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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.09.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260917018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926091701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926091701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-17
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.09.1926
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l Nr. 4Z7 Seile 2 — »Dresdner Nachrichten" — Areslag. 17. September 1821 diesem ..LlammeSstaal" absolut nicht allzu viel gelegen ist. Dr. Held Hai, ,pie gesagt, uns dicke hochpeinlichen Weiter- zcichen hin sofort seine TlaaiSvcreinsachung »ach der ver- waltungSzenkralistüchen Lette hin abgebremst Wie erinnerlich, veröffentlichte schon im April der »Frän kische Kurier" in N'nrnberg eine Zuschrift and AuaSbnrg iiber angcbi ich« L o S l ö i n n g S v e st r e d u n g e n de» Kreise» S ch >v a b e n nnd N e u b u r g von Bayern. ES wurde darin behauptet, ernsthafte WirtschaktSkreise suchten für den Fall eine Volksabstimmung Uber eine» Anschluß an Äüritem- bera herbeizufüliren daß bet der Durchführung der StaatS- vereinsgchnng Augsburg nicht mehr Zitz einer Kretsregirrnng bleiben werde. ivaS tatsächlich ursprünglich von der banrischen Negierung geplant mar Nunmehr veröffentlichten kürzlich die ..Münchner Neuesten Nachrichten" eine Zuschrift aus dem bayrischen Lchivaben mit der Spitzmarke: -Die ..Rangord nung" der bäurischen Kreise." In dieser Inschrift wird davon ansgegangen. daß inan schon in der Lchnlc die banrischen Kreise in der Ordnung lerne das? Lrbwaben ;» allerletzt ge nannt iverde. Die>e Rangordnung habe sich seit langer Zeit überall eingebürgert obwohl sie geographisch unsinnig fei. <^leirl>'.eilig könne man iedoch beobachten, dass vielfach mit dieser formalen Hintansetzung Schwabens auch eine gewisse Minderei»schäNnng von den .Zentralstellen aus Hand in Hand gehe. Die jetzigen leitenden Staatsmänner machten fort gesetzt Minisierreii'en nach der Pfalz, nach Franken »s>v.. von einer umfassenderen Informationsreise nach Lchivaben habe man iedoch noch niemals ctmaS gehört. Juni Schlau heisst eS wörtlich: „ES ist doch ganz selbstverständlich, das; solche Hintansetzung auch bei sachlicher Würdigung und Bebindinng von Fragen den schiverstmiegenden E'inilnsi anSüben muH. E'S ist nur ;n veriv,Indern das; die Schwaben ln ihrer Gut mütigkeit sich so lange diele Zurücksetzung habe» gefalle» lassen: dal? eine fortgesetzte Behandlung als Bauern zweiter oder dritter Klasse auch sonnige Nachwirkungen anSlösen kann, mag nur anaedeiitek werden. Wir müssen daher dringend bitten dah die leitenden Stellen ln München einnial ihre Einstellung gegenüber Lchivaben einer gründlichen Prüfung unterziehen." Derartige Lttmmen war man früher gerade anS dem bäurischen Lchivaben am allerwenigsten gewohnt jedenfalls lies; nch ieststellen. dah sich der Kreis §chii'al>en seit seiner Ein verleibung zu Beginn des vorigen Jahrhunderts dank der geschielten Politik MontgelaS' reibungsloser in daS neueb Königreich eingeglledrrt hat als die fränkischen Lai,bestelle. Politisch hahen die Schwaben in Bayern, obwohl sic rund 8M60U. das ist etwa ein Achtel der Gesamtbevölkerung. anS» mache», keine nennenswerten Schwiertgkctte» gemacht. Leibst- verständlich sind die Beziehungen aller Art zu den Itam»,- verwandte» Alemannen in Württemberg äußerst rege ge blieben. Der Lech bildet auch heute noch in seinem Laus von Lüden nach Norden, wie vor uralten Zeiten, bi« Aren,« zwischen dem Stamm der Bauern und dem Stamm der Schwabe», und wer sich von der Mrundverichicdenheit dieser beiden Stämme überzeugen will, der braucht sich nur einmal tn den vbrrbanrische» Bergen und dann Im Allgäu aufzu- Hallen. Der Kreis Schwaben In Bauern bat sich in allem seine Eigenarten bewahrt, tn der Sprache, in den Gebräuchen und vvr allen Dingen tn der Charaktereigenschaft krincr Menschen, die mit denen des Obcrbayern gar nichts gemein haben. Ausgerechnet in diesen Tagen erscheint nunmehr ein Artikel tn der ..Münchner Zeitung", der von einem Sonder- bertchterstattcr, de» dieses Blatt nach Vorarlberg geschickt Hai. abgesas,» ist. und in dem eine höchst sonderbare. rein bäurische A n s ch l u f> p o l i t i k propagiert wird. I» längere» historischen Rückblicken wird umständlich nach- gewiesen, bas, Vorarlberg zu dem kaiserlichen Oesterreich schon immer i» einer gewissen Opposition gestanden habe: »ach der Revolution schaffte cS sich eine eigene Negierung, nachdem eS früher immer von Innsbruck aus verwaltet/worden war. teilte habe sich der Gegensatz zu Wien in vast gewandelt. Man wolle von dem Wiener ZeiilraliSmns los, da man vvlk- lich mir den anderen österreichischen Ländern nichts gemein habe. Vorarlberg habe eine rein alemannische Bevölkerung, und vor hundert Jahren — in de» Zeiten Napoleons — hätten die Bauern anS dem Durcheinander des Landes eine Einheit gemacht. Dies werde auch von den Vorarlbergern anerkannt. Der Artikel kommt dann »ach vielen historischen Abschweisun- gen zu folgendem Endergebnis: Bei einer gründliche» Neu ordnung der Dinge wolle Vorarlberg mit Wien nichts mehr zu tun haben Man wisse iedoch ganz genau, dast Vorarlberg ui klein ,ei. »m als selbständiges deutsches Land im großen Reiche zu existieren. An, liebsten möchte man mit Baden einen Staat bilden, das ginge aber nicht, well Württemberg und der Bodcnlee dazwischen liegen. An zweiter Stelle stehe in, Oerzen des alemannischen Vorarlbergers Württem erg und an dritter Stelle komme erst Bayern. Da Iedoch Oesterreich überlassen. die Veztehungen zwischen Bayern und Tirol so außerorbenl- sich gut seien, wirke dies stlmmungSmäßig auf den Borari- berger. lo daß er »»geben müsse, das, ein Anschluß an Bayern das Einfachste und Praktischste wäre. Bayern Hab« zudem la einen KreiS Schwaben und Neubnrg mit alemannilchcr Bevölkerung, ko daß eine Verbindung aus diesem Wege nicht »an, unmöglich >u»d auch für Vorarlberg nicht ungangbar wäre. Der Artikel schließt mit der Anregung. Bauern möge bei der geplanten großzügigen Reform keiner SlaatSver. waltunq aus solche SnlwlcklungSmügllchketten einer fernere» ober näheren Zukunft Bedacht nehmen. Eine derartige Anlchlußpolittk auf eigene Kaust, wie sie hier tn einem Münchner Blatt betrieben wtro. muß zum mindesten als recht „originell" bezeichnet werden. Man kann nur den Kopf darüber schütteln, wenn man immer wieder in maßgebende» bäurischen Blättern eine Auffassung vorsindü. als ob zum mindesten bei einer Lösung der Anschlußsragc schon ohne weiteres Tirol zu Bauern gehör«. Nun will der spitzfindige Schreiber deS obenerwähnte» Artikels auch Bor- arlberg auf dem Umwege liber Bayrisch-Schwaben aus ..stainme-staailichen" Gründen für Bauern reklamiere». Am liebsten möchle Bauern ganz Deutsch-Oesterreich an sich allein anschllrßen, wenn nur das böse, unverdauliche Wien »ich, märe. Die Verhältnisse in Vorarlberg scheinen zudem rech, ctnscitia dargestellt und nur den Köpfen einiger weniger entnommen zu sein. Erfreulich ist sedensaNS »nr daS eine, daß die Anschlußbewrgung an die Schweiz kn Vorarlberg ganz z»m Stillstand gekommen Ist. Wenn von bayrischer Teste immer wieder dem Reiche gegenüber betont wird, sein Zen tralismus mache eine positive Anschlnßpoltttk unmöglich, das Reich müsse erst die Länder auch politisch viel mehr aus eigene Beine stellen, che Deutsch-Oesterreich Geschmack an einem Anschlus, an Deutschland finden könne, so muß man um so nachdrücklicher ans diese törichten und schädlichen Versuche einer egoistischen Beeinfkiissung der Anschlußsragc von banri. scher Sette au« Hinweisen. Gegen Ende deS Krieges hat daS banrische Königshaus angefangen, zum Schaden des Reiches aus eigene Faust Annexionen für Nancrn im Elsaß und tn Nordbaden zu fordern. DaS Land Bauern wird hosfenllich keine eigene offizielle Anschlußpolitik betreiben, wenn die Dinge einmal so weit gereist sind wie dies setzt immer wieder von banrischer Seite anS versucht wird, sondern die Regelung dieser gesamtdeutschen Angelegenheit dem Reich« und Deutsch- Italienisch-ruMünischer Freundschastsvertrag. rluler^erchmmg in Nom Rom, Iü. Lept. Mussolini und AvereScn haben im Palazzo Ehigi einen italienisch-rnniänttchen Arbeit«, und FreiindschastSverirag »nierzeichnei. iW, T. B i Rom. 16. Lept. Nach den Blätter» wird der italienisch- ruinäiiische Freundichaftoverlrag noch heule abend veröffent licht iverde». „Laoaro d'Italia" macht daraus annnerksam, daß dieser FreundichafiSvertrag keine Anspielung aus die Rati fikation der Pariser Konvention von lstLÜ bezüglich Besta- rabicn« enthält, weil Italien keinerlei Versprechungen in die ser Hinsicht ans sich nehmen könne. ES scheine iedoch nicht aus- geschlossen, daß. obichvii die genannte Konvention nicht rati fiziert iverde» könne, dennoch in den Anhängen znni Frennd- scinistSvertraa sich Gelegenheit biete. Rnniänie» !» dieser Hin sicht ein gewisses Entgeaenkominen zn beweisen. Bei den Vorbesprechungen zum Pakt seien die beiderseitigen Besuche der Köniae-vaare geregelt worden. Auch die „Trilmna" schreibt, daß die Pariser Konvention bezüglich Bessar a b ienS geändert werden solle, siigt aber hinzu, daß dafür eine Formel gefunden werden solle die dem rumänischen Volke zur Genugtuung gereiche und an der die Angriffe der Gegner ab- prallen werden. Ein Hauptwerk deS neuen Paktes bestehe nach dem Blatt darin, daß Italien durch ist» indirekt in der Kleinen Entente gegenwärtig sei. und daß seine Interessen auf dem Balkan besser gewahrt werden können. lW. T. B.) Trinkspriiche Mussolinis und Aoerescus. Rom. 16. Lept. Bei einem Frühstück zu Ehren Avcreöcus ergriff Mussolini das Wort zur Begrüßung seines Gastes und sagte u. a.: Sie haben sich zum Dolmetscher der Wünsche des rumänischen Volkes gemacht. daS die herzlichen »nd engen Be ziehungen zu unserem Lande immer enger gestalten will. Ich freue mich, Ihnen durch die Unterzeichnung des Zusaminen- arbeiiS- »nd Frenndschastoverlrages den Beweis geliefert zu haben, daß wir ,,, vollkommener Uebereinstiniiiinng mit Ihne» sind durch dieieu Vertrag, der unseren gegenseitigen Gefühlen eine konkrete Form gibt und ihre wirkliche Bedeutung für die internationale Politik bestimmt. Mussolini sprach dann die Gewißheit ans, daß die Zusammenarbeit beider Völker anch in den Beziehungen z» den Nachbarstaaten und sür de» euro päischen Friede» nutzbar sein werden. Avcrcöcn betonte in seiner Antwort, der eben Unter zeichnete Vertrag werde den beide» Völkern sagen, daß sie von nun an wie ein einig Volk Handel» müßten, denn jetzt, da ihre nationale Einheit Tatsache geworden sei und da sie alle ihre Kräfte dem großen Fricdcnswerk und der Wiederherstellung widmen, sei cs logisch und natürlich, daß sie ihre materiellen Iitteresten in derselben Weise durch- dringe wie die politischen. Avereseu fügte hinzu, die Welt brauche in erster Linie Ordnnna und soziale Harmonie. Des wegen seien aller Blicke mit Bewunderung aus das von Italien gegebene Beispiel gerichtet. Der prächtige faschistische Elan deS Duce, der die Vaterlandsliebe belebe, habe dem Lande einen Schwung gegeben, den nichts aushalten könne. Falsche Gerüchle über ein neues Attentat auf Mussolini. Gens, 16. Lept. Gegenüber beute abend in Genf um lausenden Gerüchten über ein angebliches und gelungenes Die Neuglieöerunii -es Neichssinanz- mrnijleriums. Berlin, 16. Lept. Heber die vorläufige Verteilung der Arbeitsgebiete und Zuständigkeiten nach der von Dr. Rein- hold durchgesührten Organisierung im ReichSsinaiizministe- rium wird mitgcteilt: Die getarnte Leitung des Ministe riums untersteht künstig dem Staatssekretär Popitz. Der Minister bestimmt die Politik seines Ministeriums, sür deren Ausführung der Staatssekretär verantwortlich ist. Aus den bisherigen zehn Abteilungen sind süns neue geschossen worden. Die Abteilung 1 ist die HauSkaltSabteilung unter der Leitung deS Ministerialdirektors Dr. L o t h o l z. Im unmittelbar unterstellt ist das neugcichasfene General bureau unter dem Ministerialrat v. Krosiak, das mit der Regelung der allgemeinen Haushaltsangelegenheiten und der Frage des Anleiheschulden- und Kreditwesens, sowie der Subventionspolitik des Reiches mit die wichtigsten Probleme der NcichSverwaltung zu lösen hat. Tie Unterabteilung In unter Ministerialrat Dr. Wachsmann beschäftigt sich mit den einzelnen Haushalten der verschieden»» Ministerien: die Unterabteilung Id unter Ministerialrat Weber mit den Besold ii ngS» und Beamtensachcn. Die Abteilung 2 erhält die Verwaltung der Zölle und Verbrauchsabgaben unter der Leitung des Ministerialdirektors Ernst. Die Abteilung 8 unter Ministerialdirektor Zar den übernimmt die Verwaltung der Besitz- und Verkehr» steuer. R e v o l v e r a t t e ii t a t auf Mussolini ist der Vertreter deS W. T. B. in Gens von der italienischen Delegation zu der Mitteilung ermächtigt, daß sie diese« Gerücht amtlich als völlig auü der Lust gcgrisscn bezeichnet bekommen habe. (WTB.) Der italienisch-französische Gegensatz. Paris, 16. Sept. Die Kundgebungen vor den französischen Kvmnlateii in Italien beherrschen weiterhin die Aufmerksam keit der gesamten Ocfsentlichkcit. Dabei wird aber heute zu einer gewitzen Vorsicht in der Kritik dieser Zwischenfälle er mahnt. Selbst >n den äußersten RcchtSkreisen wird betont, daß deren Regelung am besten auf diplomatischem Wege ge schehe. AndcrscilS wird aber nicht daraus verzichtet. Briand mit den allsfälligsten Vorwürfen zu bedenken und die Rück kehr Potncarös zur Außenpolitik als wünschenswert zu be zeichnen. Die Politik der sanften Hand bringe Frankreich keinen Erfolg. Zu Zeiten Poincaröö sei die Stimme Frank reichs respektiert worden. <T. U.i Verschärfung -er Polemik in Ilalien. Nom, 16. Sept. Die der Regierung nahestehenden Blätter erklären, da die französische Presse in ihrer Polemik gegen die Forderungen Italiens nicht Nachlasse, müßten sie ihrer seits die Polemik wieder ausnchmen. Besondere Entrüstung verursacht die Behauptung deS „Journal deS DöbatS", Frankreich könne unmöglich gewisse Emigranten auS- weiscn, weil vielleicht gerade diese Emiaranten in einigen Jahren in Italien in der Regierung sein würden. Dis „Dribnna" findet in diesen Worten eine HerauSforde- r u n g. DaS Blatt polemisiert auch gegen die englische Links- vrcne. weil sie den sogenannten italienischen Imperialismus gegenüber Frankreich Hervorgckehrt habe. <W. T. B.i Faschistische Polizeispitzel in Paris? Paris, 16. Sept. Die Vereinigung der italienischen Republikaner in Frankreich läßt durch die Presse miitcilc», sie sei verständigt worden, daß faschistische Polizei- bcamte vor zwei Tagen die französische Grenze über schritten und sich in der Mehrzahl nach Paris begeben hätten. ES sei deshalb den Antifaschisten zu empfehlen, Agenten, die sich als Antifaschisten auöaeben und radikale Reden führen, zu mißtrauen. Ein saschistischer Polizcibeamter habe sich einem Italiener gegenüber als Beamter der fran zösischen Polizei ausgegebcn und ihn um Nachrichten und Adressen ersucht. Dies sei der französischen Polizei mit- getcilt worden. Die Italiener, die derartige Besuche erhielten, würden aufgefordeatt, diese falschen französischen Agenten um Vorzeigung ihrer Polizciausweise zu ersuchen. iW. T. B.> Doriäufia keine Deaegnung Vrianft-M issolini. Paris, 16. Sept. Die von einem Morgenblatt auf- gcwvrsene Eventualität einer Zusammenkunft Briands mit Musivlini zur Bereinigung der Atmosphäre zwischen Frank reich und Italien wird in unterrichteten Kreisen als vcr» irüht bezeichnet. Wie der demokratische „Pari» Svir" zu berichten weiß, ist die Anzahl der faschistischen Geheimagenten in den letzten Tagen bedeutend erhöht worden, und zwar haupt sächlich in Paris. Die Agenten seien als Arbeiter verkleidet nach Frankreich geschickt worden, um Zwischenfälle herbci- znsührcn und so die Ausweisung antifaschistischer Elemente zu erreichen. Die Abteilung 4 unter Ministerialdirektor Dorn wird die gemeinsamen Rechtsangelegenheiten bearbeiten. Hier werden sämtliche Rechts- und Pro.zeßangelegenhciten. die bisher in den verschiedensten Abteilungen bearbeitet wurden, behandelt werden, ferner die NeichsentschädigiingS- und RcichsauSgleichsfragen, die Verwaltung der Liegenschaften und der dem Reiche gehörenden Grundstücke. Vor allem ge hören tn diese Abteilung die Regelung des Finanzaus gleichs und die Abgrenzung der finanziellen Aufgaben von Reich. Ländern und Gemeinden. Abteilung 6 unter Ministerialrat Dr. v. Brandt über- nimmt die Fragen deS FrtedenSvertrageS und der Reparationen. Dr. Aeinholo In Frankreich. <D u r ch Funkipruch.» Paris, lg. Sept. Wie die Blätter a»S M c tz berichten, ist dort gestern NeichSfinanzmintster Dr. Rein hold angckom- men. Von Metz auS besuchte er die Schlachtfelder von Verdun. Er soll die Absicht haben, sich demnächst nach Pari» zu begeben. In seiner Umgebung erklärt man, dle Reise trage rein pri vaten Charakter. Die Grotzhandelsziffer. Berlin, 16. Sept. Die auf den Stichtag de» 16. September berechnete Großhandelvindrxziffer de» Statistischen Reichs- amteS ist gegenüber dem 8. September um 6,1 ». H. ans 127,4 gestiegen. Von den Hauptgruppen hat dle Indexziffer der Agrarerzeugnisse um OH v. H. auf 128,6 angezogen, während die Indexziffer der Industrtestosfe um OL v. H. auf 124L nach- gegeben hat. lW. T. v.j . 1 Polen mißachte'dasUrkell desKaagerGerichls Warschau. IS. September. Die Polnische Telegraphen- Agentur verbreitet zum deutsch-polnischen Notenwechsel tn der Angelegenheit der Ehorzower Stick st off werke folgende amtliche Auslassung: Wie bekannt, hat sich seinerzeit die deutsche Gesandtschaft mit einer Note an die polnische Nc- gieruna gewandt, tn der unter Bezugnahme aus daa Urteil des Hanger Gerichtshofes in der Angelegenheit von Chorzow die Forderung präzisiert wird, die Fabriken zurlickzuerstaiten und über die Entschädigung der Gesellschaften Oberschlesische Sttckstosfwerke und Bayrische Stickstoffwerke Unterhand lungen zu führen. DaS polnische Mintstertirm deS Aeuhercn hat am 0. d. M. in einer Antwortnote erklärt, daß die pol- nische Neaierung aus Rücksichten rechtlicher und tatsächlicher Natur der Forderung, dt« Fa'- brtk der Oberschlestschen Stick st osfwrrke zu- rückzuer statten, nicht Genüge leisten kann. Ob gleich die polnische Negierung ihren RechtSstandpunkt, wc>» die zivilrechtliche Ungültigkeit der Eintragung der Gesellschaft „Oberschlesische Stickstofswcrke" als Besitzerin der Fabrik in Ehorzvw in die Grundbücher anbetrisft, vollkommen aufrecht erhält, erklärt sich die polnische Regierung bereit, tn Ver handlungen einzutreten, um die Möglichkeit einer schieds richterlichen Beilegung der Angelegenheit zu prüfen. Was die Ansprüche der Bayrischen Stickstoffwerke anbctrifft, so hat die polnische Negierung schon im Verlaufe deS vor dem Haager Gerichtshöfe geführten Prozesses ihrer Bereit willigkeit Ausdruck gegeben, Unterhandlungen zur Entschä- digung der Gesellschaft anzuknüpfen, ein Standpunkt, der in der Note seine Bestätigung gefunden hat. <WTB.) Sin neues Slickslosfwerk geplant. Warschau, IS. Sept. DaS polnische Kabinett hat vor einigen Tagen beschlossen, eine neue-große Stickstoff- fabriktn der Nähe Warschau« zu errichten. Es seien wegen der Finanzierung des neuen StickstosfwerkeS Verhandlungen mit amerikanischen Banken etngcleitet. Der benötigte Kredit wird tn polnischen RegiernngSkreisen auf 12 btS 14 Millionen Dollar veranschlagt. Bcrmutlich rechnet man also tn pol nischen RegternngSkreisen damit, baß daS Siickstosswcrk Ehorzvw a» die Vorbesitzcrin, die Oberschlestschen Stickstoff- werke A.-G., zurllckgegcben werden wird. Serbische Saranllepakle mtl Oesterreich und Ungarn? Paris, 16. Sept. Der Genfer Berichterstatter des „Journal deS Debats" meldet, baß Verhandlungen zwischen Jugoslawien und Ungarn über gewisse technische Ab kommen im Gange seien, durch die die beiden Länder durch Unterzeichnung eine« Garantiepaktes im Sinne von Locarno nähcrgebracht werden sollen. Ein entsprechender Garantiepakt zwischen Jugoslawien »nd Oesterreich scheine ans Grund von Verhandlungen, die In den letzten Tage» geführt worden seien, vor dem Abschluß zu stehen. lW. T. B.) Ein mexikanisches Bataillon von Indianern aulaerieben. Guaymas sMcxiko). 16. Sept. Eines der Insantcrie- bataillonc, die nach dem Staate Sonora entsandt worden waren, wurde von Indianern, die in einem Hinterhalt lagen, zum Teil ausgcricbcn. Die Uebcrlebeuden flüchteten in voller Unordnung. lWTB.) Neuyork, 16. Sept. Wie aus Mexiko gemeldet wird, Hai der in der Provinz Sonora tobende gefährliche Indianer- ausstand auch aus die Provinz Guajnma übcrgegriffen. Die Indianer durchziehen mordend und plündernd das Ausstands- geblct. * Mexiko, 16. Sept. Die amerikanische Gesandtschaft ist offiziell davon in Kenntnis gesetzt worden, daß der amerika nische Staatsangehörige Jakob Rosentbal. der von Bandit«« gefangengcnommen worden war. von diesen ermordet wurde. Die zur Verfolgung der Räuber entsandten Soldaten hatte« zwei der Banditen getötet, worauf die übrigen den Gesange- nen erstachen und flüchteten. Die Banditen hatten kür Rosen- thalS Freilassung ein Lösegelb von 10 000 Dollar ge fordert. lW. T. B.» Die sv-deulschen Kerbslmanöver. Teilnahme von Vertretern fremder Staate». Mergentheim. 16. Sept. Am morgigen Freitag beginnen die Felbmanöver der Gruppe U. DaS Interesse an den Manövern ist im In- und Ausland außerordentlich lebhaft. Wie die T. U. erfährt, wirb auch das befreundete Aus land Vertreter entsenden. Aus ihren Wunsch nehmen an den Manövern unter Führung deutscher Beglritoffiziere eine Anzahl fremdländischer Offiziere teil, und zwar die bet der RetchSregterung beglaubigten MllttärattachS» von Schweden, Rußland, den Vereinigten Staaten. Argentinien. Chile und Peru, ferner Vertreter der schweizerischen, holländi- schen, norwegischen, stnnlschen, ungarischen und bulgarische« Armee. Auch eine Anzahl RetchStagSabgeordnete weilen iw Manüvergebtet,
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