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Nein: 7 ilbc» lo>l,n Id Pige 7inl<ie.:, i,r die Moniog» Nummer »der nach emem ileüiag» die Peiilteite Plge. S,r. 253. Z»>aii;igstcr Jahrgang. Mltredaeteur: vr. Ln>«I Für das Feuilleton: N»rt»»«nu. Tressen, Freitag, 10. September 1875. Politisches. Die Wallfahrt nach Lonrdes unter Anführung unseres sächsischen Landsmannes, des ehemaligen päpstlichen Zouaven- «ffieierS Gras Franz von Stolberg, nimmt augenblicklich das öffentliche Interesse in einer für das sächsische und für da« deutsche »Nationalge;uhl höchst peinlichen Weise in Anspruch. Wir haben bis znm letzten Augenblick gehofft, daß die deutsche Reichs regierung oder die sächsische Negierung die ungeschickte Demonstration verhindern werde. Wir haben geglaubt, daß die geringe Thcil- nnhme, welche das abenteuerliche Unternehmen in der streng-katho- ischen Lausitzer Gegend fand, die Abmahnung milder katholischer Geistlichen, die üble Ausnahme, welche selbst ultramontane Zeitungen den Pilgern in Frankreich in Anssicht stellten, den Grafen selbst ver anlassen würden, von der Wallfahrt nach Lonrdes abzustehen. Nichts von alledem ist eingetrvffm, und die französischen Zeitungen melden, daß an, 7. September die deutschen Wallfahrer in Paris angetvmmen und nach wenigen Stunden nach Jssoudun weit r- gereist sind. An dem Tage, wo ganz Deutschland den Sieg von Sedan jubelnd feierte und sich daulbar der Begründung einer festen einigen Macht erinnerte, welche französische Ländergier und mölsche Pfafsen- Ust so lange verbindett, am 2. September fuhren Gras Franz von Stolberg und seine junge blasse Gemahlin von Schloß Näckclwitz zum Bahnhof Kamenz. Keine Flagge wehte vom Schloß, kein Freudenzcichin lüuocte im Torf Näckclwitz dieBedeutung dcsTagcs von Sedan , hatte ja doch die Sicgeskunde vor 5 .Jahren daselbst die gleiche Teilnahmslosigkeit gesunden! Die ganze Gegend trug ein Werktagsgewand, nur eine einsame deutsche Fahne flatterte ans dem Hause eines protestantischen Braunkohlenbesitzcrs nt dem be nachbarten Schmeckwitz. In Dresden sammelten sich zwei Tage später die sächsischen Mitreisenden, und zu dem gräflichen Paar sto ßen Kaplan Scholze aus Eroslwitz, ein Krämer auS Eroslwitz, ein Maurer aus Guhra, ein Oeconom ans Ostro und zwei Occonomen, Pater und Sohn, aus Säuritz. Zu diesen sechs sächsischen Wall fahrern gesellte sich noch ein wendischer katholischer Bettelmönch aus dem Kloster Numburg in Böhmen Die Reisekosten waren ans 120 Tialer fcstgesi tzk, wie wir dein „Katolski Posol" entnehmen. Das wendische katholische Kirchcnblalt bringt über die Wallfahrt fol gende Einzelheiten: „Die Fahne, welche Marie Alacoque (der Jung frau vom h. Herzen Jesu) von den Deutschen geweiht wird, zeigt auf blauein Sammt ein seidenes Bild die unbefleckte Jungfrau Maria in weißer Kleidung mit blauem Bande und langem Schleier; auf der einen Seite kniet der Apostel der Deutsche», Bonifacius, auf der andern die heilige Elisabeth von Thüringen. Die Zeichnung zu dieser Fahne lieferte Fräulein von O>-r in Dresden, die Anfertigung geschah in eimm Kloster :n Aachen. Im August d. I. erschienen Graf Franz Stolberg und sein Berwandter, der preußische Major a. D. von Nochow, Nedaeteur dis katholischen Bcllsbialtes für Sachsen, in den wendischen ustlnstischen Easinrs zu Kuckan und Faßnitz, um Theilnchincr für oie Wallfahrt zu werben. Die heilige Sicbeuzatzl ivae der ganze Erfolg ihrer frommen Mahr. Gras Stolberg ist in Test erreich geboren, wurde in Brauna bei Kamcnz cnoaen, diente erst aG Tsßeicr in Oesterreich, trat aber bald in päpstliche Dienste. Im Fahre I87i> ward er von den in Nom eindringciiaenItalienern znm Gefangenen gemacht und freund lichst ersucht, sich in die sächsische Heimath znrückznbegebcn. Als Se. Majestät König Albert nun im vorigen Jahre in deutscher Felvmarschalls-Unisorm die Eamenwr Gcaeuo bereiste, be grüßte der deutsche Graf den echtdeulschgesimilen Landesherrn in der Uniform ein.s päpstlichen Zouavui Tsficiels. Auf derchBrust des Monarchen glänzte das schlichte eisen ne Kreuz, auf der des sächsischen Edelmaunes die gost enen päpstlichen Schlüssel. In Niens trafen die dem Vaterland mtfremdAcn deutschen Pilger, deren Zahl inzwischen bis auf 80 gestiegen war, wit 20 Hollanvern und -1-10 Belgiern zusammen,' zumeist aus Geist lichen, alten Frauen und jungen Burschen bestehend. Gras Stol berg war indessen vorausgereist und erwartete die Anlunst der Pilger, den Arm mit einer Binve in den deutschen Farben geschmückt, am 7. September d. I. ans dem Nordbahnhofe in Paris. Die Polst-'' war taktvoll genug, den Grasen zu ersuchen, diese Binde sofort abzu- nehmen, ebenso mußten die Pilger, welche Nachmittags OM Uhr ein trafen, das Pilgcrlreuz ablcgen. Nur wenige Zuschauer hatten sich auf dem Bahnhofe eingesundcn und schauten thcilnahmlos auf die kleinen Trupps von je 10 Mann, welche sich lautlos nach der .Kirche Xoirv I)um<- cka» Vietoire« begaben, wo die geweihte Fahne aufge stellt war und ein Geistlicher die Pilger mit einer kurzen Ansprache begrüßte. Um 11 Uhr ging die Fahrt nach Jssoudun weiter, welcher Ort die zweite Station der Wallfahrt bildet. Von dort geht es nach Paray le Monial, wo die Gnade» «irche zum allcrheiligsten Herzen steht und wo einst die Jungfrau Alacoque mit unaussprechlichem Entzücken begnadet worden ist. In Lonrdes werden die »Wallfahrer .".Lage lang sich an der heiligen Quelle laben und dann selig erquickt am 15. September, früh 7 Uhr, wieder in Paris eintreffen. Der clericaleMinistcrBnsfet nahm von dcrWallfahrtdurchaus keine Notiz; das ossicielle Malt, der Moniteur, kannte sogar nur die Anlunst von belgischen Pilgern, unter welchen man keine deutschen Pilger bemerkt habe; die Polizei jedoch war in Paris bei Ankunft der Prozession zur Verhinderung etwaiger nationaler Kundgebungen stark vertreten. Ob sich das ehemalige Mitglied der französischen Gesandtschaft in Dresden, Mr. d'Ideville, zur Begrüßung des sächsischen Grafen eingesundcn Hai. ließ sich nicht ermitteln. Mr. d'Ideville hat in seinen Memoiren seine Erlebnisse in Dresden in einer so tendenziösen Weise dargcstellt, daß man berechtigt ist, ihn zu der verschwindend kleinen Zahl derjenigen Franzosen zu rechnen, bei welcher die clericale Demonstration des Grafen Stol berg Beifall findet. Der Verlust der Gesandtschaften ist in Dresden einst schwer beklagt worden, wenn dieselben aber nur dazu gedient hätten, über unsere sächsischen Verhältnisse im Ausland eine so grundfalsche An schauung zu verbreiten, über verehrte Persönlichkeiten so leichtfertig abzuurthcilen, wie dies durch Herrn von Jdeville geschehen, dann beklagen wir diesen Verlust nicht länger. AnS seinen Schilderungen lernten wir Frankreich bester kennen, als das Land Sachsen, welches er schildern wollte. Wenn Beamte des Kaisers Napoleon, mehr für Rom als für Paris wirkten und in den Orleans das Heil Frank reichs erblickten, so erklärt sich mancher Jrrthum des kaiserlichen Eabinets durch die Widerwilligkcit der auswärtigen Agenten. Die sieben Reisegefährten des Grafen Etoibcrg und einige mit schwerer Krankheit behaftete deutsche Adelige, welche sich über Luxemburg und Metz dem Zuge noch unterwegs angeschlossen haben, sind leine Nevrasentantcn des deutschen Volkes. Die Gebilde einer überreizten Sinnlichkeit, erstanden in der Einsamkeit eines traurigen Nonnenklosters, mögen entnervte Schwächlinge mit kurzem Begeiste rungsrausch erfüllen; die ungeheuere Mehrzahl des deutschen Volkes schöpft seine Kraft ans einer reineren Quelle als der von Lourdcs, ans dem germanischen Nornenbrunnen freier tiefreligiöser Sittlichkeit! Locales nnd Sächsisches. — Gestern früh 6 Uhr ist S». Maj. der König mittelst Extra- zug von Niedersedlitz weg nach Löbau gefahren, im Schlesischen Bahnhof wurden bei einem kurzen Halt die ihn begleitenden Herren Offiziere ausgenommen. Tie Rückkehr wird heute erfolgen. — Se. Maj. König Albert von Sachsen nnd Prinz Georg, K. H., begeben sich den 15. d. nach Liegnitz zu den in der Nähe da selbst abzuhaltenden Manövern. — In dem nach Beendigung der Eavalcncdivisionsükungcn bei Gohlis abgehaltenen Jagdrennen, dem König Albert, Königin Earola, Prinz unv Prinzessin Georg und Herzog von Eoimbra bei wohnten und zu welchem König Albert einen Ehrenpreis bewilligte, gingen im ersten Jagdrennen Graf Rer, Lieutenant iin Gardereiter- Regiment, im zweiten Floppis Etnnis Premierlieutcnant Schmal; vom I. Ulancn-Negimcnt Nr. 17 und im dritten Premierlieutenant Freiherr von Kralenheim vom 2. Ulanen-Regimcnt Nr. 18 als Sie ger hervor. — Dem in dem Berger'schen FabrikgeschSft in Oederen be schöftigten Tuchmacher Friedrich Feldman» ist die silberne Me daille vom Albrechtserden nnd dem Archneet Bernhard Schreiber in Dresden das Schwarzburg-Sondershausen'sche Ehrcntrcuz 4. El. verliehen worden. — Der Besuch der Gewerbe-Ausstellung wird jetzt, da sie ihrem Ende znneigt ^Mittwoch, den 15. September) immer noch lebhafter. Selbstverständlich steigern sich hierdurch auch die Chancen sür den pccnniären Ertrag des ganzen Unternehmens und schon jetzt kann man nach vorlousiger Schätzung auf etwa 120,000 Mark U cber s ch u si rechnen, eine Summe die bei fortdauernder Frequenz noch steigcn muß. Fast alle früheren Ausstellungen der Art haben Deficits amgewiesen, so das; die Leiter dieses sächsisckicn Unter nehmens mit größter ENnugthnung auch ans diese Seite ihrer Ochvpfung binblickcn kennen. — Morgen Bormiltag 11 Uhr werden ans dem Verkehr zurückgezogene Easi.nbillets der Creation vom Jahre 1807, im Ge- sammtbetrage von l,<»>0,000 Thlr„ im Verbrennhausc im Hose des hiesigen Landhauses, dem Feucrtode geweiht. Wenn alle diese Papierchen ihre Schicksale berichten tönnlen, welche Romane schau rigen und freudigen Inhalts würden da zum Vorschein kommen. - - Wiederum ist eine „brennende" Verkehrsfrage auf die beliebte lange'Bank geschoben worden - die aber deshalb nicht gleich selbst Feuer sangen wird. Seit der Begründung der Pferdebahn ist die Blasewitzer Straße für anderes Fuhrwerk nur mit Hemmnissen passirbar; entweder der lausende Verkehr oder die Löcher neben den Schienen erschweren den Last und Fuhrivagen sehr das Fortkom men. Nun wächst die Iohanustadt, Ncnstriesen und der Waldpark, jene einzige Villenbananlage bei Dresden, wo inan sicher ist, daß nicht vierstöckige geschlossene Häuser projcetirt und gestaltet werden. Aber die Blumenstraße, die hier heraus entlastend eingrcifcn mußte, wird nicht gebaut: bewahre, das Geld >80,000 Mark: ist bewilligt, die Noth anerkannt — plötzlich indes; findet jetzt der Stndlrath, das; die Fluthlinie nicht klar genug feststche. Wann wird denn endlich dies llcinc fehlende Stück, das doch vorn und l,inten anschließen muß, also selbstständig keine neue Fluthlinie be rührt, ausge—rechnet, daß cs cndgiltig stimmt? — Nachdem die Eliasstraße seit Monatsfrist von Wagen gar nicht, von der Pferdebahn nur im Schritt befahren werden darf, weil man — für Dresden etwas ganz Neues — zum Schlcußenbau die Straße aufgewühlt hat, ist seit gestern der Durchgangs-Verkehr ganz alle und sümmtliche Passagiere der Pferdebahn müssen umsteigen. Wie oft ist das nun schon an dieser unglückseligen Wühlstraße verfügt worden! — Vorgestern Abend kurz nach 6 Uhr wurde nahe der Löß nitzstraße ein Wagenrücker der Schlesischen Bahn von einem Dahn zuge über Beine und Unterleib gefahren und dadurch sofort gelobtet. Der Verunglückte, Namens Schneider, soll dem Vernehmen nach während des Fahrens verbotswidrig ans ein Trittbret gesprungen und herunter gefallen sein nnd auf diese Weise scin beilagenswerthes Ende selbst verschuldet haben. — Ein im schlesischen Bahnhofe beschäfligter Zimmcrmann war vorgestern Abend nach beendigter Arbeitszeit über die Bahn- gelcisc gegangen, hatte aber einen sich ihm nahenden Bahnzug außer Acht gelassen und war dadurch überfahren und an den Beinen der art verletzt worden, daß sich eine Amputation derselben nothwcndig gemacht hatte. Kurz nach derselben ist er jedoch verstorben. - Oelsen t l t cl'e Sitzung der Stadtverordne ten. den 8. September, unter Vorsitz de« §enn gwlratb Acker mann und Mttanwcscntzclt dcö Herrn Oberbürgermeister Ploten» Hauer. »Nach Eintritt in die Tag sordnung gcnedmigt taö Eol- legiuin die Penslonirimg des Einnehmers Puschel, während cs die vom Stabiralb erbetene Entschließung über die Verwendung der WilS'schen Legatzinien vor der Hand noch auesetzt, hierauf aber sich damit einverstanden erklärt, daß Herr Bürgermeister Nenbcrt vom l. Januar 1876 ab ln Ruhestand trete und die Pension nach dem Vorschläge des Stadtraihö i» Anerkennung der großen Verdienste dcS Ausscheldendcn am 6l»00 Mark jähr lich festgesetzt werde. Herr Oberbürgermeister Pfotentzauer nimmt darnach Gelegenvelt, dem Eollegium Namens dcS RatheS zu dan ken tiir diesen Beweis der Anerkennung, den man durch die Ge währung dieser etwas erhöhten Pension dem ebebaltigst Auöscheidenden gebe, wünscht der Statt von Herren, daß sie im mer das Glück habenBnöge, solche hervorragende c.rä-te wie Herrn Bürgermeister Neubert zu gewinnen »nd bittet noch, daß man die Wahl eines neuen Bürgermeisters so schleunig als mög lich vornehme. Die Nelle des Gaödlrcetorö und dcS Stadtbau- directors zur Besichtigung größerer Gas'abrikcn in England, Frankreich und Beigün, erkennt das Collegium augesichis der demnächst zu beginnenden Erbauung einer hiesigen dei'ten Gas anstalt als zuversichtlich höchst michlbringevd au und bewilligt zur Bestreitung derselben ein BcrcchnungSgeld von Mark. Ferner giedt man seine Zustimmung zum Verkäme teö Stl't- ungSgrundstückeö der städtischen höheren Töchterschule, grobe Brüvcrslraße, für den Preis von l t«..<>i>s> Mark nnd Wt Be schlüsse über den Ausbau des Gcwanthauscö zu Bureauzweckcn, indem man den Stadwaih ersucht, den Herrn Ac'or -u b. schleu- nigter Begutachtung der bcstchenden Rechtsvcrl'ältnls'e bezüglich der Veriutcthung der Partcrrclocalitäten wiederholt arstzu ordern. Ein Mehraufwand von L48>.» Maik beim Terrassendurchbruch findet in »Anbetracht terklncinbringlichreitvcrsprochencrBcstrags letstmwcn seitens dortiger Atjaccmcn Vcrwilligung. Gemäß eines »Antrags deS Ltadiv. ,st ra u s e wird der <-tadtra!h er sucht, den Plan einer am die Benutzung der neuen Wasserleitung sich gründenden ausgiebigen Steaßcnbcsprcngung sür die ganze Ltadt event. auch für die gepflasterte» Straßen auSzuarbciteu und thunlichst bald dem diesseitigen Collegium vormiegen, und — nach einem Anträge dco Ltadlv. Zeidler mit den ihm zu Gcdoie stehenden Mitteln dabin zu wirken, daß dcr wahrhaft bedauernewerihe Zustand der nscalische» Promenaden iin Innern der Stadt, vom Moritzmonumcnt bis zur MaOenttraße, durch gehörige Besprcngung beseitigt werke, lieber die Veräußerung der unter Nr. Ü4 der kleinen Plaucnschcngasse gelegenen, zur 2. Bürqerschnle gehörigen Eommnnparzcllc Nr. 0U7 an Herrn Baumeister Strunz, werten einige Beschlüsse gAaßl, ebenso wird über einen Antrag dcö Stadt», iw. Wohlrab, die Lrellver trcttmg sür erkrankte Lehrer an der Kreuz-, »Annen- und Neu- slätter Realschule, beschlossen. Hiniichtiich der diesseits beantrag tcn Ausstellung eines Bebauungsplanes für das disponibel wer dende mililärstöeaiische Areal in Ncnstadt-'DrcSken nimmt daS Collegium von einer stattratblichen Millbeilmig Kenntniß und ersticht den Stadttalh nochmalo, den iragilchen Bebauungsplan amzustcllcn. Vicc-Vorstcbcr Jordan spricht dabei seine Ver wunderung ans, daß die Sache noch immer nicht weiter sei. Zum Schluß werden folgende alS dringlich hcwichiictc Anträge vom Collegium angenommen: der des Vicc-Vorstchcrü I o r- da», eine Ellimcruug des Stadlraths an Erledigung einiger bei Gelegenheit der »Beschlüsse über die neue städtische »Anleihe gestellter Anträge bclr.; der der Stadwv. »Bernhard b, A l danug, Zeidler u. i. w., die scGeuiiigstc Umpflatterung der linken Seite der Oberseergasie bclr., und der des Stadtv. Grucke, kalin gehend, das Collegium wolle den Stadtrath er suchen, daß die »Beleuchtung bcr äußeren Chciimiizcrstraßc hon der Schanze a» bis zum Dorfe Plauen - welche ominöse so- gciiamuc „dunkle Stelle" allabendlich zu den gefahrdrohendsten Secncn »Anlaß gicbt in einer dem Bedürfnis; cittsprcchcnden »Welse, und datern dies nicht ehestens durch GaS zu ermöglichen sein sollte, so doch allermindestens durch eine genügende »Anzahl Pen Petroleumlampe» mit thunlichstcr »Beschleunigung hergestcllt werde. — Schluß der Sitzung gegen 10 Ubr. - Folgt geheime Sitzung. - An der gestrigen Dresdner Börse wurde daS Gerücht col- portirl, daß der bekannte Jnduttiielle dir. Strouöbcrg zahiungS- miiäbig geworden ici, und verfehlen wir nicht, tlc Notiz nur mit aller Vorsicht zu bringen. »Vor Kurzem iand hier die Versammlung einer »Anzahl bei der hiesigen Industrieausstellung bethciligter »Aussteller statt, in weicher cs sich darum hantelte, den hiesige» Zahnarzt Ist Block zunächst im Gütlichen zu vermögen, von den cncrmcn Inseraten-Forderungen lur die 'Allgemeine Jllustrirtc Zeilung in,-t und .ui» Mark; veruntcrzugehen, da die meisten dieser Herren glaubte», cö würden ihren »AuSstellungsprodukten in der großen, weltbekannte» Webcr' schen „Illustrieren Zeit nug" Besprechungen zu Theil, während dieselben in einem gänzlich unbekannten, allerdings auch „Jllustrirtc Zeitung" ge nannten und mit dem Vorwent „»Allgemeine" versehenen »Blatte erschienen. Da die gütlichen »Verhandlungen zu einem Resultat nicht sührten, so haben die also Geschädigten die ganze Angelegen heit der hiesigen Staatsanwaltschaft zur Beurtbellung übergeben. »Wie daS »Verfahren dcö Herrn Oe. »Block und seiner Verbündeten vom Standpunkte dcö Staatsanwalts auöicpeii wird, können wir nicht wisscu, von dem Standpnuklc der öüentllchen Meinung ans, die v eliach laut geworden, erscheint cS, sagen wir einfach- sthr verdächtig. »Ans-auen muß dem unbc'angcnen Beurtveiier, daß der Kops der Allg. Jllustr. Zcittmg, resp. dessen Tikcizcilc, in Größe und »Verzierung mit ganz gleichen »Buchstaben auögesührt ist, wie inan sie aus der Webcr'schcii Jliustrirtcn Zeitung findet, und daß dies !o genau nachgeavinr worden, laßt de» Gedanken an eine beabsichtigte Ilnterschtzbimg der Ztittmg, alS ob cö jene altrcnommirte sei, reckst woul aui- komiucn. Sei dem nun aber wie ihm wolle, inzwischen hat die Rcdaetion der »Allg. Jllnsirirten Zeitung ein neues Manöver auSgciührk, welches ohne lange Untersuchung fick» durch sich selbst rächtet. In der letzten Nummer der chrcuwcrthcn „Allgemeinen Jllustrirttn Zeitung" erschien ein »Artikel, übcrscdriebcn „S ä ch- s ische E h r e n m ä n n c r", der folgenden, die ganze sächsische Geschäftswelt beleidigenden und verdächtigenden Eingang bictct: „Wenn es gilt, rechtmäßigen Verpflichtungen nachzulommen, so ist neben dem Türken und Spanier der Sachse derjenige, der mit Hintansetzung des Ncchtsgcfützles und des gegebenen »Wortes sucht, sich diesen Verpflichtungen nach erfolgter Gegenleistung zu entziehen. — So erzählt man sich in der sächsischen Hauptstadt manch interessante Geschichten, in welche die angesehensten »Per soncn Dresdens und Sachsens als Hauptbeldcn verwickelt sind. — Daß es in Sachsen Richter gielst, welche gewissen Gauner streichen ein Ziel setzen, hindert eiinclne Ehrenmänner dennoch nicht, diesen ein Schnippchen zu schlagen und im Vertrauen auf den schleppenden Gang sächsischer Gerichtsbarkeit zunächst in allerhand ,«Marien Experimenten die Herren Gläubiger an der