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«onkai, S. März 1>AI ,a«g. Zs lir Gegründel ISS« «w»«-ntchrM- »««»««. V»rnIpk»ch«.eainmNnumm«r> SV 241. vur Mr «achls^präch»! SV 011. B-zugs.«-bühr Ntnz,!»»«»«» >» PIo»»t,. .DH All»»,««, ««d«, m»ch «oldmar» der-ckn«! »N w o-» dr»U» Aiiz-Igm-Prche: K«» WLW1NÄ? .us«d»ld 2M W«. VN»rI»ng«bakr >d Dfa. ' " ' 4lu«w Auflraq» Dorau»d«zakl. SchrMletlong rmd Laup>a»IchSN«tI»lN: Ns«kt»»Nr«2» 3S/42. Druck u. D-ela, von Ui»»lch » !N»tch»r»l u> Dwoden. Poftlchrck-ÄoiUo 1068 Dr»,»»». Mockdrui» um «v d«u»tch» V»»U»n<>»o»d« .Dr»,di»»r llackr. ,uIäMl> Uno-rlannl- Scknftkück» w»rd«i> ntch> auldrwadrt. f. iigmann Leeg»s. llwsilvn-ä. 6sSunc1tisil5tvclwisekis Llnneliiungvn Tlsnli'slksirungsli > ^upfs58elimlsc>si'v! 7»WKLIkk WKÄ Kun»t»pi«Ipi»no» «slt 1634 bvntbswäii^ts» <ZusII1Li»fnbi'IK»t klsiasn I. Ls., H»r»Inr1r»a« 12 Vsrlslk - IVISSSLl lH wr »SLd«I, p»r»«»«n, Ol»», Litt»««, »tUNl«, Aktznc»,«, 7«pplck» n»w. kerci. Denier "«' Genfer Schlvierigkeiten durch dieBriand-Krise Die erste Konferenz ergebnislos. — Verzögerung -nrch -ie Rückkehr Brianbs nach Paris. LaMavx o-er -e Monzle Nachfolger Drian-s? - Zusammenstöße mil Kommunisten in Breslau.—Umbildung -es amerikanischenKabinetls. Die Vorkonferenz -er Locarno-Unterzeichner Ei» offiziöses Kommunique. . . S«»f» 7. Mär». Uebcr bi« heutige Besprechung wurde vaS folgende, gemeinsam vereinbarte Kommunique auS- aegeben: »Die Vertreter der Staate«, die sich in Locarno »nm Abschluß des Rheinlaudpaktes vereinigte«, habe« sich zum AnStansch ihrer Meinungen über die schwebende« Fragen t» G««f verabredet. Sie habe« sich in eiuer Unterredung zusammenacsunde», in deren verlaus sie mühelos die S.eae« feitige Situation ansklärte«. Aus diese« ersten Gedankenaustausch soll in einer weiteren Sitzung eine zweite Unterhaltung folgen." Die Besprechungen, die infolge einer verspäteten Ankunst VanderveldeS in Gens statt um 12 Uhr erst um S Uhr nach mittags begannen, dauerten annähernd vier Stunden. ES »ahme« hieran Dr. Luther, Dr. Stresemann. Ehamberlain, Briand, Scialoja und Bandervclde teil. DaS Hotel Beau Rivage, in dem dir englische Delegation wohnt, war während dex Dauer der Konferenz von einer großen Anzahl Jonr- nältstem, Photographen und Neugierigen belagert, die die Delegationen beim Berlasscn des Hotels mit Fragen be- stürmten. ES wurde indes von allen Delegationen lediglich das vereinbarte gleichlautende Kommunique ausgcgeben, das »war keine Einzelheiten über die bekannten Gesprächs, gegenstände bringt, aber immerhin die mühelose Auf klärung unterstreicht. lW. T. B.j Brian- wieder abgerelsl. Senf. 7. März. Mit Rücksicht auf die frav'>«"che Kabinettskrise kehrt Briand hcute abend »ach Paris zurück. Er sprach jedoch die Hoffnung aus, daß er am DieuStag »ormittag wieder in Genf sei« könne. Der zweite frau- tösische Delegierte. Paul Bo « cour, bleibt in Genf. ' Tin deutscher Kommeniar. Der deutsch« Standpunkt aufrechterhaltcn — Verzögerung » durch die Pariser Krise. Genf, 7. März. Der Sonderberichterstatter des WTB. Meldet: Die heutige Unterredung der sechs Locarno-Delegier ten im Hotel Beau Rivage war ausschließlich der Erörterung des Kernproblems gewidmet, das sich durch den Aufnahme antrag Deutschlands herauSgebtldet hat. Es handelte sich da bei zunächst um eine Klarstellung der beidcrse»tige« Ansichten und der Beweggründe, die zu ihrer Formulierung geführt haben. Aus diesem Wege bcdcntete die nahezu vierstündige Unterhaltung zwe.sellos eiueu Fortschritt. Die Delegierten der anderen Mächte haben dabei den Standpunkt vertreten, der sie veranlaßte. ihre Anschauung von der Möglichkeit ei««, Ratserweiterung in dieser gegenwärtigen »«berordentliche« Session ausrccht zu erhalten. Bo« dentscher Seite wurde demgegenüber der bekannte nnd in verschiedenen Rcgierungskundgebunge«. -«letzt in der Hamburger Rede des Reichskanzlers niedergekegte ein mütige Standpunkt der Rcichsregierung vertreten, der auch weiterhin als feststehend betrachtet werden müsse. Diese Form der Verhandlungen war, wie von den De legierten der verschiedenen Nationen ihren Pressevertretern gegenüber übereinstimmend betont wurde, außerordentlich sachlich und ließ das einmütige Bestreben verspüren, bei den Bemühungen um eine Lösung nicht zu versacken. Wen» sich «ns der Gegenüberstellung der be den Standpunkte auch zweifellos erhebliche Schwierigkeiten ergeben haben, so sind sich doch die Vertreter der am Abschluß des Rheinland, Paktes beteiligte« Mächte der Bcrantwortuug besonders dew « ßt, die von ihnen fordert, diese Ausgabe durchzuführcn. Ob und wann angesichts der durch die Regierungskrise in Frankreich bedingten eventuellen mehrtägigen Abwesenheit BriandS von Gens die in Aussicht genommenen weiteren Wer- Handlungen über die Frage der Ratserweiterung «ine solche Lösung bringen werde, läßt sich im gegenwärtigen Stadium nach der ersten Zusammenkunst nicht mit Bestimmtheit Vor aussagen. um so weniger, als die Erörterung über eine Durch brechung des Grundsatzes, daß nur Großmächte ans ständige RatSsitze Anspruch erhebe« können, dazu geführt hat, daß über »ie schon bekannten Kandidaturen hinaus noch weitere neue Ansprüche aus RatSsitze erhoben werden, und nicht abzusehen ist. ob eS auch dabet sein Bewenden haben wirb. lW. T. B.) Büiselralen. Gens, 7. März. VS wird hier als besonders VeachtenS- tvert angesehen. daß Luther und Briand die Sitznna aemet«, fam verlassen und sich miteinander aezeigt habe«. Diesem Umstand meint man in einigen Kreisen entnehmen zu können. Lab eine Lösung angebahnt worden sei. die Dr. Luther annchmen zu können glaube. Worin Ne besteht, ist allerdings poch ganz und gqr ungewiß. Uebcr das. waS hinter den ver- schlossen« Türen verhandelt wurbe. unterrichteten bisher nur Gerüchte, die aber »iemltch gleichmäßig pessimistisch lauten. ES scheint, als ob zunächst ein italienischer Vorschlag zur Sr- örterung stand, einen Ausschuß einzusetzen. der noch in diesen Tagen über die Zuerkennung von RatS sitzen an Spanten und Polen entscheiden sollt«. Dieser Vorschlag war ostenbar bereits ziemlich früh gefallen. Weiterhin bat man anscheinend einen englischen Vorschlag erörtert, der Spanien sogleich eine« ständigen Natssitz zudachte, während Pole« ,«« Herbst einen nichtständigen erhalten sollte. Bei der Erörtern««, dieses Vorschlages soll Ehamberlain sich bereit erklärt habe«, ihn z» modifizieren und nötiaensallS aan, fallen z« lassen. Der heutige Vormittag war mit Höflichkeits besuchen, Abgabe von Karten, zahlreichen Fühlungsnahmen und mit anderen diplomatischen Auftakten, wie sie Zu- sammenkünsten von Ministerpräsidenten voranzugehen psle- gen. auSgefüllt. Bedeutsamer war. baß Briand aeae« V?1k Uhr de« englische« Außenminister Ehamberlain besuchte »ssenbar zur Fortsetzung der Besprechungen, die die beiden in Baris und wohl anch unterwegs gepflogen hatten. Der Besuch dauerte ein« Stunde lang. Im Lausendes Vormittags, bet all den verschiedenen Fühlungnahmen und Borb-snrechunqen. bei denen von deutscher Sette auch Staatssekretär v. Schubert und Ministerialdir-stor Dr. Gaus testnahmen. kam dann als Ergebnis die Verabredung für die Sitzung im Hotel Beau Rivage um S Uhr heraus. Fallenlassen -er Aaksfrage im Gens? HavaS über die Folge« des Sturzes BriandS. PariS.7. März. I« einem ostenbar beeinflußten Genfer Telegramm bcS HavaSvertreters wirb über die durch bi« De» Mission deS Kabinetts Briand geschassene Lage in bezug aus die Erweitern«« beS BölkerbnudsratS solgendcS er« klärt: Briand würde die auswärtige Politik Frankreichs nicht feftlege« könne», und deshalb könnte« die henttgen Besprechungen keinen andere« Charakter haben, als de« eines allgemeinen Meinungsaustausche« ohne sofortige praktische Schlußfolgerung. A«S diesem Grunde werde eS immer wahrscheinlicher, daß. wen« das Programm der offiziel le« Sitzung des Völkerbundes «nd deS Rates nicht geändert werde — und daS «erde nicht der Fall sei« — die nebenher» gehenden Verhandlungen, insbesondere betr. bl« Um Weiterung des RateS, vorläufig «nsgebobe« werden würbe«. Das sei zum wenigste« die in Kreisen be- BölkerbnndeS herrschende Ansicht. (W. T. B.s Wieder eine Sinigunpssormei Benesch»? Paris. 7. März. „Chicago Tribüne" wird aus Genf be richtet. der tschechische Außenminister Benesch soll, wie daS Blatt angibt, wie schon so oft'wieder die EtntgungS- formel fertig in der Tasche haben. Spaniens Keifer im DSikerbun-e. Madrid, 7. März. Tie Agentur Fabra meldet: Dle Re gierungen von Guatemala. Chile, Columbia, Venezuela, Lett land und Bulgarien boten Spanten an, es bet seinen Be mühungen um einen ständigenSihtmBölkerbundS- rate nachdrücklich zu unterstühen. Diese Angebote, nicht nur die von amerikanischen Ländern mit gleicher Raff« »nb Sprache ausgehenden, sondern auch die spontan angeboten« Unterstützung seitens europäischer Regierungen, machte» t» politischen Kreisen einen ausgezeichneten Eindruck. Die Ankunft -er Veutschen Delegation in Ee«f. Genf. 6. März. Die deutsche Delegation kam mtt dem fahrplanmäßigen Zuge abends 8,35 Uhr in Genf an. Auf dem Bahnhos hatten sich ein paar hundert Menschen, darunter Journalisten aus aller Welt, cingefunden. Als der Reichs, kanzler und Minister Stresemann den Wage« ver ließen. begrüßte sie Generalkonsul Aschmann mit ein paar kurzen Worten. Das übliche Bild einer drängenden neu gierigen Menge entwickelte sich. Der Reichskanzler «nd Dr. Stresemann gaben den vielen Photographen Gelegenheit zu Blitzlichtaufnahmen. Irgendeine besondere Teilnahme war in der Menge nicht zu bemerken, außer einer etwas ge steigerten Neugier, gerade die deutsche Delegation zu sehe». Die Delegation fuhr dann sofort zum Hotel Metropol. Hier hatte sich das gerade an diesem Tage veranstaltete Bohl- tättgkeitsfest des französischen Roten Kreuzes zu einem ge wissen Höhepunkt entwickelt, mtt dem die Ankunst ungefähr zusammenftel. Infolgedessen drängte sich tm Vestibül ein« erhebliche Menge von Zuschauern, die Damen meist tn großer Toilette, zusammen. Der Reichskanzler und Dr. Stresemann begaben sich sofort in ihre Räume. bin Kabinett Kalllaux-Briand in Paris? Eaillaux im Dor-ergrun-e. Briand als Außenminister. Paris, 7. März. Ueber die Nachfolge Briand» sind nach wie vor die widersprechendsten Versionen tm Umlauf. ES ver dient aber hervorgehoben zu werden, daß Caillaux als der aussichtsreichste Anwärter betrachtet wird. Zahlreiche An- Hänger hat auch die Kandidatur Raoult PcretS, der sich durch sein Eintreten für Briand große Sympathien erworben hat. Alle diese Vermutungen sind sedoch mtt großer Vorsicht auf- zunehmen, da die Besprechungen, die sich ziemlich langwierig und schwierig gestalten bürsten, erst nach der Rückkehr BriandS und DoumergueS beginnen können. A«S Aeußernuge« BriandS geht hervor, baß er eine« neuen Antrag zur Kabinettsbildung nnter keinen Umstände« annehme« will. Im Falle einer Ablehnung BriandS scheint ein« Kombination Caillanx—Briand al» das Wahrscheinlichste. Die Persönlichkeit de» früheren Finanzministers ist nach Ansicht der parlamentarisch-politischen Kreise dazu geeignet, die Bildung eines Konzentrations kabinetts unter Erweiterung nach rechts durchzuführen, der Briand trotz wiederholter günstiger Gelegenheiten wider- strebt hat. Doumergue» der Präsident der Republik, wirb tn Beglei- tung des Kammerpräsidenten Herriot heute abend nach Parts zurückkehren. Briand wird morgen vormittag kurz nach 0 Uhr in Parts eintreffen. Der Präsident der Republik wird dann morgen vormittag anch die üblichen Besprechun. gen mit den Präsidenten der Kammer und beS Senats, sowie mtt den Parteiführern beginnen. Im Verlauf be» heutigen Tage» ist deS öfteren Minister de Monzte al» dt. Persön lichkeit bezeichnet worden, die et ne nach linksgerichtete Kombination zustandebringen könnte. Ob nun de Monzie oder Caillanx den Anftrag erhält, glaubt «an. daß Briand Außenminister bleibe« wird. Der „Jntranstgeant" hält eS für wenig wahrscheinlich, daß ein Kabinett Briand oder Potnearb» von dem man gestern in den Wandelgängen der Kammer sprach, ernstlich in Er- wägung gezogen wird. Diese Kombination sei nur von Finanz, leuten vorgeschlagen worden. Außerdem nehme man an. baß H « rriot nicht beabsichtigt, La» kammerprästdtum auk,«geben. Sine Sensalionsmelvnng. BriandS Sturz sein eigenes Manövers Paris, 7. März. Der Londoner Berichterstatter der „Chi cago Tribüne" berichtet seinem Blatte, baß ein führender englischer Diplomat ihm erklärt habe, BrianbSRücktrttt sei die unmittelbare Folge der Unterhausdebatte am Donnerstag gewesen. Briand Hab« seine« Stnrz absichtlich hcrbeigcsührt, «m in Genf erkläre« z« könne«, baß er nicht ermächtigt sei. im Namen Frankreichs z« sprechen. Der Korrespondent der «Chicago Tribüne" fügt hinzu: Diese Annahme werde durch die Tatsache erhärtet, daß der fran zösische Botschafter in London bereits am Abend vorher den Sturz Vriands im Laufe der Nacht angckündtgt hatte, ferner habe die Nachricht von dem bevorstehenden angeblichen Rück tritt Sir Eric Drummonbs, dcS Generalsekretär» des Völkerbundes, ln englischen diplomatischen Kreisen stark« Beunruhigung hervorgerufen. Zu dieser Meldung der „Chicago Tribüne", die übrigen» wegen ihrer Sensationshascherei bekannt tst, muß erklärt werben, daß die Annahme, Briand habe seinen Sturz absicht lich herbeigeführt, durch die tatsächliche Lage nicht gerecht fertigt wird. Die Krise im Spiegel -er Presse. Paris, S. März. Die Folgen beS parlamentarischen Hel denstückes, dem Brianbs Kabinett zum Opfer gefallen tst, werden hier um so pessimistischer beurteilt, als der Sturz des Mannes von Locarno die Stellung Frankreichs bet den jetzt beginnenden Genfer Verhandlungen ungemein schwächt. Die Frage ist jetzt, auf welche Mehrheit sich über haupt eine zukünftige.Regierung auf die Dauer stützen soll. Lamoureux' hartes Wort von der Feigheit des Par- laments bleibt bestehen, wenn eS der Generalbericht- erstattcr des Finanzausschusses auch zurücknehmeu mußte, «nd wirst ein grelles Schlaglicht auf die verfahrene innenpolitisch« Situatlo» Frankreich«. So schreibt die „LibertS" mit bitteren Worten: „Polt- tisch gesprochen, leben wir unter dem Zeichen der Furcht. Feigheit der Kammer, die vor seber Entschetduna »urück- schreckt, Feigheit der Regierung, dle eine klare Strllungnahme ablehnt. Niemals haben -er «ult der Unfähigkeit mch Lte