Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 11.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188509111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-09
- Tag 1885-09-11
-
Monat
1885-09
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.09.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»« — S«lt« » — lieb seine reiid war r- anzuschauen, als der »reise Jekdma welchen er während der heiligen Handlung sorgsam aus wiegte, immer wieder freundlich lächelnd zunickte. Al» da» , Väter auf die Ereignisse in Madrid kam. sagte Moltke nur: .Mir »Hut her KüniL von Spanien leid". gange der .Auausta" wird jetzt auch in Marine- kieissa nicht meh.r gezrveiselt und im Marineministerium ist man bcre , Uebenv werden, die mit der im Dienste de» Vater niern angenomm, die Politik leisen nicht mehr gezweiselt und im Marineministerium ist man icreitö damit beschäftigt die nothwendig werdenden Unterstützungen estzustellen und zur Auszahlung bereit zu halten. Ueberaus schwer ' imag> " en El würde u. A. auch „Augusts" ihren ^ heim ^ landeS »erlint. Ztöei ältere Söhne^haben^In Frankrlch ihren frlil, zeitigen Tod gefunden und der dritte. Unterlieutenant z. S. v. R würde mit der^AuHusta" den Brüder Brüdern gefolgt sein, h« Kolonie in PariS -evtemder zu Ehren de» von dort scheidenden^ Hokenloh,. ein großes AbschirdSessni Vskour" veranstalr " Indung ^wkd ^m^19. AbschiedSessen im Restaurant „Grand Ser Fmst hat die ihm unterbreitete Em ma angenommen. Paris. Die France licht sich auS Rußland berichten, daß io- 'n-.t nach Bekanntwrrden der letzten Depeschen über den spanisch- deutschen Konflikt alle in Petersburg anwesenden Mitglieder des Kaiserhauses zu einer Berathuna zusaiinneiilraten und ein chifsrirleS Telegramm an den augenblicklich >»> Auslande weilenden Kanzler l'üciS richteten, außerdem ein Schnellsralcr in aller Eile dem Schisse des Kaisers »achgesandt wurde, uni die vieuigkeiteu dem Zaren zn lidernlitteln und eventuell seine Rückkehr zu veranlassen. — Hier ist man allgemein der Ansicht, dass >», Halle eines Konfliktes mit Spa nien Italien Deutschlands BilndeSgeiiosse sein wird. Man lolpor- urt hier vielioch daS Gerücht, daß der deutsche Kronprinz den «grasen von Stolverg-Wernigerode nur einer geheimen Million bei König Alfonso betraut hat. Der Gras soll bereits Berlin verlassen liaben. Man erblickt in der Sendung desselben, da er nie ein Hehl auS seiner Gegnerschaft mit Bismarck gemacht hat. einen Schach- vag der Hospartei, an deren Spitze sich dir deutsche Kronprinzessin be- iindct, um dem Reichskanzler eine Niederlage zu bereite». — Der deulschc Botschafter Fürst Hohenlohe hat bereits gleich »ach seiner Ankunft eine anderlhalbftüiidige Konferenz mit dem Eonscilspräsi- dciiieii Brissvn gehabt. Der Minister des Aeußer» Frcüeinet hat darauf per Telegraph die Einladung erhalten, sofort nach Paris zu- rückznkehre». Herr Freycinet seinerseits hat dem in Can-Sedasiian a.m Vergnügen weilenden französischen Gesandten Baron de ÄichelS die Weisung ertheilt, sich schleimigst nach Madrid zn be geben. — Die Mitglieder der in Paris befindlichen spanischen Kolo inen komme» alle Abende im Hole! du Liban in der Rue Grange Bateliere zusammen, doch habe» sie beschlossen, vorläufig die größte Ruhe zu bewahren und sich keiner Kiiiidgcbulig. die für die sranzö- mche Negierung unangenehme Folgen haben konnte, zn überlasse». Sie beschränken sich vorläufig darauf, UnterstützungSgelder in reich lichem Maße cm die Manifestanten in Spanien abgehen zu lasse» Am Antrag der deutschen Gesandtschaft sind aber die N»e Tronot, zugrwandt und Deutschland gegenüber eine feindselige Haltung ommen. AuS dem Gmnde der Antipathie seines Loses für olitik BiSniarck'S soll auch der Zar sein Möglichstes getha» aben, um eine Zusainmenkunst niit Kaiser Wilhelm in diesem Jahre zu vermeide». Der Unwille des Volkes wäre zu groß, wenn im Augenblick, da Preußen russische Untcrthanen aus seinem Bereich verbannt, der Souverän derselben den allerhöchsten Vertreter solcher Gewaltmaßregeln umarmen würde. — Aus Ealcutta wird gemeldet, daß während der drei, letzten Wochen heitige Regengüsse über Unter-Bengal gefallen sind und in einigen Orten surchtbarc lieber- i - - cht die ostinvische Eisenbahnlinie' ist total zerstört. Während 1«) Tage zvaren die Dörflr tzowrah und Hooghlh mehrere Fuß unter Wasser, so daß di« ganze Ernte vernichtet ist. — Während am 6. September eine von der eghptiichrn Bank auS Kairo nach Assiout geschickte Sendung von 4000 Psd. Steil., in Halbkronenstücken, von der Eisenbahnstation nach dem Orte geschafft werden tollte, wurde der Zug von einer Räuberbande überiallen, die Mehrere von der Be gleitmannschaft verwundete, so daß es ihr gelang, die Geldlisten fortzusühren. — Em Pcivatbries anS Kallala berichtet, daß nach den, Tode von Abdnlla Khalisa, deö Nachfolgers des Mahdi, der „geheime Rath der Emire" dem Shrik Senvussi angcboten hat, Nachfolger dcS Propheten zn werden. Wenn derselbe dies aniiehnien würde, io wäre damit das schwierige Werk der Eonccntration dcü ganzen Islam gelungen, worin man eine neue Gefahr für alle Staaten, welche mit Nordafrika in Verbindung sieben, erblicken könnte. — Die Regierung der neuen Republik Durban in Süd afrika hat den Verkauf von 300 Loosen Terrain in der Nähe der Santa Lucya-Bah sür den 2. Oktober angeordnet. — Tie Be ziehungen zwilchen den Boers und den ZuluS einerseits, den Eng länder» andererseits, werden immer gespannter und sieht inan dort mit Besorgniß der Erneuerung eines Konfliktes entgegen: auch wird ans dein Lager der Boers selbst von heftigen Partcistreitigkeiten berichtet. — Ein offizielles Telegramm aus Snalim bestätigt die Gerüchte von OSman Tigma's Tod. Ein nmarischer Spion bat gemeldet, daß in Gadamav, 40 Meilen von Jilik, ein Krie^srath abgehallen ist, an dem sich außer Osman Tigma noch sieben Shells betheiligten, zwischen denen über die beste Art, die Engländer zu bekämpfen, ein heiliger Wortwechsel ausbrach. Inmitten des Streites riß einer der Shells ein Gewehr dem Schildwache stehenden Sol baten aus der Hand und tödtete mit einem Schuß den Rebellen sührer. — Tie große britische geographische Gesellschaft hält in diesem Jahre ihre erste Zusammenkunft in Aberdeen ab. Tie Stadt ist mit Fremden, allen Nationalitäten angehörig, übersüllk. — Die ..Western Taft» Preß" schreibt, daß der Evnstnblcr Thomas Smith in Bristol seiner Funktionen enthoben ist, weil er mit denselben einen Mißbrauch trieb, würdig der edlen Lords, welche die „Pall Mall Gazette" in Sperre geftrhrk hat. In seiner Eigenschaft als Evnstabler nittericbrieb L-milb öfters Verhaftungsbefehle gegen hübsche und junge Mädchen, oft noch Kinder, welche er selbst, stets Abends. sie aber anstatt in's Geiüngniß in sein Schlafzimmer ß Schiller'« Treid« I». SeptowDskUKSv sunken ".der bekanntlich vor 1Ü0 Jahren in Dresden oder Loichwitz gedichtet wurde und nun bei der Schillerseier zu Blaiewitz als Jubelgesang aller Festtheilnehmer ertönen soll, sanv damals überall begeisterten Anklang, namentlich bei de» Tonsetzern, denen das schwungvolle Gedicht, in jedem Worte Musik, wie naturaeintt» zur Melodie wurde. Bald wurden verschiedene Kompositionen des Liedes bekannt. In der schwäbischen Heimalh Schiller s hat der aus dein Hohennsperg gefangene Schnbart, der Märturer des freien Ge daillens, sich als Komponist daran versucht. Eine von Ehristian Gottfried Körner. Schiller'« Freund und Vater dcS Dichters Theodor K., gesetzte Melodie zum Liede an die Freude wurde in dem Wild heim'sche» Liederbuche (Gotba 1817) abgedrncki und dadurch bctaimi. später jedoch wieder vergessen. Im „Musikalischen Alincmach" (Berlin 17iXi> erschien die un Jahre 1795 von I. F. Resichardt lom vonirte Melodie des Liedes. Außerdem wurden als Komponisten desselben viele andere Tonkünstler von Ansehen genannt: Christ mann, I. E. Müller. E. I. Schulz, W. Schulz, Seidel, Rellstab. Naumann, Beller (dieser komvonirte das Lied wohl 4 bis 5 mal zuerst im März 1792 sür 4 Singstimmen. Als Schiller 1801 n> Berlin war, ist ihm die Zelter'sche Komposition in der Singakademie vorgesungen worden) und Zumsteeg. Wer aber ist nun. von Le» Genannten der Urheber der allbekannten, in ganz Deutschland volksthümlich gewordenen Melodie? Darüber läßt sich merkwürdiger Weise ^ s Genaues ermitteln, da in allen Liederbüchern, die Schftlevs Lied enthalten, kein Komponisten - Name zu finde» ist. sondern einfach „Volksweise" oder „Nach bekannter Melodie" darübec steht. Nach Erck's „Blätter und Blüthen" (Heft 1, Nr. 13) scheint diese VolkSmeiodie im Jahre 1801 amgetancht zu sein. Manch haben dieselbe dem Licdcrmcister I. F. Reichardt zuschreiben wollen, aber bestimmt kann das nicht angegeben werden. Andere führen den Kapellmeister Johann Amadeus Naumann, dem Großvater deS Dresdner Kompviitsteu Emil Naiimami, als den Komponisten der bekanntesten Melodie au». Da aber i» dem schon erwähnten Wildheim'schen Liederbuche (1817), uiftec den Naumann'schcn Liedern gerade „Freude, schöner Götterfunken" nicht zu finden ist. schein? daS kaum stichhaltig. Jedenfalls ist damals (1817) die Vollsmclodie noch unbekannt gewesen, da sie nicht vvrlonunt. Uebrigens ist unmöglich geworden, über diese Autorschaft Naumann s Klarheit ni gewinnen, weil vor 30 Jahren bei dem Neffen des Komponisten, Herrn Pros. Dr. Karl Naumann i» Leipzig ein Notenschraill um sämmtlichen hinterlnssenen Manuskripten und gedruckten Kompost tioneil I. A. Nanmann's ein Raub des Feuers wurde. Ans d m Briestvechsel Körner's und Schiller's ist zu erichcn, daß Schüft' von seinem Verkehr mit dem Kapellmeister Naumann in Blasewii. spricht. Ans jener Zeit stammt auch eine Naumann'sche Kompo sition des gedankenreichen Schiller-Gedichtes „Die Ideale", welch? noch seht »n Besitze des.Herrn Emil Naumann ist. Dagegen ist nicht sestzustellen, ob Naumann damals auch „Freude schöner Götter stinken" tompvnirie resp. ob die bekannte Melodie sein geistiges Eigentlun» ist. Wir müssen daher die Frage offen lassen und da? Lied nach der Vvlksmclodie eines unbekannt gebliebenen Kllmpo- nisten zur Schillerscier in Blasewih singen. 's- Professor Siemering hat das Leipziger Siegesdenk m a l. das so lange nach der glorreichen Zeit der deutschen Siege eist jetzt zur Vollendung gebracht wird, nun so weit gesördert. daß die Hauptfiguren in Metall ansgesührt werden. Tie Kvlossalstatne der Germania wird augenblicklich ün Howald'schen Institut zu Braun schweig in Kupier getrieben. Am Vrustharnisch und Mantel der Gestalt ist ein sich goldig vom dunklen Metallgrund ahhebendes Or nament angebracht, so daß diese Bekleidung wie Goldbrocatstoff er scheint. Tie Germania steht hoch ansgerichtet ans dem von der des Kaisers, von den Reiterfigiiren des deutschen Krön- fr ende, schöner Götter iDreK hchem Maße cm die Mnniscst'anten in, Spanien abgehen z,^lassen, j sützne.^wo"» sie die ganze Nacht behicln Des Morgens, ehe er NN K-"- s,„!> nNn,- n»> I,»0 Gefangenen die Freiheit gab, ließ er sie schwören, niemals etwas zu verrathcn. was passirt ici, sie im Weigerungsfälle mit den härtesten Strafen bedrohend, welche das Gesetz überhaupt sür Ver- - ^ . ^ , ... brechen har ersinnen können. Die also eingeschüchterlen Opfer <nmult«s zn verhüte,I. In Narbonne lind Mar,eille haben aber- wagten cs nicht sich zn beklagen und io konnte dieser einfache Eon- übeut,che Kundgebungen stattgesunden, welche in letzterer! s,Mer monatelang die Eiislenz eineSLvrds oder Millionärs führen. Amerika. In einigen Tistriticn des Staates Olno hat ent heftiger Cyclon große Verhremngen angericktek. Das Tors Bloo- >gen b? JnN nials antideutsche Kundgebungen stattgesunden, welche in letzterer Stadt durch die Nachricht von der Ermordung des deutschen Kvn- iifts in Sarraoossa bervorgerusei» wurden. Mehrere.Hundert Mcn- '! mingburg wurde zerstört ebenso 4M Gebäude in Washington-! -sotue ( an der Spitze durch die ^-irapen vor dem?cl>e Konftftat u»?d «-inc-r (Amne iznn uce.! ptiitzeit 'chncen: „vcleder, mit Deutschland! Es lebe >spa>uen! Es lebe Eoürthoüse. einer Stadt von 40M Einwohnern. Bisher ftvi'nden VrinM und des öürsten Bismarck, sowie von Kriegcrgestalten um »ch > W^rb^^ü Schwcher^tftoneu-'w^Hollzei znflreute ^".».t- fte später. - Infolge einer Verliandlung zwischen dem Kriegs»,,- '.^sven wird aut l.vm.vm Lolt. geschätzt. insier Campenon und der Stadtverwaltung von Toulon, soll der größte Tdeil der Bi Walle von La Rhode und en dieser Sta^t geschleift werden. Die er Porte Neuve werden demvlirt, wo- was vom hygienischen durch die Stadterwcitenmg ermöasscht wird, t Standpunkte aus von höchster Wichtigkeit ist. Ter französische Dampfer „Ville de Malaga" von Genna nach Marseille ist infolge plötzlichen Sturmes bei Savona gekentert und gestillten. Ein Boot »nt 15 Personen, »Heils Matrosen. theilS Pnssn a>ete, ist in Genua angekommen. l«> Personen sollen verunglückt sem. Einem Madrider Telegramm des „Temps" zulvlge, war die von Madrid am 8. Sept. noch immer konsigiiirt und Ae»liileto»t. -ß Im Kgl. Hostlieater wird heute (Freitag) Schiller's „Ton Carlos" in der bekannten und bestens bewährten Rollen besctzung (nur zwei Nebenrollen sind durch die Herren Georgs und bietet eine neue farbige Reproduktion eines der ersten Werke in de Zuck »eubcletzt) ausgesiilirt. Diele Vorstellung erweckt bciondcleS ^ Berliner Kgl. Nalwnal-Galerie. Ter Maler des Bildes „Jcim Interesse, da ste Zur Vollerer cmeS Dresdner Gedenktages, an heilt ein krankes Kind". Gabriel Mar m München, schreibt über di fort. Ruhe sei inauiison . dauerten die polizeilichen Vorsichtsmaßregeln nicht weiter gestört worden. Italien. „Popolo Romano" ist zn der Erklärung ermächtigt, daß alle Nachrichten über italienische Ezpeditivnen nach Tripolis. Marokko, dem Sudan oder nach der Gunieaküsle völlig unbegründet seien. Lrktwti». De» dcinnächst slallsiiidende» Hebungen der3. und 5 schweizerischen Armccdivisiv» werden folgende deutsche Offiziere beiwohnen: Oberst von Tschirschnitz, Kvmmaiideur des k. säch- >.i scheu Jnianterie-Rcgimcnls Prinz Friedrich August Nr. 104; Maior von Reichenau vom holsteinischen Feld-Arlillerie-Regimeick Kr. 2-1; .Hauptmann von Höpincr vom ersten Garde Regiment gl Fuß. Spanien. Wie ein Korrespondent der „Times" angicbt, sind die Ereignisse auf Nap wahrscheinlich in folgender Weise vor sich >,egangen. Die Finel ? Landung ist schwierig. ... balle die Philippinen verlassen, bevor die Nachricht von der bevor stehenden deutschen Besetzung bekannt war, und darum beeilte er sich nicht mit der Landung. Tie Deutschen ans Nah jedoch setzten sich. . . mii dem Koiinnandantcn des deutschen Schiffes, sobald dieses in Rollen, die sie mit Lust und Liebe spielte», und daS Publikum ;>clck kam. in Verbindung und wiesen ihn, durch die Klippen einen nahm die Stücke mit lebhaftem Beifall am. Emigc ihrer Dramen IN iNnzviNNl sNb) s io. Nap ist umgcben von Klippen und die ? geistvollen Der Kviniiiaudant des spanischen Schisses S a cb s e n, sagt, auch während der größten deutscher von den Spaniern insul- '.cheren Weg. io daß er. obgleich später gckonnneii, doch zuerst landen konnte. Ein „Tiines"-Kvneipondent Allsregung sei nicht ein einziger ' . lirt worden. Eine Anzahl Franzosen in einem Cafü habe am Sonn abend einige Deutsche beleidigt, worauf die Spanier einschritten und die Deutschen beschützte», welche das Benehmen der Spanier sehr loben. — Nach einem Telegramme des „Standard" aus Madrid und 34 Zeitungen kvnfiszirl worden. Dieselben werden gerichtlich belangt. Graf Solms hat .Herrn Canovas erklärt, daß der Rückzug des spanischen Gouvenicins vor dem deutschen Kanvnenbvvte den Rechte» Spaniens nicht präjudizire, wenn letzteres thatiächlich zu erst die Insel Pap besetzt habe. Gerüchtweise verlautet, die Re gierung habe wichtige Nachrichten über den Dampfer „Velasco" erhalten. Die ministerielle „Evoca" spricht sich dafür aus, daß die Regierung das Wappen des deutschen GeiandtschaftshoteiS frei willig und unter dem bei solchen Anlässen übliche» Ceremoniel wieder anbringen lasse. England. London, 8. Septbr. X. Indem heute die „Times" die Abnahme der Gefahr sür den Ausbruch eines Krieges zwischen Spanien und Deutschland konstatirt, bemerkt sie: Cs ist unmöglich ohne Gefühl tiefster Bewunderung auf den allgemein zur Schau getragenen gerechten Zorn einer ganze» Nation zn blicken, wie sie einen Angriff ans ihre Ehre und die Integrität ihrer Besitzungen zurückweist, ungeachtet ob sic genügende Streitkrüftc iür die Offen sive oder Desensive hätte. „Wir mögen geschlagen werde», aber wir lassen uns nicht entehren!" sagen die edlen Spanier und kann man sie wohl begreifen. Wenn das deutsche Kriegsschiff die spa nischen Fahrzeuge nach heilige», Kamps in den Grund gebohrt und dann Besitz von der Insel Pap genommen hätte, dann wäre ein Vergleich zwischen den beiden Machten viel leichter zu Stande zu bringen gewcicn, als jetzt, wo es Werk des Vcrraths wa, eines hinterlistigen Uebersalls, und die spanische Marine keine Gelegen heit halte, getreu ihren ruhmvollen Traditionen zu sein und es ver säumen mußte, einen Schlag zu führen, der nach jeder Wahrschein lichkeit die fremde Besibnahine der Carolineninseln verhütet haben würde: sie citiren »lit Recht den Ausspruch ihres großen Admiral Mendez Nunnez zu Callao: vhnc Evre!" Für de» Armee hinter sich ?>at, welche ihn sehr verchrt. — Lord Salisbury hat an den englische» Gesandten in Madrid die strikte Weisung er gehen lassen, >n all' seinen Aeußerungen jetzt doppelt vorsichtig zu jein, und besonders die Neutralität Englands zu betonen. — Hierher gelangten Nachrichten zufolge scheint cS. daß Portugal gesonnen ist, den Zwist Spaniens aufzunehmen, wenigstens ist i»an 'dort sehr ht gegen Deutschland. Der König hat Don Mendez Vigo. iigercr Aut pathie» ai . „ . . . itndacbungen m v meldet,; und hat die Aristokratie chre vollste Theilnahme den Spa- ' welchem vor 100 Jahren der Dickster des „Ton Carlos" zum Besuche der Körncr'schcn Familie liier ciickraf, stattsindet und die Lchiilerseier in Blal'ewib in würdigster Weise cinlcilet. Eine bessere Wahl konnte zu dieser Vollerer gar nicht getroffen werben, als dieses herrliche wirkungsreiche Drama, welches der große nationale Dichter in jener Zeit, wo ihn der rege Verkehr mit seinen Dresdner Freunden in Loichwitz beglückte und zu neuem Schaffen anregle, gedichtet hat. Es ist wohl sicher zu erwarten, daß das Schiller'sche Drama vor einem vollen -Hause in Scene geben wird. ß Ter Monat September ist reich an thcalrali s ch e n G edenktagen sür Dresdc». Ai» 4. September 1805 wurde Emil Tcvrient geboren. Lessina's „Nathan der Weise" ist am 8. September 1818 zum erste» Male hier auigesührt worden. Am nächsten Sonnabend ist der Todestag des .Hvikapellineisters Julius Rietz (gest. den 12. Sept. 1677). Im benachbarten Lanbcgasl wurde am 17. Sept. 1877 das Denkmal der Friederike Caroline Neuberin, jener ihatkräftige» Bühnenleiterin, welcher die deutsche Bühnen- kuiist einen wesentlichen Aufschwung zu verdanken hatte, erneuert. — Am 13. Sept. 1870 wurde Dresden durch dcisDahimcheiden der fürstlichen Dichterin. Prinzessin Amalie von »sc», in Trauer versetzt. Tic allaemein verehrte Prinzessin schrieb zahlreiche anniuthige Lustspiele und aemüthvvÜe Schauspiele, welche ihrem Namen in der deutschen Theatergeschichte einen ehren vollen Platz erwarben Ten Künstlern boten sich in denselben die ste mit Lust nnd Liebe spie, nahm die Stücke mit lebhaftem Beifall n sind auch in frauzüsischcr Bearbeitung in Paris ausgeftihrt worden. Ferner wurde eine von der Fürstin koinponirle kleine Oper „Die Siegesfahne" im Dresdner.Hvftheater mit Eriolg gegeben. Ein Tag schreckhafter Aufregung war der 21. Sept. 18«>9, au welchem das Kgl. Hoftheatcr ein Rand der Flammen wurde. — Der Ge burtstag Theodor Körner's, der aus den 23. d. fällt, wird diesmal schon am 2l. durch Aufführung seines „Zriily" vorgesciert. — Olm 25. Sept. 1835 ist der leider in der Blüthe seines Lebens und Wirkens dahiiigerasstc .Hoftchauspieler Dcttmer geboren; somit hätte er am 25. seinen 50. Geburtstag gefeiert. — Auch sür Leipzig enthält der September einige Gedenktage. An, 11. Sept, 1801 hielt Schiller's ,,Jung»rc»i von Orleans" n» dortigen Theater ihren trniinphncildcu Einzug. Schiller's „Räuber" erlebten dort die erste Aufführung am 21. Sept. 1782. Ter Todestag von Roderich Bc- »cdir (acst. den 20. Sept. 1873) wird daselbst stets in würdiger Weise durch Aufführung eines Beiredix'schen Stückes begangen. Der 30. September ist der Geburtstag des dramatischen Dichters und ausgezeichneten Leipziger Theaterkritikers Rndolf von Golt- schall, weicher an diesem Tage das 62. Lebensjahr vollendet. Tie Kgl. inusikaliichc Kapelle verlor durch den Tod verschiedene tüchtige Kräfte. Zinn Ersatz iür diese werden nun zwei Kammermusikcrposlen iür Violine (mit 1660Mk. Honorar) und zwei Aspirantenstellen (mit 900 Mk. Honorar) neu besetzt werden. Die Bewerber haben sich zu der am 19. d. M. Vormittags stattsindenden Prüfung in der Expedition des HvstheaterS anzuinelden. Nunmehr ist das gesammte — in der Mehrzahl hier noch unbekannte — Künstler-Personal für die neue Karw scheAera im Residenztheater hier eingctroffen und die Proben nehmen ihren Anfang. Direktor Karl eröffnet die neue Saison mit der neuesten und hier noch unbekannten Millöcker'schen Operette „Ter Feld- prediaer" Sonnabend, den 19. dieses. ß BauernfcId' s hocbbelicbtes Lustspiel „Bürgerlich und Romantisch" wurde am 7. d. im Wiener Burgthcater znm Andenken an die erste Aufführung des Stückes, die daselbst ani 7. September 1835 stattsand, ansgesührt. Seit jener Zeit erlebte das reizende Lustspiel im Burgtheater über 100 Aufführungen, behauptete sich aber auch ans anderen Bühnen viel sester, als unzählige neuere Lustspiele, denen freilich auch der Vaucrnfeld'schc Geist und,Humor abgelck. s Theodor Lobe tritt Ende d. M. im Stadttheater zu Frankfurt a. M., welchem er so lange als gefeiertes Mitglied ange- rtc, zum letzte» Male auf. um dann in unserer Nähe, in der Löß- Schwanke sollen mit klassischen Dramen abwechscln. tz, seinen Wohnsitz zu nehmen.^ , Plan zur Ausführung kommt, ist noch abzuwnrten. !' Ein neues Lustspiel von Dr. Karl Weiß unter dem Titel «Der Andere" wird am 20. d. im Hvftheater zn Wiesbaden znm ersten Male ausgeiührt. „Die Kunst für Alle" heißt eine neue illustrirte Zeit schrift, welche vom 1. Oktober ab ün Verlage von F. Bruckmann in München erscheinen wird. ß Die ausgezeichnete Hosovernsänaerin Frau Rosa Papier »»Wien gedenkt in nächster Zeit eine Konzertreise durch Deutschland zn unternehmen und auch hier ein Konzert zu veranstalten. * Juristische. Definition des Kusses. Staat) auwalt: „Der Kuß ist ein Preßcrzciigniß, bei dem der Nachdruck gestattet ist. Rechtsanwalt: „DerKüß ist ein Gcnnßniittcl, wegen dessen Falsckiurg keine Anklage erhoben werden kann." Richter: „Der Kuß rst ein Prcßpwzeß, bei dem die Mündlichkeit des Ver fahrens von »eher geboten ist, die Ocffentlichkeit aber meistens aus geschlossen wird". Fortsetzung deS ,,Vermischten" Seite tl. § Ui D acbenen Sockel: sie stützt ihre Linke auf den Schild inrd hält das Schwert über die Schulter: der Helm des Schwaiienrftlers ziert ihr Hnrrpt. >' Tie „Vereinigung der K u irstsreunde ' in Berlin, welche trotz der kurzen Zeit ihres Bestehens bereits IlM Mitglieder zählt, darunter fast alle Mitglieder des preußischen Königshaufcs j und viele andere Fürstlichkeiten, Museen, Kunstsammlungen rc. — der Jesus . . . über die Reproduktion selbst: Dieselbe ist ebenso schön wie getreu. Allge mein wird die Ausführung bewundert und meist für ein Aguacell gehalten. Es ist ein Vorzug dieses neue» Verfahrens, daß cs nicht Oeli'arbe nachahnft und täuschen will. Ich kann Ihne» zu dieser Erfindung nur gratuliren und wünschte, ich hätte alle ineine Bilder so in der Mappe". Eine bessere Empichlung als diese Worte auS der Feder deS Meisters selbst kann der vortrefflichen Reproduktion gewii; nicht zu Theft werden. R sch ard Wagner hatte im Jahre 1851 seinem treuen Kgl. Kammerinusikus, Komponist und das Manuskript seines Buches „Oper und <2L> TZ >:?- I --i-Z ---ft Freunde Theodor Uhlig, Musikkritiker in Dresden, Drama" gewidmet. Tie „Widmung" lautete: „Lieber Uhlig! veiriethest mir einmal, daß Tu auch noch die Schwäche besitzest, Aiitoaravhen eine konservative Neigung zu schenken. Da cs gerade Weihnachten ist, macht es mir Vergnügen, dieser Schwäche eine labende Nahrung zuziiführcu. Konservire denn in Gottes Namen dieses Manuskript als zu Deinem Haushalt gehörig. Beachte vor Allem mit Befriedigung den Einband, durch den ich Gocthe's Spruch: „Grau, mein Freund, ist alle Theorie" dahin umzustimmeu gesucht habe, daß ich Dir mit gutem Gewissen zurnse» kann: ..Roth, o Freund, ist meine Theorie!" Zürich, 21. Dez. 1851. Dein Richard Wagner." Diese „rothe" Theorie würde icbr unrichtig ausgedeuiei werde», wenn man das „Roth" auf Politisches beziehe» wollte. Richard Wagner nannte daS rotheingehundene Werk „Over und Drama" nur deshalb „roth". weil er darin allerdings etwas Rede lutionärcs, aber nur Knnstrevolution erstrebte und zur Geltung brachte, denn er wollte die Oper znm musikalischen Drama crnSbft den. dem Orchester größere Selbstständigkeit und höhere Bedeutung verleihen und überhaupt die alte Form der Oper bekäinpscn. um daiür das „Kunstwerk der Zukunft" zn setzen. Was damals als „rvlhe" Künstrevolurwli Zorn und Haß erregte, ist jetzt nicht mehr verspottete Zukunftsmusik, sondern als Kunstwerk der Gegenwart anerkannt nnd bewundert. ß Als die gefeierte Dresdner Sängerin Frau Schrvde r Devrient einst eine Gastspielreise m der Schweiz beendet und dort namentlich als Lconore im „Fidelio" Triumphe gefeiert hatte, wurde sie von einem hiesigen Orchesterinitgticdc gefragt, wie sic mir der Orchesterbegleitung im „Fidelio" zusrieden gewesen sei. Tie Künstlerin antwortete: „Im Allgemeinen war sie gut, nur die Arie wurde von den Hörnern selten gut begleitet. In Zürich kamen mir von den drei Hornisten der erste wie das Marterhorn, der zweite wie das Finstcraarhorn, der dritte wie das Schreckhorn vor. V In Hamburg soll schon wieder ei» neuer Tenorstcrn ent deckt worden sein, diesmal aber kein Rossclcickcr, sondern ein bis heriger Schutzmann, Namens Jansen, der in Berlin zunächst singen lernt. ES ist erst abzuwarte». ob der Stern znm Leuchten komm:. Sobald er auf der Bühne aiisftitt, wird man nicht versäume», den singenden Schutzmann dem Schutz des Publikums zn empfehlen. 's Saint - Saöns hielt kürzlich in der „Feaävmio clos beaux nrta" zu Paris einen Vortrag über einen in Tunis anigeftliidcnen Gegenstand ans gebrannter Thoncrdc, der eine Orgel darilellt. Nach den Photographie», die von dem Funde genommen wurden, läßt sich mit Sicherheit eine Orgel mit Elavialnr, Pfeifen, Windlade rc. erkennen, aber das Alter ist nicht zn bestimme», und daher können die Alterthnmssorscher sich dafür nicht speziell interessiren, -ß Verehrern und Freunden Ludwig 9? ichter' s wird cs lieb lein, zu ersahren, daß in den nächsten Tagen eine Selbstbio graphie desselben unter dem Titel „LcbenScrinncrimgen eines deutschen Malers" erscheinen wird. Der Künstler läßt uns in lie benswürdigster Weise einen Blick in sein Leben und Schaffen thuu. DaS Buch liest sich gerade so, wie sich Richtcr's Bilder aniehen. Bestellungen nimmt schon jetzt (broich, 7 M. 50 Pf.; aeb. 8 M. 60 Pf.) Justilö Naumami's Buchhandlung in Dresden, Wallstraße 17 entgegen. ch In Londo n ist eine deutsche Scbauspiel-Saiion unter der Direktion deS Herrn Pollini aus Hamburg in Aussicht genommen. DaS Repertoir wird ein gemischtes sei»; leichte Lustspiele und Ob dieser A. , - ->k'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)