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67. I«hr-«ng. AK 261 Die«si«s- 11. September 1S2S Gegründel 18SS «niblanlchrlft: Nichrichl»» Lr««»»«. F»rnl»r»ch»r-Sainm»lnumm«r 2S 241.. «tue fttr «°chlg»l»r«<r>»: 20011. Bezugs-Gebühr °»»>». »>." sq»«,»« «,»,,1°»««.» M. 200000. ^ ,r D>« >I»alN,« R mm dre», 3«il« «I. 4M MV, aud»rhal>> Sachsen» w. 4M MV. rlMeiaeN-Vreise. Sam>U«n,NL,i,«>i u. Si.Uenaesuch» pdn, Ridatt M. ILM«. «uy«rh,Id m. isoovo. 0 " ^ I Dorjuz»»li>ye laut Tartj. Au»w«rl>r« Aullrüg« gegen D«rau»»»zadlung. «chrM^tun, un» k«u»Iget»ÜN»f>'ll«- «»ri»>>str»d« S»t»0. Dnxil u. B»rl», »»n VI»»sch L ««Ich»r»> ln Du.»«». P°fiI»«».A,nI, 10SS Dr«,»«». Nachdruck nur mtl deuMcher au«I»nan,ad» i,Dr»»dn»r Nochr.-> euIÜMg. - Un««r>an,i» SchrilMllck» werdrn nichi aufbewohrl. Forlsehmig -er Verständigungspolitik Dr. Slresemanns. Der Reichskanzler wird auf die Sonnlagsrede PoinearLs ankworien. — Regierungsbemühungen um deutsch-französische Vor besprechungen. — Svilmann als Sprecher -er Reichsregierung. — Kabinellsbeschluh für die Errichtung einer Goldnvlenbanli. Die klägliche Äallnng -es Völkerbunds im italienisch-griechischen Konslikl. Vrr -er Wle-erbesetzung -erBrlschgskerposlen in Paris und Brüssel. Berlin, 10. Scpt. Wie eö in Berliner politischen Kreisen beißt, dürfte Reichskanzler Dr. Strescmann schon in aller kürzester Zeit Veranlass»»« nehmen, auf die Sonntaus rede Poincaröö z n a n t w v r t c ». Er habe die Absicht, am Mittwoch zu sprechen, und man dürste nicht fel,lachen, wenn man annchme, das, den Tarlcaunaen, die er zu «eben beabsichtig«, eine große politische Bedeutung zukommen werde. Wie von giitunterrichtcter Seite mitgcteilt wird, sei der Rede Poincarss und der am Mittwoch zu erwartenden Erwiderung D r. St rese mannS deshalb »m so gröbere Bedeutung beizulcgc», weil bereits gewisse Unter haltungen zwischen deutschen und französischen Stellen un gebahnt seien, wodurch namentlich Dr. Strescmann in der Lage sei, ans Grund der ihm bekannten französischen Auf fassung den Standpunkt der dentsüse» Regierung genau zu präzisieren. Sollte ed auf Grund der Ausführungen Dr. Stresemanns tatsächlich gelingen, den Weg zu einer deutsch- französischen Verständigung frcizumachen, dann werde die deutsche Negierung zweifellos mit einer Neubesetzung des V o t s ch a f t e r p o st e n S in Paris und deS Gc- sandtcnpostcns in Brüssel nicht länger zögern. Tic hier für bereits genannten Namen beruhten aber zunächst noch aus Kombinationen. Wie von anderer Seite angegeben wird, würde auch in den Berliner neutralen diplomatischen Kreisen die angeblich bereits im Zuge befindliche inoffizielle Fühlungnahme zwischen Deutschland und Frankreich sehr beachtet. Die Rede PoincaroS werde in diesen Kreisen dahin anfgesaßt, daß man in Parts noch immer nicht imstande sei, die Lage der deutschen Negierung richtig zu beurteilen. Die nächsten Tage müßten um jeden Preis die Entscheidung darüber bringen, ob der Verfall Zentralcuropas gehindert oder ge fördert werden solle. Berlin, 10. Sept. Zu den Mitteilungen über bereits nn- gebahnte deutsch-französische Vorbesprechungen wird noch an gegeben, daß die Reichsregiernng bisher eine offizielle Fühlungnahme nicht veranlaßt habe. Sic stehe aber auf dem Standpunkt, daß hier sich bietende Gelegenheiten nicht versäumt werden dürsten. Eine Anbahnung mit französische» Stellen werde aber erst in Frage kommen, wenn man die Beurteilung der neuen Ncichskanzlcrrcdc kenne. — Gerüchte wollen wissen, daß der Reichskanzler aus dem Wege über neutrale Diplomaten Paris von den Grundzügcn seiner Rede verständigen wolle, um so, noch bevor er sie halte, den französischen Standpunkt genau kenne» zu lernen. Die Pariser Presse fordert die Kapitulation. Paris. 10. Scpt. Zur Rede PoinearöS schreibt der »Tcmps" u. a.: Wenn die Dcntschcn ihrer schlechten Lage abhelfcn wollten, so müßten sie einen anderen Weg einschlagcn. Poincara werde für Garantien, die Frankreich nicht in der Hand habe, die Pfänder, die cs in der Hand habe, nicht herans- geben. Was die Abmachungen der Industriellen betreffe, so habe der französische Ministerpräsident sehr mit Recht erklärt, daß die Industriellen beider Länder eines Tages einen Vorteil davon haben würden, sich zu verständige», daß aber die französische Regierung zunächst bezüglich der Repara tionen und Sicherheiten Ergebnisse erreichen müsse. Von französischer Seite stehe nichts einer billigen Abmachung im Wege, wobei alle Alliierten auf ihre Rechnung kämen. Der Gang der Ereignisse hänge von Deutschland ab. Poincarü habe festgestcllt, daß der Ton der deutschen Regierung sich geändert habe. Aber cs müßten sich auch die Vorschläge ändern. tW. T. N.) Paris, 10. Sept. Die gestrige Rede Poinear^s findet in der Presse wieder einmal rückhaltlose Zustim mung. Der „Tcmps" findet, daß Poincarö beute wieder meisterhaft die Auffassung des ganzen Landes wiedergegebe» habe. DaS „Ionrnal des TöbatS" hält das Gerücht von einem bevorstehenden deutschen Vcrhandlungsangebvt nach wie vor sür sehr wahrscheinlich, erklärt aber, daß jeder deutsche Schritt in dieser Richtung zwecklvs sei, wenn er nicht von der Erklärung begleitet sei, daß der passive Widerstand bedingungslos aufgegeben werde. Frankreich müsse, bevor es mit Deutschland verhandeln könne, zunächst einen Beweis des guten Willens, den Deutschland besitze, haben. Sei dieser Beweis erbracht, dann sei die französische Negierung bereit, jeden deutschen Vorschlag wohlwollend in Erwägung zu ziehen. — „ I o u r n >: e I n d ustriellc" kon statiert mit großer Befriedigung, daß die wirtschaftliche und finanzielle Zerrüttung den Separatismus im Rhcinlandc Niescnsvrtschrittc machen lasse. Dieser Erfolg sei weit weniger der französischen Politik als vielmehr dein finanziellen Wahn witz des Kabinetts Euno zu danken, das von der Ge schichte einst den Namen „Das Kabinett des natio nalen Selbstmord e s " erhalten wird. Da die Rettungs aktion, die das Kabinett Strescmann eingeleitet habe, keiner lei Aussicht auf Erfolg habe, so würde das Rheinland un fehlbar nnd schneller, als mau vielleicht erwartet, Frankreich in die Arme fallen. Das Platt richtet an die Regierung die Mahnung, rechtzeitig ihre Vorbereitungen für diesen Augen blick zu treffen, wenn sie nicht großen Schwierigkeiten aller Art, insbesondere nicht einem n c u e n K o n f l i k t m i t E n g - land sich aussetzen wolle. Sine enqlisrhe Stimme. London, 10. Scpt. Ter Berliner Berichterstatter der „Mvrning Post" schreibt: Obwohl alle in Betracht kom menden Stellen erkennten, daß die deutschen Finanzen nicht wicderhergestellt werden könnten, solange große Summen sür die Aufrechterhallung des passiven Widerstandes im Ruhr gebiete benötigt würden, so sei man doch entschlossen, nicht be dingungslos zu kapitulieren, da die Ueberzengung herrsche, daß eine derartige Kapitulation den wirtschaftlichen und politischen Ruin Deutschlands bedeuten würde. An gesichts der Tatsache, daß diese Erwägung der Ocffentlichkeit unterbreitet, sowie daß der Nation gezeigt werde, daß ihre Finanzen nicht in Ordnung gebracht werden könnten, bis das Ruhrgebiet sich wieder iu deutschen Händen befinde und die Eisenbahn- und Postbetriebe sich rentierten, könne angenom men werden, daß sich ein Weg zu Verhandlungen er öffne. <W. T. B.j Innenminister Sollmann über die Wendung der Reichsanßenpolitil. Die Detzin-erung -es deutschen Derständigungswitlens durch Frankreich. Berlin. 10. Sept. Eine Teputativn des Borstandes der Genfer Internationalen Fraucnliga für Freiheit und Frieden wurde am Sonnabend vom Rctchsministcr des Innern Soll mann rmpsanaen. Im Laufe der Untcrhaltnna machte Minister Svllmann Ausfüh rungen. die, wie er sagte, auch die Ansicht deS Reichskanzlers und Ministers des Ausivärtiacn Strcsemann wiedcrgcben. Der Kernpunkt der anacnblicklicke» Lage sei eine Verständi gung zwischen Frankreich nnd Dcntschtand. selbstverständlich unter Mitwisic» der übriacn Ententcstaatcu. Alles andere sct von sekundärer Vedentnna. Die Sozialisten hätten sich schon seit vier Jahren bemüht, diesen Gedanken in Deutsch land populär zu machen. Sic seien nur nach schweren Be denken in die gegcnwärtiac Negierung cinactreten und zwar mit dem festen Entschluß, das Riihrnnternehmen zu liani- dieren. Die Kundgebungen der Reichsregiernng. besonders des Reichskanzlers Strescmann. hätten der Welt gezeigt, daß in der A n ß c » p o l i t t k Deutschlands eine ent scheidende W e n d » n a c i n a c t > c t e n Ist. Man sei be reit und gewillt, jede Vereinbarung mit der Entente und be sonders mit Frankreich cinzngchen, die Dcntschland die Sicherheit gibt, daß das N » l, rgcbi c t »nd die Rhein lande nicht n„r nicht losgetrennt werden, sonder» i» ab sehbarer Zeit wieder vo l l l v m m e n der dcntichc » V e r- f ü g u n g s g e w a l t zu Gebote stehe». Man sei sich bcwnstt. Vast dies nicht durch Reden nnd Ver träge, sondern nur durch eine große Anspannung der dcntschcn Wirtschaft geschehen könne- Man sei bereit, dies zu tun. aber keine deutsche Negierung könne ans irgendeine Bedingung etngehen, die eine Zerstückelung -cs Reiches bedeute. Deutschland wolle Frankreich neben Reparationen auch jede für sich erträgliche Sicherheit gegen einen neuen Krieg am Rhein gewähren, könne aber nicht eine Separation in irgendeiner Form zu lasten. Jedes einzelne Mitglied des gegenwärtiaen Kabinetts sei frei vo» Nationalismus. Es seien Deutsche, die die Ein heit des Reiches wolle». Jeder Elianviniomus nnd jede Ver hetzung werde vom Kabinett abaclelmt nnd bekämpft. Man erkenne die militärische Niederlage Deutschlands alS eine' historische Tatsache des Sommers 1018 an und ziehe die Kon scauenz aus ihr. Ausgabe der sianzösischcn Neaierung sei es. diese Tatsache, ans der der Wille zu großen Revaratwnen entspringe, dem deutschen Volke nirbt durch unnütze Dcmiili gungen unerträglich zu machen. Der Vcrständigungswille der deutschen Neaiernng werde nngcbiihrlich erschwert durch die französischen Reden, die eine bedingungslose Kapitulation an der Ruhr fordern. Es sei unbegreiflich, welche dauernden Vorteile die französische Regierung sich von dem wirre» Zustande verspreche, dem Deutschland entgcgcntrcibt. Die deutsche Regierung sei von dem einmütigen Entschlnst, die Politik der Verständigung nach außen sortzuseNen, »nd sich mit allen Machtmitteln deS Staates der gegnerischen Kräfte von links und rechts zu er wehren, beseelt, aber alle Energien müßten scheitern, wenn in Deutschland durch Zerfall der Wirtschaft die Massen ver zweifelten. Gegen den Hunger von Millionen könne nnch ein Heer und eine Pvtizeimachl nichts ansrichten. Wir wollen, schloß Minister Svllninnn. unser deutsches Vaterland retten »nd Europa befrieden. Das sei das einhellige Bemühen der Regierung. Der Optimismus der «Zeit". Berlin, 10. Sept. Die „Zeil" schreibt zu den gestrigen Ausführungen Pvincarc-s: Es hält schwer, in der letzten Leistung Polncarss eine neue Note zu entdecken. Immerhin ist auf den ersten Blick erkennbar, daß sich die übliche Sonntagsredc diesmal wenigstens von den früheren Reden abhebt. Sic ist nicht so unsrenndlich und etwas ge rn ä st i g t e r im T v n. Pvinearc- hat davon gesprochen, daß die letzte Reichskanzlcrredc einen Fortschritt darsteüe. Ob man die Acndcrung in seinem Ton auch als einen Fortschritt bcivcrten muß, wird sich erst noch zeige» müssen. Irgend welchen sichtbaren Anhalt bietet die französische Politik dafür nicht. Man hat aber doch de» Eindruck, daß Pvinear,', eS ver meide» wollte, durch seine Ausführungen die in Gang ge kommene Haltung der deutschen Reden zu erschweren. voltsr (ämlliet,): 50700000 lm adsnck» 8 Ukr: ssoooooo Rettung durch Währungsreform? Es iväre lediglich wieder eine der vielen verhängnis vollen Illusionen, denen wir in der bitteren Nachkriegszeit mit unverwüstlichem Optimismus immer wieder nachgeiagt haben, wollte man von der Umstellung der deutschen Wirt schaft auf irgendeine Fcstmarkwährnng die Rettung ans unserem wirtschaftlichen nnd finanziellen Elend erwarten. Keine Festmark, keine Feingoldmark und kein Goldtaler kenn das Defizit unserer volkswirtschaftlichen Bilanz verschwinden mache», kann die Tatsache ausglcicheu, daß wir seit dem Kriege ivcit mehr verbrauchen als wir erzeugen, und dgß wir vvn der Verschleuderung unserer Substanz leben. AVer was eine neue Währung kann, »no was unbedingt erreicht werden »inst, ist, daß der Pnpiergeldschleier rücksichtslos vo» unserer Wirtschaft gerissen wird, da» mit der sür keinen Wirtschgsts- prozetz mehr nnSrcichcndcn durch und durch faulen Papier mark auch die Papterularlgesinnung mit allen durch die schwankende Währiingögrundlage gegebenen Wnch.iilngs, AnSbentuiigs- und BercichcrungSmöglichkeiten ehrloser Profit gier endgültig verschwindet. Wir haben uns zu lange darüber hinweggetänscht, daß alle die Auswüchse wncheriichei: Aus beutung und spekulativer Ausnutzung der Markvecichlechlernna nicht durch Anpassung an die wilden Sprünge der ihren cigeiit- liche» Funktionen völlig entsreindelen Mark, »ich! durch Inder und Schlüsselzahlen, nicht durch Dollar- oder Goldmari rcchnung, nicht durch sofort schrankenlos spekulativ a»s- geschlachtetc Stützungsmanöver beseitigt werden können, so» dern daß irgendeine Gesundung der deutschen Finanzen über eine vollständige Umstellung der deutschen Währung geh!. Sie ist sicher kein Allheilmittel, aber sie ist die unbedingl not wendige Grundlage, ohne die es — besonders nachdem Poin carö auch die Illusion einer deutsch französischen V-rständi- gung zerstört hat — keine Heilung gibt, und die den ersten Schritt durchgreifender währungs- und wirlschanspolitischer Maßnahmen bilden mutz. Es hat heute keinen Zweck mehr, darüber zu »reiten, ob die ganze Währungsreform nicht schon längst unter wesentlich günstigeren Voraussetzungen hätte ln Angriss genommen l werden könne». Tie Pläne lagen ja schon seit längerer Zeit i vor, aber cs ist kein Zweifel, dast beute nur die radikalsten ' Mittel Aussicht ans Erfolg haben. Tie G r n n d l a g e jeder neuen Währung ist das Vertrauen, ohne das cs reine Wertbcständlgkcit gibt, ohne das aber nnch weder durch irgend eine »och so scharfe Dcvisenverordnnng, noch durch die größte Energie eines Dcvisendiktatvrs die erste Voranssciinna erfüllt werden kann, nämlich die Devise» aus der Wirtschaft herauszuziehen. Die Frage des Vertrauens scheidet aber auch die vorliegenden Rcsvrmplänc in solche, die das zweifellos nicht vorhandene Vertrauen zur Vvra»sietzuiig haben, n»d solche, die es durch unbedinat sichere Fundierung der neuen Note» erst schassen wollen. Hierbei stelle» sich die anscheinend unter recht merkwürdigen Umstände» zustande gckonnnenc und veröffentlichte Entschliestung des Wä'hrnngsans- schnsses des R e i ch S w i r t s ch a s t s r a t e s — die erst ge faßt worden sein svll, als die ans gegensätzlichem Standpunkt stehenden Vertreter der Industrie den Ausschuß bereits ver laßen hatten — nnd die mehrfach skizzierten Pläne Hclfse- richs und des I n d u st r i e v c r b a n d e s gegenüber. Nie mand, der nicht durch doktrinäre oder politische Rücksichten ver blendet ist, zweifelt heute mehr daran, daß sowohl im I»lande wie im Auslände weder die Reichsbank noch irgendeine unter dem Einfluß der RcichSbank oder des Reiches stehende Institution das Vertrauen genießen, das sür die neue Wäh rung unerläßlich ist. Und wenn die Entschließung deS Reichs- wirtschastsratks betont, daß alle Prvickte, die das- Noten- monvpol, ein grundlegendes Hoheitsrecht des Staates, in die Hände privater Ncrussstände legen, abgelchiit werden müssen, so zeigt das nur, daß man sich auch jetzt noch nicht, im Augen blick der höchsten Not, vvn der Doktrin sreimachcn kann. Durch parteipolitische Einstellung wird man diesem brennenden Problem der deutschen Wirtschaft nnd des ganzen Volkes nicht näher kommen, noch dazu wenn man glaubt. Goldnvtcn durch Edelschmuck und staatlich angesainniclte Esselte» decken zu können, die bei einem Massenansinrm nicht oder mir mit im gchcncrlichcn Verlusten zu realisieren sind, wenn man nach all den traurige» Erfahrungen noch glaubt, durch zwangs weise Tcviscnersassung de» notwendigen „MünzfondS" zn- sainmenzubekommen. Man sollte es doch heule eingesehcn haben, daß man die Devisen nur ans der Wirtschaft und den vielen Spekulantenhänden heran-bekommen kann, wenn jeder cinsicht, daß es keinen Zweck mehr Hai, Devisen anziisainincln. Das aber wird nur zu erreichen sein, wenn man ans die anderen beiden Projekte zurückgreist, die die neue Währung ans die unbedingt sicheren Gnrantien der Wirtschaft aushauen, wenn man das Vertraue» zu den neuen Noten nicht vorauß- setzt, sondern cs erst durch das Eingehen ans die freiwillig dar- gebotenc Hilfe der Wirtschaft schasst. Daß dabei der Staat keinen Einfluß mehr ans die Notcnprvdliltivn hat, kann der neuen Währung nur zum Vorteil gereichen. Erfreulicherweise mehren sich die Anzeichen, daß die Reichsregierung nicht den verhängnisvollen Weg bcschrciten will, den ihr der eigenartige Beschluß des Rcichswirtschaftsrats- ausschusscS vvrzeichnet. Vielmehr nimmt eine Verbindung deS Helsfcrlschen Roggeurwlrnplanes mit dem Projekt der