Volltext Seite (XML)
vazeille» die denkwürdige Schlacht von Sedan eröffnet wurde. Im dichtesten Frühnebel überschritten die brave» süddeutschen Ka meraden unter dem tapferen General v. d. Tann eine bei Ällicourt über die Maas geschlagene Pontonbrücke und eine in der Nähe desindliche Eilenbahubiückr, und bald tobte in den Straßen de» Dorfes BazeilleS trotz der »och herrschenden Jinsternitz «in furcht barer Kampf — mit welchem der Untergang ver Armer von Eha Ions emacleitet und damit der Weg zum Herren Frankreich» — der Hauptstadt und Riesenfestung ParrS offen gelegt war. Vergegen wärtige man sich die in der deutschen Kriegsgeschichte für alle Zeiten Hellstrahlenden Momente des Feldzuges vom Abend des 18. August ab. als der rechte Flügel der Rheinarmee unter Bazaine pe> St Privat geworfen wurde und mit lammt den übrigen fran zösischen Hecrestl,eilen Schutz unter den Kanonen von Metz luchte. Mit diesem großartigen «sieg war der erste Theil de» für oie deut- ichen Armee» io rulinivvllcn Krieges beendet, und eS galt nun der aus dem Felde geschlagenen Rbeinarmee dauernd die unmittelbare Theilnahme an der Landesvertheidiguna unmöglich zu machen. Es blieb daher die eine Hälfte des deutschen Heeres unter Prinz Friedrich Earl an der Moiel zurück — die andere Hälfte marichirte »i westlicher Richtung weiter und wandte sich gegen die inzwischen bei Ebalons vereinigten Streilkräste deS Feindes in der Stärke vo» IR«", Mai,,, Tie deutsche Heeresleitung nahm zunächst an. die Armee vo» Ebalous ici berufen. Paris zu schützen; bald aber trat die Gewischeit >u den Vordergrund, das? der Feind beschlossen habe, eine Vereinigung mit der bei Metz geschlagenen Rlicinarmce herziiitelte,!. An, 22. August begannen die Franzosen unter Mac Mahvii von Reims aus ihren Vormarsch nach Pietz und bemühten sich dabei, von ihren Bewegungen die Deutschen im Unklaren zu lasse», auch wenn irgend möglich, Gefechte zu vermeiden. Am Abend des 25 August ginge» die überzeugendsten Nachrichten von der Bewegung des feindlichen Heeres in, deutschen Hauvlguartier em, und nun wurde jene geniale Heeresoperation cinaeleitct, die mit der Katastrophe bei Sedan dicht an der belgischen Grenze ihre» Abschluß 'and Am 2«! August früh beginnt der Rechts- abmarsch der deuinhen Heeressäulen nach Norden, um dem Feinde die gerade Richtung nach Metz zu verlegen und Vorbereitungen zu »einer vollständigen Umfassung zu treffen. Schon am nächsten Tage entspinnl sich zwischen »achsilcher und französischer Cavalerie em Gewchl bei Bucanc»: zwei Tage später büßt allein das tapfere Regiment Nr l02> »n Gefecht bei Nouark lLV Mann und lll Offi ziere ein. und am M. 'August wird der Feind in achtstündiger Schlacht über Beanmoiit »ach M'ouzou und Reniilli, zurückgeivorseu. Tie lneibei beiheiligien Truppcu der von Kronprinz Albert beseh- liglen Maas'Armee 4. und 12. «ach stich cs i Arnieceorpss und ^dcs I Valn 2lrmeeearvS bezahlen den glanzenden Sieg »nt :>40i.> Sol- daieu und l l'> O'filiereii. uiid Mae Mahv» zieht, unablässig ver folg», »enie nark gelichieien und er>ch>itterlen Truppen bei «edan zuigiiinie». Ter Sieg voni l. Seplbr. >87«) krönte die riesigen An strengungen der deulnheir Führer und Truppen nnt Dem grvß- arüafle» Hriolg Tie ganze'.Armee von EhalonS findet ihren Unter. gang und der Napoleonifche Kai»erthron bricht zusammen. Eine bewiiders großartige und iveienNich entscheidende Wirkung hatte in der Schlacht bei Sedan die dennche Artillerie entwickelt, und damit eriparte inan die ungeheuren Verluste, »nt welchen die früheren Siege eikantt waren. Tie gewaltigen Anläufe der französische» Reilermassen zerichellle». low i» den friihcren Schlachten, machtlos an der kaltblütige» Ruhe und dein sichere» Feuer der Jistaiiterie- lancii TaS deutiche Heer hatte »> der Schlacht bc» Seda» unge- .'abr l«lc> Offiziere und M«" Pkann an Tobten und Verwundeten vecloren Tei Veilnst des Feindes betrug m rilnden Zasern: Ge-1 fallene 2>«.x->. verwundet I l/X»". gerangen 21.»"': krlegsgetangen m! ZZZS Folge der Eapilnlalion ,,„d in Belgien entwaffne: :)0r>« I 5 r" l'Nann — Summa I2>/"' Mann Anszerderii erbenieleu die dcut- ? /.^I ichen Truppen 1 Adler und 2 Fahnen, lll» Feldgeschütze und Mi-s traillciiiei', 129 Festiingsge'chiitze. I'H7 Fahrzeuge aller Art, «Xi.iXiiT - T ^ i-° (Keivelire nnd «X"' noch brauchbare P'erde. Nur das ArmceeorpS . AZULZ des Generals v. Vinou war der Katasl.ophe von Seda» eiilgangen ^ und itaelte ipaier bei der Verthcidignng von Paris noch eure str'olle. ' Schon am Abend des l. Septi, alS die weiße Flagge in Ledan Z x-an,gezogen inid das Feuer am der ganze» Lchlachtlmie allmählich ^ T - ver>!inniiil ivar. hatte König Wilhelm durch den General Gra' 7» ^ 5« ^ Reille e,n Sclneiben des K.ii'ers Navoleon erhalten, das nur >ol « s h ^ gende wenige Worte enthielt: ..'Nachdem es mir nicht vergönnt ü' bei s.'siitc meiner Truppen zu »leiben, bleibt mir nichts L L übrig, als meinen Degen in die Hände Gw. Majestät zu legen." -7!s°Z'('Am »ächslen Tage naht» König Wilhelm am Schloß Bellevue ver'i'nlich die Wiinnbe des übcnvundenen ErkaiserS entgegen und jA TsrL^trai Bestiinnningen »iir dessen nunmehrige» Aufenthalt ans Schloß , »T--2 WilhelmSln'hc Zioei Tage später trat das hcldemnüthige deutsche lK^ZZ Heer den Vormarich nach Paris an, nachdem mau erkannt hatte, 2-"'sdaß die eigentliche Ent'cheidnng deS Krieges unter de» Mauern ^Ü^TTZ der Landeshauptstadt gesucht werden mußte. Ter Verlust umercS « HecrcS »eil Beginn des Krieges bezisscrtc sich bis zum 2. Septr. -e» X 1870 aui über 7",>NX) Mann ' ? — 2Nik heute beginnt in Sachsen nicht nur die Jagd aus ! »27 Z Z N e b l> n h n e r. Schnepfen. 'Wachteln. Hahne, von Auer. Birk-! s«ü- a^und Hmelwild. 'onderu auch aus weibliches Edel und Tainwild, ! sowie Kälber beider Hocliwildsorten. und es stehen von letzt ab n»r ^;^noch die Ha'en, Fa'ancn. KramnietSvögel nnd das weibliche Reh- ! 7:7-2 wild in der Schmnen. Tie Ausbeute in Rebhühnern durste Heuer s ---L» eine noch wesentlich spärlichere werden, als im vorigen Herbste, f da durch die Ungunst der Frühluigswilternng sehr viele Gelege! .zerstört worden sind. In der »ächslen Umgebung von Dresden! namentlich sind die 'Völker >o selten wie kaum jemals. VvranS- > sichtlich werden die Rebhübnerpreste Heuer »ehr Hobe icin In Preußen beainnt heute die Jagd aut 'Auer-, Birk- u»v Faiane»- lttilnier. 'c'wie au» das nur noch m einzelnen Forsten nahe der rm- siichcn Grenze selten anzutrenende Elchwild. — Tein zwi'chen dem Fischhame und der Saloppe gelegenen 'Wildpark wurden in der 'Nacht zum Dienstag sieben Stuck Wild zugc'iihrt. und zwar Mitteln Einlappung des Füchhämer Leipzig worden - Dü Aeqte. 8 Zaonörzte gebührenfreien . ist vor- versehlen. erregen, niverfltät approbirt Annenfriedhose in Löbtau finden von beute den 1 wieder Nachmittag» von >/»8—'.»4 Uhr statt — Der 14. Sez — Die AnSbilsSkellnerin Franziska tzeerdeaen. eme Mährm« Böhm« «ntblödete sich nicht, einer armen Fabrikarbeiterin mehrere Kleid ung»- und Wäschestücke, sowie einen Geldbetrag von 4 Mk. z, entwenden. Trotz de» aiisänglichen Leugnen» wird die Angeklagte de» Diebstahls für überführt erachtet und demgemäß zu 2 Wochen Gcsänanih verurtheilt. — Mit seinem Knecht gerleth der Gulsbe- sitzer Karl Emil Kuntzsch 1W4 zu Rähnitz geboren, betr. der Her ausgabe de- Dienstbuches in Streit. Im Groll schleuderte der Herr Gutsbesitzer dem Knecht einen '/« Pfund schlvereu Stein ui, den Kops. Die Ausrede des Angeklagten, er habe de» betr. Stein nur bei Seite werken wolle», erwies sich de»» doch zu »re levant und so wird Kuntzsch. wegen gefährlicher Körperverletzung zu 3 Monate» Gefänglich verurtheilt. — Wege» Beleidigung einer Polizeibeamtc» wird der Tapezierer Theodor von Jielitz. ISA,n Warschau geboren, zu 2 Wochen Gesilngnch verurtheilt. T,e in- kriminirten Aeußerungen zeigten bei dem Edelmann sehr wenig Serlenadel. Fortsetzung de» lokale» Tüeile» Seite t». raaeSaeschtchtt. Deutsche» vkrich. Ter deutsche Kronprinz tras in London ein. 'Am Mittwoch wollte er mit seiner Genlahlui m Quce»- borough zusaiiimeuirefsen und von dort aus mit den Prllizcjsinncn Töchtern nach Deutschland abreisen Die Fürstin Bismarck ist in Bad K»singen aiigekoinnie»: sie wurde vom Fürsten Reichskanzler am Bahnhos emviaiigeii Auch der SlaatSmüiistcr, Staatssekretär des Innern v. Bottich«, iß >„ Kissingcn cingetrosse» und hat sich alSbald zum Reichskanzler Fücke» l>. BiSmarck begeben. Ter internationale Aslronoiiicukounlcß in Kiel setzte seine wissenschaftlichen Beralhimgen fort und ivählic als- Bnissel für die dann Brüssel für die im Jahre 1M> slaitsindeiide Vels,u„nil»ng. orsike des Oberprälidenlen Grasen n Maßuahmen zur Unterdrückung V ' Euleulnirg wegen Berathnng zur tlnteroruclung der Reblaus abgehallcu winde, Vertreter der Regieriuigen PieuizeiiS und Hessens. Bcoinle Feldes, au' welchem das Wild des Nachts graste. Deut interessan ten Treiben wohnten der Prinz und die Prinzeß von'Allcnbmg bei. — Ter 'All geni eine deutsche Sprachverein vcab- nchtigt bekanntlich am 8. nnd 9. Oktober in Dresden seine erste Hauptversammlung abznhalten. Mit den 'Vorbereitungen zu dieser 'estl'chen Versammlung beschäftigt sich darum setzt der hiesige Zweigverem Ein ans mehreren Abtheilungen bestehender Festaus- chnß ist znsarninengetietcn, uni die in der letzten Sitzung des Veicins gc'aßken Venhlüne anszusühren. Während man vor 'Allem 0w Zwecke des Vereins am das Kralligste zu 'ordern hofft, beahsichttgt man den ans der Ferne Herbeicilenden zugleich mög lichst viel von Dresdens Reizen und Schätzen zu zeigen. Tic nur > Ml. kostende FeilkaUc bcrcchttgi nickst nur zur Thc>l»ahmc an allen Venaminlnngcn nnd am Festmahle a»i dem „Vrühli'chen Wall" König!. Belvedere', sondern auch zum Besuch verschiedener Konigi. Sammlungen und, für answäUigc Theilncbmer, auchs zum Bestich des Hostheaiers. wo zur Feier des Tages die Ausfüh rung der „Meistersinger" von der hohen Thccsterverwalttmg ldcren j 'rcundlichcS Eistgegenkonnnen die dankharsle 'Anerkennung verdient) beceits m 'Anssichl gestellt wurde. 'Außerdem erhalten alle Theil- nehnier die vo» Prv> Dünger verfaßte, später nur im Buchhandel zu habende Fesl'chri't über „Die Gegner der Sprachreinigung". In der letzten Sitzung des hiesigen Zweigvereins wurde außerdem noch em wichtiger Beschluß, betreffend die Austighme vo» Frauen, gefasst. Ter Wnn'ch. dem Verein bcizutrclen. war vielfach von Frauen stbo» ausgewrochcii worden: und der Gedanke, daß besonders die Mithilfe von Müttern, Erzieherinnen und Schriitstcllerinnen eine stir den Verein überaus schätzenswerlhe werden könnte, drängte j endlich zu dem Beschluß. Frnuen als „außerordenllichc Mitglieder" au'znnehmcn. Sie erhallen als solche die Schritten und haben Zutritt zu den Vermmmlnngeil des Vereins, nur mit Vorträgen und öffentliche» Verhandlungen solle» sie nichts zu thnn haben, da eine derartige Velheiligniig gewiß Viele nur stören nnd zurück- hglten wurde. Weitere 'Allskunst erthcili der Vorstand und icdcs Mitglied 'Auch Anmeldimgcn können durch Mitglieder bc'orgt ivcrden: ichrittlichc Anmcldnngen gber sind an den Vorsitzenden, Herrn Geh. Rath Hape zu richten. — Herr Richard Thomas, der gegenwärtige, Besitzer des alt- renommirten Hotels „Znm preußischen Hoi", Schcssel- ikraße. hat küniich die nnieren Ränmc des Hotels aus das Ele ganteste zu Rcstanrativnslokalilaten helrichten lassen, deren vornehme 'Ans'chiiriickung gestern ihren Abschluß durch 'Anbringcn voll drei Eolvssglgemaldcii gesunden Hai. Tic Wandgemälde, ein „Trink gelage in Walhalla" vorslellend, nehmen eine Länge von 7 Meter und eine Breite von 2 Bieter em und stehen »n Werthe von 8000 Mark. Das Mittelbild ist das »npvnirendstc. Es stellt zechende Krieger in Walhalla dar, vie den Neucintretknden ein Willkommen znrn'cn. Das Bild rechls zeigt den Wein bringenden Gott Frey, das linke den Gott Thor. TaS prächtige Riesenacmälde, das nichr als M Köpfe und Figuren enthält und von Waffen-, Lcklacht- hörnern-, Schmucksachcn- und Gefäße-Abbildungen förmlich strotzt, ist von Herr» Maler Earl Ebrenberg in Wachs'arben auSgekührt. ^ In. und kl Apotheker Beerdiaunaen auf -em September an zweite diesjäbrikie Dresdner Roßmarkt wird am 14. September auf hresiaem Eentralschlachtvirhdvs abgedaltcn. — Sendungen nach Italien mit Eonserven von frischen Gemüsen unterliegen an der italienischen Grenze einer chemischen Uiitersuchnna, von deren Eraebniß es abdängt, ob dieselben zur Einfuhr nach Italien zuaclassen werden. Die Kosten der Unters suchung werden den Empfängern in Rechnung gestellt. — Der durch die beiden internationalen Ausstellungen nach Dresden gelenkt gewesene Fremdenstrom bat, abgesehen von den regelmäßigen Besuchern von Elbsloren,, sorlarlttzt eine so lebhafte Freguenz des hiesigen Schlachten-Panoramas herbcige- tühlt, daß zeitweilig dort wegen nllziistarken Andranges der Verkehr aelperrt werden mußte. Auch den Jahrestag der Schlacht vgn St. Privat ließen die Angehörigeil und Freunde gefallener Soldaten nicht ohne einen Bciuch deS Panoramas vorüdergehen. Ferner hat die überraschende Natnnreue, mit welcher das ausgedehnte Schlachtcn- tecrain wiedergegebeu ist, aui S Neue die Anerkennung vieler Mit kämpfer und Theilnebmer an dein sächsischen Kriegererlrazuge nettm- den, die erst vor wenig Tagen, 17 Jahre »ach dem blutigen Kampfe, von der Stätte ihrer einstige» militärischen Bravour zurückgekehrt sind. Bon den beiden erst neuerdings ausgestellten Dioramen ent zückt fortgesetzt ganz besonders das prächtige LÜerk von Professor Bracht: „Kaiser Wilhelm am historischen Eckfenster". — Der Familienabend des D ör i n a v ere ins findet heute, Donnerstag, de» l. September, statt, nicht, wie gestern infolge eines Druckfehlers zu leien war. den 2l. Sevt — Beim Durchfahren der alten Elbbrücke wurde am Sonntage ein großer nach Hamburg bestimmter, mit 5000 Eentner Gerste befrachteter Elbk a h n am Boden l c ck, sodaß er seine Fahrt nicht weiter sortsetze» konnte. Die gedachte Ladung, die »nr emen Tag unter Wasser gestanden und last gar nicht gelitten hat, wird nunmehr hehms der sofortigen Verwendung hierorts verwertliet werde». — Vor dem Bäckerladen am Eingang der Knrsürstenslraße bei der All'erthrücke hatte sich gestern irüh cm anSgeschwarmter ziem lich zahlreicher Bienen > cy w a r in niedergelassen. Den nöthigen Emsang desselben übernahm em in der 'Nähe wohnender als guter Bienenvater bekannter Gärtner. — 'Aui der unterhalb des Belvedere durch die Brühlsche Ter- raste hmdurch angelegten, »ach der Elbe führenden Privatbahn werden seit gestern E rd t r a n sv v r t e bewegt. Bis auf die Straße aui Terrassenuier hinaus schieben 'Arbeiter die kleinen Lvwries, und von dort aus bis zum EmschissuiigSorte des BodeuS uiilcrhalb der Siemstraße befördern dieselben vorgelegte Pferde. Dem Ber- lielimen nach werden zöch an dem AuSschachtimgsbau deS'Akadiemie- gebäudeS auch noch Sprenglmgeu mittelst Dvnainsts uothwendig machen. — In Berlin ist nach den Ermittelungen der städtischen Fleisch- schanbkamlen anznnchmen, daß die Vorschrittcii über die Unter suchung des von a ußert, alb emgcsührten frische» FleischeS vielfach übertreten werden. Damit mm alle Verkaufsstellen regel > sten ungemein schlecht zu sprechen, mäßig revidirt werden können, soll ein Verzeichnis; aller Verkaufs- ähnliche Sammelbons, wie sie bei stellen tür irisches Fleisch ausgestellt werde», um durch regelmäßige! sind, mifertigen lasse», und versuchen diese Bvns nach Kniffen zu Nevisivn dieie Verkaufsstellen kvittrvliren zu können. Und bei »ns?! verlrcnhe». Den Sozialisten wird natürlich durch diese auarchMcye — Daß Flora's lieblich duneiideii Kindern die warmen Tage ^ 'Agilatiou Geld entzogen, und die „sozialistischen Beauftragten" und Nächte recht gut Zusagen, davon legen alle ihre 'Angehörigen ^ sind deshalb angewiesen, vor diesen Falschen, Von Peukcrt ichen 'precheiides Zeugnis; ah. In Soiiderheit entfallet »ch die Königin ! Emissären, tue Parteigeuossen zu warnen, der Blume», die Rose, m lhcem späteren Nachwuchse m Herrlicher! Die Ettässer „LandeSZtg." berichtet, daß Pracht Ter bekannte Rvsenzüchter Herr H e mpel - D i eSbar, übersandte der Revaktivn enien sstvienstrauß, ans dem Lieblichkeit und Aninnch m reicher Fülle ivrecken. — Am Dienstag wurde inTresden ein Trichincnheschaner- Vere lii iür das „Königreich Sachsen" gegründet. Zum Bvr- sitzendcn ist der amtlich gepulste Trichinenbeichaner :1spv. 'Arnvld in Dresden Friedrichstadl gewählt worden. Bcan strebt dahin, daß sich in Sachien Zweigvereme bilden, welche dem Gesamnilvcrcine bcitrclcn können. — 'N'ach einer höheren Beringung sind von ,etzt ab die öffent lichen Vorstellungen der Magnetiseure in Preußen verboten, weil die Möglichkeit der Schädigung der dabei als sogen. Medien hcimtzleii Pcrwnen an ihrer Geiundheit mindestens sehr nahe liegt. — Em ähnlicher Ra»l>aniall, wie der am Mittwoch zwischen Schnitz und Schöndach vvllsührie. spielte sich am Mon tag 'Abend gegen !' Uhr auf der Straße in der Nähe des „Stillen Fritz" bei Sebnitz ab. 'Als dcr Knttcher des Endler'schen Geschirres aus Schnitz, »n Begriff, eine Familie vom Anger abzuholcn, ruhig icmes Weges dahmsälirl, schwingt sieh ein Strolch zu ihm aut den Bock, saßt ihn mit einem Griff am.Halse nnd sucht mit einem Witzen Gegenstände, den er m der anderen Hand hält, nach der Brust zu stechen. Der Kutscher macht eine heftige Gegcnbewegung, iodaß nur die Kleidung diirchichiiilten wird, er selbst aber keine Verletzung erleidet. Da er heilige Gegenwehr findet, steigt der Strolch wieder ab. Durch den Vorfall werden die Pferde ichen nnd raicn im Galopp davon, trotzdem springt der Räuber hinten abermals ans den Wage», hält es aber tür gcralhcn, von seinem Vorhaben ahznschen nnd das Weile zu luchcn. Möchte cs bald gelingen, des frechen Patrons, der, wie es scheint, die dortige Gegend unsicher macht, habhaft zu werden und ihn unschädlich zu machen — In Hoslerwitz slarb am Monlag früh der verdienstvolle Pastor cm. Tr. vhil. Weber. Der Verstorbene, 78 Jahre alt, stand icmcr Kirchengememdc 22 Jahre laug l»S 1882 vor. Die Beerdi gung criolgt heute. — 'Am 29. v. M. ist der 55 Jahre alte Ziegeleiarbeiter Ernst Wilhelm Gulinch aus O b e r k u n n e rs d v r f beim Bade» in einer Thongrube ertrunken. — Amtsgerich t. Fast jedem Polizisten ist der Name des Möbelpolircrs Emil 'Richard Aehlichcn, 1855 zu Laubcgast gehören, genügend bekannt, allerdings nicht von der besten Leite. Am 17. August wurde A. aui der Prager Straße vv» zwei Gendarmen bettelnd angetroffen »nd er demzufolge betr. Feststellung seiner Pcrsvnalie» angehaltcn. Ter ihm angekündigteu Arretur widcr- ietzte sich 'Achs, in der erheblichsten Wen« schlug not den Fäusten um sich nnd brachte dem Gendarmen Schläge aus oie 'Brust bei. Angeklagter, wegen Diebstahls, versuchten Raubes, Münzvergehcn klindentäli An der Kvnserenz, welche am Svmstag in Biebrich »ist« dem Vor'"' " ° " " ' ' ' vv» nahmen Vertreter der 'Negierungen ans den« LandwillhschattS-Ministerium. Tomainenrällie und ncu» Sachverständige Theil. N'ach vierstündiger Beralhmig beschloß man: Die sämmtlichcn Gärle» von Biebrich-Mosbach, Wiesdadm und Schierstem, so weit es noch nicht geschehen ist. zu uiilci- suchcn. Der insizirt befundene Weinberg des Herrn Stc»iha»cc wird nebst den ni den Sicherheitsgürtcl fallenden Pstaiizilugeu baldmög lichst vernichtet und dcsinfizirt. Die emgeheudsten Uiiler'iichiiiigen sämmtlicher Biebricher Weinberge ivcrden lortgejetzt und zu Ende geführt. 'Alle Spuren, die auf weitere Juicttioi, lest«, lönnle». werden w>e bisher auch svrtau vertrügt. Zur 'Ausiuhruiig der ge dachte» 'Arbeiten werden zwölf wettere Sachverständige, deicn An kunft bereits erfolgt ist, i» Tliätigkett treten. Zum Schlns; beiiieckle der'Auisichtskvmmiisae auf Grund einer slallgehableu Vorbeiprechnng und gleichzeitig mi Namen iämmllicher anwesenden Sachverstän dige», daß kein Zweifel darüber bestehen könne, daß die Nchlnns- Kranhcit el>e»svwvhl durch Blmdholz. als durch bewurzelte Reden verschleppt werde. 'Anläßlich der Entlassung Bebel s aus dein Geiäugniste hüten bekanntlich die Berliner Sozialisten eine rvlhc Fahne an einem Tclephvndrahl angebracht. Jetzt haben auch die Beelm« 'Anarchi sten ihren, Führer, dem in Leipzig in, Geiängiiis; iiiteruirten John Neve, dieselbe Ovation bereitet: An einem Tclephondraht i» der Hochstraße welste eine rvlhc Fahne, welche die Jnichrist enthielt: „ES lebe Neve!" Tie Sozialisten sind übrigens aui die 'Anarchi- Die Aiunchistcu haben nämlich den Sozialisten im Gebrauch Ilrkundensäl'chuug, Widerstands :c. mehriach darunter mit em pfindlichen Ziichlhaus- und Gctangiiißstrasen belegt, wird angesichts seines slratbesleckten Vorlebens wegen Widerstands gegen die Staats gewalt, grobe» Unfugs nnd Betlclns zu 5 Monate» Gefängnis; und l l Tagen Hast veruitheilt. — Im Gaslhot zu Nickern ent stand zwischen dem'Rentier Otto Hentichcl und dem Fleischer Fried rich 'August Theodor Pctericii. 1847 geboren, nach einer vorausge gangenen Unterhaltung über ökonomische Angelegenheiten ein hefti ger Zwist, der darin gipfelt« daß P. den H. als dummen Mann bezeichnete rc. rc. Ter Beklagte ist geständig, die inkrimmirlen 'Aeiißernngen gethan, sich aber nichts Beleidigendes hierbei gedacht zu haben. Wegen Beleidigung zu Gehör dritter Pcrwnen wird dem Fleischer eine Geldstrafe von 10 Mk. zndiktirt, cbenio wird der vertilgende Theil des Urtheils am Gemeindccinstsbrett in Nickern zur 'Veröffentlichung nach Rechtskraft ange'chlagen. — Trotz seiner Jugend, der Angeklnglc ist erst 2l Jahre alt, wurde der Fa brikarbeiter Karl Johann Map Pellcarii» schon vielfach mit Frei heitsstrafe» belegt, da er cs mit den Begriffen von Mein nnd Dem nicht allzu genau nahm, auch findet sich eine Strafe wegen unna- lürlichcr Unzucht verzeichnet. P. Prvmcnirte am 18. Angust Abends mit dem Dnmenichneider Kha» aus der Bürgcrwics« Letzterer soll sich Handgriffe unsittlicher Natur gegen P. schnldlg gemacht haben, wvrnbcr Jener äußerst entrüstet sich zeigte und de» Schneider an klugen wollt« Dieter bat um Lvslassuna und überließ ihm seine Taschenuhr im Werthe von 12 Mk. als Pfand, da Pcllegrini an der Richtigkeit des ihm genannten Namens zweifelte. Im Besitze dcs Zettenangcbcrs fiel den, Fabrikarbeiter der vortreffliche Gedanke ein, sich den ihm nnvcrtrantenIGrgenffand zu Nutzen zu mache», indem er denselben verpfändete nnd den Pfanvschilling verbrauchte. Der ungetreue Jüngling wird wegen Unterschlagung zu 1 Monat Gefängnis; verurlh-ult. — Der Oekonoinic.Jnsvcktvr Georg August Kockrl, 5.4 Jahre alt, suhr am 24. Juni vom Bahnhol aus bis Klotzsche. K hatte unter seinem Gepäck einen Sack, in welchem sich Eigarren befanden. In Klotzsche angclangt, will Kvckel be merkt haben, daß Eisenbahnbcanite. trotz seiner vorher darüber er- öffneten Warnung, mst dem Sack nicht vorsichtig genug umgegan- gcn wären, denselben vielmehr heftig aus die Erde geschleudert Hütte». Ter Passagier machte nnnmchr in gcringschäbenderAeußer- ung seinem Neiger Luit und beleidigte die mit seinem Gepäck br- schätttaten Beamten. Ter Angeklagte, wegen verschiedener Delikte berelis öfter» vorbestraft, wird zu 8 Tagen GefNugniß verurtheilt. .. in der Nacht des 19. sowie des 22. v M. vor dem Fvrt Avie bei Straßbmg inst dm vv» einem Stabsoffizier im Kciegsi»»iisterini» lviffttultten Be- lcnchlnngswageii Belciichtungsversuche angcstcllt worden seic». Die hierbei gewonnene Lichtstärke ist im Ltande, mehrere Kilo meter weit zu leuchten nnd die ans dem beleuchteten Terrain be findliche» Gegenstände haarscharf erkennen zu lassen. So komste man jedes einzelne Geschütz, jeden Mann in der zwischen Kork und Willslelt iiistallirien Bclagcriingshaltccien genau beobachten. Da ja bekannt war, daß bei Fort Bose manövrirt werden sollte, hatten sich in der näheren nnd serncreii Uiiigehmig des Forts zahl reiche Zuschauer sowohl ans Slraßlnirg. als besonders ans de» badischen kleinen Ottichasten eingeiundcii, welche, jo oft sic das scharte Lickst des elektrischen Strahles tra' — es winde auch die Strecke bis Kehl hin ahgelcnchtct — das künstliche TageSlich! nnt lautem Hnrrah und Jubel begrüßten. Eine Menge Haien und Züge größerer Bögcl (Rebhühner» wurde» durch das plötzlich er- ichcinende elektrische Licht aufgcstvrl und siichlen sich m wildecHast ancrieldcin wieder in das schützende Tunke! der Nacht zu reite». Die Konstruktion dieses elektrischen BclenchtnngswagenS ist Ge heimnis; der deutschen 'Armee nnd wird auf's Strengste gewahrt. Genauere Erkundigungen darüber sind daher vergeblich. Was >m 'Allgemeinen über diese» elektrischen Beleuchtungswagen zu unserer Kenntnis; gelaugt ist. besteht darin, daß dieser Wagen un Geiammt- geivirht von IM Eciitnern eine von «> Pferde» gezogene Lokomobile von 10 Pserdekrätlen ist, welche die Elektrischst inch! nur lelbsl er zeugt. wildem auch deren wiortige Anwendung als Bclenchtimgs- mitrel zuläßt. Man versicherte uns. daß bis aus eine Enlsctming von 12 Km. hin dieser Beleuchlungswagen wirksam sein Licht werfen könne. 'Außer 'ür Stiaßbnrg soll die vberste Hceicslestmia auch für die Festungen Köln, Wesel, Magdeburg, Königsberg und Posen derartige Beleuchtungswagen aiigclchasst habe», deren Werth und Bedeutung bei nächtlichen Truppenbeiveguiigen nicht zu unter schätzen sind. Metz besitzt einen derartigen Wagen älterer Kon struktion. Die Münchener Blätter wissen allerhand über Käsige Künstler- Ehen bcz. Ebeicheidungen ru berichten, zwei bv» der Hoimusik, eine vom Piiffclsach. die viel 'Aliisehcn macht. Maler Wagner will sich vvn seiner kinderlosen Gesponsin scheide» lassen, die dann sein Frennd Koppa«, der durch Carricalnrcil »n Porlrätsiich rasch zu Gunst nnd Nniehcii gekommen bcuv. „modern" geworden ist — wer weiß, wie das geschah! — zur Franz» nehmen gedenkt. Aor- geschrtttcne Sozialdemokraten können von solchen Begebnissen hoch befriedigt sein, wenn gewisse Leute ihre Frauen wechseln wie an dere sozusagen ihre Handschuhe. Tic kalboliiche Generalversammlung in Trier findet unter schwächerer Betheiligung statt, als die Versammlung«! iüiheier Jahre. Nach 'Abzug der Geistlichen, uister denen belgische sehr zahlreich vertrete» waren, und der kalholi'che» Studeutcnvclbm- düngen verblieben bei dem Einpsangsabeiid am 28. kam» M Theiliiehmer, wovon mindestens 200 Eingeieffeuc waren. Bei diesem Emviangsahciid icheint der Trierer Oberbürgermeister de Rhs eine sehr heraus'orderndc Nedc »chatten zu habe». Ter Bericht der klerikalen Blätter gielst daraus nur einige Bcgrüßuugsivvrte wieder; man kann aus Heu Inhalt aber aus einigen Bemerkungen des Herrn Tr. Windthorst schließen. Ec sagte n. A.: Die ganze Ver sammlung ist hocherfreut über die mannhaften Worte, welche wir vom Herrn Oberbürgermeister gehört haben. Diese offene und freie Rede hat mir woblgcthan. Ehr: dem Manne, der m jetziger Zeit den Math einer solchen Sprache hat. Es war die Lmache eines ManncS, welcher das Kailcrivort: Dem Volke innß die Re ligion erhalten werden, genau mtcrprelirt. Ehre dem Kan«, der dieses Wort gesprochen, Ehre aber auch dein Manne, der dicies Wort in so entsprechender Weise beherzigt. Ich will nur noch ausiprcchen, daß cs cm eigenthümlicher Hauch ist, der von dielen Rcbenbergen allsgebt: Eine 'Art Champagnerrausch, der mich zum Füntundzwaiizigjälstigen gemacht hat. Falls wir nun im lleber- niuth der Freude zu weil gehen sollten, «»vsehlcii wir unS dem Wohlwollen des Herr» Oberbürgermeisters. Ich spreche heute io, wie cs mir gerade nm'S Herz ist. Eine große polstüchc. philoso phische und theologische Rede soll später komme» ff). Jndeß, ich will ans meinen Grundgedanken zurückkvmincn, daß das s>gm> der kirchlichen Vertretung nnd der weltlichen Obrigkeit in wich« vollen Harmonie sich ausgesprochen. Wir können mir wünschen, daß solche sich überall geltend macht, und der Jubel vvrhi» hat be wiesen, wie tick der Wunsch in Aller Herzen liegt, das; beide Ge walten jederzeit einig sind. Wir könne» diesem Gedanken nicht besser Ausdruck geben, als wenn w». wozu ich Sic aussvrdecc. ein donnerndes Hoch ausbriiigeii auf 'Papst Leo und Kaiser Wilhelm." (Stürmische Hvchnffe uns enthusiastischer Bestall.) Der klerikale Bericht erwähnt eine hieraus solgendc „ungemein heitere Scene, indem aus die Aufforderung, zum vierstimmige» Poitrage deS Morgenlicdes von Rietz mitzuwirken, Excellcn; Wmdlhvist da» Podium besteigt und i» den Reihen des ersten Tenors Stell»"» nimmt." lieber den Geschmack ist bekanntlich nicht zu siresten. lieber de» UnglückSsall, durch welchen Hauplmaim Barle!» Vom niedcrschlesiichen Infanterie - Regiment Nr. 46 am 27. v. M. um» Leben gekommen ist. wird Folgendes mitgelbeilt: Hanbtmann