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»WM? MV Ewa«*:23000»r»l i »»««m». -1 Tageblatt für Unterhaltang und Geschäftsverkehr. .Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch »e Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redakteur: Julius Retchardt «leuktzpt: »rote ikloster. ooffe » dt« dtdd. » Uhr. Der aioum einer ctn> Io»ttt«k!> Petit,eile «öltet >L Pso. tttnoelandt »>i Zette » Nge. Ein« «»aronite tllr »»» ntichlllttitoe Ertchet- «e» der Insernle lotr» nicht »egotetl. «n«t»ttrtt»e «nnoncew »ustril,« »on un« und«, konnten gtrnien u. Per. tonen tnurtrcn wlr „nr «e»k» Vrtinumerando- Zadtnng dnrch »rtes- marken oder Polt»t»«ah> lniez. » Tilden könnt Ni, !l!»r. «»«iviirt^e U,ine» die Znhinnn ouch »Ul ein- Dr-tdncr7ilr.ua anwetlen. Die <rri>. Nr. «7. Rrnnzehnter Jahrgang. Mttredacttur: vr. Luill Für das Feuilleton: LxHerlU Dresden, Sonntag, 8. März 1874. Politische». Der Kampf, den Rom dem Erdkreise aufgedrungen, bewegt jetzt auch heftig die Geister im katholischen Oesterreich. Im Reiche rache zu Wien hat die Debatte über die konfessionellen Gesetze be gonnen. Seltsames Schauspiel! Wenn die Katholiken des deutschen Reiche« sich gegen die preußische und die Reichsregierung auflehnen, so führen sie an, daß Bismarck s Kampf gegen das unfehlbare Papst thum, gegen da« Princip und die Lehre der modernen katholischen Kirche gerichtet sei; auch die evangelische Religion des deutschen Kai ser« und Kanzlers mag ihnen die Kämpfenden als nicht Unbefangene erscheinen lassen. Aber in Oesterreich! Katholisch, sogar apostolisch da« Kaiserhaus, katholisch die Regierung, katholisch die überwiegende Mehrheit de« Volke«, katholisch auch die Gesetzesvorlagen, gegen welche jetzt der Clerus und Feudaladel Sturm läuft! Die jetzt zur Diskussion stehenden Gesetze lasten das Wesen der katholischenKirche Oesterreichs ganz unangetastet; in ziemlich unverblümter Weise wird sogar die katholische zur Staatsreligion erhoben. Trotzdem de- elamiren die Vertreter des CleruS, Weiß von Starkcnfels, daß diese Gesetzgebung die katholische Kirche vergewaltige, trotzdem droht Monsignore Greuter, daß sich die Tiroler ihnen nie unterwerfen werden, und ruft elegisch aus, daß das uns von den ungarischen Gulden her bekannte) sinkende Kreuz auf der ungarischen Stephans krone da« Symbol für dys Sinken Oesterreichs sei, wenn es die ka tholische Religion sinken laste. Was ist der Grund dieser heftigen Anklagen gegen die leitenden Staatsminister Oesterreichs und die von ihnen eingebrachten Gesetze? Der Clerus verlangt blos die Kleinigkeit: Oesterreich solle nach Canossa gehen und sich den Gebo ten der Syllabuspartei blindlings unterwerfen. Diese Opposition de« österreichischen Clerus und Adels kann ihnen niemals Schaden bringen. Gesetzt, sie bringt die Gesetze zum Fgll, dann iommt in Wien-ein clerical gefärbtes Regiment ans Ruder, daö die Geschäfte des Clerus vortrefflich besorgt; werden die Entwürfe aber Gesetze trotz aller Opposition, so heimst der Clerus die aus ihnen erwachsen de« Dortbeile jedenfalls ein und hat obendrein noch den Vortheil, dM Standpunkt des principiellen Widerspruches nicht aüfgegeben zu Heiken. Diese Haltung de« katholischen Clerus von Oesterreich ist für M« Deutsche ungemein lehrreich: selbst eine weitgehendeNachgiebig- ikeit -ege» den EleruS brachte der NeichSregietung wenig Dank ein. > Wiener ReichSratheKirchevgesetz«, im deutschen Reichstag, z! Die Geglter der lütteren, Socialdemokrate» und », —»nten da« Mangelhafte per Jmpsstatistik, die Möglich- KranHeiten durch da« Impfen zu übertragen u. s. w. D«e d«S Impfzwanges wiesen auf die gjiustigen Erfahrungen > die in Ländern gemach- wurden, wo dieser Zwang bestehe. Be sonders lehrreich erschien uns die Rede des Würtembergervr. Elben. Gr führte aus, daß sein Heimathland bis 1860 von Epidemien fast gar nicht heimgesucht worden sei; bis dahin habe man nämlich die ziemlich gewissenhaft durchgeführt Von da ab sei gerade i der Herd der Agitation gegen das Impfen geworden, und da kein Impfzwang im Lande bestehe, so hätten sich wenige .MMchon impfen lasten und es sei sofort eine erschreckende Sterblich keit zu Tage getreten. Man habe in Würtemberg im Jahre 1871 vergessen, ein Bataillon während eines Zeitraumes von « Jahren Zu revaeoiniren, und während dieses Zeitraumes seien in diesem Ba taillon nicht weniger al« 54 Pockenkrankheitsfällc vorgekommen. Er ersucht« den Reichstag dringend, die Jugend und die kommende Generation gegen die drohenden Gefahren zu schützen. Neichensperger machte unter Heiterkeit des Reichstages den Fehlschuß: In der mög lichen Nützlichkeit des Jmpfens läge noch kein Recht, den Impfzwang einzuführen; gegen die Cholera wäre das Tragen von flanellenen Leibbinden entschieden nützlich und vortheilhaft, würde man aber deswegen da« zwangsweise Tragenmüssen von Flanellbinden gesetz lich «inführen wollen? Al« ob man, wenn man nicht jeden Schutz staatlicherseit« gewähren könne, ihn da, wo ihn zu gewähren möglich, 'man ihn Unterlasten dürfte! Mit Recht hingegen forderten die Gegner des Impfzwanges behördliche Pflege der Reinlichkeit auf anderen Gebieten, z. B. die Errichtung von öffentlichen Bädern. Macht« sich ein Stadtrath nicht verdienter um seine Bürger, wenn «r statt Siegesfeste zu feiern, Volksbäder gründete, in denen entweder unentgeltlich oder gegen ein Minimum von Bezahlung, auch die ärmsten BalkSklassen Sauberkeit und Gesundheitspflege fänden? I« Sommer Gtrombäder, im Winter Wannenbäder — da« hält Epidemie« fern und kräftigt da« Heranwachsende Geschlecht! von dem Militär-Ausschuss« des Reich-tagS Folgende G» wurde beschlossen, daß die Bedingungen für da« Recht zum Dienst al« einjährig Freiwilliger gesetzlich gepegelt, daß nur solche Militärpflichtige eingestellt worden,sollen, die mindesten« ein Maß von 1 Meter 57 Centimeter haben und daß im klebrigen eine kaiser liche Verordnung die für den Militärdienst erforderliche Körpergröße Die Gründe, die für ein« Zurückstellung oder Befreiung vom Militärdienste, au« Rücksicht auf bürgerliche Verhältnisse, jetzt tm Frieden gelten, wurden auch für den Krieg für zulässig erklärt. Die Militär-Verwaltung wird auch im Kriege Rücksicht auf die «trchschaftlichen Verhältnisse der Wehrpflichtigen nehmen, wenn sie llt oder ganz befreit zu werden begründete Ursache haben, wurden die 5 Verhältnisse, die al« Befreiungsgrund vom. dienst« gelten, z. B. wenn der Wehrpflichtige der einzige Ernährer einer hilflosen Familie ist, um 2 Nummern vermehrt. Befreit ist auch der Eigenthümer eines Etablissement«, der» mehrere Arbeit« beschäftigt, di« durch di« Einziehung desselben brotlos würden; befreit endlich die Familie, die 2 arbeitsfähige Söhne nicht zugleich entbehren kann. Hingegen wurde der Antrag der Klerikalen abgelehnt: Bon der Dienstpflicht zu befreien solche katholische Theo logen, welche dt« DiakonatSweihe empfangen haben, und solche evan gelische, die bereit« ordinirt wurden. Theologen, stie in einem geistlichen Amte sich anstelle« lasten, ehe sie ihrer Dienstpflicht ge nügten» haben «S sich selbst zuzuschreiben, wenn sie auch al« Geist liche zum Waffendienst herangezogen werden. Die großen Prin zipien des Militärgesetzes, Normirung der Dienstzeit, Fixirung der Präsenzziffer im Friedm, Budgrtrecht deS Reichstags in der Be willigung der jährlichen Nekrutenziffer u. s.w. kommen erst am Montage im Ausschüsse zur Entscheidung. Bis dahin hofft man auf eine Verständigung der Parteien über ihre zu stellenden Anträge. Daß übrigens eine dreijährige Dienstzeit nicht absolut erforder lich, bricht sich auch in militärischen Kreisen Bahn. In der „Augs burger Allg. Ztg." sagt ein Fachmann: „Die meisten im Truppen dienst erfahrmen Offiziere werdm in der Ansicht übereinstimmen: daß der Einberufene in dem ersten Vierteljahr am meisten gewinnt, immer weniger in den folgenden Monaten, und was er in einer Präsenz, die über ein Jahr dauert, noch weiter an Brauchbarkeit als Soldat zunimmt, steht in keinem Verhältniß zu dm darauf ver wendeten Dritteln und zu den Opfern, welche sie dem Einzelnen auserlegt. Viele gehen dann geradezu rückwärts, wrrdm durch dm einförmigen Wacht-und Casernendimst, durch pekuniäre Verluste (da die meisten Geld zusetzm) und Sorgm für die Zukunft so ge drückt, daß sie mit Sehnsucht dem Augenblicke der Erlösung entgegensetzen. Locale» «ad Sächsische». 'V Dem Vorsitzenden der Handelskammer zu Leipzig, Vanquier Becker daselbst ist der Charakter eines „Geheimen Commerzien- ratheS" verliehen worden. — Am Bußtag Abend trafen von Berlin der Graf und die Gräfin von Flandern zu einem Besuche am königl. Hofe hier ein. Die Herrschaften wurden am Leipziger Bahnhofe von Ihren Maj. dein König und der Königin begrüßt und nach dem königl. Palais am Taschenberg geleitet. Jhnm zu Ehren fand gestern ein Diner bei den Majestäten statt, zu dem, nach, dem „Dr. Journ", der aus Berlin eingetroffme, am hiesigen Hofe beglaubigte, belgische Gesandte von Nothomb und der Minister des Auswärtigen, von Friesen, geladen waren. — Eine eigmthümliche Urberraschung wurde Sr. Majestät dem König zu Theil, al» er neulich das hiesige Bezirksgericht, Allen un erwartet, besichtigte. Er kam auf seinem Rundgange auch m di« Criminalab ' ' ' . - tbtttz «yr VyHör Whielt. WmDeffne» derThü'r dreht« sich der vom Untersuchungsrichter Befragte m«, kehrt« sich jedoch in größter Verlegenheit ab, al» er dm König eintreten sah, aber nicht rasch ge nug, al« daß nicht daö scharfe Auge de« Königs in ihm einen Hof lakai erkannt hätte. Unkundig der Rolle, die derselbe spielte, fragte ihn der König in seiner leutseligen Manier: „Ist das nicht F ... ? Was machen Sie denn hier?" Die Verlegenheit von F... stei gerte sich in peinlicher Weise und wurde nur dadurch gehoben, daß Se. Majestät, nachdem er erfahren, daß es sich um eine Meineids- Untersuchungssache handle, sich alsbald entfernte. — Die am 1. Oftober l. I. bevorstehende Neuorganisation der Behörden wird an die neuen Beamten erhöhte Anforderungen an ihre Leistungsfähigkeit stellen. Mehrere bejahrte Beamte dürften unter solchen Umständen geneigt sein, um ihre Pmsionirung einzu kommen. So verlautet unter Andern, daß die Amtshauptleute von Meißen und Dresden, die Herren v. Egidy und von Vieth nicht mit in die neue Behördenorganisation übergehen werdm. ' — Gar Manche, die sich nicht zu den Principim der Social demokratie bekennen, sind doch geneigt, derselben einm idealen Zug zuzugestehen. Der heutige volkswirthschaftliche Artikel der Sonn tagsbeilage zeigt das Unbegründete dieser Annahme, nicht auf dem Wege des Umsturzes alles Bestehenden, sondern nur auf dem Wege gesicherten allmählichen Fortschritts, der nicht blos ein intellektueller ist, sondern das ganze Menschmgemüth umfaßt, ist das ideale Ziel zu erreichen, das angeblich der Socialdemokratie vorschwebt. — Meteorologische Notizen undAndeutung der Witterungsganges. Die mittlere Regenmenge de« Monats März beträgt, nach zu DreSdm notirten Beobachtungen, 34 Millimeter. Sehr abweichend davon war die März-Regenmenge in den Jahrm 1863 mit 93,5 Millimeter, 1842 mit 82H Milli meter und 1859 mit 68,4 Millimeter; ferner 1858 mit 4,4 Milli mcter, 1853 mit 6,4 Millimeter und 1856 mit 9,6 Millimeter Re- gcnhöhe. Die Regenmenge de« Monats März ist nahebei der 17. Theil der Regenmenge des Jahres, welche 582 Millimeter be trägt. Der Regenfall wird hauptsächlich noch durch Temperatur- wechsel verursacht, die Mitwirkung der Electricität ist noch unbedeu tend. Die Gewitter, welche vorzugsweise die Regenmenge erhöhen, sind im März noch nicht häufig; von 893G«witter1agrn in 40 Jah ren kommm auf den Monat März nur ILGewittertage.—In dieser Woche wird zunächst trüber Himmel mit Niederschlägen statthaben, die Witterung wird allmälig rauher werdm, und darauf wird zeit weilige Klärung des Himmels erfolgen. Larowetriu«. — Repertoir der Königl. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Faust. Anfang 6 Uhr. Margarethe: Fr. Raabe, a. l. G. Montag: Ein Sommernachtstraum. Dienßtag: Die Stumme von Portici. Mittwoch: Sneewittchen. Donnerstag : Han« Helling. Freitag: Richard« Wanderleben. —Wenn Frauen weinen. Sonn abend: Rienzi. — Neustadt: Sonntag: Die Braut aus der Residenz. — Er ist nicht eifersüchtig.—Das Schwert deS Damokle«. Dienstag: Die Maler. — Der gerade Weg der beste. R.e. Donners tag: Maria und Magdalena. Sonnabend: z. E. Der erste Stein. Orig.-L. in 3 A., von L.AZ. — Am Donnerstag Abend um 8Uhr wurde di« hiesig, Feuer wehr wegm eines Feimenbrandes auf Grunaer Flur alarmirt. — Jener Gast, »ekcher sich nach unserer gestrigen Mitthrilung in dem Abort eine« kn Ar Altstadt gelegenen Restaurant» in der vom-Dwnnrstgg zum Freitag mit einem Pistolenschuß itz dm .. , , , war «in junger Mann von cst. 24 Jahrm, der in eine« Achteren Gasthaus« der Altstadt unter dem Namen eine« KankiWMtk Suliu« Wer au» Sßemniü logirt hat. Dieser Name ist jedenfalls ein erdichteter, indem auf eine telegraphische Anfrage in Chemnitz die Antwort gekommen ist, daß Niemand dieses Namen« dort vermißt werde. — Wir theiltm kürzlich mit, daß sich der Rathmann und Spar. cassirerLötzsch inSchellmberg wegen nachlässig geführten Rechnungs wesens unter Mitnahme einer größeren Summe Geldes aus dem Staube gemacht habe. Derselbe hat sich eine Zeit lang in Chemnitz Herumgetrieben und ist schließlich bei der Abfahrt eines Riesaer Zügel in demselben arretirt warben. Cr hat einm Betrag von ohngefkh, 1000—1100 lM. bei sich gehabt. — Aus einem Fremdenzimmer eines Gasthauses in der Alt stadt ist wieder einmal einem dort logirendm Fremden ein Bisam, pelz mit dunkelgrünem Tuchüberzug gestohlen worden. E« ist die« da« dritte odervierte gelungmeGeschäft, welcheSein leider noch nicht ermittelter Pelzmarder in der letztvergangMmZeit hier gemacht hä. — Als vor mehreren Abenden eine hier wohnhafte Kauf- mannSfrau, welche einer Vorstellung im Residenztheater beigewohnt hatte, das Haus verließ, wurde ihr im Gedränge aus der Kleidtasch« das Portemonnaie mit gegm 4 Thalern Inhalt entwendet. Dü Bestohlme glaubt den Dieb in einem großen Herrn, der ihr übrigen» mit Namen unbekannt gewesen, vermuthen zu müssen, well dies« sich am Ausgang des Theaters auffällig nah« an sie herangebrängt, und im Gedränge kurze Zeit an ihrer Seite geblieben ist. -- Der 13 Jahre alte Knabe, der Sohn des Dachpappen-Fabri- kantm Fischer kl.Ziegelstr. 1. gerieth vorgestern Vormittag, in Abwesen heit seine« Vaters, über zwei sogenannte Feuerlöschdosen, die dieser iw Comptoir verwahrte. Ohne Kenntniß von ihrer Bestimmung zün dete er an einer derselben den herabhängenden Zünder mittelst eines brennenden Streichhölzchens an, und nun erfolgte eine Detonation im Locale, daß Alles, was im Hause befindlich, zusammenlief.' Zu nächst eilte die Mutter des Knaben herbei, und zog denselben au» dem Locale heraus. Letzteres war über und über mit Rauch erfüllt. Han glaubte im ganzen Hause an einen Brand ; und diese» Gerücht zog auch die Feuerwehr herbei, di« die Sache bald aufllärte. Dem Knaben soll kein Schoden zugefügt worden sein. - — Ein in der Altstadt wohnhafter Restaurateur faßte gestern Morgen, al« der Tag kaum graule, in seinemHofe ein Schulmädchen ab, al» tzgffM MpiMASWM lNkpcheudm Weinflaschen entwen dete. TS liegt Verdacht vor, daß dasselbe Mädchen schon wiederholt dort ähnliche DiGersim verübt hat, weshalb zur nähere« Feststellung hieMer Polizei requirirt wurde, die da» Mädchen abstHrte. — In den letzten Tagen de« vorigen Monats hat sich das Dienstmädchen einer in der Neustadt wohnhaften Herrschaft heim lich aus dem Dienste entfernt und an demselben Tage noch gegen Verwandte von ihrer Absicht in» Wasser zu gehen gesprochen. Ver anlassung soll eine zum Nachtheil ihrer Dienstherrschaft begangene Unehelichkeit gewesen sein. — Einen schlechten Spaß hat sich dieser Tage ein früherer Droschkenkutscher in einer hiesigen Gastwirthschast erlaubt. Er hat nämlich den Schimmel der Wirthe» im Stall« mit Kohle, Kienruß und Oel schwarz gefärbt. — Seit vorigen Dienstag hat sich der 15jährige Lehrling eine» Kaufmanns in der Pirnaischen Vorstadt entfernt, ohne daß man di» jetzt wieder etwa» von ihm gehört hat. Der junge Mensch soll in der letzten Zeit aus unbekannter Veranlassung sehr still und in sich gekehrt gewesen sein, deshalb man annimmt, daß er sich ein Leid an- gethan hat. — In Meinhold'S Sälen feierte am 2. dies, der Allgemeine Dresdner Handwerker-Verein seinen 2. Familicnabend. Die Be- thelligung war außerordentlich stark und daS ausgestellte Pro gramm ganz geeignet, Stile aus « Beste g» unterhalten. Die Trenklcr'sche Kapelle concrrtirte, wie immer, trefflich und komische Vorträge wechselten mit von Herrn Kutzsck'er gewandt auSgesühr- ten Produktionen moderner Magie ab. bis ein Ball, der vISzuw frühen Morgen währte, Alles in seine Neigen zog. - Aucb der Gesangverein Apollo hält alle Winter mehrere Familienabende ab und feierte einen solchen am vergangenen Montag aus dem kgl. Belvedere. ES ist immer erfreulich, zu sehen, wie man die edle Gesangskunst pflegt und bin erfreut ganz besonder-, daß der Verein Fortschritte macht, Sie wohl sein Chor- meister Bieber mit Liebe befördert- Die Feier brachte ver schiedene künstlerische Unterhaltungen und endete mit einem fröh lichen Ball. — Im Manteussel 'schen Brauhaus in Friedrichstadt hat ein Meister der Magie unter dem Namen Pros. Mellerini sein Zaubertheater aufgeschlagen. ES ist zwar sehr einfach »ecoriri und man vermißt den Glanz der Apparate re., welcher bei Basch re. blendet, aber der anspruchslose Tausendkünstler führt seine Pro duktionen gewandt und unterhaltend auS. — Man Geilt unS alS verbürgt mit. daß man noch vor mehreren Jahren — ob heute noch, soll nicht behauptet werden - von der gcsammten Zittauer Kaufmannschaft ein« Kaffeefßpbe- Maschinc im Lagerhause auf dem Bahnhose in Gebrauch genom men wurde, um dein Kaffee die namentlich In Nordböhmen be liebte grünliche Farbe zu geben. Der in Nr. 64 b. Z. erwähntt Fall steht also durchaus nicht vereinzelt da. — Ein eifriger Leser unseres Blattes schreibt uns, daß air. die Hunderte von ffußpilgern und SonntagSreltern. Ja, 1a. Blase Itz wird Weltstadt und namentlich seine Ausdehnung nach dem ferdebahnhof, wohin letzt eine circa 24 Ellen breite Chaussee gebaut wird, nimmt einen überraschenden Aufschwung. — Vor Kurzem Geilten wlr mit, daß In BurkerSdorf bei rauenstein eine Anzavl Frommer, die sich „moderne Tem pi ritte r" neusten, Versammlungen halten und die Leute der augcaend zum Zuge nqch.dem gelobten Lande, nach Palästina auffordern.. Eine der Versammlungen schildert uns ein Augen- renzeugc folgendermaßen. Kn der Wobnung eines Gutv- tztrö in BurkerStzM Hütte sich die Tempelgemeinde um ihren arrpnr, einen ln De»ven wohnenden Wütlemberger, versammelt. Die Bestrebungen der Gesellschaft gehen na» einem ganz löblichen Ziele, nach der Bearünduna,besserer gesellschaftlicher Zustände durch sittliche Veredlung vtrMcnschen. So schön und vernünftig die- an sich ist. ko kommt doch gleich der hinkende Bote, dst und Oh efltz