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tt4d«. üiU llll/l Lilbe'v IH P'O . äir!ä,'>Ema>kmn!'N K>(c10 K.NSVVSÄS io" da» nälliiilaoiae Erich«»»'' der 8nl»ia>» »'>>d »imi «eaebc». Aus Ml» A, - - - °-r-'- —- r >vnv i>i»>il «eaeben. wariii» tziiierlions Sintzm»? L»»».» Bwiiumkla»!"'.^!'!''''» durch Briei»^ üldmi,'»"vumurlc A» 1 «onk»,, ErvcdMl»ic>, ,»., Tageblatt für Politik. AicklsMiq, geMlsieckekr, MeMi-l, Kmikilülle. Lirn«»tv LvsvLdl nllvr -Vrtmi kinmj,'vr uns ziraetioelior tivocl'onlc« ru tlacliLoito-, Uoburt«- tn-,'5- »inl oanotizzon d'o»t- t'elor>>>'lilioiten vtc. ote. iu xoclioAenc-r lieonev, vulvr«-i»»U, 1>rra- eotteu uint Sla^oUliell etc. LestollunxonnaellOrckrs. l>. ?L0kliMLNN, 8eU!o888tr. 30 b. vel»« er^in« üarätllvll vvl«« criinv xrv88tos lE>r Vrvsckeu». vmpllodlt ru kadrilivroioell im Linrelnon, kootor rn 1—4 Voootor pa8.8«nü, ru vaniproissu dis Santl»imf»drlk von L«I. !>«»»» »u» ^uerdaob I. Vogtt. ! Veitnuk: vrooiloa, Vnloenlinuootr. 2S, I. bau»« d. Vlotorlo-Snlon». LNvelcmüssix rusLmmoneoootrr, von »okltknenckör Virkuox aut LLlinv uoa Laliutlvieell. Voss 1 Llk. LSnixl. vrosäon, »UI L>«arsei»tUor. 0«iül»iuir>>»rtz K»ii,lr«l>i»«l8 « vor,ton rnoammongostollt llu«I vermittelt, ckurek ckou ^-7- v> e«,«leu, 8vvdtr. 20,1. s. vr. ZM'8 «lormLl-LnLüKv, L?L- Nr. 153. 31. rihr-aa-. 42,000-r»I. Wtttrr»«o«»»i>fti»te» tür »«« 2. Jnnt: Oftwind von N'ttilcrre Sliirle. Tftell- «etse ve«itll«. adrr «racken. verbiNinltimäftio warm, Bemerk« q: Lüngrre Fortdauer de» berrschrnden Wtli»n»„ozusta»dc« waOrsche'utich. Dresden. 1886. Mittwoch, 2. JMN. kermilwonNKer Sledatteur für Politische- vr. Emtl BI«re» In Drei»««. In der heißen Jahreszeit gönnt sich die Politik doch etwas »ehr Ruhe als sonst. Dafür lassen die Zeitungen ihre Enten aus- slicgcii, und die Börse arbeitet mit Gerüchten aller Art. Bezüglich der dicssömmcrlicheu Zeitungsenten ist mit der Entdeckung des ille gitimen SohncS, der noch den« magenkrebsgeplagtcn alten Napoleon auf St. Helena entsprossen lein soll, ei» guter Anfang gemacht werden, der bis zu der Stunde, da die Sceschlange wieder von einem Kapitän irgendwo gesehen wird, für Heuer die niedlichsten Scherze erwarte» läßt. Die Börse widerum bedient sich mit Vor liebe der Gerüchte von Monarchenzusanunenkünstcn, um die Kurse aus- oder abwärts zu bewegen. Das neueste Stückchen ist eine an gebliche Dreikaiserbegegnung, und zwar in Danzig. Seitdem den Tagen von Skicrniewicze und Kremsier, den festlichsten Begrüßungen der hoclnnächtigstcn Monarchen der Staatsstreich in Philippvpcl, der serbisch bulgarische Krieg, die noch immer nicht ganz bcigclcgte griechische Schwierigkeit und eine tiefgehende Beunruhigung Europas gefolgt ist, seitdem die Ansprachen des Stadthauptcs und Metro politen von Moskau eine neue Auflage eines Türlenkrieges in Aus sicht stellten, seitdem haben es die Völler Europas verlernt, in der schlichen Begegnung und der herzlichen Begrüßung der Monarchen ei» Unterpfand des Friedens zu erblicken. Bedeutungsvoller er scheinen jedenfalls die Besprechungen zwischen den leitenden Staats männern der verschiedenen Reiche. In dieser Richtung wird der Beinch viel besprochen, den der russische Reichskanzler v. GicrS bei seiner Badereise »ach Böhmen dem Fürste» Bismarck in Friediichs- rnbe abstattcn wird. Man sagt, der Zar Alexander Hl. habe nie anigcliört. im Innern Panslavist zu sei», aber stets seine Gefühle zinückzi,drangen verstanden, weil er Rußland nicht für fertig halte, um enien neuen Eroberungskrieg zu beginnen. Bei den Unterredungen um Horm v. Giers wird der deutsche Kanzler sich Gewißheit da rüber zu vcrichasfcn wissen, wie weit Rußland gesonnen ist, den Berliner Frieden als auch für sich giltig zu betrachten. Man muß stets zwischen dem offiziellen und dem lüchtoisiziellr» Rußland unter scheiden. Letzteres ist panslavistisch und macht daraus kein Hehl, das crstcrc ist cs vielleicht auch, hält aber aus Zweckmäßigkeits- grimden damit zurück. Jedenfalls ist es genöthigt, dem national- rmsifchen Drange von Zeit zu Zeit Gelegenheit zum Ausbruch zu geben. Auch der Selbstherrscher aller Rußen muß bisweilen niii der Bollsniinnumg rechnen und ihr Zugeständnisse machen. Es war gewiß ein staikes Stück, daß dem Stadthaupt und Oberbttchos bon Moskau gestattet wurde, in schwungvollen Worten dem Kaiser naben,legen, er möge ohne Rücksicht ans Fricdensverlräge das liulochc Nachbarreich konfiscirc». In Rußland blüht dicGcdanken- suibeit Nicht in dem Maße, als daß dies nicht überall argwöhnisch beiirihcilt worden wäre. Nun haben wir schon bemerkt, daß die remphaileil Worte des ehrsamen Bürgermeisters von Moskau haupt sächlich dazu bestimmt waren, den Mißmuth Rußlands über die Miheriolge in der bulgarischen Sache zu verhüllen. Andererseits Hali es der Zar für rätblich, den Panslavisten gegenüber einmal die Augen zuzudrückcn. Aus die leichte Achsel ist das nicht zu i» lauen. Schon einmal, 1877/78, haben die Panslavisten mit Hilfe euics Gesinnnngsterrorismiis den damaligen, wirklich friedfertigen Ke.iicr, den warme» Freund europäischer Kultur, zum Türkcntriege gedrängt. Auch jetzt arbeitet diele Partei an dem gleichen Werke, inid zwar hat sie cS mit einem Zaren zu thu», der ihr innerlich viel näher steht, als sein Vater. Das vtfiziclle Rußland hat sich bisher dnrchanS korrekt frirdenSsrcundlich verhalten; man muß aber immer bedenken, daß sein guter Wille zum Friede» mit einer gewaltigen Strömung zu käiuvlc» hat, die niit orthodoxem und nationalem Fanatismus arbeitet. Das wirksamste Zwangsmittel gegen den Ewbernngsorang der Panslaviiten ist ihre Furcht, daß bei derZcr- swruiig des Türkenreichs nicht Rußland, sondern daß cs Bulgarien stm wurde, das das griechische Kreuz aus der Heiligen Sophienkirche in Koiniaiiiiiiopel anspflanzte. Darum arbeitet das Moskowilerlhuni uiiaii'hörlich an dem Sturze des Battenbergcrs. Inzwiichc» sucht sich Rußland finanziell zu kräftigen. Sorbe» nimmt cs eine Eisenbahnschnlo von IM Milt. Rubeln auf. Soll dies eine versteckte Kriegsanleihe sein? Wenn nicht, so dient der »eiie Rie>ei>vnn'p Rußlands dem Ausbau seines Babnnetzes. das wesentlich nach strategischen Rücksichten angelegt ist. Die neue IM Mil,-Anleihe wird unter Pari aufgelegt und zu 5 Proz. verzinst. Wir sülchten, das wird wiederum viel deutsches Geld nach R»i;- le.iid locken. In Preußen setzt der Eisenbahnminister Maybach fortwährend den Zinsfuß der Eiscnbahnprioritätcn herunter (bis auf Proz.); dein gmzennber reizt ei» rnssiichcs Eiscnbahnpapier, das l> Proz. abwirst. Die Börse, die fortwährend allerlei abgeschmackte Gerüchte ansheckt und sich durch die angebliche Konvertlrung der rnnnche» Staaispaoiere an der Naic hernimührcn ließ, ist durch diele nrplöyliche neue russische Staatscisenbahnanlclhe völlig über rascht worden, blieb aber bisbcr in ihrer Haltung »»beeinflußt. Tic Geldverlegenheiten des Königs von Bahcrn sind wenigstens für crsiiidiingsrciche Journalisten eine wahre Goldgrube. Es wird raiend geflunkert. Aber nicht minder wird ans das Dreisteste ab- yclciignet. was doch mm einmal leider wahr ist. Man muß auch in München amtliche Umichtigkeitseillärungen zu lesen versiehe». Ta wurde neulich mit dem Brustton tiefster Empörung von amtSwcgen hemmen, daß ..am RR Mai der Plan einer Regcnlschatt des Prinzen Lnilovld als reis zur Ausführung erklärt worden sei!" Man beachte den Wortlaut und merke namentlich die Wortstellung. I» dieser amt lichen Erklärung wird nämlich nickt getagt, daß der Plan zu einer solchen Negenticknst überhaupt nie bestanden habe. Nur am Abende des 2ö. Mai wurde er nicht für anssührnngsreis erklärt. Es paisiren nämlich in Bahn» merkwürdige, unglaubliche Tinge. Znr Einietzung einer Negenlschast ist nämlich die Beruiung eines mißcwrdcntlichcii Landtags nöthig. Die Verfassung sagt aber nicht, wer ihn cinttlberme» habe. Ter jetzige König denkt natürlich nicht daran, ein Schrülstück zu »nterzeichncn, das seinen Rücktritt znr Folge hätte. Er läßt alle Eingaben seiner Minister unbeantwortet inid nicht sich mit einem gefügigeren Ministerium zu umgebe». Zu welchen Schritte» König Ludwig greift, lese man in der Tgsgelch. nach. Tie Tinge drängen in Bahcrn zur Entscheidung. Das An-' verbände in Aussicht genommen? — Nach der „Kieler Ztg." traf sehen der königlichen Würde leibet unter der Fortdauer solcher Zu- der russische Minister des Auswärtigen, v. Giers, gestern Abend stände aus's Empsindlichste. Das ist im Interesse des monarchyti- beim Reichskanzler in Friedrichsrnhe ein. scheu Prinzips unerträglich. Paris. Seit gestern Abend besteht den Morgcnblättern zn- Das bestraifinirte Petroleum kann nicht so lichterloh brennen, folge eine Ministerkrisis. Tie vier radikalen Minister Voulangcr. wie derzeit in Oesterreich die Petrolenmsrage. Bereits ist die Er- Grauet, Lockro» und Aube wollen ihre Entlassung nehmen, falls hihung der Gcmüther wweit gediehen, daß der Ministerpräsident § Freheinet nickt in die ohligatoriiche Answeünng iäniintlicherPrinzen Gras Taasfe, der in der Pclrolenmzollsrage eine Niederlage im! willigen sollte. Augenblicklich findet ein Miiuslerrath statt. Uni NcichSrath Voraussicht, sich zum Kaller begab und für dicien Fall,2 Ubr folgt dann eine Konicienz der Minister mit der Kommission, di? Entlassung des ganzen Kabinels anbot oder die Auslösung des! Tie Prinzc» von Orleans beabsicbiigen, cv. in der Schweiz zu resi- Reichsraths forderte; der Kaller soll das Letztere als das kleinere i direu. Ter Gra' von Paris wird, bevor er Frankreich verläßt, ein von zwei Uebelir bezeichnet haben. Es fällt schwer, in kurzen i Manifest an die Nation richten. Sätzen diele knauplige Geschickte nichtösterrcickiichcn Leier» klar! zu le wen. Dem cisleithanischen Reichsralhe liegt die Verlängerung i Ausgleichs zwischen beide» ReMlMlcn am weite« 10 Zähre - blich einflußlos, deutsche Babnen.. tlrcilweise. schwächer. ks znr Genehmigung vor. Ein veionderS kitzlicher Punkt dabei ist die Bemcssnna des Petroleumzoüs. I» Galizien gicbt cs nämlich sehr beträchtliche Naphlhaguellcn. Dieien macht das russische Erdöl eine schwere Konkurrenz. Das rohe Petroleum zablle bisher einen Zoll von 1 Gld. lO Kr., das raisinirte und damit zu Bcleuchtungszwecken ver wendbare einen von 10 Gld. Nu» führt man ans Rußland massenhaft in Ungarn ein Petroleum ein, das scheinbar noch Rohöl, in Wahrheit aber bereits ralsinirt ist. In Rußland setzt man näm lich, um den Zoll zu schinden, dem raksinirten Roböl einige Stoffe bei. die in den in Fiume und Pest gelegenen großartigen Raffinerien mit Leichtigkeit wieder entfernt werde» könne». Man hat aber mir de» Zoll für Rohöl zu zahlen, und das ist eine gewaltige Zoll- desraude. Sic wird icdoch in Ungarn nicht so emvfindct, da es nur mit 30 Proe. an dem Zvllvcrtufte bcthciligt ist. Wobt aber hat Ungarn einzig den Vortbeil von der Sache, da die innere Ver brauchssteuer, die das Petroleum zu zahle» hat, dort zu entrichten ist, wo es gereinigt in de» Verkehr kommt und das ist Ungar». Tiefes streicht also den ganzen Betrag der inneren Berbranchsuener vom Petroleum ein und Westöstcrreich hat daS leere Nachsehen. Es ist eine ganz ordinäre Uebcrvortheilnng der westlichen ReichS- hälite durch die Ungar», die damit einen Prosit von jährlich 4 Millionen Gld. elliiäckeln. Sie haben jetzt die Forterhaltung dieses Zustandes sich ausgemacht. Die Polen wollen sich aber diese Bc- iiachthcilmniig ihrer einheimische» Industrie nicht länger gefallen lassen. Sic n urden bisher mit der Bcrsichernng zur Ruhe verwie sen. es gebe kein Mittel, um die von den Ungarn in'S Leben ge rittene Einichmnggelung des ratfinirten russllchcn Petroleums als Nohöl zu verhindern. Jetzt hat aber der Abg. Süß einen lehr sinnreichen Vorschlag anSgearbeitct. welcher die Bcnacbiheilignng der Zollciiuiahmc» des Staats, durch den ungarischcn Schmuggel und die grobe Bereicherung der Ungarn ans Ko'ten der Gesammlheit beseitigen würde. Die Polen stimmen im Parlament für die'cn Vorschlag des Abg. Süß. den wir nicht im Einzelnen dmlcgen wollen, und da ihm auch dicTentichlibcralcn bcipflicbte», w ist ihm die Mehrheit im Wiener RcichSrathc gesichert. Wird derselbe zum Beschluß erhoben, io muß Gral Taafse nochmals mit den nngcirischen Ministern in Unterhandlung treten. Tazn hat er keine Lust, da er weiß, daß seine ungarischen Kollegen, Ho Unrecht sie haben und io wenig anständig es ist. für einen offenbaren Schmuggel von amlswcgcn einzntretcn, doch in einer solchen Finanz'rage nicht nachgeben. Lieber tritl Gias Taafse zurück oder er löst das Abgeordnetciikans mtt, um bei Ncnwablcn ein gegen Ungarn ge fügigeres Haus zu erzielen. Ter Konflikt könnte noch vermiede» werde», wenn die pvlnllchen Abgeordnete» zu Kreuze kröchen. Das können dicie aber kaum, den» die »ngarische PelrolcnmzoU Mogelei ruimrt die galizttchc Pelrolcnminduiirie. Es, wäre in der That scltinm, wenn die Polen ein Mniistcrimn Taasfe entweder stürzten oder zur Parlamenlsanstösurrg brächten, dem sie >o sehr viel Svrrder- vorkhcile nir Galizien verdanken. Tie Ungarn aber lrenrilnkn ans Anlaß der Hentzi-Tenkmals-Bekränzung setzt einen Mordipektnkel und reden sich in eine hochgradige nationale Wullr hinein, die höchst verdächtig ist. Sie wollen offenbar als die schwer Gekränkten er scheinen, denen Westöstcrreich eine Gemigllmnng schuldig sei, und billiger, als durch Nachgiebigkeit Oesterreichs in der Pelrvlciim- srage lassen sie sich nicht veriöhnen. Für Gold sind diese ritterlichen Magyaren immer und zu Allem zu habe». Tie Berliner Börse war lehr still, die Koiwe wenig ver ändert. Tie Nachricht bon der neuen russischen inneren Emission . Franzolen nachgchcnd, andere österreichische Bahnen fest, Montauwerthe gut beachtet und höher. Später wurde die Haltung fest, bei mäßigem Geschäft, da? mir in Bergwerken eine größere Ausdehnung gewann. Ter Kassaverkehr war ruhig und fest/ Für Bergwerke herrschte günstige Stimmung, Industrien waren belebt und meist höher, österreichische Prioritäten fest. Privatdiskont 1'G Prozent. ffr,„k»»r> a. m.. l. Juni, orkd» M.iio. LtaaiSdaUn I!»»' ,. Lim. birdci, —. Wall,irr I6I.0i>. »nnvlkr 70.75. «,roc. Ungar. Goldrrntr Kl,70. Gotthardb. —. Drcödncr Bank —. Discanto 215,50. Fest. Wien, I. Auni. 0rcüil 285,00. TtaalZbaln» —,—. Lombarden —, Galizier —. Eibrtbal —. N»o. Gold 105,75. Elaatobab» —. Hrst. Bari», 1. Juni. LGInft. Nrnie 82.02. B'ilrilie >02,50. Italiener 100,70. Liaatobab» <82,50. Lombarden L!7„50, do. Briorilbirn —. Lvanicr 58,08. ikobliicr 552.00. Ottomanen 515.51. Steile Anleihe —. gcst. London, 1. Juni, Barm. II Uhr 10 Min. Co.iIoiS 102-/,,. 1875er Rnssrn Italiener 0!N/^. Lombarde» !N Non». Türke» 15',c fundirle Amerikaner >28'/.. Ixroc. Ungar. Goliirente 81V«. Lesicrr. Gold- reiilc 02. Preis!. Sonioio 105. EglNUer 00 Neue Egypicr 00'/,. Garant. lkg'Nitrr S1>/,. Otloniandank II'/,. S»e.,-Acltr» 85'/,. — Eltnimnng: Fest. — Weiter: Sturm. er ^ * H Idroc. m « - ^ ^ l»e>«rsts Telekrammr der..Dresdner Siackr." vom 1. Juni. Berlin. TaS Abgeordnetenhaus nahm nach kurzer Diskllision in dritter Berathung den Entwurf bctr. das Dienstcin- kommen der Lehrer an den öffentliche», nichtstaatlichcn ^Lehranstalten (Antrag Krapalichck) a» und trat dann in die dritte Berathung des Nachtragsetats ein. Terielbe enthält bekanntlich vorwiegend For derungen für Schulzwecke in den polnischen LandeSlhcilc». Abg. Kantak (Pole) vcrtbcidigte die polnischen Untcrsintznngsvereine und Stiidenteiivcrbindungcn gegen den Vorwurf revolutionärer Propa ganda. Aba. v. Tiedemann Lalüschin (srei-koiy.) schilderte an! Grund seiner amtlichen Kcnntniß die Ausbreitung der volniicycn Agitation. Abg. Dr. Windthorst erblickte in den AnSsühiungeii des Abg. v. Tiedemann eine» Ansfluß von Abneigung, der bei der hoben Stellung des Vorredners in der Verwaltung in Pose» doppelt bednnerlich sei. Damit gewinne man die Bevölkerung nicht. Ans Antrag des Abg. Nadbyl (Ccntrum). der denselben »nt warmen lokalpatriotischem Appell begnindete, erhielten die Positionen „Sti pendien für Studircnde nndSchüler deutscher Herkunft in polnischen Landesthcilcn" unter Zustimmung des Kultusministers eine Fassung, welche den Gedanken ansscbließt, als ob gegen die polnische Be völkerung ObcrichlcsienS Kainpimittcl nöthig wären. Ter ganze NachtragSclnt warb im Nebligen nnbciändert genehmigt Tein An trag der Gcschästsordnnngskommiision cntiprechend ».»roe beschlossen, den 8 27 der Geschäftsordnung unverändert zn lassen Tic angeb liche Verletzung diesi'S Paragraphen veranlaßte bekanntlich die Frei sinnigen und das Cenlrnm, bei der Abstimmung über den Antrag Achenbach, betreffend den Schutz des Tentichtimins in vvlnttchen Landcsthcilcn, zmn Verlassen des Saales. — Morgen: Petitionen undAntragHammerstcin betreffs größcrcrFreihcil und Selbstthätigkeit der kvangelischen Kirche. Berlin. Tic Branniweinslenerkommissivn bat unter Ab lehnung der Anträge der Teiilschkouservativen und NalivnalUherci- lcn den Antrag MvSlcr tEciilrnm) aus Einiiihrnng einer Konsnm- sleucr aus L'» Piennige pro Liter mit 10 gegen 10 Stimmen ange nommen, den Antrag der Konservativen, soweit er die Kontingen- tirnng und Genossemcliaftcil betrifft, mit 18 gegen 8 Stimmen ab- gelehttt, endlich beschlossen, an die Regierung die Fragen zu richten: ^Stehen Mehrausgabe» des fli'eichs in Aussicht? Zu welchen Zwecken, in welcher Höhe, insbesondere sür die Etats dc-s Reicks- beeres und der Manne? Für welche Mehrbcdiirfittise, in welcher Höhe, und in welcher Reihenfolge sollen speziell in Preußen die Uchettvciiungcn aus der zu erhöhenden Brannlwemslencr verwendet werden, in welchem Ilnnange sind insbesondere Ueberwcisnngen auö den Reichs- reiv. Stnaissteuern anKomimiucn undKommunal- » reSI » n . 1. Jnui. «achm. «Betrkldkmnrkti. Splritu» 100 LU» M »»? 100 Proc. »r. Junt-Jnll 50.70, »r. ?l»n»st.Se»»br. S8.I0, vr. Sevt.-Oc«. 50.00. ^-v> Sioonen vr. Jnni-Jnli 158.00, Pr. Jnli kluo. 158,00. vr. Srvi.-Octobcr 158,75. Z i tiiüvol lor» vr. Juni 11,00, Pr. Srpl.-Lct. 15,0«. Zink umsahloS. — Weil» : . .. »»W« Gewitterschwüle. v: ji, ^ Stritt». 1. Ji'i'I, Stachm. 1 U5r. lAttreivemarkN. Wetze« still, »'8' loc» 110—155. vr. J»"i-J»ll 155.5«. pr. Septcmvcr-vctdr. 157.5«. NomikN klau, loro 12«—128. vr. Juni-Juli 128,50, vr. Teptembcr-Or'obcr 152,00. Rübül ^ still, vr. Juni-Juli 15.50, vr. Septemder - Le,ober 15,50. Sl'iritu» matt, 0- >2 loro 57,00. vr. Jnni-Jnli 57.2«, vr. Änauft-Sevtemder 58.8«. Pr. Tcptbr.-Oct. " 62 30,6». Vetroleum loeo versteuert Usance l', Broc. Tara l«,75. ME Amftrrdam ,Prodnklen>, 1. Juni. iSchln-.> Wetze» per November I A V; 216,00. Noogrn per llüai —, per Oktober 135.00. ZU Lokales nnv LiichsiiivcS. — Ter Obcrgcndarm Hanke iu Trcsdcu erhielt das Albrechts- 5 I T kreuz. — Dem Haildschnhsabrikaiitcn G- Th. Neuman n in Dresden - wurde das Prädikat „Kgl. Hoflieferant" verliehen. §>s: — Im I n sl i z d i c n st sind mit dem l. Juni mehrfache Per- 2.^ sonalvcrändcrnngen cingesührt. TieLandgcrichtSdirektorcn .Heinrich Hardraht und Rio ritz Krasting, sowie der Landgei ichtSrath Hermann ?0 Tränkner in TreSdcn wurden z» Näthcn bei dem OberlandeSgcricht der ?lmtSrichtcr Arno Hüttner und Landacrichtsrath OSkar Franke alcichsulls in TreSdcn. zu Landgerichtsdirektoren bei dem Landgericht Dresden und Amtsrichter Emil Schreiber in Leipzig zmn Rath bei dem Landgericht Leipzig ernannt. Ferner wurde OberamtSrichtcr Robert Schröder in Großenhain an das Amtsgericht Zittau. Amts richter Hermann Schenfflcr in Riesa unter Verleihung des Titels Ot'eraintsrichter an daS Amtsgericht Großenhain, Amtsrichter Richard Hcldner in Fraucnstein an das Amtsgericht Rici'a. Amts richter Hugo Cvlditz »1 Dippoldiswalde an daS Amtsgericht Frauen- >lci» uno Amtsrichter Alfred Heimchen in Zittau an daS Amts gericht Dresden versetzt. -- L a n d es > Y n 0 de. Eine Petition der Großstcinberger Pastorenfonferenz, adoptirt von Prof. Dr. Kmitzc-Leipzig, um Vor legung einer Kiichciizilchlordnnng stand an erster Stelle auf der gemigen Tagesordnung, im Anschluß daran ein Antrag Pros. Dr. Knntzc's am Vorlegung eincS GeiehcntwurscS über die Ordnung des kirchlichen Lebens. Znr Eharakterisirnng der Vorichläge diene Folgen des : der Entwurf räumt nicht nur dcnKirckicmmvcktionen, sondern auch den Ortsgeistlichen das Vorladnngsrccht ein und setzt im Ungchorsams- salle Geldstrafen fest. Die kirchlichen Genosscnicyaits- und Ehren rechte sixirt der Entwurf wie folgt: 1) kirchliches Wahlrecht: 2) Wählbarkeit in den Kirchciworsland; 3) Wählbarkeit in den DiöecsanauSichnß: 4) Wählbarkeit in die LandeSsynode: 5) Fähig keit znr Pathenscbast: 6 Recht zur Theilnahmc am Abendinabls- genus;: 7> Recht des Branlkraiizes bei der Training: 8^ Recht aus das Kemchheitsprüdikat bei der Trauung: 9) kirchliches Bcgrübniß unter Mitwirkung des Geistlichen und Glockcngelänte. In der Abeikennnng einer oder mehrerer derselben, in persönlicher oder schriftlicher Ertheilmig einer Rüge, privatim oder vor demKirchen- vvrstand beziehentlich unter Zuziehung cincS oder mehrerer Kirchen« Vorstandsmitglieder, bestehen die kirchlichen OrdmingSstrasc». In jeder Parockie ist ein Abcrkennunasregister z» sührcn. Für die Pathemchast ist die Treizahl als Regel anznschen. Bei Taufen unehelicher Kinder darf dic Zwcizahl nicht überichrilte» werden, auch dürfen die Pallien, abgesehen von den Verwandten der Mutter, nur verheirathcte oder vcrheiralhet gewesene Per'vnen sein. So lange die Eltern noch nicht getraut sind, kann bei Geburt eines Kindes und bei dem Kirchgang der Mutter kirchliche Tanliagnng nicht stattfindcn. Wer seinen Verpflichtungen znin Beinchc der Katcchis- mnsnntericdiingcn nicht nachkomint, ist vom Pathcnrcchle auSzu- schließen. Tcnienigen Personen, bei welchen biS zu ihrem Ableben das Kirchenznchtsvcrialncu vergeblich geblieben ist, oder welche bis zu ihren, letzten Alhcmzuge sich als nnzweitelhast unbnßsertig be wiesen haben, ist das Kirchliche Begrälmiß zu versagen. Das kirch liche Begcäbniß von Selvstmördern ist unzulässig, Glockcngelänte ist schlechterdings ausgeschlossen. Mitwirkung des Geistlichen kann slattimdcn, wenn die That unzweifelhaft im Zustande der Unzn- naskühigkeit geschah, oder die Kmechn ' ' - lichem Attest wenigstens zw Luthardt auf die unansiührl'arleit wiese anr latt'Mdcn, wenn die 2hat nnzwettelhait >m Zustande der Unzn- echnunasiähigkeit geschah, oder die Zurechnnngsiähigkcit nach ärzt- ichem Attest wenigstens zweifelhaft ist. Nachdem Res. Pro,'. Dr. 'uthardt auf die uiiansiührl'cirleit einzelner Bestiiiiiiimlgeii hiiige- icjcn. beantragt er Nomens des Petilionsansichussr's die Petition ii sich benihen zu lassen, dagegen den Wunich ailsznsprecben, daß das Cvusistvrium eine Zuiammenstcllung derjenigen geietzlichcii Be- sliinmnngcn und Verordnungen, welche sich am Zucht und Sitte Konststorium voraelcat werde. Tie gefährdete Lage der Landeskirche eriordere eine solche Ordnung. Pfarrer Kittan tritt gleichfalls sür