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1178 kürlich entschuldigend: „Ich habe mich nachgerade ganz daran gewöhnt, das, Bera ihre Anfälle hat Daher sehe ich auch nicht allsoaleick Gespenster, wenn wieder mal eine Verschlimmerung in ihrem Befinden eingetreten ist." Arend sagt sich, daß aus dem hübschen Mädchen eine bildschöne grau geworden war Jener Balladend in Wesseln tauchte in seiner Erinnerung aul, und jener Moment, wo er seinen Arm um Attas Schulter gepreßt. um die aufzungelnde Flamme in den dusligen Spitzen zu unterdrücken. Er weis,, daß Rita ihn damals geliebt — wenn er gewußt, das, er so bald schon der Erbe seines Onkels sein würde, vielleicht Hütte er ihr dann nicht so geflissentlich >ede Hojsuung aus seine Gegenliebe geraubt Da betritt Adda den dvalon, er wird ihr vorgestellr und sie wendet sich schnell an ihn mit den Warten: „Bera ist erwacht, wenn Sie jetzt die Freundlichkeit haben wallten, Herr Doktor." Er lächelt ini stillen, daß das junge Mädchen ihm schon jetzt diesen Titel gibt, noch ehe er wirklich den Doktorgiad erworben hat. Er will es als ein gutes Omen aus- fassen für sein letztes Examen, das ihm im Frühling bevorsieht. Rita ärgerte sich, das, Bera nun wieder das allgemeine Interesse sür sich in An spruch nah»'. Es wa: ja wirklich lächerlich, welch ein Wiesen aus diesem bisschen Krank sein gemacht wurde. Es war ja sicherlich nichts Ernstes und allmählich mußte man sich doch daran gewöhnen, das, Bera nicht zu normalen Kräften gelangen konnte. Gerade eben, wo sie. Rita, so hübsch im Inge gewesen war. init Arend zu plau dern. mutzte Adda mit ihrer Meldung eintreten. Adda hatte ja förmlich einen Narren an Bera geiressen und kam sich jetzt natürlich ungeheuer wichtig vor als Krankeil- vslegerin. Wcrüim behauptete ja. das, sie ein besonderes Talent zur Krankenpflege besähe Nun. sie. Nila. Halle wahrlich keine Lust dazu, ihr die Lorbeeren. die sie aus diesem Gebiete erntete, streitig zu machen. Arend blieb bis zum folgenden Bormiltag in Lindenbruch Beras Zustand halte sich über Nacht gebessert. „Ich dachte es mir ja gleich, das, Ihr Euch unnötig erregt habt." sagte Rita übellaunig, nachdem Arend sich verabschiedet hatte. Di? Schewilern sagen einander im Boudoir der jungen Frau gegenüber. „Wadim ist ja immer halb wahnsinnig vor Besorgnis, sobald es sich um Bera ''andelk." suhr sie gereizt sort. „Du übertreibst," enrgegnete Adda gelassen. „Wadim ist die verkörperte Besonnen heit und matzvoll wie immer in seiner doch begreiflichen Sorge um sein Kind" Nita erwiderte nichts, ruckte nur mir den Achseln und sagte dann lässig: „Warum plagst Du Dich eigentlich selbst mit Deinem Ballstaat. Adda. ich habe Dich ja darum gebeten, ruhig die Dienste meiner Kammerjung,er in Anspruch zu nehmen." Adda blickte von der ausgeschnittenen Kleiderlaille aus weißem, matten Wollstoff, welche sie mit einer Spitze garnierte, aus. „Ich danke Dir. Nita. erwiderte sie freund lich, „aber Du vergibt immer, das; ich mich nicht verwöhnen lassen darf. Ich sonne mich nur vorübergehend im Glanz des Reichtums, der in Deiner Häuslichkeit herrscht. Ich mutz aber daraus achten, selbst ineine Kammerzofe zu sein, da ich doch sehr bald sremdes Brot essen werde in abhängiger, besoldeter Stellung. „Das isr Eigensinn bei Dir. Du brauchst gar nicht eine Stellung anzunehmen. Du weißt sehr gut. das, weder Du noch Mama je darbe» werdet. Wadim ist ja da." Die letzten Worte klangen beiläufig sie bestätigten etwas in Ritas Augen ganz Selbstverständliches. ..Wedim l at uns schon viel zu viel Güte eiwiesen." versetzte Adda. „es hieße seine Freigebigkeit inißbranchen. wenn wir noch mehr von ihm annehinen würden. Kurt wird aus seine Kosten studieren. Ich kann sehr gut auf meinen eigenen Füßen stehen, damit M^ina sich nichts zu versagen braucht, was zu ihrer Beguemlichkeit nötig ist." „Du bist eine Phantastin." spottete Rita „Durchaus nicht, ich urteile nur gerecht" „Dann verstehen wir einander wieder einmal nicht." sagte Rita nervös. „Das heißt. Du willst mich nicht versieben und kehrst Dein falsches Ich heraus. Du betrügst Dich leider so ort." „Ich spiele niemals Komödie'" „Dann sindch Deine Nerven die Dich irritieren. Bitte doch Dr. Stürmer um ein Mittel dagegen." „Ach. was sollte mir wohl Brom Helsen oder dergleichen. Mir fehlt übrigens gar nichts." Ueber Langeweile konnte sich die junge Frau nun jedensalls nicht mehr beklagen. Es gab ein lestanüiges Hin und Henabren zwischen Remden. Lindenbruch und Wesseln. Ein paar Tage, nachdem Arend in Lindendruch gewesen war. batten Drissens einen Nachmiliagsbesuch in Remden gemacht. Nelly war nicht zum Bocschein gekommen Frau von Heizern äußerte ihr lebhaftes Bedauern darüber, daß ihre Richte durch eine - 1l?V - Erkältung, die sie sich aus einer Fahrt im Schneetreiben zugezogen, noch immer an da» Bett gesegelt sei. Rita lächelte ein wenig spöttisch dazu. Sie glaubte nicht recht an Nellus Krank heit, war vielmehr der Ueberzeuguna. ihre ehemalig« Freuirdin wolle «ine Begegnung mit ihr so weit als möglich hinausschieben. Ihr. Rita, war es jetzt ja gleichgültig, wie die Gräfin Löhn ihrer gedachte. Der Gras war sichtlich unter dein Zauber ihrer Schönheit, was ihr nicht wenig schmeichelte, obwohl sie ihn mit eisiger Höflichkeit be handelte. Sie wußte es ganz genau, daß der Gras und seine grau doch in den nächste» Tagen nach Lindenbruch komme» würden. Löhn hatte ihr davon gesprochen. Er be absichtigte. mit Drißen in Geschäftsverbindung zu trete». Run halte Ne es dennoch, wen» auch aus einem anderen Wege, wie sie geglaubt, erreicht, daß die>e hochmütigen Ariuokratrn sie als eine ihnen in gesellschaftlicher Hinsicht Gleichgestellte begrüßen mutzten. In Remden war Famslientag Das Programin sür den ersten Tag lautete: Diner der Familienangehörigen, ohne Hinzuzlehung der Gutsnachbarn. Ai» zweiten Tag war der vielbesprochene Ball, zu dem die nahe und sernc. Rachbarschast geladen war. Rita hatte Gelegenheit, sich davon zu übcizeuge». welch eine bevorzugte Stellung ihr Gatte in der Gesellschaft einnahm. Es war ihr dies noch nie so sehr ausgesallen wie gerade jetzt in diesem großen Kreise, der säst nur aus Repräsentanten alter Adelsiamilien bestand. Kurz vor dein Fest halte es — eigentlich zum erstenmal — eine Meinungsvcr- schiedenheil zwischen ihr und Wadim gegeben. Sie hatte den Stahlstich aus dem Borsaal entfernen lasse», und er hatte ihren Grund hierzu als unmotiviert und kindisch bezeichnet. Da war Rita heslig geworden. „So gilt Dir die Anordnung Deiner ersten Frau, aus deren Wunsch das Bild dort hiiia. iuehc als meine Bitte," hatte sie ausgeruse». „Du vergißt, dah Du nie bittest, sondern nur befiehlst." lmttc er kurz erwidert. Bor Erstaunen land Rita gar keine Antwort. Sie begriff gar nicht, daß seine Gedulo mit 'hien Einsällen und Launen auch einmal ein Ende haben konnte, sie ver band es nicht, daß er verletzt und verbittert war. weil er sah. daß er vergeblich um die Liebe seiner Frau warb „Weshalb dost Du mir denn bisher immer in allem nachgegeben, Wadim. und mir wiederholt gesagt, daß ich nur zu befehle» Hütte?" ^Weii ich Dich liebte, Rita." kam es gepreßt von seinen Lippen. Dann hatte er. ohne weiter ein Wort zu verlieren, das Zimmer verlassen Rita war in Tränen ausgebrachen. „Liebte." hatte er gesagt. Wollte er damit avdeuten. daß ihre Macht über ihn zu Ende sei? Liebte er sie nicht mehr? Sie hatte sich au-geweint wie ein trotziges Kind: wen» der Ball in Remden nicht gewesen wäre, so hätte sie es iertig gebracht, tagelang zu schmollen. Als sie ein paar stunden nach her durch den Borsaal ging, war sie halb und halb davon überzeugt, den Stahlstich aus seinem alten Platz zu finden — aber die Stelle an der tiesroten Wand war leer . . . Ein triumphierendes Lächeln glitt über ihre Züge. Sie hatte auch in dieser an und sür sich belanglosen Sache ihren Willen durchgesetzt. und das ersüllle sie mit Genug tuung Sie wollte wenigstens herrschen, wo sie nicht liebte. Eine gewisse Gereiztheit gegen Wadim war aber in ihr zurückgeblieben. Sie fand immer wieder etwas an ihm zu tadeln. „Er vergißt neuerdings seinen Jungen über Bera," äußerte sic eines Tages ihrer Mutter gegenüber. „Es ist doch selbstverständlich, daß sich Wadim viel mit seinem kranken Kinde beschäftigt," erwiderte Frau Grönholm. „Natürlich. Du sindest ,a jede Handlungsweise Wadims tadellos." warf Rita hin. „Ich bin davon überzeugt, daß'Du im Grunde genau so urteilst, wie Mama und ich," jagte Adda. „Es ist nur de: Widerspruchsgeist, der aus Dir redet, Rita." „Gottlob, daß Ihr es dock endlich ersaßt habt, daß Ihr bei mir, wem, von Zvaduns Bolltommcuhcil die Rede ist, immer aus Widerspruch stoßen werdet. Du. Adda. und Wadim versteht Euch ja ausgezeichnet, wie ich besonders letzthin bemerkt habe, Du hättest entschieden besser Mr ihn gepant wie ich." „Wie kannst Du nur so reden. Rita." Ader die junge Frau fuhr in gereiztem Ton fort: „Ich hasse nur, daß Vera nicht zur ungeeignetsten Zeit ihren Anfall bekommt. Diese kleine Person, um die sich dann alles dreht, wird mir am Ende noch den ganzen Ball, aus den ich mich so sehr treue, verderben." „Du bist herzlos. Rita." ries Adda empört, und Frau Grönholm fügte beküm inert hinzu: „Kind, sei doch nicht so impulsiv, denke nur, wenn Wadim Deine Worte gehört hätte." ^So wäre cs kein Unglück." (Fortsetzung Dienstag.» l iii Iv,Iv Vrriirv! Mime LIegailr in üer Figmü! I bei Tomen mit starkem Leib: eine uuübertrosseiie Spezialität, ! weiche die stäikile Figur schlank cmheine» lützk. — Beänemsler, . geiüudeilec Sitz, lumttwile Berdeckung etwaiger Mängcl in der -1 Figur. -»tnuciki« I> I das sind die anerkgniilen js Bmzügc unserer I4or-»vtl8 »«,-!> Na«««. Anjertiguug allcr- '' schnellstens. §LLll8. ilvl'88tt-IlN!U8t!'i8 ffLU I>M3 lätlNV, Dresden» Ludwig Nichrer-Ltr. 15. vt.» Ecke Reikigerstr. Kein Laden, nur Atelier deshalb so billige Preise. 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