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»r. 5« Sette S Sonnabend. 4. Dezember 1Si> Dt« rs-Iahrleter -e» Stenographen verein» Gabelsberger Dresben-Artebrichfta-I, Sie am Mittwoch im Kristallpalast stattfand und an der auch ein« Anzahl Gäste, besonders Mitglieder des Stenographische» LandeSamteS und Vertreter der hiesigen Schwester» und Brudervereine teilnahm, brachte dem Verein reiche An» «rkennung für seine Arbeit im Dienste der Kurzschrift. Einem non Georg I r r g a n g verfaßten sinnigen Vorspruch, den Elisabeth Lehrer vortrug, folgte die Begrüßungsansprache de- 1. Vorsitzende» Prokuristen Hermann, in der er Dank sagte sür die dem Verein allezeit zuteil gewordene Unter stützung und der Hvssnuiig Ausdruck gab. daß nunmehr nach der Schaffung der EinlieitSstenographie dem Verein ei» weiterer Ausstieg beichiedcn sein möge, damit das Ideal der Steno- graphcnvereiiie. die Kurzschrift zum Allgemeingut der Ge bildeten zu machen, einmal zur Wirklichkeit werde. Die Fest- rede, in der auch der Humor zur Geltung kam hielt das lang, jährige VereinSmitglied RegierunaSrat Pros. Dr. FuchS. Direktor des Ltenographische» LandeSamteS. Gr pries darin die reiche und gesegnete Arbeit des Vereins und hob die Ver dienste des Gründers und jetzigen Chrenvvrsitzenden. Pro» kuristen Latsch, sowie des jetzigen VereinSlcrterS Her mann hervor, wobei er auch aus die Festschrift verwies, die das VereinSmitglied Dr. Handrick, Letter der VerujS- beratungSiteUe des Arbeitsnachweises, versaßt hat. Der Ver» ein habe sich eine gute Ausbildung seiner Mitglieder angelegen sein lassen und habe eifrig in den Verbänden niitgearbeiiet. Seuie besonderen Verdienste seien die Gründung der IvhanncS-Förster-Ltistung für Wetischreiben von Konsirman- den und der Dr.-Veuiler-Llistung sür Wettschreiben höherer Schulen und Fachschulen sowie die Veranstaltung von Steno» tnpisten - Wetkschreiben usw. jliegierungSrat a. D. Pros. Ahnert iibermiltcüe die Grüße und Wünsche des Deutschen StcnographeiibundeS. Der Verein habe sich seine Arbeit aus Wegen gesucht, die sonst von den Slenographenvercinc» nicht gegangen zu werden pflegten. Seine Erfolge seien groß, und er habe sich in der ganzen sienogiaphischcn Welt eine» Namen gemacht. NegierungSrat Vrauße sprach als Vorsitzender des Sächsischen Landesverbandes GabeiSberger. Er erwähnte, daß der Ehrenvorsitzende Latsch und der gegenwärtige Vor sitzende Hermann bereits früher ausgezeichnet worden seien, -aß aber der Verband jetzt einstimmig beschlossen habe, dein 2. Vorsitzenden Kanzlcivvrstand Georg Stephan als An erkennung seines treuen Wirkens die Ehrenurkunde zu ver leihen. Die Wünsäne des Dresdner OrtSvcrbanües GabelS- berger wurden durch seinen Vorsitzenden NegierungSrat Thieme ausgesprochen. Der Ehrenvorsitzende Lätsch versicherte, daß der Verein sich weiterhin sür die Verbreitung der Stenographie einseyen werde. Er überreichte dem Deutschen Stenographcnbuud so wie den Verfasser» des Prologs und der Festschrift eine schöne Vronzeplakelie mit dem Bildnisse des Meisters GabeiSberger, ebenso den Schrisileitungen von drei Dresdner Tageszeitun gen. die sich besonders sür die Förderung der Kurzschrift ein gesetzt haben Schriftleiter Vogel betonte in seinen DankeS- worten. daß dies sür die Tageszeitungen eine selbstverständ liche Pflicht sei. Ein moderner ZcilnngSbelrieb sei heute ohne eine auSgicbigc Verwendung der Kurzschrift gar nicht zu den ken. Er äußerte weiter, daß die Beziehungen zwischen den .Dresdner Nachrichten" und der Stenographie von jeher beion- derS eng gewesen seien. Sv sei ei» namhaftes Mitglied der GabelSbergcrschen Schule, Dr. Emil Bieren, nach seinem Ausscheiden aus dem König!. Stenographischen Institut lange Jahre Ehesredaktenr der „Dresdner Nachrichten" geweien. Direktor Sartori sprach die Glückwünsche der Firma Seidel u. Naumann aus und der 2 Vorsitzende Stephan überreichte dem Verein ein Feüangebinde. Der Nahmen für die Rede» war ein ausgezeichnetes Konzert, das ausgesührt wurde von dem Orchester des H ä » d c l - V e r e i n S . von Angela Kolniak mit wundervollen Volksliedern und dem Kammer virtuosen Eduard Seifert mit prächtigen Trompctensoli. Dann rief die Musik zum Tanze. — Dezember-Programm im Regina. DaS neue Pro gramm deS NeginapalasteS rust allabendlich Beifallsstürme hervor, wie sie der Dresdner selten aufbringt. Die starke Qualität der Darbietungen im ganze», wie im einzelnen recht fertigt dies. Den Neigen eröffnet Margit K u l k a, Solo tänzen» von der Budapesier TlaatSoper. Sie weiß eine Chopin-Polonäse als Amazone init Schwert und Schild zu ge stalten. wozu ihr auch ihre Figur gilt zu statte» kommt. Einen spanische» Tanz bringt sie in einem eigenartigen Gewand, und erst in einem heileren Tänzchen zeigt sie flotte Technik und wirkt darin vor allem durch ihren prächtige», durchgebräunie» Körper. Leonore und Carmen S a c ch e I t o. Nichten der berühmten Tanzgcstalterin gleichen NamenS, beginnen mit einer sehr seinen BurleSkenszene. bieten als Soli seine Walzer, die eine mit Anlehnung an Hodlersche Bilder, die andere mit der Leichtigkeit einer modernisierten Wiescnthal. Der „Auf forderung zum Tanz" legen sie ein niedliches, tänzerisch lehr gute- Szenchen zwischen Ballerina und Mohrchen unter, daS schließlich in einen übermütigen, graziöse» Charlcsion auSartet. Der Ansäger Harro Forrester-Neumeyer findet Beifall besonders als Berkehrsschutzmann, mit einer spanischen Ge sangs- und Tanzparodie und mit der Vorführung seiner — .vr«b«r Nachricht«- — .Radtophon»" mit «traußhuldt»ung und stark«« »ateeläudt. scheu Schluß »nd et««r drolltae« Zugab« als .schwär««» Casa. novo". Besonder» warm begrüßt wirb vo« Publikum bt« schöne, schlanke S l l« n « u g 1 n. dl« tu einem von allen Vor bildern abweichenden indischen Tanz vor allem berrltche» Spiel der Hände »etgt. llbrrau« leicht eine Groteske tn einem ent- «lickenden Kostüm tanzt und mt» einem wirbelnden Foxtrott schließt, der ihre wunderbar schlanke Gestalt, wie thr« Technik tnS rechte Licht stellt. Man sollte danach kaum ein« Steigerung der Begeisterung sür möglich halten: Paul Pr»ybillak. der vollendetste Tänzer auf Rollschuhen, weiß sie »u schassen, «vnnte er sich technisch noch vervollkommne» und konnte er an schlanker Grazie noch gewinnen, so hat er » sertiggebracht. Sein Lichterlan» sllhrt ihn schließlich »u mitretßendrr Ekstase, «l» prächtiger Kontrast dazu wirkt dir sich köstlich elnsach gebende VortragSkünstlrrin Putzl Caliant. deren .Sorgloses Viedl", ein Märchen, da» nicht mit »ES war einmal" beginnt, sondern endet, und thr lustig von der Musik illustrierte» Stng- Geschichtel vom „Athleten" höchst selbständig« Sächelchen sind, die reich beklatscht werden. Den Abschluß diele» an besten Darbietungen reichen Spiels bildet da» spanische Paar Cora Tom Süden, das unter anderem einen mexikanischen Tanz zu einer bewegten mimischen Szene gestaltet und dabet seine hervorragenden tänzerischen und akrvbathischen Fähigkeiten zeigt. —* DaS Schmurgrrtcht Dresden trttt am Montag zur 6. Tagung zusammen. Die erste Verhandlung richtet sich gegen die Zigarettenarbettertn Helene Elsa Olga ledige Erve auS Weißig bei Freital. die sich wegen Anstiftung zum Zeugen- meilieid i» geheimer Sitzung zu verantworten habe» wird. I" dieser Strafsache war bereits am 28. September ein Termin angescvt worden, der aber wegen plötzlicher Er- krav'ung der Anaeschuldlgten vertagt werden mußte. Am Dienstag, dem 7. Dezember, sieben der GeschästSsllhrer August Kurt K t n ner aus Dresden-Coschütz und der Krastwageii- süh Hermann August Adam auS Dresden wegen Mein eides und Anitiktiiiig zum Meineide, und ferner am DirnStag. d->" 14. Dezember, der Schlösser Mar Rudols Hennig aus DreSden-PIaueii wegen ZcugenmcinetdeS vor dem Schwur, gericht. Am Mittwoch, dem 8. Dezember, und die folgenden Tage h iben sich der am lll. Juli 1886 zu Schmiedeberg, Bezirk D' -zden, geborene HilfSmonteiir Otto Walter Krönert und denen Geliebte, die am l». April 1884 zu Dresden geborene GerGKsassessorSwItwe Annemarie Laura Auguste Donner geb. Hammer wegen gemetnsch östlichen Morde» zu verantworten. Den Vorsitz in den vorgenannten Verband- lungen führt Landgerichtsdirektor Dr. Schuster, die Anklage im Mordprozeß Krönert-Donner vertritt Staatsanwalt Dr. Schubert, die Verteidigung deS Krönert hat RechtSanwalt Dr. Fleischhauer, die der Frau Donner RechtSanwalt Dr. Pittrich übernommen. Die Verhandlungen beginnen täglich 1418 Uhr vormittags, Einlaßkarten sür Zuhörer werden zu keinem der anaesetzten Termine auögegebcn. In der Mordsache Donner wird voraussichtlich im Landhause deS erschollenen GerichtS- aücllorS in der Lößnitz auch ein Lokaltermin abgehalten wer den. NlS Geschworene wurden zu dieser 6. Schwurgerichts- tagung bestimmt Landwirt Nlchard Gerhardt tn Dresden, Fabrikbesitzer Otto AibanuS Nvbert Altmann in DreSden- Laubegast, Geschäftsführer Emil Hein tn Dresden. Fabrik direktor Ernst K l ö s e l in Großenhain. Gutsbesitzer Otto Preußer in Kausbach und Frau Martha Schmieüer in Weinböhla. — Die Barstr»«ach«r-SreI»-kZ»a»,».jF»»»»g Dresden hielt !i» Fremdcnhof „Stadt Weimar" daS ordentliche Michaelisquartal ab. Nachdem verschiedene Ausnahmen slattgesunden batten, erstattet» Obermeister Räppel Bericht Uber dar letzte Bterteliaür und ge dachte vor allem des Heimganges deS Oberbürgermeisters tzleutlei, den er als warmen Freund und Gönner deS Handwerks schilderte. Ferner berichtet« er über den Verbandstag und di« Fachausstellung in Berlin mit den anlchließcnden Festlichkeiten anläßlich de» 2bjäh- rigen Bestehens deS Verbandes. Er berührte die vom Landesver band Lachsen dort gestellten Antrag«, die in verständnisloser Weise abgeiehnt worden seien, obwohl sic dech nur der begcren Entwicklung der Verbände» Rechnung tragen sollte». Der Verlaus dcS ProzepeS gegen die sogenannten BlindcnwerkstStlen. die meistenteils sertig- bczogene Waren zu Übermäßig hohen Preisen durch Hausierer ver treiben und der zur Verurteilung dieser Unternehmungen führte, wurde dort bebanntgegebcn. Bor neuen Unternehmungen derselben Art wurde ebenso gewarnt, wie eS daS Berliner Polizel-Präsidlum in einer Bekanntmachung bcreitS getan Hot. Die Kollege» Koch und Meißner ergänzten den Bericht. Elfterer führte dt« ErwerbSlosca- Untcrstütznng sür jugendliche als einen Grund an, daß sich so wenig lunge Leute zur Erlernung eines Haiidwerks bereit finden lagen, da die Unterstützung viel mehr befrage, »IS einem Lehrling Kost geld gegeben werden könne. Trotzdem soll versucht werden, sür da» Bürstenmacher-Handwerk durch Ausnahme und Vorführung von Lichtbildern usw. Jntcrege zu erwecken und gesunden Nachwuchs hcranzuziehcn. Sine Gerichtsverhandlung t« Nalhaus zu Loswtg. «tn schwerer Unfall ereignet« sich am Nachmittage di» 4. Lugutt tn SoSwig, und »war an der aesäbrltchen Ecke der Haupt» und Dresdner Straße. Gegen » Uhr kam der a» 2l. Oktober >887 zu ArnSdors geborene, tn Zehren wohnhafte Kraftwagenftihrer Hugo Lux mit «lnem mlt bt> Zentner Sand beladenen Lastkraftwagen der Firma Wtedemann L Eo. au» Richtung Gllterbahnhos CoSivig durch die Dresdner Straße gefahren, um dann tu dir Hauptstraße «inzubtcgen. In dtesrm Augenblick kam der am l. Januar 1888 zu Mannbet« geborene, tn Niederau wohnhafte kaufmännisch« Angestellte August Ottomar Clemm v. Hohenberg mit seinem Kraft- rad auS Richtung Weinböhla durch die Hauptstraße in LoS- wtg gefahren, um tn die Dresdner Straße etnzubteaen und nach dem Stadtteil DreSden-Stetzsch wetterzusahren. Aus dem Soziussitz deS Kraftrades besand sich der Kaufmann Alexander Königsberg, Mitinhaber der Firma Rummler « Eo, Kaffeerösterei tn Weinböhla. Im Augenblick de» gleich- zeitigen beiderseitigen Etubtegen» stoppte Clemm einen Moment, steuerte hierauf aber da» Rad scharf nach link«, um vor dem Etnbtrgcn de» schweren Lastkraftwagen» noch tu die Dresdner Straße etnsahren zu können. Lux setzte sofort die Hand- und Fußbremsen in Tätigkeit, doch brach dabei dt« ltnke Disserenttalwelle. Der Versuch, das Motorrad noch tn die Dresdner Straße zu steuern, mißlang. Der Lastkraitwage» fuhr gegen das Dchmldtschr Eckgrundstück. erfaßte dir beiden Mvtorfahrer, von denen Kaufmann Königsberg buchstäblich totgequetscht wurde, während Clemm mt« verschiedenen Quetschungen und einer Ausrenkung de» rechten Fußes da- von kam. Das Motorrad war erheblich beschädigt, auch der Lastkraftwagen, der einen viertel Meter vor dem Grundstück zum Stehen gebracht wurde, mußte abgrschleppt werden. Dem Kaufmann Königsberg war der Brustkorb eingedrückt. Wobt infolge innerer Verblutung trat alsbald der Tod ein. Dieser Unfall führte zur Erhebung einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung »nd fahrlässiger Körperverletzung, be gangen unter Außerachtlassung der Aufmerksamkeit, zu der er vermöge seines Berufes besonders verpflichte» war. gegen Lux. der nach dem Unfall vorübergehend drei Tage in Hast genommen worden war. Der bet dem Unfall selbst verletzte Motorradfahrer Clemm hatte sich wegen fahrlässiger Tötung und wegen Uebertrctung der Verordnungen über den Kraft- fahrverkchr zu verantworten. Lux wurde zur Last gelegt, daß er beim Etnbiege» von der Dresdner in dir Hauptstraße nicht in weitem Bogen gefahren sei. und Clemm. daß er sein Fahrt- tempo nicht derart gemäßigt habe, daß er sofort halten konnte. Die Verhandlung fand am Mittwoch tm Rathause zu EoS- wt<, statt. Lux bestritt jeöeS Verschulden. Als er gemerkt habe, daß infolge Bruches der Disserentlalwelle sein Kraslwagen nicht mehr zum Stillstand zu bringen sei. Hobe er versucht, »och geradeaus zu fahren, um tm allerletzten Augenblick noch eine» Zusammenstoß zu verhüten. Clemm will aus der Fahrt nach DreSden-Stetzsch erst a»S etwa zwei Meter Entfernung das Einbtegen dcS schweren Lastkraftwagens bemerkt und so fort erkannt haben, daß dieser nicht mehr rechtzeitig zum Halten gebracht werden könnte. Hätte er mit dem Kraftrad sofort gehalten, hätte der Lastkraftwagen alles überfahren müssen. Deshalb sei er scharf nach links auögebogen, um noch vorbei und in die Dresdner Straße zu gelangen. Auch dieser Angeklagte will sich keiner Schuld bewußt sein. Das Gericht vernahm hierauf eine Anzahl Zeugen. Deren Bekundungen gingen dahtn, daß beide Angeklagte vorsichtig gefahren und bestrebt gewesen seien, tn den letzten Augen, blicken aneinander vorbei z» kommen. Im Anschluß hieran wurde die Unfallstclle besichtigt und weitere Erörterungen vorgenommen. Nach dem Sitzungszimmer im Rathaus zurück- gekehrt, erstattete Polizeileulnant de Lemos sein Gut- achten als Sachverständiger tm Krastsahrwcsen. Er erklärte. Lux habe die Kurve etwas geschnitten. Würde daS Differential nicht gebrochen sein, dann hätte er den Kraftwagen noch recht zeitig zum Stillstand gebracht. DaS Gericht sprach Lux kostenlos frei, verurtetlte dagegen Clemm v. Hohenberg wegen fahrlässiger Tötung »nd lieber, tretung der Vorschriften über den Verkehr mit Kraftfahr zeugen usw. zu drei Monaten Gefängnis. AmtSgerichtSdtrcktor Wohlrab betonte tn der Begründung deS Urteils, es gelte als erwiesen, daß beide Angeklagte nicht übermäßig schnell gefahren seien und daß jeder versucht habe, noch aneinander vorbei zu kommen. Clemm v. Hohenberg set aber unvorschriftsmäßtg nach linkS- abgebogen und habe so daS Unglück verschuldet. Keine schöne Frau ohne Lavaren! Lav aren tsl da« besieLaarwasch. und -Pflege- mittel. — Päckchen zu 38H für lange« Laar, Streudosen »> 68« für Kurzhaarschnitt «nd für wenigsten« 18 Haarwäsche« ausreichend, überall erhältlich. verbunden ist. Die elektrische Kraft wird also durch die Eigenbewegnng des Zuges gewonnen. Auch sonst ist die Begrüßung denkbar einfach. Hände schütteln gibt es meistens nicht. Den Hut läßt man aus dem Kopfe, cs sei denn, man begrüßt Damen. Nur wenn man befreundet ist, grüßt ein Herr eine D-ame zuerst, sonst tut eS die Tome, La man ihr das Recht einräumt, gegrüßt zu werden, von wem sie will, und nicht, wie der Mann* will. Aul der Straße geht man neben der Dame abwechselnd links oder rechts, jedenfalls aber immer io. daß sich der Herr auf der Außenseite nach dem Fahrdamm befindet. Nur tm Fahr stuhl nimmt der Herr merkwürdigerweise den Hut ab. aber nur. wenn sich eine Dame im Litt befindet oder zusteigt. Apotheken, wie man sie in Deutschland kennt, gibt es tn Amerika nicht, ihre Dienste versehen DrogcnHandlungen. Außer allen medizinischen und Drogcnwaren kann man dort ober auch Kandn. Schokolade, Bücher. Zeitschriften, Zeitungen. Zigaretten, Tabak und Zigarren kaufen. Außerdem befindet sich dort noch eine Bar für „sott clrinks", alkoholfreie Ge tränke und Eiscreme. Amerika ist daS Land ohne Bedürfnis- anstalten. Städte mit einer Million Eiirwohncrn haben viel leicht drei oder vier solche öfscnilichc Anstalten. Dian hilft sich, indem man die Toiletten tn den Warenhäusern und Gc- schästslokaien benutzt. 'Häuser, die bet S-traßenverbreiternngen im Wege stehen, werden nicht abgerissen, sondern — oft zehn und noch mehr Meter — zur Seite gerückt. Das ist selbst bei drei- bis vier stöckigen Aparlcment-Väm'crn der Fall. Kürzlich konnte ich einen solchen Transport eines Apartcment Hauses be obachten. Alle Boardinghans-Mietcr blieben mährend der Fortbewegung des Gebäudes wohnen und hatten durch sinn reiche Röhrenkonstruktionen, die sich mitoerschoben, die ganze Zeit über Warmwasser. Gas. Elektrizität und Heizung. DaS Haus war vor dem Transport oberhalb des Fundaments regelrecht abgemcißelt worden. Nach drei Wochen war an der neuen Stelle das Fundament gesetzt, und das Haus ruhte auf diesem und wurde daraus tn fachmännischer Weise verankert. Verhaftet kann man in Amerika sehr leicht werde». Bei irgendeinem Vorkommnis, bei dem man zufällig dabei war. wird man als Zeuge einfach mitgenommen und muß dann eine Nacht wohl o>er übel in der Zelle des Polizeigesäng- nisses zubringcn. Selbst bet kleinen Uchertrctuiigcn. wenn man irgendwelchen Widerstand, oft auch nur mit Worten, leistet, wird man einfach sestgenommen. Bei schweren Ver brechen werden Zeugen häufig wochen-. ja monatelang bis ur Hauptvcrhandluna in Gewahrsam gehalten, wenn sie eine Freunde haben, die für sie Bürgschaft leisten. Ent- fchädigAng für ungerechtfertigt erlittene Untersuchungshaft kennt man nicht. Stellt sich heraus, daß jemand unschuldig soundm lange in -Haft gehalten wurde, so wird er eben ein fach sreigelassen und man kümmert sich nicht darum, ob er durch die lange Hast inzwischen seine Stellung und sein Ver mögen verloren hat. In einem solchen Falle könnte höchstens im Zivilklageivege auf Schadenersatz, aber nicht gegen den Staat, sondern nur gegen einen einzelnen Beamten, vor- gcgangen werden: doch wird nur in den allerleltensten Fällen eine solche Klage erfolgreich sein, außerdem fehlt dem Kläger dann meistens auch daS Geld, sich einen Anwalt zu nehmen, und hierzulande ist der Anwaltzwang viel weitreichender olS in Deutschland. Es gibt einen Unterschied zwischen Amerika und der Alten Welt, der wohltuend berührt und erkennen läßt, daß der Vaukce doch bester ist als sein Nus. ES ist die Hilfsbereit schaft und die Gefälligkeit, die den Verkehr von Menich zu Mensch auSzcichnet. Wer ein Mißgeschick erlitten hat. braucht nicht umsonst um Hille zu bitten: er wird niemals abgcwiesen werden. Auch gibt eS nicht so viel Zank und Streit im öffent lichen Leben. Hat man eS mit einem unerfreulichen Charakter zu tun, so schneidet man ihn einfach oder gibt ihm keine Ant wort. Dann hört er von selbst aus. seinen Mitmenschen ans die Nerven zu fallen. Auch bösartige Streiche, die man dem lieben Nächsten spielt, gehören zu den Seltenheiten. Man hat dazu gar keine Zeit und hütet sich wohlweislich vor den unvermeidlichen Unannehmlichkeiten. Bücher und Zeitlchri len. „Wie beschäftig« ich «ein Kind?" von Erna Krache sEinzelhcft Nr. 20«. Verlag von W. vobach L Co., G. m. b. H., Berlin-Leipzig.> DaS Büchlein lst mit einem reichen Jllustrattons- material versehen und ist von einer sachkundigen Frau, der Leiterin de» Kindergarten» de» Lette-VereinS Berlin, geschrieben, so daß eS die Gewäbr gibt, daß alles, wa» darin enthalten ist, einer sach kundigen Feder entstammt. Wer seine Kinder lieb bat und ihnen nützen und Helten will der b-'^afse sich diese? Büchlein, daS sicher tn vielen deulschen Familien wird. V DI« Streichholzschachtel — «ln« Quell« de» Vergnügens. Man ahnt gar nicht, was für eine Menge Vergnügen ein« Streichholz schachtel bereiten kann! Tabet ist nicht etwa an den Raucher ge dacht, der sich mit Genuß eine Zigarre oder Zigarette ansteckt: nein, die otclseitigen Dcnkaukaaben, Spiele, Kunststücke. KonstruktionL- ausgaben, Probleme, Ge!elliöiaslK'"ikle »nd Zauberkunststtickchcn sind hier gemeint, die sich mit Streichhölzern lösen lagen. Wenn man alle die Bexierscherze erraten will, die Hermann Pfeiffer in diesem neuesten Ein'klbest Nr. 287 tVerlag von A. Vobach L Co., G m. b. H., Berlin-Lclpzigt hem Leser aufglbt, so kann on Hand diese» Büchleins di« Streichholzschachtel zur Quell« de» Ver gnügens" werde». V" „Moderne GeselschastStLuz«». herauSgegeben von Eurt v. Vaguet-LSon betitelt sich da» neue Einzrlbefl Nr. 201. da» alk Beginn einer neuen Serie der befannie Modenverlag K. Vobach sc Eo., G. m. b. H., Berlin-Leipzig, auf den Markt bringt. Dai Büchlein zeigt tn Bild, Tanzichrittabbildungen, Musik und Text eine Darstellung der modernen Gele>"-wNz,znzc. wie wir sie bisher noch nicht zu sehen gewohnt waren. Da» bekannt« deutsche Amateur» tönzrrpaar Fräulein Taniewlkte und Herr Waldmann vom Biao- Lrangc-Klub, Berlin, haben dem Herausgeber de» HefleS. der früher Solotänzer der Berliner StaatSoper war und letzt 1. Vor sitzender de» Allgemeinen Deutschen Tan'iebrerverbandeS lft. t» allen Tancstellungen de» Fortrott. Que-Stev, Modernen Walzer», Tango. Blue» und Cbarleston zu den photographischen Ausnahme» Modell gestanden. Unter iedem Bilde wird die ieivetttge Fuß- siellung de» Herr« mt» der Dame gezeigt, unter Abdruck de» ,r jeder Tanzbewegung gehörigen MnsiktakteS. so bah e» jedem auch nur einigermaßen mit der Kunst dcS Tanzes Vertrauen eiu selchte» ist, durch Selbststudium sich diese modernen GcsellschastSlänze an« zuoignen. V „ReelamS Nulversnm", Heft 7, bringt unter dem Stichwort „Unsere Zcitgenogen" eine Art Porträtgalerie bedeutender Männkk »nd Frauen. Oswald Spengler erössnet den Reigen. Die wohl- gelungene Porträtskizze von Wolsgang Born ist vervollständigt durch einen Arlikel, der die persönlichen Eindrücke bei der Begegnung des Zeichner» mit Oswald Spengler wiedergibt. Aus die gleich« Weise ist in Oes» 8 Wilhelm Rode, der Meneraldlrekior der Berliner Museen, und lein Wirken charakterisiert. — Henry Ford und Mugoltni sind mit iniercganten Abschnitten au« ihren soeben er scheinenden Werken verireicn. — „DaS Frage- und Antworlsptel" stellt eine rech« originelle Art der Belehrung im Familienkreise dar. Hest S richtet u. a. an die Leser dle Frage: ..Wa» ist der Nobeivrei»?" Für klare, erschöpfende Antwort aus diese und viele andere zell gemäße Fragen wird Sorge getragen. Nach dem Grundsatz, daß ieder Mensch seine praktischen Fädigkeiten auSbilden soll, erscheinen unter dem Stichwort „Wer kann e» bester?" Instruktive Bilder vo» HandwerkSarbetten Im Hause. Originell Ist lerner auch die Vvarte „Vom Hörer zum Sender", die den Jnlere»rn der Rundsunksreunt« gerecht wird. Nordsandheld«». Sin Sagenbuch, von Hermann lick«. Mit tö Origlnalholzschnitten von Hann» Zethmeyer. »Verlag von B. G. Teubner i» Leipzig »nd Berlin ! X Rumänische« Jvtermezz« Buch »er Erinnerung vo» Hugo Marti. Verlag A. Francke A.-G.. Bern.! V Rationalisier««» «nd Eyzlalpollttk. von Dr. Bruno Rauecker. tSikben-Siäbe-Vkklag G. m. b. H.. Verlin-Zehlendors.j V Wörterbuch der philolvvhilchen Vegrisf«. Historisch, aiiebei» mäßig bearbeilel von Dr. Rudolf EiSler. 4. völlig neubcarbcstet« Auslage, ll. Band! A bi» K. (Verlag: E. S. Mittler L Loh», Berlin SW. W.t FüchSlel«. Von Gene Dtratto».Porter. (Drei- MaSkcn-Vcrlag, München.! V Der salsch« Auiar. Roman von Norman B e n n e r. (Drei- MaSken-Verlag, München.! V Di« späi« Trauung. Roman von W. v. M a x iv « l k. übe«- setzt von Rudols Nutt. lDrei-MaSken-verlag. Münchens