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- V64 - Allerlei für die Frauenwelt. DerMvthnSderSonneowende. itzortsetzuirgj Der Saal heißt EiSkälte, in« Hcke besteht aus Schlanqenrücken, bas Brot heißt Hunger, das Messer Heidhunaer, Knecht und Magd schlep pender Gang, die Schwelle böser Betrug, das Belt Krankheit, die Wände schlcs Elend. Dort sitzt Hel mit schielenden Äuge», die Halste des Körpers ist leick-cnsarden. Hermodr trat vor die Toienkvnigin und bat sre. Balder freizngeben. Diese versprach es unter der Bedingung, das, die ganze Welt- sejnen Tod betrauern würde. Daraus sandten die Äsen Boten in alle Teile der Welt und liehen alle Dinge, lebende und leb- los«, bitten, Balders Tod zu beweinen. Und alle taten es. Aber endlich fanden sie in einer Höhle die Riesin Thökt jdie Ver borgene. Heimlichkeitsvolles. Sie weinte nicht und höhnisch sprach sie: pTbökt mit trocknen -säuren beweinet Balders Tod. Wenig seinen Tod Und Loben ich achte. Hel, die ihn hat, Behalte ihn auch!' In dieser geheimnisvollen Riesin ist wohl wieder Loke zu vermuten, der in den ver schiedensten Gestalten durch, die Welt geht Da die Klage der Natur also vergeblich war, weil Thökt nicht weinte, so konnte Balder nicht zurückkehren. Seine Erlösung lag in weiter Ferne. Wie ein Traum von einer besseren Zukunft schwebte sie den Alten vor. Endlich zeugte Odin mit Rinde einen Sohn, Vali sangeliächsisch Tkaafs. Dieser rächt Balder. Kaum geboren, erst eine Nacht alt. eilt er schon zur Rache und tötet Hödr. Loke aber, der eigentliche Mörder, ist schwer zu fassen, da man ihm seine Schuld nicht Nachweisen kan». 2» der einen Lage ver wandelt er sich in einen Lachs, in einer andern in einen Wolf; in beiden Fällen aber wird er gefangen und gefesselt. So muh er verharren bis zur Götterdämmerung lrazcn» rölrrs. Der ethische Sinn der Mythe liegt klar vor uns. Das reine Ideal der Seele (Balders wird durch die rauhe Wirklichkeit, die blinde Notwendigkeit des Lebens sHödrs. getötet. Die Seele trauert um den Verlust. Aber io lange noch ein Rest von Egoismus lThöktj in einem Winkel des Herzens sich verbirgt, ist alle Klage nutzlos und ohnmächtig, doch in dem Augen- bück, wo der frei Wille, die Erkenntnis tValis erwacht, besiegt er auch sogleich die dunklen Mächte. Die Seele hat ihre» Balder, die wahre geistige Freiheit, wieder errungen. Wie alle Gütteriagen läßt auch diese verschiedene Auslegungen zu. Balder ist der Frühling, Loke, sein Feind, das Feuer, die übermäßige Hitze, die ihn durch die Hand Hödrs, des blinden Naturgesetzes, tötet. Balders Tod ist die Sommersonnen, wende. Der lichte Gott muh nun nach Helheim. Er verschwindet in Herbstnebeln. Der Winter kommt Ader endlich erreicht die junge Sonne lTtalis wieder ihre siegende Wärme. Das EiS bricht, der Lchnee schmilzt und erst wenn cs in den tiefsten Tälern und Schlünden taut, wenn die ganze Natur weint, kehrt der Frühling zurück. Man ersieht daraus, welche unerschöpfliche Poesie i» der Baldermythe liegt. Werfen wir »och eine» Blick ans die Bestattung des toten Balders! Die Äsen trugen den Leichnam auf Gringhorni, Balders Schiss, zündeten einen Scheiterhaufen an und legten auch Nanna, Balders Weib, daS vor Gram über seinen Tod gestorben war, neben den Gatte» aus den Holzsloh. Dann wollten sie das Schiss vom Lande stoßen, aber es ging nicht. Sie holten deshalb die Riesin Hyrrokin lFeuerrauchs zu Hilfe. Diese kam auf^einem Wolfe geritten, den chlangc zügelte. Sie gab ' heftig - - - - - VtlckiWe sie mit einer . ^ , „ dem Schiff einen so heftigen Ruck, dah es sogleich vom Strande abstieh. Thor trat , . , . ^ .hoi nun heran und segnete mit seinem Hammer Mzölnir das brennende Schiss. Dabei lief ihm der Zwerg Litr sblühende Farbes zwischen die Füße; und Thor ergriff ihn und schleuderte ihn in das Feuer, wo er ver brannte. Diese Erzählung ist eine genaue Darstellung der jährlich wiederkchrcnden Sommersonnenwende. Das Schiss Gring- horni bedeutet die Sonne; die Unmöglichkeit cs weiter zu bewegen, die Tag- und Nacht- gleiche und die endliche Fortsahrt. die Ab nahme des Lichtes. Auch der Zwerg Litr findet seine Erklärung. Die Farben in der Natur verbleiche», versengt durch die Hitze. Obwohl der Hochsommer erst beginnt, so zeiae» doch Wald und Wiese nicht mehr die frischen Schattierungen des Frühlings. tSchluh folgt» Liebcstraum. All' ni'inc Liebe liegt verschlossen In meines Herzens tiesstem Schrein, Kein Sonnenstrahl hat sich ergossen Und keine Blüt' ist ihr entsprossen, — Sie schlummerte tief im Herzen ein: Da träumt sich die Liebe In den Frühling hinein! - Ich wandle wie im dunklen Tcue, — Ich walle einsam und allein! Mein Weg. es ist der rauhe, schmale, Dach aus dem hohen Himmelssaale Strahlt tröstend ins Herz ein müder Schein: Da träumt sich die Liebe In den Frühling hinein! Und sollt' auch nie der Frühling kommen Mit Blütenpracht und Sonnenschein, Ob mir im Dunkle, angstbeklommen, Der letzte Hoffnungsstrahl verglommen, Es zog der Lenz in die Seele mir ein.- Da träumt sich die Liebe In den Frühling hinein! Asta von Tomeck. WMichW Clesrründot 185« ^ Srfchetul Hi täglich Ml». 140 Dienstag, den 27. Juni. IVOS Zwei Freunde. Roman von Al. Eitne r. 1. Kapitel. cRachttu« ,«dol«>>.> Wolkenlos spannte sich der Himmel und ein leiser Luftzug half, dah die Strahlen der Inltsonne durch ihre Wärme nicht lästig wurden. Es war mittags gegen 12 Uhr. Das ttanalboot, das von Göteborg nach Stockholm fährt, warf eben Anker vor Akersvaß. Das Kommando des Kapitäns ertönte, Taue wurden geworfen, die Verbindung m>l dcc LaudungSbrücke wurde hcrgestellt. Ter größte Teil der Passagiere verlieh das Schis', um von hier aus den Weg zu den Trollhättan-Fälle» zu Fuß zurückzulege». Buntes, lautes Leben entwickelte sich. Kutscher boten ihre Waste», Jungen ihre Führung an; in Schwedisch, in Dänisch, in gebrochenem Deutsch schwirrten die Worte durcheinander. Eine aus fünf Personen bestehende Gruppe Deutscher verharrte plaudernd und überlegend noch in der Nähe der Laiidungsi rucke. „Ehe wir aufwärts wandern." iagte eben Äaurat Thalheim zu seiner Frau, „muh ich mir die grohartige Schleuscncinrichtiuig näher besehen. Du und Mila ruht Euch wohl ein wenig ans, und. . ." „Und Sie gcslaltcn uns doch," unterbrach lächelnd der eine Herr, Professor Stechow, „in Ihrer und der Damen Nähe zu bleiben? Ich glaube gar, Sic hatten eben die grausame Ad sicht, uns einen getrennten Weg vorzuschlagen." Thalhcim reichte dem Prv'cssor die Hand: „Wenn Sie solche Vermutungen hegen, sind Sic ans ganz gewaltigem Holzwege. Was wäre mir wohl lieber, als Ihre Gesellschaft so lange wie möglich zu gcnichen!" „Also noch nicht verabschiedet, Hans," begann Stechow wieder und legte seine rechte Hand deni neben ihm stehenden Herrn aus die Schulter. Dieser, Dr. iur. Hagen, ein stattlicher Mann mit jugendlichen Fügen, feurigen braunen Augen und schneeweißem Haar, zog seinen Hut und wandte sich an Kamilla Thalheiiii. die sich bis jetzt schweigend verhalten halte, und deren Mick aus die eigen tümtich fesselnde Landschaft, aus das Loben »nd Treiben »m sie her gcrichlet war. Wie aus einem Traume schrak sie auf, als Hagen sic anrcdetc: „Gnädiges Fräulein, rr.rd Sie für Trennung oder sürZusammenbleiben?" „Ich füge mich in beides," gab Mita mit neckischem Ton znr Antwort. „So jung und schon so vorsichtig!" ciftgcgnetc Hagen, und über sein ernstes Gesicht zog ein flüchtiges Lächeln. Wie prüfend weilte sein Blick ans der liebliche» Mädchenerscheinnng !m einfachen grauen Refteklcide. Unter dem großen Strohhnl stahlen sich über der Stirn einige Löckchen deS braunen Haares hervor und in den braunen Augen wechselte ein ichwär- merischer Ausdruck mit dem einer gewissen Spannung und Erwartung. Bo» Müa üch Hagen seinen Blick zu Stechow gleiten und wie befriedigt neigte er seinen Kops. Betrachtend und bewundernd standen sic dann alle vor den elf Schleuse», das A»i- wärtssohren des Schisses beobachtend. Auss äußerste angeregt und intereiiiert »and der Baurat und schien sich gar nicht trennen zu können. Er blieb schließlich allein. Unter den Bäumen von Akersvaß hatten die übrigen Platz genommen und besprachen die letzten Reiseerlebnisse. Als Thalheims in Kiel den nach Korsör gehenden 'Dampfer bestiegen hatten, waren ihnen sofort zwei Herren ausgefallen, dieselben, mit denen sie jetzt freund- schaftüch vereinigt waren. Vorsichtig hatten ThalheimS sich sehr zurnckgcbalten. Em Gleiches schienen die beiden Herren zu tun. Wunderlicherwcise fanden sie sich in Küpen- hupen im Hotel Europa wieder zusammen, trafen sich auch hin und wieder bei Wan- dcrungen durch die dänische .Hauptstadt. Freundliche Grüße, hin und wieder innige freundliche Worte wurden gewechselt, aber ein engeres Zusammenhalten kam nicht zu stande. Als sie sich aber schließlich auf Deck des Dampfers -wiedcrsaben, der von Kopen hagen nach Helsingborg geht, brach das Eis des Fremdseins. Der Professor »nd sein Freund stellten sich vor und es schien jeder Partei eine gewisse Genugtuung zu gewähren, als zutage trat, daß das gemeinschaftliche Reiseziel Stockholm war. Der gestrige Abend war zur Besichtigung von Göteborg benützt worden. Kamilla Thalheim erinnerte srch jetzt unter den Bäumen von Akersvaß der Bahnfahrt von Heksingborg nach Göteborg. Mit Entzücken gedachte sie des Bahnwegs, der fast immer längs des Meeres sühn. Der Professor saß neben Kamilla, und wie die Magnetnadel nach Norden zeigen muß, so schien es für seine Augen ein Zwang zu sein, ihre Blicke nur auf Mila zu rechten. Aus ihren Worten und ihrem ganzen Wesen sprachen eine Begeisterung und Glück- Oaraillv« Amu. MM». dekLrmt Loliäs ?s.dr'ck3.ts. klMM 6iU'«1ilI6!!-!lM >Val8VNlltlU88ltB886 IS (Siet UiiS-I^assnK«). Linoleum I^Inttlttiiin Llitvlvum Ilnvlttttiii Infolge großer Abschlüsse sind wir genötigt, unser Lager mög lichst zu räume» : wir verkaufen deshalb zu äußerst billige» Preisen iLPSlvkl- UNS i-inoleum- 8pvrislgk3etiäft 4. 8«I»ö»v, Dippoldiswaldaer Platz. best. Geiinßmittel f. schwäch!, ob. ält. Perl., vvrzügl. b. Ver- dauunasstörg., Hust., Heilert., Schlaflosigk.. Blntarmut :c.. per Posttolli sr. Nachnahme Mk. 8.50. bei 5 Pfd. sr. Nach». Mk. 5,—. Die jetzt vielfach zu Svottvr. angeb. sog. Tase!- honige sind keine Statur-, sondern Kunsthonigc. Emil Frostberg, Bienenzüchter, Rostwein i. 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Es wird infolgedessen das Ge schält reip. das Warenlager bedeiilend erweitert und wird cs dann das einzige derartige Geschäft in Dresden sei», welches neben der eigene» Fabrik in Solingen auch seine eigene Messcrschiilicderei- und Schleiferei-Reparatur-Werkstatt irr Dresden besitzt. Der Ausverkauf mit den ganz bedeutenden Rabatliätzcii wird bereits am :>0. Juni geschlossen, da das Geschäft schon am 1. Juli auf Rechnung meines Nach folgers übergeht. Hochachtungsvoll HbL LklLL tll- »1s«8SI 8< z»I»1««lsr ol, I>aini»1»olilvirs> o1 und 8taI»I««rs»I>r»nttIunzr, Grohe Brüdergaffe 43. L LlumenrLnksri i Stück 1.1 ->5. ^ Scheffelst» atze 12. krarcksn-I'LkrLt.ülüs in vielseitigen Ausführungen, für Zimmer und Straße, ständig ca. X Ott Stuck zur Auswahl. Besuch u. AriSwahIseiiduiig bereitwilligst- .5 !li'Sli!(8li-8eI!i8ts8t,l'8l', InvLliäsn-kLäsr in unerreichter Auswahl empfiehlt die Spezialsabrik Rick. Manne, Tbamndt.Str.N. Telephon 11W. Katalog gratis. 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