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Dresdner Nachrichten : 16.02.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189402162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-02
- Tag 1894-02-16
-
Monat
1894-02
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.02.1894
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Handelsvemag in« Reichstage zur Aunohine gelangen werde Der Kaiser betonte wiederholt, daß es ihm unerfindlich sei, gerade bei der konservativen Bartet ^ " - - .Kaiser und Reich einem krage der Staffeltarife vermied gegen verbreitete sich der Kaiserüber seine Knnalprosekte und ineinte, »ine BerwirNichung dieser würde schließlich die Staffeltarife über- flüssig machet,. Die Budgetkommission des preußische» Abgeordnetenhauses nahm bei dem ztaxitrl der Universitäten einstimmig die Resolution a». welche die iLtaatsrcgierung auffordert, die Äucheduna der XuratorknstelltN an den Universitäten in Erwägung znziehe». Bian schreibt ans Parlainentskrrisen: Mit nicht einmal ge mischten. sondern gänzlich ungemischten «Gefühlen wird Herr v Stephan aus das Helge Examen rurückbticke». dem der Reichstag die Postvenvaltung unterzogen hat. Es bat kein Gebiet dieses Ressorts gegeben, aus das nicht die schärfsten Angriffe lrageldicht niedergesaust wäre». Daran ist der Ehef freilich auch srilber schon gewöhnt gewesen, aber neu war diesmal, das; die Unteritüsiung. ge>zeniiber den Angriffen von links her, so matt aussirl. Herr v. »Stephan hat augenscheinlich die Zatzl seiner Freunde ini Quadrat des zuneliniciidcn Biireaukransiiins ichwinden scheu iniissen. Die Dlsätigleit des PosiafsistentenverbandeS mag. in natürlicher Aus lösung des Gegendrucks. durch den Truck, hier und da hart an die «Grenze des Zulässige» gerückt sei». Aber die Art und Weise, wie dieser unbcaueme Verband von der Verwaltung behandelt worden ist, hat Herrn v. Stephan mehr geschadet, als sich durch den vbnc- n Maßregel» auswiegen läßt. Am Frage der Sonntagsruhe ergangen. hi» zweifelhaften Erfolg seiner übelsten jedoch ist es ihm in der Kn „ Ten Reichstagsbcsctzluß. der für die Postbeamten mehr ptuhetage fordert, kann man ja verschieden deurtheilen. Aber das Mischehe für den Staatssekretär ist, das; sich hier eine iibergroßc Mehrheit ln einer kann zli'auimengesuiiden hat. die durchaus den Eindruck eines scharfen Mißtrauensvotums macht und dieser Eindruck ist noch durcl^die jeder Sicherheit entbehrenden Äorstcllungeir des Herr» v. Stephan, die einer vergeblichen Bitte gleichkommen, ver stärkt worden. Die „Hamb. Nach,." schreiben: Die Annahme, das; von einer Etttschlustsrcihcit des Reichstages, den russischen Handelsvertrag abzulehnen. nicht die Rede sein könne, erweist sich als zu weit gehend. AuS der detreisende» Andeutung geht nickt hervor, wel chen Ursachen diese Unfreiheit rugcschriebcn wird. Für die land wirthschaitlicheil Interessenten kvniitc ein Motiv, im GcAieniatz z» ihrer bisherige» Stellungnahme für de» Vertrag zu stimmen, dom nur in der Ansicht liegen, das; die Vvrtlieile. welche der Industrie in dem Vertrage geboten werden, so groß seien, das, die Land- ivirttzscbast de» Schaden, der für sie in der Annahme liegt, mit Rücksicht aus die Geiammtinteresseli des Landes in den Kau«zu nehinen habe. Ob und in welchem Umfange diese Ansicht schließ lich zur Eichung kommen wird, darüber fehlt bisher die Gewißheit; aber es bleibt doch Sache der freien Erwägung der betbeiligten würde als die Landwirthschast durch ihre Aniiahme, ob diese Ans sassung das schließlichc Ergebnis! der Prüfung des Vertrages sein wird, und ob dann die Vertreter der Landwirthschast sich ent schließen, im Interesse des Bundes der produktiven Bernssstände ihre Soildcriilteresscn zurücktreten zu lassen, darüber definitiv zn urtbeilen, würde »och vrrsrübt sein. Die schließliche Entscheidung wird von der Vertbeilung der EentrnmSstinimrn abhängig bleiben. Es ist lvohl anziinehmen, daß die Demokratie aller Farbe» für den Vertrag stimmen wird. Tic Haltung der Nativnallibcralen ver mögen wir nicht zu präjndiziren und die landwirthschastlichen Interessen haben an sich nickt die Mehrheit, wenn sie nickt die Unterstützung anderer Fraktionen finden. Aber selbst innerhalb der pariamentarficheil -treue ist doch die Möglichkeit der Ablehnung noch nicht in dem Maße ausgeschlossen, wie vielfach angenommen wird. In einem Artikel über das Fraiieiistudium schreiben die „Hauch. Rache " : Die Frage der Zulassung des weiblichen Ge- schlechts zu llmversstätsstudien wird mehr als bisher praktisch werden. Die Bedenken dagegen sind nicht zu unterschätzen, doch wird man im Allgemeinen znaebeil können, daß sich Einrichtungen treffen lassen, welche dos Nebeneinander junger Männer und Fraueil in denselben Lelntunen unbedenklich ' erscheinen lassen. Alles wird aber dami^aus die Frage ankommcli, welche Fächer für das Francnstudium überhaupt als geeignet und praktisch von Werth zu erachten sind. In dieser Beziehung ist iein Zweifel, daß in erster Linie für weibliche Aerste ein Bedürfnis; ist. Im Reichs tage ist kürzlich wieder lonslatirt worden, daß in unserer Ge'etz- gebung gegen die Zulassung von Fmneu zur Ausübung des ärz: lichen Berufes ein Hindernis; nickt gegeben ist. Es wird sich mir darni,i handeln, daß die Vorvfldiing gehörig aviollfirt wird. Daraus eüizuwirkcii. ist aber das Reich nickt in der Lage, vielmehr ist es Sache der Einzelstaaten. ob sie ihre Universitäten den Franc» öffnen wollen. »sind indeß erst Sludcnfinnen mit ordentlicher Gyinnasialbildnng vobanden, so wird cs an Universitäten, welche dieselben nusnebmen, schwerlich fehlen. Bon Seiten der konservativen Parteileitung der Provinz Ost Preußen geht der „Ostpr. Ztg." eine Mittbeilung zn. in der erklärt wird, baß die Folgerung dieses Blattes, „die ostprcußischen Konser vativen hätten die Möglichkeit, sich mit dem russischen Handels verträge abzusindeii. nickt der Auffassung der Parteileitung eiltzpriclit." Tic konservative Fraklioil des Preußische» Abgeordnetenhauses bat einstimmig beschlossen, einen Antrag emzubrinacn, der die Re gicrung auffordert, die Entscheidung über die Staficltarststagc so tuhrungei, des Krtegsminifiers hatten bnrchwc-,; clnrn ansgr zcichneleu Eindruck gemacht. Tie „Libre Parole" entwirst ein sehr i»terefiautes Bild vom Baron de svubenran. der. wiewohl Lebemann und Verschwender. Jahrzehnte lang unter der Republik Rouviers und dessen geistiger Boigänger eine große, amtlich begünstigte imanzpolitische Rolle spielen tonnte, und von dem Röchest«« stn'tiend schreiben darf, er habe um seine» 6k Jahre alten Zähne» an 50 Millionen verzehrt, welche ihm von vertrauensseligen Philister» zur Äusbewahrong anvertraiii worden waren. Zwar hat man den Panama-Skandal tvdr gemacht, aber leider nicht auch dessen geistige Urheber. Dru mo»t nun. anknüpseud an d«e Thatsache. daß der französische Adel durch zahlreiche Wapvenvergoldunge» sich verludet hat, und daß die Rechte in der Kammer nur noch an ihre Privatgeschäfte, an Spekulationen aller Art denkt, schreibt u. A.: „Soübcvran laßt uns errathcn. wie die Heranwachsende semitische Generation aus sehen wird: er ist sozusagen das erste Exemplar eines Bandes, der sicher in großer Zahl gedruckt werden wird. Sportsma» »nd svr kulant, Deputirter und Geschäftsmann. ist dieier Epigone Balzacs in Allem ein Mestize. Er gehörte zwei Epochen a». wie er zwei Rassen aiigehörte. Er hatte unter dem zweite» Kaiserreich zu knospen begonnen und war in der Sillenverderbniß der dritten Republik völlig erblüht. In seiner Vielseitigkeit erscheint Souhevrcin als die Zusninmensetzung aller Barone. Er war konservativ wie der Baron v. Mackau (der bekanntlich mit alle» Kroupräteiideute», einschließlich Bvnlanger, wie zu Zeiten auch mit der Revnblst lieb äugelte), Mitglied unzähliger Verwaltungsrathe wie der Baron Rerllc. frech wie der Baron v. Reinnch, geneben ivic der Baron Erlanger nnd Spieler wie der Baron Frascata. . . . Das Leben »soubenraus wird die gegenwärtige Haltung der Rechten versiehe» Helsen, die ans sedc Opposition verzichte!, alte Grundsätze verlcug net, alle shre Programme zerreißt, woseni niai, ihr nur materielle Vortheste und klingende Geiiuathunngen gewährt. . . ." lieber den Urheber deS neuesten Pari''er D>nin»iitcstte»tats wird noch Folgendes berichtet: Bei seiner Verhaftung fand man bei ihm außer dem scchsläusigen Revolver einen Dolch, dessen Klinge sünszehn Eentimetrr lang und mit einer feuchten Masse überzogen war, welche für Eist gehalten wird. Außerdem uug der Verbrecher »och ein großes Messer und einen Todtsttzlüger bei sich. Mit Hohn nnd Etznismus antwortete er aus alle Frage», welche ihm der Pvlizciprüsett und der Untersuchungsrichter stellten. Aus die Frage, wie er beiße, nannte er den Namen Breton. „Das ist nicht die Wahrheit", sagte der Polizeivräsekt. „Das gellt mich nichts an. Sic können ja suchen", antwortete der Anarchist. „Woher kommen Sie?" „Aus Marseille oder aus Peking, wie es Ihnen beliebt. UebrigenS geht das Niemande» etwas au." Er ließ sich endlich zu der Angabe berbei, daß er Möbelschreincr sei. leugnete aber entschieden, das Attentat vollbracht zu haben. Er sei nur aus bloßem Instinkt geflohen. Hingegen gestand er zu. am die Polizisten geschossen zu haben. „Ich bereue das durchäns nicht", sagte er. „Es ist genau so wie niit den Bourgeois, je mehr treviren, desto besser. Le Breton Prahlte später lachend damit, er hadc seine Thal vvllsührt. weil sich im Terminus Hotel nur Haus eigenthümer zm'ainmensändcn. In der (tzcsängnißzelle toll er sich wie zu Hause beiioniiiicn haben. Er tvar init der ganzen Ein- richtiing betraut, klappte das an der Mauer befestigte Brett als Tisch herunter, hing das Bettende los. sragtc, ob man ihm Lein tücher gebe» wolle, was beweist, das; er die Gewohnheiten kennt, und schlief fest. Den ganzen Vcwmittag schivadronirte er mit den Wärtern über seine befreiende Thai. Im erste» Berhör anlwortele er auf die Frage nach seinem Berus, er sei Tischler oder Fnmisle. wenn man wolle «Fumistc ist ein Ofensetzer oder Kamiisteger und einer, welcher die Anderen ins Bockshorn jagt). Seine Hände sind aber so weis; und gut gepflegt, das; er schwerlich ein Handwerk ausgeübt oder es dann schon lange nicht mehr betrieben bat. Breton, der in seiner Zelle von zwei Geheimpolizisten bewacht 8. wird, bat sich von dem eine» derselben, der ilnn freundlich ent- gegenkam. zu einem Geständnis hinreihcn lasten. Er heißt, wie bereits kurz gemeldet, Emile Henri, ist am 26. Sept. l872 in Barcelona von französischen Eltern geboren und kehrte bald nach Frankreich zurück, wo er bei einem Holzbildhauer und Möbcl- nändler cllS Laufbursche und Comptoirdicner beschäftigt wurde. Er hat ein Jahr in London zugebrachk, wurde der Pariser Polster nach seiner Rückkehr nach Paris am 18. Januar ds. 2. als Anarchist signalisirt, fünfmal in den Berichten der Geheimagenten der Polizei erwähnt, bis am 26. Januar seine Spur verloren ging. Er bat sein Attentat allein ausgcsübrt und rühmt sich decken. „Vaillant war im Vergleich zu mir das reine Kind'. äußerte er dem Potzzeipmsetleii gegenüber. „Nimmt der Mennh Schuster- nägel als Kartätschcistüllung! Ick habe doch wenigstens meine Bombe mit ordentliche» Blcilugeln geladen. Tein Ehe, des Laboratoriums erklärte er, das; seine Bombe aus grünem Pulver und Pikrinsäure bestand. Dieselbe war nicht nach dem Umsturz shsteni gefertigt, sondern wurde durch eine Zündschnur zum Er- plodiren gebracht, die Henri im Eäfö selbst auzniidcle. Der „Teiiivs" behauptet, sein richtiger Name wäre Henri Emile Breton. Ein Mann gleichen Namens habe vor vier Jahren seine Bacea- kaureats Prüfung in der Ebenste bestanden und sei sogar gerade über Ciplosionsstostk ercimimrt worden. Gewiß ist. das; Breton größere Bildung besitzt als BaiUant oder Ravachol. Man hasst die Voruntcrinckung gegen den Attentäter bis Sonnabend zu be endigen und ihn dann nach in dieser Schwnrgerichtstngmia abni- tbeücn lassen zu können. Emile Henri ist der Bruder Foinine Henris, der augenblicklich in Clermont eine Rührige Gewi,musst strafe wegen Amiriznng znin Morde ablnißt und ist der Sohn des Mitgliedes der Konmiiliie, Henri, das ieinerseit, znm Tode vrmr- thrilt. in Spanien starb. Der gleichfalls sestgenoiimieile Anarchist Pani Brrnard. ein geborener Franzose, der die Revolte von k'crcs lange auszusetzcn, bis. über den deistsch russischen Handelsvertrag! organisirk bat. ist dnngend verdächtig, ebenfalls die Allen täte des cm cndgiltiger Beschluß des Reichstages vorliegt. ' j Pallas und im Liccotbeatcr in Barcelcona geleitet und scheint Charakteristisch für die jüdische Propaganda ans sozlalrevolnlio - ferner am Anschläge Vaillanis tlstiigenommen zn haben. Er wird näreni Gebiete ist nachstebender Privcstbrics aus Providence in in Paris abgenrtbeilt werden. Nvrdamcrila. welchen das in diewr Hinsicht gewiß miverdächiiac sozialdemokratische Eentralorggn Boriväris veröfieistlickt. Da heisst es : Tic in Providence bestehende jüdische sozialistische Arbciter- sektion giebk sich schon seit Jahren die größte Mühe, den Ideen des Sozialismus auch nntcr de» dortigen englstchcn Arbeitern (sind jedenfalls im Speziellen die engliick sprechenden Juden ge meint. Redaktion des Vornnrrts) Zngang zu verichaisen. Zn diesen, Zwecke werden seit Fahren sozialistische Brvschüien nnd Zeitungen in englischer Sprache verbreitet und englsiche Redner bestellt. In dieien Bestrebungen sieht sich die jüdische A'.bester- sektion durch Erfolge ermisthigt und belohnt: denn schon ,in ver-j im Llaate Parana stvsscneii Jahre gelang es ihr, eine englische Arbesteriektion in Providence ins Leben zu rufen. Einen wahren Trinmvh jedoch sollte erst der 7. Januar d. I. mit sich bringen. An diesem Tage nämlich berief die indische Arbeitersektivii eine englische Massen versammlung ein. Trotzdem, daß die Halle eine der größten der Stadt ist. war sie dennoch nicht st» Stande, die ungehcnre Masse, welche hcrzustrvmte, zn fassen. Mit Spannung lauichtc die Ver sammlung den Ans'ühriingcii eines Redners und einer Redncrin in englischer Sprache. Ais daran« Abraham Kahn, der Redakteur uir die Republikaner oder Tenwkralen stimmen?" Tvdtenstillc ringsum! Dagegen erscholl, als der Versaiiimliini^dic Frage vor gelegt winde: „Werdet Ihr den Sozialisten Eure stimme geben?" ei» tauskiidsachcs. donnerndes „Ja! Unter den Risten: „Nieder inst de» alten Parteien!" „Es lebe die sozialistsichc Arbeiterpartei!" ivnrde die denkwürdige Versammlung geschlossen. Am Abend desselben Tages- veranstalteie Abrabam Kabn eine zweite.englische Massenversammlung, welche cbensalls erfolgreich verlies. Es wurde eine zweite englische Sektion der sozialistischen Arbeiterpartei ge gründet, »nd dre Wahlliste der Partei wurde um einige hundert Unterschriften bereichert. Ei» rein antisemitisches Blast ..Frci-Dc»tschla»d" erschien seit deni 1. Januar in Berlin auf Rechnung einer Gkilvsseiischait. Als Begründer war Abg. Tr. Paul Fistster bezeichnet. Dir Genosicn- schast hat nunnicbr. da die Einzahlungen ausgebraucht sind und weitere Zuschüsse verweigert wurden, ihre Auflösung beschlossen. Die von dem Geh. Koinmerzienralb c-chichan nach Elbing einberistenc Bersammluiig der Vertreter der metallurgischen In dustrie Ostpreußens. Wcslprrußcns nnd Pmens bat einstimmig eine Resolution zu Gunsten des deutsch-russischen Handelsvertrags an genommen. Frankreich. Der Krieg-minister Mercier gab der Annee- kommission Auttlärnngen über die Oaaaniiatio» der Wehrkraft, namentlich über die Vertheidigung der Ost- nnd Südweslgrenzen. Obwohl die ^Geheimhaltung der Beraihungen beschlossen, war. Spanien. Anläßlich des jüngsten Aitenlates IN Paris sind besonders an den Grenzen von der Polizei niistnsscnde Vorsichts maßregeln gegen die Anarchisten gelrossen worden, deren Massc»- cinivandcniiiä befürchtet wird. rktlifflanv. Die Polizei entdecke in Orel eine Falschmünzer bande von 10 Personen mid verhaftete dieselben nach längerem Kampfe, wobei 2 Polizisten durch Messerstiche vcrwniidet wurden. Brasilien. Nach Meldimgen aus Rio de Janeiro demi'sio nirte der interimistische Kriegsniiiisster Galvao infistge eines Zer würfnisses mit dem Präsidenten Peinsto. Die Revolution schreitet fort; Sno Paulo ist bedroht. Tie Anfstän- dstchen niarschiren ans Rio de Janeiro. Eine Schlacht steht bevor. Die Revolution brach auch im Staate Alagras aus. Bei einem Zusammenstöße gab cs zahlreiche Todte und Verwundete. Amerika. Ein heftiger Schneesturm wütbete in Newbork ununterbrochen. In Chicago liegt der Schnee meterhoch, sodaß der Verkehr nahezu stockt. Kunst und Wissenschaft. * Ter Vorstand des N euslädt. er Kai in o s erwirbt sich seit Langem das Verdienst, in »eine» Eo nee.rtc n lleineren Rahmens simgen. ansstrcbenden Tälenten Gelegenheit zur Erprobung hervorgehobcn. Die Äus- Talenten Gelegenheit Leistiingssähigkeit zu bieten und den Weg in die Leficntlichkeit zn bahnen. Dicie löbliche Gepflo>zenhcit machte vorgestern mit vier jungen > Wieder ciimial iiehl das Koni g >. K on«ervatr> riu n« von» Tck,l,o'e eines Skudieniahrec-; abernials gilt es. i>r einer Reihe von Pu»ungsauijühru»gen Ernte zn halten, nachdem rn Iieißcr Jahresarbeit das Feld ,cngsa»i bestellt, manch edles Samen kor» ansgestrcnl und durch mühevolle Hingebung die Frncvl dein Wachstimme und der Reste cntgegeiigesükn wurde. Nach alledcin. was inan in dem vorgestrigen erste» Prüsungsavende lab und hörte, Varl man wobt von einem guten Jahrgang, »lindeilens von einer erfreulichen Miltetz'riiie reden lim bei dem Anstalls orckester zu beginne», das sich i» säst allen vorgefichrlen Nummein tln'ils selbstständig, ibeils begleitend belhäligle, jo stl dem'elben das Prädikat einer 'ehr nichtigen Lcistungssnhiqleit nickt »or.n enthalten, wofitr seine Mitglieder dem retzigen Leiter denelven. Hrrni Pro«. Edmund Kretschmer, in erster Linie ihren Taut ab zustatten haben. Aber auch der Führung einiger begillnn An staltsichülrr. die sich der Kapellmejsie'rlausbghn zu widmen gedenlen (Herren Bachmann. Hellng und Panl aus der Tirigstübung-.-ilaste Kretschmeii solgleu die iugciidlichen Munter nnd Muickeriiine» mit Präzision und verständnißvoller Hingabe. Heei Paul fiihrie inst diesen Orchcslrrträsrcn der außerordeiiklich zahlreichen Hörernhafk eine eigerre Komposition vor, die er „Scherzo" betitelt. >» de, er aber so viel schweres Geschütz ins Feld iühri, daß der leichtrstckfige. neckend humoristische Grnndcharnkter dieser Kompositions-za innig an Vielen Stellen ganzlick verloren gebt. Abgesehen von dieienc Mangel zeigt aber das Weilchen Erfindungstalenl nnd Forinen- leniitniß. welch letztere lag einem Komposilii'nsicküler Draejet» . bei imhc seibjlverständlich ist. Ais ein gewandte», ireiilich entwickelter Svlogeiger bnvälirle sich mit dem Vorträge des »chwierigen ersten Satzes aus Davids Violinconeert <g>. :tz, in l)-must Herr V.st'ber (Schüler Ravpoldisa Ein Sotovorlrag ans dein Fagott, selbst wenn Mozart als Koinpvnist zn Hstie tviimir nnd wen» man sich einer so tvackmi» Ansiiihriiilg gegennbcrnchi. wie sie Hen Kreuret (Fagvttklasse Lränkneri bot. ist nutzt de» reinen iminkalsicheu Ge nüsse tzöchster. znm Ncindestcn nicht gc'radc Iedermaicus Sache. Betreffs ciiies^Tromvelkn'otos. „Klange »ins Steiermark" von Hoch, von Herrn Sctzeunig (Klasse Fricke) sehr ansprechend geblasen, dürste die kleine Ausstellung am Platze sein. daß ein weniger seichter llebmigsstoss als der angewandte wobl beckere Tienste geleistet habe» würde. In der -chlllßnnimiirr des Pro granuns. Rondo in tz-star von Mendelssolnr snr Klavier nnd Lrchestci. ostenbartc Frl. Flach (Klasse Sherwood) ein ziemlich ge reistes Könne», das aber nach der Richtung einer farbenreichen vcrstä»diiißvollen Ausgestaltung derartiger Werke »och eingehender Weiterbildung bedari. Reckst cmerteiineiiswerth war der Solo gesang durch zwei iiinimbegabte Schülerinnen der Damen Falken berg nnd v. Kvtzcbne, Frlns. Fäc,er und Nestch. vertrete». Erslcre sang rein nnd wohllaiiicnd die Tauvenarie ans dem „Nachtlager", Letztere mit den gleichen Eigen'chasren und überdies recht ge schmackvoll drei prächtige Lieder ans Wolfis „Wildem Jäger", tompoiiirt von H. Sommer, die von Herrn Vactzmann gewandt und feinfühlig am Klavier begleitet wurde». Den Ausführendeir ward ausnahmslos reicher Bei «alt gespendet. Tie Aunührung «and im Saale der Philharmonie statt, der zwar einer de» schönsten Eoneertsale Dresdens fit. dessen ganz unhaltbare mißliche Garde- rvbenverhältnisse aber dringend der Abhitze bedürfen. tz Im Königl. Sctzanspielhanjc gelangt beute „In Fesseln". Lustspiel in vier Auszügen nach Seribe von Franz Wnllncr, znin ersten Male zur Anfinhrnng. Dem Lustspiel schließt >i»tz das ein aktige toinische Ballet „Der hüpf ende Freier" an. 's Herr Scd eidein ante l Hai gesteni einen vierrekmtägigen Urlaub angctreie». Aus diesen! Grunde tann die Pstlrichichc Oper „Maiga" in den nächsten Tagen nicht wiederholt werden Dieselbe «and bei ihrer vorgestrigen ersten Wiederholung abermals großen Beifall: das Hans war vorzüglich bestickst. e Herr Generahnnsikdircktor Scknch ist ersucht worden, das Philharmonische Eoncert in Berlin zn leiten, das nächsten Montag stattsliidet nnd zu einer speziellen Gedächtnißseier für Hans v. Bülow gestaltet werden «oll. Zur Anisührnng gelangen: die Eroica-Sinsonie von Beethoven »die Bülow ^aii; besonders verehrte) und der Tranennarjch aus Siegfrieds Tod „Götter dämmerung") :e. Herr Schuch hat sich geilem Nachmittag zu einer Probe nach Berlin begeben. ä Der Königl. Prcnß. Concertmeister Herr H. Müller in Wiesbaden. ivelcher stüüer jahrelang der Königl. Sä»tzs. Hortapelle angehörte, ist von Sr. Majestät dem Kaiier mit dcni Kronenorden L. Klasse ausgezeichnet tvorden. tz Im Gewerbeh»ruie findet beute das große Eoneert zuni Besten des Lehrer in» enhcims statt, unter Mitwirkung von Frau Marie Wsttictz. Frt. Clara Salback. der Herren Earl Perron, Henri Pest!. Frhr. v. Lilieneron. Eorrepetitor ickeorg Pittrich. tl'wie der König!. Kapelle nuter Leitung des Herrn Hpf- lapellnieislers Adotz Hage». s Der ,.D r esdner Le h r ergeia n g v e r e i »" !>at für! sein großes Evneert. das am 2. März im Gewerbehause stattfindet. außer Frl. Tlieren' Malten die Heuen Antlies, Perron nnd Adolsi vom Siadiheater zn Riga) zur Mitwirkung gewonnen. Als Instrumental Tobst wird der neue Liedenneister des Bercins. Herr Mnsistsiretlor Tr. Hans Harllian. init dem Vortrag eines Klavier Evneertes mit Orchesterlieglestnng anilrelen. V Das diesjährige Eonc e r l des Dresdner M ä u ner st e s a n g v e r e i n s tvird am 0. März iin Gewerbehanse statt- sinden. tz Ter Versttzönerunsts Veitiil fiir die Loßnitz nnd Umgegend hat, einem in der Parockne Radebeni vielfach Iiervorgestetenen Wunsche Recbnniist tragend, beschlossen, dem daselbst nenerbanten freundlichen Goktesbanse durch gärtnerische Bepflanzung des zur Zeit noch gänzlich kahlen Kirchplatzes einen weiteren Schmuck zn verleihen. Die Mittel hierzu gedenkt der Verein zum Tlieil durch ein zn diesem Zioecke in dn niit GaslnRnntzstiiig nnd Eentralheiz ung verseinmen Radel» enter Kirche zn veranstaltendes gcistli cd e s E o n e e r t zn bes»tz»rfien. Dasselbe findet Sonn tag den 2t». ds. Mts. Abends 6 Ubr statt. An dem Evnccrte be- theiligen sich: Der Königl. Kammervirtuos Hern Böckirann. Kstiii- mermnsilcr Blumer, Organist Geist, Eoncert,anger Scitz, Frl. Witting nnd der nmer Herrn Richter in Radebeni sichende Tanicnchor. f Herr Jean 8» ieod»', ist eingelcrden tvorden. das nächste Philharmonie Eoncert in München im Odeons Saale zu dirigircn. , , 'e Bon dem Verfiiiser der Goldenen Edwin! der Wetstner er «»tzeiiit kurz nach dem «tst'iiiclie des Kaisers bei Bismarck rin Bob-' buch („Berlin und Fricdri ch s r n h ". das dazu bestimmt ist, die Weihc'Iiininnng der ..Bertöbnung" für alle Zeiten sestzu halten. Der Inhalt besteht aus «olgciiden intcrcfianteu Kabitetzi: Alltagsleben iin Sackn'Mvatde: Bismarck beim Kaiser 26. Iainiai 18!)t (der Benafier hat alle wichtigen Moinente dieser Reise selbst vliotvgraphirtt. Ter Kaiser in Friedrichsrntz. — Stiniincn der Volker. — Der Elwr der Witzblätter. Ausblick in die deutsche Zu tunst. Arthur Meniiells neues Buch wird nach seinen eigenen Ausnahmen reich illnfirirt. »' daß wirtlich lebensircue. nur hie» ziigänglich gemachte Bilder die kundige Schilderung begleiten. Te> Preis — 1 Mt. pro Ereinvlar — ist so gestellt, daß die von Bis- inarck-Frennden victza»tz geäußerte Absick», das in 0)0.000 Auflage erscheinende Buch weitesten Vottskreisen zugänglich zn machen, schnell erreicht werden dürste. ' Als die Devesebe von Bnlows Tod in Banrcnth in Z S. iS tlicilen einige Blätter mit. der Kricgsiinnister hätte die Möglichtest diesen sinnig oiisgcsührten Darbietungen erwarben sie sich die der Vttniehrnng^des Efiektivb^ttindes durch cin^ Reduktion der in Tanirn betaiinl. von denen Frl. Irene v. Brennerherg ans Beriin den entsckiedencren Cnolg erzielte. Die iimge «tzcigenn fistelte das 1l-i»c>ItzEoneert von Biciirteiiips. Präludium in tt-mo» von Bach und eine Eanzone von Tanbcrt mit sauberer Technik, toeicbem. war,„cm Ton und distingnirtkin Vortrage, aus dem man die nach höheren Ziele» strebeirdc Musiterin hcrmishvrte. 2lelmlichc An crkennnng erwarb sich Fri. Elisabeth Rehnvld ans Dublin. L-chillcrin Eugen d'Älbcrts. init der sorgsälst'g aiiSgesülnten Taeeaka und Fuge von Bach--tmisig. einem Cliovinschen Nvetiirnc und der L-äur-Polonciise von Liszt. Auch v»«n dieser Seite wurden erfreu liche Beweise von Talent, Fleiß mid ehrlichem Streben erbracht, die Frl. Rcnnvld eine küiisilcrischc Zukunft prognosticiren. Von den c-ängerinnen.des Concerts erwies sich Frl. Gertrud Heinrich aus Berlin als die begabtere nnd vorgeschrittenere, die zwar nickt über bedeutendere Mittel vernigt, aber dock ihren Vorträgen einen wannen, natürlichen Ton zu berleihen versiebt, während Frl. Ludia Kvpiske nock zn sehr die Merkmale der Anfängcrsttzast anhasten. dre iiinstnnehr aufiielkn, als auch das Material nur als ei» be scheidenes zn bezeichnen ist. das nur durch künstlerische Vortrags weste für höhere Zwecke geeignet gemacht werden könnte. Be deutend vortheilbaster als im Einzcigesangc wirkten beide Damen mit ginnte»: „In einem küble» Grunde", „Wohin mit der Freud" und „Sandmännchen" (eingerichtet von Reinhold Becker). Mit diesen sinnig onsgcsührten Darbietungen erwarben sic sich dre vollere Gunst der Hörer und nachhaltigeren Bestall. Tic Begleit ung am Klavier war Herrn Geörg Pittrich übertragen, ll 8t. der der Villa Wahiisried ciistrai. reiste sofort des Verstorbenen Tockter Isolde nach Kairo ab. tz I» Mentone bat am Montag die Dränung de, Eoncect- sängerin Alice Barbi mst dem Baron Wolfi Stvmmce. Obei- hostneisier des Kaisers von Rußland, stastgesnndcii. e Im Berliner Renen Theater ist vorgestern ein itatzenstches Drama: „F Iii»kü?o O »»>(<»" von Evgnctti mil durchschlagen dem Erfolge znm ersten Male gegeben tvorden Das Stück ist eine Fortsetzung der einastigen Handlung „A Km«-» l,n,»s.»". dic von Tasca in Musil gesetzt nnd in Brrliir mit der Bcllincloiii be- l'i'itä ist reits auigesülirt ist. tz Das neue Lnst'piel von Pailleron: ,.C a b o t i n s" lvuidc vom Publikum der ersten Pariser Ausführung bart beiirtbeist. Dennoch gefiel das Stück in drolligen Estizclzügcn nnd einigen starken Possenscherzen. * Aus Eßlingen schreibt man: Ten, Znanieister. der kürzlich früh den Personen»,., Sliittgart-Ul», >ir Plochingen zn übernehmen batte, waren während der Rächt Hc'sen und Stiesel geitvhlrn wor den. Den Dienst durste er nicht vernachlässige»: so blieb ilnn nichts Anderes übrig, als in Unterhose» und i» den defekten San dalen dcs Diebes, die dieier großmütliig zilrückgclafien. seiner Pflicht nachziikoimiien. Es war ein heiterer Anblick fiir die Reisende", den Zugmestlcr in seiner dcrangirlci' Toilette, mitder rottzen Taiche um die Sckmiter». am Zuge gravitätisch aus- und abschreiten und sich vom Fahrdrenstbcamten verabschieden zu setzen: doch zollte man der „nerschüttertzchen Pflichttreue des Beamten volle Aner kennung.
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