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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.08.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260827016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926082701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926082701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-27
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.08.1926
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Nr. 401 Seite 2 — »Dresdner Nachrichten" — Aretlog. 27. August 1S2S ArÄ Englische Stimmungsmache gegen Deutschland. Ein Keharlike! -es „Evening Slanöard". Angeblicher deutscher U-Boot-Ba„ in Holland. London. .'7. 2lugust. »Corning Standard" schreibt zum Besuche Fromageoto in Berlin: Die deutsche Regierung sollte veranlaßt lveroeu, ihre Haltung liinstchtlich eines Kom» p r v m t s s e ö Uber dir Ratserwetterung bzw. Reorganisation im Linne des von der französische» Regierung i?j gemachten BorschlagS zu revidieren, nachdem dieser Borschlag von eng lischer Seite bereits gebilligt worden sei. — Als größt« Lensativn bringt »Evening Standard" die Mitteilung, daß die militärischen Kontrollorgane der Regierungen Eng» landS, Frankreichs, Italiens, Japans und Belgiens eine, wie der Korrespondent sich auSdritckt, »aussehenerregende", Ent deckung gemacht hätten. Deutschland lasse in Amsterdam »nd aus der Schelde Borbereitungen sitr den Bau von Unterseebooten tresse«. In Berlin seien bereits Borstellnngen erhoben worden. Eine Antwort von dort stehe aber noch anS. Diese Sensationen haben selbstverständlich in Berlin, wenn nicht Aufsehen, so doch Beachtung gesunden. Man kann wohl nach allem, ivaS viSher über die Haltung Englands aus der bevorstehenden identer Tagung bekannt geworden ist, nickt annehmen, das, den Meldungen der englischen Leitung irgend welche offiziösen Quellen zugrunde liegen. Die Bcrmutnng liegt vielmehr nabe, daß der „Evening Standard" mehr unter dem Einsinsi aiioländischer Hoher, die eS für richtig befinden, wieder einmal die ruhige Entwickln»» der internationalen Diplomatie zu stören, diese Sensationen kreiert hat. In allen einsichtigen Kreisen erklärt man, das? die Behauptung, daß Deutschland Unterseeboote im AnSlandc bauen lasse, eine ohne weiteres alö solche zu erkennende Erfindung sei. Wenn eS wirklich in Deutschland teilte gäbe, die RüstnngS- vorbereiluugen treffen wollten, so würden sie wohl nicht ge rade daraus verfallen, an so sichtbarer Stelle, wie in dem neu tralen Staate Holland, sich mit dem Bau von ausgerechnet Unterseebooten zu befassen. ES würde nur der Beröffent- lichung der „Evening Staudard"-Meldung in der holländische» Presse b.dnr>en. um dort sofort ein energisches und lücken loses Dementi dieser Tatarenmeldnngen zu verursachen. In der Iraae der L t n d i c n k o m m i s s i v n dursten die Mutmaßungen des „Evening Standard" ebensalto unrichtig sein. Die henligen Verhandlungen des Auswärtigen Aus schusses haben ansS dentlichsie gezeigt, das? Deutschland den ruhigen und 'adü l'en S:>indvn»kl b--i'«-behalten gedenkt, den Hoesch im Anskrage der deutschen Regierung schon bei der ersten Sitzung der Stndienkvmmission dariegtc. ES ist nach alledem, auch nach dem 'Besuche Froma^-"'s j:> Berlin, immer noch ale> '- r an'nnehmen, daß zwischen England. Krankreich und Deutschland keinerlei Disserenzc» irgendwelcher Art ge blieben sind. sT. ll.) Stn» sranzSMchr Langernole zu erivarlen. Paris, 27. August. »Journal des Dsbat-" ^ . meldet, bah In der Tängersrage zivtsche» Paris und Madrid bisher keine ofsizicllen Berhanblungen, sondern nur ein mündlicher Meinungsaustausch statt«,,funde» habe. Indessen wird dir französische Negierung binnen kurzem eine Rote in der Tangerangelegenhett »ach Madrid senden. Keine Abberufung Quinones de Leons. Paris. 2S. August. Dem ..Matin' zufolge entsprechen die Meldungen von einer Abberufung QutuvneS de Leons und seiner Ersetzung durch Admiral de Magaz nickt den Tatsachen. Spanisch-russische VerhaudKinnen in Paris. Baldige Anerkennung SowjetrnßlandS durch Spanien? Mookan, 2ü. August. Aus gut unterrichteter Quelle ver lautet. dafi t» PartS durch Bermlttlung der französischen Re- gierung russisch.spanische Verhandlungen ein geleitet worden sind. Der Pariser Botschastcr Nakowskt ver handelte in der spanischen Botschaft. Die Billigkeit der spant schon Forderungen soll eS der Sowsetregtcruiig ermögliche», diese Forderungen anzuerkrnnen. Die Sowsetregiernng soll sich weiter verpflichten, sich nicht in die inneren Angeleaen- Heiken Spaniens ein,„milchen. Man hofft hier auf einen baldigen Abschluß dieser Verhandlungen, so daß dle Ein richtung der diplomatischen Vertretungen tu Moskau und Madrid I» der nächsten Zeit erfolgen dllrfte. Enff!andmachkwenenTanqerSck:wieriqkei!en London, 26. August. Ter diplomatische Berichterstatter des »Evening Standard" schreibt, ein zwischen der Admiralität und dem Foreign Qfsicc bezüglich der Tanger-Politik Groß britanniens entstandener Konflikt habe zugunsten der Ad miralität geendet. Das Foreign Office habe anfänglich den spanischen Anspruch aus Tanger günstig angenommen. Die Admiralität machte icdoch geltend, daß Tanger ebenso wie Gibraltar eineö der Tore deS MittclmeereS und des Atlanti schen Ozeans sei und daß der Nntoriecbootkricg die gefaulte strategische Lage geändert habe. (W. T.B.s Schlechle Friedensaussichlen im englischen Streik. «Durch F u n k s p r u ch.l London, 26. August. Ein vollständiger Bericht über die heutige Sitzung zwischen den Bcrgarbeitersührern und den Ministern wnrde in größter Eile durch Sonderkurter dem Premierminister Baldwin nach Atx leS Batns gesandt, lieber den Verlaus der heutigen Sitzung wird Still schweigen bewahrt. Nach Ansicht giitnntcrrichteter politi scher Kreise scheint eö jedoch nicht, daß die Konferenz irgend- weiche sofortigen günstigen Ergebnisse zeitigt. Wie verlautet, ist bisher keine weitere Zusammenkunft endgültig vereinbart morden. <W. T. V.l Differenzen ver englischen und russischen Gewerkschaften. Die Berliner Verhandlungen ansgcslogen. London. 26. August. Die fünf britischen Delegier- ken auf der englisch-russischen GcwcrkschaftSkonfcrcnz tn Berlin sind heute ans dem Luftwege n a ck> L o n d v n zurück- gekehrt. Keiner der Delegierten wollte eine Mitteilung über den Verlaus der Sitzung machen. Der englische Ver- tretcr Eitrine erklärte in einer Unterredung, daß die Dele gation dem Gewerkschaftskongreß gegen den 1. September über die Ergebnisse der Verhandlungen Bericht erstatten werde. Soweit sicki bis jetzt überblicken läßt, sind die Schwierig keiten tn erster Linie darauf zurückzusühren, daß die eng lischen Delegierten eS vermieden wissen wollten, politische Fragen mit den rein gewerkschaftlichen zu vermischen, während die Russen die Unterstützung der englischen Streiken den nur unter dem politischen Gesichtswinkel sehen. Die Engländer hoben hier scharfe Kritik geübt und sich gegen die Maßnahmen der Profintern (kommunistische Gcwerkschafts- intcniationale) energisch gewehrt. Sinnlosigkeiten -es Rheinlan-regimes. Die Lehren der Gewalttat in Koblenz. Koblenz, 26. August. Wie setzt von amtlicher Sette be- stätigt wird ist am vergangonen Piontag gegen 16,30 Uhr abends ein l8jährtger junger Mann von einem französischen Wachtposten beim Passieren des 7 Nieter breiten Bürgersteiges durch zwei Bajonett stiche so schwer verletzt worden, daß er bewußtlos zu sammenbrach. Drei deutsche Herren sorgte» für die Ueber- suhrung ins Krankenhaus. Etz ist sesigesicllt, daß der Posten keinerlei Warnung oder Anssordernna aus gesprochen lmt. Die tau,,, glaublichen Bedrückungen, denen die Bevölke rung des besetzten Gebiets durch die Sinnlosigkeiten dos mili tärischen Rhcinla»dregimeS auögcsctzl sind, erhellt auch daraus, daß tatsächlich ein Verbot des Begehcns dos Bürgersteigs vor dem K o m m a n d a n t u r g c b ä u d e in der Zeit von 6 Uhr abends biö l Uhr morgens besteht. Dieser Fall beweist erneut die dringende Notwendig keit, daß die einheimischen Bürger und insbesondere auch die Fremden durch Plakate auf diese Bestimmungen aufmerksam gemacht werden. Der französische kommandierende General bat aber zum Ausdruck gebracht, daß deutsche Plakate nicht an- gebracht werden dürfen. Tabes liegt die Kommandantur in Koblenz auf dem Wege zum Weinberg in der inneren Stadt, so daß dieser Weg von Hunderten von Fremden nach 6 Uhr abends noch begangen wird. Selbstverständlich müssen solche Vorkommnisse die allergrößte Verbitterung unter der deutschen Bevölke rung anSlöscu. T-ie deutschen Behörden wollen nun eine grundsätzliche Rege- lung der Angelegenheit versuchen. Insbesondere hat sich der RbcinlandSkommissar Freiherr Langwerlh von Simmern schon mit der Angelegenheit besaßt. Uhry gegen die srnnzvsische Verschwendung. Paris, 25, August. Der Deputierte Uhry, der in der kotzten Zeit durch sein Eintreten für die Wahrheit im Falle Germersheim bekannt geworden ist, hat an den französischen Ministerpräsidenten einen Offenen Brief gerichtet, in dem er ihn auffordcrt, dem Besatzungsskandal, der Verschwendungs sucht der Rheinlandkommission ein Ende zu machen. Uhry nennt Fälle, wo französische Delegierte daS Zehn- bis Füns- ziglacke derjenigen Summe versck-wendeten. die ihre gleich gestellten englischen Kollegen benötigten. Geben Sie, schließt Uhry sein Schreiben, den französischen Rheinlanddelcaicrten Orden und Ehrenzeichen, wenn Ihnen das gefällt. Danken Sie Ihnen dafür, daß sie Sie mit dem furchtbaren Abenteuer der rheinischen Separatisten so hereingelegt haben, aber machen Sie ein Ende mit der Geldverschwendung, die den guten Nus unseres Landes bedroht. MiliiSrffche Gesundbettsümter im befehlen Gebiel. Köln, 26. August. Nach einer Verordnung des Ober- ikommandoS der französischen Rheinarmee werden in den Orten, in denen sich französische Vesatzungstruppcn befinden, zur Bekämpfung ansteckender Krankheiten wieder militä rische Gesundheitsämter eingerichtet, denen auch ein deutscher Arzt als Mitglied angehören soll. Aollandung eines franzöZischen Flugzeuges bei Linz. Zwei schwere Abmnrsboinbcn an Bord. Linz a. d. Donau, 26. August. Gestern mußte zwischen Schöncring und Altkoven in der Nähe von Linz ein fran zösisches Militärflugzeug infolge MotordefektS notlanden. In dem Apparat befanden sich zwei Piloten und «tn Beobachter. Bei der Prüfung der Labung des Apparat-, tn dem sich eine große Menge Proviant befand, wurde fcst- gcsiellt, daß daS Flugzeug auch zwei große Abwurf bomben mit sich führte. Der Apparat wurde deshalb von der Gendarmerie bewacht. Die Flugzeugführer wurden einst weilen nach Altkoven gebracht. sT. tl.1 Eine Kundgebung heimattreuer Nordschleswiger. Flensburg, 26. August Der Verband der Vereine h e i »i a t l r e u e r deutscher N o r d s ch l e ö w i g e r ver breitet z» einer Kundgebung nordischer Parlamentarier über die deutsch-dänische Grenze eine Erklärung, i» der u.a. ge sagt ivird: Der Verband der Vereine hcimaltreuer deutscher NordschlcSwsgcr bedauert den Standpunkt der fremden Paria» ineniarier, die die Verhältnisse Nordschlesivigs nur aus ein- «cltigcr Führung und Unterrichtung kenncngelcrnt haben. Ihnen hat niemand gesagt, daß die Art der Abstimmung an und sür sich ein ungeheures Unrecht an Deutschland war. Sie wußten nicht, daß in über vierzig Städten und Gemeinden sich am 16. Fcbrnar 1826 eine deutsche Mehrheit in NordschlcSwig ergab. Sie denken nicht mehr daran, daß tn Tondern mehr als Dreiviertel aller Einwohner sich treu zum Deutschtum stellten »nd daß die Deutschen unter den drohenden franzö sischen Bajonetten abstimmen mnßten. Aber misten sollen sie, daß unrecht Gut nicht gedeiht und daß Dänemark sich dereinst doch noch an den Verhandlungstisch mit Deutschland wird setzen wüsten, wenn das Streben der Schleswig-Holsteiner er füll! sein und die Welt erkannt haben wird, daß die deutsch- dänische Grenze von 1926 rin Faustschlag in das Gesicht Deutschlands war. Deutschland und -er internationale Stu-entenverban-. Paris, 26. Aug. Das Hauptintereste bet den Mittwoch» Verhandlungen des internationalen Studcntenverbandes wandte sich der ersten Kommission zu, die über die deutsche Frage beriet. In der Debatte zeigte cs sich, daß eine Treu- nung derSprachensrage von der Frage des Verhält nisses zu der deutschen Studentenschaft unmöglich ist. obgleich diese Fragen offiziell getrennt behandelt werden. Die Anhänger der französischen Auffassung erklärten eine Aus- nähme der deutschen Studentenschaft solange nickt sür möglich, solange sie ihre Organtsationsgru» Klage nicht ändere. Der Vertreter der ungarischen Delegation nahm zu diesem Problem in mehreren Reben Stellung und führte ans. daß man nicht so sehr von einer Aufnahme der deutschen Studentenschaft in die C. I. S.. sondern mehr von einer Zusammenarbeit mit der deutschen Studentenschaft spreche» müsse, zumal man weder der letzteren zumute» könne, ihre OrganisationSgrunblagr zu ändern, noch nach der ausdrück lichen Feststellung deS Exekutivkomitees die E. I. E. gewillt sei, ihrerseits eine entsprechende Statutenänderung durch- zusühren. Bemerkenswert ist, daß sich die englischen Ver treter sehr für die Zusammenarbeit mit der beut- scheu Studentenschaft etnscvcn und darauf Hinweisen, daß die Lösung der Sprachensrage die Voraussetzung dafür sei. Zum Schluß der Verhandlungen wurde das Resultat der Sprackenenauete mttgetetlt. Danach sprachen sich sür die Ein, sprachigkeit der Verhandlungen dle Delegierten von vier Staaten an«, sür sranzvstsch «nd englisch süns nnb für sranz», fisch, englisch und deutsch acht Staaten. sT. U.) Berlin, 26. August. RcichSwrhuninistcr Dr. Gebier ist heute mittag von seiner Manöver- und JnstrukttonSreise mit dem Flugzeug, au» München kommend, auf dem Flughafen TempeWofer Held «tngetroffe«. lA>U.) Deutsche Wissenschaft und inlernaliinale Zusammen»»-«». Der deutschen Wissenschaft hat der ungarische Kultus, minister Gras KlebclSberg rin frische» Sorberrret- in ihren alten MuhmSkranz geflochten, indem er gelegentlich der Er- Öffnung einer zu Forschuug-zwecken dienenden Anstalt be- tonte. eS sei Deutschland» Verdienst, daß neben de» bisherigen drei Lypen der höchsten Kultur. Universität, Akademie und Museum, das reine ForschungStnstttut geschaffen wurde. Net unseren ungarischen Freunden kommt eine solche Anerkennung aus einer gutnachbarlichen Gesinnung: sie hat den erfreu, ltchcn Unterton der Herzen-wärme. Ader auch dort, wo man »ns nicht gerade liebt, beginnt man etnznsehen. daß man den deutschen Geist nicht entbehren kann. Wir sollen deshalb wieder hinein tn die internattonale geistige Zusammen- arbett. Seit einiger Zeit mehre» sich dt« ausländischen Stimmen, die diese Forderung erheben. Die erste Nachdruck, liche Anregung ging von den Neutralen, insbesondere von Schweden, aus und wurde von englischer und ainceika- nischer Seite ausgenommen und unterstützt. Man bat also in de» Kreisen der internationalen Wissenschaft wieder Ge schmack an uns gesunden. Warum? Weil eS ohne den deiitskhen ForschnngSgetst einfach nicht gebt, well die fremden Akademien, wissenschaslllchcn Gesellschaften und Kongresse in steigendem Maße die Lücke fühlen, die durch da» Fehlen der deutschen Größen verursacht wirb. Gewiß ist auch anzu. nehmen, daß bei zahlreichen ausländischen Vertretern der Wissenschaft allmählich die Beschämung Uber dle Behandlung der deutschen Kollegen so stark geworden ist. daß sie den gegen, wäntgcn Zustand als unerträglich, als unvereinbar mit der Würde des Geistes und der Ehre der wissenschaftlichen Forschung empfinden. Es mnßte so kommen, wenn nickt alle Bernnnst und Logik in der Entwicklung der Dinge in die Brüche gehen sollte. Nun gilt es aber sür unS. Maß und Ziel zu halten, die erforderliche Distanz zu wahren und nicht „geschmeichelt" über die ausländische „Zirvorkommcnhcii" mit pazifistischer Hast in die internationale GeisieSgemeinschast hincinziispringcn. Selbstverständlich würde cs uns nicht an- sieben, jede Verbindung unversöhnlich zurilckznweisen und die Anknüpfung neuer Beziehungen bedingungslos abzulehnen, ES muß nur zunächst eine gewichtige Vorfrage erledigt werden, die nämlich, wie eS mit der Stellung der internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften, die uns In ihren Schoß wieder aiisiichmen möchte», zur Kriegsschuldsrage beschaffen ist. Dazu ist ein kurzer Rückblick auf früher Geschehenes erforderlich, sachlich, ohne Gehässigkeit, aber an der Hand der unerbitt liche» Tatsachen. ES war im Herbst 1618, unmittelbar vor dem Abschluß des Waffenstillstandes, als Beratungen zwischen den Ver- lretcrn der Vcrbandsakademicn staiifandcn, die den aus- gesprochenen Zweck verfolgten, den wissenschaftlichen Bovkott der Mittelmächte tn die Tat umzusetzen und so den National« haß auch im Reiche deS Geistes in schärfster Form zu ver- wirklichen. Herr Painlcvs, der jetzige KrtegSmtntster brr dritten französischen Repnbltk, führte in der damaligen Der- sammlnng das Wort und gab seiner Auffassung unter ein mütiger Billigung aller Anwesenden u. a. mit folgenden Worten Ausdruck: „Solange Dculschland nicht ans sein blu- tiges Ideal der Unterdrückung, der Räuberet, der Gewalt tätigkeit verzichtet, solange eS nicht Schauder empfindet vor leinen cigen-cn Verbrechen, wird keine Versöhnung möglich lein zwilchen ihm und der Menschheit, auch nicht auf wissen- schaftlichcm Gebiet." In diesem Zeichen ärgster Feindschaft gegen die deutsche Geisteökultur standen die 1618 gepflogenen Verhandlungen, und auf solcher Grundlage erfolgte die Schaffung zweier Vereinigungen mit dem Sitze tn Brüssel. deS Jntcrationalen ForschungSratcS für dt« Naturwissen, schalten und der Internationalen Akademischen Unton für die Getsteswisscnschaften. Von welchem Geiste die beiden Körper schaften beseelt waren, erhellt aus der Bestimmung ihre» Statuts, wonach deutsche wissenschaftliche Vereinigungen zu nächst bis 1631 ausgeschlossen sein sollten. Die Wirkung dieser Gründungen, die nur den einen Hauptzweck verfolgten, die deutsche Wissenschaft zu boykottieren, wie man im Kriege das deutsche Volk mit der Hungerblockade bedacht halte, be- stand darin, daß Deutschland bis vor kurzem von fast allen inlernaiionalen wissenschaftlichen Kongressen sernbletben mußte. Erst 1621 konnte Deutschland einer Bereinigung bet- irrten, die in Paris ins Leben gerufen wurde und der außer -ein deutschen Partner Frankreich. England, Oesterreich. Bel gien. Italic», die Tichechv-Sloivakei. Portugal und Rumänien angehören. Von der Wirksamkeit dieser Vereinigung hat man aber in der Ocffentlichkeit so gut wie gar nichts gehört. Sie fristet offenbar ein ziemlich veilchcnliastcS Dasein, und io ist auch weitere» Kreisen nicht bekannt geworden, welche Rolle Deutschland darin spielt. Hervorragend kann sie kaum sein: denn sonst hätte man wohl schon Näheres darüber ver- nommcn. Während die bisher genannten Gründungen mit dem Völkerbünde nichts zu schaffen haben, stehen mit Gens in enger Verbindung die dort ansässige Kommission für inter nationale geistige Zusammenarbeit und das Pariser Institut, das dem gleichen Zwecke dienen soll »nd das mit der Genier Kommission in ständiger intimster Fühlung steht. Wie sehr in der Kommission spezifisch französische Anschauungen und Interessen vorwiegcn, ergibt sich aus der Tat'ache. daß air Ziel der „Abrüstung der Geister" u. a. bezeichnet wird die Befreiung der Schulbücher von allen falschen Angaben über andere Nationen. Man denke dabei an die groben Lügen über Deutschland, von denen eS in französischen Lehrbüchern wim melt nnb zu deren AuSmcrzung sich bis setzt noch kein Finger gerührt hat. während bet »nS eine vielfach überveinlithe geschichtliche Objektivität gewahrt wird. Die rechte Beleuch tung gewinnt aber dicie Vorschrift erst in Verbindung mit dein weiteren statutarischen Sah. baß die „Helligkeit der internationalen Verträge" überall und bet jeder Gelegenheit nachdrücklich betont werden soll. DaS heißt mit anderen Worten, dem deutschen Gemüt soll auf internationalem Wege im französischen Interesse eingcbläut werden, daß der Ver sailler Vertrag sakrosankt Ist. und daß an ihm nicht rütteln darf, wer sich der Ehre, tn die internationale GcifteSgcmcin- «ckast ausgenommen zu werden, würdig erweisen will. Noch schärfer tritt die Abhängigkeit von Pari» bei dem dortigen Institut für geistige Zusammenarbeit hervor, für da- die französische Negierung ein prunkvolles Gebäude hergegebcn hat und daS sie mit zwei Millionen Franken jährlich unter stützt,- weitere erhebliche Beiträge werden von den beiden ranzösiichcn Vasallenstaaten, Polen und der Tschecho-Slowakct, ,-leistet. Diese Pariser Einrichtung ist ein ganz einseitige» Werkzeug zum Betreiben einer rein französischen Kultur« Propaganda, von der Art, wie sie eine Zelt lang auch den Rheinländern im besetzten Gebiete ausgcpsropst wurde, tn der Hoffnung, auf solchem Wege Stimmung für ein „neutrales", tn Wirklichkeit französiertes Rheinland zu machen. Der treu- deutsche Charakter der rheinischen Bevölkerung hat den fran zösischen Knlturspuk rasch genug zerstieben lasse». Wenn er überhaupt in Szene gesetzt werden konnte, wenn e» mög lich war, daß man ln Paris auch nur einen Augenblick an den Erfolg eines derartigen Vorgehens zu glauben vermochte, dann trug daran — diele Erinnerung darf hier nicht unter drückt werden — wesentlich mit schuld daS Verhalten der Sozialdemokratie, deren Vertreter in Wiesbaden öffentlich zu Li« wickelt «ciftis«, wie gr« Zustand Aussicht -utze ai muß n< gängig nicht, erkläre, die «1 Der Bi den. ur aufgeho unser« ! arbett z nale Gl ruf de, einig»» nehmen gedulde uns ali gegen r sailler i in« Ge rechnen. Hofsnur Eine Bei konnte um 2 ^ große i Bessern gebt di< starre und sei! dem fre den an hervor, sprechen eine n bcwec VorS Be, mischt amerike der dev dustrie bucker, erfährt, lrctcr c Tarlcg! gcarbci! einen 1 amertke zolle w Verein! bauptui industrt Ne, einmal Vlatt fl i-on Ei Teutsch schon a Eupen-' lsscbiete der Fr Geri Bei Haupt» hat am der mäi am l. d die Zah riickgan kmpsäm I «115 66i Säml erklären wagte: „Die deutsche Kultur muß untergeben, um völlig mit der französischen verschmolzen »u wrröeu/ No> unser § ausmeis in Däv zwei J< zahl 1» deutsche deckt w IlUnitt! der Fo Clem lich a Iure" n Trnce noch ui sindung Nomen bcnann De einem > Ickasten stehen ! eine E zahl 62 CS kam wird, a «bl ist als« perio r c st l o Insam« möglich gerade deckten Snstcm nächst sctznng dachte Nestau! lckasten trocken wiegen dein A Mater!
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