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12 ..Dresdner Nachrichten* 12 Sonuta«. 2». Oktober »»«« M» Nr. 2V7 Vcrmischtttz. I» Prozeß tzeiiSIer in München wurde gestern u. a. Regierungsrat Äastroph als Zeuge vernommen. Er gibt cm. da» die Angekiaaie sich einer liebevolleren Behandlung der meist hochbetaglen Stlstsinjajsin- nen befleißigen sollte. Im übrigen wurde der HeuSlcr ge droht, da» das Ministerium schließlich einmal die scharsslen Ma»reg«>n eigreiien müßte, uns es iviirde ihr bemerklich ge» macht, daß ihre Ausnahme im Stift nicht unividerruslich sei. — Prätident: War die Heusier wirklich jo Herrlos oder ivaren die Beschwerden übertrieben? — Zeuge: Manchmal hatte man den Eindruck, daß sie übertrieben waren: in anderen Fällen ließ sich vir Angeklagte zu temperamentvollen Aeußerunge» hin- reißen, die geradezu herzlos und nnsreundlich waren. — Präs.: Hai die Heusier mehrsack schrittliche Verweise erhalten? - Zeuge: Verweis« im wörtlichen Sinne nicht, da sie nicht Be- auitin war. ES wurden ihr aber in entsprechend scharsen Worten von der Minisierialleit»»« wegen ihres Verhaltens Vorhaltungen aeiiiacht, und es wurde ibr gesagt, da» man vor de» tckärfsten Maßnahmen nicht zu rückschrecken werde. Die un- gehörigen Äußerungen der Angeklagten über höhere Personen n>aren nicht in der schroffen Form zu unserer Kenntnis ge langt. wie sie in der frühere» Verhandlung von der Minna Wagner angegeben worden sind. — Verteidiger: Ich hatte mi> nach den bisherigen Ersabrungen vorgenommen. keinen Zewen mehr zu befragen, muß aber doch eine Frage an den Zeugen richten. Ich halt« mich vor einigen Tage» an das Ministerium gewandt, um zu erfahren, wie viel Verweise die Angeklagte ais ^ti'tsoberin erbalien hat Ick wurde daran! an dein Taae lünfmal antelevhoniert. Es hieß. Erzellenz lasse bitten, ibn zu besuchen. Ich hatte nickt Zeit und schickte weinen Stell- Vertreter, der eine längere Unterredung halte. Das Rcsulla, nmr die eben gehörte Auslage des Zeugen. Am nächsten Tage ging ich selbst au's Ministerium. Erzellenz ivar eben aus der Jagd, wesbvck ick Mil dem Ne'erenien ipr'ck. Dieser lagt«, daß ein« Beschwerde des Hausarztes des Marimilian-Sutts. Medninalrals Dr. Silimvf. gegen die Heusler vorliege. Sie erhielt eine Rüge. weil ste gegen ihn beleidigende Worte aus- gestoßen Asti«. Der MediUnalrat batte mit der Faust aut de» Trich gestchiagen was die ölngeklnale als eine Roheit bezeichnet« Das »mr im Jahre Leit dieser Zeit befindet sich in den Akten keinerlei 'christlicher Vermerk über eine Diszivlinar- versümiiiv oder die<'i'ttestniig enier D'^>s"Iinarunterinchuvg gev«n die ?lngellagte. Wie der jetzige Ne'erent mir milteilte, sind ledialich ein- oder ziveimal ibr mündliche Vorhaltungen gemacht morden. Das sind kein« Verweis« zu nennen. Einmal war der Minister selbst im Sint und balle geäußert, sie müßte Nahe geben unter Hinmeis daraus, daß ihre Stellung widerruflich iei. Wo bleibt da die Androhung «ckxirsster Maßregeln? - Zeuge Dr Süß bat dst Wagner kurze Zeit belmndeit. Er hat nickt beobachtet, daß sie einen verschlagenen Ebarakter baite oder zänkisch gewesen 'er. Aetziinaserscheinnnaen an der kranken habe er nicht bemerkt, allerdings waren schon 6 Worden ver- ganaen. als er ste behandelte. In ibren Magen konnte «r «ine ziemlich starke Sonde anstandslos einsnhren. Daraus dürie man aber kein« weiter'-ebenden Schlüsse ziehen. — Praß: War «S nickt ausfällig, daß die Wagner nicht smart nach einem Arzte, schickte? — Zeuge: Allerdings — Präs.: Meinen Sie. daß sie das Eil! hätte giisbalten können? — Zeuge: Wir sind verschieden cmvtindliche Menschen. Vielleicht hctt sie den Schluck gleich wieder von sich gegeben. — Hierauf wurde die Verhandlung aus heute vormittag vertagt. — In der vorvergangenen Nacht verschied in Berlin im Hedwlgsk-ankrnhaiiie Prinz Karl von RadzIwi 1 l im Alte, von 8? Jahren Der Pttuz war vor kuizem eist nach Beilin ge. koniincn, um den Tansieieilichkrilen beizuwobuen. die aus Nnwß dei Gebnil eines Sohnes in der Familie seines Binders ln der Wilbelmstraße statlsinden sollien. Aus de' Nelle eikällcte er sich uud mußte sich, der „Germ." zufolge, bei seiner Ankunft im Hotel zu Bett legen. Da auch »och die Noie »ud ein akutes Nieren leiden hiuzntraten. ließ sich der Schlverkraiike nach dem Hedivias- kiaukeuhaiit« übelsühreir, in dem er in der Nacht um 3 Uhr gestorben ist. * Bei der vor kurzem stattgefii-denen Vermählung des Pilnzen Albert von^SchleswiguHolslcin mil der Ginsin tEilind zu Ale»- buig aus Schloß Mee-Holz, zu welcher mit dem Kaiser 132 silist- liche und königliche Gaste erschienen waren, hatte die Nau heim e r S t a a I s g n e l l e n - V e r i e n d n n g das Mineral wasser an bst Lchloßoeiwaltiiiig geliefert. Bei dieser Gelegenheit winden 13 Flittchen vöweiignelle geliunken. desgleichen liank auch der Kaiser zivei Gliis ickuveiiauclte. Eindrücke des Feldzeugmcisters Grasen Beck in Berlin. Generaigabsches Ftndizeugu eiiier Gras Beck äußerte sich zu Efnem Vertreter der „N. Fr. Pr." ungeiähr jcnqendermaßen: ^cch kann nur sagen. daß ich hier die allerbesten Eindrücke emv- 'augen habe und daß ich von^meiner Berliner Reüe im hochiicn Maße beiriedigi bin. Die Spitzen der militärischen Behörden, die ,a gröLien teils meine alten Bekannten sind, sind olle in der kameradchattlichsien und liebenswürdigsten Weise bemüht ge- woseri, mir meinen Aufenthalt so angenehm als möglich zu machen. Kaiser Wilhelm, der mich in Audienz emp fangen und dann zur kaiieriichen Tafel geladen hat, hctt mich überaus gnädig au'genonunen. Es ist ja nun fast '25 Jahre her. daß ich die Ehre und dos Glück habe, den Kaiser Wilhelm s.u kennen, der mir immer erlaubt hat, mich osjen ihm gegen über ouszu vrechen. Bei der Hostcne! durste ich zur Rechten des Kai ers sitzen, der, was als eine besondere Auszeichnung zu beirachicn ist, i» österreichischer Feldniarschallszinisorm er- ichieueii war. Auch die Kaiserin, der Kronvriutz und Prinz Eite! Friedrich wohnten der Tafel bei und waren äehr anädig zu mir. lieber che Einzelheiten der Unterhaltung mit de» Kaiser Wilhelm kann ich natürlich nichts Mitteilen Nur io viel kann ich aaen, daß der Kai'er viel über die letzten Manöver, über die dabei erprobten neuen Einrichiungea aus über an er: ai-Iee Beziehungen gesprochen lxtt. Auch die m > I i t ä r i ^ ch x n Ein drücke, die ich hier aon'vnnen habe, sind vorlrest'liche. Vor- Uttktags wurde mir Gelegenheit geboten, die Verkebrstruppen zu beiichtigen, Drei Stunden laug konnte ick alles e »gebend in Auaeivchchn nehmen. Eilenbahuen, Automobile, Litttballons. Delearaoh. 'Telephon und io weiter. Ich oars lagen, daß ick die Truppen v o r z ü a l i ck a u s a e o i ! det ae'unden Hab'', und ick würde nur München, daß auch unsere Truppen in ebenst' reichem Maße mit allen Mitteln ausaeriistel wären. Mein Besuch iw Berlin Hot keinerlei politichc Bedeutung, ich bin ledialich bierderaekommen. um mich für die Ernennung zum Ekes eines preußischen Regiments beim Kauer W'lhelm zu be danken!" Die^Fraae. ob Kast^ Wilhelm von der Absicht eines Be'uckeS in L eiter reich geslprochen habe, verneinle der Feld zeugmeister. ** Snchproben aus Pücklers jüngster Rede. Der polizei lichen Auflistung verfiel vorgestern abend in Berlin eine Piickler-Versammluna im Artusbos. Pücker sprach über seine letzte Gerichtsverhandlung In seiner bekannten „bilderreichen" Sprache polterte er in folgender Weite: Drei Monate Ge fängnis. die sie mir am Sonnabend wieder ausgebrumntt baden, find ver Dank für meine aufopfernde und hingebende Tätigkeit, Ist das nickt großgrlig? Die deutschen Bebörden sind aut dem besten Wege, die letzten Vorkammer des Deutschtums zu ruinieren. Um das letzte gegen mich ergangene alberne Urteil zu verkünden, hoben die in Moabit uns sün> Stunden warten lassen. lGelackter l Diese ikeme haben keine Manier und wissen nicht, wie man anständige Bürger zu bebcindeln bat. Drei Monate — das ist eine Roheit, Niedertracht Nichtswürdigkeit, Gemeinheit, eine ganz oeriinchte Unverschämtheit. Die Polizei- leule. fährt der Redner fort, die vor Gericht verhört wurden, stellten teilweise meine Ver'ammlnngen hin, als seien es reine Paradiethecster. Ist das nickt eine Beleidigung? Aus der einen „Iaubude" vin ich erst kürzlich herausgckouimen. um nun demnächst wieder in eine andere „Saubude" zu wandern. In Weichselmünde bossle ich aus me>ne Begnadigung, zumal gerade in jener Zeit der Kaiser bei meinem Bruder in Glogau auf Besuch weilte. Was wollte er denn eigentlich dort? Wenn der Kaiser Stellung nahmen will zu unserer Familie, dann muß auch ich unter ollen Um ständen bei diesem Besticke zugegen sein. Ich bin derjenige Ritter, der zczzi im palltstcken löeben am meisten hcroortritt. Zu mir muß der Kaßer Stellung nehmen, wenn er eliraS er reichen will. Er hätte jelnen Adjutanten zu mir auf die Fortjetzung siehe nächste Scite. jilMtltd'tl« »MM OmIit-tllM. iUtII»It>lill>I »l> »1111«»» Urtll. llersmti cs. U WIIi»c» »ltil. Vom kovixl. Süeks. Lliuistl'rmm 8or ^ustir rur X»v.l!»i>o von IllüutlulLvktlvrli im kallv öos K 1808 äcs ü. 0.-L. vrmLeltlijxt. ervssi oo am «Ion LS. OlLlvUvr vn. iv Nr Ltriereoer Sirsrro 27, UN8VIS VlvNv liVeckiselslube lilii! llepli8llenlcs883 (ll) vvleko si'cd, xloied ävu dcroits doslokenclon, mit »llvo ^rtoa voa LruiIixosellLktoa dvlasso» virtl, iusbv8umlors mit: /ttmnkm« von vspoln sgen rur Vsninsung; Lckiock Vorkvlu", LEnung Isufonlkvf krscknun^on; Vlsltontlvi-ung un8 lnessso von kßkocksvln; ^n- unck VniRsuf unä Vvlolkmig von HVc.pt- pspivrvn; Linlüsung von voupons unä Olviäon8on- »etioinon; Vepsickorung von Rkortsisplepoa gogvn Vorlust klupol, Auslosung. kür Onrvmlkxpv xo'rakrov vir bis ans voitoros: a) für Ljolaxoll ttlnu KUmNenne u. lm Iilä« kverkoUr °/o d) „ „ mit l iumttNttlili ltt r KlluiU^uuK . 3'/, °/o Vormögvnsvvrvsitung; /tufdovsbrung von ofkbnon unü go- «cblosoonon vopot» untor goovU- llcbor «Lftung; Vermietung von LckrsntlfLckorn (8sfos); /tusetellung von Kreältdrlofon unit 8ck«cks suf «ts» tn- unä /tuelsnü. »» «Ix 8BeIl8ittvm»1Uo>lvr . j 4 7o ^iosov pur Luna. lilWitikittt! lleitlzcitt! tnilit-jiiKillt MttittM llMtl». 6v--cdLNt>»i.ullüvll: Vvrwittazzs von S—1 ß-'dr, llact.m>UL§s 3—6 Ehr, Loonsdollä» von ü—3 Ehr. Vollnt.lnckix» Mttde-LrM-LuzMtiilM j«tor 1'rviiKiiss» in dalrannt gwäi"xnn«r Ausiftlliriine novi» iÄn,t- lirlwXutwianrur ^nlvrti- z;uns van Limntn'tanzzell iw Ibtuso elliMeblt Eeillvu-, Uettan- nn<1 Luwstsuvr- (iei-clitlkt. V HVallst«»«,»« v. liostoll-Lllsrhstix«, Vroislintvll oock mackanis Lkolloxrawm- Lailraiclillunxoll gratis ullci lriinlco. Vauechrandöfei konrtrukttv nour» die vorrügr der dekLnntSLtea vauervrenner in sich vereinigend.in modernen nünst- lerirchen rormen. neue entrückend schöne flurstatkmgrn VurfühfNch» l^stalvae durct,-. > Lto7!t2 Vi8 llngsLll'. 4. > Hikiiitiiidt-Ljilirklijse Liiubtillist lim Niatbaus — Slichenbaliiihaltrstellej K AU" verzinst tLinlaüen mit L'/. L^ro«. iVanlikvllsr, Wsn6HIl6er, dlullLillon. 8t!l»udsn. tVällll- iimmttvlmirc 8c>iliilil:>l zacker Lrl »u» I*orL« N«»n, IlnjaUei», Dvrrsovtt«. kttzniszl. llasli«s«r»o1 ^nl»»u8vr- ILülitk O ltönlgskl'iielcsl' Llk^rs 58. Q! 50 Icoiiistlellei'IlliKdnini mer. Lm.V!!elif8'S»l!ewt>i>j Mi». I«r<» ^i «»« —» de» dtttt^«tvr I'«el»deiued«i>nx. — Voraanä nnok »imvvLrts knuillo. tz l'Iiiril'ililiI 1011 >1111 eil ete. Aaeuien erzielen prosten Verdienst durch Plazierung von Kal'-Kuzeu und Petivlcnm Aniesten. weiche große Edaueen haben. Heuen, welche gnie Veidinpn ae» haben imd in der Lage sind, «egen gute Ve>güi»ug obige Ameile zn vlazieie». wollen Oiienen eiinenden au die Auinmeeii - Ezped N,»«I»»r Verli«, Piiuzeiistiaße II. uuler »4. ^1. 27N ». ^ Auskunftei ..» «Hl'», snr. Lcilg I»r. Areitrerr von lstirchback,, «aiiigl Ikanb- iWitchlaraia D.Vcrli» VH-. K»>iüi»enili I«>6. — vrmitlelnugeu jeder A»t iP>aje»»iaierial>, Pltoat'lHetrotS--A»»lu»Iie. Uobclivachniigeu. Glänzende Ersolgek