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Dresdner Nachrichten : 11.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190512110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051211
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-11
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.12.1905
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Veimgrgtdühn «i »würN«,»«m. r » m «« v». ÜulMu,» d,r» dl« Mtülleilf- 2s»u- »Ml »0l «ttNvn»» »' ?°I, »tt««»eAlla,ld». w» «it «MlvrrLmdem Snltl««. « «»druck ttt« «tt»l». vrioinal- Mmeilun«« nur mit dcutlick«! Ou,U«»an»,d,l.Drt»d.Na«>>r MU». «-«tttwu« L°n,rar< «»„rüchr dulden uub»rückNch»>«i: Erl«»»« Naimstnvt« wert« ulSt «mldewadri. r«l«oramm-»dr»Ni: l«a ,rl irMWMG ^ > Hakllet«»»««» »r. ckM u»»^» K» Sood»«» 1 «ou» » E7EVESDM» DSElESL^M« -auvt-elchttstsftele: GtßlUItl 1858. I Limelvsrknuk Lltmaritt 2. Martenftr. S8/10. llnresgen-c-ck. ^ DE" "MG Zmvrna-Lrppick MN» SetUvd, Hmcharö M Ochäfer r chr«L«r ttratze r »i» »««»IU«». Ae ihnaHtsgaken-AitsMuikg. Amiadm» dm» >>kü»dt«u»»e» bl» uacbmitwa« » Udr G«m> u»d Neiena«« n,r Martmttrahe » vo» »I dt«'/.iUKr «« iwalti««rm>d. «eit« «ca. » Silbe«- « Pta., «n- «il>«Lun,en Ms der «rivatleu» «eile m vta.: die Lloatti«« Zeile aut seist «o BI«., als «kinaeiandt Zell, « Via. 8» Mch O»M» »ad Geiert»««» l lvaltia- «rundreilc « via., aus Vrivattelie «o t!l». »Ivaltia« Stil« Mk LerileU« and als Li«,elMdt«>VI,. »udwärtlaeLul- trä„ nur aeaen vorauLdetadlim,. VeleabttlUer «erde» uut »Vs,, derecln«. s»ernldre«aul«lu»> »«1I «r. U «mL Sir. «>»«. ^ux. kvindLrät s 8«ertr»5»« s. MM ?M«- M tMki Ml j«<t«r /irt. Ds^op telostVp VI»rIs«tts»i »litt »In»«. ^ Lpsoikouw jl«8«n lldleo Ooruott aus äsm dilunäs. Hervor- > E rszssoäs» aotissptisokeg Mttel rur Romixuvs äsr ALiioo. rabv 75 avä 50 ktz. * Vvrsrmä usest »usvürts. > I rs»! W» »» igl. «I llsMtielil! t»eo> . AH dk Lp!««,!» Neueste Trahtbertchte. Hofnachrichten. „Silberner Sonntag". Versammlung der Feiienvehrhanptleute. Aufsatz- > V'Ke»* vDllßt». zügel. Gerichtsverhandlungen. Italienische Finanzlage. „Salome". Briefkasten. Montag, 11. Tezcmlicr 1905. Neueste Drahtmel-ungen vom l0. Dezvr. VreAMmmeu über die Rede Bülows. Parts. Der „giauloiS" erörtert die gestrige Red« des Reichskanzlers im Reichstage. DaS Blatt schreibt u. a.. der durch die erste Rede hervoraerufene ungünstige Eindruck werde durch die zweite weder verschlechtert »vch verbessert. Die Zursick- weimiia der Einniischniig der Sozialdemokratie in die auswärtige Politik sei staatSmäunilch und beweise die Kraft der deutschen Regierung. Die- sei leider ein Vorteil, den die deutsche Regie rung vor der französischen voraus habe. — Der „Temps" schreibt, die gestrige Rede des Reichskanzlers sei vo» «rohem Unteres?« iveaen der Angrisse gegen die Sozialdemokratie und wegen der Erklärung betreffend die Reise des Kaisers nach Tanger. Wenn Deutschland wirklich will, daß die Bitterkeit der letzte» Monate vergesse» werde, warum beharrt cs so nachdrücklich auf Forderungen. die Repressalie» gleichkamen? Warum ist es in diel« Angelegenheit nicht objektiv, wie es sich sonst zu sein rühmte? Warum gibt eK sich den Anschein von Obstruktion »nd widerwilliger übler Laune? Wir stellen diese Frage in aller Auf richtigkeit. Sobald Deutschland die bei »ns hervvrgernfene Neber- raschung zerstreut haben wird, wird es ohne Mühe feststellen können, daß sein Interesse in diesem Punkte mit dem französischen übereinsttmmt. — „Journal des DsbatS" sagt: Der Reichskanzler spricht fortdauernd von den seit sechs Monaten ver schwundenen Gründen, die Deutschland zu seiner Haltung in der marokkanischen Angelegenheit veranlnßten und die in der Reise des Kaisers nach Tanger ihren deutlichsten Ausdruck fanden. Die allerdings sehr provisorischen und oberflächlichen deutsch-franzö sische» Ueberclnkomiuen vom Juli und September beweisen immer hin. daß die Politik des Schweigens, über di« inan sich in Berlin so lange beklagte, aufgrhört bat. Wenn die deutsche Regierung nicht ernste Zweifel in betreff des von ihr verfolgten eigentlichen Ziele« avstoimneir lassen will, daun wird sie gut tun, mehr von der letzten Periode zu sprechen, die zu einer Verständigung geführt bat. und iueutger von einer durch erne lange diplomatische Arbeit iisaeläschten Vergangenheit. — Di« .Liiert«- schreibt- Wir erfyWK wieder rmnial, rrnd deutlicher als je. daß Deutschland mit unversehrter Willenskraft seine Politik der nationalen Aus dehnung und des unstillbaren Imperialismus verfolgt. ES handelt sich darum zu wisse», ob Frankreich ihm seine durch seine Sozia listen nicht gestörte Verteidigung entgegenstellen wird. Das neue englische Kabinett. London. DaS neue Kabinett ist in folgender Zu- sammensetzullg gebildet: Premierminister und erster Lord des SchatzeS: ' Sir Henry C am p b ell- B an n erma n, Lord- großtanzler: Sir Robert Neid, Schatzkanzler: ASyuith, Inneres: Herbert Gladstone, AeußereS: Sir Edward Grey. Kolonien: Earl of Elgin. Krieg: Haldane, Indien: Morlei). Admiralität: Lord Tweedmouth, Handelsamt Lloyd: George, Lokalverwal» »ungsamt: John BurenS (von der Arbeiterparteij, Sekretär für Schottland: Sinclair» Ackerbau: Earl of Carrington, General» Postmeister: Sydney Buxton, Cheffekretär für Irland: Bryce, Lordpräsident deS geheimen Rats: Earl of Crewe. Lordgehenn- siegelbüvahrer: Marquis of Ripon, Unterricht: Augustine Pirrell, Kanzler des Herzogtums Lancaster: Sir Henry Fowler: Minister, die dem Kabinett nicht angehören. sind der LordstatHalter von Irland Earl os Aberdeen, der Lordkanzler von Irland Lord-Justice Walker und der erste Kommissar für öffentlich« Arbeiten Lewis v. Harcourt. Snr Lage t« Rnbland. Peter-bura. Durch einen kaiserlichen TageSbefehk von heute wird allen Kosakentruppen der Dank auSge- Iprochen für ihre aufopfernden, unermüdlichen und treuen Dienste iür Thron und Vaterland sowohl aus dem Kriegsschauplätze wie bei der Aufrechterhaltung der Ordnung im Reiche. — Vom Kom mandanten der Festung Kuschka Generalmajor Prassolow ist dem Kaiser di« telegraphische Mitteilung zugegangen, daß die Propaganda, die von einigen Zivilbeamten unter den Truppen zur Beieittguna der Militärobrigkeit der Festung gemacht werde, chn veranlaßt Hab«, über die Festung den Belagerungs zustand zu verhängen und die Schuldigen zu verhafte». Der te* fügt hinzu, auL dieser Meldung gebe ' - - - - 'U« des aß daS Gerückt von der standrechtlichen Verurteilung Ingenieurs Sotolow und anderer Personen völlig unbegründet sei. Der „Regierungsbote" warnt weiter daS Publikum vor böswillig ausoestreuten Gerüchten über die bedrängte Lage der ZtaatSsparkasse. Die Regierung weist darauf hin. daß den auS der Kasse entnommenen Einlagen in Privatwohnungen tatsäch- lick Gefahr droh«: die Klienten der Sparkasse aber könnten völlig ruhig sein, da die Finanzlage Rußlands hinreichend lest sei. — Au» Kiew wird unterm 8. d. M. gemeldet, daß der AuSstand der Post- und Telegraphenbeamten beendet ist. Petersburg. Der heute veMeutlickte vorläufige Kasseii- imsivei» über Rußlands Staatshaushalt im Laute der ersten nch» Monate dieses JabreS weist verhältnismäßig sehr günstige Resultate auf. E» betiageü.in Millionen Rubel im Ordinarium die Einnahmen IM (mehr gegen daS Vorjahr 70). die Ausgaben 1 iStz^went^er 16Nm E^traordstnarium die Einnahmen 717 (mehr 378). Petersburg. Der Vorsitzende deS RatS der Arbeiter- deputierten Ehrustalew ist verba ftet worden. Warschau. (Priv.-Tei.) Im Keicholmlcheu Gardeinfanierie- realment ist eine Meuterei anSgedrochen. Die Soldat«» widerten die sofortige Entlassung einiger verhaßter Offiziere. Der RegimeutSkommaiidant bot um Geduld, alle Forderungen würden befriedigt werden. — Im Plock veranstaltet« eine Re» kwtenabteiluna eine Manlieftatton mit roter Fahne, wobei revoliitionäie Reden gehalten wurden. Min Berit n. Der Kaiser und dieSaiiertn empfingen heute die Präsidien deS Reichstags und beider Häuser des Landiages. Berlin. Heute fand die vom Sleuerausjchnß des Deut, scheu Brauer vundeS einberufene, von etwa 2000 Ver tretern des Braugewerbes besuchte P r o t c st v e r i a m m- lüna gegen die galante Brausteuer-Erhöhuiia statt. Den Vorsitz führte Kommerzienrat Hemich-Franstnri a. M.. der nach eingehenden Darlegungen den Wunsch aiisip'.ach, haß der Reichstag den SteuergesetzcuUourf ableynen Möchte. Nachdem noch eine Anzahl weiterer Redner geiprochen, nahm die Versammlung eine Resolution an, in der es lvisst. hie Erhöhung der Steuer inn mehr als VO Millionen bedeute für hie Braucreien der Norddeutschen Branitciiergeuicinschast eine Mehrbelastung, der sie nicht gewachsen icieu und die zum Niedergänge deS Braugewerbes, sowie des GastwirtSi'taubes und hller beteiligten HilsSindujtrien führen werde. Tic Angehörigen detz Braugewerbes weigern sich keineswegs, zur Bestreitung der HÄ>«rcn Ausgaben des Reiches beizuiragen, erheben aber Wider- tpruch dagegen, daß ihr ö)eivcrde als einzelnes hcraiisgegrifsen und zur Deckung eines namhaften Teiles des Reichssuianz- bevarfs herangezogen lverdcn soll. Berlin. Für die Verhandlungen zwischen dem Geiixraldirektor der Ha ni bu rg-A m ert ka-L i» ie Ballin- Hamburg und dem Generaldiiektor des Norddeutsche» Lloyd Dr. Wiegand-Breme», die gestern in Bnlin begannen, ist eine mehrtägige Tauer i» Aussicht genommen. Berlin. lPriv.-Tel.) Der „Vorwärts" veröffentlicht ans Ersuchen Äradnaueis eine Erklärung der a u s g es ch i ed e n e n Redakteure, daß sie die in Eiuieituug und Schlußwort ihrer Sammlung vo» Akien zum RedaktionSlonslikte gebrauchte» Kcnu- zeichiiungeil und Schlußfolgeriingkn jetzt nicht mehr anftccht er- yaiteu und wünsche», daß die Parteigenosse» den Fall als ab geschlossen anssassen. Krel. Der Maichinistenmaat Pelikan und der Torpedoheizcr Wnnnrnbera voni Torpedoboot U 109, die wegcii Betetligiing au einem militärischen Aufruhr uud wegen Angriffs aus Vorgesetzte am 10. November krrxgSgcricktlüh zu 5 Jahre» Gekäug- niS venirtent waren, wurdeli auf ihre Berüfung hi» vom Obrr- kriegsgericht der Ostseeslalio» freigesvro chen. Wien. Der Kaiser hat heut« nachmittag den deutschen Marineattachs Kaprtän zur See Na mp old in beson- derer Audienz empfangen. Madrid. Eme amtliche Depesche aus Cadiz meldet, daß heute früh 1 Uhr in den Werkstätten des Arsenals von La Carraca eine FeuerSbrunst auSbrach, die Fahrzeuge von geringem Tonnengehalt ergriff und nach drei Stunden gelöscht wurde. Nach hier umlaufenden bisher nicht bestätigten Ge rüchten sollen zwei Torpedobootszerstörer und mehrere Schalup pen durch das Feuer zerstört ivorden sein und der Brand sich auf das ganze Arsenal erstreckt haben. Antwerpen. General v. Trotha ist heute hier an- gekommen. Stockholm. Den diesjährigen Nobelpreis haben er- halten: in der Medizin Prof. Robert Koch für seine Arbeiten und Entdeckungen aus dem Gebiete der Tuberkulose, in oer Phiffik Profeffor Leuard-Kiel für leine Arbeiten über 'atyodenstrahlen. in der Chemie Proseffor v. Baeyer- 'der Indigo und Triphenyl- S ien k, ew ic z als Ber- , geistigen Kultur feines Volkes. Ehrtstiania. Me Feier der Zuteilung deS Friedens preises der Robel-Stiftuna hat heute mittag im Kstsaale des neuerbauten Nobel-JnstitutS in Gegenwart deS Königs Haakon «nd der Königin Maud stattaefunden. Der Feier lichkeit wohnten ferner die Mitglieder des Storthings und der Regierung, sowie daS diplomatische Korps und Bettreter der städtischen Behörden, alle mit ihren Damen, bei. Der Vorsitzende . des Nobel-KomiteeS, Minister des Aeußeren Lövland. hielt eine ' längere Ansprache, ln der er Nobels Anschauungen und sein ver dienstvolles Witten würdigte. Er gedachte deS auS den Mitteln der Nobel-Stiftung errichtete» neuen Gebäude- des Nobel-Jnsti- tutS, da- als Mukmal für den großen Gelehrten Alfred Nobel hier stehe und zugleich Storthing und Volk gemahne. Nobels Ideen Hochzuhalten, dem Vaterland zurFreude und der Mensch heit zum Nutzen; schließlich gab der Minister den Beschluß deS Nobel-KomikeeS kund. Darauf hielt der GtorthingS-Präsident Lhom« eine Ansprache, in der er daS Institut zu dem schönen, heut« eingeweihten Gebäude beglückwünschte. Christiania. Der Friedenspreis der Nobel- Stiftung für 190b wurde Freifrau Berta v. Suttner zu- gesprochen. Dar-eS-Sakam. lPriv.-Tel.) DerEtappenposteninLkwale wurde von Aufständischen mehisack erfolglos angegriffen. Hauptmann Seyfried ist nach Säuberung der Gegend vei Mputwa über Sikongv nach Ruangwa und Jlulu marjchiett. sammlung: s« Helsi» gehalten > ekruten wurden verhaftet itär »«rstreut« die Ver- en- eute sinackorS. Di« auSyä«dlaen Telegrap «Mt«n «Westen die Mitteilung, falls sie sich nicht 12 Uhr zum Dienste esnfänden, würden sie auf Anweisung de» Innern Durnowo entlassen: trotzdem erschien Telegraphenbeamter zum Dienste. stnister« nicht «in einziger vertllches «nd Sächsisches. — Se. Majestät der König besuchte gestern vormittag den Gottesdienst in der katholischen Hofkirche. Mittags 1 Uhr fand Famtlientafel statt. Nachmittags unternahm der König mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Ernst Heinrich eine Wanderung durch die Heide, nahm im „Hotel zur Post" in Langebrück Amenthalt und fuhr dann mit dem Zuge nach Dres den zurück. Nachts 11 Uhr 10 Minuten erfolgt« die Abreise deS Königs nach Stuttgart zum Besuche deS Württemberg!scheu Hofes. In seiner Begleitung befinden fick Oderzeremonien. meister Graf Wallwih, General L I» «uito Generalmajor p. Astrock, Flügeladjutant Oberst v. Wilucki und Minor v. d. Decken. — Ge. Königs. Hoheit Prinz Johann Georg ist gestern von Siuttg.itt wieder hier eingetrofsen. — Die auf dem Revier des Herrn Kammerbenn Freiherr« von Burgk von König Friedrich August abaehaltrne fasanenjagd ergab die aickeduliche Strecke von 124 Faianeii- Mnen. KSFasanenbennen. 41 Hasen uud 256 Kaninchen, zusammen 783 Stück Wild. Der Monarch «legte hiervon allein 127 Fasanen- hähne. 3 Fasaneiihtünen, 11 Haien und 91 Kaninchen -7- Der erste der für den Geschäftsverkehr freigeaebenen Sonntage vor Weihnachten hatte gestern eine Unmenge Schau- und KauslustjAer auf die Beine gcoracht, die namentlich die Prager und weestraße, den Alt- markt, die König Johann- und Schloßstraße, zum Teil aber auch dcren Nebenstraßen onfüllten. Ta auf den Straßen der ge- räuschvolle Äagenverkchr fehlte, gewann das Auf- und Nieder- treiben der vielen sonniaalick geputzten Leute aus den Fußsteigen last «was Feierliches. Tie meisten Geschäfte hatten ihre Läden geöffnet und in den Auslagen all' il,re beste und schönste Habe ausgebaut, sodoß die Kausluit des PMikums allenthalben An regung fand. Namentlich die Spielwaren- und BekleidungS- gcichälie, die Pelz- und Krinstläden waren zuweilen von >ich itanenden Mruschemnaffen umlagert, sodaß der Verkehr manch- mal unterbrochen zu werden schien. Glänzend belebte sich bas Bild namentlich in den^ späteren Nachmillagsstunden, als das elelirische Licht der 'Sirahenbeleuchlung mit der überaus reichen Lichftülle der Läden überall Taaeshellc verbreitete. Leider störte ein kurzer Regen- uttd Graupelschauer in der siebenten Stunde das Hin- und Her »luten der Menge. Was nun de» eigentlichen Geschäftsverkehr anlangt, so wurde über Er- ivartcn der Geschäftsinhaber binaus gut gekauft, ja iu den großen Geschäftshäusern mußlen zeitweise sogar Vorkehrungen gegen Ueberftillung getroffen werden. Es ist um so erfreulicher, oaß die Geschäftsleute einmal wirklich einen „silbernen" Vsonntag hatten, als trotz aller gegenteiligen VersicheruiHen die Besorg, nisse vor Wiederholung der Straßendemonstrationen nicht ganz geschwunden war. Sahen doch ängstliche Gemüter schon im Geiste die -Demonstranten aus der Provinz der Hauptstadt zu- marschicren. Soviel aber bekannt geworden ist, haben die Demonstrations-Versammlungen in der Umgebung, wie in Klein-Zschackwitz, Mügeln, Pirna, sowie im Plauenschen Grunde und in Wilsdruff, die denselben Zweck hatten, wie diejenigen vor acht Tagen in Dresden, einen ruhigen Verlauf genommen. In Den'ben demonstrierten allerdings in der Nacht zum Sonn tag einige hundert Personen vor dein Rathause durch Ausbringen von Hochs auf das allgemeine Wahlrecht. Sie zerstreuten sich aber dann, ohne daß es zu Ausschreitungen und Zusammen stöße» mit dex Polizei kam. — Möge der. „goldene" Sonntag ein würdiger Nachfolger des „silbernen" werden! — Der Verband der Feuerwehren von Dresden und Umgegend hielt gestern nachmittag im „Bürgerkasino" eine Ver sammlung der Hc> uptleute ab, die vom Vorsitzenden, Herrn Vrandmcistcr Herrincmii-DrcSdc», mit begrüßenden Worten eröffnet wurde. Von den 59 Verbaiidsivebren waren nur zwei nicht vertreten. Neu ausgenommen wurde die BetriedSfenenvehr der Brauerei rum „Felieulellcr". Zunächst warf der Vorsitzende einen Rückblick auf die Tätigkeit des BczirlsverbaiidcS, insbeson dere die neuerlichen Ereignisse, die sich seit dem im September abgchnltenen Vcrbandstage ereignet haben. Die den. Verbände augehöreuden Wehren verteile» sich zumeist auf Orte der beiden Dresdner Aintshauvtinannschafteu, 7 Wehren gehören dem Stadt bezirk Dresden und je eine den Amtshauptmannschafteu Großen hain und Meißen an. Der aktive Manuschästsbestand der gesamten Wehren des Bezirksverbaudes beträgt 2600 Wehrmänner, die das Leben und Gut von über 620OM Personen in Fällen der Gefahr zu schützen haben. Unter den Mannschaften befinden sich für den Samariterdienst ailSgebitdete Kameraden und viele Weyr- leute mit Auszeichnungen für langiährige treue Dienste. Seit dem letzten Verbandstage wurde noch die Feuerwehr zu Cotta inspiziert, so daß in der Berichtszeit 13 Inspektionen stattfanden. Referent gab darauf ein Bild über die Tätigkeit des Ausschusses, der ein gewaltiges Arbeitspensum zu erledigen gehabt hat. Ans die allgemeine Lage übergehend, meinte Redner, es Hab« sich eine gewisse Stille im Können und Schaffen der Vereine fühlbar ge macht, verursacht durch die allgemeine geschäftliche Depression, niit deren erwünschtem Schwinden wieder neues Leben in die Wehren einzlehen werbe. Ueber die abgehaltcnen 13 Inspektionen selbst berichtete Herr Branddirektor Naumann-Tharandt. Den Prüfun gen wohnten Vertreter der Amtshauptniaiinschaften und der Ge meindebehörden bei. Das Ergebnis aller Jn'pettionen wird voni Referenten als ein zufriedenstellendes bezeichnet. Der Laubegaster VerbandStaa batte beschlossen, eine Kontrolle der Hebungen An treten zu lassen. Der Ausschuß hat in Ausführung dieses Be schlusses einen UebungSplan aufgestellt, der vervielfältigt worden ist und zur Verteilung an die Hauptleute gelangt. Bewährt sich der UebungSplan, dann soll er durch Aufnahme von Tätigkeits berichten Erweiterung finden. Der Versammlungsleiter. Herr Brandmeister Herrmann-DreSden. mochte sodann interessante An gaben auS dem Bericht der LandeSbrandversicherungSanstolt über die Geschäftsperiode von lSo3 04, deren Bestimmungen über die von der Anstalt zu gewährenden Beihilfen zu den Kassen der ört lichen Feuerlöschanstalten für die Gemeinden erheblich günstiger geworden sind. Mit den Einnahmen sind aber auch zumeich die Ausgaben der Brcindvcrsichernngskammer gestiegen. Trotzdem erfolgt jetzt die Rückgewährung von Beiträgen an die Gemein den vis zu 13 bezw. 8 Prozent. In dem Bericht wird statistisch nachgcwiesen, daß in den Jahren 1903 und 1904 in allen Teilen des Landes noch eine rege Bautätigkeit vorhanden gewesen ist. Der Versicheumgswert sä,Milcher Gebäude in Sachsen stellt sich auf 6 325 768 690 Mk. Die Trockenheit deS Sommers 1901 bat auch aus die Brandursachen eingewirkt. Schaden durch litzschläge enthält der, Bericht wenig: erfreulich ist auch die haben die fahr- ^ . . . erfahren. Der in Leipzia-Anaer-Crottendors stattgefundm: die gezahlte Brandentschädigung beläuft sich aus ,.r Bericht der LandesbrandversicherungSkammer entwickelt «in großes Zahlenwerk. Nach den weiteren Mit teilungen des Vorsitzenden hat der Ausschuß d«S Bezirks- verbands die Verwaltung mit Herrn Brandmeister Herrmann- Dresden einstimmig wiederaewählt. Als Vorsitzender des Landes- Verbandes ist Herr Branddirektor Weigondt-Chemnitz und als dessen Stellvertreter Herr Professor Keller-Bauer gewählt worden. Wehren, die erst nach dem 1. Juli dem Verbände bei treten, haben die Steuer erst vom folgenden 1. Januar ab zu ent richten. Daraus geht der Vorsitzende zu dem Bericht des in Meerane staitgesundrnen Sächsischen Feucrwehrtages über und dringt darnach' die Verordnung über die Chargen-Abzeichen in Erinnerung. Als einen springenden Punkt bezeichnet Referent daS Tragen von Waffen: als solche sind im Sinne der Verord nung vom 15. November 1904 anzusehen sämtlich« Arten von Sch>eßwaffen. sowie Stoß- und Hiebwaffen, sofern diese de- stimmt sind, als Angriffs- oder VerteidigunaSniittel «z die«««. L » 2. in di«em Falle . 254 660 Mk. Der
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