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Dresdner Nachrichten : 20.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188504206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-04
- Tag 1885-04-20
-
Monat
1885-04
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.04.1885
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»r. >K> habitueller Fehler oder nur eine leidige Angeip-Lnung kec. Vrl leicht störte nur dttsmal diese Erickcninng. weil dis jll»ge Dame durch Aufregung beängstigt >var. Wirre es aber Folge von Eng brüstigkeit oder ichivacher Brust, so mutzte »ran zunächst Schonung dringend aneinpiehlen. Dieser erste theatralische Versuch gab eine» Beweis von grober Intelligenz. »heimischer und darstellerische» Be gabung. auch van seltner Austelligkei», nach lvelchein ma»i viel, sehr viel hasse» kann. TaS Pubiikuu» rrnuinterte die interessante Am säuaerin durch wärmste» ApplanS und dreiiiiglige» Hervorruf. A»s- zeichiiuilgen. die hoffentlich nur als Aiisponiungen. nicht zur Detbst- täuichuug dienen werden. Die Ausführung in» Urbrigen war genau so vorzüglich, wie vor einige» Monate», alS eine andere innge Schauipieicrin als Jolauthe Beisall erntete. — DaS reizende und niunlere iieucinslndirte Luttspiel »Die Liebe i»i Eckhanse" von A. Coömär schloß den Abend in aiiacnelnnster Weile ad. In dem incist sehr präzisen Enicinble bewährte» »ch Herr Bauer «Assessor Lcllriugi, welcher de» Humor eines eiscrsüchtig Berlicbten lebendig demonstrirte, Herr sliichclsen (Dr. Maithal). ein flotter Kölner Bon- vivanh Frl. TnÜiiiger als kvboldartige, neckische Jenny Tcllring. Art. Diaeono (Pantine), Herr ürdimrnu als drolliger Kviumerzien- rath und Frau Wolfs als noch drolligere Haushälterin Dorothea durchaus lobenSwerth. B- Send erlich. O Die Münchener Gäste im Residenztheater brachten am Sonnabend eine Novität „Der ÄeigeninachervvnMittcnwald", ein Polksslück mit Gesang von Ludwig Gangboter und Hans Neuert. DaS Stück — cs behandelt eine Liebeslragödie i»> bäurischen Hoch land — ist in seiner Schlichtheit von ergre>ie»der Wirkung und ianv den wärmsten Beifall. Wir haben demselben bereits nach iemer eislen Ausführung in München eine eingehende Besprechung zu Lheil werden lassen, doch werden wir morgen »och einmal aus dasselbe znrückkvnuneir. Drch-.u, Wittrr»»,,», »o» IS. April lv,r»«r»er n»<1> Oiikor riüio», w.iiriir. Nr. l> Min»,« 12 n»r: 762 Mm.. L,lt,ir,«,i. r«-r»«»u>rir»ir»»i> »0« «tr»«««r. Ikiop-rolur: höchst»: W Grad Ljurmr, «icdrigfte: 1 Gra« Wärmr. - HrUrr. lUord.Lst-WIud. Stammtisch istud.) Bliigcrmeister vielen ihrer Zwei; mrn, Geancr ist Lrui»p»e«nneim»er unv «ah» Lrmnpt .Nenn Ich habe Drinnvs Al und Unter. Da ich doch mit beide» Trümpfen meuus Partner« Tm»>vf übersehen konnte, fordere ich mit dem Unter und spiele da» Alz nach: da nun mein Gegner keinen Stich bekam, sagte er. ich müßte zuerst mit de,» Atz »ordern, welche« ich nicht für Recht -alte. Welch« von m»S Beiden bat Recht?" — Weder »ur Liebe, noch zumFEw, (mit dem Aß in diese« FM) kan» Jemand gezwungen werde». vtteskgsten. Nestler Chemnitz, .l) Darf'ein einer Stadt mit rev. Stadteordming außer inemAmlc »och eine offne RechlSauivattSvraxis betreibend 2) Ist Dippoldiswalde eine Stadt mit. rev. Liädteordnnng? 3- Wie konunt es. dag der dortige Burgernieislcr neven seinel» Amte eine offene rechtsamvallichailttrbe Praxis' betreilu?" — 1) Mit Genehmigung der Gemeindekvllcgien uiid der Staatsbehörde, ja! 2> Za. 3) liehe I). Langj. Ab., Nieder a n. „Wenn kann ich. wenn ich Jemanden Geld gegen ein Pfand geliehen habe u»v kein Geld be- lvmmen kaiin. das Pfand als mein Cigenthnm anschen?" — Sie müssen das Pfand össentiich versteigern lassen. .*» R. >. L. 12. M e i ß e n. „Wenn ist die Chemiiitz-Riciaer Bahn direkt von Nwsa nach Chemnig erössner und dem Verkehr übergeben worden?" — Tie ganze Linie Riesa Chemnitz >st am l. September 1852 erössnel worden. (Die Strecke Rieja-Luniicutz 5 Jahre früher.) französische Zuschrift. „Erlauben Sie mir. Ihnen zu sagen, das; ich auS <ean Zote, Gi>alei»ala iCeiitralamerika) 'lamme und mich gegenwäuig ans dem Koittiiicut aui Reisen be finde. und zwar ganz allein! Wir haben große» Besch in diesem Lande und wir sind reich, sehr reich, mein Herr. Ich bin nicht ab geneigt/ einen Dculichcn von derselben Figur zu heirathen, grob und blond muß er sei», eine Seltenheit. Ich hebe besonders hervor, dag ich jung bin und sehr ünpoiurend. Haben Sie die Güte, mich einem »mgen Mann zu cmp'chle». Antworten Sie mir, wenn ich bitten dar», französisch oder spanisch. Wir trinken ür Zukunft eine vlaiche Madeira zusammen ! Ich werde den, Herrn Schnörke meine» Besuch machen und er wird mich in der Thai sehr liebenswürdig linden." — Gott, dieic Bescheidenheit! Ihre Sache, verehrte Guate- malleserin. kommt nur selbst etwas ivaiiisch vor und ich verzichte gern aus Ihren „mipomrenden" Besuch. Man kennt schon derlei ruwer.... irorenc Rrnomiiuslerci. H r. F r o > ch b a ch. Nicdereinsiedel b. Sebnitz. „Wo er scheint „das P'erd". Organ für die gelammten am daS Pferd be- iigiichen Interessen?" — „DaS Pierd", daS in der VerlagSbuch- liandlnng von C. G. Tbeile, Leipzig und Dresden am l ieden illconats erscheint, kann durch jede Postaustalt und Buchhandlung bezogen werden. AbonnemenkSpreiS vierleljährlich 1 Mark .50 Pi. R. S ch u m a n n, A nnaber g. „Es kam mir kürzlich ein Geschäftscirkular zu Händen, worin es wie üblich hieß: Ich :c., Ihnen mitzutlieilen. daß ich mein, am hiesigen Plage bestehendes re. kommt Gc'chättszweigs: ferner znni Schluss: für das, mir fett einer 'lierhe von Jahren erwiesene Bertram» dankbar, bitte ich rc. Sind nun die Kommas zwischen „mein und am" und „das und mir" ge rechtfertigt?" — Keineswegs: sie zerreiben vielmehr ganz unnütz einen vollständig zusaniineichangendcn Satz. A. W. G., Hohcnstci n. „Bezüglich der Meinung eines kleinen Geschäftsmannes, daß es gut wäre, wenn die Jahrmärkte aufgehoben würden, glaube ich nicht, das? dies die Meinung eines kleinen Geschäftsmannes sei: vielmehr die eines großen. Ans eigener Enahmng kann ich dies bcaründen. 1318, nachdem ich 7 Jahre auswärts von meinem Heiliiakhsort gelernt und in der fremde ge wesen war, wurde ich ui meiner Balcr'Indt Bürger und Meister. Zum Aiisang hatte ich ein väterliches Echtheit von 175 Thaler». Lurch meine Abwesenheit war ich ganz fremd in meinem HcimathS- ort geworden. Ich kaufte mir mr IM Thlr Zuthntcn, sina an. ar beitete und was blieb nur übrig, um meine Arbeit in's Geld z» nM»? Ich bezog die Jahrmärkte, wurde meine Waaren gegen baar los, errang mir Knndichatt und nach 10 Jahren hatte auch ein Laden geschärt und konnte auch so urtheilen über die Markte als der Ein- »ender. Auch was derselbe über Schleuderpreise ansührt, ist nicht inehr Bielmehr sind sehr mt die großen Geichästc die Schleudercr, Auch die Känrer aus den Märkten würden solche nicht gern ent behre». Dem Gesinde ans dem Lande muß ans Grund der Dienst ordnung zu Jahrmärklcn freigegeben werden, um Ihre Bedürfnisse zu decken. Darum alle Sache bat zwei Seiten." — Alles dies trifft -nr heute nicht mehr zu. Das Her; Ihnt Einem weh, wenn man die zum Ialmna'.kt nach Dresden gezogenen kleinen Geschäftsleute über das miserable Geschäft klagen hört, welches nicht einmal die Speien deckt. » E. E .,1) Ist der Besuch einer Bürgerschule dem einer BczirkSichnle vorniziehen, bez. welche Bortheile bietet die echtere den rrinvern und ennpucht das hcdenlcnd höhere Schulgeld dem Ge botenen oder >oll die Bürgerschule nur eine Konzeinon an solche Ettern sein, die ihre Kinder nicht mit Grrthi und Plethi zusammen kommen lassen wollen und »> der Lage sind, dankr ein Oprer zu bringen. 2i In welcher Lwrilc irr ein schwachbciähigics Kind am Beile» aufgehoben ?" — 1) Tic Bortheile, welche die Bürgerschulen den Bezirksschulen gegenüber darbietcn, sind: ai Mehr wvchenlliche Unkcrrichlssttinden in» Allgemeinen, >0 Unterricht im französische»! vom 4. biS mit 8. Schnliatsre, o) geringere Anzahl der Schüler in einer Klasse, äi Zusammensein der Kinder mit solchen aus gebildeten Ständen. Lwtz alledem brauche» sich unbemittelte Eltern nicht z» scheuen, ihre Kinder »n unsere sehr gut organisirten Bczirksschnlen zu schicken: sic mögen nur daraus sehen, daß dieselben nur mit gnt- gezogene» Kindern, deren es auch in den Bczirksschnlen diele gicbt, Umgang »'legen. 2) für schwachbeiähigte Kinder giebt es keine be sonderen Bildungsaiil'talten: aber s»r schwachsinnige giebt es i» Trcsde» besondere Schulklassen; die eine >sl mtt deiL Aezirksschulc am See, die andere mit der 13, Bczirksschule ans der Louisenstraße verbunden. Rekrut i. D. „Bin 20 Jahre alt, folglich militürpslichtig. Da ich gesund und stark bin, habe ich wenig Aussicht auf frc>- wcechilng, möchte aber gern, wenn ich doch -soldat sein muß, zu den blauen Husaren, muß ich mich daher vor der frühjahrs-Mnste- rung melden und bitte wo?" — Wenn Sie gern bei einem der sächsischen Hiiiareiiregimcnter in Groizenhain oder Grimma dienen wollen, so ralhcn mir Ihnen, als Ijährig freiwilliger einziitreten. Sie bedürfen hierzu eines Meldescheines, der beim C>vilvorsjtze»deii der Ersatz-Kommisiion nachzusnchen ist und dessen Ertdrilung von der Einwilligung Ihres Vaters oder Vormundes und von einer r>brigkettl>cheo Bescheinigung, daß Sie sich untadelhnst geführt und durch Eivilverhältiiisse nicht gebunden sind, abhängig gemacht wird. Mit dieiem Scheine melde» Sie sich alsdann in dem Regimen tS- bureau des 8iegii»e»ts, wo sie dienen wollen. Bicrzähria Frei willige der Kavalerie dienen »ur 3 Jahre in der Landwehr und werden im Beurlanbtenverhältiiiß nicht zu Urbunaen herangezogen. Lanaj. Ab.. Zwickau. „Früher wurden in Ihrem g« schätzten Blatte zuweilen GeschüttS-Firmen genannt, die die zu Ci " ' " ' Soblthätigkeitszwecken gesammelten Cigarren - Abschnitte kanslen, Sind dergleichen Firmen noch vorhanden?" — Herr s> Hotel de France, giebt Ihnen hierüber gern Bescheid. m»S Beiden hat mit dem Aß in viel I ungeLeserin. .Hst eS aar so sehr lächerlich, zwei Mark gegen österreichisches Geld m einer Bank zu ivechscln, daß die Lehrlinge i» Lachen und anzügliche Redensarten auSbrcchr» dürfe» und der Herr Kassirrr die Situation für die Kundin »och veinlichcr macht, indem er daS Gewünschte »»st ironischen Redensarten be gleitet?" — Anständig wäre ein solches Gebühren, namentlich einer Dame gegenüber, nicht zu nennen, Vielleicht sahen (hörten) Sie doch etwas zu schwarz, denn die Coulanz unserer Bankgeichäste ist bekannt. .*» 9!. H.. Stndiosu«. Hier völlig fremd, bitte ich mir Rath crtheilen zu wollen. Ich halte mich zwei Jahre liier auf, kann viertel,ährlich 150—200 Mk. zurücklcgcn, wie und wo kann ich es zu meinen, Bortheil am besten anlrgen?" — Hut ad vor solch sparsamem Studiosus. Legen Sie das Geld beim Bankhaus Günther u. Rudolph zur Verzinsung nieder. Bei größter Sicherheit bekommen Sie dort 4 Pro,. Zinsen. A. N. K. „Meine Mutter ließ vergangene Weihnachten ans Veranlassilng des WirtheS ihre L-lnbe neu vorrichten, wobei letzterer äußerte, daß sie fenierhin wohne» bleiben könnte, wenn sic die Kosten ans ihrer Tasche bezahle : dies geschah denn auch. Ohne daß irgend ellvas vorgesallcii ist. hat ihr der Äirth nun die Woh nung zu Oster» gekündigt. Kann nun meine Mutter, ohne daß der Wiuh etwas dagegen ilmn kann, die Neparaturkosten von der Mietye in Abzug bringen r" — DaS kommt Alles auf die anständige Gesinnung des tzanswirtks an. Da» gesprochene Wort verhallt. Deine Mntter hätte eL sich schriftlich geben lasse» sollen. Einkominensteucrzcttcl, Kamcnz. Se it einigen Jahren werden bei uns die Einkomiiicnsleucrzettcl mit einem Ver schluß dein Steuerzahler cingrliändigt, wodurch cs dem austragenden Diener gestattet ist, Einblick i» Irden »eine Bcrhällnissc zu nehmen. Giedk es auch hierüber eine Vvrschrist?" — Gewiß. Beschweren Sie sich dei der Stencr-Einnahnie. »*, Ab.. Olbernhau. „Ein mehrfach vorbestraftes Subjekt hat mich in meinem Gebnrts- und früheren Wohnort der Theil- nahme an einem schweren Berbrcchcn beschuldigt, ohne daß auch nur der scheinbar geringste Verdacht vorlicgt. Ich habe 10 Mk. Vorschuß bei Einreichung der Klage zn erlegen. Beklagter ist mittellos, bekomme ich doch den Vorschuß zurück, wenn die Sache beendet ist?" — Der Vorschuß wird auf die entstehenden Gerichtskvsten verrechnet. Sie erhalte» denselben also auch im Falle einer Vcrurtheiliing des Gegners »übt wieder. «*« F>. Flö l, a. „Wie ist eS denn dies Jahr mit der Pfcrde- verloosuiig: werden die Bierde, welche zur Verloosung bestimmt sind, in c'iiem Stall allein lein oder stehen dieselben wieder unter den anderen, so daß eine Verwechielung leicht möglich ist? Ich spiele immer 8—10 Loose, wen» jedoch die Pferde wieder unter den anderen stehen, so werde ich wie viele Andere von dem Spielen absehcn." —- Tein Nictenpscrd wird schon zu finden sein, verehrter flvher. A b , W aldheim. „Im nahcaelegenen Dorfe Schwcikers- hain begegnete einem hiesigen fleücher das Unglück, daß ihm vor Kurzem ei» Kälbchen echappirte. ES war ihm icboch nicht möglich, dasselbe wieder zu erhaschen und mußte es schließlich nach langem Suchen als Wild erlegt werden. Was lagst Du. lieber Onkel, dazu?" — Das Kälbchen geberdcte sich wahrscheinlich so wild, daß cs für ein Wild aiigciehe» und behandelt wurde. Geharnischter angehender Blaustrumpf. „Wie kommt es, daß, wo in der Jetztzeit io viele Anslrenaungen gemacht werden, um durch Innungen und Schutzzölle Handwerk und Land- wirthschaft zu heben, sich Niemand um den KaufmanilSstand kilinmert, obgleich derielbe doch angrnichenilüh im Sinken begriffen ist. der Stand, der früher die angesehciisle» und gediegensten Bürger lieferte. Viel Schuld an dem Rückgänge sind wohl erstens die vielen Pro- duktcngeschäste. die jeder Kgufmann rechts und links zur Seite hat und zu denen sich die sogenannten kleine» Leute hiiigezogen'.nihlc», nm wo möglich bci einem stets in Bereitschaft gehaltenen „Schälchen Heeßen" sich des früheren Schuhmachers oder Maurers Cvlonial- waaren zweiten Ranges einichwatzen zu lassen. Und zweitens die leidigen Hausirer. Geht da nicht die erste beste Frau, die augen blicklich keine Arbeit oder keine Lust dazu hat, kauft für ein paar Mark ein, nm dann neben Aepfeln und Zwiebeln noch Seile, Streich hölzer, Wichse, Heringe n»v Räuchcrwaaren zu verhandeln, von Hans zu Haus, Alles auS ri»e»i Korbe. Und drittens die Consiim- Vcreine, welche für ihr Geschäft nicht einmal Abgaben zu geben brauchen! Da haben die Eisenbahnbcamtcn, Briefträger u. A. ihre Coninm-Vercine und der KansmannSstaiid kann einstweilen zu Grunde gehen. Wie soll aber gerade Eisenbahn und Post bestehen ohne Knnflciile ? Wer refft, wen» der Kaufmann nicht reist und seine Reifenden in alle Himmelsgegenden sendet? Und was bedeuten die wenigen Privatbriese. die der Briesträgcr täglich austtäat, gegen die Umnassc von Geschäftsbriefen ? Und muß nicht dieser Gelchäitsverkchr von Jahr zn Jahr abnehincn, wen» Büdchen, Hausner und Coninm- Vcreinc so weiter blühen? Und können setzt noch solch ehnvnrdige neue Pattizicrfaniilicn entstehen, nachdem die ivenigcn alten bald ganz eingeichlasen sind? Lieber Onkel Schnörke, ich bitte Sie nun herzlich, gegen die obengenannten Feinde des Kmlfmaiiiisstandcs einmal zu Felde zu ziehe», wofür Sie den Dank und die Anerkennung vieler Geschäftsleute erobern weiden." — Andere Zeiten, andere Ver hältnisse! Ter ansmerksame, gut gebildete Kaufmann muß auch die Augen offen halten ffir die veränderten Anforderungen der Zeit- aenossen, sich neue Erwerbsquellen durch Fleiß und Aufmerksamkeit zu erschließen inchcn. wenn die alte» ;n iehr der Konkurrenz unter- lügen. Jeder Men ich hat das Recht, sich aus solidem Wege seinen LU'cnsiiiiInhalt zu verdienen. Davon versteht allerdings so ein angehendes geharnischtes Blanstrnmpichrn nicht viel, welches vielleicht noch die Beine unter de» Tisch seiner bemittelten Elter» steckt. U. V, Oicha tz. „Sind die Drehscheiben znm Umdrehen der Lokomotiven vorzüglich an den Maschinenhänsern sehr vrakliich oder können auch Bctricvsstönmgen voikommen, und hat man schon Versuche angcstellt. eine praktischere Einrichtung zu treffen? Wenn ,ch. wie dies auch der Fall ist, eine lehr einfache und billige Ein richtung koiistruirl habe, wonach die Lokomotive sehr einfach das Einwendcii selbst machen kann, an wen habe ich mich zu wenden, nm meine Einrichtung zu verwerthen ? Meine Emrichttmg ließe sich in Mügeln b. O'chatz z. B. sehr gut anbmigen und brauchte dann die Lokomotive nicht mehr verkehrt von Mügeln nach Oichatz zu fahren." — Legen Sie nur Ihre „Erfindung" der Eisenbahn-Ver waltung vor, dann wird sich ja gleich zeige», ob Ihre neue Dreh vorrichtung keine verdrehte Idee ist. Uebrigens mit dem verkehrten Fahren der Maschine» von Mügeln nach Oichatz hat es nichts aut sich: dergleichen Tenderlokomotiven laufen vor- wie rückwärts gleich schnell und sicher. »*» Lausitzer am Wattenbcrge. „Ich bin Garron und darnileidend. alle Reizte können mir nicht Helsen und ist das einzige Hausmittel „Mehlsiippe" mir in vieler Beziehung das förder- lichile. Ich kann (bez. will) dieselbe aber nur sehr .umständlich be kommen und bitte, wenn irgend möglich, mir einen Ersatz für die Suppe zu nennen. Es muß also etwa- sein, das- schleimig und nahrhaft ist und demgemäß dem Darm zuträglich und obendrein in meiner Junggesellemvirthichatt leicht oder gar nicht zu bereiten ist. Aliv bitte, lieber Schnörke, bieten Sie Ihren frciindschasllichen Ein- flnß auf bei ntlen Apotheken!, Acrztcn rc.. um ein Ersatzmittel aus findig zu machen und mich vor Hvpochoiideric zu bewahren. zu nrelcher üb aus bestem Wege bin, itei» ich überlianpt ei» Pechvogel bin." — Milch ist nicht nur der beste Ersatz sür MrhIslippe, sondern auch für einen Garcon »ngrinein bcanem anzuichasfen. Das Er wärmen der Milch werde» Sic doch allein vornehmen können? Uebrigens scheinen Sie Umstandsrath erster Klasse zu sein. Mehl- ^ .«.Phlisnia Regeln des gesellst Neq»l» Isolde M.> mit ljennan'cn .-instand««, iunae Mädchen (,!^. Hräuleln Isolde s) oder mll anzureden? Wir meinen, daß lere ftattziifinden habe, daß Erster« da- «n,verhe>ra»hcter (»ntüilich auch verheircitbel ge- mden Familie M. nahe befreundeter Frauen, glieder einer Familie, selbst der tan,- und gesell- öl,.,«, dann, ivenn zwischen den beiden Familien daS " Wo es sich nickt. Distinktion bandelt, .fache «Fräulein^ zu gebrauchen, während wir e- für ganz unpassend halten, den Rang deS Vater« mich aus die Tochter Mitwirken zu lassen (z. B. „Fräulein Kantor I".) Tbeilen Sie diese unsere Ansichten?" — Wenn wir ganz streng nach Eti- qnette gehen wollen, darf eine fremde junge Dame auch nicht nur -Fräulein" angerufen werden. Der Familienname ist unbedingt hmznzumge». wenn man ihn kennt. Wie oft werden Backmchchcn, sn Klo«, al« Fräulein Leuchen, Miiuhsn, Lrtnchrn voraejtellt: In teresse zur Erkundigung liegt nicht vor. man forscht nicht, wie die Eltern heißen und redet dir Mädchen einfach nnt de» Vornamen an. DaS ist entschieden kein Majestät-Verbrechen. Hier wenigsten« nicht, vielleicht denkt man in Marienbsrg anders. Der Titel de« VaterS ist keinesfalls aus die Kinder übertragbar, r« klingt schon lächerlich, wem» die Frau sich de» Titel ihre- ManneS anmaßt. »*, R. B.. Steina. .Sehr oft habe ich in verschiedenen Blättern gelesen, daß Dienstboten nach einer 15—20jährigen Dienst zeit bei ein und derselben Herrschaft durch Divlau»e x. ausgezeichnet worden sind. Ist diese Auszeichnung sur Dienstboten allem m'S Leben gerufen worden, oder können auch Bahnarbeiter, die 20—80 Jahre un Eisenbahndienst beschäftigt sind, damit bedacht werden? Solche treue Arbeiter giebt es viele." — Gewiß bestimmen auch Bahnarbcitcr dergleichen Auszeichnungen. Mit der Medaille für Treue in der Arbeit sind schon Viele anSaezeichnet worden. Freilich mit20—30Dienstjahrcll noch nicht; bekommen doch auch Angestellte nach Ljähriger Dienstzeit in der Regel noch keine OrdenSauSzeichnung. Ab. „Dark ei» Mann, welcher sich das Vergehen des 8 175 des RtlchS-Straf-GesetzbuchcS zu Schulde» hat kommen lassen, zun, Gcmeiiideraths-Mitgliede genommen werden? — Eigentlich wohl nicht. Laßt doch die Obcrbehörde entscheiden. Junge Dame. „Schon seit meinen Mädchenjabren bin ich an daS Tragen eines Korscts mit Stahlstäbe» gewöhnt, welche- deni Körper eine feste Stütze giebt und gleichzeitig die Ab weichungen desselben ausglricht (man nennt es „orthopäd. Kostet"), und habe mir seit dem Tode des Orthopäden Naumann, welcher mir stets geholten hat. vergebliche Mühe gegeben, ein derartiges Kostet gemacht zu bekommen. Ich fühle mich ganz unglücklich und kann mich in kein anderes eingewöhiien." — Zufällig sind wir da von unterrichtet, daß diese von Ihnen gewöhmen KostetS aus dem hier seit 1787 Pirnaische Straße 24 besteliendrn Kunde'schen Ge schälte stammen, in dem Naumann lange Zeit thätig war. »*« Oesterreicher. „Im Prospekt der Brunner Bier-Aktien ist der Kvnrs nach Dresdner Usance zu 65 angegeben. Ich bitte, mir gefälligst missen zn lassen, welchem Kours nach Wiener Usance dies gleich kämmt." — ca. 80. »*» A- Z-- Werder. „Lrin xc> krsgk ist nicht, wie Sie cm- gcben, korrumpirtes Englisch, simdcrn gutes Irisch. Die Worte heißen im Englischen „Jrr-Inna kor «vor", also zu Deutsch „Irland sür imincr." Am Morgen jedes St. Patriks-Taaes veranstalten die Söhne der grünen Insel große Prozessionen und bei dieser Ge legenheit kommen dann auch die alte» grünen Fahnen mit der ein-- gcstickteil goldenen Barden-Haste. der Kleeblatt-Umrahmung und deni obigen Wappenspriich wieder z»m Vorschein."—ä.11 right, 8ir! ,*» Nailon. Evmteß. Elvira. ^Einsam sitzen wir Drei, die eine ausgeblütst, die zweite im Aufblühen begriffen und die dritte noch eine Knospe, des Abends zusammen, »venu der Gesang der Mitglieder des Ruderklubs „AlbiS" an unser Ohr dringt. Jede hat ein Weh im Herzen, denn es ist doch zu schrecklich, sich nur nnt dem .Hören begnügen zn müssen und das schöne Lied ..Steh' ich in stiller Mitternacht trägt auch noch dazu bei. uns unsere Einsamkeit fühlbarer zu machen. Die Sehnsucht wird immer stärker, wir wollen uns nicht mehr mit Hören begnügen. sondern möchten einmal die einzelnen Sänger, deren Silbestl mimen man in weiter Ferne hört, von Angesicht iehen, um ein Wort des Lobes zu stammeln. Wir wissen aber wirklich nicht, wie wir es anfangen sollen und bitten Dich daliei nm einen guten Rath." — Euch kann geholfen werden: Stürzt Euch in's Wasser und zieht den Ruderbooten und den singenden Herren als Elb-Nymphe» nach! Dann erklingt wenigstens das Lied, was Euch so melancholisch stimmt, nicht mehr; vielleicht singt einer oder der andere Herr sogar: „Mädel ruck an meine blaue Seite I u. i. w. Eifrige Nachrichtenleserin. „Vor einigen Wochen stand im Briefkasten, daß sich manche nicht bemittelte Familien des Schlitzes wegen doch ein wachsames Hündchen halten würden, wenn die enorme Steuer weniger betrüge. Das ist wohl wahr, wie niancher Hund hat schon Mcmchenlcben gerettet; unser kleiner lehr wachsamer Hund verscheucht schon durchweinen Bell die Strolche vom I 1«» '!( Zer- c keck suppe nnd Hasergrützschlrim kocht inan im Handumdrehen. »*» C. L-, CottoNs. „Wir sind zwei liebenswürdige hübsche sg,r wirch- Landpommcränzcheii »nd suchen jede eine» Mann ; sind sehr wirth- fchastlich erzogen, können ausaezeichcnt kochen, bucken, braten, jede init dem nothigcn kleinen Gelbe und einem Lottericlovs versehen. : Feinschmecker, denen gewöhnlich jederzeit an vorzüg- tagstiich liegt, möchten wir gern glücklich machen. , — icmet Ihr nicht eine Speiseanstalt für Heiratkslustige? Heiralki bann wenigstens aus thigrn Gut situirte Feinschmecker, denen gewöhnlich lichem Mittagsliich liegt, möchten wir Warum errichtet Ihr nicht eine Svr Ihr würdet Euer Geld und Eure Kenntnisse originelle Weise los. , , , - ^ Joseph Kalaner. Bischhcrm b. K ameNt- wort: Dr. Cdniimd Güntz. in Dresden. . . «*» Stammtisch PulSni tz. „Wieviel ist da« Maximal gewicht der Lokomotiven niiscrer Normal- und Sekundärbahnrn? — Die schwerste Lokomotive der säehs. StaatSbnhnen rvieat ohne Wasser uird Kohlen 710Ctr.. ctnc Schinalspurlokoniotive ca. 210 Ctr. «nt- lur. Leider müssen wir ihn wegen Adrette von hier sortgebc», .mr an gute Leute, er ist mit Stcuennarke versehen. Könnte uns der gute Schnörke dazu verhelfen?" — Gute Leute niögen sich bei ibiu melden. Ungenannt. „Von wem ist daS Musikwerk „Der Rose Pilgerfahrt" ? Welches Lied daraus, mit .Klavierbegleitung, würde» Sic emptchlcu und wo kann nian dasselbe bekommen?" — AuS „Ter Rose Pilgerfahrt" von unseren, unvergeblichciiRobrrt Schumann kann man »ehr viel Schönes entnehmen. Borgen Sie sich in der Musikalienhandlung von Ries (Kaufhaus) zunächst den Klavierauszug und prüfen Sie dann selber. «,*» K. L., Berli n. „Könnten Sie mir vielleicht mitthcilen, waS man, wenn man Monteur werde» will, für Schulen zu bemchen hat und wie lange man praktisch lerne» muß?" — Gewerbeschule, Polvtechiiikum, die Schule guter Praxis rc. Unbekannte. „Da ich vorige Woche das Prcis- studentenlicd von Frl. Frida Schanz las. fand ich. baß cs mit dem von mir gedichteten einige Aehnlichkeit hat, ich habe nur rbcr nicht gewagt, mit einzuschicken, was halten Sic davon: „Es blinket der tkurige Rheinwein »n Glase. — er gleichet an Gold dem geschliffnen Topase, — erheitert das Leben, erhebet die Brust — zu herrlicher Liebe, zur Freude und Lust, — darum soll er leben, der Rhein wein lang noch, — stoßt an mit den Gläsern und bringt ihn, ein Hoch. — Er niinint weg den Mißmuth und manch' Leivesleid, — verschönt uns das Leben, macht willig die Maid. — wie blitzt da ihr Auge, wie lacht da ihr Mund, — wir küssen ihn stürmisch, sind doppelk gesund. — Darum soll er leben, der Rheinwein lang noch, — stoßt an mit den Gläsern und bringt ihm ein Hoch. — Und schlürft man ihn später als rcttcrer Mann. — treibt weg er die Sorgen, facht de» Muth ivieder an, — er. hilft über manches . würtniß hinweg. — versöhnt daS Weibchen, inan wird wieder — Darum soll er leben, der Rheinwein lang noch, — stoßt an mit den Gläsern »nd bringt ihm ein Hoch!" — f — Sie sind allzu gütig, uns »och femcrc Genieblitzc appliciren zu wollen, aber cs genügt schon jetzt. Bis jetzt sind wir ..lang' noch" nicht in der Lage, ein „Hoch" der Begeisterung aus Sie und Ihre Weinsäure- Poesie auSzubrinaen. »*, G. Voigt. „Ich bin Wsttwer, stehe in den 60er Jahren und bin kränklich. Ich besitze, da meine Frau seit 1'/» Jahren erst gestorben ist, eine vollständig gut eingerichtete Wirthschast und Ersparnisse. Ich sehe mich daher genöthjgt, mein Haus in Ordnung zu bringen und einen letzten Willen oder Testament zu errichten im Falle eines schnellen nnd plötzlichen Todes. Da ich nun nur noch eine leibliche Schweiler, und Kinder einer verstorbenen Schwester, sowie einige nahestehende Personen meiner scl. Frau zu bedenken habe, so dachte ich mir, dasselbe so abzufassen, daß ich in demselben einem ieden die bestimmten Erbtheile mit den dazu gehörigen Be stimmungen sür jede» einzelne» Erben aussetze, dasselbe von einige» Zrngen unterschreiben lasse, worunter einer die Ausführungen der Bestimmungen leiten soll, »nd so dasselbe (das Testament nämlich) meine» übrige» Papn-ren, Wcrthdokumenten u. s. w. im Falle eines schnellen TodeS, bettüacn kann. Hat dasselbe nun infolge eines schnell cintrctendkn Falles Giltigkeit, oder m»ß dasselbe von einem tzldvokaten anSgearbcitet und vom Gericht rekoanoSzirt und gericht lich nirdcrgelcgt werden?" — Man kann außergerichtlich vor 5 Zeugen ein Testament errichten. ES empfiehlt sich aber immer, vaS Testament von einem RrchtSanwalt anssetzcn zu lasten und dann den, Gericht zu überreichen. Die Kosten können bei so einer wichtigen Rechtshandlung keine Rolle spielen. Hein. Reinhard. Gorbitz. Antwort: Wende»« Sie sich an einen Rechtsanwalt in Hannover. «- B- an Rechtsanwälte Dr. Garte, oder v. Hartman». E-G„ Sautlitz b. Starrbacb. „Antwort: Ohne genauere Kenntniß und Prlstiing der Verhältnisse ist hierein weiterer Schritt zur Hilfe »minöglich.
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