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SV. Jahrgang. AL 44. Donnerstag. 26. Januar 1822. Gegründet 1836 In Dr«»d«n und Vororten bei täglich »welmaliner Julragun, mnnalttch >«,- M., " "" ^ det lilgllch tweimaUgem verlor monatlich D«r>ta»1chrM! »achrtchton «raa»*». gernIprecher.Samnrelnnmmer SV Sch. »ur lür vocht,»IorLch«: 20011 Bezugs-Gebühr°^dL "° ,. 4>l» »Inlpalllo» Z7 mm drei!» t>—M. vul l?amIN«nan»»Ii,»n. 4tn»ela«n unter vlnioiclpn-plirglsg Slellen- u. Wohnunaomort»!, l l»allt,e An. u. verkitus» rs vor,»g!>,litt" laut ""ur-lU"" Toris. Auowarlig« Äusiriige gegen Vorausbezahiung. äinzelnuminer 7V PI. SchrMettung und Vanntnetchlttsloll. »tortenllroli« 2S/-1V. vnlch u. vertag von rpsch L, velcherdl ln DreadM. PoHIchech-ltonl» 10SS Dreedei«. Nachdruck nur mit deutlicher SueUenangod» (.Dresdner v-chr.") ,ul!»I>,. — Unverlangt, SchrillMick« werde» nicht aulbewadrt. ^rsu1su8sts11un§sn ^inrslmüds! «» »»." »>7 k(»nivn2«n Ksmsnrsr-n-, L t SlraSa ^ StrslZo L l 1°»i.pt«or> 22SS^ SlraSa W1^«a»nt»>,nl. v j^OI^IIS Dsrgmann» Latin pasta Mosoctont im §«rb»7au«k» «tt« billigst« U»b»r««II .rtittitlict« Llesck -Weinstuben proper 8lrava ?SxIicti: Kvm8ll6I^"K0!126!^ Oute Klick,« / Outxepflexte Weins / 8per.: „klssckiplatt«". Ende des Eisenbahnerslreiks. Wiederaufnahme der Arbeit Donnerstag früh S Uhr. I» einer am gestrigen Mittwoch nachmittag im Sristallpalast (Dresdens abgehaltencn Eisenbahncr- »rrsammluug haben sich nach stundenlangen Beratungen 3208 Eisenbahner sür die Wiederaufnahme der Arbeit am Donnerstag früh 8 Uhr erklärt; nur 38 Stimmen wünschten Fortsetzung des Streiks. Auch in einer Paraklclvcrsamnlnng im B o l kS n> o h l so a l c morde mit 788 gegen etwa 8V Stimmen beschlossen, den Streik abzubrechcn. Eine abends adgchaltenc Vcrsamm- luag der Belegschaft des Hauptbahn Hofes stimmte de» Beschlüssen der beiden vorgenannten Vcrsamr lnugen »«. Die Eiscnbahnverwaltung gab die Zusage, das, Mah- regelunge» wegen des Streiks nicht stattsindeu sollen. Da in den Dresdner Bcrsammlnngen auch die Vertreter der Eisenbahner von Leipzig. Chemnitz nnd Zwickau anwesend waren, nm nach dem Auösall der Dresdner Abstimmung ihre Kollegen z» instruieren, dürste ein Strelkabbruchb.sch nh auch in diesen Stäben zn er warte» sein. Es wird demnach h nie. Dann rctag, früh b Uhr. der Eisenbahnbetrieb überall in vollem Umsauge wieder ausgenommen werden könne». Die Bezirksleitung Sachsen des Deutschen .EisenbahnerverbandcS teilt uns noch folgendes mit: Der unorganisierte Streik der Dresdner Eisenbahner ist al» beendet anzuschcn. Bon Zwickau traf am Mittwoch abend der Vorsitzende der dortigen Streikleitung ein. Er überzeugte sich davon, das> auch in Zwickau mit Falschmeldungen gearbeitet worden ist. so das? es dort aus Grund dieser Falschmeldungen zur Nieder- Die Grundlage zur Einigung über das S euerkompromisi. Berlin, SS. Jan. Wie das «B. T." aus parlamen tarischen Kreisen erfährt, ist aus der interfraktio nellen Besprechung im Reichstag über da» Stcncr- kompromib, die nachmittags in Anwesenheit des Reichs kanzlers stattsand, eine Grundlage znr Einigung gefuudcu worden. Die Zwangsanleihe soll bis zu einer Milliarde Goldmark gehen nnd niedrig verzinslich sein, wahrschc'nlich auch sofort verzinslich. Die Anleihe soll bis zum 1. Juli durchgcsührt sein und das zweite Drittel des Neichsnotopscrö soll die erste Anzahlung ans die An leihe bilden. Der Reichstagsiitznng, die morgen nachmittag um 3 Uhr beginnt, soll das Ermächtigungsgesetz sür die Ne gierung in diesem Sinne vorgclegt oder wenigstens an- ektindigt werden. Die Zustimmung der sozial demo» ratischcu Fraktion und der Fraktion der Deutschen Bolköpartei steht noch aus. In parla mentarischen Kreisen wird mit Bestimmtheit erwartet, das; beide Fraktionen ihre Zustimmung geben werden. Ncbcr die Einzelheiten des vereinbarten Steucr- kompromisscs wird noch gemeldet: Die Zwangs inke i he soll besonders deshalb niedrig verzinst werden, nm den Anlcihezcichnern die Möglichkeit zu losten, ihrer seits Geld durch Anleihe ausznnehmcn. Die Veranlagung znr Zwaugsanlrihe erfolgt, soweit das möglich ist, auf Grund des BeranlagungsverfahrcuS über das NcichSnot- »pfer. solange die neue Vermögenoocranlagnng noch nicht burchgesührt ist. Bei der Einziehung des zweiten Drittels des ReichsnotopserS soll cs bei der Beschränkung ans »8 Prozent nach der Negiernngövorlage verbleiben. Die Zuschläge zur Vermögens st euer werden ans 288 Pro zent anstatt aus 3VS Prozent festgesetzt. Bei der Vermögens steuer wird der sogenannte mittlere Tarif dnrchgeführt. Die Nachkriegsgewinnsteuer sillt fort. Ncbcr die Wertermittlung bei landwirtschaftlichen Grund stücken nach dem Ertragöwert wird durch die Abstimmung t« Plennm entschieden werden. Schliestlich soll der Reichs kanzler die Erklärung abgebe«, dah »amtliche Slener« gesetzt mit ihre« Tarifen uachgepriist werden solle», »b und inwieweit die Stcuergesetze dem heutigen Geldwert noch entsprechen <W. T. V.I Sngland un» die deutsche Sleuerkrise. London. 24. Jan. Die englische össentl>ck»c Meinung be schäftigt sich lebhaft mit den Schwierigkeiten, die der Negie rung Wirts, in der Stcuersrng« entstanden sind. Man hält hier einen baldigen Kabinettswechscl nicht sür ausgeschlossen. In diesem Zusammenhänge ist eine Auslassung des Berliner Korrespondenten des Lloyd - Ekorg«-Blattes „Tally Chro- nicle" von Interesse. Dieser Korrespondent sagt voraus, dah sehr bald der Abgeordnete Stresemgnn an Stelle Wirt Hs Reichskanzler werden würde. Alsdann werde Stinnes ausschlaggebenden Einfluss ans die deutsch« Negie rung haben. Frankreich werde es aus einen Kampf zwischen Poincars und Stinnes über die Vorherriikiast ans dem europäischen Kontinent ankommen lassen. Die Aussichten aus eine wirtickmitlichc Erholung Europas würden dadurch eine starke Beeinträchtigung eiialncn. lttnited Tel.) Das französische Wiederaufbauprogramm. Paris. 25. Jan. Der neue Minister sür die befreiten Gebiete Reibel hat sich heute vormittag zu Pressever tretern über sein Wtedcraufbauprogramin au», aesprochen. Er versicherte, den Wiederaufbau im Nahmen der finanziellen Möalichkctte» beschleunigen zu legung der Arbeit kam. Der Vertreter erklärte, bah nun- mehr in der am Donnerstag vormittags !49 Uhr in Zwickau stattfindende» Versammlung die Wiederaufnahme der Arbeit beschlossen werden würde. Ter Betriebsdienst soll am Donnerstag mittag voll ausgenommen werden. Damit wird der Zugverkehr sichergcstellt. Die Zwickauer Werkstatt wird im Freitag früh die Arbeit wieder auf- nehmen. In der H ä u p l w e r k st a t t Engelsdors meldeten sich bereits am Mittwoch nachmittags X>3 Uhr etwa 859 Bedienstete zur Arbeit. Der Betriebsdienst hat in Leipzig die Arbeit überhaupt nicht eingestellt. Ans Leipzig erschienen am Mittwoch ebcnsa.is zwei Vertreter in Dresden und erkundeten den tatsächUchen Stand der Lage. Sie haben sich ebenfalls davon überzeugt, dah die Arbeit in der Werkstatt Engelsdors sofort wieder voll aus zunehmen ist nnd werden dafür in einer am Mittwoch abend stattfindcnden Versammlung sorgen. Zum Streikbeschluß der Berliner Eisenbahner. Berlin, 25. Jan. Zu den Nachrichten über die Stellung eines Ultimatums der Berliner Eisenbahnbeamten an die Negierung erfährt die- „B. Z. am Mittag", dah cS sich um den Beschlich von »50 Vertretern der etwa 5»ü0 Mitglieder zählenden Fachgruppe n i ch t t c ch n i s ch c r Etsen- bahnbcamtcr Berlins handelt. Auf Grund dieses Beschlusses wird sich die Vertretung der Berliner Eise" bahnbeamten nunmehr mit dem Beamtenbund inö Einver nehmen setzen. Dieser babntc neue Verhandlungen mit der Negierung bereits an. Eine unmittelbare Streikgcfr.hr be steht demnach sür den Berliner Eisenbahnverkehr nicht. Die Berliner Eisenbahnbeamten baben einen Aktionöansschnh gewählt, der innerhalb fünf Tagen eine befriedigende Er klärung der Negierung herbcliilliren soll. lW. T. B.I wollen. Finanzministcr De Lastenrtc habe bereits die Ge währ gegeben, das» das Wicdcraufbauprrgramm der vor- nngegangenen Negierung durchgeiührt weiden könne. Der Minister rechnet vor allem aus die Unterstützung der privaten Industrie. Er siehe dem Vertrage der Sach- lirsernngen, den sein Vorgänger Loncheur in die Wirklichkeit nmznsetzen begonnen habe, durchaus freund- l t ch g c g e n ü l> e r. Die Abmachungen, die zurzeit noch der Prüfung der cclliierten Negierungen nntcrlicgen, würden die wünschenswerten Vorsichtsmastnahmcil enthalten, um die französische Industrie nicht zu schädigen. lW. T. B.) Die gefährdeten englisch-französischen Beziehungen. London, 25. Jan. Der Pariser Berichterstatter der „Dailn News" weist daraus hin. das, bei Abscudung der französischen Note eine gewisse Besorgnis bemerkbar ge wesen sei. Die Anhänger PvincaröS sähen, dast die k ti n s* iigcn Beziehungen mit Grostbritannicn in Gefahr' ständen. „Dailn-Tclegraph" berichtet, das, Poincarö In struktionen an den französischen Botschafter in London, da gegen keine Note sandte, damit die Verhandlungen mit einer gewissen Elastizität geführt werden könnte». lW. T. B.i In der „Daily-News" schreibt Gcncralmaior Maurice: Nach der Ansicht Frankreichs sei die Sicherheit durch Rüstungen zu erklingen, nach -er Ansicht Englands icdoch durch N ü st u n g s c i n s ch r ä n k » n g c n. Der Pakt, den Frankreich wolle, sei ein Heeres- nnd Flotten- biindnis, das wett bestimmter sei als daS Bündnis, das zwischen den beiden Rationen vor dem Kriege bestand. Der Pakt würde austcröcm zur Wiederherstellung des alten in Verruf geratenen Snstcms des Gleichgewichts der »ctlt- tärischcn Macht in Europa und früher vder später zu neuem Wettrüsten führen. lW. T. B.i Laut „Daily-Telearaph" hinterliest die Aushändigung der vertraulichen britischen Vorschläge an die Türkei, die Briand kurz vor seinem Rücktritte unterbreitet wurden waren, und ihre Veröffentlichung mit den französischen Gegenvorschlägen in Kvnstanttnopel einen peinlichen Eindruck in London. Dies sei kein gutes Vorzeichen für die Verhandlungen, die am l. Februar zwischen den Ministern des Aenstcrcn von Frankreich, Italien und Grost- brttannien beginnen sollten, obgleich natürlich niemand Poincarö die Verantwortung für die Indiskretion zuschiebe, die von der vorigen französischen Negierung be gangen wurde. lW. T. V.i Dr. Simons in Wien. Wien, 25. Jan. Auf Einladung der Soziologischen Ge sellschaft hat heute abend der frühere Reich.wninister des Acustercn Dr. Simons einen Vortrag über das Thema „Internationale !>! c ch t s a n g l e i ch u n g unter be sonderer Berücksichtigung von Deutschland nnd Oesterreich" gehalten. Nach Begrüstung des Vortragenden hieb der Vorsitzende Prvsessor Ludo Hartmann den in der Gesell schaft zum ersten Male als deutscher Gesandter erschienenen Dr. Pseisscr herzlich ivillkvmmen. An den mit lebhaftem Beifall ausgenommencn Vortraa ichlost sich eine Diskussion, in ber der Schöpfer der österreichischen Zlvilprozcswrönung Dr. Franz Klein betonte, bas, die Ncchtsanglclchung nur eine Borstufe der NechtSetnhett sein dürfe, die Ihr Dasein nur in der Re ich Sein heit finden könne, die alle ersehnten. In diesem Sinne iet die Nechtsanglcichung jetzt nicht nur eine Frage des Rechts, sondern des Vvlkeö und somit eine Lebensfrage für Oestcrrcick». lW. T. B.I Auf -em Wege zum Sleuerkompromih? Am Freitag mittag 12 Uhr müssen mit wach der letzten EnM>eidung der Ncparationskommission dem Obersten Rate et» umfassendes Programm über die endgültig« Sanierung der Neichrsinanzen, über Maßnahmen zur Be endigung der Inflation und über ein durchsührbares Neparationsadkvmmcn für 1922 vorlegcn. Bis Freitag müssen wir also Rechnung darüber oblegen, ivas bisher in bezug aus die inneren Finanzen geschehen ist. und sollen wir selbst angeben, wieviel wir an Reparationen Leiste» können. Statt dah nun diese gcivallige Ausgabe durch aus giebige sachliche Beratungen der Volksvertreter und der maßgebenden wirtschaftlichen Faktoren vorbereitet wurde, find wir heute, 24 Stunden vor Absendung des wichtigen Plans, glücklich so weit, dah man von einer Einigungs- grundlage über das Stcuerkompromih sprechen kann, dah die allererste Voran»,etzung sür jeden Ncparationsplan, die Gestattung des neuen und doch io alten Steuerpro- gramms wenigstens die Aussicht auf eine Verwirklichung der Vorlagen erkennen lüht. Fürwahr ein lehrreiches Beispiel, wie der deutsche Parlamentarismus arbeitet. Wie immer, hat sich auch hierbei das alte craurige Schauspiel wiederholt, dah alles bis auf den letzten Augen blick verschoben wird, dah die übliche Regierungs krise daraus entstellt, di« Parteien sich in endlosen Be ratungen verzetteln und letzten Endes umcr dem Druck t-er augcnpvlttiichen Notwendigkeit, von dem drohenden Frisiabiaus diktiert. Beschlüsse sc saht w-rrden. die die aller- einschneidendsten Maßnahmen sür das deutsche Wirt schaftsleben und für das ganze deutsche Volk bedeuten. So war eS, als das Kabinett Wirth als Verlegenheit» Negierung zur Unterwerfung unter das Londoner Diktai geboren wurde, so war es, als es in der ober schlesischen Krise, eigentlich von niemand anher den Sozialisten ge wünscht, aufs neue erstand, und ,o ist cs heute, worin neuer von der Sozialdemokratie mit der Erlassung der Sachwerte geforderter gewaltiger Abcrlah der deutschen Wirtschaft, wenn überhaupt, so doch nur unter grohcn Opscrn der bürgcr- liehen Parteien im letzten Augenblick vermieten werden kann. DaS Mittel zur Durchsetzung der unannehmbaren sozia listischen Forderungen sollte die mysteriöse Zivangs- an leihe bilden, unter der sich eigentlich jede Partei etwas anderes vorstelltc und die darum zunächst als ein gangbarer Weg zn einem Ausgleich zwischen Zentrum und Lozialdcmokraiie. den beiden Trägern der Ncgicrungs- gcwalt angesehen wurde. In den letzten Tagen aber haben die MehrhcltSsozialistcn daS vieldeutige Bild ihrer ZivangIanIethe enthüllt und den überraschten bürgerlichen Parteien die sogenannte ZwangSanlcibe als das gezeigt, was sie nach seiner Ansicht sein sollte: ein neues Gewand für den alten Plan der Erfassung der Sachwerte. Mancherlei Wandlungen hat die sozialistische Forderung seit ihrem Auitanchcn durchgcmacht. der Kern ist derselbe geblieben: die Heranziehung des deutschen Produkbionsver- »tögens znr Reparation, also Schwächuna der deutschen Pro duktionsmöglichkeiten nm einer augenblicklichen Erleichte rung willen. Das wollte der ursprüngliche Plan der Gvtd- hypothck, der den Wirtfchaftsminister Robert Schmidt zum Vater hat und der ?ine 25prozcntlgc hypothekarische Be- tclligcing des Reiches an alle» Sachwerten, d. h an allen industriellen, gewerblichen nnd Handelöiinternehmiingen. am ländlichen und städtischen Grundbesitz vvrsah, das wollten die Linksparteien, als sie den grvsizügiaen Kredilvlau der Industrie in das künstliche Zwanasgcbilde der Kreditgcmcin- schaftcn nach Art der Nnfallvcrsichcrungögcnosicnschastcn hincinzilprciicn suchten, das will endlich jetzt die sozialistische Forderung der Zwangsanleilie, ausdrücklich wieder ans den Hachcnbnrgschen Entwurf der Krcüitaemcinschafccn zurückgreift und damit die Gesamthastnng der Brrufs- gcnosicnschasten sür die Verpflichtungen der einzelnen Be triebe einflihren möchte. Immer dasselbe Ziel. Das N'.lch »oll feste Antcilsansprüche an alle Sachwerte erhalten. Un» da daS Reich mit allen seinen Einnahmen, mit all seinem Besitz für die Erfüllung -er unmöglichen Reparationsver- pflichtungc» hastet, so würde damit bet iraendcincr Zahlnngsversänmnis das deutsche ProduklionSvermögen dem Eingriff der.Entcntrglüubiaer offen stehen. Darüber kommt man nicht hinweg wie man auch die Sache beleuchtet. Der „Vorwärts" hat nunmehr auch oüen Farbe bekannt» indem er schreibt: „Die Sozialdemokratie ist damit einver standen, das, die non ihr geforderte E r s a s I u n g d e r S a ch- werte zunächst in der Form einer ZwgngS- anleihe erfolgt." Der „Vorwärts" gibt damit zu, dah der sozialistische ZmangSanleihc-Vorschlag nichts anderes dar stellt, als die Erfassung der Sachwerte, die bisher von allen bürgerlichen Parteien abgclehnt worden ist. Mag auch di« ganze Form der ZwangSanlcihe den Sozialisten noch nebel haft erschienen sein, so stand das Ziel nach den letzten Erklärungen de« sozialistischen Vertreter in den FraktlonSvcrhandlungcn einwandfrei fest. Zunächst sollte die „Anleihe" aus fünf Jahre völlig unverzinst blei ben und selbst nach Ablauf dieser Frist sollte nicht etwa der ZinS- nnd TtlgungSplan des Hachcnbnrgschen Gesetzent wurfs in Kraft treten, sondern die Industrie sollte die Amortisation selbst überoebmenl San« ««»