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fich zu einem Arte der Gchwäche drängen ließ und jene- Asyl wesentlich beschränkte. Gs ist nur ein Act ganz einfdchrr prc* tischer Klugheit, wenn die jetzige sächsische Regierungspolitik st wie andere, das Sprichwort zur Richtschnur dienen läßt, nicht zu löschen, was sie nicht brennt. — Gelegenheit mache Diebe! Diesem bekannten Sprüch Wort wird nun besonder- Raum gegeben in Häusern, wö man im Parterregeschoß die Fenster offen stehen läßt, wa- freilich nicht zu vermeiden ist, wenn in das Zimmer frische Luft kom men soll. Man säume jedoch nicht, die Fenster mit Anbruch der Dämmerung zu schließen, damit sich nicht Dinge ereignen, wie vergangenem Sonnabend Abend auf der Kaitzer Straße. Da sitzt ein Herr ganz ruhig in seinem Studirzimmer, und während er sich in die Wissenschaft vertieft, hat sich durch das offenstehende Fenster ein Dieb ins Nebenzimmer geschlichen, packt da verschiedene Gegenstände zusammen und entflieht, ohne ent deckt zu werden. Gleiches geschieht den Tag darauf in der Prager Straße, wo so ein Mause-David ebenfalls ein offenes Fenster gewahrt und in das Parterrezimmer steigt. Hier findet er nun wunderhübsche Sachen aufgestapelt, Kleidungsstücke rc Mosje Langfinger hält einen Sack bereit, den er in der Neu stadl gestohlen und in selbigen wird nun hineingepackt, was sich erwischen läßt. Ais er nun so in voller Thätigkeit be griffen, tritt das Dienstmädchen ins Zimmer. Der Lips Tullian drückt sich in die Ecke und macht Kauermännchen, damit er nicht entdeckt werde. Christel «der hat scharfe Augen, sie sieht, was der kühne Fremdling im Schilde führt und schreit laut auf. Dies war das Signal zur Flucht. Der gerade Weg der beste, geht der Weg mit den gestohlenen Sachen wieder durch's Fen ster. Aber sein Schelmstück sollte ihm doch nicht gelingen, denn wie er seinen Hops vom Fenster herab macht, springt er auf einen vorübergehenden Corporal, der natürlich gleich Lunte riecht, was hier los ist Dieser schließt ihn sofort fest in seine Arme und bringt den Gaudieb in sichern Gewahrsam. — Am 24. d. M. wurden in dem Auenteiche bei Nimb schen ein 26 Jahr alter Diener mit einem 23 Jahr alten Stubenmädchen aus einem Gasthofe, Beide mit einem Gürtel zusammengeschnallt, ertrunken aufgefunden Das Mädchen war in andern Umständen, und der leichtsinnige Liebhaber hatte schon in Rochlitz ein Mädchen mit drei Kindern, von der an Beide mahnende Briefe gerichtet worden waren. Dies dürfte die Ursache zum Doppelselbstmord gewesen sein. — Ueber die Unart Erwachsener, Kinder beim Kopfe in die Höhe zu heben, wodurch, wie wir neulich im Feuilleton dieser Blätter berichteten, ein Kind sofort dem Vater todt in die Arme gefallen, kann nicht genug gewarnt werden. Für Laien, welche die geschehene Thatsache bezweifeln und mit der Construction des menschlichen Organismus, vorzüglich der Wirbelsäule, nicht vertraut sind, diene zur Belehrung Folgendes. Die Wirbelsäule oder das Rückgrat besteht aus einer Reihe theils beweglich, theils unbeweglich unter einander verbundener Knochenringe, Wirbclbeine genannt, welche durch ihre Aushöhlung den Rück gratskanal bilden und das vom Gehirn aus entspringende Rückenmark bergen. Nach den Theilen des Körpers welchen sie angehören, unterscheiden wir Hals-, Brust- und Lendenwirbel. Wie im Allgemeinen die Wirbel gestaltet sind, ist Wohl als bekannt vorauszusetzen, und wir haben es nur mit der elfteren Art, den Halswirbeln zu thun. Der erste, oberste derselben, der Träger genannt, weil er den Kopf trägt, weicht hinsichtlich seiner Gestalt von den übrigen ab. Er stellt einen Ring vor, der aus zwei Bogen besteht, von denen der vordere, weit klei nere. zur Aufnahme eines Zapfens vom Körper des zweiten Halswirbels bestimmt ist, an welchem sich der auf dem Träger ruhende Kopf in einem Halbkreise (Drehgelenk) drehen kann. Aus dieser Bildung der beiden obersten Halswirbel ergiebt sich leicht, wie gefährlich es ist, ein Kind beim Kopfe zu heben. Leicht nämlich kann, wie es geschehen, der Fall eintreten, daß jener Zapfen des zweiten Wirbels aus der Höhlung des obersten herausspringt, und selbst die Hand des kunstgeübtesten Chirurgen ist nicht im Stande, beide Wirbel wieder in die gehörige Lage zu bringen; das Kind muß in wenig Augenblicken sterben. ^7 Dm in Bautzen erscheinenden „Serbske Nowiny" wird rieben: „Daß er in der Haide doch noch nicht s» übel sein Mn. zeigt uns eine Hochzeit, die vor Kurzem in Rechten in der preußischen Oberlausitz gefeiert wurde Vorigen Dienstag feierte der Bauer Lotsche seine Hochzeit mit der Tochter des Bauer- Rehaczk und man hat auf derselben gebraucht: 14 Scheffel zu Brod, 8 Scheffel zu Kuchen, 4 Scheffel Quark, (wieviel Butter, haben wir vergessen), für 99 Thlr. Schnaps, 13 Tonnen Bier, 1 Eimer Wein. Es wurden geschlachtet 2 Rinder. 2 Schweine und I Kalb. Fünf Schlächter waren dabei beschäftigt und sie haben dabei eine halbe Tonne Bier ausgetrunken, das indeß ihre durstigen Kehlen nicht ganz be friedigt zu haben scheint, denn sie tranken darauf noch ziemlich viel Buttermilch. Am Hochzeittage wurde ein Eimer Brannt wein vor das Haus gewälzt und es konnte Jeder, der vorbei ging, trinken- soviel er wollte. An der Hochzeit nahmen Theil 15 Paare und der Hochzeitbitter." — Eine interessante Naturerscheinung bietet eine Esche, welche in der Halbegasse vor dem Hause Nr. 13 auf dem Turn plätze steht. Die Esche steht in der Einfriedigung, dis mit eisernen Schienen (Latten) und dazwischen angebrachten Brettern hergestellt ist, scharf an. Nach und nach hat sich der Stamm bei seinem Stärkerwerden aus den Zwischenräumen dieses Ver- schlags herausgedrängt und eine Ueberwulstung theils über die Bretter, theils über die eisernen Latten gebildet. Letztere find hier und da von beiden Seiten überwulstet worden und beide Wulste fassen an einander, wodurch das Essen von der Masse der Wucherung völlig eingeschlossen wird. Die breiteste Latte, welche in dieser Weise von der Holzmasse des Stammes ein geschlossen (der Querriegel), hat eine Breite von 1j Zoll. Dieser Bildungstrieb scheint der Esche am stärksten inne zu wohnen und man könnte ihn zu interessanten Spielereien benutzen. Jeder andere Baum würde unter gleichen Verhältnissen eine Wunde bekommen oder die Einfriedigung vor sich her gedrängt haben. A. H. — Der gegenwärtig hier aufhältliche brasilianische Dichter Gonyalves Dias soll, wie wir hören, erkrankt sein. - Am Sonntag Nachmittag versammelte ein nicht gerade für Ohr und Auge sehr ergötzliches, aber im Ganzen doch spaß haftes Schauspiel ein gewähltes Publikum auf der Brühl'schen Terrasse. Es war nämlich mit dem Dampfschiffe eine Heerde Schweine an der Appareille angelangt, und die Beförderung dieser lebendig nicht gerade in dem Rufe großer Beliebtheit stehender Thiere ans Land, welche durch Dienstmänner geschah, bot vielen Spaß und manche ergötzliche Scenen Freilich mußte dafür das Ohr ein unausstehliches Grunzen als Zugabe nehmen. — Hr. AppellationSrath Schmidt in Leipzig ist wegen Uebernahme einer Professur an der dasigen Universität aus dem Staatsdienst entlassen, Hr. App -Rath v. Rud. F. Wenk daselbst an des Vorhergehenden Stelle berufen, der Professor und Beisitzer des App.-Gerichts Leipzig Hr. 0. K. O. Müller zum Appellationsrath ernannt und Hr. Gerichtsrath v. Th. Wolf in Freiberg in gleicher Eigenschaft an das Bezirksgericht Leipzig berufen worden. - Vorigen Sonnabend ist ein Handarbeiter, Namen- Fuchs, von hier, in einem Hause der Friedrichstraße, wo er um eine Gabe angesprochen hatte, beim Fortgehen, wie es scheint im Zustande der Trunkenheit, die Treppe herunterge- stürzt. Er ist dabei so unglücklich auf den Hinterkopf gefallen, daß er schwere Verletzungen und großen Blutverlust gehabt hat, und wenig Hoffnung zu seinem Wiederaufkommen vorhan den ist. Er ist ins Krankenhaus geschafft worden. - Am 27. v. M. Nachmittags hat ein Knecht von 19 Jahren vor dem zum Braunkohlenwerke in Großporitzsch bei Zittau gehörigen Maschinenhause dadurch auf der Stelle seinen Tod gefunden, daß ein mit Schüttkohle vollgeladener Wagen, auf einer großen, eine unebene Fläche bildenden Menge Schütt kohlen stehend, gegen das Maschinenhaus umgestürzt und auf den zwischen Wagen und Haus stehenden Unglücklichen ge fallen ist. -- Gestern Vormittag wurde im Birkenwäldche« hinter dem weiten Kirchhofe ein Mann polizeilich aufgehoben, welcher sich daselbst an einem Baume erhängt hatte. ' ^ Vormittag Schobert , Vorsitzende Vormittag Guhre vo Gross. — Ernst Jäpe sitzender E Berl über den 1 gegen das die freilich ohne Weit lich meldet auf das Gouverner 8 Persone war der l Großfürst Diese, von gegen den Großfürst (alle sind Uchtomsko überzeugt, auf das ' wodurch s Militär di dem nicht Bedenke n in der Cit den Ostsee und Gesch Augen kal sie dann ! die Berau bekannten in solch ei aus dem Der Mitglieder nicht Über Abgeordne geben. L AuSdehnu keit.) De über die < pellation s die Sache das englis kommen (> lich nicht dessen noc die Cinbei hessischen! daß, wem Mittel zu: Das heiße ßen ist w< Lärm.) < haben. (A des Präsi die Gefüh Ordnung-