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Dresdner Nachrichten : 04.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192612047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19261204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19261204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 12-13 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-04
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.12.1926
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Telegraphischer Giroverkehr bei -er «elchsdank. eefter, führt« a-Kehalteue« Zentr»lau»s«hußsltz«,»a der ö«t RrichSbankprästdeckt Dr. Schacht »er NeichSbank «. a. au»; Die RetchSSant richtet, «in alt« vorhandene« Geldquellen S»r die Wirtschaft in alle» Tellen des Reiche» zu erschlichen, »en telegraphischen Giroverkehr «in. Hierdurch »ird e» möglich «»erden. Utzberwetsuagen von Geldbeträgen von Berlin zur Provinz und umgekehrt, soivie »wische» »wei Prootnipläven auf Grund drahtlicher Anweisung so beschleu nigt auSzuführen. daß der auswärtige Smpsänger noch am al eichen Tage über denBetrag verfügen kann. Der Termin für da» Inkrafttreten der Einrichtung wird ,»ch bekanntaegebrn «»erden. Kerner Hot die Rcichsbarrk zunächst mit den Noten» »a«ken Oesterreich», der Tschecho» Slowakei und Ungarn» rin Abkommen getroffen, wodurch die Giro «tnrichtui^en der beteiligten Banken, die bisher nur der Er leichterung de» inländischen HahlungSverk«hrS dienten, für internationale Zahlungen nutzbar gemacht werden. Außerdem hat sich die NeichSbank zu einer wetteren Aktion entschlossen, damit die am k u r z f r > ft tg e n G e l d m a r k t in verbältnsSmästig grotzem Ausmaß« vorhandenen Be- trLge organischer verwendet werden. Dir Gold» »ISkontbank erlätzt heute ein Aussch reiben, in dem lle aus sie selbst lautend« Solawechsel mtt dreimonatiger Laufzeit, und »war zunächst tm Gesamtbeträge von >00 Mil ltonen Reichsmark, fällig am 1». März >927. »um Kauf an- bietet, indem ste »u Geboten ans diese Solawechsel ausfordert. Die Wechsel werden in Stücken von 50 000 und lOOOlB N.-M. an die Order des EriverberS auSgesertigt und sind beim Girokonto der Reich »Haupt bank zu Berlin zahlbar. Die Wechsel sind bei der Relchsbank zu den Icwclllgen osflztcllen Sätzen dtSkont- und lombardfähtg. Bon den abgegebenen Geboten werden diejenigen mtt den niedrigsten Diskontsätzen angenommen. Die Golddiskontbank kann aber dt« Gebote ganz oder teilweise unberücksichtigt lassen. Die Zahlung »ckd Abnahme kann statt in Berlin auch bei einer mit Kassen» einrichtuna versehenen Rctchsbankaustalt geschehen. Die Reichsbank glaubt, das, auf diele Weise für die Financzterung der 7prozentigen Hypothekar^chuldschcin« zurzeit aus dt« Inanspruchnahm« von AuSlandS-tredtt verzichtet und der in» ländische Geldmarkt für dies« wie eventuell für weitere Aktionen zur Erleichterung de» Kapitalmärkte» hcrangezogen werde« kann. Im Zusammenha>»g mit der bezeichnet«»! neuen Aktion wird dt« GolddlSkontbank monatliche Ausweise »er. dssentlichen. An Stelle de» auSschetdenden Vizepräsidenten Kausfmann wurde »um Vizepräsidenten der Ncichsbank das Mitglied des Direktoriums Dreyse ernannt. Paris un- -er Frankenlaumel. Derlrulknng im Warenhausgewerbe. Au« Berlin wird uns geschrieben: Unter Kührung der Direktion der Dirkontogeselllchaft ist. wie.bereit» kurz gemeldet, zwischen den Warenhaus- firmen Hermann Tietz und A. JandorsL Eo. ein Vertrag »ustandcgekommcn, demzufolge sämtliche Warenhaus» betriebe der Firma Iandors sowie die Anteile an dem Kauf, hau» de» Westen» an die Firma Hermann Tietz über gehe«. Der Kaufpreis schivankt zwischen 30 und 40 Millionen Mark und wird unter Vermittlung der Dlökontogesellichast von amerikanischer Seit« zur Verfügung gestellt. Durch diese grokzügig« Transaktion wir- Hermann Tietz mit einem Schlage »um größten WärenlxuiSkvuzcrn Deutschland» und übertrisft damit die Karstadt-R-G.. die erst kürzlich ihr Kapital von 31 aus 51 Millionen «xl»öbt hat zwecks llebernahme der Waienhauöbctrtcbe der Firma M. I. Emden Söhne. Die Firma Iandors L Co. besitzt ln Grost-Berlt» sechs grobe WarcnhauSbctriebe. die. dem amerikanischen rß'tspiele folgend den Standort der.Geschälte in dir Kvnsumgegciidcn zu vcr legen, in den dichtbevölkertsten Arbcitcrgegendcn errichte« wor den sind. Eine Ausnahme macht das Kaufhaus des Westen» da» als einziges Warenhaus in dem immer mehr zum gröbten Keniumzentrum werdenden Berliner Westen eine Monopol stcllung gcnlcbt und allgemein als der rentabelste WarenhauS- bciricb Berlins angesehen wird. Die inneren Beweggründe dieser Bertiustung liegen, keineswegs in einer Notlage der Jandorsschcn Betriebe, sondern der Zusammenschluß ist ein Gltedmehrtndergrobzllgtgen Konzentration die unserem ganzen Wirtschaftsleben den Stempel ansdrückt Die Firma Herm Tietz lmt erst vor kurzem Ihrem Einkaufs konzcrn die 22 Einkauföhäuser dev Konzern» M. Conitzer »um Zwecke gemeinschaftlichen Einkaufs angcglicdert. auch stand Ne, wie bekannt sein dürfte, durch die Organisation des Abzahlungsgeschäfte» in Verbindung mit einer Schweizer Bank an der Spitze de» KonsumfinanzteriingsgedankenS. Die Firma Tietz erreicht durch die Angliederung de» Kaufhaus des Weite»» die lang geplante Vertretung ihrer Betriebe im Westen Berlin», da» nicht nur da» gröftte Vergnügung» »entrum. sondern auch die kaufkräftigste Gegend Berlin» ge worden ist. Die Umwandlungen «nd Neuordnungen tm deutschen Warenhausgewerbe haben in letzter Zeit riesige Fortschritte gemacht. Sic versuchen durch grobzügige Konzentration die Konkurrenz gegenseitig auSzuschaltcn »nd durch Angliederung von Einkaufskonzernen eine weitgehend« Verbilligung ihrer Waren herbrizusühren. Der durch die Inflation hervor, gerufene Borstoft in die Probukfionvsphäre. durch den ste in -rosten, Maße Eigcnproduzenton ihrer Artikel geworden sind, ist einer rückläufigen Entwicklung aesolgt, da sich dieser infolge de» allgemeinen Warenangebote» al» verteuern,d hcrauSstellt. Die Warenltäuier versuchen wieder, wie vor dem Kriege, durch den Vertrieb billiger A r t t k e l s ll r denMassenver» brauch der gesunkenen Kaufkraft der Bevölkerung Rechnung zu tragen. Dabei finden verschiedene Systeme Anwendung, die von Amerika, dem klassischen Lande der Großbetriebe, im Einzelhandel übernommen wurden. So gingen verschiedene Warcnhau»konzrrne dazu über, Warrn zum Einheits preise zu verkaufen und zu diesem Zwecke eigene Verkaus». strllen zu errichten. Beispielsweise wurde von der Leonhard rieh A. G. die T. H. P. EinheitSorcis.HandclSgesellschast, ge- gründet mit mehreren Filialen im Rheinland. E» folgte die Karstadt A. G. durch Gründung der Eva, und fast sämtliche Warenhäuser haben Abteilungen.eingesüstrt. die zum EtnhritS- preise, zumeist von 25. 50 und »Oy Pfennigen, verkaufen. Da» Kreditsystem, da» in der modernen Form auch von Amerika übernommen wurde, hat lediglich die Firma Tietz bisher ringrrichtet. während die anderen Berliner Waren- Häuser ausdrücklich dagegen Stellung genommen haben und »m Verkauf gegen Kassa fcsthalten wollen. ES scheint, al» ob die Ausbreitung und die Konzentration im W»rcnha»Kgewrrbe noch nicht irtn Ende gesunden hat. denn r» ist eine alle Lehre in der Wirtschaft, daß angcsichiS derartige, grober Umwälzungen die Konkurrenten sich nicht überflügeln dessen wollen und daher zu gleichartigem Borgehen sich ent- schließen. So bracht« man an der Vörie da» Steigen der Lconhard-Tictz-Karstadt-Aktien mit einer bevorstehenden Fusion dieser beiden Konzerne In Zusammenhang. Soviel steht aber schm fest, daß da» Vorbringen de» Warenhauses noch lang« nicht sein Ende gefunden hat. da Infolge der gesunkenen kaussraft der Masse» tmmer »eitere volkSkreise den War«»». SlablWalion oder Revalorisalioa. <v»n unsere« Pariser Korreipondenten.j Pari». Anfang Dezember. Der französische Franken behält un» immer «e»r Ueberraschungrn vor, geht immer ander« Weg« at» di« vermuteten. Wer hätte im FuU so brüSkr Besserung einer Währung crcvartct, der schon ivdcr Nekrolog gehalten war. und die nach allen Erfahrungen an der dcntschn und österreichi sche» Inflation ebenso gut in kurzem aus tausend für da» englische Pfund fallen konnte, wie sie schon auf zweihundert und zwelhundertvtcrztg gcsallen war. Es kam PoincarS, und das Vertrauen tn den Franken kehrte zurück: die französische Industrie holte ihr« ausländischen Depot» tn» Land, ver- kaust« thr« Devise», und das Ausland folgte dieser Bewegung. Der persönliche Erfolg Poincarvö dabei ist ungeheuer. Da» rkrrrauen tn die Währung war identisch ms» dem Vertrauen in die trockene, strenge Anständigkeit diese» Manne», von dem ein Franzose jüngst gesprächsweise meinte: »5on ßonnhietö l>o„e your g^uie Wo da» Vertrauen für die Hausse-Aktion des Franken nicht zuretchte. schritt man zu Maßnalimeu. dt« die inländische Wirtschaft »um Verkauf ihrer Devisen zwang, erhöhte den Diskont der vanqu« de France, schränkte die Kredite ein. Der Gesamtbetrag der tn den letzten Monaten au» dem Ausland wieder nach Frankreich zurückgeholten Kapitalien soll über zwei Milliarden Franken betragen, also etwa da» Doppelte einer eventuellen französischen Anleihe tn den Vereinigten Staaten zur Stabilisation. U-nd der Franken stieg — zuerst vorsichtig un- langsam und in den letzten Mo naten und Tagen immer rapider. Da» Ausland, da» sich seit den Verlusten an den Siaisfc-Engagement» de» Jahre» 1024 der Frankenspekulation irrngekattcn hatte, beteiligt« sich mit großen Kapitalien an der Hausse Bewegung der letzten Wochen. Doch hat es bereit» vor einigen Tagen weitgehende Realisationen seiner Gewinn« vorgcnommen. und e» ist anzu- nehmen, daß das Ausland seine Position ä I» Hauff« de» Franken bald liauidtert haben wird . . . Das, der Franken trotz dieser Gewtnnrealisatione» de» A-uslande» auch in diesen letzten Tagen rapdde Steigerungen zu verzeichnen hat. zeigt, daß die Hausir-Bewegung vom Pariser Markt ausgeht. Und e» ist die Frage, ob dies« plötz liche Frankenstetgerun« da» Werk der Regierung ist und von Ihr reguliert ist oder dem Zufall der Spekulation und dem Geldbedarf überlassen bleibt. Nicht» ist schwerer, al» de« Markt, der ganz den Manövern der Spekulatio« anheim- gefallen zu sein scheint, gegenwärtig zu analysieren. Doch kann kein Zweifel bestehen, daß die Negierung dieser Entwickln««, die «eit Lber -a> Ziel hinanSgeschossc« ist. machtlos gegenüderfteht. Sie Hai tm Augenblick nicht die Mittel, die ungewollte Auf- ivärtsbcwegiing de» Franken einzudämmen, indem ste etwa der französischen Industrie Frankenkredit« zur Verfügung stellt, die Ne daran hindern könnt«, ihre Devisen cnrs den Markt zu werfen. Geldbedarf und die Angst vor einer Fortsetzung der Franken-Hauss« veranlassen di« Franzosen, ihr« Devisen zu verkaufen . . . Die wirtschastkiche Situation aber, bl« a«O dieser plötzlichen Hausse de» Franken für Frankreich entsteht, ist sehr ernst und wird von Industrie ««d Fi»a«z auch i« ihrer aanze» Schwere erkannt. Di« günstig« Handelsbilanz für den Monat Oktober, di« angesichts der Frankrn-Oansie Erstaunen Hervorrufen muß. ist kein Gegenbeweis: es handelt sich da um die Ausführung von Aufträgen die aus den Mona, Juli zurttckgrbcn. Auch hat der englische Kohlenstreik einen ungewöhnlichen Kohlen- export im Oktober begünstigt. Anderseits war seit Inli der Import aus ein Minimum reduzier» — zuerst, weil die Franken-Baisse AuSlandSkäus« verhinderte, später, wett man noch geringere Devisenkurse abu'arten wollt« —. so daß der Import im Oktober 102» eine Million Tonnen weniger betrug al» im Oktober 1025. Die Zufälligkeit dieser günstigen Handelsbilanz vom Oktober kann also einsichtige sran-zösischc Wirtschastskreisc keineswegs über die drohende DeslationSkrise. deren sichtbarste Zeichen — Teuerung. Käuferstreik, sinkender Export und steinende Arbeitslosigkeit — wir tn Deutschland am eigenen Leib studieren konnten, hinwegtänschen. Die Br- sürchiungen der französischen Finanz und Industrie haben sich anläsilich der rapiden Steigerungen de» Franken und der Baisse aller Werte, sowie der Annullierung von Bestellungen ßn der vergangenen Woche sehr gesteigert, zumal man sich über di« Absichten »er Regierung durchaus im unklaren ist. Zwar gingen Gerücht« einer bevorstehenden Stabili sierung. Doch diese Gerüchte wurden offiziell dementiert. Die Negier«», beabsichtig« nicht Stabilisier««,. s»«b«r« Revalorisierung Und e» frag« sich, wa» eigentlich exakt darunter zu versteh«« ist. Will PoincarS die französische Währung ans 125 oder >00 für da» englische Pfund steigern — oder denkt er daran, ihr thr« Kaufkraft der Vorkriegszeit wicderzugebens Ga «nglan-lich letzter«» schein», so gibt es doch in Frankreich et«« Menge Leute, die diese Möglichkeit einer allmähliche« »»I, ständige« Repalorisattou in Betracht ziehen. Diese Politik der Aufwertung de» Franken ist sehr populär in der Schicht der Rentner und der Bezieher ynn Pensionen — wichtige soziale Schichten tn diesem Land — die hoffen, tn progresst» aufgewerteten Frauken die gegenwärtigen Beträge ihrer Pen sionen und Renten auSbczahlt zu bekommen. Und Potn- car» gilt dem kleinen Mann tn Frankreich al» Gewähr dafür, »atz der Schuldner Staat ihm sein Geld tn vollem Goldwert »urückzahlt. Aber selbst wenn man vo» einer fo wnavahrscheinlichen Frankensteigerung absteht, f» scheint auch bet einer Revalorisierung aus 180, l25 oder 10V Franken für da» englische Pfund eine schwere Wirt schaftskrise unabwendbar. Ganz abgesehen davon, daß eine Revalorisierung ohne Stabilisation die Währung un gesichert sedem Ansturm -er Spekulation preiSgibt und de« Abbau -er Preise und der Gehälter erschwert, ist tn Frank reich al» technische» und politisches Grundproblem aller WährungSsragen die Behandlung der schwebende» Staatsschuld al» grob« Schwierigkeit für die Revalori sierung de» Kranken zu betrachten. Da» Budget für da» Jahr >027. da» eben ln der Kammer dt-kuttert wird, beträgt aus der Basis von >50 Franken für da» englische Pfund 40 Milliarden Papierfranken. Di« innere Staatsschuld allein — Zinsen auf Renten. An lethen und Bond» de la Defense National« idt« äußere» Schulden sollen hier gar nicht in Betracht gezogen werdens — betragen 22 Milliarden Papterfranken. Dies« Last könnt« et» Budget von 4» Milliarden gerade noch aushalten, aber ei» Budget von 40 Milliarden Papierfrttnken ist nur möglich, wen» der Franken entsprechend entwertet bleibt. Bei einer rapide» Aufwertung de» Franken muß der Staat mtt einer Ver minderung seiner fiskalischen Einnahmen, die größtenteils auO indirekten Steuern bestehen, rechnen. Selbst wenn e» der Re gierung für da» kommende Jahr gelänge, während einer wahrscheinlichen Hausieperiode der Detailpreise das Budget z« halten, so ändert sich die Situation, sobald da» Budget für da» Jahr 1028 aufgestellt wird. Denn angenommen, da» Budget für >028 wir- aus einer Basis von >00 Franken für da» Pfund errechnet, so vermindern sich die fiskalischen Ein künste um 80 Prozent der gegen-wärtigen Ziffern, da» heiß^ die Zinslast der lnnere, Schuld zehrt annäheru- die gesamte» Sinküuste des Staate» ans. Daß da» eine untragbar« vast für den Staat ist, bedarf keiner Kommentare. ES ist also nötig, daß der Staat eine» moäu« eironcki mit seinen Gläubigern findet, die seine Schuldenlast aus ein tragbare» Maß zurückfahrt und ihm erlaubt, die iuner« Schuld zu stabilisieren. Damit wäre ei» wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Währung getan. Die» Ist nicht nur «tue technische Frag«, sondern eine höchst politische tn einem Lande, wo die Nentnerschicht eine ungeheure Noll« spielt, wo man in wetten Kreisen der Meinung ist. daß der Sparer und StaatSglüudiger die größte Schonung verdient. Potncarö selbst hat weitgehend« Versprechungen gemacht, datz er sich da- Schicksal der Rentner besonder» angelegen laste» sein wollte. Und das Verhalten de» Deutschen Reiche» gegen über seine» Anleihczeichnern wurde al» betrügerischer Bankrott nirgends ko ftrena verurteil», wie in Frankreich. Bor ein paar Jahren vertröstet« man den französischen Wähler mit der Formet »la txxch« poiero" Jetzt verspricht man ihm di« Aufwertung de» Franken und der Rente. ES ist schwer z» prophezeien, wie diese Frage gelöst werden wird. In maß- gehenden Kreisen der französischen Wirtschaft macht sich di« Sttmm-ung gegen eine so schwere Belastung de» ganze» Lande» zugunsten dieser Staatögläubtgerschicht geltend. Frank reich steht am Vorabend einer Wirtschaftskrise, deren Verlauf mehr al» von der technischen Handhabung von der politische» Entscheidung abhängt: Stabilisierung oder Revalorisierung — Politik zugunsten de» Handels und der Industrie — oder M» gunsten der Rentner: da» ist die Frag«. . . . Häusern, die infolge ihrer großzügigen SinkaufSpolitik und Ihres NieienabsatzeS sehr leistungssähtq sind, al» Käufer »u strömen. Wenn dies auch in mancher Hinsicht mit Rücksicht au die MittclstandSpolitik zu bedauern ist. io können und dürfen wir doch nicht eine Entwicklung aushalten. die der modernen Verfassung unsere» Wirtschaftsleben» entspricht. Aus d?r TSIiqketl der Kandelskammer Dresden. Durch Aenderung de» g SM de» Etrafgeseybuche» t»> dt« «er Wendung de» RetchSwaovenS einschließlich de» Reichsadler» und der LandcSwappcn unter Strafe gestellt werde», wenn der Benutzer keine au-drstctltche Ermächtigung der Reich»- »der Länderregierun gen Nachweisen kann. Da die Wappen de» Reiche» und der Länder tm geschäftlichen Verkehr ziemlich stark benutz! zu »erde» »siegen — e« sei nur an di« Verwendung aus Schokoladen nn» Zigarette« erinnert —, sind von einer Einschränkung der VerwendungSbesugni» beachtliche Schädigungen der beteiliglen Industrie zu erwarten. Di« Kammer regte daher bei den übrigen sächsischen tzchwefterkommern an, gegen die geplante Einschränkung der vesugni» zur geschäst- llchen Verwendung von vande-wappen kamt« »«» NetchSwappen» einschließlich de» neue» Reichsadler» gemein sam vorstellig zu werden. Zur vekämpsung der nngrs»«»«», »«» »rt«. ansässigen Handel schwer beeinträchtigende» Zn nähme der Versteigerungen befürwortet bi« Kammer tn einem Bertch» an den Rai zu Dresden, daß Versteigerungen neuer Waren und Gegenstände von einer behdrdlichen Genehmigung ab hängig gemacht werden. Die Kammer regt« weiter an, vor Erteilung der Genehmigung die gutachtliche Anhörung »er HandrlSkammer vorzuschreiben. Von Beteiligten, namentlich au« den »reisen brr Papier, «nd Eapetenindustrie ist beantragt worden, dlrzngelassr»« Länge von Warenproben von «0 aus 88 Zentimeter z» er höhen. Die NetchSpostvcrwallung ha« diese Anträge mit der Be gründung abgelehnt, von einer Erweiterung der Höchstmaße hätten verhältnismäßig nur wenig Versender Vorteil, während der all gemein« Post- und Bestelldienst durch solche unhandlich« Sendungen erschwert würde. Die Kammer «rat In einem Berich« an da» Wirt- lchastSministerlum diesen Bedenken tm Interesse der gesamte» Ge schäftswelt bet und sprach sich daher gegen die Anträge auf Erwrltr- rung der Abmkgiingen von Warenproben au». Mit Nüctstcht aus die starke Zunahme de» beutsch-engllschrn Fernsprechverkehr», namentlich de» Sprechoerkehr» mit London, be fürwortete die Kammer tn einer Eingabe an bi« Oberpoftbirektion Dresden die baldig« Erstellung einer direkten Iernsprech- erbtndung Dr«»den — L onbon. In einem Bericht an die Handelskammer Leipzig ak» Vorort unterstützt« bt« Kammer «Inen Antrag auf Herabsetzung »«» deutsche» E I n g a n - » » a l l « » kür Gerste zur Her stellung von Graupe», da «Ine solche Zollermäßtgung nicht nur zur Erhaltung drr Lebensfähigkeit der deutschen Graupea- mülleret, sonder» auch zur Befriedigung de» tnländlschc» Bedarf» an Graupe» notwcndtg sei. Die Kammer bittet ernea» Ihre bezlrkSelngesessene« Firme«, zur Freimachung geschästltcher Postsendungen «ach Möglichkeit W o h l s a h r I » b r t e s m a r k e » zu verwe», de». Der Ertrag dient zur Linderung der großen Not weiteste« Schichte« »er Bevölkerung. NorddeuNcher Lloyd. An der antzerordentliche« Hauptversammlung »nie» dem Bor de» Präsidenten Dr. Philipp Helneken waren «4 6»S 740 Reichsmark Stammaktien «n» rS4»LM Reichsmark Vorzugsaktien vertreten. Auf der Tagesordnung stand »k« einziger Punkt der Antrag, da» Grund kapital »urch Ausgabe von 80 M0 Stammaktien über >r >000 Reichs mark mit DIvidrndenberechtigung ab t. Januar lg27, und von lSS» Vorzugsaktien über i« tG« Reichsmark mit Dividendenberechtigung vom Dag« der »ollen Zahlung an von 77 84»«» Reichsmark auf tS8S08StX> Reichsmark z» erhSben. Zur Begründung de» Anträge» der Verwaltung führte der Vorsitzende einleitend solgende» au»: Di« Ihnen heute »nterbreiteien Vorlagen, »urch die da» Kapital de« Norddeutschen Lloyd, wir e» Im Jahre 1014 bestand, wteden- hevgeftell« werden soll, dürften Ihr brsonderr» Interrgr beanspruche«. Nachdem mit der Fertigstellung de« Dampfer» .Berlin' tm Jahr« I»S8 da» »orläustge vauprogramm dr» Lloyd zu eine» gewlge» Abschluß gekommen war. handelt« e« sich darum, die einzelnen Dienst« nach Bedürfnis weiter auSzubauen und unter Ausnutzung der in zwischen gemachte« Erfahrungen mit neuem Material zu versehe». In ganz besonderem Maße gilt da» für unseren Reuyorker Dienst, in dem sich unser Dampfer .Eolumb»»' bei dem internattonalen Reisepubltkum besten» ringeführt hat. ES liegt auf der Hand, daß ein regelmäßig »llen Ansprüchen auch hinsichtlich de» Fahrplane» gerecht werdender Dienst mtt einem Schiss dieser «rt nicht dauernd aus der HSHe zu halten Ist. Erfreulicherweise gestatten die bisherige« BetriebSkrgebnIii« einen entsprechenden Entschluß. Da» Jahr«»- ergebwt» kann al« zufriedenstellend bezeichne« werden und wird di« AuSichütlung einer Dividende gestatten. Au« der HSHe de» Geld bedarfes für einen solchen Neubau ergibt sich zwangt»» die Be gründung de» Ausmaße» der KovItaiSerhöftung, wenn wetter de» rückflchttg» wir», »aß natürlich auch die Frachtdampferilotte einer Ergänzung bedarf, und da» für dir besonder« weiten Strecken ber laufenden Frachtdampserlonnage bei den heute gestellten Ansprüche» ein hochwertige» und schnelle« Material beschafft werden muß. Zu de» formulierten Anträgen ist Im übrigen lediglich noch zu bemerken, daß 87.5 Millionen Reichsmark Stammaktien von dem unter Führung drr Preußische» Staatsbank ISeehandlungs stehenden Konsortlu» übernomme« werde» solle», da» ste zu« Kurf« »o» 12L t« V«.
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