Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.10.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061028012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906102801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906102801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-28
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.10.1906
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.L l- B s. >-t— <« o ir L- >L_ :N» I -L: o UL 'S 22 lejsten herzlichsten Gruß entbietet. Professor Burgeß vielt seine» Bor trag in deutscher Sprache: seine Ausführungen be trafen insbrsondere d,e wissenschaftlichen Beziehungen zivcschen Deutschland und den Bereinigten Staaten. Professor Burgeb teilt« schließlich mit. daß er durch di« Unterstützung des Stif ter« der Professur in den Stand gesetzt sei. eine Sammlung d«r wichtigsten Quellen des amerikanischen Verfassungsrechtes Ult» der Bersassungsge,chjcht« der Berliner Universität -um Äeichenk -u machen. Der Rektor Ged- Rat Professor Kaftan hieb Professor Burgeh als Kollegen herzlich willkommen und dankte für die Geschenke. Nach dem Rektor nahm derKaiser das Wort und sagte etwa folgendes: ..Kommilitone»! Anknüp- send an da- eben vernommene Schreiben des Präsidenten Roos?- oelt fordere ich Euch auf, um unteren Dank für da» bewiesene Wohlwollen, für die Worte der Anerkennung und Freundschaft 'ür das deutsche Volk und die hiesige Universität auszusprechen, einzustimmen in den Ruf: Theodore Roosevelt, der Präsident der Vereinigten Staaten, Hurra, hurra, Hurra!" Alle Anwesen den stimmten begeistert in de» Ruf ein. Berlin. sPriv.-Testl Der Kaiser hat sich für heute abend bei dem Reichskanzler von Bülow zum Diner angeiagt. Einladungen dazu sind an den Botschafter v. Schoen, den kommandierenden General des Gardekorps v. Kessel, den Ehef des Generalstabes v. Moltke, den Ehes des Militärkabmetls Grasen o. Hülsen-Hoeseler. den stellvertretenden Direktor der K'vlonialabieilung Dernburg. den Ministerialdirektor Dr. All- hosf. Generaldirektor der Königlichen Bibliothek 1). Or. Harnack und andere ergangen. Berlin. tPriv.-Tel.) Der Senioren konvent des Reichstags wird am 13. November zusammentrcten, um über die Gcichäflslage und die Einteilung des Arbeitsmaterials Besprechungen abzuhalten. Berlin. iPriv.-Tel.I Heute nachmittag fand ein« Sitzung des preutzischen Slaatsminisleriums statt. Kur Gera- lung soll u. a. tue Po len frage gestanden haben. — Nach längerem Aufenthalt in Paris lrissl der rMsäie Minister des Aeutzeren Iswolsky heute hier ein.—Gegenüber der Äehaup- :ung, dah die Nachricht von dem Austritt des Geb. Legationsrats Or. Rose aus dem Verbände der Kolonialableilung min destens verfrüht sei, wird von einer Korrespondenz festaestellt. Lag Geheimral Roes weitere Verwendung im Kolonialdienst gänzlich ausgeschlossen sei. , Gswisse mi! der Unterßuchung in Lachen Hätz und Schneider und der Beschlagnahme des Erzberg er schen Aktenmaierials zusammcn- längcnde Vorgänge hätten Herrn Dernburg veranlagt, end gültig aus die Dienste dieses Beamten in seinem Ressort zu ver zichten. — Ardeilsminister Äreiienbach hat verfügt, dah die -Kündigung und Entlassung der zur ständigen Be- ichästigung angenommenen Esienbahnarbeiter aller Dienftzweia« nur aus zwingenden Gründen oorgenoinmen werden darf, unter feinen Umständen wegen Verkelirsrückgang. Verminderung der Züge uiiw. Der Minister macht es den Eisenbahndirektionen zur Pflicht, darüber zu wachen, dah seitens der Inspektionen und äußeren Dienststellen darnach verfahren werde, und dah st che Arbeiter un allgemeinen nur dann entlassen werden, wenn sic sich grober Verflöge gegen die Dienstpflicht schuldig machen, oder wenn sie dauernd dienstunfähig werden. Berlin. sPriv.-Del.) Sächsische Orden «rhi«lten: Kriegsminister gen. v. Rothmaler den goldenen Stern zum Grogkreuze des Albrechrsordens: Generalmajor v. Wachs, Departements-Direktor im Kriegsminislerium, das Komturkreuz l. Klaff« desselben Ordens: gftttmeister o. Bosse. Adjutant des Krieg-Ministers, Hauvtmann Ritter und Edler v. Braun im Krregsmlnisteriuni und der expedierende Sekretär Rechnuuasrat Marvnn im Großen Gencralslabe das Ritterkreuz 1. Klasse desselben Ordens: Oberleutnant v. Buch, Adjutant des Krieas- ministers. der expedierende Sekretär Kanzleirat Dietrich bei der Plankammer der Landesaufnahme, die expedierenden «Sekre täre Finke und Georai, sowie Registrator Albrecht, sämllich im Großen Generalstabe, und der Kartograph König bei der kartograschijchen Abteilung das Ritterkreuz 2. Klaffe desselben Ordens. — Der kaiserl. Landgerichtsdireklor Dr. o. Metzen zu Siraßburg i. E. wurde zum Reichsgerichtsrat ernannt. Berlin. iPrio.Del.i 'Offiziös wird gelschrieben: Die Milführung eines S l o rch e n p a a r e s auf einem von Ham- bürg nach Newnork bestimmten Schnelldampfer hat kürzlich dessen Palsagieren während der langen Weile der Fahrt viel Kopfzerbrechen verurmcht. Scherzend soll ein Reisender gemeint haben, diese Störche eien wohl von Kaiser Wilhelm dem Prä sidenten Romcoeli als Zeichen der kaiserlichen Uebereinstim- mung mit Zeinen Ausführungen in der Kinderfrage zugcdacht. lieber den Geschmack diZes Scherzes läßt sich streiten, gcdensalls lallte es aber nichts anderes sein als ein Ulk. ein ./Seemanns- garn", und es streift an groben Unfug, wenn diese Geschichte, ohne Hervorhebung der Umstände, die sie als Ulk kenntlich machen, in politiiche Blätter so übernommen worden ist, daß die Leier denke» müssen, es habe sich tatsächlich um ein kaiser liches Gstchenk an den Präsidenten Roo'evelt gehandelt. Diese Sucht, unter Mißbrauch des kaiserlichen Näi ' " ' - , . Namens läppisches Zeug zu verbreite:!, denen Unhaltbarkeit durch eine einfache An- -rage an zuständigem Orte Hane festgestelll werden können, ver- dann 'chär'ire Zurückweisung, Berlin. iPriv.-Tel.I Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Aus der „Koniervativen Korrespondenz" drucken die Zeitungen cnen Artikel ab, in dem die Frage erörtert wird, wer den «ni'iehenerregenüen Artikel der „Nordd. Allg. Ztg." über die V « r h äI t ii i s s e d c r B e r g a r b e i t e r veranlaßt habe. In vorsichtiger Weise wird dabei auf de» Staals>ekrelär des Innern hingeseutct, der angeblich einen Entwurf zur reichs- geietzlichen Regelung des Bergrechts im Sinn der radikalen Lozialretormer bereits im Tilchkasten habe. Demgegenüber 'lellsn wir nochmals fest, daß jener Artikel keinen amtlichen Urfpruna Halle und demgemäß auch nicht vom Staatssekretär des Innern oder der von ihm geleiteten Behörde beeinflußt -rar, Fan übrigen gehört das Bergrecht nicht zur verfassungs mäßigen Zuständigkeit der Reichsgesetzgcbung und ich rm ReichSamt des Innern ein bezüglicher Geietzentwurj weder aus- gcarbeitet noch vorbereitet worden. Leipzig iPriv.-Tel.I In der Buchdruckerei der Welt- :rma Blockhaus hat heuie nacht eine heftige Explosion von aus Kohlen ausströmenden Gasen stattgesu irden. Dadurch, daß auch ein Gasrohr sprang, ^entstand Ärohseuer. das die Feuerwehr erst nach zwei Stunden bowälNgcn konnte. Der Schaden ist bedeutend, H alle a. S. iPrivvDel.I In Quersurth erschoß gestern Send der Äulsbosiger Herfurt mit einem Jagdgewehr einen entlastenen Knecht, der ihn mit dem Messer anfiel. Köln. iPrio.-Tel.) In einem Hause der Schaafenftraß« aurde, in einem Sack eingenäht, die Leiche des Schlossers Nepal ausgefunden. Der Sack lvar mit einer Begleit- dre'ic nach Frankfurt a. M. versehen. Die Hausbewohner , nigen achtlos an dem Gepäckstück vorbei in der Annahme, daß a 'ich um ein Postkolli handle. Erst durch den Leichengeruch norden sie austiielfiam und erstatteten Anzeige bei der Kri- mummolizei. Es ist anzilneluiien. daß Repol vergiftet und dann in den Sack emgeuäht worden ist. Die Geliebte Repols, eine Slundenarlieiteri», ift feit Sonnabend verschwunden. Trier iPriv.-Tel.I Die vom Bürgermeister und Land- a, ancl» in dieiem Jahre wie stets verbotene Allerheiligen- h r o z c' i i o ii winde vom Minister gestattet, München. Der Augenarzt und UniversitätSprofessor öeh Rat Dr. August o. Rotmund ist heute gestorben, S t r a ß b u r g. Gutein Vernehmen nach ernannte der Smimilter den vom Gemeinderat vorge'chlagencn Beigeord- ,'..!cu Dr. S ch w a nder zum Bürgermeister der Stadt. Breslau. In dem Prozeß Biewald gegen die Staüigemeinse Breslau erkanute die 5. Zivilkammer des BreS- muec Landgerichts den Anspruch Biewalds auf Entschädigung durch die -'adtgcmeinde als im Grunde berechtigt an. lieber d e Linie >mle i, nabeiondere über den Antrag des Vertreters ?ee. nmaers, Ininzrais Dr. Mamroth, durch eine einstweilige Verfügung dem Klager eine vorläufige Entlchädimrng bis zum Austrag bes Prozesses zu gewähren, wurde ein Beschluß nicht Saßt, 'andern Iustizrat Mamroth anheimgegeben, den An- irag schriftlich begründet cin.zureichen. Wien, Feldzeugmeifter Lat sch er v, Lauendorss ist zum Lanbesverteidiguiigsminister ernannt worden. der Pari». tPriv.-Iel j Minister Jswolskh nahm von hier di« Versicherung aller leitenden Persönlichkeiten, gallig ' ClSmenceau. Plchou und Vrissou, »it, daß di« franzö gier«»« treu am Russeubundnjs festhalte «rad l nettswechsel daran nicht» geändert Hab«. Load»». Dr«i rassisch« KriegAschiff« find Heu» vormittag i» der Clyde-Bucht «ingetrofien. Man glaubt, daß sie aus eine Wock>e hier Aufenthalt nehmen werdeu. — Nach einer Meldung des Reuterschen Bureau» an» Lahor« sind dort Nachrichten von Unruhen unter der persischen Bevölkerung von Kerbels bei Bagdad infolge türkischer Steuerplackereien eingegangen. Demnach ist dort ein persischer Händler, der sich weigerte, zu hohe Forderungen eine» dortigen Steuer erhebers zu bezahlen, verbastet, vor den Kadi gebracht und von diesem angespien worden. Da der persische Konsul der Sache nicht anne-men wollte, hielt der bedrängt« Händler eine Ansprache an die Volksmenge, woraus 3000 Perser in großer Erregung mit ihm zum «naltschen Bizekonsul zogen, um ibn um Schutz gegen di« türkische Mißwirtschaft zu bitte». Von Bagdad ist hierüber amtlich nach Konstantiiivvel be richtet und der OrtSdehörde von Lkrrbela Weisung gegeben wor den. von einer Eintreibung von Steuern bi» -um Eintreffen weiterer Entscheidung Abstand zu nehmen. Christiania. Da» Stört hing beriet heute vor mittag die Thronrede, Ministerpräsident Michelsen führte aus, die Regierung habe Mlaubt, ihre Stellung zu der durch die Wahle» geschaffenen Lage darlegen zu müssen. Als da» nationale Befreiung-Werk vollendet gewesen sei, sei di« Mission der gegenwärtigen Regierung beendet aetvesen. Sie habe ge wüistcht, ihre Entlassung zu geben, aber bei der damaligen oarlameniarische» Lage, nicht zum wenigsten mit Rücksicht ans den neuen König habe es die neue Regierung für unverant- wörtlich gehalten, zurückzutreten. Nach seiner Meinung müßten die alte Linke und die Liberalen sich zu einer politftchen und finanziellen Reformarbeit vereinigen. Es handle sich jetzt darum, sicher« und gesunde Arbeitsbedingungen zu kommen, daS no konstitutionell und ökonomisch zu heben und den poli tischen und sozialen Kamps zu mildern. Auf dieser Grund lage suche die Regierung die Mitwirkung zur Lösung ihrer Ausgaben: falls sich jedoch Herausstellen sollte, daß die erforder liche parlamentarische Basis sür ein vertrauenÄolleS Zusam menarbeiten zwischen Regierung und Storch>ng nicht bestehe, so werde die Mehrheit im Störchin« die Verantwortung dafür tragen und ein« neue Regierung buden müllen. Die Weiter beratung wurde auf DienStag vormittag vertagt. Washington. Der Entschluß, den HandelSsekretär Metcals nach San Francisco zu entsenden, war daS Er gebnis einer langen und ernsten Sitzung des Kabinetts. Washington. Außer North und Stiles sind noch James Gerry, Vorsteher der Zollabteilung im Schatzamt«, und Nahum-Stone vom Handelsdepartement als Tarifexper ten zur Entsendung nach Deutschland bestimmt worden. (Nachts eingehende Depeschen befinden sich Seite 4.» «r»dukl«nm»rk> on Okllder rr.w, o«r gamiac-U-rU N.LO, rudia S>-«r««u» »«, LkU>der «I.IS. »»r Wat-Augusl 4S.7S, maU. RUtoi »,r Okloder 7«.IU>, «er I-nuaxAprU 7«M, ruhig. Produkt«».-r,ich«, «„>«» orr vktodrr —, prr »tr» , Roggen ver Oklober —. ver Muri —. SriHäiUlo». OcrtlicheS un- SachfischeS. — Zeremonicnmeister Graf Wildinexvon Königs» brück, diensttuender Kammerherr der Prinzessin Machude, hat sich gestern zu deren Begleitung nach Italien begeben. — An Stelle deS nach dem Haag versetzten LegationS- sekretärS Freiherrn v. Lcderer-Tratjnern ist der LegationSrat Freiherr v. Gudenusder hiesigen Kaiserl. und König!. Lcsterreichisch-Ungarischen Gesandtschaft zugeteilt worden. — König Friedrich August bat genehmigt, daß der jeweilige Rektor der Bergakademie zu Jrelberg als äiißere- Mzeichen seiner Würde beim Erscheinen am Hofe und bei son stigen feierliche» Gelegenheiten eine goldene Kette als Amtstracht anlege: ierner hat der Monarch genehmigt, daß der Hostdeater- Tramaturg Dr. Zeiß das Finlll. Lipvstche Ehrenzeichen sürKunft und Wissenschaften, die „Lippijche Roie" mit Eichenlaub, annchme und trage. — Die philosophische Fakultät der Universität Leipzig über- andte dem Geh. Rat a. D. Dr. theol. et phil. Theodor Vogel in Dresden und dem kaiserlich russischen Wirkst Dtaatsrat a. D. Voigt in Njeschin im Gouvernement Tscherniaow, die beide heute ihr fünfzigjähriges Doktorjnbiläum begehen, ein lckwunscbschreibcn und das übliche Iubeldiplom. Beide bilare stammen aus Sachsen: Theodor Vogel wurde am .15. Juni 1S36 zu Plauen st V., Johannes v. Voigt am 9. Januar 1834 zu Äeithain geboren. — Zur RrichStagSuachtvahl i» Döbel» schreibt daS konser vative „Vaterland" u. a.: „Ekarakteristisch für die Döbelner Wahl ist es, daß der gewerbliche Mittelstand in de» Städten offenbar einer einheitliche» Parole gefolgt ist. Veranlassung dazu haben zweifellos die wirtschaftlichen Verhältnisse des Kreises gegeben. Wer einigermaßen mit dr» örtlichen Erwerbsverhält nissen im 10. Nelchstagswahlkreise vertraut ist, der weiß auch, dntz dort die Konsumvereine auf die mittelstäudischen Berufs- ichichten geradezu verheerend eingewirkt haben. An kleinere» Städte» steht das gesamte geschäftliche Leben unter ihrem Drucke. Tie Geschäftsleute, die bei freier Betätigung ihrer Ueberzeugung Entziehung von Aufträgen und geschäftliche VerrusSerklarunac» 'üichten, wage» es vielfach gar nicht, am politischen Leben offen Anteil zu nehmen. Dadurch erklären sich zum Teil die vielen Sliiiiiiienthaltunaen auf ordnungsvarteilicher Seite. Hier muß rechtzeitig eingesetzt werden, um Wandel zu schassen. Geeignet hierzu ist nur eine große wirtschaftliche StaiideSorganlsatlon wie die MittelstaiidSvercknigilna. Doch mag dem sein wir ihm wolle, ans den Abstimmungsergebnissen i» Dobeln geht hervor, daß die Wahlkämpfe immer mehr einen Klassrnkaiuvs-Charakter annebme» Infolgedessen ist es der Sottaldemokratie trotz außerordentlich ninsligen Agitaiionsftoffes nicht nur nicht gelnngen, sich wettere lLählermassen anzugllederii. sondern sie hat noch an Terrain ver loren. Jedenfalls ist soviel sicher, daß der Bund der Landwirte und die MittelstandSverriiiiguna eS den Sozialdemokraten bedeutend er- chivert haben, aus die ländliche Bevölkerung bezw. auf den ge werblichen Mittelstand überzugrerfen. Diese Erscheinung verdient die größte Aufmerksamkeit auf ordnungspartelllcher Seite. Sie eröffnet die Aussicht, daß unter Umständen auch dort der Kampf gegen die Umsturzpartei mit Aussicht aus Erfolg ausgenommen werden kan», wo er bisher als zwecklos erschien." — LandeSshuode. In der gestrigen 21. öffentlichen Sitzung wurde der Ausschußantrag zur anderweiten Regelung der Staats,ulagen für Geistliche und geistlich« Stellen in zweiter Beratung debattelos und-einstimmig an» genommen. — lieber den Antrag des Pettjwnsausschusseä zu de» Petitionen des Kirchenoorstandes der Emmausparochie zu Leipzig-Sellerhausen nebst 10 Anschlußpctitionen, deS Kirchen- vorstandes der L>t. Paulikirche zu Dresden, des Kirchen- Vorstandes der Friedenskirche zu Dresden-Löbtau, des Vor standes des Landesverbandes Evangelischer Arbeitervereine, die' 2 chasfu i, g e i ne r k i r ch c n ge s e tz l i che n Grundlage sür gegenseitige finanzielle Hilfsleistung unter den Kirchengemeinden größerer Orte betr.: des Kirchenoorstandes der Lukasparochie zu Dresden nebst 22 Anschlußpetitionen, die finanzielle Selbständigkeit der Kirchcngemeinden betr., berichtete Geh. Kirchenrat v. Pank- Leipzig. Ter Ausschuß beantragte, zu beschließen: das Kirchen regiment zu ersuchen, dahin zu wirken, daß bei Neuordnung des kirchlichen Sieuerweiens de» Kirchengemeinden größerer Orte eine gegenseitige finanzielle Hilfeleistung kirchengesehlich ermöglicht werde, und dah ein« solche Neuordnung sobald als möglich in Angriff genommen werde: unerwartet dieser Neu- ordnung den auf gegenseitige finanzielle Hilfsleistung der Kirchengemeindcn gerichteten Bestrebungen jede Förderung auch erner angedeihen zu lassen: im übrigen die aufgeführten Petitionen dem Kirchenregiment zur Kenntnisncihme zu über weisen. Suv. D r. Hoffmann - Chemnitz schilderte sie Lage ähnlicher Bestrebungen und die Schwierigkeit in seiner Ephorie Chemnitz. Er wendete sich im wesentlichen gegen die Planung, da ihre Durchführung die freie Entschließung der einzelnen Ge- meinden bescha-ö"*-« mölke, und stellte die Einrichtung einer PenstonsLlse der Kt dl« Gemeinden proare Dr. Dib «liu » erbos unbedingt nötige Hilf« zu erholten. Es handle einzelnen Gemeinden, so» gehend ging der Redner auf die in Cotta «in. Kirchenrat V. * Verdältnifie in der Geineiad« «nge-zeikden in «»»mttz dar, -» >v beltrage», Oberkonsistorialral :« von der Einrichtung ein« starke ür di« Möglichkeit, das kirchlich« U sich »ich« um da» kirchliche Leben idern um da» de» ganzes Ortet ig« in der -hast feit 10 Jahren besteh«, als künftig, sprach sich ür die »wanasweise Steueraemeinschast als für reiwilliaer Hilfskaffen au». Schuldirektor Phtlipp-Pre-den ' sich für zwauaswese Hilfskaffen aus. Im Schlußwort e nach einer kurzen weiteren Debatte der Bericht» reuer»Zwickau schildert« die wickau. wo die Eteuergemeln- ' "ch aber sowohl di« Gilbung . ^ — .. . , . ... pk.-.?>r««de« prach st pendele . erstatt er der Leipziger Hiffskasse besondere Anerkennung. Die Abstimmung ergab die einstimmige Annahme deS Auß- lchußantrage». — In -weiter Beratung über Erlaß Nr. 1s und die dazu «ingegangenen Petitionen wurde daraus di« Av- änderungderKirchenvorstands-undSvaodal- ordnung mit Berücksichtigung der in der ersten Beratung vorgebrochten Wünsch« und Ausschubanträge angenommen. — Zum Anträge des Versassung-au-schusseS zu dem Antrag« des Synodalen D r. Katz«r und Genossen, die kirchliche Ver fassung der Ooerlau sitz der der Erblonde gleich-»- stellen und die Gemeinden der Oberlausitz in zwei Ephorien -u vereinigen, berichtete Geh. Regierungsrat Dr. Häpe- Leipzig. Der Antrag des Ausschüsse» ging dahin, -u bcscWcßen: zu erklären, daß, unbeschadet der der Obenausitz vertragsmäßig zustehenden, durch die Urkunde vom 17. Roveni- ber 1834 bestätigten Rechte, es im Interesse der größere» Ein heit der sächsischen evangelisch-lutherischen Landeskirche mit Freuden zu begrüßen sein würde, wenn die Oberlausitzer Stände ii» Einvernehmen mit dem Kirchenregiment auf ein« größere Annäherung der kirchlichen Verfassung der Oberlausitz an die erbländischc und namentlich auf Beteiligung eine» Geistlichen bei der Ausübung der kircheninspektio- nellen Befugnisse in den Vierstadten -»kommen würden, den Antrag Dr. Kötzer für erledigt -u Erklären. Geh. Kirchenrat Meier-Bautzen schildert« di« Schwierigkeit, di« Sonderstellung der Obchftausitz zu beschränken: er werde dem Bersassunasausschuß nicht zusammen. Auch Londe-älleiter Graf zur Lippe-Die st erfeld sprach sich gegen ven Antrag aus, da in der Oberlausitz besonder« Mängel nicht vorhanden seien, di« aus der jetzt dort bestehenden Kirchen- ordnung herzuleiten wären. Pastor Primarius Kötzer- Lübau erklärte, daß er die Angelegenheit nur auS aufrichtiger Liebe zur Lausitz immer wieder hier zur Sprach« bring«: «r habe sich die den Lausitzern eigene Zähigkeit angeeignet. Die etzige kirchliche Verfassung der Oberlausitz sei ein Geschenk er Erblande. Regierungsrat a. D. Hanovskv - Kieinyahrr» chen bezeichnet? den Versassunasauslschutz und sein Vorgehen als recht liebenswürdig. Bei näherem Zusehen jedoch scheine «S ihm, als ob die Lausitzer zu einer Henkersmahlzeit eingeladen seien. Ein Grund, Aenderungen ycrbeizuführen, liege nicht vor. Die Lausitzer erkennten reinen Unterschied vom übrigen sächsischen Vatcrlande an: «inen Grenzdamm hätten sie aber doch, nämlich den, der ihnen 1803 ermöglicht habe, einen staats treuen Vertreter in den Reichstag zu senden. PrioatuS Dr. B o ge l - Dresden erörterte die rechtliche Seite der vorgeschlage- nen Beschlüsse, wonach die Synode gar nicht in der Lage sei, endgültig in der Sache zu entscheiden. Kaufmann Schnee» der-Zittau sprach seine Verwunderung über di« hier ge äußerten Widersprüche aus. Wiederholt sprach zur Sach« Gras zur Li pp e - B i e sterf eld : Wetter nahmen da» Wort Pastor Primarius W e tz k e - Bau den. der das Bestehen einer Kircheninspektion ohne geistlichen Beirat als ein vorsinl- lutliches Faktum, das wohl einzig dastebe, bezeichnet«, Stadt rat Slesina - Buchholz und einige Redner, die vorher schon ihre Anschauungen kundgegebrn hatten. Der Ausschußantrag wurde gegen 4 Stimmen angenommen. — lieber den Antrag des PetitionsausschufleS zu den Petitionen des Vorstandes de» Deuffch-Evangelischen Frauenbundes und Genoffen, die Be teiligung der Frauen an den kirchlichen Wah len, an der kirchlichen Gemeindeverwaltung und an den Predigerwahlen betr., berichtete Bürger meister C a r l - Marienberg. Er beantragte, von der Bereit willigkeit weiter Kreise christlicher Frauen zur Teilnahme an der Arbeit in den Kirchgemeinden mit wärmstem Danke Kennt nis z» nehmen, den Kirchenvorständcn zu empfehlen, dort, wo di« örtlichen Verhältnisse dies gestatteten, von der vom Kirchen regiment bereits dargebotenen und von der Synode gutgeheihe- nen neuen Einrichtung der geordneten kirchlichen Helferinnen tunlichst Gebrauch zu machen und der künftigen Erwägung vor- zilbehcmen^ ob noch in anderer Weil« «ine Heranziehung der Frauenkräste für das kirchliche Leben empfehlenswert sei, da- rurch aber die Petitionen als erledigt anzusehen. In der Debatte bot Geh. Kirchenrat v. Heinrici - Leipzig «inen sehr ausführlichen Bortrag über die Frauenbewegung, ln dem er die Möglichkeit der Iran darlegte, an der Fortentwicklung aller menschlichen Verhältnisse tcilznnehmen. 2lns ihrer Teilnahme am öffentlichen Leben, das es zu organisieren gelte, resultiere noch nicht ohne weiteres die Notwendigkeit, sie an den Wahlen teilnchmen zu lassen, denn die Frauen würden einen Pfarrer aus ganz anderen Motiven wählen, als die Männer. Ober- konsistorialrat v. vr. Dibelius begrüßte die Einrichtung der kirchlichen Helferinnen mit Wärme. Durch hi« Frauen würde zweifellos neues Leben in das jetzt zuweilen etwas chläsrige Lebe» der Kirche kommen. Kaufmann Schn cider- Zittau bat, die Petitionen dem Kirchenreginrent zu überweisen, da das Ausschußootum nicht weit genug gehe. Nach kurzer weiterer Debatte wurde der Ausschußantrag einstimmig an genommen. — Zu dem Anträge des Pctilionsausfchusses deS uorstandcS deS LandeSkirchenchorverbandcs, die Beschaffung von NotenfürChor und Orgel, Bezahl ungder Chorsinge st unden und tiger Gemeinden für ki Wendungen betr., referierte Zwickau. Er beantragte, zu beschließen: daS Kirchenregiment zu ersuchen, daraus Bedacht zu nehmen, daß den Bedürfnissen an Noten sür Chor und Orgel bei der Ausstellung der Hau-- lxrltpläne Genüge geschehe, sowie daß Sinaestunden zur Ein- Übung kirchlicher Lhorgesänge in weiterem Umfang« eingeführt werden und den Chorleitern ein dem schulgesetzlich bestimmten Ueberstundenbetrag möglichst entsprechendes Honorar ge zahlt werde: di« Petition damit für erledigt zu erklären. Der Au»- chußantrag wurde einstimmlaangenommen. — Nächste Sitzung: Montag, vormittag 9 Uhr: Tagesordnung: Registrande; Wahl des ständigen Ausschusses: Petitionen. In Nr. 20 der „Deutschen Juristen-Zeitung" ist ein Artikel erschienen, in dem die Behauptung ausgestellt wird, die Bestimmung in 8 27 der — für Sachsen unterm 10. September djetes Jahres veröffentlichten — Verordnung über den Berkehr mit Kraftsahrzeugen, wonach »ngeeignelen Peösonen. insbesondere solchen, welche die Führer von Kraftsahrzeugen obliegenden Verpflichtungen verletzt haben, das Führen von Kraftfahrzeugen dauernd oder auf bestimmte Zeit polizeilich unterlagt werden kann, enthalte eine Strafbestimmung, die gemäß 8 v des Einsührungsgesetzes zum Strafgesetzbuch und s 3W Nr. 10 Strafgesetzbuch nur durch Reichsgesetz kr assen werden könne »nd die daher, fo lange sie nur im Ver ordn ungswege erlassen sei, rechtsungültig sei. Der Artikel be- ieht sich, wie das „Dr. Journ." auSsührt, lediglich auf preii- iische Verhältnisse. Es kann dahingestellt bleiben, inwieweit die darin ausgestellten Behauptungen mit dem preußischen Landesrechte in Uebercinftimmunq stehen: für Sachsen treffen je jedenfalls nicht -u. Die Ministerien sind befugt und ver pflichtet, olle Anordnungen tz» treffen, die sie im Intereff« der öffentlichen Sicherheit tiir erforderlich halten. Sonach kann an der Rcchtsbeständigkeit der Verordnung, wenigstens »weit das Königreich Sachsen in Frage kommt, auch Hinsicht- lich der Bestimmung in 8 27, nicht gezweifelt werden. — g. Deutsch« Kunstgewerbc-Ausftellung Dresden. Ob wohl die Ausstellung bereits nächsten Mittwoch sam Neforma- lionSfestj ihre Pforten für immer schließen wird, sind in der vergangenen Woche allein noch 47 Dauerkarten-verkauft worden. Hieraus geht klar hervor, daß diesem großen Unternehmen bis zuletzt das regste Interesse dargebracht wird und tatsächlich nmß man die Ausstellung auch wiederholt besucht haben, um !>ei ihrer Reichhaltigkeit »nd Vielseitigkeit ein lückenloses Bild von all dem Schönen, waS hier vereint wurde, zu erhalten. Gewiß werden noch viele, die es bis jetzt versäumt habe«, das Gebotene in Augenschein zu nehmen, den Keutiaen Sonnt» ' nd Orgel, Bezahlung der rd Unterstützung bedürs- kirchenmusikalische Auf- rierte Kirchenrat v. Mever»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)