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Dresdner Nachrichten : 17.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189604175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-17
-
Monat
1896-04
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.04.1896
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« Dk-nach bf'on!>erem Änm «»»arNae ülustrSae nur »e«n> «oruu«br,c>I>!una. Unklwlilaunam »ebmk» mimnMcki '"»amkflilr tr-iuvnc-ubureaur an. SüeäWlrr io Ls,. LOVUspvaltift-U» vr. U. 41. Jahrgang. ,-^UFN/rs^^ ocilm» vcli.k»c«i-llliki I>o^I»rvta uuci ILSi»5IIvIi In »Hon koinon »»«prümsrtedsaaiwiißc«"» äslürliclis MillvrillvLssor jsLnmtirt äiosjglrrixzsr b'üllung. L»«1v»»I«v miä Br,»«tv-V2xt>»»vt«. x Promptor VorMnät nach ausvltrt«. ZLKl. IIoQ»p«tkvIi«, vrssäsn 5 HUIII». »ÄlttN« Inhabsr. ttanl luelüiLQälMF, LedeüelLtrLLLS 8. ^»ru«L- u m kiüItM^zopp«» von 8 LIK., IlAv«I«eIl8 von 13 M., Icoüevliüte voll >1-. ^lk. rm llvu llSLortirtv« Lugsr, xrs«»tv ^usvalil üm «U»«. M8 'kirol, 86!»Itt88-81r»88v 2!i, nobvn cisin Xönixl. Lvfflo^Z. Nr. 106. MB: Treiben der Reformpartet. Hosnachrichtcn, Leipziger Genossen. Buchdriickereien, Schaufensterwett bewerb. Gerichtsverhandlungen. ..Wallenstcins Tod". lArcitag. 17. April. Po«,««-,. Daß die? agitatorische Thütigkeit der deutschsozialen Reform- Partei im Wesentlichen nur darauf hinanSläust. die Geschäfte der Sozialdemokratie und anderer antinationaler Partekrichtungen zn fördern, ist eine Thatsache, für die es eigentlich einzelner Beweise schon längst nicht mehr bedarf. Aber vielleicht verrichtet man doch ein gute- Werk, wenn man bei der Erwähnung der Vorgänge, mit denen neuerdings die Zimmermann-Liebermann'schc Partei leitung diese Thatsache zu illustriren sucht, zugleich wieder ans die Fälle hinweist, durch die bisher die antinationale und un- patriotische Wirksamkeit der Reformer charakterisirt wird. Denn man darf die Hoffnung nicht aufgeben, daß in Folge eines erdrückenden Beweismaterials Denienigen, die auch heute noch in bester patrio tischer Absicht, ober mit blindem kritiklosem Vertrauen den Häupt lingen dcS radikalen Antisemitismus folgen, endlich doch die Augen ansgehen und in ihnen allmählich die Erkenntntß aufdämmert. daß sie unter der rrformerischen Flagge: „Deutschthum, Chrisienthum und Monarchie" nur den Feinden unserer deutschen Einheit und Machtstellung in die Hände arbeiten. Mehren sich doch schon die Anzeichen, daß der Reichstagsvertreter von Dresden nicht mehr dloS im Reichstage vor leeren Bänken sein kräftiges Organ in Bewegung setzt, und die Zeit scheint näher zu kommen, wo sich Herr Oswald Zimmermann nothgedrungen überzeugen wird, daß es doch wohl besser ist. statt sich vergeblich die Kehle heiser zu schreien, daS beschaulich-schweigsame Dasein zu führen, das sich seine intimeren Freunde, wie Klemm u. A., die überhaupt nie ge sprochen haben, kluger- und vorsichtigerweise von vornherein auf- erlkgt haben. Diesen Prozeß des Niederganges der Reformpartet muß man im nationalen Interesse nach Kräften unterstützen. Zu diesem Zwecke mag hier zunächst an die Hauptvorgänge erinnert werden, durch die in der letzten Zeit die Reformpartei bei Rcichstagswahlen ihren wahren Charakter offenbart hat. Vor einem Jahre fand in Eisenach eine Stichwahl zwischen dem konser vativen Kandidaten des Bundes der Landwirlhe Dr. Nösickc und dem Freisinnigen Casselmann statt. Tie Unterstützung der Reformer l ättc dem Konservativen den Sieg gesichert. Aber den Reformern stand der Vorkämpfer des verjndetcn Freisinns näher als der Ver treter der nationalen und antisemitischen Gesinnung. Erbärmlicher Parteiegoismus, gemischt mit Konkurrenzneid, wie er krasser kaum anderwärts zn finden ist, bestimmte sie zur Wahlcnthaltung. Die erwünschte Folge war die Dahl deS Freisinnigen Casselmann. Ebenso verdankt der Liberale Benoit sein NeichStagSmandat der wirksamen Hilfe der Reformer. Bei der Stichwahl in Kolberg- KöSIin im vergangenen Sommer wurde er gegen den Vertreter des Bundes der Landwirthe, den Landrath v. Gcrlach, gewählt. Tiefer war im ersten Wahlgange seinem Gegner um einige Tausend Stimmen überlegen gewesen. Bei der Stichwahl bildeten das Zünglein an der Wange die Trabanten der Herren Zimmermann, Böcke! und Ahlwardt, die in dem Wahlkreise zum erste» Male aus der Bildslächc erschienen waren, um. wiedasEndergcbniß bewiesen hat. zn bethätigen, daß sic die Parteiintcressen jederzeit über das nationale Wohl stellen. Sie eulliielicii sich bei dem zweiten Wahl- gange nicht blos der Abstimmung, sondern gaben, dem wahl- verwandtschaftlichen Zuge Ihres Herzens folgend, im Bunde mit der Sozialdrmokiotle dem liberale» Kandidaten ihre Stimmen. Vor Allem hat aber derZimmcrmann'schcRadikalismus in unserem engeren Vaterlnnde bewiesen, daß er von der patriotischen Interessengemein schaft. welche bei uns die Konservativen, die Nationalliberalen und den Kammerfortschritt eng miteinander verbindet, unter allen Um ständen nichts wissen will, daß er aus Schritt und Tritt gegen den nationalen, staatserhaltcnden Gedanken sündigt, daß er durch seine unaufhörliche Hetzerei und Wühlerei, die im Wettbewerbe mit den rechtsstehenden Parteien nur noch mit den unlautersten Mitteln zu arbeiten vermag, nichts Anderes als die Vorfrucht der Sozial demokratie ist. Ans der langen Reihe von Vorgängen, die dies belegen, mögen mir die beiden Thatsachen bervorgchobcn werden, daß die Revolutionäre daS Mandat für den Nkichötagswahllreis TrcSden-Land ans de» Händen der Nrformpartci empfangen babcn iiud daß Dresdcn-Friedrichstadt in unserem Landtage lediglich in folge einer von vornherein anssichtsioscn reformcrischen Sondcr- kandidatnr durch einen der wüthendsten Führer der rothcn Inter nationale vertreten wird. Ihr Sündenregister hat die dentffhsoziale Resormvartci soeben um zwei neue Fälle bereichert. Im Rcichstagswnhlkreise OSna- brück-Ibiirg snnd in diesen Tagen eine Neuwahl statt. Ernstlich i» Frage kamen nur der bisherige nativnalliberalc Vertreter Wam- ho's und der Welfe v. Scheele. Die Gefahr, daß der Kreis wiederum an die Welken fallen könnte, denen er bisher nnr zwei mal entrissen werden konnte, war von Anfang an groß, und für leben nationaigesinnten Wähler, der nur das allgemeine vaterlän dische Wohl im Ange hat, war eü nicht zweifelhaft, daß er von vorn herein nnr für den Nationalliberalen gegen den Welfen stimmen dürfe. Aber für Herni v. Liedennann und seinen Anhang war die Welsengesahr gleichgiltig. Sie brachen in den Wahlkreis ein und arbeiteten mit dem Aufgebot aller Kräfte, um dem National- liberalen den Sieg unmöglich zu machen und einem erklärten Gegner der dcutichcn Rcickscinhelt zu einem ReichStagsmandnte zu verhelfen. Das Eigebniß des ersten Mahlganges war folgen des: Ter Nationalliberale Wamhosi erhielt 9671, der Welse l 1,813, der Sozialdemokrat 3240, der Reformer 1966 und der Freisinnige 160 Stimmen, aijo etwa soviel, wie unser Institutsdirektor Schmidt mit seinen Kandidaturen bei den letzten Landtagswahlen ins- gesammt bekommen hat. Die Zurückeroberung des Kreises durch den Welfen ist gesichert, wenn die Reformer nicht bei der Stich wahl für den Nationalliberalen cintreten. Ohne Zaudem müßte das geschehen, wenn in ihnen auch nur ein Fünkchen nationalen Geiste- glimmte, wenn das Wort „deutsch" in ihrem Parteinamen nicht eine freche Lüge darstellen soll. Aber der Gedanke, daß es ihre unabwelsliche Pflicht sei, bei der Stichwahl dem National liberalen die Stimme zu geben, ist ihnen überhaupt nicht gekommen Sie schwanken nur zwischen der direkten und der indirekten Unter stützung deS Welfen. Die Einen wollen den Sieg des Welfen durch Wahlenthaltung sichern, während die Anderen es vorziehen, Arm in Arm mit den Sozialdemokraten und den Freisinnigen für dm ausgesprochenen Feind unserer nationalen Einheit zu kämpfen. DaS reformerische Organ die „Hannov. Post" empfiehlt seinen Parteigenossen. Ihre Stimmen den Welsen zu geben, während die Berliner „StaatSb.-Ztg." für Wahlenthaltung plaidirt. Analog dem antinationolen Verhalten der Reformer bei der Osna- brückcr Wahl ist ihr Vorgehen in dem NeichStagswahlkrcise Ruppin- Templin, wo in Folge des Todes des bisherigen Vertreters, eines Mitgliedes der Richter'schcn Volkspartei, eine Ersatzwahl noth- wendig geworden ist. Von vornherein sicht fest, daß sich dort die endgiitige Enticheidnng nur zwischen einem konservativen und einem freisinnigen Kandidaten vollziehen kann. 1893 fielen im ersten Wahlgange auf den Konservativen 9326 Stimmen, während die Freisinnige Volkspartei 5520. die Sozialdemokratie 3105 und die Freisinnige Vereinigung 1497 Stimmen erzielte. In der Stichwahl unterlag der bisherige konservative Vertreter v. Solbern- Ahlimb mit 9950 gegen 10.152 Stimmen, die auf dm Kandidaten der Freisinnigen Volksparte! sielen. Aber wie in Osnabrück, lautet auch hier die Parole brv RewkMr: Sin Kandidat der OrdmmgS- Parteien darf unter allen Umständen nicht gewählt werden: lieber ein Welse, lieber ein Freisinniger und Jndcngenossc. als ein deutschgesinnicr Mann, der ein Freund des Vaterlandes und der Monarchie nicht blos mit der Zunge ist. Damit die Wahl eines Freisinnigen nur ja nicht gefährdet wird, haben die Reformer eine Völlig aussichislose Sondrrkandidainr anfgcstcllt. Die Tante Voß stattet ihnen dafür mit herahiasscndem Schmunzeln den Dank ad, indem sie schreibt: „Da sich die beiden liberalen Richtungen auf einen gemeinsamen Kandidaten geeinigt haben, kann es ihnen nnr willkommen sein, wenn die Antisemiten ihre eigenen Wege gehen." Der reformerische Generalissimus Herr Oswald Zimmermann hat am Montag in höchsteigener Person den Hilfskandidatrn der Richter'schen Jndenschiitztrnppe einer Versammlung in Nen-Ruppin vorgestellt, die zum weitaus größten Theiic ans Freisinnigen und Sozialdemokraten bestand. Vielleicht wird er dafür zur Belohnung von dem Freisinn und der Sozialdemokratie zum besoldeten Ehren mitglied? ernannt. Dann könnte er in Frieden von seinen Lor beeren ausrnhen, könnte ans seinen ohnehin gefährdeten Direktor- Posten verzichten und brauchte nicht mehr eine „Wonne dcS Leids" aus Heinrich Heine und Sncher-Masoch'schen Romanen zusammcn- zinchreiben. Wer aber in den Reiben der nationalen Parteien bisher noch der Ansicht gewesen ist, daß das Prädikat „slaats- erhaltende Partei" der dcnlichsoziaien Nesormpartci „noch" zu- komme, der wird sich hoffentlich nunmehr eines Besseren belehren lassen. Nach Fürst Vismnrck's Ansicht gehören die von den Reformern unterstützten Welfen, Freisinnigen und Sozialdemo kraten zn den Rcichsteinden: heute würde er, wenn er diese nament lich anfzählen sollte, auch deren Helfershelfer, die Reformer, nicht vergessen und sie den Neichsfeindcn sicherlich zugesellen. halten kann: -geschäftliche Verhältnisse" dagegen ist ein zu nn sicherer Begriff und würde einer schwankenden Auslegung bei Gericht nnterliegrn. Die Wirkung des Gesetzes wird ourch die Fassung der Kommission nicht erhöht, das Gesetz vielmehr ver schlechtert. — Absatz 3. der in der Kommission eingefügt worden ist, macht für unrichtige Angaben in ZritungSinleratcn auch die für den Inhalt der Zeitung verantwortliche Person haftbar, „wenn der Redakteur die Unrichtigkeit der Angaben kannte, oder nicht eine» Verfasser bez. Absender nachweist, der in Deutschland gerichtlich zu fassen ist. — Ein Antrag Vielhaben will diese ganze Bestimm ung streichen. Ein Antrag Roeren will die Worte streichen „oder nicht einen Verfasser nochweist, der ». s. w." Ein vielbeschäftigter Redakteur bez. Verleger sei gar nicht in der Lage, olle Inserate zu prüfen; es sei unmöglich, ihn für deren Richtigkeit in dem Fall, daß der Einsender nicht in Deutschland zu fassen sei. haftbar zu machen. — Abg. Bastermann (nl.) beantragt die Haftbarkeit dcS Redakteurs bez. Verleger auszuschließen, wenn die unrichtigen Angaben im Aufträge eines Dritten in die Druckschrift ausge nommen sind und dieses ans der Art der Bekanntmachung erkenn bar hervoraetreten ist, oder der Einsender nochgewiesen wird. — Geb. Raty Haus stellt fest, daß die Regierung schon in der Kommission gegen die Bestimmung, um, die es sich hier handle einl v. Bötticher: Wenn das Haus Acnischreib- und Acrilsprech-Berichte vom 16. April. röffnet villkvmi Berlin. Reichstag. Präsident v. Buol eröffnet die Sitzung, indem er die Herren zu frischer Arbeit heute willkommen heißt. Ans der Tagesordnung des sehr schwach besetzten Hanfes steht die zweite Lesung des Gesetzentwurfes zur Bekämpfung deS nnlautercn Wettbewerbs. Absatz 1 richtet sich gegen unrichtige Angaben " — --- einen de» intcrcssirlen >cn in öffentlichen Bekanntmachungen oder sonstigen für größeren PersonenlreiS bercchime Mitthcilnnncii und gicbt Icrcssirlen tonlnrrirendcn Gewervctlcibendcn einen Anspruch, gegen den Betreffenden ans Unterlassung der unrichtigen Angaben zn klagen. In der Vorlage waren die betreffenden imnchttgen Angaben begrenzt, aus solche über .Beschaffenheit, Herstellungsart oder Brcisbcmessnng von Waaren, über Bezugsanellen, Besitz von Auszeichnungen und über Anlaß und Zweck des Verkaufs". Die Kommission hatte beschlossen „tiber geschäftliche Verhältnisse, ins besondere über Beschassenhett », s. w." — Abg. Lcnzman» (frcis. Volksp.) beantragt, diese von der Kommission emgefügtc General- bestimmung wieder zu streichen, selbst wenn sie nur zu chiranösen Prozesse» führen würde. - Abg. Singer <Soz.) verlangt gleichfalls Streichung der von der Kommission beschloffcncn generellen Ein schaltung. Er sei kein Gegner des vorliegenden Gesetzes, aber ob seine Freunde demselben -»stimmen würden, das sei doch schließlich von der definitiven Fassung desselben abhängig. — Abg. Baner- mann (nl.): Alle die von der sog. Gcncralbestiminiing der Kommission befürchteten Uebclstände würde» auch mittete», wenn man jene Klausel nicht in das Gesetz aufnrbme: dieselbe sei un entbehrlich. In Civilrrchtsfragcn dieser Art bedürfe cs einer größere» Ausdrbnungssäl,iglest der gcietzlichen Bestimmungen als nn Strafrecht. Auch gegen »»richtige Wcrchangaben n. s. w. be dürfe man dcS Schutzes. — Abg. Nvcre» (Ccntr.s tritt ebenfalls für die Fassung der Kommission ei». Wenn man im Auge behalte, daß es sich hier überlinupt nur um civilrcchtliche Ansprüche handle, so falle das, was Singer von Denunziationen spreche, in sich zusammen. — Staatssekretär v. Bötticher: Der Bnndesrath hat sich für die Ansicht entschieden, daß ein Svezialgcsetz dem Richter spezielle Handhaben bieten müsse. „Beschassenhett, Herstellungsart" n. s w. sind bestimmte Handhaben, an welche der Richter sich nnd die in der Kommission neu in die Vorlage eingefügt worden ist. Widerspruch erhoben habe. — Abg. Dr. Meyer-Halle (sreis. Ver). führt aus. man könne doch z. B. einem Redakteur nicht zu- mnthen, 50 Bierlokale zu durchwandern, um sich von der Qualität der angepriesencn Biere zu überzeugen. (Heiterkeit.) Man dürfe nicht das inserirende Publikum gleichsam unter die Censur des Redakteurs stellen. — Abg. Bassermann (nl.) beantragt einen neuen Absatz dahin: die Verwendung von Namen, welche nach dem Handelsgrbranche zur Benennung gewisser Waaren dienen, ohne deren Herkunft bezeichnen zn sollen. sällt unter vorstehende Be stimmung nicht. — Staatssekretär den Absatz 1. die Generalklausel lasse, so werde anzunehmen da sonst z. Jancr'sche Wurst aus Lauer sei. — Es folgen die Abstimmungen. In 8 1 werden die Worte „geschäftliche Verhältnisse insbesondere" aufrecht erhalten. Absatz 2 wird unverändert angenommen. Ab satz 3 mit der vom Abg. Roeren beantragten Streichung- Schließ lich wird mich der von Bassermann beantragte neue Absatz ange nommen. 8 5 bandelt von den Quantitälsverschleierungen. — Avg Vielhaben beantragt, den Paragraph zn streichen. — Abg. Jakobs- kvtter widerspricht dem. Kein Paragraph der Vorlage entspreche mehr den Wünschen der Belheiligten als gerade dieser. — Unter staatssekretär Rose betont gleichfalls, baß von zahlreichen Betheilig- ten gerade dieser Paragraph als Rückgrat des Gesetzes bettachtet werde, beklagt aber zugleich, daß die Kommission die Hohlmaße in dem Paragraph gestrichen habe. — Abg. Singer billigt dies, denn ein Aichzwang der Bierflaschen würde lediglich das Bier verihener» nnd dadurch dem Sckmapsgenuß Vorschub leisten. — 8 5 wurde unverändert angenommen, ebenso 8 66. — Morgen: Fortsetzung und Genossenschaftsnovelle. Berlin. Der „Relchsanrcigcr" erfährt, die Genehmigung zu der in der Garnisonkirche zu Potsdam beabsichtigten Tranerseier iür den im Duell gefallenen Jrhrn. v. Schräder sei nicht seitens des Kaisers, sondcm seitens des Kommandanten von Potsdam 'tständig nach Lage der bestehenden Bestimmungen versagt worden. — Nachdem durch rechtskräftiges Urthcil des Berliner Landgerichtes gegen die „Wiener Mg. Zig." zweimal binnen Jahresfrist Vcriirtheilungcn ans Grund der 88 4k nnd 42 des Strafgesetzbuches erfolgt sind, ist die fernere Verbreitung dieser Zeitung im Reichsgebiete ans die Dauer von 2 Jahren verboten.-- Dem Reichstage ist die angekündlgtc Interpellation der Konscr vati'vcn wegen des Erlasses im Bnndcsrathc über die Arbeitszeit in Bäckereien eingebracht worden. Sic hat dir Unterstützung fa» aller Konservativen gefunden. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Berathnng des Lehrerbeioldlmasgesetzes fort. Berlin. Senator Dr. Klügmann ist von den Senatoren der drei freien Hansastädtc zum hanseatischen Gesandten am Berliner Hole gewählt worden. — Die Beisetzung des Frhrn. v. Schräder hat heute Mittag ans dem Friedhöfe in Ratzeburg im dortigen Erbbegräbnis; stattgesnnden. Die Betheiligung der Be vvlkcrung war groß, doch fehlte jede offizielle Theilnahmc. Die ehemaligen Krieger gaben drei Salven über das Grab ob. Das Gardekorps hatte ein großes Palmcnarranacmenk.gMittct. — Das Turll zwischen Herrn v. Kotze und dem Sind. v. Schräder findet nicht statt. Nachdem bereits der Termin des Pistolcnzweitainpscc-, der wieder unter sehr schweren Bedingungen stattfindcn sollte, am Freitag Nachmittag anaesctzt war. tst es de» vermittelnden Be »lühnngen der in dieser Angelegenheit tkätig gewesenen Persönlich keiten in letzter Stunde gelungen, den Streit friedlich zn lösen Sind. v. Schräder, der lange vor dem Duell seines Vaters mit v. Kotze dem Letzteren einen beleidigenden Brief geschrieben, hat jetzt die Beleidigung vollständig ziirückgcnominen. — Das „Tage blatt" hört, Ecrcinonienmeistcr v. Kotze werde sich wegen seines TncllS mit Schräder nicht vor dem Mililärgerichte. sondern vor der Strafkammer zn verantworten haben. — Ju Bezug auf das parlamentarische Vorgehen gegen den librrhandnchmenden Duell »nsiia schwebe» augenblicklich noch Erörterungen unter den Parteien des Reichstages: cS steht noch nicht fest, ob man die Form einer Interpellation oder einer Resolution aniiehmen wird. Bremen. Unter dem Namen „Deutsche Dampfschifffahrts- Gesellschaft Nordsee" hat sich mit dem Sitze in Bremen eine Akticn-Gescllschast gebildet. Um Nordcuhamp als Ansgangsvnnk!. benützen zn köniien, ist mit der oldenbliravchcn Regierung ein ru 8 Sj Li ZU ! ö ^ >> > auf 20 Jahre abgeschlossen worden. Dortmund. Die orgnnisirteii Schreiner sind tn einen Ans stand eingetreten. Eine zahlreich besuchte Stteikveriainmlung wurde wegen Tumultes von der Polizei aufgelöst. Karlsruhe^ Der Sonderzlig. mit dem sich der Kaiser nach vcc ^ . :> de dem Jagdschloß Kaltenbrunn zu begeben gedachte, ist abbestellt worben Wegen zu hoben Schnees nn Jagdrevier ist die Mög lichkeit der Abhaltung der geplanten Jagd in Frage gestellt. Wien. Abgeoronetcnyails. Der Ackcrbauininislcr erklärt, angesichts des wachsenden Tcrminipieles in Getreide in Europa müsse etwas geschehen. Die iiicisiilche Erklärung dcS Disfecenz- Kcrlg. Da" spicleS sei lchwi Das erforderliche Eindernchmeii mit den be- thciligtcn Ministerien lei angcbnhnt. Der neue Strasgcsckentwurf behandle die Verleitung zum Börsenspiel als wpezialdelikt. Redner führt weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Börsen spieies an. z» deren Prüfung er Bcrathungen unter Hinzuziehung von «sachverständigen beabsichtige. Was die Bestellung land-
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