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Dresdner Nachrichten : 04.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192612047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19261204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19261204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 12-13 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-04
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.12.1926
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»oanabeub. < Dezember 1S2S —- .Dre^mer TtochrZchtm" —> Ar. 8« Ze«e S Vrian-S UN- Chamberlains Orakel. Die Ergebnisse -er Pariser Konferenz. PnriS. 3. De», vom Vua» d'Orsay wird über dt« Zu. ftrrnmenkunft Chamberlatn — Poinearö — Brtand, »Ir unmittelbar nach dem Frühstück bei Brtand stattfand, folgende» osstztelleS Kommuntquö auSgegeben: Die Unterhalt»»» Sha»h»rlaln« mit Pvtncar« tr«» eine« her». »ich«, Lharakter. Die Unterred«»» »mische» be» beide» >»ke»«i»ifter». die fick »»mittelbar anschloft. berührte die Verschiedenen Probleme der auswärtige» Politik, vor allem aber diejenige» Fragen, die ans der Tagesordnung der Genfer Ratsfttznug stehe». Die beide» «»henminister stellte« die Ukbrreinftim«»»« ihrer Anschauung fest »nd beschlossen, in Gens ihre Unterhalt»»»«« über andere Detailsragen sor«, »vletze». sllr deren Behandlung die Zeitspanne der erste« Unterredung »icht anSrelchte. « Pari», 8. De». Nach Schluß seiner Unterredung mit Chamberlatn empfing Brtand Vertreter der sranzösischcn »nd englischen Presse und gab folgende Erklärung in Beant wortung von an ihn gerichtete fragen ab: Wir haben über die Entwaffn»«» Deutschlands . gesprochen, aber ich kann hierüber keine Einzelheiten geben. Die I M. K. K. in Berlin ist ebenso wie die Botschaster. konserenz damit besaht. Man must sie ihre Ausgaben vollen» de» lassen. Die Regierungen werden alsdann eine Entschei, »nng treffe«. Die fragen mich, so fuhr Brtand fort, ob der Bölker- bundsrat im Verlauf seiner nächsten Sitzung die Frage des ksnvestigattonöorganiSmuS regeln wird, der an die Stelle der I. M. K. .st. treten soll, wenn ihre Ausgabe beendet sei» wird. DaS ist möglich, obwohl öle Tagesordnung die Prüfung dieser Krage »icht enthält. Aber sic kann ausgeivorsen werden, be sonders anläßlich der Ernennung des Vorsitzende» der In- nestigattonSkominissron, der gegenwärtig General De st ick er ist. dessen Vollmachten aber ablanscn. Das wird vor allem vom Stande der Arbeiten der Sachverständigen abhängcn. ttebrigens hat sich der Völkerbund bereits über den gesamte» Fragenkomplex der cinzurichtcnden Organisationen ausge sprochen, um daö Iuvcstigativnsrccht in Deutschland aus Grund deS Artikels 213 des FriedenSvertrageS in straft zu setzen, lieber die jüngsten Erklärungen Dr. StrcsemannS und Dr. BcllS befragt, antwortete Brtand: Ich kann den deutschen Ministern nicht das Recht absprechcn, die Auslegung deS Friedens. Vertrages zu erörtern. Indessen darf man »Icht vergessen, -ast wir, schon bevor der Vertrag von Locarno zur Ausfüh rung gekommen ist, bet so viele» Erleichterungen Deutsch land unseren guten Willen bewiesen staben. t?t Ich bin in der Tat bei Unterzeichnung dieses Abkommens der Ansicht ge wesen. daß der neue Geist, der darin zur Geltung kommt, die Durchsührung der stlanseln des Versailler Vertrags er leichtern könnte. Ans diese Weise ist in den besetzten Gebieten eine beträchtliche l!> Herabsetzung der Truvvenbestände durchgcführt, eine Herabsetzung um mehr als 8000 Mann. Mehr als 2000 Wohnungen sind an die Bevölkerung znriickgegcben worden.' Viele üsscntltche Gebäude sind den Gemeindebehörden wieder zur Verfügung gestellt worden. Ein ReichSkvmmtssar ist ernannt worden. Eine sehr weit gehende Amnestie wurde den Deutschen bewilligt, die während der Periode t»» Spannung verurteilt wurden. Endlich sind angenehmere Beziehungen aus allen Gebieten zwischen de» Bcsatznngstrnppe» und der rheinischen Bevölke rung hergestellt worden. tBesonderS in GermcrShciin! Die Acd.l Ein Vertrag kann immer menschlicher gestaltet werben entsprechend der Einstellung des Geistes der daran inter essierten Nationen, deren gegenseitiger guter Wille nicht ver fehlen kann, die Durchsührung zu erleichtern. Aber daS sind komplizierte Dinge, die Zeit erfordern. Wenn jedoch der Versailler Vertrag sieben Jahre besteht, so darf man doch nicht vergehen, dah daS Abkommen von Lo carno erst seit drei Monaten in der AnSsührung be griffe» ist, und zwar durch den Eintritt Deutschlands in den Pölkcrbnnd. Was wollen Sie noch mehr? Die intcrnatio- «ale Politik ki«« doch »icht «it der Schnelligkeit eines Mim« streifen« adlgnse«. Mit einem Wort, unsere Unterredung hat un» gestattet, noch einmal die Gemeinsamkeit unserer Ansichten Uber den gesamten Fraaerikomplex der Probleme der Außenpolitik fest, zustrllen. Und ich bin davon überzeugt, daß die gleiche Neber. etnstimmung sich auch innerhalb des Völterbundsrat» mit den anderen Kollegen wieberftnden wird. Im übrigen werde ich morgen Minister Bandervelde sehen, wie ich gestern den po lutschen Außenminister empsangen Hab«. lieber die Möglichkeit einer Zusammenkunft nach Schluß der Genfer Arbeiten des NateS, die die Aubenminister Ita liens. Englands. Deutschlands und Frankreichs vereinigen könnte, versicherte Brtand. dah davon bei seiner Besprechung «it llpamberlai» «icht die Rede gewesen sei. UebrtgenS habe Ich btsher, so fuhr Brtand fort, keine Kenntnis davon, dah Mussolini nach Gens kommen wird. Endlich kann ich nicht verheimlichen, daß wir unS mit Chambcrlain über die Ereignisse t» Ehtna unterhalten haben und dab wir beschlossen haben, mit Vorsicht und Behutsamkeit vorzugehen, um de» Schutz unserer Interessen in China sichrrzustellen. <W. T. R.» Langsam aber sicher! Paris, S. De,. In der Erklärung, die Chamberlaiu heute vor den Vertretern der angelsächsischen Presse abgegeben hat, hat der englische Minister, wie der Pariser Korrespondent deS W. T. B. ans zuverlässiger englischer Quelle erfährt, ans- geführt: Bor sechs Monaten habe er sCliamberlatni in Paris vor zu großen Hoffnungen aus sofortige Erfolge gewarnt. Diese Warnung gelte noch heute, aber inzwischen hätten sich in Europa Strömungen für eine beachtliche Entspannung ge zeigt. Diese Strömung mache weitere Fortschritt«, aber cs blieben noch Schwierigkeiten zu lösen übrig. Chamberlatn fuhr fort: Ich habe aus meiner heutigen Besprechung und auscinerNachrtcht, dtetchauüBerltnerhalten habe, die Gewißheit erlangt, dab wir tu der Lage sein werden, mit gutem Willen unfcre Schwierigkeiten zu lösen und unsere Zusammenarbeit fester zu gestalte». Das ganze System der Zusammenarbeit ist ans dem Vertrauen ausgebaut. Dir enge englisch-französische Freundschaft ist die unerläßliche Grundlage, aus der dieses Gebäude errichtet werden muß. ES uerpfltchtct uns. unseren früheren Gegnern näherzukommen und auch Italien tn diesen KreiS einzubeziehen. ES ist wesentlich, dab sich die vier Regierungen näher anetnanbcr- schließcn und eine gemeinschaftliche Politik der Entspannung betreiben und gemeinschaftlich an die Lösung dieser Schwierig keiten herantrcte» und daS Frtedenswerk vollenden. Mit einer offenen Politik werden wir dieses Ziel erreichen. Wir brauchen aber Zeit, denn wir arbeiten «icht sür die gegen wärtige Generation, sondern für ihre Kinder, «m ihnen das zu ersparen, was wir erlitten haben. Auf die Frage, ob Briand und er sich über die Entwassunng Deutschlands verständigt hätten, erwiderte Chamberlatn, cs sei unmöglich, in einer kurzer« Besvrcchnng eine Lösung aller Fragen zu er reichen. aber er sehe keine Unmöglichkeit, daß alle Unter zeichner des Abkommens von Locarno zu einer Verständigung kommen. Er hoffe, daß die I. M. K. K. in Deutschland inner, halb von ein oder zwei Monaten znrückbcrnfen werden würde. In diesem Monat würden in Genf hofseutlich alle noch zu regelnden Fragen gelöst werden. In den deutsch-französischen Beziehungen würde augenscheinlich eine merkliche Besserung eintreten, wenn man den Zeitpunkt der Ränmnng der besetzten Gebiete beschleunigen könnte. Mau dürfe jedoch nicht überstürzt vorqehc». Langsam, aber sicher, das sei der beste Fortschritt. sW.T.B.i Auch die Ro'chaklerkonserenz lagt. Paris, 3. Dez. Die Botschaftcrkonfercnz hat heute vormittag eine Sitzung abgehalten und laufende Än- gelcgcnheite» erledigt. Nach dem „TempS" hat die Konserenz in der Hauptsache die deutsche E n t w a f f n » n g S f r a g c behandelt. tW.T.B.i Parleilag -er Deulsch - Konservativen. ..Der Vtick nach -em Ostens Berlin, 1. Dez. Heute fand in Berlin der Parteitag der Tentsctilaiifervattvcu Partei unter starker Beteiligung statt. Der Partctvorsitzendc Tr. Graf Scidtitz - Saudrczckt betonte, daß die Deutsch-Konservativen sich aus der Deutschnattonalcn Partei nicht herauödrängen lasse» würden, solange sie in ihr Mitarbeiten könnten. Wir wollen, so führte er weiter aus, die Triarier der Partei bleiben. Wir wollen die christlich-natio nalen Ideale Hochhalten. Wir brauchen Männer, die nicht schwanken, die sich »icht »m jede .Kompromißmöglichkeit herum rankcn. AIS erster Sprecher erstattete dann der deutsch- nationale Reichstagsabgcordnete Dr. Eocrling eine» Bericht über die politische Lage. Er stellte fest, Saß die Waülmüdigkett ziigenvmmc» habe. ES herrsche überall eine slanc Stimmung. Unsere Innenpolitik sei ohne Schwung, ünsere Außenpolitik ohne Würde. Augen rechts, den Blick nach Osten richten! das müsse jetzt »»scrc Losung sein! Man habe Thor» vergessen über Dhoirn. Man hat Königs berg vergessen über Genf. Auch tm Osten sitze der Franzose. Ter polnische Korridor sei ein Riegel vor dem Tor ins Freie, der unserem Volke osfenstehen müsse. Der politische Be wegungskrieg sei letzt vorbei. Man befinde sich tm Siel- lungSkrtegc. Darum müßten alle heran. Solange aber, betonte der Redner zur Frage einer Retcilianrrg der Deutsch- nationalen an der N gierung. keine Aussordcrnng zur Mit» regi r«nc> erfolgt, solange müssten wir in der Opposition ver harren. Der Geheime Obcrfinanzrat Dr. Bang erörterte sodann das Thema „Staatswirtschast oder Privat wirtschaft". Er forderte radikale Trennung der miteinander verfilzten Staats- und Privatwirtschaft, Rückführung der sv- genannten össentltch - privaten WirtschaftSbctricbe a» die Privatwirtschaft auf der Grundlage des Ausbaues einer anto- iwmc» Sclbsrverwaltniig der Wirtschaft. Zum Schluß wurde eine Entschließung angenom- men, tn der zunächst daS Bekenntnis znm monarchische» Ge danken zum Ausdruck gebracht wird, und in der es dann weiter beißt daß die Scheinblüte einzelner Wirtschaftszweige nicht über dem planmäßig gewollte» Rückgang in der Selb ständigkeit unserer Wirtschaft htnwcatäuschen könne, über die katastrophale Lage der deutschen Landwirtschaft. deS Gewerbes und der Industrie und über die Gefährdung der ZukunftS- auSsichtcn sür Deutschlands Beamte, Arbeiter und Angestellte. Als verbrecherisch wird die beabsichtigte Politisierung und da mit Zerstörung der geringen Reste unserer einst so stolzen Wehrmacht verurteilt. Ebenso wird die Auswahl der Beamten nach der Parteizugehörigkeit ohne Rücksicht auf Vorbildung »nd Eignung verurteilt. Gefordert werden Sparsamkeit auf allen Gebieten -er Verwaltung tn Reich. Ländern »nd Meineindcn, Herabminde rung und Vereinheitlichung der untragbare» »nd ilnitbersicht- lichen Stenern. Zur Fraae der RegteriingSbeteillguna werde jcgltcheS Paktieren mit Bestrebungen abgclehnt, die die Aus lösung des deutschen VolkötnmS natnrnvtwcndtg zur Folge haben. Eine Einigung könne nur aus dem Boden von deut scher und redlicher Gesinnung und selbstloser Ltaatsa»ffast»ng erfolgen. Freiherr von Rheinbaben über -ie -rutsche Auhenpoliltlr. Bochum. 3. Dez. Im VercinShans Bochum sprach heute abend der Abg. Freiherr von Rhcinbabcn über deutsche Außenpolitik. Gestützt auf persönliche Erfahrunaen als Del« giertcr bei der Scptcmbcrveriammlung des Völkerbundes wies er bei Erörtcruna der seitdem entstandenen Lage darauf hi», daß die deutsche Mitgliedschaft insofern von großem Vor teil sei, alö sie i» der bevorstehende» Ratssitzung die Gegen seite zu klarer Stellungnahme zwinge. Das sonst von Poincarö beliebte System der Verschleppung und advokatorischcn Verdrehung könnte nun weniastenS in der Frage der Beendigung der Militärkontrolle nicht angewandt werden. Käme Strejemann ohne Festsetzung des nahen Datums sür ihr Ende nach Hause, dann wäre eine grnndsätz- liche Revision der bisherigen diplomatischen Methoden nn- vrrrncidlich. Eine heilsame und sehr begrüßenswerte Ernüchterung sei durchPoin care wieder einmal über das deutsche Volk gekommen, das Illusionen sich io leicht zuneige und sich zu einem beträchtlichen Teile durch schöne Worte, Bruderküsse zwischen deutschen und sranzösiscben Studenten, literarische HöflichkeitSergüsse oder durch voreiliges unklares Gerede von Pancuropa, vom geineinsame» schweren Ringen um die klaren praktischen Ziele seiner Freiheit und Gleichberechtigung ab- bringc» lasse. Als Symptom dafür bezeichnctc Rhcinbaben dtc letzte ReichütagSrcdc WirlbS, die sich erfreulich non früheren schwächliche» Perioden des Ersüllnngswillens ohne nationale Abwchreiicrgie unlerscheidc. Wen» diese Einstellung anhalte, die sich über Wirth bis weit tn die Kreise der Sozialdemokratie erstrecke n»d anderseits von znnehniendein Verständnis der Dcntschiiationalen für die Richtigkeit deS Geiamtknrses der deutsche» Außenpolitik begleitet sei, dann würden wir den jetzigen toten Punkt viel schneller überwinden, ale das licntc vielen möglich scheine. Die Welt habe sich seit Uli» entscheidend geändert »rnd auch das Deutschland vor« 18SK sei nm vieles widcrstandösähiger als das von 1KLS. Wenn die ans die großen Zusammenhänge nationaler und internationaler Wirtschaftspolitik anfaebaute verständ- niSmäßige Realpolitik »ach außen sich paare mit starkem innerstaatlichen AnsrichtungSmillen. dann werde sich über die Widerstände PolncaröS und heute noch immer einflußreicher gleichgesinnter Kreise in Frankreich hinweg die gleichberechtigte Zusammenarbeit der europäischen Großmächte Deutschland, Frankreich, England, Italien und snäter »iellcicht auch Rußland allmählich auS dem Zwange de Dinae heraus doch durchscücn. Ohne eine sol^e werde weder der «rö'kerbv'id beüchcn können, noch werde rS znm AitSbau eines ncnen befriedigten Europas kommen. Rüchlritt -es dänischen Kabinetts. Frcdensborg, 3. Dez. StaatSministcr Staun ina über reichte heute nachmittag 1^ Uhr dem Köntq die Demission de» Kabinetts. Der König ersuchte daS Ministerium, bis zur Bildung d«S neuen Kabinetts im Amte zu bleiben. (W. T. B.t Abreise -er deutschen Delegation «ach Gens. Berlin, ». De, «r» Freitagabend »1» Uhr ift die deutsche Delegatlv« »nter Führung de« «eichsaußenmtnistrr» Dr. Stresemanu »o« Anhalte» Bahndos »ach Gens ad» gereift. Mit Dr. Stresemann fuhren Staatssekretär von Schubert, Mtnistertalbtrektor Gauß und als Sekretär der Delegation GeiandtschaftSrat Reblhammer. Aus dem Bahnhof hatte» sich zum Abschied etnaefunden Mintstertal- btrektor Oppermann als Vertreter des Reichskanzler», ReichSinnenmtnister Külz, Mtnistertalbtrektor Köpke vom AuSwärttgen Amt. Staatssekretär Weißmann sowie der Reichspressechef Mirrtstertaldtrektor Zechltn. Eine Stunde früher bereits waren vom Potsdamer Bahnhof Geheimrat Zechltn vom Auswärtigen Amt, der Bruder de« Reichs pressechefs, Legattonsrat Boltze und LegattonSrat von Twardowski von der Presieabteilung der Reichsregierung nach Genf abgefahren. Die UalirnNche Abordnung. Rorn, 8. Dez. Die italienische VölkerbundSdelegatiou wird morgen abend nach Gens abreiseu. Sie steht auch dies mal wieder unter Führung des Senators Scialosa und deS UnterstaatSsekrctärS im Außcnmtntstcrium Granbt. Die Namen der drei Sachverständigen, die die Delegation be gleite», stehen noch nicht fest. Die Arbeiten -es Ratskomitees. Genf, 3. Dez. Das Ratskomttec hat die gestern gemeldeten Vorschläge deS belgischen Senators de Broncqudrc zur Beschleunigung der gegenseitigen Hilfeleistungen aus Art. 16 gutgehctßcu und sic dem Rat zur Genehmtgung empfohlen. Daö Komitee behandelte dann die Bedeutung und Anwendung deS Art. ll deS BvlkerbnndspakteS bei drohender Kriegs gefahr. De Broucquöre empfahl in einem ergänzenden Referat ein vermittelndes und mäßigendes Eingretfen des Rates, der behufs friedlicher Beilegung des drohenden Kon fliktes die Unterbrechung von Kricgsvorbcrcitungcn, die Zurückziehung der Truppe» von der Grenze und die Durch, sührung besonderer Untersuchungen deS Völkerbundes an ordnen kan». Lord Robert Cccil schlug die Bildung eines Unter ausschusses vor. der diesen Gedanken eine konkrete Fori» geben soll. Paul Bonconr erklärte, daß die belgischen Richt linien von der französischen Regierung gebilligt würden. Ei» Unterausschuß, bestehend aus Lord Robert Cccil, de Bröuc- anSre und TituleScu ist mit der redaktionellen Formulierung der belgische» Anregung betraut worden. tW.T.B.i T'chitscherln bei Skresemann. Berlin. 8. Dez Zu dem Aufenthalt des Volkskommissars für auswärtige Angelegenheiten Tsch it scher in s» Berlin erfahren wir, daß bereits gestern zwischen ihm und Dr- Stresemann Besprechungen stattfandcn, die heute in An wesenheit des Staatssekretärs v. Schubert weitergeführt wurden. Infolge der Abreise des deutschen Außenministers nach Genf läßt sich zurzeit noch nicht übersehen, wann dir eiu- gcleitctcn Besprechungen fortgesetzt werden können. sWTB.i * Berlin, 3. Dez. Ein englisches Blatt bringt heute Mel dungen über angebliche Beziehungen militärischer A r t zwischen deutschen »nd russischen Stellen. Da ähnliche«, Behauptungen schon wiederholt entgcgengetreten worden tst. dürfte cS sich erübrigen, ans ihre erneute Veröffentlichung einzugchen, die ossensichtlich nur de» Zweck haben kann, störend auf die bevorstehenden Verhandlungen in Genf ein zuwirken. Die deutsch-englischen Indusirie- beiprechunyen. London, 3. Dez. sRenter.) Tie Besprechungen zwischen deutschen Industriellen und fünf Vertretern der englischen Industrie habe» heute vormittag ll Uhr unter dem Vorsitze von MuSpralt, dem Präsidenten deS Verbandes der briti schen Industrien, ihren Anfang genommen. Ei» bestimmtes Programm ist für diese Konferenz nicht festgclegt worden. Die Besprechungen beschäftigen sich jedoch mit den Handels beziehungen zwischen Deutschland und England und init den Aussichten ans eine Beseitigung der der Industrie beider Länder schädlichen Schranken. Voraussichtlich wird auch die Frage der doppelte» Besteuerung berührt werden, die im kommenden Mai a»s der WtrtschastSkoiiserenz des Völkerbundes behandelt werden soll. Die derzeitigen Be sprechungen sind ausschließlich informatorischen Charakters. Sic werden morgen fortgesetzt werden. Morgen abend be absichtigen die deutschen Vertreter die Heimreise anzutreten. Deutsche In-uslriekre-ile an Rumänien. Berlin, 3. Dez. Wie der Deutsche Handelsdienst erfährt, sind unabhängig von den stockenden Verhandlungen über eine Kreditgewährung an Rumänien unter Regelung der alten zwischen Deutschland und Rumänien schwebende» Angelegen heiten neue Verhandlungen im Gange, die eine Gewäh rung reiner Jndustriekredite bezwecken. Die Grundlage der gegenwärtige» Verhandlungen sollen einige private deutsche Angebote bilden. ES wird als möglich be zeichnet, daß die erwähnten Jndustriekredite mit den in den nächsten Jahre» zu leistende» Sachliescrunaen einen Zu sammenhang habe», um die sich namcnllich einige westdeutsche Indnstrickonzernc lebhaft bemühe». Die Verhandlungen werden als so weit aussichtsreich bezeichnet, daß in naher Zeit mit einem positiven Ergebnis gerechnet werden kan». Ueberfall aus Nationalsozialisten. Griesheim, 3. Dezember. Vvr einer Versammlung der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei kam eS zu blutigen Zusammenstößen zwischen Versammlungsteil nehmern »nd Angehörigen anderer Parteien, welche versuchten, de» Saal zu stürmen. Im Bcrlauf der Schlägerei siele« etwa zwanzig Schüsse. Ei» Nationalsozialist erhielt einen Streif schuß am Kops und einen Vurrgcrrschnß, ein anderer Fußtritte in den Unterleib. Die Polizei, die sofort cingriss, »ahm vier Personen in Haft und 26 Personen in Schlitzhast. Verletzt sind, soweit bekannt geworden, vier Personen. Um die erregte Menge z» beschwichtigen, sprachen verschiedene Führer be ruhigend ans die Massen ein, so -aß es zu weiteren Zusammen stößen nicht kani. Wen die Schuld an den Vorgängen trifsl, wird die cingeleitete Untersuchung ergeben. <TU.) Gnadengesuch -es Magdeburger Mörder» Schröder. (Durch gunklprnch.I Magdeburg, 3. Dez. Der Mörder des BnchhallerS Helling, Richard Schröder, wird, wie sein Rechtsanwalt mittcilt, ei» Gnadengesuch cinreichcn, in dem er vor allem auf seine Jugend als mildernden Grund Hinweisen will. Wenn das Gnadengesuch abgelehnt wird, wird das Urteil binnen 21 Stunden vollstreckt werden. sÄ. T. B.j kien vudikopf düniM mr eia neues, desanliers siegsnles kssilsn- moökil. lies die tnsur beim ilul- unö Ldrstrsn nieiN m Unvlönung dringt. VorrLlig in eilen Preislagen. pr»v«r Be«»« 23 j
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