags lauten lallen. Daraus geht das crireuliche Bestreben der ReichSPostverwaltung hervor, längst gehegten, berechtigten Wünschen des VerteprSlebenS entgegenzukomnien, deren Erfüllung bisher stets an fiskalischen Bedenken scheitern mußte. Wenn nunmehr der Staatshaushalt die Berücksichtigung dieses in den weitesten Volkskreisen lebhaft empfundenen Bedürfnisses gestattet, so wird das allgemein mtt großer Befriedigung ausgenommen werden. Der „Hamb. Korcesp." meldet aus zuverlässiger Quelle: Die im Laufe des Sommers angestellteii Versuche mtt dem neuen Jnfanterirgcwehr haben ein sehr günstiges Resultat ergeben. Das KriegSministerium ordnete deshalb an, das neue Gewehr derartig tn Benutzung zu nehmen, daß die im Herbst eingestellten Rekruten bereits mit der neuen Waffe ausgrbildet werden können. — Die Nachricht des »Hamb. Korr." wird von anderer Seite dabin richtig gestellt, daß gegenwärtig nur die neuen Bestünde des Modells 88 nusgegeben würden. Zutreffend sei allerdings, daß Versuche mit dem neuen Gewehr bei ewigen Truppeatheilen des Gardekorps und an der Schießschule gemacht worden sind» welche gute Resultate gehabt haben. Die badische oberste Kiichenbehörde hat, wie die »Alla. Ztg." hört, im Anschluß an die Borträge des evangelisch-sozialen Vereins in Karlsruhe an die jüngere Geistlichkeit eine Mahnung zur Vorsicht aus dieser Bahn gerichtet, vor allen Dingen in der Be« Nutzung der Kanzel zu sozialpolitischen Zwecken. In der bayerischen Abgeordnetenkammer bekämpfte der Finanz- minister Freiherr v. Riedel nachdrücklich den Antrag Dr. RatzingecS aus völlige Beseitigung des Äodenzinses und den Antrag Dr. Sigl'S auf Einführung einer Klassenlotterie, um den Ausfall an Boden zinsen zn decken. Nach längerer Debatte wurde der Antrag Sigl abgelehnt. Der Gesetzentwurf über die Bodezuinsen und der Antrag Ratzing« wurden einem Ausschuß überwiesen. Die erste loziatdemokratttche Parteiverfammlaug. die zn dt» s . üssen des Hamburger Parteitags Stellung »äh«, tagt« in erlln. An Stelle de-durch Krankheit verhindert« Reichstag».
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