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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.04.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010413024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901041302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901041302
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-04
- Tag 1901-04-13
-
Monat
1901-04
-
Jahr
1901
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DresköreV N a ch v i ch t - rr Sonnabend, t.t. Avril 1901 M» Ar. It»T 25409-11 Apfel. 16l>4199 Dirnen. 3674227- Pflaumen- und 1 498923 Kirjchdäume. Davon standen in offener Flur, d. h. außerhalb der Obstgärten, 2193 960 Obstdänmc. nämlich 425097 Äpfel-. 150520 Birne»-, 755209 Pflaumen und 795145 Kirich- bäume 'Nach Kreisdaupimannschasten entfalle» auf Bauden ! 290 211. Drc-sdr» 915:40:10. Leipzig 9 2:L::i»8. Chemnitz 75t 476 und Zwickau 017 07,1 Obstbäume. In der Stadt Dresden mit Albertstadt wurden 74 027 Obstbäume und zwar 21095 Apfel-, '12099 Birnen-, 19979 Pflaumen. 8120 Kirlchbäuine gezählt, wovon "750 Ohslbäume i» offener Flur Nauden. Aach den AmiS- bauplmauutchaften im Dresdner Kreise entfiele» auf Divpvldiswal e Ar5 047. Dresden Allst :>46 690, Diesdc» 'Neust. 420 702. Freidera 1.550»'. «4'wßenhain 40!) 721. Meißen 972 M- und Pirna 5M348 Tbstbäuine Davon kamen auf die'Aiiusdauprinannschast Dresden- Akist. 99 l!)l Apfel . 95092 Birnen-. 79947 Pflaumen- und 60074 Kii'chbäulne Unter den zur 'Aufnahme herangezogenen vier Obst- -:eu wird die Pflaume am häungnen anaedaut. da unter je 100 aer iur Lande nbcrbaupt vorgefnudenen Ohslbäume 10 Pflaumen , 'Aptel. 1. Birnen und 16 Kmchbäume gezählt worden sind. . etn Kursiver, lel herunter und trug bracht. — Auf der Lortzlngstrahe glitt «» als er leinen Wagen besteigen wollte, au-, einen Unterichenkelbru chdavor». Amtsgericht. Wegen Beamtenbeleidiguna und Widerslands wird die 36 Jahre alle Kellnerin und Modistin Anna Jda Kiöber in Löbtau zu 3 Wochen 3 Tagen Gefängniß verurthciit. — Ter 38 Jahre alte Marktheller Hermann Bruno Keßbera ans Sönigfteur ist de- Betrug- angeklaat. Er ver sprach einer letzt in Plauen i. B. wohnenden Fabrikarbeiterin die Ebc unter Veochwciguna de-Umstande-, datz ervereitSverbeirachei sei: zwar lebt er von seiner Ehefrau getrennt. doch ist eine Scheidung nicht anhängig gemacht. S. borgte seine Geliebte um 10 Mk. an und diele lieb ihm Geld in dem Glauben, daß er eS ebrlich mit ihr meine. Da- Mädchen war um so aufgebrachter über die Untreue K.'S. als sie auf ihre Drage, ob er verheiratdet sei. stets eine verneinende Antwort erhalten hatte. Anlaß zu der Frage kalte der Umstand gegeben, daß K. die Geliebte wiederholt mit einem falschen Bornamen anredete. Der Angeklagte hat in zwischen das Darlehen zmückgezahlt. TaL Urtheil lautet aut Tage Gesät ,0a? die Dichtigkeit der Ohslbäume im Verhästniß zur vor-! 20 Mk. Geldstrafe oder 5 Tage Gefängniß. — Am 9. Dezember inndeueii Geiammltläche anlauP. >o haben die beiden Großstädte > y. I. fuhren der 29 Jahre alte Kaufmann Erich Robert Arno Dicsde» und Leipzig dri ttS'7 ^tirck be;w. 1671 Stück fast gleich! Baumback und der Lacksabrikant Maz: Kraußc. 1864 in Radedurg geboren, mit noch anderen Fahrgästen m einem Wagcnobtheil 2. Klane von Kohichenbroda nach Dresden. Unterwegs kam eS zu 'Auscinaiidersetzungen zwischen den Genannten, angeblich, weil Banmdach die Atche seiner Cigarette nickt an dem dazu bestimmten Behälter adstrich. Krauße wurde beleidigend gegen Baumbach und applizirtc ihm eine Ohrfeige. Daö veranlaßte diesen, Privat- klage zu erhebe». Krauße fühlte sich ebenfalls bcleidtgt und erhob Widerklage. Auf Grund der Beweisaufnahme wird Krauße zu 200 Mk. Geldstrafe oder 20tägiger Freiheitsentziehung verurlheilt, der Widerbeklagte dagegen freigeiprochen. - * Biililär gV' richt. Mit einem ich» zu Eigentbums- vergehen geneiaten Menschen beschäftigt sich das Kriegsgericht der 9. Division Nr. 92 in der Person des oft und schwer vor- >el Obstdäume an» je l"' c-rkiar ihier Geiamnilfläche porzuiühren. ,'iinerkalb der 2linlsl>auplinaun>chastsl'ez>ike ist der dichteste Bestand i sl'slbäume» im Bezirk Dresden Ailjl. bei l005 Stück, dann wer in Dresden Ae»'! bei t-55> Stack und in Preisen bei 1107 -rück aus loo Hektar der Geiammtfläche aiizulreife». Weit teitencr kommt der Dbsibaum in de» A»itsl>aiwti»ani»chat'leii 2lunabeig »»d Delsnitz mit nur >15 dez. 17!' Obstbäninen auf loo Hektar oteiammtsläche vor 21»' ie l'iii Hektar der landivirtlifchastlich niid rrlaeri'ch geäugte» Flache sind dagegen in der Stadt Dresden '926 -rück, i» der D:avl Leipzig »ur 9044 Stück 'Dbslbauuic ..»getroste» ivorde» 2l»f ie I 2lr oder l'O Ouadratmctcr des in der Stadt Diesden vorbaiidciie» landwirtb'chatllich und gärmerifch ,e»»zueu Laude aii;»ticf»cii >ei». niüfzte demnach durchschnittlich ein ^bsthauin ..... ... Innerhalb der AmtShauptmannichaMbezirke wird I bestraften, 29 Jabre^ alten. der Honda» in Dresden Altstadt und Dicsdcu-'.lreuuadt bei 2270! best» Landgericht in ll dez. 2070 Stuck und i» Meißen bei li',60 Stück Obtlbäumeu auf i des ilieieivisten der 8. .'ideu alten, aus HauSwalde gebürtigeii, zur Zeit , .. ...Untersuchungshaft befindliche» Dicnsiknecht, . . . bUvüume» aut des fll'eicivislen der 8 Kompagnie des 4. JnfanIerie-RegimeniS XI Hektar landipirttischasllich genutzter Fläche ain uärktten betrieben. s 2,'r. I'« s» 'Bangen Ernst Friedrich Gustav Adolf. Bevor Adolf Inni Schluß tei no-d eiwahnt. dah iurbt nur die tragbaren, ton ! g„, 28. September v. I. von der Truppe entlasse» winde, waren er» alle au' dauerndem Dlandoite angetroffenen Bäume gezählt ! ,l,„, während des Manövers von der RcgimenlSkammer ein auch auf das ^,mergobst' Waffenrock und eine Tuchhose ausgebändigk worden. Statt die Gegenstände am Tage teiner Entlassung abzugeben, behielt er sic ! für sich Später sind die Montirungsstücke dem 2lngekiagten wcg- gcnvinmen worden. ?>dolf giedt Alles unumwunden zu. so daß Zeugen nicht vernomuien zu werden brauche». Ter Gerichtshof ahnde! die Unterschlagung mit 8 Woche» Gefängnis; und Verleg ung in die zweite Klasse des Soldatenstandes- — In der folgen- ! den Sigiing Hai sich vor demselben Gericht der aus Ovvach ge- l bärtig, 21 Jahre alle, ichon vorbestrafte frühere Tiichlergcfellc, l tegige Soldat der 5. Kompagnie des 19. Jnsanteric-Regiinenls ! 2kr 178 tu Kamen; Ernst Wilhelm Rößler zu verantworten. 'Während teiner Tbätigkeit als Putzer bei zwei Fahnenjunkern stahl N. ver'chiedeiie Gegenstände und 2 Mk Haares Geld. Aus der Meginielit.oanimer entwendete er einen Kinnriemen und untcrlchlug j eiii Paar Handichlihe. die er aus dem Korridor des Komoagnie- leviers actiinseii batte 'Weiler legt ihm die Anklage zur Last, eine die einem der Fahnenjunker gehörte, auS- j getrunken zu haben Ein Gcsländniß des Angeklagten liegt vor. ! Die Stcri'e lautet ans 6 Wochen mittleren Arrest und l Tag Hast. — ? 'Bon derselben Kompagnie desselben Regiments bat sich wegen ' Fälschung eines Uriaubsvasscs. Beleidigung von Vorgesetzten und ^veiiilchten Betrugs der aus Bla'ewitz gebürtige, wegen Unter-! ''chlaaniig vorbestrgite. 22 Jahre alte Soldat Emil Gustav! , Kretzichmar zu verantworten. Am 9. Februar ging K. aus einen! l Tag nach Bautzen ans Urlaub. Statt nun am anderen Tag, ! dahin lautete auch der Urlaudsvaß, zur Kaserne zurückZiikehre».! blieb K. bis zum ll. Februar in Bautzen. Um nun aber de»! ..Elgeiitbiimsiiilaub" nicht beim Feldwebel merken zu lassen, schrieb K. aus der lO eine II und gab bei seiner Rückkehr den Paß dem Feldwebel, der aber die Fälschung entdeckte und K zur Anzeige brachte. K. bat wegen der »ubesugten Ueberichrcitung 9 Tage mittlere» Arrest bekommen. Von Kamen; schrieb K. nach Bautzen einen Brief, in welcher er das Unterossizierkorvs des Regiments beleidigte Das Urtheil laulet auf 7 Woche» Gefänguiß. —' Wcttrrderiit" der Hamburger Lerwarir oom 12. April. Eine ärmlich alcichmnsng vertbeiilr Depression lauert über tseniralenropa. der niedrigste Luftdruck befindet sich über den dänischen Fn'eln. während das iNcirliuum mit über Mm. sich über den Ocea» auägebreitet bat. Deutsch land bat regnerisches Wetter mit wenig veränderter Temperatur. — Wahr- !i,d und daß sich die An'nahm .nd Sie Svaüeibaniue iiiK erstreckt hat - Der am 19. H lieber MX' verstorbene Rentner Herr Ernst x'eimann Wentzel in 'lsadedenl hat dem Arineiiamt der 2 ladt Dresden lenktvillig 25 0tX) 2Nk mit der Be'linimuiig »er nacht, die .Ru eu vc'» diesem Betrag alliälirlich an ienlenr Dodes üge an bcdin'tige Triseinwobner von Dresden nach dem freien .s.l!iies'e,i des Armenamics zur Vertheilung zu bringen. — ' 2ins Lei« a m t! i ch e n B e k a n u ! m achungc n. Ant Figrag de-s siädlijchcn Tieivauaintes wird die 29c a r i e n b r ü ck c vegcn 'Bornabme von 'Anfgrabungen zur Untersuchung des Biuckeukolners vom 15. April ab bis ans Welkeres nir den Fahr nis Rcilverkchr geiverrt. — Die be> der Leihamls (s'escbätts- :elle zu Dresden Alt'tadt ail'ge,ioniniencn Darlehen, dei.ni Ruck. . Raiigssriii in den Monaten Januar und Februar abgelausen ist. s l is zilin 7 Mai znriici'zuzal'leu oder zu verlängern, andercn. ä- kommen die dafür hinicUegkeu Pfänder von! 2t> 'Mai au l hgsi,g Flasche Wein. : i Verslrigcrungs Saale des Lcihainks. tMakernislraße 17. Erd- v'chon. zur V e rsteiger u n g. Die Geschäftszeit izi durchgehend o.nr fiiili !' bis 2>achmi!!ags 9 Ulir " Die Bauten >ur die anläßlich des 18. 'Bundestages des Deut j ch e n R a d sa h r e r b u n d e s zu erbauende Ren» bahn tocrden. nachdem die städtischen Kollegien der Ervarhtiing von ilädtochem Birkenwäldchcn-Areal an der verlängerte» Fürilenitraße aui 10 Jahre zngesttmntt haben, demnächst ausgeschrieben und ver geben werden. Herr Geb .'>ominerzieinail,2tanniailn Dresden l.ai nür den Bau der Bahn die Summe von 2'X'OMk. icheukungsmeiie überwicien. —* "!m 10. d. ?N. verinochte. die bekannte Firma S. 2kagel- '9 o ck. Pragcr'lrane 1!. ant ibr 9i>iäl:r.ges Besleben ^>l blicken. Aus kleine» Anfängen l.al sich das G.nchä'k. denen -vezialität Herren- und 'lmdergardeiobe >'t, zu einer Achtung gebietenden Höhe emvorgearbeilet. —' P o i i z e i d e r i ch t. l2. 2lvril. 2lm Donnerstgg e r - bängte sich in 'einer in der Wil-sdriis'er Vorstadt gelegenen Wohnung ein 'io Falire alter Gewerbetreibende'. — Reneidi'igs. >p'e auch schon trüber, sind E o u v o » s velicch cdeuer Bauten im Umlauf, auf welchen der au'gedruckie Werth von l Mk. H Ptg durih Voristzcii einer ..I" be;w durch 22egradiren von Biichnaben in II 29ck. 50 P»g. abgcänderk woiden ist. ES ist deshalb bei 2In- . nabme derartiger Werlhwttel 'siorüchu geboten, > fchelnr.ch i>> ircnig Uenvcrung brr Lellertage. 0 I. 6l9. - Bei dem in der 'Narbt uim eriien Hsierieieriage in einem Kolonialtvaarenge'chäsr der Rani'oi'chen Straße verübte»! Einbruch sind derartige Mengen Ebvkoiade. Eacao. Tliec. s Elgarren und 22-ein aesiohlen worden, daß ein Thei! diewr Waarcn ^ s zum Verkauf gelangen dünke. Vor ihrem Ankauf wird gewarnt j und zugleich bemerkt, dag: die Ebololaoentasem die 'iKzeichuuugen ' .Serien-, auch Sahnen und Brillantchokolade" tragen, der Eacao, 'mit der Schutzmarke ..Elefant" verleben isi. an der Blechbüchse, j die den Tbee enthält, sich die Bezeichnung .Pecco-Dbee In" be-! .findet, die Elgarren mit den Marken ..Eamev" und..Maiglöckchen" 'v "ehen und und der 'Wein irollsi die Etikette „Marganr" trägt.! Sachdienliche Mittheilungen ivcrden zu 0. llnbekannk 1029 a» die! Kriminalabkbeilnng erbeten -- 2I»> Dienstag nicrzte im Hose eines Grundstückes der LandhausNrcrße ein Arbeiter von 9 2Neter hohe» Geru'l und siel auf ein Glasdach. Er erlitt meh rere V e r I c tz u » g e n und wurde in das Siadlkrankenkaus ge- Drutichland da un» al« ob Dderkommando t, vftafion «meboten worden ondeo» der Kots« von Rtzßwno hierzu die 3 wird K TazieSlieschichtc. x Deutsches 3ieich. Der Kaiser hat nach der .Rh.-Wem. Zlg." hei der Kalatasel zu Ehren der britischen Sorrderg.'v.n-iickgst in englischer Sprache den Trinkiprnch ans das Wohl des Königs Eduard ansgehracht und darauf mit den Mit gliedern der Gesaiidlschast dis Mitternacht beim Gliche Bier ge- 'esien Tein Oieneral Hunter verehrte er seine Photographie in prächtigem Rahmen niic eigenhändiger Unterschrift. x Znr Geschichte der Ernennung des Graten Walderiee zum Oherkoniinondireiiden i» Eliina liefert der ossiztöie russische „Regierungsboie" in der historischen Einleitung zur Mandjchurei- ciiieni! Erklärtlng einen neue» Beitrag, der vom.Wolfs'schen Telegravhen bureau" der deutschen Presse vorenthalte» worden ist. Während l es im Reichstag wiederholt io dargeitellt worden ist. als ob tiative ergriffe» bade. Angelegenbeit wie folgt barg' Zwilche» d«, MScdte» ein Me» Mittel zur Vereinbarung der Ot ^ stattfaud, wandte sich Kaiser Wilhelm direkt an Sc. Majestät den Kalk« und sodann an lärnmtliche ausländischen Regierungen mit dem Vorschläge, den deutsche» geldmarschall Grälen Walkers«, zur Verfügung der Mächte zu stellen, der in der Eigenschaft etne- Oderkommandircnden mit der Leitung der Operationen der auf dem Perlchili-Krieg-schaudlatze konzentrirten internationalen Strcit- kräste betraut werden könnte. Besorgt um die möglichst laiche Beilegung der im fernen Osten entstandenen Komplikationen,' ant-- wortetr Se. Majestät der Kaiser er seinerseits iebe kein tzinderniß für die Annahme des KorschlaaS Kaiser Wilhelm-, <Die .Rordd. A. Ztg." hat den ganzen Text der russischen Auslassung mitgetheilt.) x Frankreich. Ueber die Feste in Toulon wird weiter berichtet: Bei der FrühstückStaiel an Bord des ..Lrpanto" brachte der Herzog von Genua folgenden Trinkspruch auf den Präsidenten Loudet aus: .Gestatten Sie mir, Ihnen meinen vollen Dank sür die lehr herzliche und sehr sympathische Aufnahme auSzusprechen. die mir und dem unter meinen Befehl gestellten Geichwader be reitet worden ist. Die Erinnerung an diesen herrlichen Empfang wird mir unvergeßlich lein. Ich schätze michglückltch. auf Frank reich und seine Waffen zu Lande und zu Wasser zu toasten und freue mich, der volle» Svmpathie laut Ausdruck zu geben, die mir Ihre Person einflößt." Der Herzog stieß mit dem Präsidenten Loudet an und drückte ihm daun wann die Hand Präsident Loudet erwiderte: .Ich dm tics gerührt über die Gefühle für di« sranzösiiche Republik und ihren Präsidenten, denen Sie soeben er neuten Ausdruck geneben haben, sowie über die Sympathie, tvelchr Die für unsere Waffe» zu Lande und zu Wasser bekundet haben. Ich brauche Ihnen nichts zu tagen über die Gefühle des franzü- sitcheu Volkes lür das llalieniiche; Sie kennen dieielben. Ich habe sie Ihnen bereits gestern ausgcdrückt. aber ich will Ihnen noch die Versicherung geben: .Wir sind tief gerührt durch den Beweis der Frcunvjchast. welchen Italien Frankirich giebt durch die Entsendung leines herrlichen Geschwaders. Ich trinke auf das Wohl deS Königs und der Königlichen Familie und aus die Wohlfahrt der schönen italienischen Marine: ich trinke schließlich aus Ibr persön liches Wohl und dasjenige Ihrer Familie/ — Nach dem Frühstück an Bord des .Lepanto" besichtigte Präsident Loudet dos Schiff aus Einladung des Herzogs von Genua. Beide sprachen von der Eniwickelung, die in allen Ländern die Rüstung zu Lande und zu Waffer genommen und von der Vervollkommnung der modernen Waffen. Präsident Loudet bemerkte: „Es läge eine schreckliche Verantwortlichkeit darin, einen Krieg zu vrovvziren." Ter Herzog von Genua erwiderte: .Sne haben Recht, und ich glaube, daß solche Beiuche geeignet sind, die Beziehungen der Volker unter einander herzlicher zu gestalten." Als Präsident Loudet nach herz licher Verabschiedung vom Herzog von Genua den .Lepanto" ver ließ. brachen die Zuicbauer aus den zahlreichen Fahrzeugen, die das Kriegsschiff umgaben, die Hüte und Taschentücher schwenkend, in Hochrufe aus Lonbct. die französische Republik und aus Italien aus — Tie italienische Kolonie in Toulon gab den französischen, russischen, spanischen und italienischen Offizieren und Unteroffizieren einen Punsch, zu dem auch die sranzösischen und italienischen Admirale erschienen. — Der Tvuloner Bürgermeister erhielt ein Telegramm der Handelskammer in Genua, worin es heißt, daß die Mitglieder der Handelskammer den Tag herbeiiehnen. an welchem die Freundschaft zwffche» beiden Völkern, die bereits auf dem Schlachtfeld,: in den Frcihcitslämpscn geschlossen worden, erneuert werde. Der Bürgermeister sandle als Antwort ein in gleichem Sinne gehaltenes Telcgiamm. — Der Herzog von Genua er- wiederke mit ieinem Stabe au Bord des Panzerlchiffes .St. Louis" den Betuch des Kommandanten des sranzösischen Geschwaders Maigret und sprach dem Abmiral seine Anerkennung über die Vräzlsiou der Bewegungen des sranzösischen Geschwaders aus. Admiral Maigret besuchte später den Kommandanten des spanischen KncgslchiffeS .Pclayo". Nachmittags 2'/» Uhr besichtigte Loudet die Unterseeboot! und machte dann mit Lanessan, Deleaffs und Andre in dem Unterieclwote.Gustave Zdds" eine 1>/,stündige Fahrt, wobei das Boor sich theils aus der Wasseroberfläche. theilS darunter hielt. Daraus begab sich der Präsident nach Lasevne und besuchte '»dann die Werkstätten der Hüllen-und Werftgeiellschaft des Mittel ländische» Meeres. Hier ging Loudet an Bord des ruffffchcn Panzerschiffes .Cäsarewitich" »nd des im Bau befindlichen russischen Kreuzers „Bayau"; den Kommandanten beider Schiffe wurden die Insignien eines Kommandeurs der Ehrenlegion verliehen, der zweite Offizier des „Bayan" erhielt das Ossizierkreuz. Um 8 Uhr Abends nahm der Präsident am Festmahl im Saale des Theaters Theil. das von der Munizipalität von Toulon veranstaltet war. Ter Bürgermeister brachte einen Trintipruch auf den Präsidenten aus. woraus dieser erwiderte. Er führte aus, der Glanz der Fest tage sei der Mitwirkung der Bevölkerung in ihrer Gesammtheit mit zu danke», die er zu ihrer Einigkeit beglückwünsche. Seine Meinung werde immer die tcin. daß die Staatsbürger sich von dem was trenne und walte, abwcnden und das Erscheinen de- Tages schnell herbeisüliren möge», an dem alle dem Volke inne wohnende Kraft dar» verwandt würde, die Beziehungen und den Einfluß des Handels Frankreichs zu erweitern und ciuszudehne» und Frankreich in den Augen der Völker groß zu macken. — Gestern Abend ist Präsident Lonbet nach herzlicher Verabschiedung vom -Herzog von Genua von Toulon adgereist. ort gewonnen. Die Taille war sein wie dir der Schwester. Hünen schienen noch etwas unentwickelt, der seingetesselte Faß le 'chmal und hochgespannt unter dem Kierd'arun hervor. Im uzen und im Einzelnen ein wundervolles Ge'chiws. das die 2 a»i -ich sichen mußte An Margarethens korrelier Schön- i : : tounie man wohl achtlos vorüliergehen. an der ltzerthics nicht. Wenn man »nt Jener 'vrach. wenn i!ne gießen, unergründlichen 2! »gen das Won belebten und das zarte, blaffe Gesicht io stumm »nd w beredt von Leid und Sekmucht erzählte, dann wurde cs Einem erst w recht klar, wie schön, wie traurig-schön sie eigentlich war. Mit Gerlhie larauchie man nick! zu sprechen, der geistige Eonuer war nicht nöthig. um ihre Schönheit zu erkennen. Sie wirkte aus dre Sinne. Jene auf's Gemuth. und reizte dieie dazu, in berauschender Umarmung all' die Gnadengabe» einer künstlen- 'chen Schövserlaune auszukosten, so Halle inan Jene ergründen, in den riesen 'Augen die Seele finden und das stumme Leid hiuweg- knssen mögen. Sic trugen sich auch verschieden, und als ich sie damals bei Ournn iras. siel es mir zum ersten 'Mal io recht ans. Margarethe ging in Trauer z ein eiioacbes schwarzes Lustrekleid ohne jeden Ansvntz umichloßl die schlanke» Formen: es machte einen etwas abgetragenen Eindruck und mochte wM ihr einziges ichwarzeS Kleid sein, das^die Trauer um die Brüder sie mm täglich ge brauchen ließ. Durch die rchwazen Zwirnbandichuhe lugten einzeine Fmgerwitzen durch, und der schwarze Srwhlmt schien mehr als einmal in stiegen gekommen zu icin. Man iah es ihrem Anzug an: sie war arm und gab sich nicht die Mühe, es zu verbergen. Gerlhie trug nicht mchi volle Trauer. Ein hellgraues, hoch elegant gearbeitetes Tuchkleid mit Bändern und Riiichen in der- wlben Farbe stand ihr vorzüglich zn Gesicht, und eine hellgraue Federbva und ein riesiger grauer Hut mir großen grauen Strauß- sedern hoben zwar die Schönheit ihres Gesichts, brachten aber einen etwas demi mondaincn Eindruck hervor. Die perlgrauen, vielknüpffgen Glacehandschuhe kontrastirten ebenso zu den zerrisse nen Zwirnhandschuhen der Schwerter, wie die winzigen, hoch hackigen Lackstiefeletten zu den plumpen, ausgetretenen Rindsledcl- schuhen. Wie die Schwestern nach Johannesburg gekommen, war mir rchon bekannt. Englische Truppen hatten bald nach des Paters Gefangennahme die kleine Farm niedergcbrannt. das Bieh weg- getrieben und die reisende Ernte zerstört. Tie Schwestern hatte man zusammen mit Hunderten von anderen Frauen aus demselben Distrikt in das große Weibcrlaaer nach Bramiontein, einem Vorort Johannesburgs, überführt. Margarethe war jetzt noch dort. Gerlhie hatte der Hunger und da- grausige Elend, die in dielen vom englischen Gouvernement ganz unzureichend unterhaltenen Lagern Herrichten, nach der Stadt getrieben, wo sie in einem der großen Gouvernementsläden als Kaisirenn Anstellung gefunden, -sie sprach Im Gegensatz zu ihrer Schwester fließend Englisch, und ihre Schönheit und die Sicherheit ihres Auftretens mochten ihr wohl manche Dortheile und Vergünstigungen eintragen. Sie wurde, als wir zusammen bet Quinn saßen, wiederholt von eintretenden englischen Offizieren in einer, wie mir schien, etwas vertraulichen Weile gegrüßt, »nd als Murgarclhe darüber eine harmlose Bemerkung machte, erklärte sie etwas vikirt. ihre Thätigkeik in dem Gönvernementsladen habe nothwendig zahlreiche Bekanntschaften mir Offizieren znr Folge, llcbrigens seien tadel los Leute darunter, und es sei lächerlich, alle Engländer für Räuber »nd Mörder zu halten. Die -Lrhwestcr meinte dazu sehr lakonisch. Laß sic die Leute, die ihre Brüder aetödtet. ihren Vater weggeschlemst und ihren Besitz vernichtet, nicht „tadellos" finden könne. — Ein paar Wochen später traf ich 'Margarethe wieder. Sie hatte aui der Post zu thu» und war deshalb aus dcm Fraueu- lager hereingelommen. Sie sah elend, ja verfallen aus, ging auf meine theilnehmenden Fragen nicht ein und schien es überhaupt eilig zu haben. Auch auf mein Befragen nach Gerthies Erache» erwiderte sic. mich forschend anblickend, nur kurz: sic habe sie lange nicht mehr geiehen. Ich machte nur wohl meine Gedanken über ihr mir sonderbar er'ckeinendcS Benehmen, hatte aber die flüchtige Begegnung bald wieder vergessen. Wieder vergingen Wochen, ich hatte nichts mehr von den Schwestern gehört. Eines Nachmittags ging ich die Riiflk Street entlang, als ich »in die Ecke zur President Street ein hochelegantes Tandem biegen sehe. In schanem Trab boq das Vorderpserd. nach der inneren Bvgenseitc geneigt, »m den Kandelaber herum, der. in der Mitte der Straße stehend, den Verkehr an jener Ecke in einen rechten und einen linken Strom Iheilt. In straffen Strängen trabend, folgte das zweite Pferd, tadellos gefahren bog der Hobe Gig in die Straße ein. Die ganze Anspannung, bis in's Kleinste, war tip- tvp. Die hellgelben Siclengeschjrre Hoden sich prächtig von dem goldig glänzenden, gepflegten Fell der rassigen Füchse ab. reiches silbernes Beschläge nmblitzte das Helle Leder, und dicke silberne Schuppenkelten vertraten die Aufsatzzügel und zwangen die kleinen, nervigen Köpfe an die breite, muskulöse Brust, daß der weiße Schaum in dicken Flocken aus den schnaubenden Mäulern flog. Helle, buschige Fuchsschwänze pcndeiten vor den feinen Nasenrücken, und die seidene» Leinen liefen durch silberne, mit kleine», blitzen den Drehipiegel» geschmückte Ringe hindurch, über den Kops des HinterpserdeS hinweg, zum hohen Ktttschirsitz empor. Und die die Leinen meisterlich führte war — Gerthie dn Pleisis. In straffer Haltung saß sie droben, die lange feine Tandem- arrte niit bohem Elfendeingriff emporgerichtet, die Ellbogen am Leib, die kleinen Fäuste, i» dicken, rothlcdernen Fahrhandschuhen, in Brusthöhe haltend, die Zügel fest anstehend; die fest an das gummibclcate Fußbreit anaestemmten Füße eng in eine weiße Kutschirdeae gewickelt. Eine duslige weiße Seidenblouse blähte sich im Lustzng. daß man meinte, die Seide knattern zu hören und aus dem schonen Kops, um den die aufgelösten Haare offen herum« flogen wie die Mähnen um die Kövse der Füchse, saß ein kleiner, weißer Hrrrenstrohhut, die englischen Farben in leuchtendem Weiß- Roth-Blau als Hutband. Und im weißen Seidengürtet steckte in denselben Farben ein Tuff von frischen Blumen: weiße und rothe Rosen »nd hellblau« Veilchen. Hinten auf dem schmalen Klappsitz räkelte sich ein Tommy, die einzige Erscheinung, die nicht zum Ganzen paßte. Lautlos jagte der Gig vorüber, die hellgelbe» Raver mit Gummireiseii belegt, so daß nur das hastige Stampfen der acht kleinen Hnse zu hören war. Ich blickte ihm »och nach, als mich ein Bekannter auiproch: „Das schneidigste Weib ,etzt in Johannesburg, die kleine du Plessis!" — „Wer bezahlt denn die Geschichte?" frug ich. — .Ich sehe sie oft nut einem Leutnant Mackenzie von den Cbeihires. Manchmal auch mit Anoere». Wird wohl auf Shares floltirt sein, ein bischen kheuer sür Einen!" — „Ich denke, sie ist Kassirerin in einem Gvuoeinemenls-Laden?" — „Mal gewesen. Wurde aber gleich selber gekauft." Bald daraus traf ich wieder einnial Margarethe. Sie sah wo möglich »och verkommener und armieliacr aus wie bei der letzten Begegnung. Nach einigen flüchtigen Bemerkungen frug sie mich plötzlich und unveriyittelt: „Haben Sie Gerkdie schon gesehen?" — ..Ja", und aus den Busch schlagend, fügte ich hinzu: .Es scheint ihr ja aut zu geben." — Sic lab mich an: „Gut?" Und nach einer Pause: „Wissen Sie, wenn inan uns nicht Alles wea- gcnommcn. wenn ich meine» Revolver noch hätte, ich schösse sie aus offener Straße nieder!" Und dann mit vibnrender Stimme, der man die unterdrückten Tbränen anhörle: .Daß die Brüder todt sind und der Vater fort ist und daß wir Alles verloren haben, daß rst ja Alles nichts — gegen das! . . .Die Schande! . . . Ich wage aar nicht mehr in die Stadt zu kommen .... wenn nun Jemand weiß, daß ich die Schwester bin .... ach. wkir' ich doch schon todt!" Und nun weinte sie wirklich, mit dem Taschen tuch die Augen wischend. Ich wußte nicht, wns ich sagen sollte und so entschlüpfte mir die banale Redensart: „Sie sehen sicher zu schwarz I Es wird schon noch 'Alles gut werden !" — .T as nicht." entgegnet? sie hart, .das nicht!" Und nach einer kleinen Weile, als sie sich etwas gefaßt halte: .Wir gehörten zu den .Voor- trckkers", wissen Sie. Mein Großvater fiel neben Piet Uys gegen die Kgffern. Mein Onkel saß im Ersten Rath. Und nun ist eine du Pleisis — ach. wenn ich daran denke! . . . . " Und sie. weinte wieder. .Eine Hoffnung Hab' ich noch", kam es nach langer Pause. .Die Engländer wollen ein pactt Hundert Frauen in die Front schicken zu den Unseren, Sie wissen ja. wie sie es schon ge macht haben. Bielleicht bin ich darunter. Da ist doch Hoffnung, daß man erschossen wird oder sonstwie stirbt. Das letzte Mal sind eine Menge gestorben, viele an Hunger!" Ich suchte ihr die schwarzen Pläne ouSzureden, aber sie war zu lief getroffen — als Schwester der von Engländern grtödteten Brüder, al- Kind des von Engländern gefangenen Vater-, al- Vertriebene aus ihrem durch Engländer zerstörten Vaterhaus, al- Sprlißltng aus makellosem Geschlecht, al» Tochter Ihres verbluten den Vaterlandes.... AlS wir unS trennten, bot ich ihr meine schwache Hilfe an. Geld. Nicht geschenkt, nur geborgt, bi- der Vater wieder frei sei, aber sie nahm nichts, alles Zureden half nicht». Bald sollt« ich sehen, daß ihr Wunsch, mit an die Front di« Buren verschickt zu werden, tn Erfüllung gegangen war. hatte wohl darum gebeten. (Schluß folgt.) 'K
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