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Dresdner Nachrichten : 05.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188706051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870605
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870605
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-06
- Tag 1887-06-05
-
Monat
1887-06
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.06.1887
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Nacht-Telegramm. Kur t« einem lbeüe der einem Schrei» der der «ur Berlin. den an den Herausgeber . „Deutschen Revue" bestätigt Vr. Mackenzie den gutartigen Charakter der Krankheit veS Kronprinzen, die durch vor-, ge onliche Behandlung s üLLSSNLtölü L Voller, vrsLäsn. ^.n^.krä'm-. äae Börsen - Telegramme. Breslau, 4. Juni. Nach«. -Glirridemarin. S»iciiua Pr. !'» /., .zu,»-Juli elun.-Se»«. w'--. Ser»»! -Okidr. I->,8>-, »ioageu Iimt-Ii-Ü 7»„,i.«„n. I28M. Sepi.-Oki. NNM. »liilio! Io,a per Juni 22,-n,. Septbr Ol-adcr 12.11. Zink umiaiila». - Wetice: -«egen, „„'»'"'in, !. Juni, Na«,in. 1,1. Kneipe,„z weilen i,aher, l»k» Iu»i-Sul> n»d Levlbr.- ^riobce Ru>aen höher, r»c» lM lÄ. Sun,. ,z»n li-g'oo. «»»».-Lkidr. I8I.A. ütuxöl Hüter, »r. Juni ». -cp,,.LN. üil.ip,. Spirt- >"» rk.I-,. Suni-Sntt L'E?' "m 1Sevi.-vitdr. 4Ü,Ü0. Vetrolcum 10,^,. .-.5t42 Dl 1 UtMQM IsrL. SsrlLeil Äaeltk. V^sinknuälnnK mit krobisrkitubsn Nonlrstf. 4. fomspfvokslsüs 321. ^nMIrrliclw krstslistou versancko krsi. Oorvlklir ttir roiaa Haturvvins. l'iok. vr. MmsIzchiiWtzi k körnsiein-bcstnolllroeitenlaeli ^ Nie übrv Uariit troctrnonv, >»ict>t »eacliklrbeiit' von t ael Z tu,»«IN»NU. Iiusiietüinnt Dresden-A.: ^krartenttr»go"7. !S>nnttc->>Itra>!o l Äre»r>c»-N.: ^>c>»victU!n,ci>e iKteivt i-Sövlil)). nitt Ve »>ttl«rtl,»ri oninlie-HIt als basta b'nssbolilanlnne, valalia in l-'ul^e noinor Ulnktilc niolrt llrüelct, «las Fnkelnrolleu ri. llan lriatisson b'ussselnraiss rvosentl. beseitigt, uns cken> lösten 8e.tttiIi1rit:ot «ziccioll äa«u nngokortigt, ii> iler Ilaltbarlcelt zellem In.-ilc-r cclc-ielintc-lunnl, r» llen billigsten l'reisvn Iü0M8 ?önit2, 7. ll. Preisliste ftlNlko. Nr. 1S6.32.Jahw. Jahres-Auft. 4»,<»<»<) Expl.' K'»r^ lH--en/L887l SmmtKK ^ w. , ,2„E-ZiN»>achS L.4VO . l T-Mprr. Würmer. - Bemerkung : vnldigrr WNleril,,»-»,,,.schlag >pghr,ll,cinN!h. l LOO«. -Vvrlltldld^, L vermnwortlilder Nedakteur für PvUtlscheA De. Lmtl Bieres ln Dresden. Der fiinfhnndertfache Festgruß ist verhallt, den das Ostiee- gcschwader dem Kaiser Wilhelm entgegendonncrie, als der sieg- gekrönte Friedciisfürst aus der „Pominr ecinia" von der Grnndstein- lcgnng bei Holtenau nach Kiel zurückfuhr. Eine unvergeßliche Stunde! Als eine unverwischbare Erinnerung mnß in den Seelen aller Thcilnehnier die Krundsteinlegnng des Nvrdostseekannls haften. Die Augen des ganzen deutschen Volkes waren nach dem meer- umschlungenen Schleswig-Holstein gerichtet. Wieder einmal hat sich das deutsche Volk an diesem patriotischen Liede begeistert. Und doch singen wir es heute mit ganz anderen Empfindungen als vor -10 oder 20 Jahren. Schleswig-Holstein ist nicht blos ein „stamm verwandtes" Land, sondern bildet ein lebendiges Glied am Leibe dcS deutschen Reichs. Ohne die Ausrichtung des deutschen Reichs würde die Erbannng ocs Nord-Ostsee-Kanals derselbe fromme Wunsch geblieben sei», den die Vorfahren der heutigen Friesen, den die ruhmvolle Hansa, den Holländer, Deutsche und Dänen schon vor 4 Jahrhunderten hegten. Ter „Reichsbote" hat daran erinnert, dass schon im 15. Jahrhundert ein Holländer dem Bürgermeister von Stettin und anderen Hnnsastädtcn den Vorschlag gemacht hat. den Kanal zu bauen. König Christian III. von Dänemark griff 155» diesen Gedanken wieder auf in der Absicht, sich damit eine ergiebige Quelle derZvileinkünfte zu schaffen: es fehlten ihm jedoch die Mittel. Auch Graf Holstein hat 1571 dem Kaiser Maximilian II. denselben Plan vorgeschlagcn; daß Wallcnstein sich 60 Jahre später niit dem gleichen Plan trug, erwähnten wir gestern schon. Der Eidcrkanal, de» Prinz Friedrich von Dänemark 1784 erbaute, vcr- wirklichlc den Gedanken in einem auch für damalige Verhältnisse ungenügenden Maßstabe. Erst der geeinten Kraft des deutschen Reicks war es Vorbehalten, Hand an die Ausführung des großen Kulturwerks zu legen. Die Vcrtheilung der Kosten des Unterneh mens zwischen das deutsche Reich und Preußen ist eine durchaus angemessene. Tie Gciammthcit trägt 106 Millionen bei. außerdem stellt der Theilstaat Preußen vorweg 50 Mill. zur Verfügung. Da mir. Preußen zu den 106 Mill. Reichsbeitraa ebenfalls, und zwar nach der Kopfzahl seiner Bewohner beisteuert, nimmt eS einen so hohen Betrag der Gesammtstnnme der 156 Mill. Bonkoften auf seine Schultern, daß man außerhalb Preußens nur mit Anerkennung davon sprechen darf. Wohl wird Preußen, namentlich seine an der Qstfee erlegenen Landesthcilr, dereinst den Hanptnutzen von dem aus schließlich Preußisches Gebiet durchschneidenden Kanal genießen, aber das ist mir eine sehr billige Entschädigung für die reichlich von ihm übernommenen Kosten des Baues. Dies rühmend hcrvorzu- hcben, fühlen wir uns um so mehr gedrungen, da wir uns nicht selten über die sehr beträchtlichen Snmmen aufhalten mußten, die namentlich in Berlin auf Reichskosten verbaut wurden. Am Nord-Qitsec-Kanal ist einmal ein Gegenstück geliefert worden. Der Süden Deutschlands kann sich überhaupt nicht beschwere», als ob der „hungrige" Norden zu viel vom Allgemeinen zehre. Der Nord-Ostfee-Kanal soll der Wehrkraft Deutschlands dieselben Dicnsle leisten, wie die strategischen Eisenbahnen» die setzt das Reich n, Baden, Hessen, Bayern und Württemberg baut. Er soll der deutichen Sccwehr den rasche» Aufmarsch erleichtern, wie dies die Eisenbahnen dem Lcmdhccr thun. Zu jenen Eisenbahnen zahlt aber das Reich den süddeutschen Staaten sehr wesentliche Beiträge. Eine ganz ansehnliche Begünstinng erlangt Süddeutschland Weiler noch durch das neue Branntweinstenergesctz. Dasselbe wird zunächst seine Giltigkeit »nr in Norddcutschland erhalten, in der sog. Arannt- wcinstcner-Gcmcinschaft. Die süddeutschen Staaten bleiben vorläufig noch im Besitze ihrer Ncservatrechte bezüglich der Branntweinbc- ffenerniig. Ter neue, dem Reichstag vorliegende Entwurf nimmt aber ons die süddeutschen Branntweinsteuergcsctze so viele Rücksichten, daß es den süddeutschen Staaten nicht schwer fallen wird, ihre Sonderrechte nnszngebcn und das neue Steuergesetz bei sich cinzu- siil'rcn. Dasselbe ist gleichsam aus den Leib Süddeutschlands zu« gc-chiiittrn. Ohne diese beabsichtigte Annäherung und Anpassung der norddeutschen Stencrvcrhältnisse an die süddeutschen würden viele ieinrr Bestimmungen ganz anders ausgefallen sein. Deutsch land wird also binnen Jahresfrist — dies nimmt man als ganz un zweifelhaft an — eine einheitliche Branntweinstcnergcsetzgebung haben. Das rst ein unzweiselhaster Gewinn. Der Norden aber muß denselben sehr theucr bezahlen. Wenn nämlich die jetzigen verschiedenen Braiintweinstcuergksetze bestehen blieben, so würde sich ein großartiger Braimtweinschmuggel in Deutschland entwickeln. Der Branntwein wird, wie bekannt, künftig so hoch besteuert sein, daß, wenn Süddcutschland nicht dieselben Steuersätze bei sich ein- ihrlc, der billig bleibende süddeutsche Spiritus massenhaft nach dem Rordcn eingeschmuggelt würde. Bis jetzt, wo die beiderseitigen Steuersätze nicht wesentlich von einander verschieden sind, lohnt sich dieser Schleichhandel nicht. Künftig aber müßte längs der langen Grenze zwischen Bayem, Württemberg, Hessen, Baden und dem Norden, vom Fichtelgebirge bis znni Rhein, ei» dichter, den freien Verkehr hemmender Grenzkordon gezogen werde», und trotzdem winde der Braniitwemschmnggel ein lohnender Erwerb sein. Wollte das Reich nicht ans die doch niientbchrlichen, wesentlich höheren der Branntweinstencr verzichten, so mußte es den den die süddeutschen Staaien für ihren Beitritt zu Bescheide» waren sie nun ifflrägc aus Preis zahlen, neuen Branntweinstcncrgesetze forderten. Sie verlanolen. das; der Ertraa der n den, nicht. Sie verlangten, daß der Ertrag der neuen Steuer nach der Aopfzahl der Bevölkerung an die einzelnen Bundesstaaten vertheilt werde. Nun ist es bekannt, daß der deutsche Süden weit weniger Branntwein verbraucht, als der Norden: man sagt, kaum ein Dnttcl des nordischen Verbrauchs. Gleichwohl erhalten die Süd deutschen pro Kopf genau soviel vom Ertrage der Steuer, als wenn sie ebenso stark schnavsten, wic die Norddeutschen. Der Süden trinkt cbni — man kann ihm dazu nur Glück wünschen — weit mehr Bier und Wein. Tie Biersteucr wirft in der norddeutichen Gemeinschaft aus den Kopf nur 62 Pfg., in Bayern 556, in Württemberg !152, in Baden 258 Psg. ab. Jene Steuergeineinichast vereinnahmt jährlich an Bicravgaben 22 Mill., Bayern !10, Württemberg 7, Baden 4. Ihre hohen Biereinkünfte wollen die Süddeutschen nicht in die Reichsacnicinschaft werfen, dafür verlangen sic gleichen An- thcil an den Branntwein-Einnahmen. Sie erhalten am diese Weise von den norddeutschen Steuerzahlern jährlicy ein Geschenk von 17 Mill. Mk. Sie nutzen die Zwangslage deS Reichs ungebührlich aus. Es ist dies freilich ein alles Lied. Obwohl der Süden weit weniger an Kaffee, Tliec und sonstigen Kvlvnialwaaren verbraucht, als der Norden, genießt er doch den gleichen Antheil an den Zoll- einnabmen davon. Künitig tritt zu den vielen Opfer», die seit Gründung des Zollvereins der Norden dem Süden in finanzieller und wirthschaftlicher Beziehung gebracht hat, ein neues hinzu. Wir bezahlen mit unserem nuten Gclde grüßcniheils den Wohlstand, dessen sich der Süden erircnt. Noch zu einer anderen Betrachtung fordert die Branntwein steuer heraus. Wie erinnerlich, ist der Entwurf in dem betr. Reichs- tagSansschusse in zweimaliger Lesung durchberathen bis auf den Einsührilnastermin und die Nachsteuer. Ursvrünglich wollte der Bundesralh die neue Steuer am 1. Avril 1888 eimühren, und die dann vorhandenen Rranntweinvorrälhe sollten einer Nachsteuer unterworfen werden. Jetzt wird inan sie wahrscheinlich schon ani 1. Okt. l. I. eimühren, aber von einer Nachsteuer ganz nbschen. Hiergegen haben die großen Sviritnssnbritanten eine lebhafte Agitation c»l- geleitct Es handelt sich in der Hauptsache um das Interesse von 5 bis 6 großen Destillateuren in Berlin; diese haben von dem In halte des Bcaniitwcinstcuergcictzcs sich ans merkwürdigem Wege zeitiger als andere Menschen Kenntnis; verschafft; sie suchten dieies Vorwissen mittelst einer gro»artigen Spekulation anszunutzc». Auf Grund der ursprünglich beabsichtigten Nachsteuer spckulirten sie in Spirtus ü labaiM«: sie brauchen eine Nachsteuer der vorhandenen Vorräche, und zwar eine recht hohe, welche den inländischen Spiritus cntwcrthct und den Hnnderttcmsenden von Bctheiligtcn große Verluste zufügt, ihnen selbst aber und der Börse Riescngewmne abwirst. Sieht aber, wie cs den Anschein bat, das Reich von einer Nach steuer ab, w verliert der Spiritus seinen ruinösen niedrigen Preis, und dann sind sie die Gemachte». Sie setze» alle Hebel in Be wegung, um eine Nachsteuer zu erzielen: die inländischen Inhaber der Waarc sollen große Verluste erleiden, und das Ausland soll den Spiritus recht billig erhalten. Sie wollen das Ausland mit ... tzer Ha 'eben die Interessen von ctwji ">0.00« B-amrt'v-'i>lbre»nern, De stillatcurcn, Schankwirthen rr. gegenüber. Unter den Letzteren giobt es sehr viele, deren Existenz durch eine Nachsteuer geradezu bedroht wird. Der Unwille dieser zahlreichen Gewerbtreibenden gegen manche barte Bestimmungen des Gesetzes würde durch die Pflicht zur Zahlung von Nachsteuern natürlich noch vermehrt werden. Es ist scko» lchiver, die Grenzen eines Landes gegen Stmerdefrandatio- nen sicher zu stellen, aber ganz unmöglich ist es, noch dazu bei dem Artikel Branntwein, die Städte und das platte Land nvznsuchen, nm die Vorräthe für die Nachverstenernng zu fassen. Der reelle Geschäftsmann würde seine Vorräthe anmelden, der unredliche mit seinen verborgenen Vorrätken dem redlichen später Konkurrenz machen. Es ist unzweifelhaft, daß .Konsumenten, Wirthe und Klein händler sich mit einem Bedarf für mehrere. Monate versorgt haben und bis zur Einführung des Gesetzes noch versorgen werden. Darum keine Nachsteuer! Hoffentlich wird sich die Gesetzgebung bei diesem Brannrweingesetze um die Interessen der Börse über haupt nicht kümmern und die Frage der Nachsteuer so erledigen, daß den zahlreichen Gewerbtreibenden, welche infolge des Gesetzes durch einen verkleinerten Geschäftsbetrieb so sehr geschädigt werden, wenigstens ein müderes Ucbergangsstadlum geschaffen wird. Slruefte Telegramme der „Dresdner Rachr." vom 4. Juni. Berlin. Die Kieler Reise ist dem Kaiser vorzüglich bekom men. Morgen Nachmittag beaiebt sich derselbe zu der Jubiläums feier des Königs-Grenadier-Regiments »ach Liegnitz und kcbrt Montag Abend zurück. -- Die Znckelstcncrcoiinnission des Reichs tages tritt bereits Montag zmcnnmen. — Die belgische Negierung richtete ein Rundschreiben an die europäischen Cabiuete, welcher eine offizielle Darstellung der letzten Arbeiterbewegung giebt. — Die Unterredung des neuen französischen Ministerpräsidenten Rouvicr, der gestern dem diplomatischen Brauche gemäß den Bot schaftern und Gesandten Besuche abstattctc, »nt dem deutschen Bot schafter Grasen Münster trug, der Kremzcituna, zufolge, einen be sonders srcundschafliichcn Charakter. — Die beiden Beamten der französischen Ostbahn, welche wegen Verletzung deutscher Grcnzab- zrichcn auf deutichcm Gebiete verhaftet worden waren, wurden wieder sreigelassen. — Das Kriegsministcrium setzte einen Preis von 5000 Mk. aus ans Umänderung der Patronentaschen und fordert inländische «Fabrikanten und Sattler,nnungcn auf, Vorschläge zu machen. — Eine königliche Verordnung verfügt die Errichtung einer Aerzte-Kcmnncr jeder Provinz zur Wahrnehmung und Ver tretung ärztlicher Stcmdesintrressen. — Ani Grund des Sozialisten gesetzes wurde die Thüringer „Freie Presse" verboten. — Der Redakteur der „Wittenberger Zeitung" wurde wegen Majcstäts- bcleidignng zu 2 Monaten Festung vernrthcilt. — In Zwingxnberg an der Bergstraße stürzte gestern das von dem Bahnarbeiter Schnh- rnann bewohnte Haus ein. Die Mutter und zwei Kinder sind todt, der Vater und ein drittes Kind schwer verletzt. P e st. Angesichts der durchaus verfehlten Unternehmung der Tveiß-Reguliruna befahl Minister Baresz, daß die kgl. Behörden das Rettiliigswerk in den bedrohten Theißgegendcn übernehme». Gleichzeitig wurde wegen groben Verschuldens eine Disciplinar- Untersnchnng eingcleitet gegen den Direktor der Reanlirungsgetell- schaft Pokoinandi und zwei tgl. Commissarc. Die Situation ver schlimmert sich. Der Durchbruch bei der Vasarhclyer Schleiche er weiterte sich bis zu 70 Meter, sodaß die reißenden Flutben nun mehr die blül-ende. 50,000 Einwohner zählende Stadt Vasarhcly ernstlich gefährdete. Eni »euer Schrecken droht, weil eine zweite Schleiche bei Porgany seit gestern früh Risse zeigt, welche Wasser dnrchlassen. Mimsterialrath Rapacs ist nniimehr mit der Äe- Saatcn ist schon verloren. Paris. Kriegsminister Ferrvii erklärte in der Armeckommission, daß er die von dcMoinninsir», durchberatbenrn zwei Abschnitte des Boiilangcr'schen Gesetzeulwurtzs, also namentlich das Rekrutirlinas- iysteni, vollständig acceptire. Ebenso soll Ferro» entschlossen sein, die von Boillanger projekiirteMobitisi»il»q eines Armeekorps durch znsühren. — Boillanger. welchem ein Evumlondo angcbvten wurde. wünscht einige Zeit zur Disposition gestellt zu bleiben. — In 6 Armeekorps wurden neue Repctirgewehre kleinen Kalibers ver weilt, um die Eadres mit deren Handhabung vertraut zu machen. Um bessere Kräfte >ür den Untervifizierstnnd zu gewinnen, will Kriegsminister Ferro» den Unteroffizieren Degen und Erstaunifarm geben, für dieselben eine besondere Tafel einznrichwn und die Be strafungen nivdisiciren. Für das Theater Francais ist ein durch greifender Sicherhcitsban und elektrische Belenchuing beschlossen. Brüssel. Mehrere Industrielle in, Hcnnega» bestellten bei deutichen Bergwerken des Ruhrgcbiels bedeutende Kvhlenlieserungen. Tie Berliner Börse erösfncte im Anschluß au aus wärtige Meldungen mit niedrigeren Evnrsen, aber recht belebt, be sonders für Banken und Reuten. Bald befestigte sich die Tendenz und die Festigkeit hielt bis zum Schluß an, obgleich der Verkehr ruhiger wurde. Montamverthe waren etwas schwächer. Die behrffs Erneuerung des internationalen Schienen-Earlells angeictzteir Con- ferenzcn sind verschoben worden. Zwischen den Firmen Krupp und Lockcrill sollen betreffs einer Schieiienliescrnng für Holland (die holländischen Eolonieni Differenzen entstände» sein, die fftr den Augenblick eine Verständigung über das Eartell erschweren. Im Caffavcrlchr war wenig Leben. Bergwerke und österreichische Prio ritäten waren abgcscbwächt, sonst war die Tendenz im Allgemeinen fest. Sächsische Webstnhl gewannen 2 Proz. Privaldiskont 2V« Proz. »rankflirt a. M., 4. Juni, «krcdil LA'/,. Staat«»«», I«!-/.. «»». »ardei, 72'/,. Galizier IS»-/,. Gaüvtcr 7K,A. wroc. Unaar. Goiireutk 82.20. Diskonto 202,111. Aer . Laura —. tfcft. Wien. 4. ctrcdi« 287,7i». Staats»-»», 22»,2ö. Lombarden —. «orlttvrftb. —. Marlnotcu —. Un». Credit—. U»a. Goid N12.8L. gest. Parts. 4. Juni. «Schluß.- «entc 82.0S. «uieilic 118.27. Italiener !>»,80, Staats»«»» 4kil,7i>. Lomdardcn 181,11. »o. Prioritäten —. Spanier V7.7S. Lgdvter 281. Ottomane» »II. Rene Anleihe —. Türken —. Fest.' L - n » - ». 1. Juni, «orm. II Uhr 11 Min. Consol» n>2>/„. 1878er Rüsten 2«-/,. Italiener 22. Lonidardr» 7'/«. Nono. Tiirken >1",',-. Iproc. s«»»lrte Amerikaner 182-/,. Iproc. Unaar. Goldrcntc 82- ,. Oeftcrr. Gold- eente 82. Preutz. Consol» 11',- ,. Eghptcr?',-/,. Rene Eahpicr 28-/». Garant. Cghpter 1A-/». Ottomanliaiik 11-.-,. Suez - Selten 8l. Spanier 17-/,. — Stimmnna: Fest. — Wetter: Schön. Amsterdam. 1. Juni. Produkten (Schluß). Weizen »er November 222. Rossten »er Oktober iL>. Lokales und Sächsisches. — Ihre Königlichen Majestäten gaben am Donner stag ans Schloß Oels ein größeres Diner, zu welchem zahlreiche Einladungen ergangen waren. Die Tafel-Musik spielte das Trom- Peterkvrps des 2 schlesischen Draaoncrcgimeiits Nr. 8. — Ihr« Kaiserliche Hoheit Prinz-eß Wilhelm traf vor gestern Nachmittag zum Besuche ihrer hoben Mutter/ der Frau Herzogin von Schleswig-Holstein, in Schandau ein. Ihre Hoheit die Frau Herzogin bewohnt schon seit mehreren Wochen Scndig's Villa Lucia und gedenkt noch tangere Zeit vaselbst zu verweilen. Die Rückkehr der Frau Prinzeß nach Dresden erfolgte Abends V»11 Uhr. Gestern Vormittag beehrte die hohe Frau unsere Kgl. Gemälde-Galerie mit einem zweistündigen Besuch. Mittags reiste die Prinzessin nochmals nach Schandau, und Abends 6 Uhr 10 Min. trat sic von dort aus die Rückkehr nach Berlin an. — Ihre König!. Hoheit die Frau Prinzessin Wilhelm von Preußen besuchte vorgestern auch das Mvdewaarengescbäst der Kgl. Hofliesercintin Lisbeth Weigandt (Schloßstraße), um daselbst niedrere Bestellungen zu machen. — Dem Major v. Usedom » la suite des Ostpreußischen Grcnadierrcgimenls Nr. 3 vom Nebenetat des großen Gcneralstabes wurde das Comthurkreuz 2. Classe des sächsischen Albreclitsordens Verliehen. — Houptmann im Generalstab Barth erhielt von Sr. Durch laucht Fürst Renß j. Linie das Ehrenkreuz 3. Klasse. — Ihre kgl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Albert von Altenburg beehrten gestern Nachmittag das Magazin von Bern hard Schäfer mit längerem Besuche, nm Einkäufe zu machen und verschiedene Neuheiten zu besichtigen. — Kantor Bothen in Trünzig erhielt das Vcrdienstkrenz. — Es ist höheren Orts Veranlassung genommen, die Ersatz kommissioneil darauf Hinweisen zu lassen, daß M i l i tä rv i l i ch -- tige, welche in den Terminen vor den Ersatz-Behörden nicht vünkt- ltch erscheinen, nach dem zwingenden Wortlaut des ersten Absatzes des 8 27 Rr. 7 der Effatz-Ordnung, falls nicht die Versäumnis; durch Umstände berbcigefnhrt war, deren Beseitigung nicht in dem Willen des Gcstcllnngspslichticien lag, stets mit Geldstrafe oder Haft zu bestrafen sind, sofern sie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe verwirkt haden. und zwar ohne Unterschied, ob dieselben hinterher zur Einstellung gelangen oder nicht. Die Strafe habe selbstverständlich auch cinzutreten, wenn die Betreffenden gar nicht erschienen seien. Die in den Absätzen 2 und 3 des 8 21 Nr. 7 a. a. O. den Eriatzbebörden ertheiltc fakultative Besugniß. den ge- naniiien Militärpflichtigen die Vorthcile der Loosnng zu entziehen bezw. dieselbe gegebenen Falls als unsichere Hecrespflichtige zu be handeln. bczlele lediglich Maßregeln, welche für die niilitäusche Eontrolc »vthwendig seien. Diese Maßregeln seien nicht als Strafen in dem Sinne zu betrachten, daß infolge derselben die Ver hängung der erwähnten Geldstrafe odcrHaststrnfc ausgeschlossen werde. — Es bedarf wohl keines Apclls erst an den Patriotismus und die Humanitätder Herren Arbeitgeber, daß sie die von ihrem Arbeiter- personal zu den 12tägigcn Relervisten-Hebungen Eingezoge nen nach Beendigung der Uebung sofort wieder in ihre alte Stellung treten lassen. Mag dem Arbeitgeber auch inanchc Unan nehmlichkeit durch das längere Fehlen nvthwcndiaer Arbeitskräfte erwachsen, werden sie sich wohl doch nicht den Vorwurf znzielien wollen, einen Arbeiter entlassen zu haben, weil er einer Pflicht für König und Vaterland genügte. Sind doch die ans Tagesverdienst angewieseiicn Reservisten, wenigstens soweit sie verhcirathet sind, durch die Elnzichung ohnedies in eine mißliche Lage verletzt! — Heute uild morgen treffen bei allen in Sachien narnisonircn- dcn Fußtrupven Reservisten zu einer 13tägige,i Uebung ein. — Welcher Beliebtbcit sich unser Zoologischer Garten auch in weiteren Kreisen zu erfreuen hat, beweist die Fremicnz während der Festtage, wo er von rund 10300 Personen besucht wurde. Bei günstiger Witterung dürfte sich aber auch >ür diesen Sonntag Gelegenheit zu einem solchen Massenbesuch dielen, zumal das Eintrittsgeld für diesen Tag nur 25 Psg. beträgt. Em immer wieder anziehendes Bild bietet die Halsbandbärmntter mit ihren äußerst mobilen zwei Jungen; sie dvknmcntiit oik eine rinnende Fürsorge für diese Sinößliiigc. Dieselben erstrecken seit wenigen Togen ibre Kletterversuchc bis doch liinans zu dem Dccken-r..iici- gitter »nd kann man da oft beobachten, wie die Alte, das Ermatten der Kleinen genau bemerkend, jede:» etwaige» Unfall vorbeugend, sich unter jene Stelle legt, wo ein Abrutschen den /-.x'rimlmall der ^ SS MrZ ^ Mk» »L'
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