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Dresdner Nachrichten : 16.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190212168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19021216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-12
- Tag 1902-12-16
-
Monat
1902-12
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.12.1902
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Dresdner Nachrichten. Braunschwelg sPriv-Telj Die ..Braunschw. N N." veröffentlichen rin am -Sonnabend eingegangenes Handichrei- den des Herzog» von Eumderlanb an den unlängst im Di», ziplinarweae verurtheilten Landaerichtsprasrdentcn Dedekind Nachdem ocr Herzog de« Präsidenten für die »unverletzt« Luf- rechtrrhaltung der Siechte seines Hanse» gedankt, wendet er sich -chars gegen da» vor rmiaru Tugen vom Braunschweiger Land! angenommene Regeln,-hastdgrsetz and bedauert das Eindringen Borlage, die d>e Rechtslage verdunkle und gegen da» Monarch Prinzip verstoße. Der Herzog erklärt, an seiner Auffassung vom 2 Nooemder 1884 auch heute noch sestzuhalten und verwahrt sich gegen lede Schmälerung seiner Rechte. reiz lPriv.-Telf Gestern brach im hiesigen Residenz. ! tilosse Feuer aus und zerstörte den ueuerboute« Flügel. Der Schaden ist sehr bedeutend. Die EnistehungSursach« ist.unbekannt Barmen- lPrw.-D«l l Die Eisengariifabrik. .Färberei und - Bleicherei van Martin Holken isl in der vergangenen Nacht größten- Iheils »iedergebran nt Der Fabrikwächler Peter Klein. Pater von lech» >dind«rn, ist verbrannt Breslau. iPriv-Telf Der Dramaturg de» BreSlauer Tlndtthealer. Schriftsteller Mazimilian Schlesinger, ist ge- iiorben. BreLlau sPriv.-Tel > Nach den bi» jetzt vorliegenden Meld ungen sind in den letzten drei, Wochen in der Provinz Schlesien !-i Menseften erfroren — Heute wird auS Gkatz gemeldet, datz -n l?i'0kn>>no zwei Binder ein Niahriger Knabe und e>n lljähriges >?ladchei>. aus dein Schulwege erfroren sind. Wien. Abgeordnetenhaus. Im Einlauf befindet >>ch .-me Iiiterpellation Hindun ob die Regierung bereit sei, der durch das deutsche Reich drohende,, Zollerhöhung ruf Nutzvieh >u ge- e gneler Weife u»l allen Kräften entgegen zu trete» , ferner eine F ntel pellnlion Licht. Kribik ,ind Geuvsien. ob eü richtig sei. dutz >cr Zollkalif zwilchen der österreichischen und der ungarischen Regierung bereits voUgiltig vereinbart worden sei, und ob der selbe noch vor Einbringung in den ReichSralh veröffentlicht werde. Marseille. lüuf den OuaiS herrscht lebhafte Thätigkeit: 'insaminliiiige» werden durch Patrouillen verhindert. Rom Heule Pormiilag ll Nhr iand in Gegenwart de« Königs und der König»», der Konigltl-Mntter und anderen Ptil- chiedecn des Koliiglichen Hauses. sowie der Minister m, Ouirinal vie Taufe der Prinzessin Mafalda statt. Rom Kammer In Beantwortung mehle rer Anträgen fuhrt der Minister deS Aeunern. Prmetti, aus: Ich mutz erklären, datz ich bisher keine amtlich« und halbamtliche Miltheilniig betr. die Kündigung der gegenwärtig geltenden Handelsverträge empfangen habe. Ich bin noch nicht >m Stande, m dieser Hinsicht etwas Voraussagen zu können: den» ich habe keine Keiuttnitz von der Abiichl. die jede der anderen R^ierungen haben mag. ihren Vertrag zu kündigen oder nicht zu kündigen Es ist nicht richtig, datz. wenn d:e Handelsverträge am gl. Dez. nicht gekündigt werden, sie als em Jahr über ihre AblausSsrist verlängert angesehen werden, wdatz die Mitternacht des sil. Dezember von den Interessenten mit all' der Angst erwartet werben mutzte, die ehemals daS Heranuahen deS Jahrtausends verursachte. Rein, nach dem !1. Dezember kann an jedem Tage gekündigt werben, und die Vertrage werden genau »ach einem Jahre, von dem Tage der Kündigung an gerechnet, ablauien. Ich glaube nicht, datz wir sehr ernsten Schwiengkeiien in den demnächstigen Verhandlungen und Abmachungen mit Deutschland entaegengehen. und ich bin überzeugt. Satz die Grundlage der Regelung der Handelsbezieh ungen zwischen den beiden Ländern keiner we'entlicheii Aender- ung unterworfen werden wird. sBraoo! Lehr yut!> 1er gegen- wan>ge Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn ist bedeulend oor- theilhaster sür Oesierrelär-Ungarn als für uns. trotzdem werde Italien gegenwärtig den Perlrag nicht kundigen. Wenn Lester- reic^ilngarn den Vertrag kündige, würden die italienischen Ver treter in die Verhandlungen über neue Vereinbarungen den Geilt höherer Billigkeit und den lebhaften Wunsch, zu einer schnellen Entscheidung zu kommen, Mitbrrngen; aber sie würden nicht um- hin können, alle Positionen des Vertrags einer Nachprüfung zu unterziehen, um zu einer neuen Vereinbarung zu kommen, die beiden Ländern gerecht wurde Ein unparteiliches, ernstliches, ob jektives Studium werde Sen vollen Werth der Ermäßigungen, den der Vertrag Oesterreich-Ungarn aus den bestehenden allge meinen italienischen Tarif zugestcherk habe, derart in'S rechte Lickt setzen, datz man Italien den freien Eingang seiner Weinbauerzeugnisse in Oeslerreiä^ungarn nicht werde verweigern könne». sLebbatte Zustimmung.! Wenn man in Erwägung ziehe, datz allein in Holz und Pferden nach Italien sür etwa 60 Millionen Lire, zum grötzten Tcheil aus jenen Gegenden, einaeführt wurden, wo man am meisten gegen die ttaliemichen Weine schreie, so komme man leicht zu der üeverzeugung. datz auch bei dem setzt in Geltung befindlichen italienischen Generaltartt, der übrigens mit Leichtigkeit durch ein faches königliches Dekret um 50 Prozent erhöht werden könne. Italien zu einer ausgiebigen und aus billigen Grundsätzen be- rufenden Verhandlung gerüstet sei. Er glaube, datz der gegen- warnge italienische Generoltarif genüge, um eintretendenfalls als Grundlage zu Verhandlungen über einen neuen Vertrag mit der Schweiz zu d-.enen. E>n neuer Generaltaris könnte übrigens in 'ehr kurzer Frist ausgestellt und der Volksvertretung zur Genehmig, lng unterbreitet werben, l Lebhafte Zustimmung von allen Seiten.j Die Fragesteller erklären darauf, sie seien durch diese Ausführungen ,atr'eveil gestellt. Rom. iVriv.-Tel.I Die Blätter melden die bevorstehende Kündigung des Handelsvertrags mir Oesterreich-Ungarn. Montpellier. lPriv.-Lel.s Heute begann vor den Ge- ckworenen der Prozeß gegen 106 Araber, die sich am 6. April IM im Dorfe Margeritte und seiner Umgebung empört hatten. Berlin sPrio.-Tel.s Die Börse war >m Allgemeinen ^ "" " vor, um . offenbar be- ed'al von der Tbatiacke. datz die Zolltarifkämpse im Reichstage :vl>ch i»m Schluss gekommen sind. Aus Wien lagen gleichfalls ' "ere Meldungen vor. die den österreichischen Papieren zu Gute ' u»e» Krediiaklien und österreichisch« Bahnen waren höher. H'miiche Banken- meist aut behauptet, nur .Kvmmanditantbeile le-ch, abge'chwächt Von Eisenbahnen Meridional fest: heiniifche ind schweizer,iche ohne Notiz. Hüttenaktien höher gehalten: Lciura- uile und Doruiiuiider gewannen I Prozent, Bochnmer beinahe !' ,> Protein .'loblenivenhe zogen dnrc!,fchnitilich > > Prozent an. 'lvnHiiüaiioii etwa 2'» Prozent höher. Fremde Renten wenig veränderi: heimische Anleihen fest, ebenso .Kaisaindustriepaplere. Ter Schllitz der Vörie war ciwaS schwächer für Laurahütte. ll'rtvakdi-kont - Prozent — Der Getreide markt war im Allgemeinen lustlos, die Grundtendenz zur Brotgetreide etwas maller au, die Annahme, datz demnächst wärmeres Wetter ein- neren werde. Tie feste Halinng der Märkte Oesterreich-Ungarns, die aut dort herrschende .Kalte zuriickgefübrr wurde, blieb ohne Wirkung aui den Verkehr. Weizen und Roggen setzten bei äußerst stillem Geschäft 25—50 Pr. niedriger ein Mehl ziemlich iirwecäiiden: Roggen per Bahn in grotzem Umfange zugesührt. Hafer wenig gehandelt, Mais loco aus starkes Angebot von Bahn maare gedrückt, während Lieferungen fest blieben. Rüböl ge- 'choftSlos. Spiritus 70cr loco mit 12 Mark gehandelt. Ter Tchlutz sür Getreide war unverändert schwach. — Detter: Frost. meist heiter. Südostwind. Hra»riurr a. i,- iSL'UH. »r-o«r 2ll.7V. L»»r«n,o 1W.10. Drefftzner Bank Staattk'ah,, . LomKarven L«ur«tzfflte Un«ar . Porlugielen —^<lt. V«r«» r< Uhr Vn.bm.' -lente M 80. s>taU«ner »7 «N. i 'Hugie^n rüit.n, rürlkn1oo<« llS.2«». LttomandanL ^tiarEbahll —,— rlomborden Varis, vroduttenwarN. o«, Lezdr. -1,—. prr -1iär;»Iluni ?1 rutzlq. vUkttts- oer L«.br 4-!.'^ per Mar August 4S.5V, uiatt. SMtzot v« lezdr. L4.2L. per ^kat-August Ü4.L0. rusiig. L««er,»7n. Prodvnen. Verlcht. »en«, o«r Von , ,» >«» — ß-sch»nstov. )Iogg«n o«r Värs —v«r Ma» . -eichöfr«rUi-. London. ürodukUnderlcht . «etreidemarkt ruhig. »/, 2tz. »iedrig«, '.'t LH. mcdriger als ^orvoch-. — Heuer l Milder. ocDlln nvrie war lm Augrml 'e't. Aus Newyork lagen wieder schwächere Meldungen am am kiesigen Platze einen Rückgang des CanadakurteS > Prozent oeranlatzien: andererseits war die Börse offenba: Die Personentarifreform der Sächsischen Staat-« Eisenbahnen. In der bereits erwähnten Denkschrift, die soeben von der Sächsischen StaatSiegierung den übrigen deutlchen Regierungen und den Mitgliedern de» MenbahnratheS zugestellt woiden ist. sind die Grundzügr der beabsichtigten Reform und di« Gründe. dt« si« rrchtstttig««. in auSsührlichrr Leis« und mit Untersiüdnng «ine» umfassend«« MramntM da«B»»t. Zna4»it degattchet die DmdchM dir Manaelhaftigteit der ledigen Ettendahn-Brrsonrntaris». dir «iß ihr« geschichrltchen Ent« Wickelung p, erklär«, tkt und die auf d« etaen Seit« dem Padü« tum kaum «tzr «mdglicht. leUMändig dir NlnrbuätzPte Rciieart derou»zufi»de, und «dernl,«» den Dienttdented d«r EiMbad« immer mehr erschwert «ch ihren Berwaltung«oukwa»d immer m«dr «rdöht. Der mirlmcholtr Bevach. durch gemetnia««» yargehru de, der . . . . . . n. HO Deutsche» Reiches, ohne datz die Forderung der Reform von dm Tagesordnung verschwunden wäre. In Sachsen de,anders fand sie Unterstützung durch eine Anregung au- der Mitte der Ttände- vermmmlung. Im Berichte de, Jinanzdeputatlov L der Zweiten Kammer über Kapitel 18 de» ordeatilchen Staatshaushalt» sür l002. Oll heißt e» auf Seite 50: .ES wurde wetterhin angeregt, daß man doch aus Adichafsung der Rückkohrkarten zukommen und billiger« einfach« BtlletS einkührrn möthte. die im Preis« so hoch gestrllt werden, daß keine Mindereinnahmen entstehen. In der hierüber mit der Regierung stattgrsundenen Beratdung erklärte die letztere, daß der Wegfall der Rücksohrkartru ihr nur erwünscht sein würde und sie daher dteir Anregung begrüße. Natürlich dürfe ein AllSsnll sin die Einnahmen der Bahn durch eine solch« Maßregel nicht eintreten. Es seien auch Erörterungen in dieser Richtung ringelest«, aber nvch nicht zum Abschluss« gelangt." Diese Er» örtern,igen sind seitdem in,uiite>brvchen svrtgeietzt worden und nunmehr soweit gediehen, datz die Genrraldstektion der Staat»« eiseiibabnrn beauftrag» iverden konnte, vor endgiltigerEnt» ichlietzung der StaatSregierung den Eisenbahnralh über dir einzelnen Rewnnvvischläge zu hören. Fraglich konnte e» zunächst erschein«,, ob sich daS selbstständig« Porgeken der sächsischen StaatSeiiendabnen niit ein« «»schneiden» den Reform auch atme den Beitritt d« übrigen deutschen Ei'«, balmverwaltungcn empfiehlt. Tie sächsische StaatSregierung bejaht diese Frage mit Rücksicht daraus, daß eine Abmattung der Einig» ung all« deuliche» Brrwaltungen rin« Verschiebung der Reform aus unadiehdaie Zeit glrichkommen würde. Sie glaubt vteimrhr. datz ein eneraisch« Schrill vielleicht bahnbrechend wirken und den gewünschten Erfolg mehr bcichieunigen werde, als erneute lang wierige Verhandlungen. Tie Perioneillarisresorm. wie sie sist Lachsen geplant ist. bezweckt in erst« Linie die weitgehendste Vereinfachung der Perlonentarise durch Beseitigung aller Ausnahme-Einrichtungen, für welche nicht ganz gewichtige Gründe sprechen Als ihrKernpunkt istdie Aushebung derEinrichtuna der Rückfahrkarten zu betrachten Die Gründe für diese Besritiglmg sind bekannt und vieliach «örtert. Hier sei nur de- merkt. datz die Elnrichtung der Rückfahrkarte vor Allem den Grundsatz der Gerechtigkeit und Gleichmäßigkeit der Tarste durch bucht und datz beute der AuSnahmetaris zur Regel und der nor male Tarif zur Ausnahme geworden ist. Aber auch vom taris technischen Standpunkte hasten den Rückfahrkarten die schwersten Mängel an. Aus den sächsischen Stationen liegen allein 48000 Sorten Rückfahrkarten auf, von denen 4ll 700 Sorten dem Binnen verkehr diene» Die Zulassung der wahlweise,, Giltigkeit üb« ver schiedene Bahnwege schafft dazu äußerst verwickelte Verhältnisse. Sv gellen zur Zeit von de» vorhandenen Rückmhrkarten 9190 Sorten üb« 2 Wege. 1590 üb« ll und 7S0 Lotte» über mehr al» ll Wege. Hinzu komme» ab« auch noch '251 Sorte» Umweg- tauen. Alle diese veiwickeltrn. den Dienst erschwerenden und daS Publikum verwirrenden Verhältnisse beseitigt die Einziehung d« Rückfahrkarte» mit einem Schlage. Und sie beseitigt auch di« große Zahl der durch das Itistem verursachten Fahrgcldreklamn «tonen, die bei einem RückzablungSbetrage von rund 50000 Mk. lährlick der Verwaltung noch etwa 18000 Mk. jährlichen Ver- wastungsauswand verursachen. Da die größeren österreichischen Vkiwalluiigen mit Ausnahme der Süddahn ebenfalls keine Fahr» Preisermäßigung sür Hin und Rückfahrt gewähren, so können auch »och 568 Sorten solcher Kasten im Verkehr mit Oesterreich-Ungarn Wegfällen, dagegen würden selbstredend tm Verkehr mit solchen Bahnen, die noch Fahrpreisermäßigung für die Rückfahrkarten gewähren, die Rückfahrkarten noch beizubehallen sein. Dies würden HM Sorte» iin Verkehr mit dentschen und 74 Sorten tm Verkehr mit fremden Bahnen sein. Hiernach würden von sämmtltchen Rückfahrkarten V2.ll Prozent wegsallen könne» und nur 7,7 Prozent zunächst noch brizubedalten sein. Wichtig sür dos Publikum ist nun die Frage, in welch« Weise ihm sür die wegscilleiide Brgurmltchkeit, die Fahrkarte zur Rück fahrt zugleich in derjenigen für die Hlnfabrt mitzulösen. Ersatz geboten weiden kann Zunächst ist hier beabsichtigt, mit Erricht ung zahlreicher« S tad tv er ka u sS st« llc» kür gangbare Kartensotten in Geschäften und Gasthäusern «neu Versuch zu machen. Vornehmlich aber soll dir besondere Einrichtung getrosse» werden, datz überall und s»«S die Karte fürdieRücksahrt zugleich milderienigcn für die Hinfahrt ge löst werden kann. Dabei wird die erste« mit dem Datumstempel das besondere Kennzeichen. „Rucks " erhalten. Eine so gekennzeichnete Karte gilt dann nur sür die Gegenrichtung, auch soll ihre zeitlich« Giltigkeit wie die der Karte zur Hinfahtt auf den Lösung »tag beschränkt sein. Diese Beschränkung ist geboten, wenn nicht die Schwierigkeiten, deren Beseitigung die Reform anstrebt, von Neuem eintreten sollen. Für den Maffeilvertehr lAuSflugS-, Iahrmarktsverkehr u. dergl.) genügt die Maßregel ledenfallS. Für läng« dauernde Reisen wird nach Wegfall der Ermäßigung zur Entnahme der Rückfahrkarte bei Antritt der Hinreise um so wenig« ein dringendes Bednrsnitz vorhanden sein, als in vielen Fällen die unnötbige Festlegung des Rückweges Rachtheile bringen kann. Bei der nothwendiacn Neuregelung der Fahrpreise wird von der öffentlichen Meinung, die eine durchgängige Er mäßigung der Fahrpreise als den Hauptzweck der Reform be trachtet. die Herabsetzung der Fakrpreiic für all« Fahrkarten aus die Halste der jetzigen sächsischen Rückfahrkarteniätz« erwartet. Da mit würde gegen dre e>nsaä>«n Preise eine Verbilligung von All'/, Prozent cintrelen. Die sächsisch« Staatsregierung sieht sich jedoch in der ihr obliegenden veraniworilichen Fürsorge sür die Finanzen ves Staates und zugleich in Beachtung der ihr von der Stände- versgimiilung gegebene» Direktiven nutzer Stande, diesen Weg cin- zuschlagen. Zu beachten ist hierbei vor Allem, datz in Sachsen di« jetzigen Rücksahrkarienprcise für Personenzüge ganz außer- ordentlich billig, nämlich in Höhe von nur 1:K'/, Prozent der ein fachen Fahrpreise, gebildet sind, während sie in Preußen ISO Prozent, in Süddeutschland 142.« Prozent bi» 168.» Prozent des einfachen Preises betragen. Bei dem Suchen nach einem dielen Verhältnissen Rechnung tragenden Matze der zu gewähren- den Ermäßigung legte sich ungezwungen der Gedanke nahe, auf die Rücksahrkartenlätze des großen preußischen Netze» zuzukommcn, also als Einheitssätze die Hälfte der preutzischen Rücksahrkartensätze anzunehmcn. Da die jetzigen halben Sätze für Rückfahrkarten betragen: in Sachsen in 1. Klasse 5.S4 Ps., in 2. Klaffe 1 Ps.. in 8. Klasse 2.87 Ps.. in Preußen 8 Ps. in 1. Klasse. 4,-5 Ps. in 2 Klasse und 3 Ps. in g. Klasse, so ergiebt sich bei Annahme dieser letzteren Sätze eine Erhöhung von 0ch6 Pf.. 0,5 Pf. und 0.48 Pf. — Die Regierung beabsichtigt, de» Satz sür die 1- Klasse noch um 1 Pfennig extra, also aus 7 Pf., zu erhöhen, dann ergiebt sich hei den neuen Sätze« gegenüber de« Lätzen für einfache Fahrt von 8 Pf. in j.. 6 Pf. i« L und 4 Pf. in 3. Klasse eine Ermäßigung von 12ch Prozent in 1. und von 25 Prozent in 2. und I. Klasse, und gegenüber den jetzigen halben Rücksahrkartenpreisen eine Erhöhung von 31,21 Prozent in 1.. 12,5 Prozent in 2. und 12,57 Prozent in S. Klaffe, während die Preis« der 4. Klasse unverändert bleiben. Bon der Er mäßigung werden betroffen 7,34 Prozent, von der Erhöhung 48.41 Prozent der Reisenden. Der SchnellzugSzuschlaa wird beibehalten. Er beträgt 1 Pf. in jrder Klaffe sür da« Kilometer, und e» betragen hiernach die SchnellzngSsStz« 8 Pf. in 1-. 5ch Pf. in L und 4 Pf. t» 8. Klaff« ff« «Mäßig«» stch «i, gegen die jetzige, S»«llzug<sLtz« HP einfacher Fahrt « u.lt Prozent in 17ch4 Prozent in L und 14LL Prozent in 8. Klaffe «rd erhöh«» sich gegen di« jetzig«, MckßchMR»»«-» Wff Zu- schlag um 28,18 Prozent l» der 1^ 10 Prozent i» der 2- und 8LS Prozent in der 8. Aoff«. Nach der^d« Denkschrift bei» Gegebenen Vergleich-tatze-, t«t«»f»r die Hi» nnd Rückfahrt in Per. lonenzüWu aus 10 KstemB« Entfern«« - ans welch, fast di, Hälft, «Sch Neffen «tfUlt - überhmtvt «er Gchähanae» »o« 5 di» 10 Pf. in 1. «ck 8. Klaffe «in. An detHaan ist dadet «der nochmal», daß aff« -irifachen in PersoaslZÜarn. ^ichviel ob sie ein, einfach« Fahrt oder eine Hin. oder Rückfahrt unter, netz»«, z, oenselb«, Rückfahrfartenpreisen wt« t» Preußen b«. örvert wnßen. Nur echaellzugsretlenße »üffen 1 Psi ür da» Kllomttch «ehr a» in Preußen dezahle». wenn «» sich nur Hin- und Rückfahrt handelt, weil in Preußen di« Rückfohr, karten auch für Schnellzüge gelten.' Darn« sind di« Blätter — wie vir hier einschalten —. die. sich mit ihrer besonderen Wissenschaft brüstend, dehaupteten. Preuße» hob« den Beitritt zur Reform abgelehnt. weil e» die Erhöhung der Tarife nick», wolle, ans ganz falscher Fährte aeweien. denn lßatiächiich würbe Preußen bet Annahme der sächsische« Reform «och ein«, Su». fall erleiden, also im Ganzen billiger befördern al» ietzt. Auch ist «S irrthümlich, wenn behau»tet wirb, der Durchgang«, verkehr werde durch die eintretenden Erhöhungen ungünstig beeinflußt werde». Dir« könnte doch nur de« Rückfahrkarten >,, Frage kommen, uud auch da würden sich die Verhältnisse vielfach auSgleich«». wenn die sächsische Linie kürzer ist. ak» die Wett- bewerbslinie. Ber einfachen Fahrten würde aber di« sächsische Linie nur gewinnen. Al» sinanz teile Wirkung der neue» Einheitspreise aus die Einnahmen ergiebt sich nach dem Verkehramaßr de» Jahres 1Ü01 rin« Mindereinnahme gegenüber de« jetzigen Ertrage s»r einfache Fahrkarten in Höhe von 1375811 Mark und eine Mehr- crnnohm« gegenüber dem jetzige« Ertrag« sür Rückfahrkarten i» Hohe von 2796865 Mark. inSgesammt also «ine rechnerische Mehreinnabme von 1421 254 Mark. Die Regierung glaubt, daß. wie die eintretenden Erhöhungen da« reisende Publikum keines wegs empfindlich belasteten, auch oie rechnerische Mehremnahme keineSlollS genüge, um eine vollständige Deckung der Selbstkosten de» Personenverkehrs herbeizuführen. Und st« hält e» «ich« für richtig, wenn der Steuerzahler sür den Eiscubabnreiienden Kotier ausbrrngen mutz, denn die Kreis« Beider d«ken sich nicht, — Die jenigen AuSnabmeeinrichtungen. sür «elch« driugeude Gründe wirthlchaflllcher Natur vorhanden sind, sollen auch bei Durckz- führung der Reform beibehalten werden, vor Wem d,c Monatskarten. Hier plant die Regierung die gleich« pw- zentuale Erhöhung wie bei den halben Rücksahrkartenpreisen Bei Entfernungen bis zu 10 Kilometer, aus welche etwa drei Viertel aller Monatskarten entfallen, beträgt d>e Erhöhung 40 bi» 80 Ps. in 3.. 60 Pf. di» 1,20 Mark in 2 Klasse. Der Einheitssatz für 1 Kilometer beträgt dabei, nur 60 Fahrten im Monat angrnom- men. in 3. Klasse nur 1.13 Ps.. bei Annahme von 100 Fahrten sogar nur 0.68 Ps. gegenüber dem normalen Satze von 3 Pf. Die Staatsregierung sieht diese Preise als da» Mindestmaß besten an. was für di« Monatskarten anzurechnen sein wird, und er achtet si« nicht für eine volkswirthschastlich bedenklich« Belastung des Verkehr» Auch die Nebenkarten zum halben Preise der Stamm-MonatSkarten sollen beibehalten werden. Wohl hauptsäch lich in Folge einer ständischen Anregung beschäftigt sich die Denkschrift noch mit einer weitergebendeu Erhöhung der Monats karten- und Nebenkarten-Preise. auch mit der Aushebung der Nebenkarten. Mit Rücksicht aus die schwerwiegenden Gründe, die gegen dies« Maßnahmen sprechen, legt die ^laoiSregirrung aus die Aeußerung de» Eisenbahnrathe» in dieser »weisähastrn Frage einen ganz besonderen Werth. Beibehalten werden ferner die Schülerkarten mit ihrer jetzigen außerordentlichen Er mäßigung, ferner die Arbriter-Wochenkarten ohne Aender- ung der Preisberechnung, die zusammensteklbaren Fahr- schein hefte unter Erhöhung auf die neuen halben Rücksah» kartenpreise. Auch an den im Dentschen Tarife vorgesehenen Ausnahmen — für Kinder, milde Zwecke usw. — soll nicht» ge ändert werden. Ebenso sollen die VerwaltungS-Sonderzügr — vielleicht sogar in erweitertem Umfange — und endlich hie Ge währung de» Freigepäcks noch beibehalten werden. Dagegen sollen wegsallen die Arbetter-MonatS- und Rückfahrkarten, ferner die festen Rundreisekarten. die Sonntag»!arten und die Ver günstigung für GesellschaftSfahrten. Unter Zugrundelegung de» Verkehr» vom Jahre 1001 »eist eine überschlägliche Berechnung al» Ergrbnih der Tartfrrform eine Mehremnahme von 1840171 Mark -- 4.6 l Prozent der Gesammteinnahme au» de«, Personen» und Gepäckverkehr nach. Die Staatsregierung betont, daß mit Sicherheit aus dies« Mehr- einnahme nicht zu rechnen s,i. qohl aber sei anzunehmen, daß die Meuregelung sich auch in der ersten Zeit ohne jeden Ausfall vollziehen werde Mit den Resormvorschlägen wird stch znnächst der Verkehrsausschuß des Eiscirbahnrathe» in der Sitzung am 9. Januar 1903 befassen. O-rMche- uud «ächstsche». — An der Jamilientafel bei Sr Majestät deo^Sönt^ im , auch der Herzog Ulrich von mderg TdeN. der za Besuch bei Ideen Köntgl. -oheitrn ^ ^ ' ssm ' Resiben^schloffe nahm vorgestern Wüeti dem Prinzen und der grau Piinzessm Johann Georg wellte. — Gestern Vormittag nahm Se. Majestät der König die Vorträge der Herren Staotsminister und des Königlichen Kabrncts- sekreiärs entgegen. — Ihre König! Hoheit Prinzessin Mathilde wohnte gestern Mittag in Begleitung der Hofdame Freist, ». Gärtner de« Ehttstbeschenmgen in der Kinderi ewadrnnsialt nnd der Krippe. Gerollt,atze 29. bei. — Ihre König!. Hoheit di« grau Pr in zeisin Johann Georg wohnte in Brgleituna der Palast dame Freifrau v. FInck drn Welhnacht-bescherungen In der Kinder brwahranstalt und Krippe, Böhmische Straße, und tn der Kinder- bewahr»nstalt km RathhanS Pieschen bet. — Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde besucht« gestern Nachmittag das Magazin de» Herrn Optiker» Ferdinand Dctkmann. König Jahannstraße, Ecke Morltzstraße. nnd machte dort Einkäufe. — Se. Majestät der König hat den Amtsrichter beim Amts gericht Zwlckan Herold zum Landrichter beim Landgericht Zwickau und den Landrichter beim Landgericht Zwickau Klrtte zum Amtsrichter beim Amtsgericht Freiberg ernannt und die Ver setzung de« Landgrrich tsrath» veim Landgericht Chemnitz Brrndel zum Landgericht Dresden und des AmtSiichterS betm Amtsgericht Stolldrrg Dr. Schröter znm Amtsgericht Zwickau genehmigt. — Dem GivSkormator bei dem Anatomischen Institut« her Universität Leipzig und Petterllacr plostilch-anatomtscher Lehrmittel Stegrr in Leipzig ist das Rltterkretu 2. Klaffe vom AlbirchiS- orden und dem Kirchschnttehrer Kantor Schneider st, Pfaffwda das AlbrechtSkreuz »ettlehen worden. — Dem zweiten Stellvertreter des Vorsitzenden de» Schiebe st» sür Arbeitcrvcrsicheruna zu Leipzig. Regierungs-Lffffsor . kur. Dannenberg, rst Dies und Rang als Remerunge- rath verlieben worden. — Ihr« Ercellenz die Iran Obechoftneistertn Fwkftau von F, ttsch hält heut« leinen Empfang ab. — Am Freitag starb hier im Alter von-8 Jaß«n Herr Ober- amtsrichter a. D. Steinhäuser, au» Plan« i. v. «nbürtja. Sr fand bereit» st» Jahre 1823 aus der Jürsteuschule in Grimma Ausnahme und war lang« Jahre Apvokat und Gerichtsdirektor tn Elsterberg, bi» er in den Staatsdienst übertrat. — Nachdem da» Königs. Ministerium de» Innern Genehmig. 1. Januar 1903 ab mit der Stadtgemeiude Dresden vereinigt werben, macht der Rath zu Drt»den die OrtSgesetze über die Einverleibung durch Abdruck öffrntlich bekaanl. Dl« EstÄß«r der genannt«» Vororte werden unter Hinweis ans tzffH ff gericht» Dr. kur.
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