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Dresdner Nachrichten : 07.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192708073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-07
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.08.1927
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Xr. ZS7 Sette S l «»*« c ^ ^ »L/rexmer ^»««yriiyie»» —^ s«m»ka>. r. A»g«fi isrr W»i«»e. Dicht daneben locke» verführerisch dt« prächtigsten Obstkörbe voller Aprikosen, Pflaumen und Trauben. »in einzigartige» Spiel der Natur. Hoch über dem Rhonetal standen wir. Tief drunten eilte ste westwärts. Von Süden her strömt ihr dt« Arve »u. die au den Schneeseldern des Montblanc entspringt. Schmutziggrau sind ihre Wasser. Die tiefgrüne Rhone will nichts von ihnen wissen. So strömten sie beide in einem Flußbett eintrüchtigltch nebeneinander her. bis die wilde Schwester so abgeklärt ist. daß sie sich mit der größeren vermischt. Erst nach ach, Kilometer ist dies der Fall. Ein wunderbarer Anblick dieses Spiel der Natur! Nach dem Abendessen wandelten wir wiederum am See entlang. In stolzer Ruhe lag in parkartigem Garten der BölkerbundSpalast. AuS dem Dunkel glühten di« er leuchteten Fenster der Billen bi» weit hinaus in die Ferne. Dort zog auch ein lichtüberschütteter Dampfer durch die Flut. Ein weiches Träumen umfing die Seele. Wie groß sind GotteS Wunder auf unserer Erde! Später sah man noch lange vor den TaseS am Ge«, wäh- rend unsere Jugend im Kursaal dem Tanze eifrtgst oblag. Da konnte man das internationale Lebe« beobachten. Wenn auch die sranzösische Sprache dominierte, herrschte doch eine ziemliche Sprachverwirrung. Alle möglichen seltsamen Laute drangen anö Ohr. Ebenso sonderbar waren aber auch die Gestalten, besonders das schöne Geschlecht hatte sich mit allen Mitteln zurechtgemacht. Manchmal brr! Strahlend umschmeichelte am nächsten Morgen die Sonne den See. Er lud zum Bade. Da der Vormittag frei war, konnten viele von uns dieser Bitte nicht widerstehen. Die Wasserfläche war überschüttet von weihen Kämmen. Laut kreischend stießen die unermüdlichen Mövcn zu ihr herab. Jeder von nnS suchte möglichst viel der Eindrücke in sich auszunehmen. Allein die mächtigsten standen erst bevor, als die prächtige „I t a l i e* uns am Nachmittag über die ganze Länge des Sees hinüberführte zu der Perle am Südvstuser —Montreux. Es hält schwer, die Schönheit dieser Seefahrt zu schildern. Ei» jeder, der sie erlebt hat. wird dies bestätigen. Sie ist so unendlich herrlich, daß alle Fasern des Herzens zitterten. Wie überreich gesegnet sind die Gestade. Saust an steigend, wellig die Schweizer Küste! Himmelanstürmend gegen über daß französische Ufer. Schlösser, Billen, freundliche Städte winken aus beiden Ufern herüber zum Dampser. besten Schrauben im smaragdenen Wasser mahlen, daß der airfgewühlte Gischt gleich Diamanten funkelt. Herrlich warm schien die Sonne. Da. als Lausanne sich am Ufer ansteigend aufbante, ward nnS eine besonders freudige Ueber- raschung zuteil: In seiner ganzen ungeheuren Majestät zeigte sich noch einmal der Montblanc und blieb frei. Unsahlich bleibt der Eindruck dieses urgewaltigen Gletscher- und Schnee- mastivS. Den Kops Napoleons nennen diesen Riesen die Schweizer, da er dem Gesicht des großen Korsen gleichen soll, wenn er liegt, und man von ihm nur H u t, A u g e u n d N a s e erblickt. Weiter trug unö das Schiss. Sonncnnntergang ans dem See! Keine Feder kann ihn beschreiben. Kein Maler wirb ihn jemals in Farben sesthalteu können. So unermeßlich, so einzigartig ist die Stimmung. Droben funkelte» einzelne Sterne, zog der Mond bald seine silberne Bahn. Die Schroffen des Deut du Midt, der anderen Berge singen an zu glühen. Wir wurden stiller und stiller. Unhörbar rang eS sich aus der Seele: »Herr Gott, wie sind deine Wunder s o groß und v i c l!* Dresden im Blumenschmuck. Ungefähr 200 Teilnehmer haben sich Min diesjährigen Wettbewerb gemeldet — ungefähr, weil mehrere Dutzend nachträglich gekommen sind, die freilich nicht mehr berücksichtigt werden konnten, weil das zweieinhalbtägige Nmherfahren im Auto die Kraft und die Jett der Preisrichter schon zur Ge nüge in Anspruch genommen hatte. Bon der Knawstraße ging cs bis zur Altcnbcrger Straße, von der Lockwitzer Straße bis zur Eigenhufe, vom Parkhotcl bis zur Bambcrger Straße usw. Anstrengend war es, aber doch schon, denn man sah gar manches Gute und Uebcrraschende, das die Anstrengung lohnte. Da ivar z. B. der ausgedehnte, übersichtliche, wohl- geordnete Garten Maricnbcrger Straße 92 shinter dem Tolkc- wiyer Wasserwerks von Frau Jainz, dann der vornehme, gediegene Borgarten Hochuferstraße 26 von S ch r t ck e l. dann .Kurt Renners schön zusammenwirkender Vorgarten nebst Teich und Beranda mit Treppe Knawstraße 29 in Jschachwitz, weiter der interessante Vorgarten von Karrt W e n d s ch u ch, Marienstraße 22b, der da zeigt, wie man mitten in der Alt stadt trotz der Kargheit der Verhältnisse einen Garten ge stalten kann, der uns zum Stehcnblciben nötigt und seine volle Berechtigung in der Enge der Innenstadt fest betont. Da steht man weiter voll Bewunderung vor der Schauseite des Hospizes Zinzendorffstraße 17, Dir. Kühler, das von unten bis oben mit weißen Petunien geschmückt ist. vor dem Ausstellnngsrestaurant (Arnolds, mit seinen weißen Petunien und roten Geranien, vor dem Parkhotel auf dem Weißen Hirsch. Und weiter steht man schöne Balkone und Fenster in Hülle und Fülle, darunter leider auch nicht an» gemeldete und andere, die man seit Jahren kennt. Bon diesen wundert sich mancher Besitzer, daß er nicht den früheren Preis erhält. Die Ursache ist einfach, es fehlt an der fortgesetzten Pflege, die den Blumenschmuck auf der Höhe hält und ihm neuen Reiz verleiht. Gärten, die vor drei bis vier Jahren wundervoll klar erschienen, fangen an zu verwildern und bieten nicht mehr das volle schöne Bild wie zu Anfang. Dafür aber treten auch neue Bewerber aus, die da zeigen, daß der Hauptzweck des Wettbewerbs, Liebe zur Pflanzenpflege, Freude am selbsterzengten Blumenschmuck zu erwecken und zu vertiefen, erreicht ist. Das Hinstellen von Topspfanzen, die im Geschäft gekauft werden, tut'S freilich da nicht und wird grundsätzlich nicht prämiiert. Es werden diesmal wirkliche Preise verteilt. Da die Topfpflanzen aber zurzeit noch nicht zur Verfügung stehen, werden die preisgekrönten Blumenfreunde gebeten, sofort ihren Namen nebst Angabe der anerkannten Leistung dem Berkehrsveretn durch Postkarte miizuteilen. Hier ist das Verzeichnis der preiSgekrönteu Wohnung««: 1. vergärte»; Marienstr. LH 49 Punkt«; Hochaserstr. 26 48 P.; Syaivstr. SS, Zschachwitz, mit Schauseite 47 P.; Marienbergrr Dir. 92, mit Balkon und Beranda, 47 P.; Regerstr. 15, Blasewitz, 45 P.; Hosmannftr. 48 80 P - Sonnenlehne 22, BrteSnttz, 88 P; Meußlttzer Str. 78, Zschachwitz, Fenster, Bvrgarten und Schausette, 87 P.; Auf dem Eigen 87, Briesnitz, 8« P.; Sigenhuf« 18, Briesnitz, 85 P.,- Liebigstr. 8, Vorgarten, Fenster und Treppenaufgang, 85 Punkte. 2. rchauseite»; Zlnzendorsstr. 17. Hospiz, 50 Punkte; Aus- stellungsrestaurant LennHstr. 49 P.: Große Zwtngerstr. 7 48 P.; Eliasstrah« 7 48 P.; Wachsbleichftrahe 8, 17. Volksschule, 47 P.; Parkhotel Weißer Hirsch 47 P.; KeffclSdorser Str. 11h 48 P.: Prager Str. 18 45 P.; Wiener Platz (Kaiser-Cafö) 45 P.; Weiße Schleis«, Frldgajle 7, 40 P.; Weiße Schleife, Rettbahnstr. 84, 40 Punkte. 2. Balkon« »nd Fe»st«r: Linbenauftr. 14 47 Punkt«; Prager Dir. 48, Easg Hülfert, 47 P.; Dchumannstr. 27, 2. 1., 48 P.: DippoldtS- waldaer Platz 8, 1. (Kensterfronth 45 P.: Grüne Str. 8 Ecke Reln- dardstr. 44 P.; Relsewitzer Str. 58, 1. l., 44 P.; Struvrstr. 26, 2., 48 P.; Hamnierstr. 7, 2., 42 P.: Frelberger Stk. 119, 2., 42 P.; Iohannstr. 2, 1. IRessdenz-Caf«) 41 P.; Dchteßgasje 8, 2., 41 P.; Post straße 84, 1.. 4«, P.; Halnsberger Str.1.2. l.. 48 P.; Wiener Str. 28,2., 48 P.; St.-Prlvat^Ltr. 8. 1.. 48 P.; Sedanstr. 8. 8.. 8« P.; Stephan- straße 26, 1., 89 P.; Neisewltzer Str. 56, 1. r., 88 P.; Ltndenaustr. 8. 1 (ganzes Geschoß», 89 P.; Frelberger Str. 117, 2. r„ 88 P.; Kleine Packhofstr. 2H. Ecke Ostra-ANee. 87 P.; Konkordlenstr. 18 87 P.; Hasenberg 4, Dachgarten, 85 Punkte. 4. Balko««: Pohlandstr. 41. S. IPohIandplatzh 49 Punkte; Conrad- straße 18, 2., Eck« Helgolanbftr., 48 P.; Georgplatz 14, 8.. 47 P.; «5r»erplatz 4. 2„ Loschwl». 4« P.: Vüraerstr. 1- 4« Bischofs- 4» ». U. 4» V.; EH«»«r Str. », 1» tl P„- Kronprinzenplatz l«, >>. 40 V »dntg»brack«r Gtr. 2. 4.. » P.; Bambeea«, Str. 4». »« V v»ttg«r»r. «.».U.» »Srnerplatz t. r„ « P.; ,l»«nb«r«er Str. 4«. 2 l.. 2» Großnchatn»» Str. 14«. 1. I.. »7 P.,- Wtttenb«r,«r Str. «. 4„ « V..- Westens str. l>. l„ 26 P.; Marfchali-»»«« ». »«,»«: »« Se« U. »ck« «argarettzeagr.. 47 P»»N«: Htznel- streß« » 47 D.; »»lergafj« 20. l.. 4« P..- Tt,ck»r. 2. »rdg» 4« P Htndendurgftr. «. 4.. 4« V.; Scha,«n»latz 2^ »„ 42 V.; straße «7. H. («allwltzstr. »». 4b P.; Sch««rr»r. »7. Erb«.. «b V. WatsenhauSftr. «I. 2.. 44 V.; »vnlgsbrücker Str. 1«. Ecke Kbnig Georg-Alle«. 44 V..- ParodleSstr. 1, 44 V.; »ltp»efch«n 17. »„ 44 V.; Sroßenhatner Str. 207, 2„ 44 Relnhardst,. 2. l. «.. 44 V.: Kur- fürstenstr. 11. 4, P.; Fr«Ib«rger Str. l»4. 1.. 4» V..- Eltse« straße 87, l. r.. 4» V.: Zwickau«« Str. 12b 42 P.; Mobnstr. 1«. 2. r. 42 P.; Grüne Str. 8. 2.. 42 P.: Maller-Berset-Str. »3. 2.. «1 SlII«nst,. 21. 4„ 41 P.: Glashütte, Str. 15. Erdg. l., 40 P..- «Sarkbu^- straß« 29, 2- 40 P.. Gohltler Str. 1». 2„ 48 P.: »u-sbuwer Str. 6, Erdg . 40 P.: Westendstr. 14. Erdg.. 40 P.; Ptruatsche Str. 41. 2 40 P.. Münchner Str. 8 48 V.; Thäterstr. »4. 2.. 29 V.; Forstftr. »7. 2» »9 P.. Strunestr. »I. Erdg. nn» 1.. 29 P.- Westen»»,. 14. 1.. 20 P.; Krankltnftr. »4, 2. r.. 29 V.; Ha,dnftr. 9. 2, 28 P.; Wlnckelmann- straße 2». 1, 28 P.; Herbertstr. 24 28 V.: Kechnerßr. 2. 1. r^ 2» S Delbrückstr. 4. 2^ 28 P.; Wüllnerstr. 48, 1.. 26 P.; Armftaedtstr. 9.4.» 87 P.. Dchandauer Str. 22s. 2^ 27 P^ tzeubnttzer St^ 22. 2, 27 V.; Rosenftr. 15. 1^ 27 P.; SchmledegSßche? Z. 2.. 22 S.; «»m»»str. 4V. 2.. 38 Punkte. pra,e rv, n., «ae veigoianoftr-, «8 P.; '»rorgplatz 14, r KSnterplatz 4. Loschwitz, 4« P.; Bürgerstr. 2. 1^ 4« P.; «gtz 104» U, 45 P., Pohlandstr. 28. 2^ 4» P.; Forsttzr. «1. 2, S, « Sedanstr. 25, 1, « P^. Iubilüumsfeier des Süchstsche« Alberivereins. Der durchaus karitative Zwecke verfolgende Albert-Beretn (Frauenverein vom Roten Kreuz in Sachsens, dessen SV Zweig» veretne tn den größeren Städten Sachsens wirken, begeht dt« Feier seines 60jährigen Bestehens am 3.. 4. und v. September. Das Direktorium hat für die Feier folgende Festfvlge fest- gesetzt: 8. September, A3 Uhr, Mitgliederversammlung im Brühlschen Saal der Kunstgeiverbeakademie. Sämtliche Zweigvereine entsenden hierzu Abordnungen mit dem oder der Vorsitzenden. Um 6 Uhr FestgotteSdienst tn der TrinttatiS- kirche, woffei Pfarrer Springer predigen wirb. Bet dem Gottesdienst wirken auch die ehem. Hoftrompeter mit. 4. September, vormittags. Fahrt der von auswärts er scheinenden Festtetlnehmer in Kraftwagen nach Klotzsche zum Besuche des Instituts für rückenwirbeltuberkulose Kinder; nachmittags Fahrt tn Kraftwagen nach Bärenfel» bet KtpS- dvrf zum Besuch des SchwesternhetmS und in die Ausstellung Das Papier*. S. September, 12 Uhr, Festsitzung im Fcstsaal des Neuen Rathauses. Sie wird vom Geschäftsführer Ministerialdirektor t. R. Geh. Rat Michel eröffnet. Daran reihen sich verschiedene Ansprachen und zwei Vorträge, die die Oberin des Leipziger ZweigvereinS Frau v. Zimmer- m a n n, und der Kommissar für das Schwesternwesen Deutsch, landö in Berlin, Professor von dem Beiden, halten werden. Künstlerische Darbietungen gesanglicher und in- trumentaler Art fügen sich in das Programm ein. Abends Festtafel im Saale der Harmonie. * Der Albert-Verein, LandeSsranenverein vom Rote« Kre«z in Sachsen, veranstaltete am Freitag in herkömmlicher Weise eine Feier zum Gedächtnis der verewigten Gründerin des Vereins, der Königin Carola von Sachsen. Im großen Dtrektorialsaal des EarolahauseS war nachmittags das ge- schäftsführende Direktorium mit der Schwesternschaft de- Vereins versammelt, und General Schmidt gedachte hier in einer Ansprache der königlichen Gründerin des Albert- BereinS. Hierauf wurden einer Anzahl Schwestern AuS- Zeichnungen des Albert-BereinS und des Deutschen Roten Kreuzes überreicht. An den GedächtniScikt schloß sich eine Kaffeestunbe im Garten des EarolahauseS, wöbet die Kapelle des ReichSwehr-Artillerieregiments 4 unter Leitung des Musikmeisters Waldau mit einem gewählten Konzert Programm aufwartete. Singabend des Rheinisch-WeMNscherr Singkreifes. Was eS mit dem Rh Putsch-Westfälischen Sing kreis, der am Freitag tn der Aula de- Wettiner Gymnasiums seinen „Fröhlichen Singabend* gab und »agS zuvor tn Dresden durch Mitglieder des Ministeriums offi ziell in Dresden empfangen worden war, für eine Bewandt- ins hat, wurde bereits angedeutet. Eine Art schwimmender Jugendherberge, nach neuzeitlichen, mit der Jugendbewegung in Zusammenhang stehenden Ideen ins Leben gerufen und ausgebaut, macht eine Propagandafahrt elbaufwärts. Der Wandersinn, die Liebe für die Natur, daS Verständnis für schöne, unverbildet« Volksgemeinschaft, der Sinn für die alte, deutsche Volksmusik sollen gepflegt, ln stillen Flutzkrümmun- gen, auf alten Burgen und tn lauschigen Wäldern Rast ge- macht werden. Uebcr ihrem ..Singeschisf* liegt tn den stillen, Hellen Sommernächten der Schein von Lampion» und der trauliche Klang von Flöten. Klarinetten, Lauten, mit denen ste alte Musikwetsen wiederzubeleben suchen. In seiner Ansprache am gestrWen Freitag erzählte Richard Schtrrmanu dann noch^von dem neuen Wer- den. Singen und Wandern, für das die Jugend, die noch unverbildet und unverdorben sei von den Großstadtetn- flüssen und ihren zweifelhaften zivilisatorischen Segnungen, gewonnen werden sollte: in freier Natur, wo der echte, natürliche Mensch znm Durchbruch kommt und wo jede MaSke und Verstellung fällt. Der Redner betonte erneut die Not wendigkeit der Errichtung von Jugendherbergen, und er ge dachte dankbar de» Umstandes, wieviel Verständnis, auch amtlicherseitS, man ihren Plänen tn Dresden entgegen, gebracht habe. Dann hörte man Proben ihrer KunstauSübung, die Wan- derlicber, Tanzlieder, Madrigale, Spiele, Scherz-, Minne- und Abendlieder. Volksmärchen, instrumentale Serenaden und mehrstimmige Chöre umfaßt, und weder vor schwierige«, archaisierenden Werken eine» Häßler ober Schulz. Noch vor den neuzeitlichen Rekonstruktion-Versuchen alter Volksmusik durch Baußnern ober andere haltmacht. Der Eindruck der hübschen Darbietungen auf die Hörer war denn auch unver- kennbar stark. Denn jeder fühlt, daß hier Musik nicht tn gewollt artistischer Verfeinerung getrieben wird, sondern alS Ausdruck frohen Naturgefühles. WaS verschlägt e» da, wenn hin und wieder mal ein nicht ganz reiner Einsatz mit unter- läuft; das Wesentliche ist: eS wirb musiziert au» innerem Bedürfnis heraus und nicht um einer Moder ober einer Kon vention Genüge zu leisten. In diesem Sinn bedeutet« der Stngrabend im Wettiner Gymnasium eine wsinschenSwert« Illustration der von der Vereinigung angestrebten Ziele. Deranslallungen der Iahresschau Am Mittwoch, abends 8 Uhr. liest Hermann Stehr in den Lichtspielen der IahreSschau auS eigenen Werken und setzt damit die Reihe der Borträge der Freien Vereinigung Dresdner Schriftsteller fort. Der SonbereintrittSpretS be trägt 1 Mark. Vorverkauf bei Rieö, Seestraße, und in der Kartenausgabe der IahreSschau. — Vom „Sprechenden Turm* herab liest Sonntag, den 7. August, von 8.80 Uhr bis 8.45 Uhr. Schriftsteller Hann» RöSler aus eigenen Werken. Am Donnerstag 6.16 Uhr setzt der Sprechende Turm seine Konzertveranstaltungen mit einem Konzert mit Werken slawischer Komponisten fort, unter Mitwirkung von Konzertsängertn Maria Pick und Dr. Leonhard Prinz am Flügel. Für Donnerstag 4 Uhr, ist im Pavillon Eben wieder eines d^r beliebten Kinderfeste vorgesehen mit allerlei neuen Ucberraschungen wie Auftreten des Wunderzebras. Tanz und Ballon-Polonaise. Der Sonberetntrttt beträgt 80 Pf. Am gleichen Tage findet abends von 7 bi» 10 Uhr ein Elttekonzert auf dem Konzertplatz de» Hauvtrestaurant» unter Leitung von Musikdirektor Feieret» statt. Für Sonn abend. den 18 August, nachmittags 8 Uhr. ist rin Auto- mobil-Turnier auf dem Fe ft platz vorgesehen mit anschließender Sch 0n heit» konkur re n, für Auto- mobile a«f der Herkules-All»«, veranstaltet vom Be»irr II im Ea» 11 Sachsen de» All«. Deutschen Automobil- LlndS. Außerdem finden täglich von 4 bi» S Uhr nachmittags 10 Uhr « Uhr a»««d» Konzerte auf d«m Konzert»!«» de» (Set - und 7 bt» HautztreftaurantS statt (Leitung Musikdirektor SeleretSi. Ferner wird nur noch bi» etnschlteßltch Mittwoch, abend« «iS Uhr im BergnüsungSpark die größte Attraktion der Jetztzeit, „DaS menschliche Geschoß* vorgeführt. — K«stste>«ug ß«S »esamtergebuiffe» de» HUfAmoiEeS t, Dresden. Um einen Ueberbltck darüber zu gewinnen, welchr Geldspenden insgesamt von der Einwohnerschaft der Stabt Dresden sür di« durch da» Hochwasser i« Oster», gebtrge Geschädigten ausgebracht worden find. bttt«t der Rai alle diejenigen Stellen im Stadtbezirk, bet denen solche Spen. den etngegangen sind, ein« kurze Mitteilung über ihre Höhe nach dem Stand vom 81. Juli bis zum 10. August b.I. au die Stadthauptkanzlet. Neue» Rathau», Zimmer 24S. ge. langen zu lassen. GS wird besonder« betont, -aß -te U«berstch« lediglich den Zweck haben soll, da» Gesamtergebnis de» Htls». Werkes tn Dresden sestzustellen. — MilitärtranSporte u«b »übuugeu. In den Sounadead. Mittagsstunden trafen tn zwei Donderzügen der Sta- und die 7„ 8. und ü. Batterie de» ReichSwehr-ArtillerterogimenteS Nr- 7 au» Bayern aus dem vahnhose Meitze« «i«. Die Truppenteile beziehen in der Umgebung Quartier uub wer. den Anfang nächster Woche mit Fußmarsch den Truppen. Übungsplatz KünigSbrück erreichen, wo Schießübungen ab- gehalten werden. — Einste»«»« de» Bergbane» i« Zauckersd«. Seit bandert Jahren ist der staatliche Oppellchacht im Freitaler Stadt, teil Zauckerode tn Betrieb und schließlich bis zu zweihundert Meter abgeteuft worben. Da der Abbau dort sich ietzt nicht mehr lohnt, haben die gegenwärtigen Bergherren. di« Säch. fischen Werke, die Stillegung diese» Hauptschachte». wo der Sitz der Generaldirektton der Bergwerke ist. beschlossen. Die ge fährliche Arbeit des Abbruche» unter Tage ist beendet. Seit Mittwoch arbeitet man an der Zustürzung deS Schachte». — Bet der Sparkasse Ser Stadt DreSSe« wurde« t« Juli 1SS7 rund 2 2V2 000 Reichsmark in 21178 Posten eingezahlt und rund 1 198 000 Reichsmark tn 7818 Posten zurückgezahlt. mithin betrugen die Mehretnzahlungen 1094 000 Reichsmark. Die Zahl der Sparer hat sich im Juli 1927 um 4751 aus 97 664 Sparer erhöht. — Der ZinSsgß für die Spareinlage» br. trägt 4 Prozent, für langsrtstige Einlagen 5 Prozent und für etnkommenstenersrei« Einlagen 6 Prozent. — Di« Barberina im «ngust. Der August ist für dt« Kultur der leichtgeschürzten Muse ein bedenklicher Monat. Noch dazu, wenn dieser ..Musentempel* zugleich dem Gesell- schaftStanz Raum bietet. Barberina wirb auch diese» August »r Publikum haben. Denn, wa» ste bietet, ist voll auf der öhe. Und ihren Tanzfreunden weiß ste eine länger« Tanz, pause durch ein lustiges „Gesellschaftsspiel* so angenehm aus- zufüllen, baß alle Gäste belustigt mitmachen, daß sich «tn leichter Verkehr von Tisch zu Ttich entwickelt und »aß keiner den harmlos fröhlichen Abend vergessen wird. DaS Tan», orchester Henry Murry hat sich nun ganz auf da» Dresdner Publikum eingespielt, musiziert ungewöhnlich fleißig, freut sich selber seines musikalischen Ulkes (gute Jazzmusik ist nämlich bewußter Ulk und nicht eine todernste Angelegenheit, wie etwa Beethoven, über die man schelten muß): mitten in die modernen Tango», EharlestonS svom Publikum vornehm und elegant getanzt) und Engltsh Waltz S spielt die Kapelle einen richtigen Wiener Walzer oder gar einen „Steirischen*; be geistert wird er ausgenommen, und die Art ihn zu tanzen zeigt, daß die modernen Tänze auch da» Gute hatte«, dem alten Walzer neues Leben etnzuflößen, da» in neuen Forme» zum Ausdruck kommt. AlS Ansager wirkt Georg Krönlein, samos, lebendig, gefällig, sicher, nicht aus dem Takt zu bringen (und er hat einen sehr gesä-winben Takt); seine temperamentvollen AuSbrüche gegen die schlanke Linie und seine neuen Soldatendialekte wirken prächtig. Steffi Berindey, die vor allem mit einem lebhaften englischen Tanz Beifall erringt, bringt außer einem allerliebsten StuppS- näschen ein mehr als allerliebstes Ballettrönnen mit. Mizzi Koschek, eine Wiener Vortragskünstlerin, weiß da» Publikum zu nehmen und überträgt „Schnucki-Putzt* neckisch ins Englische. Mächtigen Beifall holen sich bi« zwei Frank». Chaplin, ein höchst komisches, unglaublich viel könnendes Akrobaten-Tanzpaar. Wenn s geht, wächst dieser Beifall noch sür das ganz ausnahmsweise gute Tanzpaar Laezt und O l e n n i. die den gediegensten Gesellschaftstanz nur l«icht tn» Artistische steigern und namentlich in einem „Waltz* Erstaun- liches an Leichtigkeit und Eleganz erreichen. — I« der Barberina ist's leider „Eins*, ehe man sich's versteht. — Eine große Tierseltenheit i« Zoo. In dem geschickt n-achgeachmtcn Stück Urwald, LaS die bekannte Firma Um- lauft auf dem Schaustellungsplatze für kurze Zeit hat er- stehen lassen, ist neben der Gorilla-Familie da» interessanteste Objekt ein erwachsener Okapt. ein Tier, das für die Wissen- schaft erst mit diesem Jahrhundert bekannt geworden ist. Wer um 1900 davon gesprochen hätte, daß noch pferde- große Säugetiere völlig neu zu entdecken wären, würde wahr- fcheinlich verlacht worden sein. Aber schon im August de», selben Jahres wurde von dem englischen Uganda-Residenten der Köcher eines Negerhäuptlings aufgefunden. d«r au» einem braunen, mit wetßen parallelen Streife» burchßogene» Fellstück bestand, dessen Herkunft rätselhaft war. Man »er- mutete eine noch unbekannt« Zebraart. Aber schon auf dem 5. Internationalen Zoologischen Kongreß im August 1S01 in Berlin konnte von Gclater Fell und Schädel de» zwethusigen Tiere» vorgelegt werden, das al» ein Berwandter der Giraffen (besser „«Strafen*» erkannt wurde. Die Tier, leben in sumpfigen Urwaldgebieten an den Ufern -e» Semliki (Kongo) und sind äußerst scheue Tiere, die auch noch setzt »ur wenigen europäischen Jägern z« Gesicht gekommen sind. Durch belgische MUitärposten wurde zweimal ein Kalb gefangen und nach Europa gebracht: sie konnten aber hier nur kurze Zeit am Lebe» erhallen werden. In den hauptstädtischen Museen Europa» ist dank der Munifizenz der belgischen Re- gierung die selten« Tierform stellenweise vorhanden, leider nicht tn unserem schönen Museum tm Zwinger. E» wäre zu begrüßen, wenn da» schöne, zurzell ausgestellte Stück hier tn Dresden bleiben könnte; eS würde eine «efentlich« Bereiche- rung des Museum» sein. per Omnldu» liegt a«r nicht kern Oer ,Ve>8e illrscb , ärum mtksi man ger» Ika mal rum Lommeraukenthalt vnä cienlct an Y7aaeer, Sonne, Valck. Kaum bist «in hier, verretrt man «iir, Oie »neekniieke Kurgedüiir Onci kaat «tu mit ciem Vetter Olücir, So rpielt «iakür ciie Kurmusilc Tveiinal öle Vocke, besten Palle», Onci «las ist »lies, «i», ist »Iles l Odrucar «ile Teil nach Vasser schreit, Qldt es kein Sckvimmbsci weit unci breit, Lin l.uktd»ä Klo3, veriall'n unci alt, liegt träumerisch im ciuniclen Valck vna nimmt «iurek «lichtes kaumgewümmel Oie letrte Spur von lickt un«i Nlmmel. Oer vresckner, Irlug «iurck «iiesen Scbaäen, Kaukt sich sofort im VinI«Ier-l,»ti«n Lin dtotorrsci tür's nächste fskr Tum Teil In Katen, teils in bar Un«i riebt Im nLcksten Sommer »cklau black Klotrscke bin mit Kin«i un«i Lrau. So bringt Ikn täglich, stink un«i bilUg, Sein Vinkler-Ksa nach Klotrscke willig, Oort gibt es Vasrer, Sonne, lickt, Oie Kurgebükr, ciie kennt man nicki, vlok sierserung unri Ausgestaltung On«> «i»kür sorgt «ile Kurverwaltung.
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