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- 1002 - »«bei »or »och des«ul«tz " verftre»! aus der Schwelle sieben. Mr , ^ kindliche Lächeln völlig geichwunden war. hielt in dem Spaziergang inne, den^er seit enva 10 ÄDnulen durch das Zimmer machte, und trat raichen schritte» m einer iah drohenden Haltung aus sie zu. „Woher kommst Tu?" fuhr er sie an. ganz argen seine onttige An mit zornig erhobener Lumme. ./Ist dies lür ein junges Mädchen die ge eignete Zeit, um Speiziergänge zu unternehmen ?" Dagmar, aus deren Antlitz noch di» Gtück'eligkeit der eben durchlebten Stunde leuchtete, matz den Erregten mit einem mehr :milud>gen als umvillige» Blick „Darüber bin ich Dir wobl keine Rechenschaft chuidig." jagte sie ruhig. ^Jedenfalls mar mein Spaziergang weniger unschicklich, als <s ein längeres, Verweilen in der Gesellschaft Deiner Gäste gewesen wäre." Ihre Art. einem Vorwurf zu begegnen, reizte leinen Aerger offenbar noch mehr .Was soll daS geihen? Welchen Ton schlügst Tn gegen mich an! Glaubst Du etwa, da« ich gesonnen oin, meine freunde durch Dein Benehmen beleidigen zu lassen?" „Deine freunde? Tieie Leute, Sie ich vom Grund meines Herzens verachte wie jenen sogenannten Konsul oder d>e unS verachten wie die übrigen. Du kannst kaum im Ernst erwarten, daß ch besondere Rücksichten gegen sie übe." „Ich erwarte und verlange es. Denn ob sie uns nun verachten oder nicht, es sind die Leute, von denen wir leben." Ein Geräusch hinter ihrem Rücken ließ Dagmar erst jetzt wahrnebmen, das; st« versäumt hatte, die Tür zu schlichen, durch die sie gekommen war, und daß draußen lemand von der Dienersihast vorüberging, der möglicherweise die erregten Worte ihres Stiefvaters gehört lmben konnte. Raub inachteIie de» begangenen Fehler wieder gut. Dann, indem sie ein paar Lchrilte aus ihren Stiefvater zutrai, jagte sie: „Schande genug, dcist es so ist. und das. Du de» Mut hait. es mir ins Gesicht zu sagen! Aber ich rill dies Leben nickt länger ertragen. "Morgen werden wir uns trennen." „Bist Du von Linnen? Was wolltest Du den» antanaen ohne mich? Denkst Du etwa daran. Dich als Dienstmädchen zu vermieten ?" „Das oder etwas anderes. Jedenfalls werde ch ein Mittel finde», um aus anitändige Ar! mein Leben zu sristen, bis —" „Nun — dis ? Ick bin euuaermciken neugierig, zu erfahren, woraus sich Dein« Hoff nungen richten." „Bis ick die >«chmack meines bisherigen Daseins hinlänglich gesühnt bade, um die Iran eines ehrenhaften Mannes zu werden." In dem eben noch von zornigem Hohn verzerrten Gesicht ihres Stiefvaters ging eine ausfallende Veränderung ovr. 'Leine Züge nahmen einen Ausdruck höchster Spannung am, und in seinen Angen war etwas wie das beutegierige Glitzern in den Lichtern eines Raubtieres. „Tu käst wohl den ehrenhaften Mann, von dem Lu sprichst. Absicht, Dir schon heute davon - 10« - ich jederzeit wie ßiDi »u I» «Ul zärtlich«! Vater M Dich «sorgt itlliichl bist Du wirklich in dem Glaub«, rmr da» jHrt erörtern?" Well Du D>i< »,ft Du mir doch »icht . Lei»« ich auch tzretzmal übe ck Dich Vitt«, nach Bollmar einstweilen , Dklicht, berzeuat meine« . ,äß ich nur Dein Glück im Auge Hab«, wen» iö _andeln." ^Intz da» wäre?" „Du muht Herbert Bollmar einstwrile» noch mett_ ^ _„hren Namen verlchweiaen, so lange wenigsten», bi» Euer BerlSbni» öffentlich brka»»t gemacht worden ist, und bl» er als Mann von Ehre nur unter den «winaeadste» Gründen zurücktreten könnte." „ToS ist unmöglich. Ich kann und ich will ihn »icht belügen." „Er wird Dich gar nicht fragen. Denn wl« sollte er aus die Vermutung eominen, daß der Name, den ich sübre, nickt der meiniae ist? Wenn Du ihn wirklich lieb hast, «kann es auch nicht Tone Absicht sein, au» blohem Eigensinn alle» auf» Spiel »u setzen." In Dagmars Antlitz spiegelte also, daß er sich nicht entschlichen würde, die Stiesto ^ sich deutlich dt« Angst^bres „Du meinst ah», dah er sich nicht entschlichen von Bendbeim zu seinem Weibe zu machen?" Ich brauche mich selbstverständlich meines Namens nicht zu schämen. Aber Leut« von der Art dieses Bollmar. die das Leben in der großen Welt eigentlich, nur vom Hören- ... als sie fragt«: .er des Herrn Ewald Berstebcn wir uns rechts wein Kind! ens nicht zu dah ein Mann von meiner Herkunft und Erziehung nicht Aie der er in irgend einer sklavischen Abhängigkeit fristen kann. Sie legen kleinbürgerlichen Moral a» alles, ivas sich über die Sphäre des bereits gefunden?" „ES war nicht meine zu sprechen. aber Dü magst es immerhin erfahren. Dann wirst Du ja um so leichter bcgreiien, dah >ch nicht noch einmal die Zeugin eines Schauspiels werden darf, wie ich es an diesem Abend wieder ansehen muhte. Er stand an ihrer Seite und ersaihte mit zitternden Iinaern ihre Han- „Wer ist es, Dagmar? Ick beschwöre Dich: sprich! Ist es — Herbert Bollmar?" Sie befreite ihre Hans. .Ha — er ist's!" Er war kaum im imnbe, den Jubel 'eines Herzeno zu verbergen. „Und das tagst Du mir erst jetzt? Tu läht es ge'cheheii. dah ich Tick wegen Deines heimlichen Entwischens schelte, wäh rend Du i» Wahrbeil den sebnlichslcn meiner Wüwchc erfüllt liast! E. Du böses, Du törichtes Kind!" Ei' schien willens, sic zu umarmen t aber Dagmar wuhte sich der zu- aedachlcn Liedkosuigi zu entziehen. „Du irrst, wenn Du glaubst, dah ich in der Absicht gegangen wäre, ihn gu treffen. Meine Beaegnuna mit Herbert war nichts als ein bloßer Zufall." „Es war eine Fügung des Himmels, mein Kind! Er hat sich Dir also erklärt ? Und Du bist überzeugt, -ah er die feste Absicht hat, Dich zu heiraten?" Der Don feiner Frage verletzte ihr Empfinden. „Er har mir gesagt, dah er mich liebt," erwiderte sie. .-Mehr weih ich nicht, und mehr begehrte ich nicht zu wissen." Er fühlte, dah sein Benehmen sie befremdete, und er beeilte sich, eine gelassene Haltung „Natürlich! Wonach sollte ein lehnendes Mädchenhey auch noch werter i in aller Welt, meine liebste Dagmar, wollten Du es mir ver- chweigen?" Weil ich selbst noch immer nicht daran zu glauben wage. Ich weih mich 7a seiner Liebe so wenig wert." „Nun, da-? wird sich schon geben," lächelte er. „Ick hoffe, meine kluge Dagmar war nicht so töricht, ihm etwas Derartiges auszwsprechen.' ^Gewiß bade ich es ihm ausgesprochen, und noch hundertmal werde ich es ihm wieder holen. Er ioll nicht chgen dürfen, ich hätte ihn betrogen." „Aber das ist tzi eine un verzeihliche — entschuldige, ich wollre aaen: das ist doch wohl ein wenig überspannt. Was hall Du Dir denn eigentlich vorzuwersen, -ah Du den Herrn Rechtsanwalt durch aus in den Glaube» versetzen muhtest, er besinge wer weih was für eine grohmütige Handlung, wenn er Dich heiratet?" „Davon wollen wir lieber nicht sprechen." wehrte Be ab. „Dos sin- Dinge, in denen wir uns doch nicht verstehen." Trotz ihres Wlderstrebens nahm er abermals ihre Hand und zog sic zu dem Eosv. um sich an ihrer Seite niederzulassen. „Nun höre mich einmal ruhig an. meine tu« Dagmar. Was auch immer Dir an mir mihtallen haben mag, das .Zeugnis, daß sagen kennen, sind manchmal voll der wunderlichsten Vorurteile. Sie begreifen »icht. erste beste sein "Dasein den Monstab ihrer . , - Alltäglichen eryevt. Ei» Böitsenspieler kann in ihren Äugen ein höchst achtbarer Ml»'» sei», ein kleines Jeu aber oder eine Weite aus dem Rennplan erscheint ihnen vcrwerslich. Dein Rechts anwalt wird darin wahrscheinlich nicht weitherziger sein als andere Dugendpb>!ist«r seines Schlages. Aber was kümmert ihn denn schließlich meine Person? D» bist di« Dochter ehrenwerter Eltern, aus deren Namen nicht der leiseste Makel hastet. Das kann ihm vollauf genügen, um so mehr, als ich durchaus nicht die Absicht Hab«, mich ihm aufzudränge» Um Dein Glück n.ichl zu gefährde», bin ich sogar bereit, für «ine Weile ganz zu verschwinden." „Zn verschwinden? Wie soll ich das verstehen?" „Nun. ich kann doch bis zu Eurer Hochzeit unter irgend einem Bortvand nach Paris gehen oder nach London oder sonstwohin, wo es sich leidlich leben läßt, während Du unterdessen in einem anständigen Berliner Pensionat Wohnung nimmst. Du hattest ja ohnedie» die Absicht. Dich von mir zu trennen, und dieser Ausweg scheint mir immer noch an nehmbarer als Deine abenteuerliche Idee. Dein Brot bei fremden Leuten »u verdienen." Dagmar sah still und nachdenktich vor sich nieder. Alles Gute und Rechtschaffen« in ihr lehnte sich gegen die heimliche Art aus. die ihr da ziigemulct wurde, ober die Wünsche ihres Stiefvaters fanden eine» mächtigen Bundesgenossen in dem Bangen ihres iehniucklöheiße» Herzens um den Bestand ihres jungen Glückes, und diese Bered- samkeit des Herzens war schließlich stärker als die mahnende Stimme des Gewissens. „Ich verspreche Dir nichts, aber ich iverde jeden, ob es möglich ist, Deinem Verlangen zu willfahren," sagte sie nach einer Weile. „Herbert reist morgen nach Berlin, wo er eine wichtige Angelegenheit zu ordnen 'hat. Erst nach seiner Rückkehr, die in zwei oder drei Tagen erfolgen soll, gedachte er mit Dir zu sprechen." „Dris trifft sich ja aus gezeichnet. Er wird mich da»» eben nicht mehr vorsinden, da ich nunmehr fest ent» Massen Rn, >'o bald wie möglich zu reiien. Es wird auch vorläufig genügen, wenn Du ibn meiner Einwilligung versicherst, deren Du gesetzlich überhaupt nicht bedarfst. Meine Person, liebe Dagmar, soll Deinem Glücke wahrlich nicht im Wege stehen." Ob das sonst so diskrete Siubenmä-chen diesmal das Anklopsen vergessen hatte, oder ob es von den beiden nur überhört worden war, jedenfalls stand die kleine .Zofe bei Ewald von Bendheims letzten Worten schon in der offenen T ür und sagle. während ihre lebhaften Äugen neugierig umhergingen: „Herr Referendar Äeilig >hat diese» Brief soeben für Herrn Holnstein abgegeben. Es wäre sehr eilig, meinte er. „Es ist gut. Geben Sie her!" 'Das Mädchen zog fick zurück, und Ewald von Bendheim ritz hastig den Umschlag herab. Seine Stirn verfinsterte sich, während er las. ^Eine fatale Geschichte!" sggte er. „Ich werde da möglicherweise doch noch einen Tag langer hier zurückgehalten lein, aber es bleibt nichtsdestoweniger bei unserer Abrede. Wen» Herbert Bollmar zurückkommt, bin ich nicht mehr da." Es war, als ob Dagmar eine unmutige Frage aus den Lippen hott«, aber sie zog e» dann doch vor, die beabsichtigte Bemerkung zu unterdrücken und ging mit kurze» Gruße in ilhr Zimmer. Als er allein war, überflog ihr Stiefvater noch einmal die wenigen Zeilen de- Billetts. „Scheußlich!" murmelte er. ,Gr kann also richtig nicht zahlen. Aber was hilft's! Ich muß innerhalb 2t Stunden das Geld aus ihm heraus- preslen — so oder io!" Dann trat er an den Tisch und verbrannte über der Lampe das Schreiben des Referendars zu Wiche. «Fortsetzung Dienstag.) »ete«tzm»-8»oeo Paletot »I> »«>D »«IM«I - »cl>,l. Le« »a» ket««». »e,»»n »ne »,i»el>«N»i> g»»t »ok sottoe. »»>» iS «m. «ii un« Ilellee »»sbileel. ^ SS — »üet,n »»Nf»It«i»>. WO cm. ^ SS.—. rakfetttti» «n «»»lgarniiue, ee»»«t>» eioat>rlrU»nir» roqu« »u» r»e«i «INI ti»««»»« km» -« t».—. »tutod ^ St.—. Hltmarkt 12.