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KL. Jahrgang. .v gr. Mankag, K. FrLruar ISN Gegründet 188« >»,»>»,».« . .»MIN-Ul WM»»- s» »»1 «» «- «»chi^rtch«! so011 ^.»»^«-AXokisttie Dr»»d»» »»I» v»»»n« »m >»a>utz p»»I»uUt»»» Z»N«I»»» »*»» »urch »t» V»E ^^ottgs Wovttl)» »m lüglxtz v»noa» monatlich I«,- «I. mriiöuadrUch «r,— M. Anzeigenpreise. " ^ Lnklt. »u»wanl^ Sa»»»,» p»a->> VotauotxzaNIun. »I«z»>»uin,n», RI M. SnchdtTU» mm m» »m««chm v-mOmmns»», «och».»» MUUg» — Unvrrl-m«,« SchrENch» w-Nm, nt<d> ausbmoadN L»lW-Mn», »n» Smwch^chMI»»»^ W»rt»»Nr»b« SS/chO. ». «i-N», »», !»,>ch. iz»lch«»»t tn Powchech.««,»» 10SS L k»»»». Beginn -er Einigungsverhan-lnngen Vermittlungsversuche zwischen Negierung und Aeichsgewerkschast. err«»e»»I»,»s,»s»«r«,»l«»,»echr»s»kett»»a> Berlin, ä. Febr. wie ^rlnnte«, solle» durch vermltt» ls»g der E. P. D. »nd der U. G. P. D. morgen früh Ber» h«»dl»ng«, ,mische, der Regteraug und der Reichs» grmerkschnft deutscher Siseudahnbeamte» deglnnen. Heute »»chmsttng habe, Besprechungen »wische, de, Spitze»» »r>«»il«tlo»e» der freie, Gewerkschalte» ftattgesuade». die sich mit der Ausnahme deschästige», die der Aufruf ded All gemeine, deutfche, GemerkschastSdundeS i» der Arbeiter» schuf« gesnnde» hat. Die Spitzenorganisatlone» der Ber liner Arbeiter, die Berliner GemerkschaslSkommisfip«. Hut sich i» einer Erklärung aus eiac» Standpunkt gestellt, der »»« de« des A. D. 8. V. erheblich adweicht. Die freie» Gemerkschaste» habe» sich auch mit de» Satfchllekiunneu eia» zelaer Sr.ßdetrted« befchästigt, die ihre Solidari, tät für die Eifrubahner i» der kommcuden Woche durch ei»e» Streit drkundeu «olle». Berlin, d. Febr. Dtr Vermittlung-aktion de» Deutschen B e a m t r n b n n d e - im Streik der Reichs« gewerkschuft ist am Wtd«rslamd de- Aktionsausschusses ge- scheitert. Der AklionSaus schuß berief sich »um Teil darauf, bah tu Sienitn. Homburg irnd KönhgSber« die Eisen, badnuedeiler aus seiner Seile ständen. und stellte Bedimgin«» gen. di« »»möglich erfüllt werben tonnten, da sie »um TeU nchr mebr wirtickmftlchen, sondern politische« Cha« rakter Imtten. Di« SieirßSgewertschaft erklärte weiterhin, daß ste die Zusicherungen dor ?lrbei»er auS der Prtoutindust rt« Hab«. d»h man dort in den Kumps der Eisenbahner auch mit der Tat etngreiiea würde. da tu drr Krage de» ArbeilSzeitgefetzc» Beam'e und Arbeite» die gleichen Ziele und Ausgaben hüllen. Inzwischen halten — wohl auf die Nachricht dieser er strebten Vereintgun« der PrivatarbUter und der Vcamtrn- f« — die S>, P. D.. vertreten durch Hermann Müller und l». svwie die U. S. P. vertreleu durch DItimann und Dr. Nofenseld. EintgungSversache unternommen. Roch gestern abend landen mit den Venrelern der politischen Parteien Besprechungen einiger in Berlin anwesenden Ver treter de» AktionSauSschusieS statt, die dann heutr vvrniitlag in der NeichSgemerkseiialt sorl»cssev« lourden. Di« genannlen Abgeordneten setzten sich auch in der Noch, »u heut« noch mit dem Reichskanzler in Verbindung und gaben ihm über die in der Streikleitung herrschenden Ansichten Bericht. Zu der Besprechung wurde später auch noch Minister Grvener »«gezogen, da die NcickzSgkwerkfcha-st '.Bert darauf legt, daß di« Negierung nicht durch Mittelsmänner, sondern direkte Verhandlungen init thr ansuimmt. Wie man auS den Kreisen de» Aktionsausschusses hört, sieht di« NcichSgeiverk« schall auf dem Slandpunkt, dah die Grundbedingung für eine Einiguag t-te ErklSrung der Negieririig tll. dah Maßregelungen von Sireikführern oder Streikenden durch die Negierung nicht oorgenvmmen werden. Di« Neichsgewerkchafi verlangt ferner di« duldend« Erklärung der Negierung darüber, dah »ach dem Streik Verhandln«gen über die Neuregelung der Sehalter für die uiKcren Beamten kategortcu ausgenommen werden. Besonders interessant ist da» Verlangen des AkitonSauSichusie» im der Frage beS Arbeitszeit« gesehe ». ES hat hier den Ansch.in, alS ob durch die Eisen« baimer vom den politische« Parteien der Versuch gemacht wird, dem ArbettSzeilgesetz rtne oon den bisherigen E»t« würfen gänzlich verschtcdene Fassung »u geben. Der AkttonSauSschuh verlangte nSmitch beute, dah die Negierung da» ArbeitSzeiigeietz »„nächst für die Privatarbetter und dan» er^r für die Ckaatsbedienten und Bcamten lerttgstellcn soll«. tSeiteuS des NetchSverkebrSmInisleriumS mar bereits erklärt worden, dah hinsichtlich der Arbeitszeit keinerlei Erperimenie staltfänden und dah eS sich bei dem Entwurf eines ArbeitSzeitgesetzeS zunächst nur um einen Referenten« «rtwurf bandle i Vle veralungea ln der Reichskanzlei. <Lr«htmel»angiiairerUerl>aerLchrtIllei«»ug.> verli». k. s>ebr. In drr NeichSkanzlet fanden heute unter Vorsiv des Reichskanzlers Besprechungen statt, zu denen die Mitglieder des Kabinetts und Führer der in der Rrgleruug vertretenen Parteien erschienen waren. Gegenstand der Besprechungen bildete die durch die Streik bewegung tn Berlin und lm Reiche geschaffene allgemeine Lage. SS wurde scstgrstrllt, dah der Eisenbahnnot« verkehr nach einem vom Verkehrsminister dargelegten Plane ausgenommen worden ist. Zur Lage in Berlin wurde davon Kenntnis genommen, dah die Wasserwerke in zwischen von der Negierung in Betrieb genommen worden sind In den Elektrizitätswerken ist die Technische Nothilfe noch im Lause des Nachmittags eingeseht worden, nachdem die Streikleitung erklärt hatte, dsh sie nicht in der Loge sei, die NvtstandSoersorgungcn auch nur in geringem Umfange dnrchzuführen. Gleiche Mahnahmen sind für die Gaswerke in Aussicht genommen. SS herrschte Ein mütigkeit darüber, dast die Lage, wenngleich durch das Zu- sommrntressen der beiden Streiks In Berlin für die Berliner Bevölkerung besonders mistliche Verhältnisse geschaffen eien, nach wie nor nach den großen Gesichtspunkten drr Gr- amtpolitik. Insbesondere der Mesamtsitiiatlon Deutschland» gegenüber dem AuSlande und drr Weltwirtschaft, geurteilt werden müsse. Man war sich einig, dah der Standpunkt der Negierung gegenüber dem Streik un verändert sei. Die Negierung wird weiterhin die enaste Ii>hl»n<'nahme mit den poetischen Parteien und den, ge werkschaftlichen Splbenorganisationen aufrecht erhalten. Tie Im Gange befindlichen Verhandlungen über die BesoldnngSfragen mit den Spitienverbänden der Arbeiter, Angestellten und Beamten werden morgen vormittag lü Ubr tu der Reichskanzlei ihre» Fortgang nehme». Gln Sonntag in Dresden ohne Eisenbahnverkehr. An ber Stretklag« tu Dresden hat sich am gestrigen Sonntag nichtSgeändert. Auf dem Haupt« bahn Hose herrschte vollständig« Ruhe, nicht ein Zug ist angekommrn oder abgefahren. Auf dem Neustäbter Bah »Hose sind von Meißen zwei Züge eingeiroffcn.. die ll.4ü Uhr mittag» und k,58 Uhr nachmittags wieder nach dort verkehrten: auherdem lief nrch nachnriiiags ein Zug rvn KSntgödrück ein. der ü>2l Uhr abends mich dort zurück« keh.te. Nach Gürlitz war ein Zug vhne Zeitangabe in Aus sicht gestellt, doch könnt« er nirh! abgcfrrtlgt wcrdeir. Aus den Vorortstrrckcn Dresden—Pirna und Dresden—Tim» randt und den Anchtusilinien nach GciPna und KipSdors herrchie gän»I>iche VerkehrSstiLe. für di« vielen Tausende ocn Wintrrfporrlern. die sicher gestern an'gesichtS der selten günstigen SchnoeverhcAlrriise ins Gebirge gefahren wären, ein ttrssctirnerzlicher AuSsall. Auf dem Hauptbahnhoic war cS gestern abend darum wie auSgestorben. fast ganz finster lagen dir weiten Halten da. Dem Vernehmen nach haben gestern verschieden« Ver« ian.inlu.ngen oon Eisenbahnern stat-igvfundcn, tn denen über den Streik berichtet worden ist. Am heutigen Ädontag soll durch eine U ra b st t m m u n« nnier denEtsenbahn« arbeitern einchltesilich der Werkslätlenarbeiter ein Bc- ichluh darüber herbcigeführt werden, ol: sie sich am Streik beteiligen wollen. Bisher standen tn Dresden im wesent liche', bekanntlich nur die Lokomotivführer und Hcigcr im Streik. Der Arbeiter» hez. vernsSoerkehr erlesdet dnrch den AuSstanü gewaltige Hemmnisse, vor allem auch durch die Unsicherheit, ob ein Zug überhaupt verkehrt. Einige giohe Betriebe außerhalb Dresdens holen ihre Dresdner Arbeiter und Angestellten mit eigenen Lasiantos früh von Dresden ab und bringen sie nach Betriebsschlnh wieder zurück. Andere Werke können das deshalb nicht, loeil sic thr« Lastkraflivagen der Milchnotoersorgung zur Verfügung gestellt tmben. Die Vorordstrahei,bahnen haben einen riesigen Verkehr übernehmen müssen, der sich aber bisher ziemlich glatt abgewickelt bat. Posloerkehr tn Dresden. Die Oberpostdireklioi» teilt uns mit. daß dt« Annahme von Paketen nur nach solchen Orten erfolgt, nach denen die Beförderung in Aussicht gestellt werden kann. Dasselbe gilt von gewdhnliclTen und eingeschriebenen Brie- fen iBriese. Postkarten. Drucksachen und Warenproben!. — Durch die Lnstpostverblndnng Dresden—Berlin. die, ml« gemeldet, bis auf weiteres seit dem 4. Februar täglich tauch SonniagSt durch rin Pvst-F-lugzeug von DreS- den nach Berlin iAvsahit >ä.tO nachm.! eingerichtet worden ist. werden gewöl'nl che und eingeschriebene Briefe und Pvst- kari-tn «keine D r u ck i a a. e „ uiw. nach Berlin <Or: und Vororte! befördert. Schluß,zeit iiir diei« Luftpostverbindnug: Postamt 2-t lHauptbahnhosi: IN,Al,- Postamt l: U,Ii>: Post- anit 25 tNeuil. Bhf.!: >l,2v: Postan.i SI t.Kadiher Straße Nr. M: 12,lö. Neben diesen allgemeinen Verbindungen wird am heutigen Montag außer dem fahrplan mäßigen Flugzeug 1I2FN ab Dresden» noch se ein Flugzeug 10,80 und 2.V oon Dresden nach Berlin verkehren. Be« lörden werten andiesemTage alle für Berlin und dar« über hinaus rarliecunden gewöhnlichen und eingeichriebe, nen Brtefiendungen «Briefe. Postkarten. Drucksachen. Waren« preten. GekchästSvapiere. Mtschsend»innen. Der für Luft- Postsendung«,« bestimmungsgemäß zu zahlend« Zuschlag wird bis aus weiiercS nicht erhoben. Ferner wird vorauSsichi- lich heul«. Mvnta» oder morgrn vormsttasS ei» Poftkraftomnibns zue Perfonrn« nnb Briespostbcfvrberun« von DreSdcn- Hanptbahnhvf nach Berlin verkehren. Abfahrtszeit heimi Postamt Ss iB smarckstoatze 8>. Fernruf Tienstamt 270. zu erfragen. Ueber dem -irieskasteneintvuof dieses Postamts wird durch AnRmng NAiereS bekannigegebcn werden. Fahrpreis SOU Mk. die Person. Arich nach Chemnitz wird mrrauSsichliich heule ein Postkrafiwagen verkehren; der FatirpreiS beträgt 2äO BdarL. Auskunft durch vorgenannte Dienststelle. Die staatliche Krastwageaverwaltnng läßt auch heute. Montag, w eder Kraftomnibusse nach Berlin. Leipzig. Bautzen und Sckiandau bei Bedarf verkehren. Ob Fahrten nach Foeiberg und Chemnitz aus- gesührt werben können, ist wegen der Scimeeverhälinisse noch uiibestilnml. -taherr Auskunft ist durch die staatlickv.' Krastivagenverwaitung, DresbcmA«. BiSmorckpiatz 2, zu erhalten. Der Deutsche Gewerkschaftsbund, Ortsausschuh Dresden, bittet n»S »n» Ausnahme folgenden Aufrufs: Au die streikende» sächsischen Sisenbahn- beamtca, Arbeiter »nd Angestellten. AusS neue Hai eine kleine Gruppe von Menschen den Eisenbahnbetrieb stillgclegt. Tic Folgen dieser Handlungsweise sind nament lich siir das industrielle Sachsen nniiberschbar. Noch einige Tage Streik und die Fabriken, die GaS- und Elektrizitäts werke liegen still Tausende von Arbeitern und Angestellten werde« dadurch beschäftigungslos. Es kann nicht Eure Ab sicht sein, Millionen Arbeitnehmer zwecklos zu schädigen. Wir erwarten von Eurer Solidarität und Eurem Pslicht- bcwußtscin die sosortigc Ausnahme Eurer Arbeit. Die ablehnende Stellung der Gewerkschaft Deulscher Elsendahner zum Slreik. In einer längeren Sitzung am Sonntag nahm die Lettin,g der Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner — Landesverband Sachsen — Stellung zur Streik« läge. SS wurde folgender Beschluß gefaßt: Mit Rücksicht aus den Ausruf der drei großen Gpitzen- organisationen sieht sich die Gewerkschaft Deutscher Eisen- bahncr — Landesverband Sachsen — außerstande, ihre Mit- glleder zum Streik aufzuruken. Dir Mitglieder werden daher erneut ersucht, ihren Dienst »ach wie vor »u ver sehen. Strelkbrucharbelten sind srdoch adznlrhnen. Dieser Beschluß wurde unter Beachtung folgender Gründe gefaßt: 1. Die Forderungen, wegen deren dtc Nctchögcwerkschast tm Streik steht, sind erst vor kurzem von ihren eigenen Ver tretern bzw. vv» den Vertretern deS Deutschen Beamtcn- bundeS alS u n d u r ch f si h r b a r sollen gelassen worden. 2. Tie Spitzenvrgnnisalion der ReichSgcwerkschast, der Deutsche Beamtenbund, hat erst am 3. Februar wieder die ausdrückliche Erklärung vor dem Reichskanzler abgegeben, daß er daS Vorgehen der NetchSgewerkschaft mißbilligt und diesen Streik ablehnt. S. Trotzdem der Streik schon einige Tage anhält, steht nach wie vor der überwiegende Teil der ReichSgewerkschafls- »iltglteder tm ganzen Deutschen Reich dem Streike ab lehnend gegenüber und leistet Dienst. 1. Weder vor noch nach dem Ausbruch beS Streike- kst die Zenlrallcttung der Retchsgcwcrkschast offiziell an die anderen Gewerkschaften herangetrctcn zwecks Teilnahme am Streik. Eine Beteiligung der Mitglieder der Gewerk schaft Deutscher Eisenbahner in Chemnitz, welche aus be« sondere Einladung der örtlichen Leitung der NeichSgcwcrk» schüft hin beschlossen war. wurde sogar von derselben ört lichen Leitung der ReichSgewerkichast nachher sabotiert und unmöglich gemacht. Die Gewerkschaft Deutscher Elsen bahner — Landesverband Sachsen — kann daher unter Be« achtung dieser Umstände unmöglich ihre bisherige Haltung ändern. Im weiteren Verlauf ber Sitzung wurde sedoch vo» allen Anwesenden die bisherige Haltung der Reichs« rcgierung tn Lohn- und BesvldungSfrageu schärf» stcns verurteilt. Die Geschäftsleilung wurde beauf tragt, bei der Zrntralorgantsatton tn Berlin für die sofor tige Aufhebung der scharfen Ausnahmegesetze der Retchs- regierung bzw. deS Reichspräsidenten einzutreten. Auch sollen wirkliche Garantien für entsprechende Aufbesserung der unteren Besoldungsgruppen und der Arbeitslöhne ge fordert werben. Dom Landesverband Sachsen -es Denlsche« AeanNenbundes erhalten wir zum Streik der RetchSgcwerkfchaft Deutscher Eisenbahnbcamteu eine längere Zuschrift, tn der es ». ». beißt: Der LanbeSvrrband Sachsen beS Deutschen Beamte»- bundeS, mit dem der Bund sächsischer Staatsbeamten, der Sächsische Gcinciiidcbcamtenbund der Berbe.nü sächsischer Polizcibeamten und der Lehrerbnnd vereinigt sind, würdigt die Umstände, die die Eisenbahnbcaniicn zu diesem Berziveis» lungsschrtlte veranlaßt haben, und Hai der Reichsgeiverkschaft seine moralische Unterstützung zum Ausdruck ge bracht. Cs muß die Erbitterung der streikenden Eisenbahn- beamlcn steigern, daß si: wie Putschisten behandelt und Ver ordnungen gegen sie erlassen werden, die die KoaitttvnSfret- bcit der 'Beamten mit Gefängnis- und Geldstrafen ein- ichränken, Maßnahmen, die ais verfassungswidrig zn be zeichnen sind und deren sofortige Aushebung die g:sanite Beamten- und Lehrerschaft mit Entichiedeiiheit verlangt. Tie Fortsetzung einer derartigen Behandlung der streiken den Eiscubahnbeamten kann in drr Beamten, und Lchrer- ichnst ein: Erregung auSlöke», die zu den schweren Schädi gungen unseres WirtschaslslebenS durch den Eiieubahiier- strcik ni-citcre Folgen hinznsugen kann.... Seit Monaten wird mit den um ihre Existenz ringenden Beamten ein Spiel getrieben, dessen die Elsenbahiibcamtcn nun müde geivvrdcn sind .... Immer und immer wieder sind der NetchSregterung grundiätzliche Forderungen vorgelegi worden, die die Ncichsregterinig stets t» daS Gegenteil um- zukehren verstanden hat Seit Monaten treibt die NetchSregterung eine Besoldungspvlitik der Unzulänglichkeit und Ungerechtigkeit. Soll man sich daun noch wundern, ivenn einmal der Geduldsfaden reißt? Immer wieder hat der Deutsche Beamtenbund aus itaatsvvlttischen Erwägungen heraus nachgegebcn und sich mit Vertröstungen abipeUen lassen, nm da» Schlimmste zu velinetde». ES war bet nur ge- ringen, Entgegenkommen der Reichsrrgierung möglich, bin Konflikt zn verhindern. Sie glaubte aber. eS auf die Macht probe ankommrn lassen z» müssen. Sie hat jederzeit die öffentliche Meinung mit hohen und noch dazu ganz unzu treffenden Milliardenzisfern gegen die Forderungen der Beamten eingenommen, aber keine AufklSrniia darüber ge- geben, wie sich diese im ganzen hohen Summen in nicler Beziehung ans den einzelnen auswi-ken. Wir wollen heute nniintcrsucht lassen, wo die wahren Schuldigen sitzen, und wo die Ursgchen zu dem ungeheuren Defizit im Reichs» haushalt zu suchen sind. Wir Holsen, dast sich die Lag« nicht noch weiter verschärft und bald ein Weg gefunssn wird, nw den Konflikt betznlcgen. « Diele Stellungnahme de» Deutschen Veambsnbuubess dürfte tn der Bevölkerung kaum Verständnis finden, da auch durch die obigen Ausführungen die Tatsacl>e nicht beseitigt werden kann, daß trotz aussichtsreicher Verhandlungen die Neichsgewerksihgst tn einen Streik getreten ist. der. wie be könnt, von anderen Gewerkschaften, wie der Gewcrkichgs deutscher Eisenbahner, dem Allgemeinen Deutschen Gewerk schgftsbnnd. dem Deutschen GeiverkschastShund. dem Ge- werkschastSrtng. dem Allgem. freien Augestclltendund u. n. verurteilt wird. Die Slreiklaye in Sachsen. Im Leipziger Bezirk hat sich außer dem Loko- motivpersvnal teilweise auch daS Fahr-, Weichen- und Ver schubpcrsonal dem Streik angeschlvsscn. Aus einigen Dienst stellen sind auch Arbeiter, die dem Deutschen Eisenbahner verbände angchürcn, entgegen dem von den Spitzeuver- bcinden der GcwcrkschastSorggnisgttvnen erlassenen Aufruf zur Beendigung des Streiks tn den AuSstand getreten Anderseits haben sich vereinzelt streikende Lokomotivführer wieder zum Dienst gemeldet. Die VcrkchrSlage bat sich verschlechtert insofern, alS der Zugverkehr und da» Brrschubgrschäft durch daS anhaltende Schnee treiben und den strenge» Frost erheblich erschwert