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.li- V Iy«w. ><>im»»«««»»» l„»»»,i,ü> ,»» , t, -»«»«rLlkr» «t-»,^a»durL S k Tageblatt für Unterhaltimg imd Geschäftsverkehr. .Druck und Cigenthum der Herausgeber: Liepsch Rkichardt in Dresden. Berantwortl. Nedacteur: AulittS Neichardt. WWD «,a«r »t»«k.rL>^ Der Raum einer eül IrnlU-e» Pelttjetl« k»pet «ine warautie sür da» «Lchlltaaläe Srschet- r»n der Inserate wird nicht legedeie. «lutwürti,, klnnoncen» <uiiräge von uu» Uttde- lamiten Iirmen ». Ver tanen iniiriren «,r nur ae,e» PranumeranLa» Kadiang durch vrtei- marlen oder Postetniah. I»ng. U Süden toste» >>-, Nor. «luiwärtiae ISnnen dle Aahiunn au h «us eine rre»dner?UrmL «»weilen. Die Sr». «r.3. Revnzehvt« Jahrgang. Mitrebactenr: vr. LiutI Für daS Feuilleton: Lockvl« Dresden, Sonnabend, 3. Jannar 1874. P,litis«-. Glaubst Du an einen Gott? An rin« Unsterblichkeit der Seele? Diese Fragen bilden den jetzt erregt erörterten Streitpunkt der französi- schenDemokratie. VictorHugo glaubt anBeides und derTod seine» letzten Sohne» rief ihm diesen letzten Trost des Menschenherzens mit beson derer Frische vor die Seels. Sein Freund, Louis Blanc, der die Red« am Grabe de» verstorbenen Hugo hielt, sprach es aus, daß Victor Hugo den „furchtbaren Gedanken einer definitiven und ewigen Trennung nach dem Tode" nicht zulasse. Wenn Louis Blanc nicht seine Grabrede mit diesem Glaube,«Sbekenntniß geschlossen hatte, so würde Victor Hugo selbst das Wort ergriffen haben, um am Grabe seine» letzten Sohnes für di« Unsterblichkeit der Seele Zeugniß abzu- begen, denn er weiß wohl, wie sehr dieser Gedanke unter den Social demokraten auch Frankreichs unpopulär ist. Wir haben so oft den Exeentricitäten de» Victor Hugo'schen Geistes entgegentreten müssen, al« daß wir e» nicht constatiren sollten, daß es einen Punkt, wenn man will, den letzten, entscheidenden, giebt, worin sich der Apostel de» französischen Proletariats von seinen sonstigen socialdemokratischen Gesinnungsgenossen unterscheidet. Dieses Ueberzrugtscin von der Fortdauer der Seele ist mit Recht der ärgste Stein des Anstoßes für die Socialdemokratie aller Länder, denn wenn man aus dem Men- schenherzen den stärksten Trost in, Leiden herauSreißt, so giebt es Nichts mehr, was den Menschen abhält, ein willfähriges Werkzeug der schlimmsten Leidenschaften zu werden. Als womit wir nicht blind gegen den Erfahrungssatz sein oder werden wollten, daß der Glaube an ein Jenseits auch leicht und sehr oft zu einer bloßen Vertröstung auf das Jenseits gemißbraucht wird, unter welcher die Inhaber irdi scher Macht und Gewalt sich ihrer Verpflichtung entziehen, sür das Wohl ihrer leidenden Mitmenschen schon hier auf Erden nach Kräften zu sorgm. Anfangs dieses Jahres traten nach mehrmonatlicher Pause die Corte» in Spanien zusammen. Castelar, der Präsident der Repu blik, sieht diesen Tagen nicht ohne Besorgniß entgegen. Wie Hai der die Zeit benutzt, da ihn die Cortes vor ihrer Vertagungmit rr Machtfülle eines Diktators bekleideten? Sie . stellten dem re publikanischen Diktator di« .Verfügung über die Wehrkraft, dirLi- nanzen, den Handel, Über Menschen und Dinge, üb« Le Freiheit der Bürg« wie über die Waffen de» Heeres zur Verfügung, hl alle Grundrecht« auf, unter der Voraussetzung; daß er den Aufstand, derSpanien zerfleischte, bändigen und erstickenundOrdnung imStaat»- haushalt schaffen werde. Und wie sieht's jetzt au»? Einige mehr lokal« Revolutionen sind zwar unterdrückt und die nach dem Recepte der Pariser Communarden arbeitenden Socialdemokraten sind in Anda- hlfien gebändigt worden; die Disciplin im Heere und in der Flotte hat sich etwas gebessert; aber noch immer trotzt Cartagena und die Aussprengung, daß es sich nun bald übergeben müsse, erweist sich aber immer als ein Märchen; dieCarlisten aber sind jetzt mächtig« als je. Mit knapper Roth ist das einzige He«, das die spanische Republik ins Feld stellen kann, da» unter General Morione» nach einer in jrd« Hinsicht gemißglückten Expedition vor der gänzlichen Ver nichtung durch die Carlisten gerettet worden- In Cuba ist die Re bellion auch nicht unterworfen. Die finanzielle Lage Spaniens ist trostlos, Handel und Gewerbe liegen darnieder. Der rinzige Erfolg, auf den der Diktator Castelar zurückblickrn kann, ist die ehrenvolle ^Beendigung der Virginiuüfrage, die Abwendung des Krieges mit Mordamerika. Es ist kein Wunder, wenn Castelar an der großen Rede feilt, mit der« vor die Cortes zu treten und seine geringen Erfolge zu rechtfertigen gedenkt. Vorher hat er mit Salmeron, dem .Präsidentender Cortes, wiederholte Erörterungen gepflogen, um den selben zu bewegen, ihn zu unterstützen. Vergebens! Salmeron - gehört derjenigen Classe von Republikanern an, die Spanien in eine ; große Anzahl Republiken zcrlegen wollen,'während Castelar so viel ! staatsmännischen Geist besitzt, um die Zusammenfassung der staat- ' lichen Gewalten Spaniens unter eine einheitliche Regierung als un- . entbehrlich für die Niederwerfung des doppelten Bürgerkriegs zu er nennen. Wir werden in der nächsten Zeit häufiger als bisher Anlaß ' habm, uns mit den spanischen Verhältnissen zu beschäftigen. Wich tig ist, daß die königliche Partei, die Anhänger der vertriebenen Jsa- bella, glaubt, daß der Zeitpunkt günstig ist, wieder hcrvorzutrcten, um für dm Sohn JsabellaS, dm Prinzen von Asturien, den Weg zum spanischen Throne zu ebnen. Marschall Serrano hofft an Stelle Castelar'S Präsident der Republik zu werden, die dann von Deutsch land, England, Frankreich und Italien anerkannt werden würde. ' - Am anderen Ende Europas, in Rußland, bereiten sich in die sem Staate andere wichtige Dinge vor. Ein jüngerer Sohn d« eng lischen Königin, d« Herzog von Edinburg, freit eine Tochter des russischen Zaaren. Zwar behauptet man: die Diplomatie habe mit diesem Brautbette gar nichts zu schaffen, einzig d« schalkhafte Amor habe die Herzen der russischen Großfürstin und de» englischen Prinzen verwundet. Wen aber solle» täuschen, daß der Brauthonig durch dm weißen Zaarm nur credmzt wird, um die englische Poli- Ak einzuschläfern? In einem Augenblicke, da Rußland gizan- tische Fortschritte in Cmtralasien macht, ein großes Gebiet nach dem andern unter seine Hoheit bringt, da sich ganz Indien von der Rusimfurcht beherrscht fühlt, sollte das liebliche Jawort von ein« Großfürstin gelispelt werden, ohne daß Dame Politik e» foufflirte? Kaum wird das Beilag« in Petersburg mit allen, er- deMchen Glanze gefeiert sein, so wird der österreichische Kais« an der Newa erscheinen, um dem Herrn aller Reußen seinen Aus« u erwidern. Möglich, daß da manche Ideen übör litik zur Reise gelangen. ^ iserS,Kronprinz Rudolph, hat am ein voluminöse« Packet, Poststempel Berlin «halten. ilhelm, ältest« Sohn de» deutschen Kron- rinzen schloffen bekanntlich während derWeltauSstel- Weihnachtsgeschenk erhielt die orientaliß DerD Weihnai. Absender: P Prinzen. B« , . u>ng ziemlich gute Kameradschaft und das Weihnachtsgeschenk erhi« EtinnrrunMätter an die gemeinsam verlebten frohen Stunden, An sichten von Laxenburg und Schönbrunn, dm Kaiserpavillon auf dem - Weltausstellungsplatze, das deutsche Fürstenhaus, das Innere der Rotunde, das Panorama von der Rotundelaterne aus, den Pavillon de» Prinzen von Wales, das deutsche KommissionShaus, da» el- sässische Bauernhaus, die japanesische Bajore und dm Wigwam. Außerdem warm Abschriften vom Tagebuche des Prinzen und ein Gedicht beigefügt, das die Gefühle des preußischen Prinzen in Wien schilderte. Das letzter« soll allerdings kein be sonderes poetisches Talent verrathen. Wahrscheinlich haben die Lehrmeister des preußischen Prinzen jene Skizzen und dieses Tage buch retouchirt. Wir wollen den Werth dieses Geschenks nicht über schätzen; auch der nachmalige alte Fritz war seiner Zeit auf's Höchste gerührt über den herrlichen Enipfang, den er als junger Prinz am Dresdner Hofe gefunden hatte und überzog trotz aller Jugenderinnc- rungen als Mann Sachsen wiederholt mit furchtbaren Kriegen. Aber als Zeichen der Fortdauer der guten Beziehungen zwischen den, preußischen und österreichischen Hofe ist jenes Geschenk zwischen den fürstlichen Knabm immer von Bedeutung und noch imm« gilt das Sprüchwort: Kleine Geschenke «halten die Freundschaft! L«,le» «nd SikchsischeS. — Ihre Majestäten der König und die Königin haben vor gestern Mittag den Herm Minister des königlichen Hauses, die königlichen und prinzlichen Hofstaaten, die Herren Staatsminister und die Direktorien beider hohen Ständekammern empfangen und deren Beglückwünschungen zum Neujahrsfeste entgegengenommen. — Der OrtSrichter Noack zu Gesau hat die zum Verdienst- Orden gehörige Medaille in Silber und der Amtsrichter Glaß zu Brunndöbra, sowie der Münzarbeiter Schreiner in Dresden hat nach vollendeter 50 jähriger Arbeitszeit bei der Königl. Münze die zum Albrechts-Ordm gehörige Medaille in Silber erhalten. - — Der Gerichtsamtmann Wichinann zu Schwarzenberg ist zum Gerichtsrath beim Bezirksgericht Leipzig ernennt ,vorden. — Dem Kammerherrn Major a. D. von Helldorf auf Droß darf ist die erledigte Function eines königlichen Cereywnimmeisters übertragen worden. wurden bekanntlich, noch der Ständischen Schrift vom 2. Febr. 1870 zur Erbauung de» Hoftheaters nach dem Semperschen Plane „ein und für allemal" 400,000 Thlr. bewilligt. Im Laufe der Zeit haben sich aber durch die eingetretenen Preissteigerungen d« Löhne und Materialien die Anforderungen «höht und die zweite Deputation spricht sich in ihrem Bericht dahin aus, daß es billigerscheine, bei dieser Nachbennlligungsfrage nicht den Maßstab des Rechtes, welches aus den Worten ,^in- und für allemal" hergeleitet werden kann, an- zulcaen. Sämmtltche Arbeitslöhne und auch die Materialien haben sich ,n allen Theilen nach strengen Berechnungen um mindestens 50 bis 60 Procent «höht und die speciellere nach den Hauptpositionen des Kostenanschlags geordnete Uebersicht «giebt, daß sich für den Hostheaterbau eine Gesammtsumme von 1,183,754 Thlr. nöthig macht, welche mit' der befürworteten Nachbewilligung von rund 375,000 Thlr. erreicht wird. Die Deputation stützt ihre Bewillig ungs-Empfehlung hauptsächlich darauf, daß man von dem genialen Semper von Anfang an ein monumentales Kunstwerk begehrt habe, bei dessen Ausführung eine bestimmte Bewilligungssumme schön an sich kaum festzuhalten gewesm sein dürfte und daß die Mehrfor derung nicht durch einen veränderten Plan, sondem durch eine außerordentlich große Bau- und Materialconcurrenz hervorgerufen ivorden sei. — Landtag. Die gestrige, kurze Sitzung der 2. Kammer «öffnete Präs. vr. Schafsrath »,1t der Mitthcilung, daß Se. Mai. der König am Ncuiahre die Glückwünsche des Land tags. dargcbracht durch die Direktorien beiter Kämmen,, cntge- gengenonuncn und buidvolt erwidert habe. Auf rer Rcgistrand- bcianb sich eine Petition auS der PulSniher Gegend, die bringend um Herstellung einer Chaussee zwischen Pulsnitz und Köniaöbrück bat und vom Abg. Beeg, ebe sie der Finanzde- kUtation zuging, lebhait empfohlen wurde; ferner petirtcn viele Gemeinden der Dresdner Landschaft ui» Vernich,ung der Land- Gendarmcrie. Ein königl. Dekret über Erbauung einer Staatö- Eisenbahn von Schwarzenberg bis zur LandeSgrenze belJohanngeorgenstadt und ein Rechenschaftsbericht über Verwaltung mehrerer Fonds beim Kriegs-Ministerium in den Jahren 1808/72 ginge» ei». Daö Kaminerdlrectorium hat die Wahlen sämmtlicher neugewähltec Kannnermltglleder geprüft, aber wie Seeretär v. Zahn mittbriit. keinerlei Anlaß zur Stellung von Anträgen gesunden. Dir Wahlakten geben nun mehr als erledigt an die Regierung zurück. Zum Schluß blieb die Kammer auf Grund des Sa <t> ß e schen Berichts bei allen Beschlüssen einstimmig stehen, die sie, abweichend von der ersten Kammer In brr ProzeßordnungSnovelle gefaßt hatte. — Eine langgepflogene Streitfrage: „ob zwischen Dresden und Leipzig noch eine dritte Eisenbahnlinie gebaut werden dürfe und würde" — ist nunmehr durch die den Herren Gebr. Schickl« und der Berlin« Handelsgesellschaft in Berlin Seiten d« Kgl. Sachs. Staatsregierung «theilte Concession zur Erbauung einer Locomotiv eisenbahn von Dresden über Wilsdruff, Ostrau, Mügeln, Mutschen re nach Meißen definitiv erledigt. In Folge des neuerding« von der Kgl Sachs. Regierung aufgestellten Prmcipes, daß neue Bahnen mit Steigungen von ,ornig« wie 1:100 nicht mehr gebaut werden dür fen, hoben sich znehrfache Verlegungen der Trace,-w!e sie in den ge- nerellm Berprbeiten angelegt war, nöthig gemacht. Aus diesem Gründe wird die Bahn von Dresden aus in vielen Curven die Höhe zwischen Gteinbach und KeffekSdorf zu gewinnen suchen, von da nörd lich von Wilsdruff in der Nähe von SnchSdorf vorüber, bei Miltitz die Dreüden-DöbelN« Bahn überschreitend, bei Graupzig die Nossen Risaer Bahn kreuzend nach Ostrau, dort nicht an die Staatsbahn anschließend, sondern unter dem Viaduct daselbst durchgehend, mit dem Bahnhofe in der Niederung südwestlich des Ortes, über Mügeln re. nach Leipzig geführt. Aon Osttau wird eiste Zweigbahn über Zschochau, Weitschenhayn, Arntitz, Lommatzsch, Wachsnitz, auf einer jetzt noch in der Tracirung begriffenen Linie, die möglicherweise die Thongrubcn in Pröda berührt, und in Meißen bei der Kgl. Porzellan- fabrik auSmündet, nach Meißen geführt. Den Bahnhof in Meißen will man jedoch an die Elbe verlegen, zu diesen, Zwecke den Berg rücken zwischen der Porzellanfabrik westlich von Meißen und Elbe mit einem Tunnel durchfahren. Um eineStheils Wilsdruff mit einer Bahn näh« zu kommen, anderntheils die in der Nähe vonWilsdruff aufgeschlossenen Cisenstrinlag« dein Kohlengcbiete näher zu bringen, vor Allem aber die Kohlen des Plauenschen Grundes der eigene» Bahn zuzuführen, ist der Bau einer Flügelbahn von Wilsdruff Sachsburg über Wilsdruff nach den, Plauenschen Grunde beschlossen (Dr. B. u. Hdlsbl.) — Im Lecale des Leipziger Kunstvereins ist gegenwärtig ein Aquarellbild vom das,gen Baumeister Altcndorff ausgestellt, welches die von dem Genannten neu zu erbauende Kirche in Dresden zur Anschauung bringt. Diesem Baumeister ist auch der Wiederaufbau der im letzten Sommer durch Blitzschlag getroffenen und total nie- dergebraNnten Kirche zu Okrilla bei HermSdorf-Drcsden übertragen worden. — Welche enorme Entwickelung die sächsische Industrie seit 1861 genommen hat, geht aus der Ucbersicht über die vorhandenen Dampfmaschinen hervor. Während 1861 nur 1300 Dampfkessel in stehenden Maschinen vorhanden waren, hat sich gegenivärtig die Zahl auf 4971 erhöht. Die Zahl der Locomotiven ist von 203 auf 373 gestiegen. — Am frühen Morgen des NeujahrStagS ist im Hofe der Schmelzmühle, kl. Packhofstraße 6, ein unbekannter junger Mann von heruntergekommenen Aeußeren, in bewußtlosen. Zustande auf gefunden, nach dem Krankenhause geschafft ivorden, auf de», Trans porte dahin.abcr gestorben. — Vob nrchreren Abenden hatte sich in ein auf der Königs- brückerstraßü gelegene?; -un Neubau begriffenes Hausgrundstück ein Unbekannt«, und zwar voraussichtlich in der Absicht cingeschlichcn dort zu stehlen. Bemerkbar machte er sich durch ein Geräusch im Vorhaus, woselbst er sich versteckt hatte. Als inan aber dadurch auf ihn aufmerksam wurde, «griff er die Flucht, unter Zurücklassung eines Knüttels und' war, ehe man seiner habhaft werden konnte, über die Gartenmauer nach der Königsbrückerstraße hinaus ver schwunden. — Ein in Kvtzschenbroda wohnhafter Kaufmann machte in diesen Tagen die unliebsame Entdeckung, daß auf seinen Namen bei verschiedenen Gewerbtreibendei, des gedachte,, Dorfes Waaren auf Credit entnommen worden waren, die er weder erhalten, noch irgend Jemand für ihn einzukaufen beauftragt hatte. Es stellte sich bald heraus, daß sein früheres Dienstmädchen diese Betrügereien verübt hatte. Dasselbe wurde in Dresden, wo es nach de», Abgänge aus seine», Dienste anderweiten Dienst bei einer Herrschaft auf der R- it- bahnstraße gefunden hatte, ermittelt und verhaftet. — Am Donnerstag Abend gegen 8 Uhr wurde auf dem Wege zwischen der Saloppe und der Albrcchtsburg ein Soldat des Leib grenadier-Regiments bewußtlos auf dem Erdboden liegend gesunder und nachmals nach dem Militärhospital geschafft. Der Mann scheint von irgend einem Leiden plötzlich befallen worden zu sein. — Daß die Ncujahrsnacht doch nicht ganz ohne Hlohheiten ab gegangen ist, beweist auch der nachstehende vorgekominene Brutali täts-Act. Mehrere junge Männer hatten den Antritt des neuen Jahres auf dem Bergkell« verlebt und gingen fröhlich und wohl gestimmt ihres Wegs nach der Stadt zurück, als plötzlich einem der selben der Hut von einem vorübergehenden, anscheinlich angetrun kenen Menschen auf die gröblichste Weise angetriebei, wurde. Eine, der Begleit« des Beleidigten setzte hierauf ganz der Ordnung gemäß den Unbekannten wegen dieser Rohheit zur Rede. Statt nun den verdienten Verweis ruhig hinzunchmei, und sein gethanes Unrecht cinzusehen, zieht er seinen Hausschlüssel aus der Tasche und schlägt den Herrn, welcher ihn zurcchtgcwiesen, ganz barbarisch auf den Kopf und hat ihm dadurch eine nicht unbedeutende Wunde beigc- bracht, so daß er krank darniedcrliegt. Die Begleit« des Mißhan delten hatten nun vereint den Strolch fcstgenommei, und einer als bald hinzugekommcnen Polizeipatrouillc übergeben, welche denselben verhaftet hat. — Vor ungefähr 10 Tagen wurde auf einem Tanzsaale der Nsustadt einem Gaste der Ucberrock, den er an der Wand hängen gehabt hatte, sammt einen, wollenen Shawl gestohlen, ohne daß eine Spur von dem Diebe und den gestohlenen Sachen gesunden werden konnte. Am Sylvestertage besuchte imn der Bestohlene eine Restauration in der Neustadt „nd bemerkte dort seinen Rock und Shawl in dem Besitze eines daselbst verkehrenden Mannes. Der selbe behauptete nun zwar, als Jener ihn frug, woher er die Sachen habe, daß er sie von einem Unbekannten gekauft habe. Der recht mäßige Eigenthümer derselben ließ sich jedoch damit nicht abspeisen, sondern verankaßte die Verhaftung des verdächtigen Besitzers der Sachen. — Gestern Nachmittag ^2 Uhr ist ein männlicher Leichnam, wie beobachtet worden ist, durch die AugustuSbrücke geschwommen und Unterhalb derselben versunken. — Ein sauberer Kunde, wie sich einen solchen alle Gcimä .- .- leute sich« gern vom Halse halten, fand sich in diesen Tag, n : l einen, hiesigen Barbier ein. Er ließ sich dort barbieren und sin/.:. bei seinen, Weggange ein türkisches Shawltuch aus, welches iu d .r Barbierstube an der Wand gehangen hatte. — Der Vater des in der Hofapothcke zu Gera kürzlich durch Einathmung von Chloroform verstorbenen 19jährigen Lehrlings theilt uns mit, daß derselbe nicht das große Behältnis, sür Chlors form an sich und mit ins Bett genommen, sondern zu einem klei nen sogenannten Standfläschchcn gegriffen habe, welches zudem nur zum Theil gefüllt gewesen sei. Sein Sohn habe, im Bett liegend, an die Flasche gerochen und sei dann zunächst wahrscheinlich in Folge