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Dresdner Nachrichten : 16.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189005164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900516
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-05
- Tag 1890-05-16
-
Monat
1890-05
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.05.1890
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Wirbel n«ch Vsten über Sachlen ^!e*Wt»drt««un, v«> «V»«N noch «,rd«»A »,>>gegi,n,e» war. M r» »irr ,u Harker trüdun, un» eine» erhetiichen 1em»e- r,iurrü»aii„a aekauimen. Dabrl Nel »temNch andanend und Iitntt, rech« ee,t»> »tl «e,,„. tled-r wel>»»en i»evIe>«tdeNe» Sachten« oürtte Sie Irmoeratnr »Ine» »urchtchnMUche» iNuckaa», von 7 »rat» rrladre» dade«. N» dt» «N» »»«»zeit srilchie« die» »I» Weftwln»» «te«Nch erdedlich aus. Tage-geschichte. DenescheS Reich. Der Kaiser und die Kaiserin wurden in Königsberg überaus glänzend einpsirngcn. Nach Begrüßung und Vorstellnng der offizielle» PersöiiUchkeilen fand der Einzug durch die seitlich geschmückten Strichen statt, btt Feiljimgfrauen, an der ,zesltrloit»e pvstirt, in rosa und lichtblau gekleidet und in verschie denen Grnppen Handel. Schifffahrt und Industrie darstellend, boten ein malerisches Bild Unter denselben siel dem Kaiser daS mit der Rettungsmedaille geschmückte Fräulein Hiebisch aus. Er sprach innige Warle init derselben, was bet der dichtgedrängte» Znsihaucrmenge bumsenden Jubel hervorrics. Ter Oberbürgermeister Seite gedachte hieraus in längerer Ansprache der Erinnerungen, welche die Stadt Königsberg an die Vorsihre» des Kaisers knüpsen und erneuerle. gedenkend der Tbalsache. das! von Königsberg die Bewegung auö- ging zur Befreiunng deS Vaterlandes durch daS Volk ii> Wasse», daS tNelübde alter, prengilcher Treue sür. da» HerrscherhanS. Der Kai ser errviederl-' mit herrlirbstem Dank sür den sreundlichen Empsang Er sei mit Kaiser Wilhelm I. schon in Königsberg gervesen und rvisse aus dejieu Rrnnd, wie tlseuer ilnn die Stadt üels gewesen sei. «ein Großvater lurbe ilnn oft gesagt, welche Wirkung seine Erleb- Hirse bier nn Jabre 1813 ans ilnr gairbt batten. Dadurch hatten die Auschauungen und Grundlage sich gebildet, die sür seine spateren Eiilschlielmugeu von Einflug gewesen leie». „Seien Sie versichert, das! auch Ich irr den Bulinen Meines Großvaters wandeln werde und das; die Stadt Kbirigsberg in Meinem Herzen stets ei,reu be sonderen Bläh einnehmen wird " Anclr die Kaiserin dunkle sür die gehalten Worte und reichte dem Oberbürgermeister die Hand zur» Kusse. Aus dem weiteren Wege wurde das Kaiserpaar mit endlosem Jubel von der dichtgedrängten Bolksmenge begrüßt. Zu den Sei ten bildeten Bereinc, Gewerke und Studenten Spalier. Die Pa rade, welche Mittags stattsand, nahm kinen glänzenden Berlnnf. Am dem Paradeselde hatten s!ch a»ch die Kriegcrvcreine. ca. llOO Mann stark, unter Führung de? Generalmajors z. D. v. Aner aus gestellt. Der Kaiser ritt nach Beendigung der Parade zur Fabnen- kviiwagnie, setzte sich an die Spitze derselben und ritt so zur Stadt ruiiick. wiederum van unendlichem Jubel der Bevölkerung empsunge» und begleitet. Abends 6 Uhr fand im Maslowilcrsaul das große Tmer bei dem Kaiser und der Kaiserin, dann der Farkelzug der Sludirende» und um 0 llhr Damenembsniig bei der Kaiserin statt. Bein, zweiten Trnppen-Barbeimarich fübrte der Kaiser der Kaiserin die Grenadiere des l. Oslpicnßisihen Olrenadier-Regimkntes König friedlich >ll. 4(r. I Var. Der Kaiser trug große Geiieralsnnifvrm und das Band des Schwarze» AdlerordciiS. Tie Kaiseriitzwar 'ch'varz gekleidet »ud fuhr tu vieripaiinigel Hoscgnipage mit Spltz- reiler. Gutem Beriiehmen »ach beabsichtigt der Kaiser, au der Ent hüllung deS Denkmals sür König Ludwig l. in der Walhalla bei Regensburg am La August The» zu nehmen. Die am vorigen Sonnabend in derReichstagssiduiig vomAbg. ,seid,»arschall Grasen Moltke gehaltene Rede hat folgenden Wortlaut: „Meine Herren, cs kan» Befremden erregt haden, daß neue »ud erhebliche Opfer sür militärische Zwecke gefordert werden rbru jetzt, wo anicheinend der politische Horizont freier ist von oral , »de» Wallen als reibst noch kurz und zuvor, und Ivo wir von alle» answärttgen Mächten die bestimmte Versicherung ihrer fried lichen Absichten haben. Dennoch wollen Sre mir gestatten, mit wenigen Worten ans den Grad von Sicherheit hin zuweilen, welche sür uns anS diesen Umständen hcrvorgehe» kann. Nach unlängst, mewc Herren, ist von jener Seite deS Hauses, allerdings von der äußersten Hinken wiederholt die Behanplung nnsgeslcUt worden, bau alle n»'ere militärische» Vorkehrungen nur im Interesse der brühenden Klasse ersvlgen und daß es dir Fürsten srnd, welche die Kriege hernorruscn, ohne sie würden die Völker in Friede und ä'cundi'chast lieben einander wohnen. Was nun vorweg die besitzende Klane beträft, — und das ist ledvch eine sehr große, sie nmsirßt in qrwnsim Sinne nahezu die ganze Nation, denn wer hatte nicht e.was zil verlieren. (Sehr richtig!) Die besitzende Klasse hat ja aUeidingS ein Interesse an alle» Einrichtungen, welche jedem seinen Brüh gewährtkillen. Aber, meine Heilen, die Fürsten und über- baupl die Negierungen sind cS wirklich nicht, welche in linieren Tagen die Kriege herbeiführen (Sehr gut! rechts.) Tie Zeit der Kabinelskriege liegt hinter uns. wir haben jetzt nur noch den Volks- liieg iiud einen solchen mit allen seinen unabsehbaren Folgen heraus- ziibrirhivören, dazu wird eine irgend besonnene Negierung sich sehr lämei entschließen. (Sehr gut!) Nein, memc.Herren, die Elemente, welche den Frieden bedrohen, liege» bei de» Völkern ! das sind im Innern die Begehrlichkeit der vom Schicksal minder begünstigten Kla'ün und ihre zeitweise« Versuche, durch gewaltsame Maßregeln rhnell eine Besserung ibrer Hage zu erreichen, eine Besserung, die mir durch organische Gesetze und ans dem allerdings langsamen und mühevollen Wege der Arbeit hcrbeigesührt werde» kann. (Sehr ,,ui' rechtS. Brabv!) Von arißcrbalb sind cs gewisse NalionaU- i !s und Naisenheslrebiingcn. überall die U'iziifrlcdenhett mit dem Mliehenden. DaS kann jederzeit den Ausbruch eines Krieges her- bcmchren, ohne den Willen der Negierungen und auch gegen ihren Willen: denn, merrre Herren, eine Negierung, welche nicht stark genug ist, um den VollSleidenschäften »nd den Parteiheslrebiiiigeii ceigegcn zu treten, eme schwache Regierung ist eine dauernde KriegS- aenihr. (Sehr gut! rechts.' Ich glaube, daß man den Werth und Sen Segen einer starken Regie, nng nicht hoch genug nnichlügen laini. (Biavo!) Nur eine starke Negierung kann heilsame Resor- inen durchführe», nur eine starke Negierung kann den Frieden ver bürgen. Meine Herren, wenn der Krieg, der jetzt schon mehr als zehn Jahre lang wie ein Damvltcsschwcrt über unseren Häuptern xt irebt. wenn dieser Krieg znm Ausbruch kämmt, so ist seine Tauer und ist lern Ende nicht abznichen. Es sind die größlen Mächte ('uropas. welche, gerüstet wie nie zuvor, gegen rinander in den uampi treten ! keine desiclben kann in einem oder in zwei Feldzügen io vollständig iiicdergewolscn werden, daß sic sich für überwunden erklärte, das; sie ans harte Bedingungen hm Frieden schließen müßte, eap sie sich nicht wieder anfrichten sollte, wenn auch erst noch Jahresfrist, »in den Kamps zu erneuern. Meine Herren, cs kann rm siebr iiiälnigcr, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden, — und web- dem, der Europa i» Brand steckt, der zuerst die Hunte in das Piilverüiß ichleudert! (Bravo!> Nun, meine Herren, wo cS sich um io aroße Dinge handelt, »in, wa» wir mit schweren Op lern er reicht haden, »in den Bestand des Neiches, vielleicht um die Fort dauer der gesellschaftlichen O'dnnng und derEwilisativn, jedenfalls um Hnndrrttausende von Menscheiilehen, da kan» allerdings die Geldfrage erst in zweiter Hinie in Betracht kommen, da erscheint jedes pekuniäre Opfer iin voraus gererhiferligt. ES ist ja richtig, dag der Krieg selbst Geld und abermals Geld fordert, und daß wir unsere Finanzen nicht vor der Zeit zu Grunde richten sollen. Ja, meine .Hciren, hätten wir die scbr großen Ausgaben nicht gemacht sin militärische Zwectc. für welche der Patriotismus dieses HanicS und der Nation die Mittel gewahrt haben, io würden allerdings uwcre Finanzen heute sehr viel günstiger liegen, als cs gegenwärtig der Fall ist. Ader, meine Herren, die glänzendste Finanzlage hätte nicht verhindert, daß wir hei mangelnden Widerstaiidsmittcln heute am Tage den Feind im Hände Hütten; denn lange schon und auch letzt »och ist cS nur das Schwert, welches die Schwerter in der Srtzeide znrückhält. (Bravo!) Der Feind tni Lande — nun, wir habe» das zu Anfang deS Jahrhunderts 6 Jahre lang getragen, und Kniirr Napoleon konnte sich rühmen, ans der» damas kleinen und armen Hände eine Milliarde hcranSgeprcßt zu haben. Ter Feind ini Hände würde nicht viel fragen, ob Neichsbank oder Pri vatbank. Sahen wir doch Im Jahre 13, als er schon im vollen Abzüge war, wie l» Hamburg — damals elne französische Stadt — cni französischer Marschall zum Abschied die Hamburger Bank m die Tasche steckte. Ter Feind im Hände würde schnell mit unse ren Finanzen ansrännie». Nur ein wnstenstarkes Tcutschlnud hat es möglich machrii können, »ul.seine» Vcrbüiidelc» den Bruch des Friedens so lange Jahre hlndnrch himnhallcn. Meine Herren, zc besser unsere iLtrcilmacht zn Wasser und zu Hände organisul ist, ie vollständiger ansgcrüiiet, se bereiter für de» Krieg, in» >v eher dürfen wir Possen, vielleicht den Frieden noch länger zu bewahre» oder ober den ilnvermcidlichen Kamps nnt Ehirn und Erfolg z» bestehen. zBravo !) Meine Her re», allen Regierungen, jede, i» ihrem Lande stehen Ausgaben von der höchsten sozialen Wichtigkeit gegen über, Lebensfragen, welche der Krieg binaiiSichiebcii. aber niemals lösen kann. Ich glaube, daß alle Negierungen aufrichlig bemüht sind, den Frieden zu halten — fragt sich mir, ob sie stark genug lein werden, um es z» können. Ich glaube, daß in alle» Händcrn die bei weitem überwiegende Brasse der Bevölkerung den Friede» will (Hört! hört!), »ur daß nicht sie, lvndcrn die Parteien die Ent scheidung habt», welch« sich an ch«e Spitze gestellt Hatzen. Meine erren. die friedlichen Versickerungen unlerer beiden Nachban, in ft «nd West — während übrigens ihre kriegerische» Vorbereitungen unausgesetzt fvrtschreften (Sehr wahr», diele friedlichen und alle übrigen Kundgebungen sind gewiß lehr werthvoll, aber Sicherheit finden wir nur bet uns selbst. (Wiederholter lebhafter Bei fällst Bei den Hambuiger Exzessen ericdeint e« unbegreiflich, daß eS Stunden dauern konnte, bevor ernstlich gegen die Pöbrleien einge- schritten wurde. Eine ganze Reibe von Wagen der Hamvurg-Alto- naer Pferdebahn wurde mit Steinen beworfen, die Scheiben zer trümmert. die Insasse» verletzt re., während durch eine einzige War nung. von einem Schutzmann bei der Petrikirche gegeben, die Waaen zum Abbiegen in die Seitenstraßen hätten veranlaßt und damit wenigstens die Ausübung dieses einen Sports der Tumul tuanten hätte vermieden werden können. Allgemeines Befremden erregte cS auch, daß die reitende Schiitzmaiinschaft erst aus dem Platze erschien, nachdem der Härni, der schon um 9 Uhr begann, stundenlang gedauert hatte und die Schutzmänner zu Fuß dem Pöbel schon fast unterlegen waren. DaS Toben war so arg, daß man es weit in entlegenen Straße» vernehmen konnte. El» Pserdcbahnkut- scher wurde durch elne» Steiinvnrf an der rechte» Hand erheblich verletzt. Im Ganzen solle» i» 6 Pserdehahnwagcn etwa 30 Fenster- ichelben cniaeworsen worden sein. Das in denselben befindliche Publikum schwebte begreiflicher Weise in Todesangst Der Krawall dürste übrigens noch ein Nachspiel vor de» Gerichte» haben, und zwar i» Folge einer Anklage wegen Aiislislimg zm» Ansuihr. Wie verlaulel, ist nämlich der Mob der Sleiiislraße »nd Umgegend zu dem Ansrnhr veranlaßt worden und zwar von Personen, welche man bereits ermittelt haben soll Diele Annahme gewinnt nn Wahr scheinlichkeit durch die Art und Weise, wie der Skandal entstanden, re!v. in Srcne gesetzt worden ist. Viele in der Nähe gelegene Restaurants und Wiithlchastslvkale wurden geichlossi», indem man ein Eindringen des Pöbels in dieselben besiirchlele. In andere» Straßen rotteten sich ebenfalls Menschen zusammen, doch wurden diese Znsammcnlrinse von Schutzmännern schnell zerstreut. In ver schiedenen Stadttheilen kamen auch Verhaftungen vor, »ameiitlich von solche» Heulen, welche die Tlinkelheit zum Anrenipeln von Passanten und Hutei»tre>ben benutzte». Die Zahl der Verhafteten beläuft sich ans einige Zwanzig. Tie Straße», iu welchen der Hnuptkrawall slattgefundeu, boten nach Beendigung desselben, die übrigens erst erfolgte, als die Schutzleute mit blanker Klinge vor- aegangen waren, einen wüste» Anblick dar. selbst am Margen war dies »och der Fall. Hier und da erblickte m»n auch enigeworseiie Fensterscheiben Tic herainückeiide Schutznin»»schasl winde sogleich von dem Pöbel mit einem Hagel von Steinen empfange» — Die Pöbeleien baben sich nicht wiederholt und Hamburg erfreut sich wieder der ungcslvrleu Benutzung von GaS. Dienstag Abend 10 Uhr 3- Minute» lies der von Danzig kommende Per'oneiizng mit großer Geschwindigkeit über die Scherbe- hühiie beim Pahuhos >» Dnscha» hinaus und durchbrach die Mauer dcö EmpfaiigSgebäudes. Die Maschine, der Tender und zwei Wag gons wurden erheblich beschädigt. Ter Holomotwsührcr, ein Heizer und ein Reisender sind tadl: ein Bahnbeamtec schwer, drei andere Personen sind leicht verletzt Bei Köniasfördc am Bau des Nordsee-Kanals fand ein Erd rutsch statt. Eme Lokomotive siet um. wobei der Führer schrecklich verbrüht wurde. Die Berliner „Nationalzeitung" ist in eine Aktiengesellschaft umgcwandelt worden. Hauptbctheiligtcr ist Abtzcoldn.Hammachcc. Oesterreich. In der Jaroschaucr Brauerei l» Brünn brach ein großer Brand aus. Die große» Malzvorrätbe sind vcibrannt. Die Ursache deS Brandes ist unbekannt! der Schaden bedeutend. Ungar». Kossn», ist an einer Gedärme-Entzündung gefähr lich erkrankt. Frankreich. In Besseges fand eine von etwa 1000 Personen besuchte Bergarheitcrversammlung statt. Die Redner, zu den strei kende» Arbeitern gehörend, hielte» sehr ausreizende Ansprachen, in denen unter anderem auch die Armee angegrissen wurde. Tie Kammer nahm grundiätzlich eme» Gesetzentwurf an, welcher Aibeitgeber mit ein- bis dreimonatlicher Hast und 100 bis 2000 FreS. Geldbuße bedroht, wenn sie sich weigern, Arbeiter einzu- slellen, weil sie Arheiterivndikaten angchören, oder wenn sie Syn- dilalsmitasicder gruppenweise entlasse», oder wen» sie durch Ge scheute, Veiiprechlingen aber Arbeite,mcrbicluiigcn an Arbeiter, die nicht Syndikaten angehören, die Freiheit der Syndikate becinttäch- tigen. Doch wurde daS von den Geniäßiglcn heilig bekämpfte Gesetz zu veränderter Fassung an den Ausschuß zurlickverwiesen. Türkei. Ter ^»uszminlstcrTsepdrt Pascha ist entlasse». Ties ist sür u»S insofern von Bedeutung, als es mit der Mißhandlung eines drulschen HaiidclSlchisinialroir», RamenS.vnndt. durch Polizei- soldatcn i» Konslaiitinapel zniaminenhängt. Dieser Schisssman» wurde, als er vor etwa zwei Monalen in einer Nacht betrunken ui der Vorstadt Galata »mherlies, von einigen Zaptichs auigegrifsc», »ach dem Polizkinesäiignisse verbracht und dort nnter Mithilfe von drei anderen Polizeiioldalen vergewaltigt, sodaß er noch heule die Spuren der That trägt. Der deutsche Generalkonsul hatte Mühe, die Verhaftung der Thätcr zn erwirken, und als cS nun »enerdingS zur Gerichtsverhandlung über dieselben kam, wurden sie wegen an geblichen Mangels an Beweisen freigrjproclien, obwohl das BcwciS- matcrial geradezu erdrückend war. Dieses Nrtheil erregte nicht nur in deutschen .Kreisen, sondern bei allen Gebildeten i» Konitanti- novcl berechtigte Entrüstung. n»d der deutsche Botschafter von Nadowitz schritt nachdrücklich sür die nachträgliche Ahndung der an dem deutschen Matrose» begangenen schändlichen Tbat ein. Tie Entlassung dcS Juslizminsiiers Tievdet eifolgte jetzt ans Grund der Vorstellungen des deutschen Botschafters. Sern Verhalten >m Pro zesse gegen Muss« Bey, der trotz der erwiesenen Räubereien und Gewaltthaten Mnssa's niedergeschlagen w»>de. sowie auch während des geschilderte» Zwiichcntalles bildet die Ursache seines Sturzes. Sowohl der britische wie der de»tiche Botschafter habe» dem Sultan vvrgeslcllt, daß Djevdcl's HandlniigSweiie den türkischen guten Name» schände. Ein montciiegrinischer Proviantzug wurde aus der .Heimkehr von Jpek in der Nabe der Grenze von Albaneien überfallen und geplündert. Tie Ausicgung Ser Gienzbevölkcrnug laßt neue Zu- iammenttöße beiürchlen. Tic N>'giernng führte Beschwerde in Kon- itantmvpel, die Pforte versprach Genngllninng f Luther» Werke sür das christliche Haus, herausge- eben von Pfarrer Lic. Dr Buchwald. Prof. Dr.Katoerau. Eonsi- orialrath Pros. Dr.Köitlln, Pfarrer Lic. Rade. Pfarrer Ew Schneider. Zerlag von E A. Schwelschke n Sohn, Biannschweig. In Liese- rungrn zu 30 und 50 Pfennigen. Ein wirklich nehme», sür welches man den Verlegern nur zeitgemäßes Unter- , .... ... . . Dank wissen kann An einer LutherauSgabr. die in gleicher Weile Luther'S Schriften auch dem Hause de» wenige» Bemittelte» zugänglich machen will, wie dieleS unser Schiller und Goethe schon längst Ist und damit Luther die gebührende Stellung i» der Reihe unlerer Klassiker aieht, bat es »ns bisher völlig gefehlt. Der angeknndigte Inhalt der Hefte läßt ausschließlich aus solche Schriften ichließe», weiche allgemeine Theilnabme erregen und uns Luther wirklich als deut schen Klassiker vorsühren, so „an den Adel von des christliche» Stande« Besserung", „vom Brauch geistlicher Freiheit", vom Wucher, Kaufgeschäften, über Schulen, von» Dolmetschen, Luthers Lieder, Tischgespräche u, a. Die ganze Ausgabe ist aus 40 Lieferungen oder 8 Bände veranlagt, wozu dann noch eine kurze Hebensbeichrei- buiig Luthers treten soll. ß Als einen ganz tresslichen Führer sür Besucher der Obek am m e r g a u c r P a s s i o » ö i p i e l e einpsehlen wir das Werk chrn „Ein Führer z» den Passionsipielcii 1800" von Korb v Be, »eck (Berlag von r. Weihrauch, München,. Das Buch enlhall AUeS. was der Besucher in Sachen der Festspiele zu wissen nöihig hat und dazu alle Einzelheiten über die bayrischen Königsschlössei Tie hübschen JUnsl>alionen und der beigegebene. vollständige vssizielle Gesangslez.t der Spiele vervollkommnen daS Werlchcn nach jeder Seile hin. Für unsere 4>miSsra»en. Mas ivelien wir morgen'!' F ü r Höhere A n s p r ü ch e: Neissnppc. Nnwsteiich mil Kapern bciguß. Schnitzel niit grünen Erbw». BiSenilnichsipeise mit Him- heerbeiguß —Für einsachcre: Rindfleisch mit Grütze Svi » at ml« S> a li »i . Irr 2i>t,ml wirv nrlkiti,. „klvalchr,,. n, lievenoc», Zalgrialikr Man nbkrwcht. abgcavi,,,, »»» mit iriichrm i!r>,igcr abackuliN uiid ,,„t adncirvvll. Pleraui rcU» man U», durch r>» Puarged. InrkUrl elue brUr MkdUchwige, »,„> dr» Lluual liiui». lägr Um »»Irr briinu V>»k»i Umrrilirr» übrr dri» ^rurr drik wrrdr» und »!r»r »ach »ud uuch etwas beNiru Llaliln an. wabri ma» das oiemülr. wrlchrs dj^Nch oder nicht flnssia wrrdr» dnrc. in» rin wrnta 2alz. wrikrin Pirirrr und MnSkalnnb wurzl und dicht var drin Vlniarbrn »ai rtnrui gidalirr adriri>t. Man rcrchl z» drm ani diclr «rl drrrUeir» Linnal roiirn adrr «rkachirn Lchtnkr». .-tn»ac»»0 t!oirirttk» und dcrglrichc», abrr ma» airdt nicht girr da»», wril das »u ivrichlich Ichmrckl. Dresdner Bittcr-Hignenr, rhemiich gepriiil und ärztlich hegnlarhlel. ein vorzügliches Getränk von höchst aiigenebmem Geichiiiack eiiipiehlen Xi'lillliiizz IrrOiin-i , Dresden A., grvstc Brüdergnsse l <1. 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Wittich, ward eine kostbare Vlumcnspeiidc. Auch de» von Herrn Ballettneister Koller arraiigirteu Tänzen re. ward wohlverdienter Bei-'all 1 Gustav Moier feierte am 1l ds. in Görlitz, woselbst er seit emem Jahre seinen ständigen Wohnsitz ansgcichlagcn hat, den 65. Geburtstag. tz Frau Gräfin Bertha Strachwitz Makart hat dem Wiener städtischen Museum zinn Andenken an ihren verstorheiicn Gatte» HanS Makart, dessen majsive Biidnißbüsle, seine Palette, die Pinsel und das Malerlischchc» geschenkt. Ter Bürgermeister nahm die Spende Namens der Stadt mit Tank entgegen. tz Die Schndencrsatzklage des Schauspielers Joief Kainz gegen den Geiicralliitcndanten Grase» Höchberg beschäftigte am Mittwoch die 5. Ewilkamnier des Landgerichtes I vor einer stattlichen Eorona ^ von Nechtsanwallen und i» Aniveicnhcit des Vircorändenten der! Bübnengengjsenschafk. (Kuilav Kadclbnrg, und des Lyndieus des! Bühncil-KunellverciilS. Landgelichtsraths Bischofs. Joies Kainz war durch den Rechtsanwalt Hobe. Gras Höchberg durch den Jnstizrach Wegcncr, Tircktnr Barnay, welcher dem Grafen Höchberg event i regreßpflichtig ist, und an welchen dcsbalb eine Streitverkündung! ergangen ist, durch den Rechtsanwalt P. Michaelis verlrclen. Der Ursprung des Streites ist bekannt. Direktor Barium hatte Herrn I Kam; dem Grasen Höchberg, als.Vorsitzenden des Bülmeiivcreins, als konlrgklbinchig genicldet, und dieser hatte an die Kartelllmhnen , eine der übliche» Anzeigen erlassen, in welcher er die Tbaliache de>^ Konlraktbrnrhcs unter nabner Begründung Mittbeilt. — Herr Kainz hat daraufhin die Klage gegen den Grasen Höchberg erhoben mit den Anträgen : prinzipaliter ihm anfzngeben, die Proklamation durch welche er als kontraktbrüchig erklärt woidcn ist, zn widerrufen, event. aber den dem Kläger durch die Kontraktibriirherlläumg er wachsende» Schaden zu ersetzen. — Nach kurzer Beiatbuiig eikaiintc dcr Geiichtshok dahin, daß Kläger (alsi'He» Kam;) mil leiner Klage abziiwcisin und derselbe die jämmtlichen Kosten zn tragen gehal ten sei. s Der Maler Professor Karl Kvss in Karl-rnh ist am 13. d M- gestorben ,»««». It. 2lu> Lee :»> I. Tivvoldisw Platz) Sprerhst f »veschl.-, Hals-, Haut- u Blaseuleidcu tag! 9-'/»3, Sonntags imrO-'--I2, Dienstags ». Freitags auch Abds. 8-0 l»i-. ,nv,I. »kau. Spezialarzt k «ücschlcchtö-, Haut- Halskr., Schwäche, a. briesl. nicht mit Mitteln, denen Siech- thnm folgt Hausarzt z. Selbitb I M. S 0 1. 7—8. Lpccialarzt !»«>. Lrlausc», Pragerstr. .11, I. sür .Haut- u Geschlechtskrankheiten, sowie Harnbeschwerden, Blasen leiden, Geschwüre und Mannesschwäche. Sprechstunden täglich v. 9—>/«3 ii. 5—8 Uhr. Ausw briesl. Oberarzt a. T D'lisvlii-niloi't', ?,'enst., a d. TreikönigS- lirche8.2, i sänimtl. i» u. w Gcschlcchtstrankli., Blasiiileidcn n. s. w Zn spr. («9—',»4 u. AbdS. 7 8. i2l»sn>. bricfl s -V füi Geschlechts-u.Hauttrantheitcn ledcrArt, alte Beinschädcn, Blasenleiden. Schefselttr. 31. 8—5 n. 7—8. Die Grstc Dresdner elektrische Heilanstalt (gegr 1881, Dresdeii-Nsittiladt, große Klostergassi >2, l. versindc! ihren aus- snhilichen. illuslriiten und belehrende» Prosvckt gratis und franeo. Aneikcnimngen höchster II hoher.Heiiichasien. königl. n. städtischer Behörden, ioivie berühinler Piosess. n. 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IKniiIt',.. r'lttmarll 15. » größte, leite und billigste Beerdigungs- Anstalt in Dresden n. Umgebung Hanvlbnreau Sargiabrst und agazin A Am See Nr. 3."». — Tie Heimbürainnen sind bebördlicherscitS verpflichtet, die Tarise de, „Pietät" un- ansgesvedert in den Tranerliäusirn mit vvrznlcgen. « Tranerwanren-Magazin zur „Pietät", am Sec 3>. Die glückliche Geburt eines mnnlereit ULäcKsus zeige» hochersicut an OLrl Lvdvisccksr TtiNt. Allen lieben Verwandten, Freunden und Bekaimlcn hier durch die srhinerzersüllte strackricht, daß beute srüli 7 Uhr mein lieber Gatte, Sohn, Vruder und Schwager, der Delikatcsscnhändler » M. «MG? n* im Alter von 41 Jahren nach langen schweren Heiden sanft entschlafen ist Blascwitz, ain Himmelfahrtstage 1890. Die isiilraueriide Wittwe ?»ulins Küss Tie Beerdigung findet Sonntag de» 18. Mai von der PaieiitalivnS-Halle deS Tolkewitzer Friedhofs ans statt. .Heule entschlief sanft nach langen Heiden nnjere gute Mutter und Großmutter Frau Fleisihermcsster WWiiiiie lieriv. Illdie isili. Lllditliii. Dies zeigen Verlvandten nnd Bekannten nur hicrdn»!, »» die »ikftrauerndcn Hintcrlasscnen. Dresden dei, 14. Mai 189r» Die Beerdigung findet Soniiabend de» 17. Mai Nachm. "»2 Uhr von der Halle des mnercn Ncnst. Friedhofes aus statt. er ZP>>, >
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