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Dresdner Nachrichten : 10.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187309102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-09
- Tag 1873-09-10
-
Monat
1873-09
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.09.1873
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««» »». »«p««»»«» »*»» V«ß4 M MP» Hirsch und Umgebung segenspendend, ein« mal MM« docMwiingtm. Nur die bescheiden an der Straße halten» da» kSntzl. flichßsche Wappen tragende Kutsche verräth bisweilen die Änwesncheit der hohm Wohlthaterin; keine geräuschvolle Reclame verkündet ihr menschenfreundliches Wirken. Möge Liebe und Ver ehrung der Getrösteten ihr werden. Den schönsten Lohn wird sie in ihn« Her^n finden. — Einem im hiesigen Artillerie-Laboratorium beschäftigten Kanonier wurde gestern durch Explosion eine Hand zerschmettert. — Bei dem Baue der militärischen Etablissements, di« auf den Höhen rechts der Elbe, am Prießnitzwald«, errichtet werden, sind jetzt gegen 400 Arbeiter beschäftigt. Da« erste militärische Ge bäude, das sich dort erhebe« wird, soll di« Saserne sein, die den Namen „Arsenal" führen wird. Die gesammten, für militärische Zwecke dienenden Gebäude «erden mit einer wallartigen, 8 Ellen hohen Mauer umgeben, die mit 8 mächtigen Thürmen bewehrt sein wird. Die Mauer selbst soll eine solche Länge erhalten, daß sie zu umschreiten 3 bis 4 Stunden Zeit kostet. Ist der Bau der ganzen Casernopoli» vollendet, so wird ein« Art Festungs-Viereck dominirend tuf Dresden herabschaue« und die Schützen-Easerne, die jetzt schon Dresden beherrscht, erhält den Charakter eines vorgeschobenen Forts. Die Freude Dresdens, die Schanzen los und damit des Festung« Charakters ledig geworden zu sein, dürfte sich als voreilig Herausstellen. — Die Erben des hier verstorbenen als Wohlthäter der Armen rühmlichst bekannten Herrn Charles Souchay aus Manchester, haben das von ihm hinterlassene, 1 Stunde von Coburg gelegene Ritter gut Neuhof nebst Einrichtung für 140,000 Thlr. an ven preußi schen Premierminister, Feldmarschall Graf v. Roon, verkauft. — Gestern Nachmittag gegen l/^6 Uhr brach auf der Sporer gasse ein großes Stück Seitenwand de« Grabens für die Wasserrohr legung zusammen und stürzte auf einen unten beschäftigten Arbeiter, denselben vollständig verschüttend. Nur dem raschen Zugreisen der Arbeiter und der emsigen Arbeit aller zur Hilfe Herbeigeeilten ist es zu danken, daß der Mann nicht erstickt ist. Nach seiner baldigen Befreiung erholte er sich von seinem Schrecken und dem Drucke der auf ihn gelegenen Last an der Luft bald wieder. — Es werden von Seiten der Elbanwohner vielfach Klagen laut, daß der jetzige abnorme kleine Wasscrstand der Elbe nicht ge hörig benützt würde, um die der Uferschifffahrt feindlichen Hemmnisse hinwegzuräumen. Einzelne (von uns theils erwähnte) Steine wären leicht zu beheben — aber man sieht nichts dergleichen. Daß übrigens bei diesem Wasserstand die Schlagring einer Schiffbrücke für ein Loschwitzer Herbstfest nicht gestattet wird, darf der ohnehin auf's Aergste geplagte Schifferstand vom gesunden Urtheil der Wasserbau» behörde wohl erwarten. — Die als eine Fortsetzung der Markgrafcnstraße sich dar stellende Straße soll den Namen „Kursürstenstraße" und die zwei nach der Carlstraße abzrvcigenden Straßen „Tieckstraße" und „Me lanchtonstraße" erhalten. — Am vergangenen Sonnabend Nachmittag ist einem Ge schäftsmann im Poppitz derWandschrank in seinem Perkaussgewölbe erbrochen und daraus die darin gestandene Geldschivinge mit mehr als sechszehn Thalern Inhalt gestohlen morden. N ichträglich ist er mittelt worden, daß um die fragliche Zeit ein bisher unbekannt ge schwarzen Schnurrbart nach einer Gabel fragen sollte, da» Ist der Graveur mit der Uhr. — Der Wlrth de» Gastdos» zu den drei Schwänen ersucht uns um dle Mittbet'ung, daß der gestern erzählte Vorgang be treff» de» protestantilchen Schlosserlehrttngs in seinen zabnPch besuchten Räumen sich abgespielt habe, ohne daß er davon irgend welche Kenntnlß erhielt. — Die wärtembergisch« CommisslonS-Bank Stuttgart der» bffentltcht tm Jnseratentdetlr ihre Semesiral.Bilanz pro l. Juli d. I. Da« Ergebnis derselben Ist ein günstiges zu nennen, da und die Unordnungen, zu Venen er oft «usleg,mg bestätigen, ist die „garanhole" tm ganze el" z»soh frage de» e wirb die Minorität der Permanenz» elagerungvzustandeS tn der nächsten schon mit dem sichert eine Dividende von lOProc. für 1878 ge» tchert erscheint; die Solidität und die Garantien der Bank sind vorzüglich. ES Ist unter den Aktiven genannter Bilanz kein ein ziger zweifelhafter Posten, da fast die Ausstänke der Bank durch Depots von übersteigendem Werthe gedeckt. die übrige» aber durch aus sicher sind. — In Folge fahrlässigen Gebühren» mit Zündhölzem seiten eines 7 jährigen Knaben ist am b. dies. M. Nachmittags in Witt- gcndorf ein großes mit Heu. Stroh und Reisholz angefülltes massives Seitengebäude vom Gute des Herm Rehnisch, während sich Alle« auf dem Felde befand, in Feuer aufgegangen und nieder gebrannt. — In Kalbitz bei Riesa brannten am 6. d. zwei Gebäude nieder; drei Drescherfamilien büßten dadurch ihre Habseligkciten ein. Da« Feuer soll durch einen Knaben veranlaßt worden sein, der wie derum das schon so oft verhängnißvoll gewordene Spiel mit Zünd hölzern getrieben. — Ein in dem K.'schen Confectionsgeschäft in Chemnitz als Directrice fungirendes älteres Fräulein brachte sich am Sonntage bedeutende Schnittwunden am Halse und Handgelenke bei. — O e f ie n t l I cd e G c r I ch t S - S > tz u n g a m 8. A u g u st. Im Ostragcbcge trasen sich eines sct önen Tageö zwei Burger Uedig.niS: Gustav Zettel und Adolf Hein ich Wolf. Zettel trug einen großen Shawl um denHalo. darüber moqultte sich Woli und ließ einige lälsche Redensarten fallen; Zettel gab die selben natürlich retour und ging kann ruktg seiner Wege. Wolf folgte rasch und gab Zettel einen sogenannten „Kunr", dieser aber nicht iaul, holte aus und verabreichte seinem Gegner ein Paar gehörige Watschen. Als »,a» zum Ucbcriabctvkab» kam, hob Woli Steine auf, natürlich um sie seinem ehemalige» Freunde a» den Kops zu werfen. Im Stachen selbst entspann sich daraus ein iiiteressantcr Kampf zwischen den Ucblgaucr Montecchl und Eapweil. Wolf wurde von Zettel auf die Hände gehauen, so das, die Steine wcgpurzelten, Wolf zauste karaui Zettel m'nz ge waltig am Barte, worauf sich Letzterer veranlaßt iah, Elfteren mit einem Stock, den er sich erst borgen mutzte, MvreS zu lehren. Uebrigcns hat eS nicht an Schimpfereien gefehlt und Zettel von Wolf einen H-bock, her eine H—zur grau habe, etnstcckcu müssen. Beiderseits lag Klage vor unv wurde, nachdem das Gerichtöamt Dresden die beiden Angeklagte» irelgesprochen, da sich ihre Beleidigungen compensirten, heute kies dahin abgcän- kert, daß Wol« wegen Beleidigung der Ehefrau des Angeklagte» zu 5 Thlr. Gcldbutze veruriheilt wurde. -- Der Glasermcnler Friedrich August Schmidt in Druden war gegen die eine Zeir lang kaS Amt der Viebmagd aus dem Möschke'schen Gute der sehende Marie Christiane verehelichte Lange deshalb klagbar ge worden, weil sie gegen Dritte erzählt hat. daß die Wirtbschasterin Hulda Lindner und der Verwalter ihm (Schmidt» in Abwesen heit der Herrschaft ein paar Flaschen Wein zugeschleppt hätten. Dies sei eine Lüge; hie Zeugenaussagen stellten sich nun aber so, datz daraufhin kaS Gerichtöamt Dcble» die Lange ireisprach, so crbob S chinldt Einspruch. ES wurde neue Beweioaulnabine deshalb bcich-osse» und da stellte sich beraus, daß allerdings ein Gerücht ! ähnlicher Art im Umlaufe gewesen war. Der beute erkennende 2 Thlr. l Gerichtshof erkannte auf 2 Thlr. Geldstrafe. — An dem Wege bliebener Knabe ans demBerkaufslocal herausgckommen ist, der, als ' von .uauscha nach Sacka hat Herr Rittergutsbesitzer Wilhelm er sich bemerkt gesehen, schleunigst das Weite gesucht hat. ! ^sver mehrere Felder; am einem derselben Mustilten sich nun ... . ! mehrere lunae Kätzchen; da kieie nun dem Felde natürlich etwas — Gestern Vormittag gmg ern aus drei Lagen bestehender i gpcl mitipicltcn, lue junge Saat 'rauökratztcn und andern Unfug Dynamit-Transport, von Meißen kommend, durch unsere Stadl!" ' " und bewegte sich unter polizeilicher Bedeckung weiter, in der Rich tung nach Bautzen. — Zn der Medinger Bierwirthschafl, Ecke der großen Brüder- gaffe und Lophi nstraße, versagte vorgestern Abend plötzlich der zum Heraufpumpen des Bieres aus dem Keller nach dem Büffet dienende Apparat den Dienst, inan eilte deshalb nach dem Keller und fand dort einen unbekannten Man», der die Hähne von dem betreffenden Fasse abgeschraubt, sich aber, ehe er mit dieser seiner Beute das jung, s tlicben, so brannte er seine Flint: gegen dieselben ab. Johann Friedrich Tübncr, welcher aus einem benachbarten Felde ackerte, glaubte nun wabrscheinlich, cö solle ihm an'S Leben gehe», als er den Schuß börte und schimrite gewaltig aus de» Gutöbcri«. Schn.' — — und andere Redensarten entslobe» seinem »'Runde. IDav Nadedurgcr Gerichtöamt verurtoeilte darauf aus Frever'S 'Antrag, welcher von den Aelitzernngcn TUbner'S Kunde erhalten > batte, Letzteren zu 5 Tblr. Geldstrafe. Der heute erkennende ! Gerichtshof veränderte das erste Erkemttnitz und sprach Tübner frei, welcher jedenfalls nur unter den Eindruck dcö Schrecks über i den Schuß jene Worte gesprochen hatte. Weite gesucht, noch an dem Biere gütlich gethan und dabei verspätet ^ "'V?^A^!.?en: Morgen, den l l. September, Vormittags v Uhr Etnspruchsver- hatte. -t^er Mensch wurde mit großer Grnugthuung von den Leuten Handlung in Rügensachen Franz Thomas wider Ferdinand Rodst hier; MX» Uhr in Rügensachen Dlto Lehmanns wider Eduard Grützner hier; 10'-Uhr I» Privatklagsachcii Heinrich Ernst Wag ners wider Amalle Auguste Böhmert in Gittersce; II Uhr wider Johann Klemp und Johann Gottiried Brause hier wegen Beam- tenbeleidiguna. — Oe nentli che Sitzung der Stadtverordne ten. Mittwoch, den 10. September, Abends 0 Uhr: »Bericht hcS VcrwaltungoauSschusics. den Bau einer 8. (Abdrücke; die Verlegung der Hedestelle amTrinitatisklrchhofc betr.; dcd Reci'ts- und VerwaltungSausschusses über die Vcrwerthung derCommuu- gruntitücke am der Brcitestraße; des RechtSauSschusseS das Re- des Restaurateurs ans Tageslicht befördert und dann der Polizei übergeben, die in ihm einen wohlbelannten Kunden erkannt haben soll. .— Am 7. d. fand in Leipzig ein vom Leipziger Zagdrennclnb veranstaltetes Rennen statt, welches unter großer Betheiligung von Seiten des Publicums ohne jeden Unfall abgclaufen ist. Tie Preise bestanden für die einzelnen Rennen in 100, 200, 300 und 400 Mark und außerdem in einem prachtvollen Biertöpschen, einem kunstvollen silbernen Aschenbecher und einem dergl. Cigarrenhalter, einem silbernen Pokal und einem silbernen Tafelaufsatz. ^ NS, Ü.Ä8LZKL Nresa befindliche Gasthof „zum jachstichen vio auf vre Umfaj- des H'lurbuctw ulr 'AntDnstadt-^reoden ln die ümgsmauern durch Schadenfeuer niederqebrannt. i Stadtflur; Bürqerhosl)italc>reiiun§ betr. Gebeime Sitzung. - Ein überaus frecher Diebstahl ist vorgestern Nachmittag - „^Ke r/ H»»g u n Mum^einA schlichen. Wir tagten darin, daß „auch der Staat 2220 Tblr. mehr eingenommen und autzerkcm ein PIuS aus Sportel» von tipp.» Thlr. vorhanden sei." Es hat aber nicht der Sraat, sondern die Stadt 2220 Thlr. an Recepturgobührcn mehr eingenommen. Die iür den Staat erhobenen Steuern haben sich nämlich dergestalt gcmchrt, datz die der Stadt gewahrten Pro- ccnti. tze sich um 222«, Tblr. steigerten. Ebenso hat nicht der Staat, sondern die Stadtkaise die 4000 Thlr. an Sporteln gc nommen. — Glbsttzste in Dresden, O.Scptbr. Mittags: 2" 18" oder I Met. Ecnt. unter o. — Äudwcis: 1' —" unter 0.— Prag —' 4" unter o. — Kollln; 8" unter 0. — Lcilmeritz: 2' —" zum Nächst,ecke eines Bahnwärters in dem vormaligen Brückenein nahmehäuschen an der Marienbrücke auf Altstädter Seite ausgeführt worden. Der Dieb, ein noch junger Mensch, hat in Abwesenheit des Bahnwärters, welcher dieses Häuschen jetzt inne hat, durch einen von ihm mitgebrachten Schlosser die Thüre einer kleinen Stube in jenem Häuschen öffnen lassen und daraus, nachdem er den Schlosser fortgeschickt, mcht allein den gesammten Inhalt eines Kleiderschrankes, sondern auch 14 Thalcr baares Geld, die er in einem Kasten aufbe wahrt gesunden hatte, entwendet. — Es ist taum zu glauben, wie sich manche Menschen „be gaunern" lassen. Der mit ihnen beabsichtigte Schwindel liegt oft gleich von vornherein so auf der Hand, daß ihn ein Blinder sehen könnte, aber trotzdem fallen sie hinein. Ein Maschinenbauer aus Chemnitz befand sich am Sonntag hier auf der Durchreise nach Ber lin. Er hat die Gaunerei von der er hinsichtlich Berlins wahrschein lich aufmerksam zu sein, sich vorgenommen hatte, schon hier kennen gelernt, und hätte ihn ein Berliner Gauner auch feiner bedient, so hat doch ein plumpes Manöver auf ihn seine Wirkung hier auch nicht verfehlt. Der gute Chemnitzer sitzt auf der Annenstraße in einer Restauration beim „Töpfchen" Bier und macht da die Bekanntschaft eines jungen Mannes, der bei einem andern Glas Bier sitzt. Beide unterhielten sich längere Zeit und der Chemnitzer erfährt, daß der Andere ein Graveur ist, der in seiner Profession soweit vorgeschritten, daß es ihm ganz leicht fällt, auch ohne sein gewöhnliches Handwerks zeug Namen rc. auf Metall zu graviren. Zum Beweis erbot er sich, den 'Namen seines „werthen Freundes" sogleich in dem Locale ar.f dessen Uhr einzuschneiden, was dann sehr hübsch auüsehen iverde. Dies leuchtet dem braven Chemnitzer ein — er freut sich aus seinen gravirten Namen, und legt seine Uhr in des Freundes Hand, ahnt auch nichts, als dieser mit der Uhr in der Hand nach der Küche geht um sich — eine zu seinem Vorhaben passende Gabel zu holen. Der Chcmnltzer wartet. Der Graveur kommt nicht. Es muß keine paffende Gabel da gewesen sein, denn er ist weiter gegangen, nur konnte man hinterher nicht erfahren, wo er nun noch immer mit de« EhemnitzerS Uhr die Gabel sucht. Wenn Jemanden ein kleiner, blasser, etwa 23jähriger Mensch mit dunklem Haar und angehenden unter o. Melnick: l' unter o. - Witterungs-Beobachtung am 9. Sept. Nachm. 5 Uhr. Barometerstand: 2, Parts.ZollX>MLinten(aestkrn27P.Z.1l>/üL.>, folglich um — P. Z. l L. gefallen. Das Steigen des Baro meters läßt heitere und trockene, das Fallen trübe und nasse Witterung erwarten. — Thermometer nach Rearnnur: 12 Grad über Null. - Die Schloßthurmfahne zeigte Westwind. — Him mei leicht bewölkt. TageSfttschichle. Deutsche« Reich. Der „TlmcS" zufolge Kat die deutsche Regierung eine Millicn Ps»ud tn Gold aus fällig werdende französische Papiere auö England zu beziehen; iür die Rimessen nach Deutschland würde demnächst mit dem Kaufe von Gold aus cffciicm Markte begonnen und derselbe nach und nach vorge- nommcn werden. Nack der „Voss. Ztg " bätte der Kaiser in Folge eines Im- mediat - Gnadengesuchs der Vorstände der Berliner Droschkcn- Vereinc die aus »Anlaß drr Im »März d. I. ertolgtcn Gewerbe betriebs-Einstellung der hiesigen Droschken-Besitzer festgesetzten Geldstrafen im Geiammtbctrage von beinahe 20,000 Thlrn. im Wege der Gnade niedergeschlagen. Die Statt Benshclm In Dessen ist von einer heftigen FcucrS- brunst betroffen worden. 28 Häuser und eine große »Anzahl v Scheunen »uh Stallungen sind zerstört worden. Frankreich. Eine merkwürdige Verordnung, durch welche der Präicct der Ost-Pprenäen den Tanz „La Farandolc" verbot, lautet iolgcnter Maßen: „In »Anbetracht, daß der „Farandolc" genannte Tanz von einem Theilr der Bevölkerung des Departe ments der Ost-Phrenäen als revolutionäre Erinnerungen bcrvor- ruiend betrachtet wled; i» Anbetracht, datz die Heftigkeit dlescS > Tanzrö selbst, die Gesänge, mit denen man ihn meistens begleitet. ment verboten". Dem „Rappel commissi»» die Fr,, St»l>nä abermals zur Sprache bringen) Schwel,. Am 4. September haben dle Echerten Rossel und David die Schätzung der Juwelen und Kleinodien de» Herzog» von Braunschwetg in Genf begonnen. Sie baben 8'/-, Stunde gearbeitet und hoffe», bei gleicher Arbeit in vier Tagen dieselbe zu vollende». Die gestern geschätzte» Kleinodien sinv in einer Art wattirten Scheide aufbcwabrt, welche sich aus- und abrollt, und in derselben nach der Neide Broschen, Knöpfe. Ringe re. geordnet. Der kostbarste Diamant, der sich fand, wurde auf ilo.ooo Fr. geschätzt, einer auf 20.000 Fr. Eine große Anzahl überstieg nicht de» Werth von 1000 Fr. Der Mehrzahl nach sinh eö gelbgesärbte Cap-Diamanten. Ein Paar Epauletten und eine Hut-Vordure würde» von unschätzbare», Werthe sein, wenn die Diamanten daran von relncm Wasser wären. Auch ein schwar zer Diamant, welcher aber mcvr i» eln Museum als zum Schmucke paßt, wlilke hoch geschätzt. ErwäbiwuSwerkh Ist auch eine etwa 8 Centimeter hohe Statuette von Rubinen, nur sind die Steine nicht vollständig rein. Italien. Das Ende deö Brkgantenhauptmann» Memzi bat ganz Italien In Aufregung gesetzt. Der König sandte als Be lohnung für dessen Einfang dem Präfecten von Abellino, Herrn CasaiiS, die Comthur-Jiistgnicn dcö St. Mauritius unb LazaruS- Ordenö, doch war CasaliS so aufrichtig, das Hauptberbicnst der Vernicbtung der gefährlichen Bande dem Herrn Fcllce Eatone, Provlnzlalrath deö Dlstrlctö Frigcnto, zuzucrkemien. Diesem Herrn Eatone gelang cS, eine» verschmitzten Menschen, Namens Filippo Eicilia aus Sturno, für eine große Geldsumme zu ge winnen, der sich mit Manzi in Verkehr setzte und diesen kabln brachte, mit 8 Gefährte» die Vorbereitungen zu einem Uederiatt des reichen Gutsbesitzers und Abgeordneten Grella zu treffen. Eicilia vrrrictb AUcS dem Präfecten, weicher dann mit dem Chel der Carabtnleri und »Andern die nöthigen Vorkehrungen zur Ver nichtung der Bande, die i» einem Casino versteckt war. traf. Von zwei Geiseln aue Sturno, Luigi Maec»a und Michele Stanco, Verwandten Cicilia'S, welche Manzi auö »Vorsicht und Mißtrauen sieb von Eicilia hatte geben lassen, kam der eine um'S Leben, während der andere verwundet wurde. »Manzi versuchte sich selbst zu töttc», nachdem jede Hoffnung, zu entkomme», verschwunden war; der Schuß versagte jedoch. Der eine Carabinlcre stel von "Nanzi s Hand, der sich mit seinen Gciioffc» voll Wuth vcrthel- digte. »Von den drei Brigante», welche lebend in die Hände der r ruppe» fielen, ist der eine der »Bruder Manzi'S, welcher mehr einem »Affen, alS einem Menschen gleiche» soll. Die beiden an dern sind auö Montclla und Chicti. Tapfer» Antheilan dem Kampfe »ahme» auch zwcl Söhne dev Herr» Eatone. Auf dem Leichnam Manzi'S sauten sich viele Heiligenbilder, Ablässe, Reliciulen (be- glaubigt von der i^aora pvvitenriaria, in Roms. Der Brigant auS Montella. befragt, warum er sich dem Brigantenleben in die »Arme gewonen, antwortete: >a esrno no.ttra ötatta per la odinmon. was so viel heißt wie: wir sind geboren, um ein solches Ende zu nehmen. Manzi, der sich durch die kühnsten, abenteuerlichste»' Thatcn einen »Namen erworben allgemein bekannt sind die Ent führungen deö jungen Schweizers Weimer mit dessen Lehrer au« Salerno, des Engländers MoenS und deö Herrn Maucusi — wird in den Brlgantkii-Annalen der »eapolitanlsche» Provinzen svrtlcbcn, wie Fra Diabolo, »Passatore Gaoparini, und ohne Zwei fel Nachfolger finden. Spanien. Eastelar wurde, als er mit den neuen Ministern ln den Saal der Eortes elntrat, beifällig begrüßt und erklärte, er rerräsentlrc zwar die Föderatlvrepublik, über »All ' ' ' die Eliihcit dcö Landes. Eastelar grami», spricht sich gegen die 3 terstützung aller Liberalen gegen Erccutipgewalt will zur Wiederherstellung der DIsclplIn In der »Armee die Krlegsartikcl aus daö Strengste, aber ohne Grausam keit anwendeii, zählt die übrigen von Ibm angestrebten Reformen aui und betont, daß Europa die spanbchc Republik nur ancrkeii. uen werde, wenn dieselbe den Gesetzen Gehorsam verschaffe» könne. England. Interessant sind die Angaben, welche der Ehcf der Londoner Polizei. Oberst Henderson, in seinem statistischen Jahresbericht über daö Wachöthum der Metropole macht. Dar aus crgievt sich, daß in den Iabrcn 1802—1870 die bebaute Fläche im Durchschiiltt jährlich um 08'/« AcrcS <1 Acre---40,c? Ar) zu nahm, I87i» fiel der Zuwachs aui 42, 1801 aus 8« und 1872 endlich auf 20 »Acres. Die auffällige Abnahme im Wachsthum wird tbeilweise der Eonciirreiiz größerer Provinzialstädte, tbeilweisc der »Auswanderung - die von Jahr zu Jahr merklich zunimmt theilwclse endlich dem Umstande zugeschrleb schält von London emanclpirt. »Allem stehe aber stclar entwickelt daö Regierungöpro- : Demagogie aus und fordert die wi egen die Carlisien. Der Chef der eben, daß sich daö Gc- Fenilleton. Z Der Personalbestand des Residenz-TheaterS unter Direktion lllmeistcr: Herr Drache. Operette n- Soubrettcn: FrlS. Josephine Pagap, '.Hagedorn. Anstands kamen und sängertnnen und Krause, Körnig, Schulz,Hagedorn. Anstanbsdamen und Salonrollen: Frau vr. Elara Müller, Frl. Silvia Brand. Liebhaberinnen: Frls. Eppner. Schletterer, Gutperl, WiS- thaler I., Plath, v. Walbmann, Jackwitz. Rott, Hartwig, Kutter vonBretnlsteln, Hildegard Uhl, v. ZychlinSka. Mütter und A » stantSdamen. Fr. Laiidmann-Lutwtg, Frl. Habich. Ko mische Alte: Fr. WeckeS. Väter und Charakter rollen: Herren S teste», Hütter, Temme. Gesetzte Salon- und Charakterrollen: 1)r. Hugo Müller. Liebhaber und Bonvivants: Herren Bauer, »Maximilian, Schenk. Ka- veiburg, Groth, Worlitzsch. Komiker und Operetten sänger: Herren »Alexander, Karl Engelbert, Bachmann, Rap pold. Außerdem sind i^ie kleineren Rollen zahlreich besetzt; auch ein beträchtliebcr Chor und eine große Kapelle ist cngagirt. -h In letzter Zeit verkehrte der frühere Director deS Herml- niathcarerö, Herr Baumgart, mehrfach in Blascwitz, um, wie man uno mittbcilt, über den crcrit. »Ankauf eines dortigen Landcom- plereS beim »Bahnho'e zu verhandeln, auf dem man ein großes »Bolköthcater im Stvlc Kroll'ö zu Berlin, zu erdaucn gedenken soll. Z Mit Freitag »Nachmittag landen die Sitzungen der Dc- legirten - Versaminlung deö MusikcrVerbanbes ihren »Abschluß. Das PcnsionSstatut, dessen wir in unserer letz ten »Notiz gedachten, ist zu Ende bcratben worden und darf m seiner nimmchxigcn Form von den »Musikern alö ei» Institut begrüßt werde», von welchem iür sie und ihre Kinder und Kin- teskinter woblthätigsic Unterstützung erwartet werden kann. Die Berathung war iür die Delegieren ein schweres Stück Ar beit, da man gerate dem Musikcrttande gegenüber den verschie densten cinschlagcnden »Verhältnissen Rechnung tragen mußt.. Die Höhe der »Pension, bie durch eine monatliche Steuer von >1» Ngr. nach 10 Jahren erworben wird, konnte noch nicht stritt werden, doch soll sie voraussichtlich nicht unter IM Thlr. be tragen. Ein höherer Steucrbetrag gicbt auch höhere Pension und stirbt ein Mitglied ehe eS pensionoberechtta» war, so erhalterr die Hinteitassenen einen Tbcil der eingezahltcn Ltcuerbeträgr zurück. Dem ganze» Statut liegt ein humaner, collcgialischer Sinn zu Grunde, der überall gewahrt worden ist. Hinsichtlich der Altersbethciltgimg ist eine Prärlusivfrist von einem Iah' iestgestellt worden, innerhalb deren Icker »Musiker, gleichviel wel chen Alters, der Pcnsionskasse beilreten kann, während nach Ab lauf dieser Zeit, Musiker die über 80 Jahre alt sind, nicht mehr aiisgeiiommcn werken. Der hiesige Lvcal-Vcrcin hatte eS sich angelegen sein lassen, nach den Sitzungen den Dclcgirten Erhol ung und Zerstreuung zu bieten. Ei» fröhliches Festm hl in Wobllcbc'S Etablissement, an welchem viele bicslge Musiker und Musikfreunde Tbcil nahmen, beschloß am Freitag die zweite Dclegitten-Versanttiiluiig deS »Allgemeinen Deutschen Musiker »Verbandes. ) »Man Geilt »nö von verläßlicher Seite mit: daß die Wagner» nahestehenden Kreise durch kesse» Memorandm» (von uns vorgestern mitgetheilti in eine gelinde Aufregung versetzt worden sind. »B. agncr bar, zum io und so vielten Male, das Un berechenbarste getban, ist lediglich einer persönlichen Verstimmung aeiolgt, ohne Freunde oder Sachverständige zu fragen. I», sel ben »Augenblick >vo er „die »Nation" beschuldigt, ibn nicht aus giebig unterstützt zu tz-wen. weshalb er an ein - oiklicn-Unter,
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