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Dresdner Nachrichten : 04.12.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187212049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18721204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18721204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-12
- Tag 1872-12-04
-
Monat
1872-12
-
Jahr
1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.12.1872
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darauf, daß nach der neuen Ordnung abgemessen werde. S hilft aber alle Strenge der Polizei — selbst Götter würden hier in vielen Fällen vergebens kämpfen! Viele im Publikum — und daS ist natürlich und erklärlich — wissen sich eben noch nicht in die neue Berechnung zu schicken und verlarrgen vom Kaufmann ruhig ihre Viertel- oder Halbviertelpfund wie früher, ohne zu be denken. daß sie sich damit um 5 bcz. 2 stP Grammen dringen. Der Händler kann die Käufer nicht zurückweisen, nicht einmal gern kLehren, welche noch nach altem Gewichte verlangen. — cS liegt «ich aar nicht in seinem Interesse , was soll man aber sagen, wenn derDerkäufer so obstinat ist, auch dann nicht nach dein neuen Ge wichte geben und berechnen zu wollen, wenn der Käufer cs wünscht! ES ist doch wohl richtig und die Gewichte weisen schon darauf hin, daß dasHalbirungsspstem nicht über das halbe Pfund abwärts fortgesetzt, sondern'dann vielmehr das Funstheilniigs sqstem angewendet werde. Da kommt aber neulich in Dresden ein Herr in einen Fleischen oder vielmehr so» nannten. Wurscht laden und verlangt Pfund gekochten Schinken .also für 2^ Pfennige; l, Pfund — ltt Groschens Spricht die Frau im La den: Wir verkaufen nur für 35 und für 18 Pfennige, weniger nicht. — Spricht der Mann. Ich will auch nicht weniger haben: t/z Pfund lostet ja 28 Pfennige. — Spricht die Frau: Das ist bei uns nicht, das werden Sie auch bei anderen Fleischern nicht bekommen.— Spricht derMann: So geben Sie für 3 Groschen! — und flugs wird kür 3 Groschen abgewogen. — Sollten wirk lich die Fleischer in Dresden so conservativ sein, wie die gute Frau meint? Das ist doch schier unmöglich, und wie sollte man sich dann das erklären? — Da könnte man sich ja ein Verdienst er werben, wenn man einmal zeigte, wie einfach diePreiSberechnung nach dem neuen Gewichte ist. etwa so: Kostet I Pfund > Gro schen, so kostet P-, Pfund I Zweipsenniger; kostet I Pfund 2 Groschen, so kostet Pfund 2 Zweipsenniger: also wieviel Groschen ein Pfund kostet, so viel Zweipsenniger kostet ein/ Fiinstelpfund. Weis? man erst den Preis für l Fünftel, jo lägt er sich für 2, 3 und tt Fünftel wieder sehr leicht berechnen: Man nimmt, wie es laut Berichten der Großmutter früher die Butter weiber gethan haben, die linke Hand zu Hilfe und „zatzlt es an den fünf Finger?? ab", indem man sich für jeden Finger 1 Fünflel- psund denkt. Soll sehr praktisch sein. — Dir erinnern hierum nochmals an das Henne Nlvnd stattfindende ..Monstre-Concert" im Gewerbehaussaale. Die Direktion des Herrn Hoicapellineister Krebs, das Spiel seiner be ! rühmten Tochter und des Herrn FeliiGNei>er sowohl, wie nanu nt ! lich auch die seltene Besetzung der Streichinstrumente: 25 erste! Violinen, 25 zweite Violine», 22 Violen, i2 Violoncellos, l ! Contrabiisse re. dürften für das Coneert gewiß die reichste Fhei! rvchme rechtfertigen. — Der hiesige diesjährige Christmarkt nimmt den 1!'. De ^ «mber 1872 seiner? Anfang und endigt den 2!. Dceember« Wrnd» 9 Uhr- — Fr ront a. Heute Mittwoch nndct in die-em Fahre! die letzte MonatsauSnelliMg im Brcitscld schcn Gtastalon nur Moritzmonunient statt und in von Btttta zS 12 lll-r bis'Abends 7 UHr g-atkS dem Publikum geöffnet. -- 'Der Thierschutzverein halt heute um 4 Uhr im Hotel Stadt Wien seine Monatsversammlnng. —Aer neue Berliner Bahnhof wird links vom Ausgange! dtSSchWHkcaßeausdiesogenannten Ästra Felder die sichi-berdas LerrSttt zw^chen Bellevue und den Pulvermagazinen au .-strecken, zü liegen kommen. Das Comire hat bereits ans derSchP.rj.raste Haus angekauft, wahrscheinlich um zunächst dahinein das HnHaw dvvalt ungsgebäude zu legen. Wie wird sich, wenn der 2 ahn Hof AK fertig ist, die Sch Der st raste, überhaupt diese gaine Gegend guAichtey und das imrner noch stark vorhandene Kleinistaeti'che und Dörfliche abstreisen. — Ein hiesiger Baumeister erivarieie pr. Flößung auf d«« Elbstrome eine Quairtilät Bauholz aus Böhinen. Ein Schwindler, der hiervon zufällig Kenntnis; erhallen haben mochte, bermtzte dies zur Ausführung folgenden Betrugs. Cr begab sich zu dem Baumeister, gerirtc sich als Schiffer, meldete, das; eure! Brame Holz für ihn angekommen sei und oberhalb der alten Wbrücke halte, erbot sich aber auch gleichzeitig, dieselbe gegen! ein Entgelt? von 3 Tkjlrn. durch beide Elbbrüclen zu bugsiren und im großen Gehege cmzulcgen. Der Baumeister hegte leinen! Argwohn, nahm daZ Anerbieten an und zahlte die geforderten! 3 Thaler, machte aber leider kurz danach die Erfahrung, daß für ihn »och kein Holz angetommen, er aber einem Schwindler in dir Hände gefallen sei, den zu ermitteln bis jetzt nicht ge lungen ist. — In einem hiesigen Uhrengeschäfte fand sich vor einigen Tage» ein Unbekannter ein, ließ sich verschiedene Wanduhren! zeigen, um angeblich eine solche zu lausen. Vach längeren? Wich ! len und Uebsrlegen entschloß cr sich endlich, von? Ve ffarne einer! Uhr noch abzusehen, und mit dieier Erklärung verliest er wieder! das Geschäftslocal. Kann? aber, dag er weggcgangcn, entdeckte der Uhrmacher den Verlust einer Cylinso? uhr. die der Niibe:-nute jedenfalls in der Zeit zu anneerncen gewußt hatte, wo d.r.pauset um die Wanduhren srartacsunken. und de'- U anwchw veranlaßt war. beim Herunlsrnehmen der eiw-r» oder ander n Uhr den? Diebe den Rücken zuzukehren. Letzterer wird als ein Mann in den dreißiger Jahren und von langer Ste.iur geschildert, rer c ne grau wollene Jacke und eine Mutze nach Art c.r Binzen der Eisenbahn beamten getragen stabe. — Wie iveit die moralische Verworfenheit einzelner Sub jekte sich erstreckt, davon gicbt ein, an einen? der letzlvergangenen > Abende in einer hiesigen renommieren Restauration evnslatnter! Vorfall hinlängliches Zeugnis;. Daiclbst Hai:? eine, lei-wr nne« mittelt gebliebene Persönlichleit aus dem, s??r Taincir bestinnntei'. Appartement, spitzige Radeln der Art lnsestigt, das; die erste Person, welche denselben in der Dunkelheit ist Uc benutzen. wollen, sich nicht unerheblich verletzt haben würde. Zum Glück wurde diese Niederträchtigkeit noch rechtzeitig entdeckt; zu wünschen wäre Mr, daß deren Urheber oder Urheberin ebenfalls erm'ltelt und M Warnung für Andere ezemplarisch bestraft ivnrdc. — Dem Vernehmen nach sind die beiden zusannnengren-en den großen Grundstücke große Kloscergcnse Nr. 7 und Wieien- jhorstraß« Rr. 7, von ihren? jetzigen Beicher an nrei Berliner Bankiers für den Preis von ,,'-0,000 Thtr. verlauft ivors.«?. Ei» zehnjähriger Knabe stürzte vorgestern Abend -'.»dee Mallftraß; aus der Flucht vor zwei H??ndcn, die er vennuihlich g»n»ckt hatte und die ihn deshalb ven'olgtcn, a??s dem Stroßcn- pflafler nieder und verlerne sich dabei nicstt nncrhebück? am Knie. — Am Sonntag Mend ist «« el««n couragirten Dtekk gelungen, aus dem vorderen Restaurationslocale des Lincke'schcn Bade« zivci große wetthvolle Ehrononieleruhren zu stehlen. Da« Local war geschlossen, also muß der Dieb entweder durch ein Fenster seinen Ein- und Ausgang genommen haben oder aber bereits che das Local geschloffen und noch dem Publikum geöffnet war, sich unter Mitnahme der großen Uhren über die richtige Zeit orientirt haben. Der Ankauf dieser Chronometer ist also, selbst bei noch so billigen? Angebot, nicht räthlich. — Als vorgestern Morgen der Chemnitzer Personenzug in den hiesigen Güterbahnhof einfuhr, wollte der Loeomotivführer Hyyne sich vom richtigen Gang seiner Maschine überzeugen und bog sich zu diesem Zweck seitwärts von dieser herab, stieß aber unglücklicher Weise mit de»? Kopf so heftig an eine Weichen latcrne, daß er von der Maschine herabgeschleudert wurde. Der Verunglücktc hat außer einer bedeutenden Wunde am Kopf auch noch Verletzungen an vem eilten Arm erhalten. Er wurde nach seiner Wohnung geschafft. — Ein Schwindler hat sich vor Kurzein »n einein hiesigen kaufmännischen Geschäft in den Besitz von mehreren Hundert Ci garren dadurch zu setzen gewußt, das, er dem Kaufmann vorgc- spicgelt, cr sei von einen? in der Nahe wohnhaften, dem Kauf manne bekannten Geschäfts»»»??»' beauftragt, die Cigarren für Diesen zu besorgen. Dabei hat er noch mehrere andere Aufträge auf Cigarren ausgegeben, die cr von verschiedenen, den? Kauf mann mit Namen bezeichnet«.'?! Personen erhalte?! zu haben vor gegeben hat. Später, als der Kaufmann die Aufträge auSge führt, hat sich henuisgestellt, das? dieselben sannnt und sonders von de»? Schwindler erlogen gewesen, wie denn auch der Ge scbäslsmann, auf dessen Namen und Rechnung die Cigarren ab. geholt worden, versichert hat, dieselben wieder erhalte??, noch über haupt Je?.landein Auftrag «gegeben zu haben, für ihn Cigarren zu besorgen. — Heute Abend tritt in? Victoria Salon der so außer, otdeittliel' beliebt geworden«: Sitncv rcrrn zu», letzten Male «uu. Wir könne?? nur hinzusügen, das? Jeder, der ibn noch nicht gehört hat. bei? der seltenen Virtuosität Kenntnis? nehmen sollte. — 'Ans die heute und morgen zur Zeichnung gelangenden Actien der ,,Deutschen Wer,zeugmasehiuc?! Fabrik" (bonnalv Sonder»?«»???? ». Stter, sind bereits von auswärts bedeutende! Zeichnungen cmgcgangcn Die Fabrik selbst ist eine der bc-1 telttendslen und lcislungssähigilcn ihrer Branche, crircut sieh j teil vielen Fahren einer ailSgchrcitetcn Kundschaft nnd turtle den Actionärcn mit Sicherheit einen reichen Gewinn garantircn.! — Unter denjenigen Acttcn-Gciell,«hasten, weiche »iög iichsk wenig bon sich «prcchei? mache» und koch dabei «ine! wecke mit Energie und Geichie! Herwigen, sielt der Actien j verein für das AU-eet abeater mir in der vordclffei? Reibe. > Dl'ne dal? der Verein irgendwie iremdeS Capital in Anspruch! genommen, bat er ans eigenen Mitten den Ban deck neuen Albert-D)catcrs in Ncuuadt io rüstig gefördert, tan bis «uns einige Kleiingteitc» der änücre Ban vollendet erscheint. Bei' rer tüchtigen Gcschäits. und Baulriiung wirk cs lanni überraschen, wenn behaupte« wirk, daß an«!? die innere Ein Achtung bis mit Dceorationcn und Vcrscnkuiigs-Ma'chinericn zu Dffcti? rottender sein werde, und das? die Leitung den Na menstag des hoben Protector«' des Unternehmens, des Kron prinzen. den 2 l. 'April U-,7:? bestimmt als Dag der Eröffnung des Albert-Theaters in 'Aussicht genommen bat. das eine Zierde nicht dies für Neustadt, sondern für ganz Dresden zu werden verspricht nitt in nieitt ;n ferner Zeit den 'Actionärcn eine gute Rente gewähren dursic. lDr.B.- n.Hdlsbl.» — In der vorgestrigen 'Nacht hat eine in Wölfnitz wohn haste ledige Fabritarbcilcnn in dem Garten dos Gambrinus in der Friedricl-stadt heimlich «geboren, das Kind in eine Erdvertiest nng gelegt und sich-öaraus wieder aus den» Grundstück cnkse.nl. Durch das Geschrei des Kindes sind in dein Locale noch anwesende j Gäste aufniertst'.in ge?vordcn, h«'.l>cn das Kind gefunden uns den? WiUhe des Gambrinuc. iibergeben, der sich des armen Wesens' iir der ?nenschenfreundlichsten Weise angenommen hat. Die Mut ter des Kindes ist sehr bald in einem Nachbargrundslücie, wohin s:c sich versteckt hatte, ermittelt nnd später sannnt dem Kinde nach dem Entbindungs-Institute ge'chasn worden. — Am 29. Nov. Abends >> Uhr bemerkte der am Uebcr gang an der Hainstraßc iir Chemnitz postirte Uebera rngsivarter Türk vier bis fünf männliche Individuen, welche die Schiebe borriorcnstangc herauszogen, an? oas Gleis legten nnd schleu nigst die Flucht ergriffen, so daß c.> ihn? unmöglich war, die da von Eilenden ei-aznholen, deren Hanoluugsoocise uw so frevel Hafter war, als sie wohl gewußt haben iverben, daß gerade zu dieser Zeit der Eilzna, ein Persüiwmug und ein Gntei'-ng an der betreffenden Stelle zu verkehren pflegen. Gegen G, IO Uhr be obachtete Türk abermals, daß mehrere Individuen dasselbe frevel haste Spiel anfingen, cr sprang herbei und -.vor so glücklich, an der Augustusburgerstraßc den Einen der Fliehender?, den Trucker Friedrich Ewald Schröder an - Eilcnbnrg, zu ergreifen, nach sei nem Wärterhause zurnckzuichlcpren und daselbst ciuzusperren. Unterdessen hat'.cn fick? die übrigen Coinpli- cn ivehlwnscud, das; ?>?»cn im Ergr-ffcncn ' ich? ei?» äl. -'rr-tlher cn-o.'chsen könne. ,vic der veriamw A, drangen a??? een >w-> per 7'n-r des Wart-rh-nises des Angriffs gewärtigen D->E ein und zcnteir, nachdenr sie dein E>g,-sperrt-n oie Dhr-re aei'-ff!'--?. oi- jen über den »lnict-essei» zu Vöde?» gervorstnrcn Tnrk hinweg. Diese'-, ein n.".lers<.-tzter iräfii gco jnn.-er Ni.",,,. ?rar ieooff» n-cht acne-gt. den einnro.l Ergriffe n-.n ,ich wiee.r ci«ir iß>n u lallen. ein hoslim-r Kaimn beganir. ,-lle ? lugen «ruf Si r« los nnd lewer nahm mon zur V.srKung Schröders, sogar zu Messerstichen seine Zuflucht. Der hier- bei eiustandenc Lärm Halle schnell eine Mesch München hcr beigcrnst'?!, so das; es die klebrigen Vorzügen, die Flucht zu crgrei fen n?rd Schrbvorä! seinen? Schicksale zu überlassen. Die nnter- dcffeir hinzugeionnneiw Polizei siihrte ihn ohne weitere Storung in Gewahrsam, während Türk ärrtlicher Vehairdlrmg überrvieser» wurde. Neben einigen Coittusionen hat Letzterer ain Schläfenbein eine 3 Ein. lange nnd ebenso tiefe, bis wiin Schädolknochcn drin gende Wunde, anscheinend von einem stumpfen Instrument her- rührend, erhalten, ebenso eine am Knochen des Hinterkopses, welche von weniger Bedeutung ist. Glücklicherweise sind edlere Tffeile nicht verletzt morden. Sicherem Vernehmen nach sind am gestrigen Tage drei Genossen des Schröder von der Polizei in I Haft genommen worden. (CH. T. — Subhastationen. Morgen werden subhaslirt in ! den Gerichtsäintern: Glaucha»», Frau Johanne Schwarzenberg s HanS, «>OO Thlr.; Lonnnatzsch, Friedrich Kästberg's Haus 3fls>2 Thlr. tarnt. -- Ociientlicl> e Geric'ntöiItzun g am 28. Nov. ! Die ans pchsiaem FGlwosplntze tvohnende Handettnrau Emilie verehek. Häufig war de» «er«»«,» der falsch«, l una angerlagt und deshalb vom Bezirksgerichtsamt zu l Gew.ngnlß und Bekanntmachung des Erkenntnisses km ueix« ziger Sttntovlatte verurteilt worden. Dlc Hanzia hatte einm Cipllprozck mit ein paar BreSlauer Hantelöleuten, dclte ,'ick? um eine nicht unbedeutende Ouantität Ni Eipllprozcst laufen bekanntlich die Kosten auf, > auch bei der Hanzia: die Erecution erschien, in ihre gieltnng Herr Adv. Müller. ES fand sich nun nicht» - licheo vor. Da wurde plötzlich ble Aulinerksamkeit des Bbd taten aus einen Schrank gelenkt. Der Executor bffnett t n und »,an fand in demselben einen Sack, welcher ungefä >r io Thlr. entbleit. Mcrn nahn» da» Geld ?nlt und die ^ »vilt davon nur 6 Tblr. »vievererlanat baden. Ein Jahr erscheint Adv. Müller wieder mit ErccullonSbeannen " m. es bän- Kartochl», -iöLLLl Frau. Da man ln ihrer Geldtasche, welche ff« trug, Baarschait vermuthete, sucht man sic durch beweg erschrockenen uu? dci? Leid gütliche Worte zuerst zur Herausgabe zu bewegen; als die» nichts fruchtete, brauchte inan Gewalt. Einer der Beamten vielt ihr die Arme und der andere riß tbr die Tasche ad, und zwar mit solcher Gcivalt, daß ter Gurt gesprengt wurde. Ob in»? 'Adv. Müller selbst beim Handgemenge »lirgebolsen und spccicu die Tasche abgerissen, wie die Haiizig bebauptet, wird' von Adv. Müller entschieden in Abrede gestellt, ebenso vom Erccutor Fangbälmcl; der Erceutorgebilse will dagegen nicht ganz ln 'Abrede stellen, daß der ganz passiv bärte bleibe?» sollende Advoeat mit Hand an die Han zig gelegt bat. Die Hanzlg machte natürlich großen Lärm, fln Mann kam herbei, in der einen Hand ei» Messer, in der anderen ein Paar alte Kosen, welche cr *lriw mnio dem Advocaten an den K ops wart. Die Hanzig rief ibrcm Manne zu: Der da (Müller, bat mir die Lasche vom Leibe gerissen. Weder der Advoeat noch die Beamten sagten dar«»,ff ein Wort! Die Hanzig ließ nun von einem gewissen Prölß eine Bcschwerdcschrist aussctzcn, welche sic an das Königl. Appellattionsgericht, als Alffsichtöbehörde Müller s, sandte. Fi, dieser Beschwerte war nun, nachdenr der Eivil Prozeß in böchst eonflffcr Weise abgcbandclt worden war, die active Betbcilianng — vor 'Allen? das Taschabrclßen — des 'Advocaten erzablt. DaS Appcllationsgericht wies die Be- schwcrocjchrist zurück und Mütter wurde gegen die Hanzig klagbar. Nachten? Staatsanwalt 'Assessor Weicher für die Be- ilätigiliig des crsiiifftanzlichcii Bescheids plaidirt hatte, ver- li-cidigtc 'Adv. Guffav i'A'cvcr in ivatincr und überzeugender 'Weiic die 'Angeklagte. Der Gerichtshof sprach die Hanzig frei. — Bei einen? hiesigen Barbicrstubcnbesitzer itand Theodor Kreidig, dermalen zi? Brür in Böhnien, alö Gehilfe in Con ditto». Seinem Principal bat cr min während des halben FabreS, wo cr bei demselben gearbeitet bat» Barbiergelter iw 'Betrage von ca. 20 Tl'lrn. uiikctichlagen. Er gicbt dies zu macht aber zu seiner Entschuldigung geltend, er sei durch böse. Buben zum Hazardircn verleitet worden und habe, um sein, Verpuffe zu dcckcn, daS Barbicrgeld angreiten Müllen. DleS ist jedoch nicht das einzige Vergeben, reffen Kreidig beschul- digt wird. Einem anderen Barbicrgebilien, Namens Fleischer, bat cr eines 'Abends, als beide ctwaö angel-citcet waren, die silberne dascheiiubr aus der Wesic gezogen: Ach will mir mit eine?» College» einen Spaß machen." Als Fleischer den an- deren ckag seinen Stundenzeiger wieder baden wollte, »rar ter Span noch nicht gemacht, und als Fleischer zum dritte?» '.'Aale mahnen ging, war Kreidig spurlos verschwunden. Die Ubr patte der inngc Vartkünsilcr hierbei einem Pfantleibcrversetzt. Das erffinnanzliebc Erkenntnis?, aus ^Wochen Gefängnis? lau tend. winde beute nach Anbörnng der Staatsanwaltschatt «'Assessor Weicher, von? 'Bezirksgericht beitätigt. — Der jetzt in Dcnbe?? woblwaftc Hausbesitzer Foban?? Earl Gottbold Lange aus Potschappel, seiner Prosejsion ein Gärtner, wac im Som mer ans den? neuen Anncukirchbose vom rasigen Todlcntett- meister ertappt worden, wie er von einem Noieiiswcke Nvicu zun? Dculircn avs«chnitt. L«,nge war geständig, daß er mit den selben einen wilden Roscusloel veredeln wollte. DaS Dresdner Gerichts«»»» vcrurtheilte den Angeklagten zu 6 TagenGes«i??g- in??. Der Einspruch Lange s schien der k. StaatSanwaktschcfft cnip'cblbar und der GerichlSboi sclztc die Str«»fc ans 1 Tag Gciängni!? l-crab. — Eine ähnliche Sache wie gegen den Var- picrgehnfen Krelbjg. spielte mit dem Ppotegraphengehilfen 2l. 'Auron 'Aätt-eo. Derselbe stand vom April big 'August kn einem diesigen Geschäft und bat während dieser Zeit Geldbeträge in? Benag von A> Tl-alcr», welche er für seine?? Prinzipal übcr nrnnneu balle, iimebehaUcn ,«nd das Geld in ,einem Nutze?» verwandt. Er wurde dcsl.alo zu l Monat Geffingniß ve« nltdcili. Der 'Angeklagte bicii diese Stlaic für viel zu bock? gegriffen und crdrb deshalb Einsprneb. Die SAratöanwali- leba t und der Gerichtshof hielten dlcsel-be icdvcb für ganz an- gcmencn n»d bcuätigte der letztere den ecffinffangichcn Bescheid - Der Reisende >ür das Hanö Fobann Maria Farin«» in Köln kam zu cinem Kaufmann in Attenburg und sab da Eau de Cologiic Flaschen stebc». täuschend ähnlich denjenigen, welche ans icincr Fabrik berborgebcn; die Eti«-snetre zeichnete fick» nur dadurch von tc» Farina scheu >»uS, daß vor den Worten: Jean Maria Farina das Wörtchen ..lmriW' gedruckt stand, «»bcr I» klein und unleserlich, das? cs wem in hnntertFätten üverschen worden sei» mag. 'Ans das Befragen, woher die Flaschen stammten, crsui r Kranicr, das? sic ans der Fabrik von Berg mann u. Co. in Dresden ffamintcii. 'An? seine tcovalb ge machte 'Anzeige an ,.in Hanö stellte dasselbe Strafantrag ge gen die Fnl'abcr t:r Firma: Eduard Bruno Bergmann und Erm« Eduard Clemens Lehmann, welche Beide denn auch zu «e 2.', FHaler bernrthcllt wurden. Gegen dtticS ciiizclrichter- Uche ln-kenntnis? wurde von» Staatsarnralt 'Asseisor Weicher Cinsprnch erhoben, welcher gegen Beide eine Strafe von min- deffcns je äo Ll-aler «»usgeworien h«»ben ivolltc. DaS Füm- ri l'tcrcollcgillii! entsprach n«?«ch kurzer Berat!'»??,» dem staats ainvaltsehaftliehcn Anträge. — Eine schon vielfach bestreute L icbin, daS Dicnstniätchei? Marie Pauline vtlirinc Schinidt ans .-rönigsn'alte. war nach Dresden gekommen, um ihre ein mal belreteiw Diebesialffbabi? in Dresden wrkziffep.cn. Wabr- icl-cinlics batte ?>e irgentlro vernoinmcn oder gelesen, daß hier ose?? tag Siel-cii'nncN'cn und daraus felgendes Dnrchbrenncn mii "-iniveanal'nic rnan-t er Sachen de« acwiffcn Gaunern sehr pelicktt sei. »>e pc>cl-lo!?, de?» gegebene» tt'ujpicle zu folgen. Anne»bald dreier Lage am Antang 'Dc«> der aua.rtierte sie s«cl» in drei verschiedene Gasthäuser ein: in eer Stadt LSbau, im Cl>linb«»chet Hot und der Stadt Ctzemmtz. Bags daraus war sie verschwunden und allemal mit ihr em paar Stück Bctj- wa?che. Aas Bczirisgcrichtöaiiit belegte die Selmiitt mit I Fahr «> Monaten Z,!->chthanS. Ihr Cinsprnch blieb beute er folglos. - 'Am 2tt. November fand »iitcr'Aiisschlliß dcr- Scllcntlichke-t Hauptberbandlimg ivitcr dcn Rekactcur- des Dresdner VolkSpotc.i, Bbeodor Daichner, ivegen 2Zcle:digniig des 'Bunte« obcrhani tev statt. Die 'Anilagc vertrat Staate- amvalt ',---effcr'B.-'cichcr, ter'ölngcklagte pcrthcidigte kick» selbst. er Gerichtshof sVvriitzcnder GericlttLrash Fim«»?iickel) vcr- " >r zu v M ' urtheilsc Daschncr zu <> Monaten Feiimigsbait. - Tagesordnung sür die .51. öhentttche Sitzung der l. Kammer Mittwoch den tt. Dccember, Vorm. 1l Ubr. 'Ailtcrwcire 'Abuimimmg über den ganzen Eniirur« der rcvit. Landgemeind e-Srtunng. - Scsscntlichc Sitzung der Stadtverord neten Mittwoch dcn -1. Dcc., Abends > >>7 Mm. Tagesord nung: l> 'Antrag tcd Stadtv. Kollbeek, die WagenemssteUimg ans der Brandstätte au« der Brcitcffra>?c und «ms dem vorm. Grat Schall'schcn 'Areal; 2, Bericht des Verwaltung!.'aus schnsscs über die Errichtung eines Siegesdeiikwalö: :?) des 'WahlciuSsehusseü r'ibcr die'Wahl eines StatttatbcS aus Zeit an Stelle des die Wiederwahl ablehnenden Herrn Stadtraii, Wcltz; res Re«chtö«ilisschullcS über daö Naturalisationsgcsucl, des Sprachlehrers Lutrzvko>r-ski ans Sloivogrod: .">> über die Anlegung von Weistgerbcreicu in der Wilsdruffer Porsladt; l>, über die Theittina teS Enlcnbeck'st-hen SlistnngSfonrs;
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