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Dresdner Nachrichten : 06.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-06
- Tag 1890-06-06
-
Monat
1890-06
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.06.1890
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«-»alt,»,. «Et»d«e»r. VSckrn bericht. tznmdevUI». »nr llsr t'N. 12b. Uger. lMLUL e Ätt. aiiSwärls. z» freuen, illcii will, der sreien er. Giän- iniiuterer tzvlilbcsin- er Ernäh- Tlieglitze. hotte für s Laub >i, l-, Saiat- soineii zn- Mlich be- geu vor- ev. Aiii-elii fehle O-or- orieuvögei Ivo Füller, u'gelsillier, in bester >er. Nllv, e 7. tLöl' t mit iilist ^!6k'- Ulilj 8t6^ > kZ :sn rcrchs^! vor- Ein.' st-Morle!,, enboch o-.V«. L» veiihin ver- »tl», > P,k. Nor mnchs - Au - Apotheke" Depots in r wende-? ^ttiucn »s hei 1. <5tngc. i, veriendei , Preisliste ; p i> «I i, V. 2!)'-. ihre Kinder naben oder türke KIn- aratis und « sende ihnen vöhmen. lv ittsr igenen stNol- n, Lchscn- »oS in Posk- /» Ko.) zmn srancv gegen >. Zanetti, )ch!enhansen. in eatsIlL reis. lMLU, cinmingstr. 1. N0 qesiuhl. Adressen ad' SSExp.d.Bt. Heina,e>> so Ll». ikm,ti2ldt> heile «o 2.7». - Amiaiun« ..^^.»„..»..Nankiiilr o«r> o-s. Sonnia,, in» 12 Uhr In Neuttodt: «r. iklmier, ». m» o» Woa>«„ia«en Nt 2 üpr. Pie iira>n,e Gzuirdteil« >„« -der i,a» Üei, wilenn Htrick «Ikinaeu^.. — «I, Ankundi,,„i,en a»i de« -IZnrat- leitt heile oo Pi, «Line Buralchait jur die »ochlilaoiae .'ittinoiune der Lnjtioen wjxd nichl aeaebeii Ans-« M,1>,e A»kunüi,un,»mi'ira>ie ,e,en l Liiitierderalilini» durch BriclmarrrN ober Poncuizahluno. Siir N»ick,<idk eiiiaeinndier Lchrtit- Imckc keine Beriimdilchwil. « tl«kund>,i»i,eii »elinicn >nu null lebe I vainliaiie PermNltlniintilellen an. Üemivrechiielle Nr. ir. 35. Jahrgang. Aufl. 48,50tt Stück. « Lvldol«1«urlln IM««»».» n ksezrrünäot 18'. 3. . UR»MlL« i»O. Il v»r^>»li«p» rz»ei«i>t»»,»». lrelolF». I 1880» lGk!v«ii> eigeiler Zellerci ompüvklt nnwr Onrnnii'! völligeriiajnlinll. ii. siüir-, n In,. ,- 1<» I'I^ . in Uvlnlviai! liilli^vv v.«. Lüiw. >»« «»»«>, n-IV., «I . i, N dün^.»i^ .Vinmiiili. El! Soodva olllLotrostou! »» t. ^ t <>»orla »>«l»1vi»v »«rnsir-savlevti«, ä M I3Ü0, E ä Llic 7,ü0 vtto IVolfrinu Isa<;I»k., lloklivlürrtut, ILüutir-^oliaiiiusl^ai,«« 2. LitronsnsLurs d. - - -ts^vu, l.Li»,tHvirttrv ote. , vttvv 8vl,»u iu ^V«r«8nr s?olÜ»t «in Ln^nnotimoi, Ovlrüttk, mit 2ueLor , vor«ÜAk,t um» vurrii^lii!»» I.iinunMlo. 01»» tl 70 1 uuü LIK. !,üt). I'iun^itvr Vor^uiutt t»u»>vürt». Ll?l. Ikotupotlivllv, Oivnävu, tiinor^nntliur. i «k« e»l> lLVN-t«IIlli8 ^Llltzll, V. Mvtrlor, 9 Mwiirlit 9. Vitz8<!tz!ier VvrllivkslullKL -Lnslall m» Mo MUner, Rr. IS7. MM: Lragyarmauvflun nach Berlin. Sperrgeldeigesed, Soniilaqöruhe in der Ncichdtagskaiiiiniilia». Hosnachrichten, Jnnunnsvcrband, Spaziergänge, Gerichtsverhandlungen. T.igesge'cbichle. tivingl. jsonscrvatarium. Freitag, t». Juni. LiiliKlworrllch« Netattnir kür lpolittsthe» v». »m»l »lueu in Drea»«». Geieh. doch nur zum Schein: sie wollen gegen das Gesetz stimmen, aber dennoch daö Gesetz d. h. da» Geld haben. Nun nachwersen - ... ^ . - .. . lwird ihnen der Staat das Geld nicht: sie müssen selbst erklären, Deutschen Bund-Ssch.etzen beabsichtigte auch eine ^ s,e es verlangen. Tvun sie das nicht, so geht die katholi'che Zn dem 10. Anzahl Magyaren nach Berlin zu kommen. Dieser AuSslug Hai in den letzten Tage» ,u einer heftigen Zeitungsfehde zwischen Berlin und Pest geführt. DaS Ganze war als ein Pribatunter-' nehmen geplant: hauptsächlich sollten sich ungarische Schriftsteller Künstler und Abgeordnete daran bethriligen. Ganz so privater Natur sollte der AuSslug aber nicht werden: die Magyaren wollten damit politische Demonstrationen verbinden. Zu diesem Behüte sollte in Berlin ein EmpsangSausschuh gebildet werde», an dessen Spitze der Oberbürgermeister v. Jorckenbeck die ungarischen Gäste begrübt hätte. Diesen vsfiziellen Auspud jenes AnSflugS hat aber ein Aufsatz der »Kr.-Ztg." htntertrieben, welcher darlegte, dob die amtlich vom Oberhaupte der Ncichshauptstadt zu begrützcnden Magyaren d c elbcn Leute seien, welche bei sich daheim die ärgsten Unlerdrürker des DeutschthumS seien. Wie könne man als guter Deutscher ehrlicherweise in Deutschland die Vertreter eines VolkS- stammes seiem, der in seiner fanatischen Magyarisirungswuth seit Jahren einen Ausrottungskrieg gegen deutsche Sprache und Namen führt, die deutschen Schulen unterdrückt und die Siebenbürgener Sachsen ihrer verbrieften Neckte schonungslos beraubt? Dieser deutsch.nalionale Standpunkt der hochkonservativen .Kreuzzeitung" fand aufsälligerweise lebhafte Unterstützung bei der demokratischen .BolkSzeitung" in Berlin. Die Folge war, daß die Macher des Ausflugs ihr Borhaben auigaben. Ob nun noch Magyaren über haupt zum Bundesschieben nach Berlin kommen, ist sehr zweifelhaft- Nach unserer Ansicht ist nicht der mindeste Grund vorhanden, die ungarischen Reisenden glänzender als alle anderen zu behandeln: ebensowenig aber mochten wir sie die Höflichkeit vermissen lassen, welche die deutsche Gastfreundschaft allen Völkern schuldet. Auch dir Magyaren haben Anspruch darauf, und falls sie noch nach Berlin kommen, soll man sie freundlich aufnehmen. Wollen sie in Berlin „von deutschen Institutionen und Verhältnissen Kenntnib nehmen", was freilich binnen 4 Tagen mitten zwischen Empfänge» und Gaslmähleru nur lückenhaft möglich ist. so kommt dieses erweiterte Wissen dann vielleicht den in Ungarn und Siebenbürgen lebenden Deutschen später zu Gute. Aber mit politischen Demonstrationen sollen sic uns gefälligst verschonen. Erstens ist dazu die deutsche Bevölkerung zu nüchtern und, waS die Hauptsache, die magyarischen Ausflügler haben den Anspruch auf besondere Werthschätzung gründ' lich verwirkt. Selbst ihre eigene Presse behandelt sie geringschätzig. Der Ausflug sei ein rein geschäftliches Unternehmen, daS unter falscher Flagge Theilnehmer werbe, bemerkt der PesWr „Nemzet". Der .EgyetcrteL" aber schildert seine auSflugslustige» Landsleute als reine Fellichnorrer. Sie wollten nach Berlin für'S halbe Geld reisen und sich auf dem Schützenfest belobhudeln lassen. Es se^ aber unwürdig, den ungarischen GeniuS in internationalen CireuS- vorslcllungcn herumzuschleppen; gar nicht nöthig sei eS. im Namen der ungariichen Nation fortwährend mit allen Völkern der Erde Freundschaftsbündnisse zu fchlietzen, „heute mit den Franzosen auf der Pariser Weltausstellung den Bruderkuh zu tauschen, morgen den Deutschen ewige Treue zu schwören, emmal die Türken an den glühenden Busen zu drücken, daS nächste Mal mit panslavistischen Sviekgesellen den FricdenSbechcr zu leeren". „Pesli Naplo" spinnt denselben Jaden: „Unentschuldbar sei daS Vorhaben dieser magya rischen Schriftsteller und Künstler. WaS sollten, an den vorjährigen Pariser Ausflug derselben Herren denkend, die Deutschen von den Magyaren halten und waS die Franzosen von deren jetzigem AuS slug nach Berlin? Jene Herren wollten sich nur überall feiern lassen. Soll das Ausland die Ungam für Komödianten ansehen?" Diese Charakteristik ist durchaus zutreffend. Bestimmend mag bei dieser scharfen Berurtheilung die Voraussicht mitgewirkt haben, doh bei der vorgehabtcn politischen Demonstration die Magyaren in Berlin leicht auch einige unangenehme Bemerkungen zu hören hätten bekommen können. Der Nationalstolz würde es uns Deut schen geboten haben, die Ungam. wenn sie in überquellenden Worten ihre Liebe zu den Deutschen betheucrt hätten, in aller Höflichkeit zn bitten, dies ein Wenig ihren heimischen Deutschen zu zeigen. Wenn einmal bei einem Feste politische Reden gehalten werden, dann giebt ein Wort daS andere, die Ungam Hütten wieder geantwortet, cS hätte Verbrich, Stänkerei und Verbitterung gegeben. Das Alles ist unnöthig. Die LebenSlnteressen Ungarns selbst zwingen eS auf unsere Seite. Eben darum soll man Alles vermeiden, was Verstimmungen hervorrnst, und diese wären unausbleiblich, wenn jene taktlosen Ausflügler nicht als Privatpersonen, sondern als Politiker ausgetreten wären. Daß aber die Magyaren bei diesem Anlaß erfahren haben, daß ihre Unterdrückung deS Teutschthums unsererseits mit scharfem Auge beobachtet wird, wird nicht ohne Nutzen sein. Der allgemeine deutsche Schulverein zur Erhaltung des DeutschthumS im Auslande hat sich übrigens den Aufsatz der „Kr.-Ztg." vollinhaltlich angeeignet. Ob daS vielgenannte Sperrgeldergesctz vom preußischen Ab- geordnetcnhanie angenommen wird, kann sich erst an« Sonnabend m der 3. Lesung zeigen. Die katholische Kirche Preußens soll durch daS Gesetz eine jährlich« Rente von 570,000 Mk. erhallen. Es sind dies die Zinsen eines Kapitals von 1« Milk-, welche aus den während des Kulturkämpfe» gesperrten Gehalten widerspenstiger Geistlicher angesammelt worden waren. Die Ultramontanen ver langen daS Kapital sammt ZinS und ZinfeSzinS: die Negierung gewährt nur den Rentengenuß. Die Ultramontanen spielen bei dieser Frage eine klägliche Komödie Sir sträuben sich gege das Kirche leer aus. Windthorjt deklamirte, der Staat habe sich a» fremdem Gute vergriffen, fremden Besitz kousiSzirt, wie Sozial demokraten, für welche Eigcnthum Diebstahl sei. Das sind bohle Redensarten. Der letzte Bcrhandlungstag brachte eine i Rede des Abg. Stöcker, die Hand und Fuß hat. Der streiibare kehrte sich mit großer Schärfe gegen die Machtansprüche der katholischen Kirche, was ihm natürlich den Vorwurf des „Hetzens" einbrachte. Angeblich habe Stöcker diesmal „Katholikcnbetze" ge trieben. Herr Windihorst, der Stöckern wüthend anficl, gab ihm den abscheulichen Rath, Stöcker solle Alles ausbiete», daß freiden kende evangelische Geistliche abgesetzt würben. Eine neue Auflage der Ketzergerichte also! Windthorst hat sehr unvorsichtig ausge plaudert. was in der Seele der Ultramontanen schlummert! Der Arbeiterausschnß deS Reichstags hat zwar die allgemeine Sonntagsruhe in Gewerben und Fabriken noch etwas über den RegierungSvorschlag hinaus erweitert, leider ober die Sonntags arbeit in den kaufmännischen Geschäften nicht in dem Maße, wie man erwarten durste, verkürzt. Zwar gestand der Handclsminister v. Berlepsch zu, daß die Regierungsvorlage in diesem Stück ver- besserungSfähig sei: die Konservativen schlugen gleich den Sozial demokraten mehrfache Verbesserungen vor. zuletzt aber wurde die Vorlage nur mit der kleinen Verbesserung angenommen, daß an den 3 höchsten ersten Feiertagen icglichc Arbeit in kaufmännischen Geschäften zu ruhen habe. Alle anderen Anträge sielen: so der. die kaufmännischen Arbeitsstunden von 5 aus 3 hcrabzusetzen, in Bank- und Großhandelsgeschäften die Sonntagsarbeit überhaupt zu verbieten, die Ladengeschäfte spätesienS Mittags 12 Uhr zn schließen u. s. w. Die Befürchtung liegt nahe, daß, wenn Sonn tags 5 Stunden gearbeitet werden darf, in großen Handelsgeschäften den ganzen Sonntag über, nämlich abwechslnngsweise, gearbeitet werde -, doch erklärte dies der Abg. Klemm als unrichtig: der Ge schäftsbetrieb darf im Ganzen nur 5 Stunden währen. Gegen die gänzliche Beseitigung deS SountagSkaufS wurde angeführt, daß die Landbevölkerung an daS Kausen ani Sonntag, und zwar nach der Kirche, gewöhnt ist und daß schon jetzt die großstädtische Kon kurrenz den Kleinhandel in Stadt und Land erdrücke, was noch schlimmer werden würde, wenn man in kleineren Orten den Sonn tagsverkauf so gut wie unmöglich mache. Sollte nicht noch im VollreichStag eine ergiebigere Sonntagsruhe für die Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter in den kaufmännischen Geschäften zu erzielen sein, so erwarten wir, daß wenigstens die Landesregierungen ihre Polizeiverordiiungen betreffs des Sonntagsdandels neu regeln. WaS eine wirkliche Sonntagsruhe bedeutet, Das weiß Niemand so zu schätzen, als Wer auch Sonntags die Feder oder Elle zu führen, zu verkaufen oder sonst zu schanzen hat, als hätte unser Herrgott nicht geordnet: „Sechs Tage sollst Du arbeiten und all' Dein Werk beschicken, aber am siebenten sollst Du ruhen!" Keruschreib- und J-erusprech-Bertchte vom 5. Juni. Berlin. Ter Kaiser und die Kaiserin begaben sich früh nach Pasewalk, wo ihnen seitens der Bevölkerung ein glänzender Em pfang bereitet wurde. Die Rückkehr nach Potsdam erfolgte Nach mittags. — Der Kronprinz von Italien trffst am Montag Abend in Potsdam ein und bleibt 4 bis 5 Tage zum Besuche am hiesigen Hose. — Da ein beschlußfähiger Reichstag nach dem I. Juni vor aussichtlich nicht zulammenzuhalten ist. siimmen die verbündeten Regierungen einer Vertagung der Rcichstagsicssion bis zum Herbste zu. Der Nachtrags?tat, betr. die Verbesserung der Reichsbeamten gehälter, erstreckt »ch nur bis zur 3. Klaffe, die mit einem Gehalt von 5100 Mk. absrblirßt. — Ein eng'isches Blatt will von allerlei angeblichen Friedrichsruher Jnmgucn an einigen kleineren deutschen Höfen wissen, welche bezweckten, das Werk des Kaisers zn be hindern. Die Enthüllung der Jntriguen würde die Einlassung einer großen Anzahl höherer Beamter zur Folge haben. Das Blatt deutet hier seine Mitthcilungen aus eine iächsische Quelle hin. Die telegraphische Verbreitung der fraglichen Miitbeilungen in Deutschland ist durch die Telegraphenverwallung verhindert worden. — Ein früherer höherer Beamter, der bei einem hiesigen ersten Bankinstitute Anstellung gesunden, wurde wegen Unterschlagung von 16,000 Mk. verhaftet. Berlin. Tie Gerüchte über einen angeblichen Unfall des Reichskanzlers v. Eaprivi, welche heute namcnilich an der Börse circulirten. haben als thatsächlichc Unterlage nur, daß das Pferd des Reichskanzlers bei der Rückkehr von einem Spazierritt auS- glitt und zu Falle kam. Weder der Retter, noch daS Thier haben auch nur den geriuMe» Schaden erlitten. Ter Kanzler hat un mittelbar darauf die üblichen Vorträge in gewobnier Weise e»I- aeaengenommen. auch sich Mittags zu Fuß in die SlaatSmini- stcrialnvung begebe». Düsseldorf. Das Reichsgericht genehmigte die iffevision deS Urtheils des Elberfelder Schwurgerichts gegen die Zeugen Rieckmaim, Krause und Gemmcr. welche wegen Meineids, begangen in dem Wuppcrthaler Sozialistenprszeß, zu IV- bez. 1 Jahr Zucht haus verurtheiit worden waren und verwies die Angelegenheit zur abermaligen Verhandlung an das Schwurgericht zu Elberfeld. Straßburg i. E. Die 4. Wanderausstellung der Deutschen landwirthschaftlichen Gesellschaft wurde Mittags durch deren Pro tektor, den Statthalter Fürsten zu Hohenlohe, mit einer längerem Ansprache eröffnet. Die Ausstellung ist sehr reich beschickt und erfreut sich äußerst zahlreiche» Besuchs. Wien. Tic „Neue Freie Presse" meldet: Anläßlich der Em pfänge russischer und französischer Journalisten durch den Fürsten Bismarck habe der Reichskanzler v. Eaprivi im Auilrage des Kaisers ein vertrauliches Rundschreiben an die deutschen Vertreter im AuSlande mit der Information gerichtet, daß Fürst Bismarck der actuellen RcichSpolitik vollständig entrückt sei und seine Aeußerungen lediglich als die eines Privatmannes anzuschen seien. Die deutschen Vertreter hätten gegebenen Falls entsprechende Aus kunft zu ertbeilen. P e st. In Ober-Ungarn hoben starke Schneciälle statlgesundcn. Paris. Ter Piinz von Orleans erließ aus der Schweiz folgende Kundgebung an die Rekruten seiner Altersklasse: „Meine lieben Kniueiaden! Jcq habe meine 3 Jahre als Soldat verlangt. Statt aller Antwort hat man mich zu 2 Jahren Gesängniß ver- nrtbeilt. Ich habe mich nicht beklagt. Vor Abbüßung der Strafe sükrt man mich an die Grenze. Tic Begnadigung liefert mich wieder den Schmerzen der Verbannung aus. Ich wechsle nur meinen Kerker. Mein Entschluß sicht seit. Nichts wird mich aus meine glühende Hoffnung verzichte» lassen, dem Vaterlonde zu dienen. Bewahrt mir den Platz, den ich in Reih' und Glied rn Eurer Mitte nahe bet der Fahne geträumt habe. Ich werde kommen und ihn einnchmen für Gott und Frankreich." — Eine gewaltige Explosion fand früh in dem Klo'ter Ehartreuse bei Grenoble statt. ES wurde ein Brief mit der Drohung gefunden, das Kloster innerhalb 20 Minuten zu zerstören, falls nicht an einer bezeichnet«-» Stelle 1 Million Franken niedergelegt würden. Sollte Einer von uns dabei festgeiiommcn werden, so heißt es in dem Schreiben, so werden 10 Chartremcr dafür mit ihrem Leben büßen. Ber n. Hier ist von einem bevorstehenden Besuche des Kaisers Wilhelm in der Schwei; die Rede. London. Die „Times" erklärt heute die deutschen Ansprüche auf das Hinterland der bisherigen deutschen Interessensphäre in Ostasrika für berechtigt und meint, man müsse aus die Ausdehnung des deutschen Gebietes bis an den Eongostaat vorbereitet sein. Belgrad. Eine Bande Amanten überschritt die Grenze und drang plündernd in das serbische Gebiet ein. Nach langem Widerstände und blutigen Kämpfen gelang cs den Grenzwachen, die Eindringlinge zurückzuweisen. Washington. Der republikanische CaucuS des Repräsen tantenhauses nahm den Entwurf Mac Kinlcys an Stelle der von dem C'incus beider Hauser vercinb -rlcu Silbervorlage an. Die Mac Kinlcy-Vorlage stimmt in den Hauptpunkten mit der Caucus- bill überein, mit der Ausnahme, daß dieselbe einen monatlichen Ankauf von Silber im Werihe tun 4'/- Mill. Doll, anordne!. Die yicrsür ausgegebenenCertisikate sollen ein volles gesetzliches Zahlungs mittel und in Münze oder Bnillon einlösbnr sein. Ferner soll ein Silber-Bnillon ausgeprägt werden, um dem Bedarfe für die Einlösung der Ceriisikatc zu genügen. Die Vorlage enthält Weiler die Bestimmung, daß, wbald daS Gold und Silber den Älparistand erreichen, eine freie Silberpiägimg itattffnden soll. Tie Berliner Börse z«igle heule nicht die gleiche feste Tendenz als gestern. AnS der Provinz lagen Anfangs zwar er hebliche Kanmidres vor. doch solgicn bald umfängliche Realisatio nen und drückten dic Course. Banken eröffnet«! etwa auf gestrigem Schlußniveau, gaben aber bald narb. Deutsche Bahnen ziemlich fest, ober still, vslencichischc Bahnen iebr belebt und vielfach besser. Bergwerke schwächer, ebenso rmsische Werthe. Dagegen erreichten Egypler bei lebhaften Umsätzen den Paricours. Im Späterver- lanse schwächte sich die .Haltung noch weiter ab und trat gegen Schluß i» Anschluß an höhere Pariser und Londoner Notirungen eine vorübergehende Befeslignna ein. Schließlich drückte die Er höhung den Plivaldiseont aus's Nene. Im Cassaverkehre waren Banke» fest, dciü'che Bahnen ruhig und unverändert, österreichische anziehend. Jndusttiepapiere still. Oeslerrrichiscke Prioritäten be hauptet. PrivatdiScont 3^° Prozent. Nachvörie schwach. — Wetter: Heiß, Vormittags Süd-, Nachmittags Westwind. »Hrank > ur » i. IN. ,Ndtu»».i Uktdil VLK.L«. S««»1»I>. 2i»,7b. «»md. lW.aa. Galligrr —. S,d,»er 9S.7i>. trrok. Uns. G»l»r. SÜgiii. Ditc»»»o LA.»,,. DrkSdn. VI. IbiZM. Laura Ii',.M. GrlscnNrHe» «Nll. » » r i ». KLIutz. l»cn«e 92.07. Nulriv, lOÄ.SL. :7>alir»«r S7.10. »ahn LlO.OO. Loulilordra 21.-, 00. I». VriorNiNru —. Lvauier 77,00. U»»»«er «lg7,l8. Ottumaueu «ilb.OO. «ttiauunc 012,00. SiuiNo. V , r i ». Vradullru ISGIutzg UveNZku vrr Iuui 2L.A, »«r vez>t»r.-r«cbr. 20.70, ruhi». üiiirilu» vrr Auni 07.00, «kr Seplcuilrr-Decemter 08,00. fest. Nüböl «rr Au»I 70,00. «,r StOIcmbrr.Dcccmbrr 67,00, behaupte«. »mtirrba«. Gribultio iLihluti. vitizku »cr Nobemhrr ttk. ü«iik» »er Oktober tZS. OertlichcS und Sächsisches. — Se. Majestät der König, der gestern Nachts 1 Uhr von Berlin aus hiesigem Leipziger Bahnhöfe eingetroffen war, wohnte in den Vormittagsstunden mit Ihren König!. Hoheiten den Prinzen Georg. Friedrich August und Prinzeß Mathilde der Frohnlcichnams- feier in der katholiichen Hofkirche bei. Das Gotteshaus war in allen Tbeilen dicht besetzt. Die Predigt hielt Herr Kaplan Man- froni. An der feierlichen Prozession betheiligten sich außer der Königsfamilie der große Dienst, die katholische Geistlichkeit:c. Mannschaften de» Leibgrenadierrcgimciltcs uud Gardcreitcr bildeten Spalier. — Sc. Kgl. Hoheit Prinz Georg traf am 3. d. M., mit dem Schnellzuge von Chemnitz kommend, zum Zwecke einer Besich tigung des Artillerie-Regiments in Freiberg ein. In seiner Beglei tung befanden sich die Herren Oberst von Treitschke. Chei des Gcncraistabc», Hauptmann Weltmann und Prcmierleutnanl Bicr- ling. Die Rückkehr nach Dresden erfolgte am Mittag des darans- folgenden Tages. — Gestern Mittag 1 Uhr ward eine auS den Herren Korb- machermeistcr Minier und Knnstdruckereibesitzer Müller bestehende Deputation von Sr. Königs Hoheit Prinz Friedrich August in Audienz empfangen, die das Programm für das am Sonntag in Trachenberge beginnende dlcöMrlac Köntgsschicßen der priv. Schcibciischüvengciellschaft überreichte. — Der König!. Kleisiteuerlaih des 1. Steuerkreiscs, Ober- finanzrath Robert Christian Zenker in Dresden, ist mir Ablauf deS vergangenen Monats ans dem Staatsdienste getreten. Derselbe bat seine letzte Stellung, mit welcher gleichzeitig der Vorsitz derEinkommenslciierMeklainatlons-Kommission im 1. Stcucr- kreisc verbunden ist, über 20 Jahre bekleidet und ist auch außer dienstlich hcrvonaaend thätig gewesen, u. A. als stellvertretender Vorsitzender deS KirchcnvorstnridcS der St. Jacobigemeindc. als erörterndes Ansschußmitglicd des Vereins z» Rath und That und Mitglied des Direktoriums der sächsischen Reittcirversicherungsanstatt zu Dresden. Bei seinem Abgänge wurden ihm von den Bezirks stenerinspcklaren und den Vermessungsingenieuren im 1. Steuer kreise und den sonstigen ihm unterstellten Beamten sinnreiche Ge schenke überreicht. — Kaufmann Paul Scheller ist zmn königl. portugiesischen Vicekoiffnl i» Dresden ernannt worden. — Se. Excellenz Staatsminister v. N o st i tz - W a l l w i tz wid mete am Dienstag den Anlagen und Kilreiiirichtnngen in Bad Elster eine ein,lebende Besichtigung. Früh hatte ihm die Badckapclle ein Ständchen gebracht. — DaS hier am April verstorbene Irl. Charlotte Rosalia Richter hat bekanntlich der Pensionskaffe der städtischen Feuer wehr zu Dresden den Betrog von 21,000 Mk. zu statutengemäßer Verwendung vermacht. Ter Rath hat nunmehr die Annahme diese- Vermächtnisses beschlossen. SlkKller z»Mi Wlr. M»d. MitzmSk. Ms »M- Butter täglich 3 Mal frisch.
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