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Dresdner Nachrichten : 26.10.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190310268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-26
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.10.1903
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verugrgedlldn vml'IüLrltit, »«r!>"»»»» de« UtatiL ,wrimali«kr tzutraiun, durch unlere Bolkn :,»«»»« und »,r,e»1, an Sonn- und Montagen nur einmal» > M« »o, durch au»würii,e»oin - unnianüre » Ml. de«, s Ml »o Pi ijik> einmaliaer Kuitellun, durch die PMS Md wline Bestellgeld), im«us land »nt entivrechendem ttuichlage N ück druck aller Ärtilel u, Onginal Miitellunaen nur mit deutlicher O u e l le n a n g a b «i.Dredd, Nackir,') iUia'N» NaLtrckalickie Lonorar- unwrüch» bleiden unberückstchtiat: inwerianote Manulkrivte werden nicht auidewadrt. releorainm-iidreiie: Nachricht»« Lr»«de». SeirSadet 1856. /SInie > 5IKS8ig«krvl8« 6kr. 8tti-up Rkattinaeste. 28. I.. «ex. Sedkss vtini» 8pe«tktttLt: VVUR22V kUarelll»» »uul LrüelceQLrtx-iU'Q. plomdiseungsa. 8ekmsfrto»v XLknvpcrLltomru eie. LauntgeschäftSstellc: Martrnstr. »8 4V. Mreigen-^aM. Snnabme von Ankündiaungc» bi« nachmitiaa« s Uln Sonn- und Keicrtaa« nur Ma»eniirade i>s von n dis '/-tt Uln Die l ivaluae Äiund zeile «ca, 8 Silbein eo Pi» , Au liindiaunue» am der PnvaNeüe ,'ieile rs Pia : dcc Liriatiige »rite nie „(kin aeiandi oder aui LeUieile ao P>„^ 8n Nummern nackt Tonn- und Ücni - taacn l> de, Livalitge türnndteiler so, so bei M und «o Pia nackt d.. ionderem Tarii AuSwaliiae Am iräae nur gegen lüorau>rd-«abiuita, Beirgdlälier werden >n>l IvPtu, berechnet, »rritivrechanichlun «mt l Nr. U und Nr. 20V«. divlelsl L uriimüliiiieli H AsI«ck«i»LÄl>r, O, runLcbst äor kraxorktr, N 2 ^5 L/ Akxilrapas feinte H/Iacke ru 2'/2-10?f. pk.Äück. llie kimMe MM 6. llllkicti Ivb,: 8l«1ul»ett -it- Lieerüoüot L870 ^ «mpkisklt Urrs an Dauvoköoltöit unübei-ti-okkviieii »tt kiourenilixeo Kianino» ru isollen I-Lbritciii-eiesn, ^ 20 » relopvou i K ^ * sin pii^isidl, I^Istx. Sio. 4V0S. m. Um livdvrtrLll, UM, Um LsbvrlrLllvmuInioll. ltönigi. livsspitlielie e — LllLVLrtS. - - — «r.2S7. Siitikl: D, Hoknachrichten. BootShauSweihe. Schriftsteller- und Künstlerclub. Gerichtsoerhanblungen, »Äll Heidelberg", Lieoerabend Eaiarina Hiller Brieikaslen, Montag, 26. Oktober NW3. Neueste Drahtureldnngen vom 25. Oktober. Münster. Heute Mittag fand im König!, Schloßgarten die Enthüllung deS für de« in Peking gefallenen lästerlichen Geiandten Freiherr» v KetIeler errichleien. von deni Bildbauer Hibdiüg- Veilin ansgcfüdrten Denkmals in Anwlnenbeit der Muuer und zahlreicher anderer Verwandten des Gesandten statt. Zugegen waren als Vertreter des Kaisers Generaladintant Generalleunant v, Moltke, als Vertreter des Herzogs Ernst Güntker zu SchieSwig- Hoistein der Hormarschall Ginz v. Rekowski. >omie ». a. die Her ren, die mit dein Frechen» v, Ketteler i» Peking waren. Die Lladt batte reichen Flaggenschmuck angelegt. Die Beieiligung der Bevvlkcinng ivar eine »ebr lebbafte. Nach dem Gemnge eines iLboralS siel die Hülle deS Denkmals, worauf Präsident Dr, Boe- dilcr die Gedächtnisrede liielt, in der er die Ereianisse vor dem tiagochen Gndc des Gesandten schilderte, seine Verdienste feierte und mit einem Hoch aus den Kaiser schloß. Unter den Klängen der Nalionallwmne wurden sodann die Kränze des Kaisers, des Herzogs Ernst Günther, des Auswärtigen Amtes u. a. niedergelegt. Im Anschluß an die Feier fand ein vom Odeipräsidenten Freiherrn v d. Necke im Schlosse gegebenes Frühstück stakt, zu dem an etwa I'n Perionen Einladungen ergangen waren. An den Kaller, den Herzog Ernst Günther und an die in Detroit (Illinois) wohnende Witwe des Freiherrn v, Ketteier wurden Telegramme abgeicdickt. M nncdc n Zum Gouverneur der Festung Ingolstadt wurde der Gencrallcntnant Gerstner, Kommandeur der 4, Division, unrer Verleihung des Kvinlhur-Kreuzes des Verdienstordens der Bäurischen Krone, und zum Kommandeur der 4, Division der Generalmajor Gras Eckbrecht von Diirckhcinr - Mvnlmarlin, Kommandeur der 12, Infanterie-Brigade, ernannt, Hannover. Der Ziminerineistertag. der von 2M Zimmermeislern aus allen Teilen deS Reiches beiucht ist, beschloß ans Antrag des ZimmermcisterS Schloedke - Berlin die Gründung eines ZimmermciNelbundes, Sein Zweck WÜ die Hebung des Zimmergcwerbcs im allgemeinen und die Vertretung der Arbcit- gede,Interessen im besonderen sein. Wie» Ter Ka i,s e r empfing heute vormittag den Grafen -Stefan Tisza in cinstündigcr Privataudienz und um 2 Uhr nach mittags den Ministerpräsidenten Grasen Khuen-Hedervani, den Ainanzminlltcr v, Hukacs und den Grafen Tisza in dreistündiger gemeinsamer Audienz, Eine Entscheidung hat der Kaiser noch nicht genossen. Morgen werde» die drei Staatsmänner abermals zu einer gemciiiiamen Audienz erscheinen, Baris, Der Kongreß für Schaffung von Arbeiter gärten „ahm eine Resolution an. nach der die den Arbeiter- Wohnungen i» Frankreich durch Gesetz vom Jakre 1894 zuge- Itandenen Vergünstigungen auch den Gärten der Arbeiter zu teil werden mögen. Ferner iprach sich der Kongreß, dem sebr viele katholische Geistliche beiwohnen, dafür aus, daß die Sonnlags- »beik in den Arbeitergärten möglichst gestattet werde und Arbeiter ,nr Beilraqslcisinng sur die Erwerbung von Gattengründen heran- gezogen werden können. Eine der ersten Nachmittagssitznngen sand unter dem Vorsitz von Geh, Rat Bielefeldt statt, der einen Vor trag über die Spareinrichtung mit Verlosung der Zinken des ersten ,-ihres hielt. Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall ausge nommen, Madrid Der frühere Ministerpräsident Silvela setzte heule in der Abgeordnetenkammer die Gründe der letzten Kriie auseinander und besprach die politische Lage. Nach Schluß der Sitzung traten die Minister zu einer Besprechung zusammen. Wahrscheinlich wird der Ministerpräsident Villaverde dem Könige die Vertrauenssrage stellen. Es ging daS Gerücht von einer Aus losung de» Kammer, eS hat sich aber nicht bestätigt. Petersburg, Der iüngst gemeldete Uebersall auf den Berionenzug Wirballen-PeterSburg erweist sich nach Meldungen der Blätter als ein von beiden Kondnktenren des Gepäckwagens ) > » gierter. Die beide» Kvnduktenre sollen vcrhaitct sein, weil nc unter dem Verdachte stehen. 14 Kaffe», die sich im Gepäckwagen betaiiden, gestohlen zu haben. — Aus Rostow am Ton meldet die Aowoje Wremsa", in der Nähe von Rostow fand ein Zu- > a in in e n stoß eine- Güterzngcs mit einem Militärzüge, der 150 Ncscrvisten führte, zusammen. 2 Personen sollen getötet und 4 verletzt sein, Be 1 gra d. Die Skupschtina nahm in einer Spezial- dcbatke den Handelsvertrag mit der Türkei an und vertagte sich darauf bis zum 3. Dezember. Oertliches und Sächsisches. — Se, Majestät derKönig und Ihre Königl, Hoheit Prinzessin Mathilde wohnten gestern vormittag lO Ubr dem Gottesdienste in der Kapelle zu Pillnitz bei, »Nachmittags 2 Uhr fand im dortigen Schlosse Familientascl statt, an der außer König Georg der Kron prinz mit seinen drei Söhnen. Prinz und Prinzessin Johann Georg und Prinzeffin Mathilde teilnakme». — König Georg hält morgen auf Tharandter Revier Zagd ab, — WeißcrHirich. Prinz Waldemar von Preußen hal am vergangenen Sonnabend seine dreiwöchige Kur in Dr, LahmannS Sanatorium beendet und ist bereits nach Kiel zurück- gclehrt. — Vorgestern ist in Zittau Herr Kommerzienrat Retter gestorben. — Im 29. ländl, Wahlkreise (Rochlitz. Penig, B u r g st ä d t) wurde von 89 Wablmännern der bisherige Abge ordnete Fritzsching-Göppcrsdors ikons.) mit 45 Stimmen wieder- gewählt. Die Wahl wird voraussichtlich an gekochten werden, weil in einer Gemeinde iTaura) nicht die neuesten Hcberegister bei der Ausstellung der Urwählerlisten benutzt worden sind, sonder» die vom Jbre 1902. — Auf Einladung derR udergesellschaft „Dr est> en" hatte sich gestern vormittag eine stattliche Anzahl Ehrengäste und Sportsoruder aus den Spielwresen unterhalb Antons einge- snnden, um der Einweihung ihres neuerbauten Bootshanse am Johannstädter User, das sich durch reichen Fahnen- »nd Wimpelschmuck usw. schon von weitem kenntlich machte, und vor dem die Kapelle des 177. Jnfanterie-Regiments ein Promenaden-Konzert spielte, beizuwohnen. Vom Rate der Stadt Dresden, der durch Erbauung der etwa 6000 Mark kosten den Userslützmauer dem Unternehmen wohlwollende Fürsorge hat angedeihen lassen, waren die Herren Stadtrat Häbler und Lberbaurak Klette erschienen, außerdem halten sich Deputationen des Ruderklubs „Sturmvogel"-Lcipzig, des Dessaucr Ruderklubs, deS Meißner Ruderoereins und des dortigen Ruderklubs „Nep tun". des Dresdner Rudervereins und des Sächsischen Regatta vereins eingefunden. Der erste Vorsitzende, Herr Kaufmann Jeremiach hielt die Festrede, in welcher er zunächst die zweierlei Art der Stunde betonlei eine freudige, denn es galt, wiederum einem eigenen schönen Heim die Weihe zu geben, und eine bedeut same, insofern, als die Rudergcjcilschaft „Dresden" seit ihrem 19jährigen Bestehen zum dritten Riale ihr Bootshaus wechselt und damit einen neuen Abschnitt in ihrem Vcreinsleben beginnt, Redner warf sodann einen Rückblick aus die Beremsarbeil, die mit der Errichtung eines ersten Bootshauses auf dem Areal des ehemaligen Schillcrschlößchens begann, dem dann ein zweites oberhalb der Jägerkajerne folgte, das wiederum dem Ausbau der Hochuferstraße weichen mußte. Schwer sei es gewesen, einen neue» geeigneten Platz in der Nähe des belebenden Elementes, des Wassers, zu finden, nur eine Hoffnung sei noch gegeben gewesen, das neue Heim an der Hochuieritraße iclbit zu erbauen, Tank dem wohlwollenden Eintreten des Rates und der Stadtvcrord- neten, nicht zum mindeste» auch der Initiative des Herrn Königl, Oberbailrats Klette, habe die Gesellschaft diese Hoffnung verwirk lichen können, Ten beiden städtischen Körperschaften, der König!, Amlshaiipttnannschcift und der König!, Wasserbciudirekiion spreche er den Tank des Vereins aus, zugleich aber auch alle,, Gönnern, Freunde» und Mftaiicdern, in crsler Linie dem dem Verein jcit seiner Grünouna sl884l angehörcnden Ehrenmitgliede, Herrn Kommerzienrat Konsul Palmiö, welche Sem Werke mit Rai und Tat ihre Unterstützung hauen angedeihen lassen. Redner schloß mit dem Wunsche, daß der ideale deutsche Rudersport sictz immer mehr Freunde erringen und seine Jünger zu tüchtigen, kräftigen Männern heranbilden möge, sowie mit eurem dreifachen Hipp, hipp, Hurra! auf seine drei erlauchten Protektoren, den Kaiser Wilhelm, den König Georg und den Kronprinzen Friedrich August, T-as Hoch wurde lebhaft erwidert und die Musik intonierte die Sachsenyymue. In einer zweiten Aniprache dankte der stcll- m.,,. ..il, c Damen der Hoff- ^ - acnheiten gehißt wer den möge. Hierauf erfolgte ein allgemeiner Rundgang durch das von Herr» Baumeister Gräfe, einem Mitglieds der Gcsellichaft, mit einem Kostcnauswande von 21 000 Mk, erbaute Gebäude, dessen Souterrain dem Rate zu Zwecken der städtischen Spielwiesen zur Verfügung gestellt ist. Eine Rampe führt in die geräumige, durch Gasglühlicht erleuchtete Bootsbatlc, die gegenwärtig 15 Boote beherbergt und an die sich Räume mtt 60 Ausbewahrungs- jchränkcn, em kleines Empfangs- und Rcpräsentationszimmer, und eine Touche anschließcn. Für das Empfangszimmer stiftete Herr Kommerzienrat Palmiö das wohlgelungenc Bild des Königs in eichenem Rahmen, Den Abschlutz nach oben findet das Gebäude in einer mit dem Niveau der Hochuserstraße ziemlich gleichlicgen- den Pergola, die einen lieblichen Blick ans das rechlselbischc User gestattet, mit dem von allerlei Fahrzeugen belebten Strom im Vordergründe und überragt von den ichlankcn Türmen der Gar nison- und Martin Luthcrkircbc, Das ganze Gebäude dar! als Schmuckkästchen betrachtet und die Rudcrgescllschast „Dresden" zu diesem neuen Heim beglückwünscht werden. — Im Anschluß an die Einweihung fand am Nachmittag aus dem Belvedere ei» Fest mahl von 178 Gedecke» statt, Tie Tafel war mit ausgesuchtem Geschmack hergerichter, besonders sie! ei» kostbarer Blumenkorb mit gelben Ehrysanthemnmblüten und rolcn Atiasschieifen aus, eine von Herrn Johannes Mühlberg gestiftete Ehrengabe, Die Tafelmusik spielte wiederum die Kapelle des 177, Jnsanicrie- Regimcnts, Den ersten Trinkspruch brachte der Vorsitzende, Herr Kaufmann Jeremias, aus, indem er den Festteiinelimern für chr zahlreiches Erscheinen dankte, womit sie wohl am besten ihre Sympathie für den edlen Rudersport bekundet. Sein Hipp, hipp, Hurra! galt den Gästen, Den Dank des Vereins für das bei der Erbauungssrage des neuen Bootshauses bewiesene wohlwollende Entgegenkommen stattete Herr Rechtsanwalt Dr, Bernstein dem Rate und den Stadtverordneten ab, und sprach den Wunsch aus, daß der gute Geist für gemeinnützige Bestrebungen, wie er stets in den beiden Körverschaften geherrscht, auch ferner dort heimisch sein möge. An dritter Stelle gedachte Herr stud, Herr furth der Presse, durch deren tätige Verwendung es dem Sport in erster Linie gelungen sei, zur Geltung zu kommen, Herr Kaufmann Seeliger-Pirna toastete auf die Mitglieder des Sächsischen Rudervereins. In gebundener Rede feierte Herr Sind, Heerfurthdie Damen. Tie Grüße des Dresdner Ruder- Vereins überbrachte Herr Kaufmann Naethcr und überreichte die Flagge seines Vereins zur Ausschmückung des Bcreinszim- mers der Rirdergesellschaft „Dresden". Hierauf kamen zahl- reiche Beglückwünschungstelegramme zur Verlesung, darunter mehrere aus weitester Ferne, Der Vertreter des Meißner Ruder- klubs „Neptun" überbrachte den Bootswimpel seines Klubs, In längerer Ansprache sprach Herr Prokurist Fischer dem ersten Vorsitzenden Herrn Jeremias den innigsten Dank für die dem Vereine stets bewiesene Treue ans und überreichte ihm als Ehren gabe ein kostbares Album in Lederschnitt-Handarbeit, Dasselbe wurde entworfen yon Herrn Alfred Pachtmann, Amalienstraßc, anqefertigt von der Firma Eduard Pachtmann, Prager Straße, und enthielt die Photographien sämtlicher Mitglieder des Vereins Herr Jeremias dankte in sichtlich bewegten Worten nnd brachte -den Vereinsmitgliedcrn ein dreifaches Hoch, Herr Hofrat Dr, De ich müll er berührte den Wendepunkt, den die Gesellschaft mit Erbauung des neuen Bootshauses genommen und gedachte mit einem süoelnd aufgenomincncn „Hipp, hipp, burrah!" des Erbauers, Herrn Baumeisters Gräfe. Auch der Dessauer Ruder klub ließ seine Grüße und Glückwünsche aussprechen und einen silbernen Becher als Angebinde überreichen. Der Vorsitzende des Sächsischen Regattavereins überbrachte dessen Flagge und toastete aus die Rudergesellschaft „Dresden mit dem Wunsche, daß sic immer zum Kampfe erscheinen möge, wenn der Regattavcrein sie rufe. Als Dolmetsch seiner Gefühle für das Blühen nnd Gedeihen des Vereins hatte das Ehrenmitglied Herr Kommerzien rat Konsul Palmio den Vercinsvorsitzenden betraut. Der letztere führte den ihm gewordenen Auftrag aus und wünschte, daß cs dem geschätzten Herrn noch lange vergönnt sein möge, dem Ver eine anzugehörcn. Endlich stattete der Vorsitzende den Dank! für alle erwiesenen Zeichen der Freundschaft und Liebe mit einem Trunk aus dem vom Ruderklub Dessau gestifteten silbernen Pokal- ab, -worauf die Tafel aufgelöst wurde und cm srohbclcbtcr Bai! in seine Rechte trat. — Ein bemerkenswertes Seitenstück zu den kürzlich erwähnten Abbruchssteiten des ehemaligen Hoswcüchhauics und Siiberhammers. sowie des alten Malersaales aus dein vorderen Teile der Lsira Allee Kat der Wettiner Platt aufzuweiien, Nack der Feoigslellung des prächtigen Kirchen baues der Sk, Jakobi - Gemeinde wurde er einer voll ständigen Umgestaltung unterzogen. Die nördliche Hülste e- stchr eine Abänverung hinsichtlich der bereits bestehenden Garte» anlagen. während auf ver iüdlichen in Verbindung mit der Jakobi ürche die Nenherstellniig iolcher erfolgte. Diese Anlagen haben sich in der erstenlichslen Weile weiter entwickelt nnd bilden rine Zierde iowohl des Platzes selbst wie des gesamten Stadtteils, In krassestem Gegensatz hierzu befindet sich aber das au» der Westseite gelegene dreieckige Stück abgcwo senen Stra ß c n l a n d c s. Es ist nach der Verdrückung der Stiitsstraße in der Richtung drr ischützenitcaße bin frei geworden und ivüte ursprünglich dem Eie! tnzckätswcrks Ginndstiick zngcichlagen werden. Aus gewissen Grün den ist jedoch diele Absicht nicht verwiikiicht worden, so daß der Platz inzwiichen den allerveischiedensten Zwecken gedient bat. Bei de» wiedcibosten Reparaturen ocS Ambaltbelages derWettinerstraße wurden dorr zur besondere» Freude der Anwohner lieblich dnstcndc Aivbalt-Kochöfen ausgestellt, Tie Ecke bildet den Tummelplatz der Jugend und dient neuerdings auch zur Ablagerung von Sand und Sleinmaterial. daS von den BcichlcuiungSarbeilen der Flemming- straße her,übst. Ta der naher gelegene Fachhofplatz zur Ausnahme der Ausichachttiiigsinaisen nicht mehr zureicht, hat man einfach zu dielen, Auskunft-mittel gegriffen. Der bereits trüber erfolgte» Anregung zm Herstellung einer Rasenfläche mit Sanbwegen. die sicher nur grringen Kostenauiwand erfordern würde, ist leider von zniländiger Seite keine Folge gegeben worden. Dadurch würde dem Neve! mit einem Male gesteuert und dem Platz bis zu iriner später erfolgenden Bebauung ein steundstchercS Ausiehen verliehen werden, In d, s Gesamtbild dürste er sich dann um io besser ei» lügen, als la in gleicher Weise auch die vor dem West-Krastwett gelegene Fläche, der frühere Standort der JnterimSkirche und Wertplatz der Steinmetzen während des Kirchenneubaues. lehr zum Vorteil umgewandelt worden ist. Der Umstand, daß erst in listigster Zeit durch Anfuhr von Schlacken und dergleichen eine um- fängttcbe Planierung des nach den reichlichen Niederschlägen in erbnimniigswürdigenl Zustande befindlichen Platzes stattgefunden bat, läßt ,edoch vermuten, daß man sich noch recht weit von diesem wnnschrn-wcrlen Ziele befindet. — Im Anschluß hieian sei auch noch ans die jammervolle Vervlankung des ganz in der Nähe liegen den Bauterrains der „alten Schäferei" bingewiescn. Die Hoff nung der Friedrichstädter, daß »ach dem Abbruch der alten Gebäude auch die Bebauung des Planes nnd die nötigen Straßenregulie- rungen in die Wege geleitet werden würde, hat sich nicht verwirk licht. Es ist in wahrstem Sinne des Wortes schon „Gras darüber gcwachien" und der Anblick des weilen Trümmerfeldes löst nicht die angenehmsten Empfindungen auS. Man ist fast versucht, den siiiber so beklagten Zustand der Dinge gegenüber diesem Eintausch wieder bcrbciznwünjchcii. zumal die Einzäunung mit ihier Plato ttcriliig, wie gesagt, recht mangelhaft ist und geradezu das Auge dn Vorübeigehenaen beleidigt, — Herr Generalleutnant von Liebert, der am Frcitaa de» 30, Oktober im kiesigen Alldeutschen Verband über Deutschlands Welt- und K o l o ni a lm a ch t st c l lung sprechen wird, hielt am l 1, Oktober in der Mainzer Ort- grnvve des Alldeutschen Verbandes ebenfalls einen Vortrag übci Kolonialovlitik, dem gegen IttOO Perionen. darunter bervorragende Periöiilichteitcn der Stadt und eine große Anzahl Offiziere aller Grade und Waffengattungen, beiwohnten, — Da in den Zeitungen immer wieder Inserate cinstauchcn, in denen „ehienweric Herren, die gesonnen sind, einer b ü r gcr lichen Freimaurerloge bestatteten", ansgeiordcrl werden, ibre »Adressen einznseiiden, so machen mir daraus aufmerksam, dag die diesigen vier anerkannten Freimaurerlogen lZu den drei Schwertern ic, — Zum goldenen Äpiel — Zu den ehernen Säule: - Zum goldenen Kreuz) derartigen Aufforderungen vollständst- seruslehcii nnd grundsätzlich sernslehen müssen, — Der vom Ortsverband Dresden der Pensionsanstatt deutscher Journalisten und Schriftsteller lTresdner Schrift steiler- und K ün stler-K lu Ist im Weißen Saale der „Drei Raben" veranstaltete UntcrhaltungSabend bot vorgestern seinen Besuchern genußreiche Stunden, Das Programm war ein reich haltiges und gewähltes Herr Schriftsteller Hermann Beyer hielt einen interessanten, auf fleißigen Studien ausgebautcn Vor trag über: „Das Volkslied und die volkstümliche Dichtung in der neuen deutschen Literatur", Der beifällig ousgcnommcne Bortrag wurde durch mehrere Lieder eines von Herrn Stabs- tromvcter Stock dirigierten Blasquartctts vorteilhaft unterstützt, — Mit herrlichen Liedern erfreute die Konzertfängerin Fräulein Anna Klotz das Auditorium: der Beifall war ein so reger, daß die Künstlerin mehrere von ihrem Begleiter. Herrn Dr, Hering, komponierte Lieder, als „Märchcnkönigin" und „Ewige Liebe", wiederholen mußte, — Herr Ecllovirtuos William Winkler sBeglettung Frau Gertrud v, Kictc rj erwies sich mit mehreren Vorträgen als Meister seines Faches, und der Klaviervirtnosin Fräulein Eervini wurde für ihr vornehmes Spiel so lebhafter Beifall gespendet, das; sie wiederholt auftrelen mußte. Der Flügel lSchiedmayerj war vom Depot Stolzenberg zur Verfügung ge stellt worden, — Am Sonnabend Abend fand im „Trianvn" eine von etwa 800 Perionen beiuchtc sozialdemokratische Volks versammln« g mit der Tagesordnung: „Der Erlaß des Sozia listcngeictzes vor 25 Jabren" statt, in welcher der RcichstagS- abgeordnctc Wurm aus Hamburg referierte. Er beiprach die ge- ichickstlicben Vorgänge, namentlich die Kaiser-Attentate von Hödel and Robiling, welche den Anlaß zu dicieni Ausnahmegesetz gegeben haben. Dann ging er auf dir Folgen dieses Gesetzes ein. die sich in der Auflösung von politischen nnd vieler Gewerkvcrcine, sowie in der Ausweisung der sozialdemokratischen Agitatoren bemerkbar gemacht habe. Die zersprengten Dresdner Genossen hätten in dem Verein sur Volksbildung, iiir welchen sich ein Herr v. Stockbcnste» als Protektor gesunden habe, eine Zufluchtsstätte für den Austausch ihrer Meinungen gesunden, aber sonst sei es unmöglich gewesen, sich zu vereinigen. Die Velsnnimiung verlies ohne Zwischenfall, — Aus der Heinrichstrabe in Neustadt kam es gestern Abend gegen 6 Uhr zu einer Storung des Straßenbahn- -s:
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