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Dresdner Nachrichten : 31.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188012312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1880
-
Monat
1880-12
- Tag 1880-12-31
-
Monat
1880-12
-
Jahr
1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.12.1880
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i«a. »»ljtdrllch »urch dl' «»« »«rk 7» Vt» Aujel. »imum. w Vjl' LS000 W»dtM»<„», «in-'landl'r «,» «UtirüVl» «Mi «ich ««' «üchl »«idindlich. 2»Ier»1«.«tii„limr «„»wärt» chMl«»»«»» ».«»,!«» «>, Hz«. dura. Berlin. Lllen. Sk«»»«». Balel, " »«lau. Arankiuri M. - «u». «» in Berlin, üciptia. Wien. , iidura, YranNurt«. M„ Mil», che«.—«». t» zranliurt «. M. — «urrau, d. »aut". —«»>»», lntlln«, v»Ut»» ck Vn. m Pullt. Hagekkatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, FremLenlifte. rr. j»nra«>«. S»„r»t« «erdeil Wt-Uin»«»' >1 dl» » »d» s IIi«, »n»»M««e»l. ch»iill«n»»dl»«l>>l!lat»lvul,r. tz« Neustadl nur a« wowiiilaaeu: «r. stloNcrgaile Str.Lbl»Na<l,ns. Lllhr. — Der «nnm eluer ciliil>allla'ii BllUjeUe luucl lüPstie. üing'iandt dl« Zeile ltU P>^e. ktue Girant«« «lir da» uiiistst. ta,lA« Ürlchclueii der Julcratt wird nicht gegtdkll. dlutwärlite Auiioncen« «lujlrnu« van un« midelamilru-lrmcn nnd Pcrloue» inscriie.i wir nur ae„eu Präuumerauda.ZatzlietiO durch lUriclniarleu oder 'pojlkiii^al-lnii.!. Acht Stldcn kosten In Plae. 8» serale sür die Moula,,» - Rummc.' oder nach einem »estinge die Petit- peile l!U P,gc. VIv ILInÄvrHG »tzv»^ vvu 0. 18, ÜÜ^AVkl, Itänilladrüokvralrasso 72, 2«uinger«trss»k S, Kloritr-Fllss 4, ! viupUvdlt itlu LpeeiaUlüt ILtu- tzi «IvBdvukr^" umt t'ni»i»»»«d»«fte-» in tiroduttir Ziiiinalll ^ ?u LMiMvvkrvinvu. Uluntrirto 1'ruililistou «ratinuuä tmuu». allstlmmo Kö ln.^EinÄergritlichaui örr Uchten Ullvllttvlv^llllliuiv. Leite des ßtbcins btt Caub früh 5 Upr t'Nvraenö verursachte eine vorläufige Sperrung des Bahnvcrkchrs. Dublin. Die Truppen 1» Irland erhalte» weitere Aer- xr^iss-L DtWljrskftrten MAM,^ 7SÄLW'^LL.7 1U IE1P.Iv)l.pst ^U8>Vttl11 vv jß jjj^hvllckj 7V« Ubl. trl!»diki>l»tvl ckus til. bivpliit I^OuIßr.j «.mxlloll't ^r. L«. V 80o»uu ckuniiit», ockor: Iktv Ln^ittnU« ^ 1u^z»»ute«»tz gl l^._ Viei-vll-on Vorttollunxov. 's werte» von den Mliitäroevörden große Vor-/Die Regierung habe keinen auswärtigen Ehrgeiz'und hege keine ' '' - ... - " " 'Sicherheit, sie «verbe nick stärkungen. -hier sichtvinaßregeoi getroffen. Alle Truppen sind consignirt und die Pipuctö und Patrouillen vermehrt. M adrib. Die r> r rteS wurde mit einer Besorgnisse iür die innere Sicherheit, sie werde nichts unterlassen bei Handelsverträge» von anderen Nationen so viel zu erlange», hronrebc eröffnet, i alS sie Ihnen gewähre. Rr:3«6. Witterung vom üa.Dc'br.: lSaromctcvnach Ottar «««old, Wamirave Ist. >AbdS.« N.) I 7öS MiU., «cu gestern u Mill. gesallcu. Tiielluometogr. II. illeaum.: li v W.. uiedr. Teuw. it » W., höchste Lemp. 7 » W. SiidMind. Ardeikt. vluöstchtcn für den »I. December: Beränbcrlichc Bc-> wblkung, keine wesentlichen Niederschläge, kälter. Freitag. 31. Deeemder. Lrranlwoltrichcv Ncdacteur «iir Phstttschkö I-r. Emil Bicrcy in Dreadc». Anfang Januar soll in Leipzig der „Wall-Convent' tagen. Diese Vereinigung aller Derer, die an der Wollerzeugung und Wollverarbeitung ein berufsmäßiges Interesse haben, wird sich unter Anderem auch mit der Hebung der Schafzucht befassen. Die Woll industrie ist bekanntlich nicht nur eines der urältesten deutschen Gewerbe, dieser Nahrungszweig beschäftigt auch in seinen ver schiedenen Haupt- und Nebengattungen neben der Landwirthschaft, dem Bergbau und der Eisenindustrie weitaus die beträchtlichste Zahl von Menschen in Deutschland. Mit seinem Wohlergehen oder Rückgang sind die gewichtigsten Interessen verlnüpft. Man kann sich nur freuen, wenn der Woll-Convent sein Augenmerk der Hebung der Schafzucht, d. i. der besseren Beschaffung seines Nohmateriales, zuwendet; er thäte aber auch gut, das geschäftliche Verhalten Derer, welche die Erzeugnisse des Wollspinnens in den Handel bringen, einer schärferen Controls zu unterziehen. Nicht alle Tuchfabrikanten huldigen correcten und reellen Geschästsgrundsätzen. Die schlechten Gewohnheiten, welche die Freihandelspolitik erzeugte, sitzen einer Anzahl dieser Industriellen noch im 'Nacken. Als unser Blatt vor Kurzem an das wohlhabende Publikum die Aufforderung richtete, die Erzeugnisse des Vaterlandes denen des Auslandes vorzuziehen, ging uns eine ganze Reihe von Zuschriften zu, die alle daraus hinaus- liefen: Alle» recht schön und gut — aber bas Ausland liefert auch bessere und vor allen Dingen ... solidere Maaren. Auffallender Weise beschwerten sich gerade mehrere Tuchhändler in sächsischen Provinzialstüdten über sehr unrühmliche Geschäftsbräuche deutscher Tuchfabrikanten. Einer derselben schreibt: „Bel meinen Bezügen von England habe ick) nie Minder- maß. stet» reichliches Ucbermas, gehabt. Die Stücke wäre» nie tehlerhcnt; bei einem da- durch Mottenfraß Schade» gelitten, wurde der Schaven bereitwillig vergütet. Ein Einlaufen nadcl- i'ertiger sstn-mR» Stoffe kommt nicht vor. Erbalte ich dagegen deutsche Waarc. so seblt hänflg an jede!» Stück, ich kann nicht mrbr verd enen alS wenn ich sämmtlicve Stücke eines SNesi- einkautes nachmcssc — das geinkidene Minvermaß ist rin guter TageSiob». — Daö Auffallendste aber ist, bah alö nabeliertla be zeichnet« deutsche Stoffe es nicht waren. lSewih ist jeder Fach mann mit mir der Meinung, daß nadel'crtlge Waare beim noch maligen Dämpfen nicht, oder ganz gering einlauicn darf und dock, lief jetzt eine Waare über 5 Broc. ein, die alö nabeliertlg verkauft und auf der Etiauetle alö solche bezeichnet war. Der Fabrikant ist unverfroren genug, zu antworten: Partorceprocedureu mit seiner Waare vorzunehmen, gestatte er nicht. Bedenkt man, daß Nabeiiertigkeit ein wesentlicher Punkt bet der Preisbestimmung ist, wo bleibt da „deutsche Treue?" Ein anderer braver Mann aus der Provinz schreibt uns: „Mit Vergnügen lese ich immer, wenn Idre wackere Wodl- ladrtöpolizci in Dresden gegen bie LedeiiSmittelfälscher. die Milck,- vantsmer u. s. w. energisch eimchre.tet! aber für die Fäschungen der Kleibungsstoffe scheint eü im ganzen Reiche nirgends eine Wobltabrtspolizei zu geben. Waö BuckSkin heißt, sollte doch wob> reinwollen sein, echte Leinwand kein Sdirting, Seibenzcug nicht mit Bauniwouengesvinnst untermischt sein. Hier baden Sie etliche Proben «diese folgten bei« von Tuchen, bereu Etiguette besagt: reinwollen. Ei» Detaillist ist nicht immer im Stande, die Fabrikate genau aus ibrc Beschasscnbeit zu prüfen. Wie oit erdält er aber Waare» als reine Wolle, bei denen .'><»Proe. Baumwolle beigemischt ist! Unsere Fabrikanten sollten ca sich zur Ehrensache machen, die geniiick'le» Waare» auch als solche aus der, Etiauette zu bezeichnen und wer unecvte als echte vcr- kauit, mühte mit vollem Fuge einer woblkavrtopoli'zeilichcn Bestrafung unterliegen'. Gegen das Zwingende dieser Logik läßt sich 'Nichts einwcndm. Die redlichen Tuchfabrilanten, ivUche glücklicherweise die Mehrheit bilden, sind durch die unreellen Geschäflsusancen ihrer Concurrenten selbst an, meisten geschädigt. Ihnen kann es nur eia Gefalle sein, wenn die Presse vorhandene Uebelstände in ihrem Berufe an's Licht zieht. Beseitigen unsere deutschen Fabrikanten selbst jene Schäden, dann wird auch das deutsche Publikum «blassen, englische Buckskins und mährische Tuche, irische Leinen, Lyoner und Mailänder Seiden stoffe den vaterländischen Maaren vorzuziehen. Der Skandal innerhalb der österreichischen Diplomatie, der Berrath von Staatsgeheimnissen durch Graf Montgelas, wird zwar so viel als möglich vertuscht, er interessirt uns Deutsche aber doch in hohem Grade, weil er eine uns auf's Engste befreundete Großmacht an einer sehr empfindlichen Stelle berührt. Gerade im Oriente laufen die politischen und wirthschastlichen Interessen Deutschlands und Oesterreichs nicht bldS parallel, sie decken sich vielmehr völlig. Deutsch lands Botschafter am Goldenen Horn wird vor seinem österreichischen College» wenig Geheimnisse haben. Unser Ziel ist die Verdrängung des Einflusses und der Handelsinteressen Englands durch die deutsch österreichischen. Wenn nun ein hochgestellter Botschaftsbeamter Oesterreichs zugleich auch die deutsche Politik an England verräth, so ist dieses Verbrechen durch eine schimpfliche Amtsentsetzung, wie sie Graf Montgelas erfuhr, nicht hinreichend gesühnt. Der Staatsverräthcr gehörte auf die Anklagebank. Es ist vielleicht denkbar, daß Graf Montgelas nicht in geivinnsüchtiger Absicht han delte, vielmehr in seiner an Größenwahnsinn grenzenden Eitelkeit Politik auf eigene Hand trieb, als er den Engländern österreichisch- deutsche Staatsgeheimnisse verrieth. Aber daß er seine Briefe haupt sächlich an Baron Nathaniel Rothschild in London schrieb, läßt doch in Etivas an den goldenen Schlüssel denken, der auch verborgene Thüren zu öffnen vermag. Interessant ist eS, wie der Verrath ent deckt wurde. Der von dem hochgeborenen Grasen Montgelas brutal aus dem Botschaftsarchiv in Ltonstantinopel hinausgesensterte Se kretär Brummler hatte natürlich die Augen eines argwöhnischen Luchses. Eü fiel ihn, auf, daß der Graf auch seine Privatbricfe nie einem Amts- oder Privatdiener zur Bestellung auf der Post anver- traute, sondern sie selbst persönlich und unter allen Witterungsver- hältnissen auf die Post trug und zwar nicht auf die »ahcgelegcne österreichische Vriefpoft, sondern an ven Bord des jeweilig abgehen den Courierdampfers. Der Subalternbeainle mtterte 'Inrath und. theilte seine Beobachtungen, mit Umgehung des Botschafters selbst, dem Ministerium in Wien mit und nun wurde der Graf rasch ent larvt. Bedauerlich sind bei diesem Falle noch zivci Umstände. Einmal, daß die österreichische Botschaft in Konstantinopel keine Ahnung von den, Treiben des sauberen Grafen hatte, währen! derselbe bei den anderen Gesandtschaften längst verdächtig war um sodann, daß der brave Sekretär Brummler, statt Orden und Aus zeichnungen zu erhalten, von oben her verfolgt wird, weil er mu Umgehung seiner unmittelbaren Vorgesetzten die Ueberführung de- hocharistokrarischen Vcrräthers bewirtte. Ja, wenn Brummler auch blaues Blut hätte und nicht ein bürgerlicher Subalterner wäre! Eine ivahre Ironie des Schicksals will es, daß Emil v. Girardi», wenn auch auf das leichtfertigste Weibergeträtsch hin, als Chef der preußischen Spionage beschuldigt wurde. Girardin hat diese Spionenriecherei in Frankreich förmlich systematisch groß gezogen. In jedem deutschen Kaffeehaus - Kellner, Handwerksgesellen oder Kommis, in jede», deutsche«, Hausirer, der mit der Karre herum wandelte, in dem ungarischen Zigeuner und sogar in den armseligen Straßenkehrern von Paris mitteric er Jahre hindurch „eine«, Agen ten Bismarck'ü und denuncirte sie kunstgerecht der „patriotischen Entrüstung" der Franzosen. 'Nun wird er an demselben Gliede ge straft, mit dem er so oft gesündigt. Die Franzosen fange» nun mehr selbst an, sich dieser Spionenriecherei zu schämen; sie finden es schmachvoll, daß die Volksvertretung sich eine ganze Sitzung hin durch mit einem Briefe eines von Girardin's Liebe unbefriedigt gc lassenen hisicrischen Frauenzimmers beschäftigt habe und sie gebieten den „Amateuren von Papierwischen" Schweigen. Ein eigcnthümliches Todtengcricht hält die Echwcizcrpresse über den Selbstmord des Bundcspräsidcntcn Andcrmerth. Ein stimmig ist man in der Anerkennung der vielen ausgezeichneten Eigenschaften des Tobten, der sich um die Gesetze der Eidgenossen leuchtende Verdienste erworben. Dian weiß auch den Haß zu wür digen, mit dem die sozialdemokratische Presse ihn verfolgte, seitdem Anderwerth, früher selbst ein Rothcr, auf die sozialistischen Vcr schwörer in der Schweiz ein scharfes Auge hatte. Die Getüssigkeit, mit der die Fehler des Privatlebens des Bundcspräsidcnlen täglich in den Spalten dieser Presse hcrumgezogm wurden, habe«, ihn mit in den Tod getrieben. Aber dieses Privatleben war allerdings an stößig genug. Andcrwerth war ein Junggeselle.... darin lagen alle seine Verirrungen und bekanntlich sind jene Hagestolze am we nigsten geneigt, durch Begründung eines eigenen Hausstandes ihre Pflichten gegen Staat und Gesellschaft zu erfülle», denen eine Mutter oder Schwester die Behaglichkeit und Bequemlichkeit eines Familien lebens annähernd ersetzt, während sie selbst alle Reize ungcbun denen Junggesellenlebcns sich verschaffen können. Das war hier der Fall. Mit 'Recht aber hob der jetzige Vundespräsidcitt Welt« am Grabe des Selbstmörders hervor, daß Andcrwerth Unrecht that, als er, zu der höchsten Ehrenstelle berufen, hiese Ehre von sich warf und alle Bande der Natur, des Bluts und der Freundschaft zerriß, indem er seinen Tagen eigenmächtig ein Zics setzte. Bei einem Pri vatmanns ist eil, solcher Schritt vielleicht daun und wann zu ent schuldigen; wer aber das höchste Amt eines Staates übernimmt, beweist sich des Vertrauens, daß das Vaterland auf seinen Eha- ratter setzte, unwürdig, wein, er „in die Ewigkeit desertm". Neueste Teleftrammc vcr ..Dresdner Nailir."v M.Deebr. Berlin. Die Grvhber ogiu-Muttcr von Mecklenburg- Strelitz ist beute lrüb <» Ubr tm ta«t vollendeten 85. Ledentliatzre ln Neu-Strelitz geitorbe». Eirohbcrzogin Marie Wilbclmine Friederike war geboren am 21. Januar I7W alS Tochter deö Landgraien Friedrich zu Heffen-kassel und vermäbit am 12. August 1817 mit lSrohbcrzog Georg, welcher der letzt Verschie denen vor mehr alö 20 Jabrc», am V. September 18»o. iin Tode voranging. Berlin. Die Admiralität ordnete die Entsendung elneö Kriegsschiffes nach der afrikanischen Westküste a». Die kroo- Neger sollen wegen Plünderung deö gestrandeten deutschen Schiffes „Carlos" und Mißhandlung der Mannschait zur Rechen schaft gezogen werten. Pari ö. Blangue liegt in, Sterbe». Frau v. Brimonö bat Madame Graur wegen Verleumdung verklagt, und Arnaub de l'Arriögc, der Secretckr Gambelta's, dessen Mutter Im Briete der Madame Graur genannt ist, bat deren Ehemann geforvert. Fürst Hohenlohe trifft Freitag Abend von Manchen hier ein. Kopenhagen. Der deutsche Postdampser „Kronprinz Friedrich Wilbelm" Ist gesternAbcnd bei dickem Nebel am Kalkoo. riss bei Korioer gestrandet. Daö Vordcrichtff ist voll Wasser. Die Passagiere und die Post sind geborgen. Amsterda m. Zn den Südprovinzen finde» große Ueber- schwemmungen statt. Die Dämme zwischen Ntenwknvk und Blvmen sind LN Pieter weit zerstört. 18 Dörfer zwischen Altena und HcuSden sind unter Wasser. Berliner Börse. Die feste Tendenz, die schon In den letzten Tagen zu constatiren war, documentirte sich endlich heute mit einer Energie, daß man wohl von einer Hausse sprechen dar«; namentlich trug der Schluß einen entschiedenen Hausse- Cbarakter. Freilich trat die günstige Bewegung nicht allge mein aut allen Gebieten hervor, doch genügte sie, der Börse ein recht befriedigendes Aussehen zu geben. Im Vordergründe beo belebten Verkehrs standen wieder österreichische Bahnen, wenn auch etwas unmotlvirt, da die Wiener Nvtirungen nicht sonder lich anregend waren. Franzosen 5,, Lombarden 4. Elbcthalbahn 7>/-e Mk. besser. Preußische Bahnen sehr lest, aber nicht ent sprechend belebt. Für Prioritäten bei steigende» Couricn guter Bedarf. In den drei leitenden Wertbe» Ercditactie» il'/ü Mk. bessert, Franzosen und Lombarden fanden bedeutende Umsätze statt. Die leitenden Bergwerköpapicre verkehrten, namentlich gegen Schluß, onimirt; Laura und Dortmunder zu 2>. Proc. höher. Fonds sehr lest, aber mäßig belebt. In Banken ging cS ziemlich still zu. DiScontogesellschait 1',L. Sachs. Bank ca. '/e Peocent böber. Von Sächs. Industrien zogen an: Wiede l'<ä Proccnt, Sollwig >/u Proc.. dagegen gaben ad: Fristcr und Lauchhamincr >e I V«, Zlmmermann 1 Procent. Lokales und Sächsisches. — Da die Gemsiagb In den steirischen Alpe» weiiigkl ergiebig war als sonst, so wurden die kaiserlichen Jagten trüber als erst beabsichtigt abgebrochen. Daher sind Ihre Majestäten der Kaiser von Oesterreich und König Albert von Sachsen nebst den anderen fürstlichen Jägern und Kavaliere» bereits am W. d. AbcnbS 7 Uhr mittelst weparatlwlzugs von Steiermark in Wien eingetroffen. Der König verbringt den Donnerstag in Wien und trifft am Freitag früh mittelst Kourlcrzngü in Dresden ein. Während tieseo IagtautzstugS batte unser König diellnlforin abgelegt und trug nur die ihm sehr kleidsame Iagdiopve. — Se. Mai. der König hat nunmehr dem hochverdienten Gendarincrle-Oberinspeltor Emil Hermann von Ccrrln! di Monte Varcbi die aus GesnnddcltSrüclsichtcii erbetene Entlassung auö dein StaalStiensl init Pension und unter Belassung von Titel, Rang und Uniiorm bewilligt. — Der Kommandeuc des Leibgardegreuadicr-Regiments. Oberst v. M enscb, tritt am 'Neujahr in de» Ruhestand und siedelt, wie cS heißt, »ach Wiesbaden über. — 1)r. »mck. Schröter in Erinnnttschau ist zum BczirkS- arzte im xxiv. Medrziiialbezlrke init dein Wohnsitze in Auerbach ernannt worben. -- Fum Präsidenten deö kgl. Landgerichtes zu Plauen ist au Stelle des zum Rathe bei dem Reichsgericht i» Leipzig er nannte» Herrn von Frelcölcbcn der LantgerickstSdirector Reu mann, bisher Vorsitzender dcrtl.Clvilkainmcr bei dem hiesigen Landgericht, ernannt worden. - Während der vorgestrigen öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten — der letzten in dickem Jahre - lagerte aus den Debatten so etwas wie Gewitterschwüle; es wetterleuchtete und blitzte zu verschiedenen Malen. Zunächst gab der schon früher erwähnte Antrag des Stattv. 1>r. Meinert: den Ralh zu ersuchen, die Einrichtung einiger Zimmer fürAugen- iranke und die Anstellung eines Augenarztes im Stadtkranken, Hause in Erwägung zu ziehen, Veranlassung zu lebhafte» Contro- vcrscn zwischen den Aerzten, da l)>-. Cbalybänö die Bcdürfniß- irage verneint und einen Spezial-Augenarzt iür überflüssig hält, indem die Aerzte deö Stadtkrankenhauseö auch Augenkrankheiten gegenüber immer wissen würden, was sic zu thun bitten, vr. Mcinert und vr. Schumann bestreiten das. Ersterer vcrbofft seitens der Oberärzte im Stadtkranlenhauie keine Unterstützung; sie würde» nickst gern zugestebe» wollen, daß ihnen bezüglich der Angenhellkiinst die Wissenschaft dcS Srecialarzteö abgehe und deshalb bezüglich der Bctürfnißsrage dem Rathe „keinen reinen We!» einichenken" - ein Ausdruck, den der Vorsitzende alS un- parlamcntari'ch rügt. vr. Meinen ist von einem AuSschußmlt- glicd gesagt worben, Slugenkrankneite» seien de! de» Leuten, die das Krankenhaus srcguentiren müßten, sehr selten, die Dienst mädchen z. B., deren er - das AuSi'cvnßmitgllcb - sehr häufig neue habe, hätten an Mancherlei, aber an den Augen nie ge litten ; eS erregte große Heiterkeit, alö vr. Mcinert „mit aller Hochachtung vor dieser Virtuosität im Wechseln mit den Dienst mädchen" das Unmaßgebliche einer solchen Behauptung karlegte. Die immer lebbaitcr gewordene Stimmung wird nach dem Zu ruf des Herrn Vorsitzende»: die Gegenstände dock, ruhig und ob. iectiv zu behandeln, wirklich ruhiger und daö Collegium erklärt schließlich den vr. Mcincrt'schen 'Antrag für vorläufig erledigt, da vom Staetrath bereliS Erörterunacn über die Rothwcndig- kcit der Errichtung einer besonderen Angcnkrankenstation iin Stadtkrankenhause »«gestellt «verteil. - Zu ernsterem Conflicte hätte beinah die wiederholte Bcrathung über die Urkunde iür die dein Andenken Gottfried Semver'ö von der Stadt mit 20,000 Mark gcwirnicte Stiftung geführt. Vor einiger Zeit bezüglich dieser Urkunde so ziemlich einig, steht sich jetzt die Meinung beider Kollegien schroff entgegen. Der Rath «rill daö zu Ehre» Gcsttiried Seinpec's aus der Stiftung zu gewährende Stipen dium ausschließlich nur an Solche geben, die die hiesige Akade mie der Künste erfolgreich besuchten. die Stadtverordneten aber «vollen neuerdings, daß auch Solche, die im kgl. Poltstechnikui» daö Hochdainveicn erfolgreich studirten. bei sonstiger »..lialifjca- tlon lind nach Vorschlag der Professoren gen. Anstalt, Anspruch aui das Stipendium haben sollen. Herr Oberbürgermeister vr. Stübel erklärt Im Lame der Debatte, in «reicher vr. Cha- lybäuö von „gereizter Stimmung deö RathcS" spricht, daß der Rath ln dieser Angelegenheit lest au« rem ersten Beschlüsse stehen bleiben werde; er wisse wohl, baß die Neuerung durch die Pro fessoren des Polytechnikums veranlaßt worden sei — daß diese au« die diesseitige» Audschußmitglicder von Außen Instulrt hätten der Rath wolle bier aber einmal nur die Akademie der Künste, die bislang von der Statt immer vernachlässigt worden sei, ln Berücksichtigung ziehen — eö seien ihm Briete zugcgaugen und er wisse, daß hinter der neuen Anschauung deS Stadtverord- neten-Auöschusseö eben nur daö Lehrcollegium deö Polytechnikums zu suchen sei - er bedauere diese Beeinflussung — »renn sich die Stadtverordneten mit dem Rathe nicht in der früher beschlossene» Weise einigten, dann müsse die ganze Sache unterbleiben. »Nach dem Herr Hoirath Ackermann entgeacn der obcrbürgerineistcr- llchen Aeußei-ung: die Professoren bättcn von Außen auf den Ausschuß influirt, seines Ortes ausgesprochen hatte, „er be dauere, daß er diesen Ausdruck habe vernehmen müssen", unv nachdem von anderer Seite dem Herrn Oberbürgermeister ent gegnet worden war. daß von einem clnseiiigcn Auflösen der von beiden städtischen Kollegien geschaffenen ganzen Stiftung, auch wenn der Rath bei seinen Ansichten bleibe, doch unmöglich die Rede sein könne, erklärte der Herr Oberbürgermeister noch schließ lich. baß er mit „Jnfluirrn" nicht die Anwendung von unerlaubten Mittel» gemeint habe, daß er indessen dabei stehen bleibe, ble Herren Professoren vätten „nickst so gelcandelt, wie sie alö Lehrer an einer deutschen Hochschule hätten handeln sollen". Die eigen- thümliche Debatte, während welcher mehrfach eine uiihelinsiche Unruhe durch den Saal ging und Oho'ö! laut wurden, schloß mit der Erklärung der Stattverordntten. daß sie bei Ihrem irüber gefaßten Beschlüsse (Heranziehung deö Polytechnikums« sieben bleiben. — Den Schluß der Sitzung bildete der Vortrag des Vorsitzenden über den Geschäftsbericht deö Collegiums. ES sind in diesem Jahre 550 Registrandrn-Eingänge zu verzeichnen ge wesen . in 20 öffentlichen und lO gcbcimen Sitzungen ist deren Erledigung ganz ober thcilweise erioigt; die 'Ausschüsse haben iür die öffentlichen Sitzungen ln zusammen I l8 besonderen Sitzungen vorgearbeitet; sclbstständiae Anträge wurden a»S dem Schooße beo Collegiums 14 gestellt rc. Redner verabschiedet das Col legium mit einer ernsten. Inhalt- und gedankenreichen Ansprache, in der er der allgemeinen Lage wie der Tbättgkelt dcS Colltgs, der auSscheidenden Mitglieder:c. gedachte und auch auSfprach: „ob cs gelungen sc!, i» diesen« Javre an dieser Stelle für Wohl fahrt der Stadt und zugleich dcS Staates den berechtigten Er wartungen gemäß gesorgt zu haben, darüber siebe dem Collegium ein Unheil natürlich nicht zu. aber Las glaube ec ohne Selbst überhebung NaincnS deS Collegiums constatiren zu dürien, daß das Ie«ttere redit-h bestrebt gewesen lei. den Anforderungen
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