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- U80 - Für die Frauenwelt. Ueber di« Entstellung de« Direkt»»«- Kostüms, des „Kleides der Grazien", berichtet Pro fessor Ed. Heyck, der bekannte Historiker, in Belhagen und Klastngs Monalshesten: Zwei schon ältere deutliche Tendenzen münden in ihm zusammen. Erstens sie klassizierenbc. Die Antike steht hinter aller gediegenen und aller dilettantischen Bil dung des !8. Jahrhunderts. Die ganze Phantasie und Auadrucksmeise werden von ihr versorgt, seit Jahrzehnten ourchdring! sie, wenigstens in Ankündigungen, die Architektur, die Stilsormen der Möbel, d!q Malerei, seit 17ü«i nimmt man wahr, daß auch die Tracht einmal von der Antike erobert werden wird. Reynolds junge Ladies bekränzen Hermen, sic opfern den im Park ausgestellte» Grazien, dabei haben sie selber den Verzicht aus schnürbrust und Reifrock schon getan. Pariser Malerinnen tragen ein heilenisches Hausgewand, und antike Ateliersestc kommen aus. Das ist die eine Ursprungslinie der Directoire. Die andere kommt aus dem englischen Landleben mit seinem Reiten, selbst- kutschieren, seine» Spaziergängen und Be wegungsspielen aus dem grünen Rasen. Diese ganze Lebenssükrung lüsit nur dann die allgemeine Bersaillcr Mode noch er träglich sein, wenn man sie sehr stark per einsacht. klm 17tiö erblicken wir in Eng land das einheitliche Kleid, das vom leicht geöffneten Halse bis zu de» Fügen ohne viel Unterzeug die Figur umfliegt. Unter dem Busen wird es durch ein Baud oder eine stosfschärpe gegürtet. Dann beginnt man, noch in den Togen Marie Antoinettes, das englische „Desliabill-" in Frankreich zu tragen: so heistt ja hier alles, was nicht das ganz steife, offizielle Gesellschaftskleid ist Die englische Eroberung von Versailles setzt ein, das bisher die Herrschaft der Mod ' ausgeüdt, und von da greift sie beständig um sich. Direkt gesehen, kommt aus Eng land das ganze ..Directoire" nebst „Kon jitlat", seine Aesthetit der überlangen F>. guren, seine Greis und Ballspiele im' Freien, seine Geselligkeit aus dem Lande, die Promenaden zu Pferd und Wagen, die Wichtigkeit der Rennen, die Sitte, dag die Damen ihr Kabriolett kutschieren müssen, mit oder ohne Jockei hinter sich, das Recht ! der Damen aus einen guten Appetit, das Ende der Migräne und des „ewigen Weh und Ach", die Gleiwaültigteit gegen dos ? Wetter die sehr vielen der dünn gcklei-! beten Grazie», besonders nach den winter lichen TanzgcseUtgkeiteii. verhängnisvoll ? wird . und eine derbe ostentative Gesund-! hcitsluji. Und noch etwas. Das — Waschen. Bon! dem Zustand vorher ist besser nicht zu reden,? da man zu übertreiben scheine» mühte.? Man mag über den Entblösziingsrousch uni! ltzlli) denke», wie man will, cs bleibt ihm! setn Verdienst um die festländische Körper- reinlichleit. Seitdem kann man in der Tat aus die sogenannten Alouches uud Schön heitspslästerchen verzichten, die keineswegs nur aus Kaprice getragen wurden, sondern viel eigentlicher wegen der ewigen cntzü" beten Porenoerstvpsungen der Haut. Mit der Gesundheit und den, täglichen Waschen nehmen nun auch das Baden —. bisher eine „sommerliche Unsitte des gemeinen Landvolks" , das Schwim men und die Seebäder (anstatt der zur ge sellschaftlichen Kur besuchten Mineral- thermen) ihren Siegeszug aus den Kon tinent. Die Einmaligkeit der Kinderkrankheiten. Der Glaube daran. Hatz der Mensch ge« wisse ansteckende Krankheiten nur einmal in seinem Leben bekommen kann, ist so weit verbreitet und eingewurzelt, dah man viel sach die Acuszerung hören kann, es sei gut, wenn ein Kind eine solche Krankheit ein mal bekommen und Überstunden habe, weil es dann wenigstens vor einer Wieder holung gesichert sei. Diese Anschauung gilt namentlich von den gewöhnlichen Klnher. krantheiten, wie Masern, Scharlach, Keuchhusten und Diphtherie, di« immer gefährlicher zu werden pslegen, se höher das Lebensalter des Ertränkten ist. Die austerordentlichen Fortschritte der Heil künde und Gesunüheilspslegc haben nun zunächst die Annahme zerstört, dast etwa jedes Kind Masern oder Keuchhusten be tommen müsse, obgleich in der Tat leider immer noch nur wenige ganz davon ver schont bleiben Dann aber hat die Frage der sogennniiten Immunität, des Gefeit seins durch eine einmalige Erkrankung gegen spätere, genauer untersucht werden müssen, weis die allgemeine Beobachtung, die sich zu jenen, Volksglauben verdichte! hat. nicht ohne weiteres als zuverlässig he trachtet werden konnte. Dieser überaus wichtigen Frage hat sich Dr. Widowitz aus Graz zuqewandt und dos Ergebnis seiner Forschungen in der Wiener Klintsch--» Wochenschrift veröffentlicht. Danech werden folgende Regeln ausgestellt: Divhtheritis. die Ansteckung mit Streptokokken oder Staphylokokken (dazu gehörig der Gelenk rheumatisinusj, Rose und Influenza geben keine dauernde Sicherung gegen eine wiederholte Erkrankung. Scharlach verschafft meist, oder nicht immer, eine dauernde Immunität, ebenso Keuchhusten. Bei diesem scheint aber der Schutz nur bis zu einem gewissen Alter, etwa bis zum :üi. Lebensjahre, zu währe». Ria fern uud Ziegenpeter verleihen dauernde Immunität Der letzte Latz widerspricht den bisherigen Ersahrungen/da Fälle von wieoerholtcr und sogar häufiger Er trautunq au Masern bei Kindern als Aus nahme sicher Vorkommen. MtckM Erscheint täglich A«». Lonntag den ltt Dezember. Schicksal über Dir. Romcin von -v. von Lch illid. <17. öarvcdunm) 1k. Kaoitet. Alb Arend nach Lindenbruch fuhr, dachte er daran, dah er Rita am Krankenbett ihrer Stieftochter Wiedersehen würde Im Vprsaal in Lindenbruch trat ihm Drisfeu entgegen, der ihm herzlich für sei, Kommen dasikle. ..Zum Glück ist vor einer Viertelstunde Schlaf eingetretcn," referierte er als kann über Perus Zustand und geleitete Arend in das Krankenzimmer, das mall rr leuchtet war. Hinter dem mit grüner Seide bezogenen Wandschirm, welcher das Kinder Veilchen umgab, erhph sich beim Eintritt der beiden Herren eine schlanke Gestalt, Aren? sah nur undeutlich die Umrisse eines dunklen Köpfchens, dann zog sich die Kranken Pflegerin zurück. Arend schenkte ihr keine Beachtung, er war mit jeder Fiber, mir jed-m Gedanken beobachtender Arzt. Berns bleiches Gesichlchcn erzählte ihm eine lange Geschickte von Leiden und unheilbarem Siechtum. „Wenn die kleine Patientin erwach', ist. io werde ich sie sorgfältig untersuchen." sagte er flüsternd, in den matten Lichrkreis oer Lampe zurück? retenv. „Ich habe ja jede Hofinung ans endgültige Besserung im Zustande meines Kinde,' ausgsben müssen," erwiderte Drillen trübe, während er mil A-end durch die lauge Zimmsrreihe in die Grsellschastsräum.- hinüüerichrilt. „Ban einer Kur im Ausland' versprechen sich alle ärztlichen 'Autoritäten, die ich in, Lnuie der Zeit konsultiert haUe. nichts. Die Kleine würde eine Luftveränderung nicht einmal gut ertragen." Dann erzählte Drissen. dah der Klrchspielarzt. der gestern dagewesen, der gegen- wärtigen Verschlechterung in Berns Zujtvnd keine besondere Bedeutung beigemcjsen Hab-' Heute aber^sei der Krampsanfall besonders heftig ausgetreten, und da Dr Stürmer zu einem Schwerkrc-nkeu über Land geholt morden sei. habe er sich kurz entschlossen. Arend nm seinen Beistand zu bitten, aa der Arzt aus der nächsten Kreisstadt, bet den herrschenden Wegevethältiüssen nicht vor acht Stuirüen hätte da sein können. „Dar, ich sie nun in den Salon meiner Frau geleiten, wen» ich nicht irre, so sinh Sie. Herr von Donar, und meine Frau alte Bekannte?" „So ist es," bestätigte Arend. Als Drissen die Portiere aa der Tür zu Ritas Salon zurückschlug, bot sich ihm und Arend ein entzückender Anblick: Rita knieie aus dem Hellen Teppich mit bunte,'' Lire ublumen muster und spielte mir. ihrem Knaben. Sie erhob sich aus ihrer knienden Stellung just in cem Augenblick, wo die beiden Herr-',, einiraien, sie beugte sich schn-ü herab, üni den Kleinen, der ihr jauchzend seine Aermchen entgeqcnstreckte, hochzubcben Die Herren hatten sich ihr aui den, weichen Teppich unhürbar genähert, nun wannte sic sich um, das Kind tu ihren Armen haltend, und soh sich ganz unerwar<ct dem Manne gegenüber, dem sie vor Jahren ihr Herz geschenkt hatte. An solch ern unvermitteltes Wiedersehen hätte sic nicht gedacht, sie suhlte, dag sie Heist errötete, sagte aber ganz unbefangen, Arend die Hand zum Gruß reichend „Ich freue mich, Sie bei uns begrüsten zu können, man sagte mir vorhin, dc> Doktor sei gekommen, es must wohl e,n Mißverständnis gewesen sein. Wie ist es Ihnen im Auslände ergangen, Herr non Donar? Sic sind sehr lange drauhen gewest» nicht wahr''" Drissen hatte ihr das Kiitd aus den Armen ge-wnunen, sie lrcd nun Arend ein. Platz zu nehmen. Er wunderte sich, dast sein Kommen sie überraschte und ferner, datz sie sa ruhig mit ihrem gesunden, blühenden Kinde tändelte, wahrend brühen die kleine Bern schmor leidend, vielleicht hoffnungslos daniederlag. Sie fragte nicht einmal nach dem Befinden ihrer Stieftochter Da brachte er selbst das Gespräch aus das kranke Kind, und als sie eriubr, bau er heute Dr. Stürmer an Veras .Krankenlager vertrat, sagte st^ sich gleichsam »vmill //all- Fo//</s Ls/PL?Lis/sk'/,L'/s 1ck/«7k-s/r. /tcko? r/e/r Hu/ /uz- /s/c/r/s uzzü' Lu5§//?s/7«/s /)§?77S?7/7s/T§, /u> /s/^/s //? LVo/<7§, (?o///sz'§, u. §. X?. />? s//su /'s/SNB/s?? /'DS/LSZ7. Ich hatte proste P >oUcii m mrr SI'8llLlL»88IK« zu anstersewöhnlich K>N>N«II I^L'VLGVII gegen bar an mich zu bringen. sovvv Nvtvr VIU8M- «aä Mviävr8tottv, als «itinv und sowie die neuesten Muster der Laison. I^in Posten hochfeine I»r>i!>c>iil,-i l>c-. eirea 110,1:» breit .... Meter 3,20 bis Ein Posten modenic circa 9.', 1» breit Meter 1.30 bis L» Ein Posten reinwollene «'Oc-vI«>i!->, ciica 9ä I!" breit Meter 0,03 bis 2.M klein Poktcn rctnwvlleiic ea !>>>><, breit Meier 1,73 biS 9.Pi./k Ei» Posten moderne I1««»»c'i»i»uii, circa II" drcik Meter nur 2,-10 -»l Ein Posten IO»8''n-I.ni„n>-, circa !<-ä lneit Meter nur 1,10 .« Ein Posten ganze Blnse für nur 1,30 und 1,73 6 lHro«80 I'.irtio Hochs. ILonrilSiilnt-U, 8vii6 I 10 III rr.sv ck, 8orlv Ein Posten beiscre kll-as.d-»»!' ganze Breite .... Bezug stir nur -1,00 ,ck Ein Posten bcllere 8tanw«»>vlnen» ganze Breite Vczua iur nur 3,80 Ei» Posten be'iercs ganze Breite B-'zng tnr nur 3.80 .ck Ein Posten dest'ere Vvttüc'l»»»!', ganze Breite ....... Bettuch tnr um 1,30 M Ein Posten bessere Unucllü« Iion Dutzend für mir 0,00 > Ein Posten bessere vOc-nt«» Meter von 13 bis 83 ' Ein Posten bessere II«'»i>I<>»-l!ni « tic ntt' Meter von 33 bis 73 II 10 m 4,SO.'?. 8v»'io III 10 io 8v>'io IV 10 »i ^ ck-ipor-»« k»avtie und Nne'IoiKtn-Nküit« zu Herren- und Knabcn-Aiizügcn 80-10 nutcr dem regulären Preis. Oii-«»!«« U»«rtte I»«»»«»'« IL«»1üm»t«1I«, 139 am breit, ganzes Kostüm für nur 0,00 .E Oir»»»« I»«rtl« Iioolil'«!«« I4o»tün>»1«t1«, 139 em breit, Meter 3,30 regulärer Wert 3,00 .6 Tesg, 0>ar0in«n, Vltnas««, Novtler««, HIäd«I-I>Iü»«I»v, sowie T.«>d«L»«Ii«, ^>oi iv>aIvL»eIie, 8«I»üvLen u w !Nnn<'Ii«»t«n-ire8l« zu I^nak»««-1nrü<r«o, Oanimet-lkest« in unerreicht großer Aarbenauswasil fast zum halben Preist ök>9 Tutzend r«1»I«In«n« Dasolieiilüolier, garantiert a unter regulärem Preis. k^ssts- un6 ^SktiSWLl'SN-I-iLUS, DM" «rr» Irr» KsTLttBSL»», DM. nslis Lsssl sSs