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Dresdner Nachrichten : 24.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188711242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-11
- Tag 1887-11-24
-
Monat
1887-11
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.11.1887
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-chekMch Me nn vorigen l. Lnileekorp« im umfasse» , ueulonstruirien Feld-Backöfen, «jn-er auch zu den schon Herhltübung»» erneuten den großen Manövern de- tattgehabten Versuche mit lüchtereien wie nicht ^ von Jabren bei allen Versuche mit einer Konserven» 'ten Mal . Feld» seit einer Vieche " csuche zu der arößerrn . Verpflegung in naher Beziehung. Im Ge,. ^ der neuen französischen Feld-Backüsen. die in Frankreich bei Ge- leaenheit des diesjährigen »Mvbil»iach»ngs.Vc»sttches und der dieS- j,ihrigen Herhstüdnnaeil stallgesmiden hat und die nach den eigenen französischen Berichten wenig günstige Resultate ergeben Hube» . , „ ^ i -- -- -W ... , Zollen, wird die deutlche Ronslruktivn derartiger Oefen alS allen gestellten Ansprüche» genügend bezeichnet. Die Unwirlsnnckeit des OssenbarungscideS wird vielfach ans den Mangel jeder Oessentlichkeit »»rückgelrihrt. Das hat niehrereu Handelskammern Veranlassung zn einer Eingabe a» den preußische» Iustijiniiiisler gegeben, worin uni Herheisühiung einer angemessenen Publizität des Ossenbarungs-Eldes unpsändarrr Schuldner gebeten ist. Der Iuslizininislcr hat daraus eiwiedert, es ständen der befür worteten »Maßregel so erhebliche Bedenken entgegen, daß Ansland genommen werden i»üsse, der gegebene» Anrcgung Folge zu geben: die empfohlene Bekaiiiilniachnng würde für den größeren ka»s- ninnnischrn Verkehr fast jeder Bedeutung entbehre», im kleineren tätlichen Verkehr dagegen lasse sich der beabsichtigte Erfolg im wesentliche» durch Minheiluuge» scitcnS der einzelnen Mitglieder der.Hniidelskammer erreiche». lieber den Entwurf der Alters- und Jnvaliden-Versicherung hat sich der national-liberale Reichslngsadgeordiicte.Disscnü in einer Wählerversanunlung in Mannheim am 17. »Rvv. sehr shm- palhilch ausgesprochen. Die national-liberale Partei werde sich zu bestreben haben, den Entwurf zum Gesetz zu gestatten, da voraus sichtlich gröbere Leistungen zunächst »och nicht gewährt werden konnten. Die bayrische Abgcvrdnetcn-Kammer nahm die Altersversorgung der Eiicubahnalbeiter einstimmig au. Ter Minister v. Crailsheim eiklärtc im Lause der Debatte, dir Arbeiter würden zur Verwal tung heraugezogeil werden. Die Karein-Zeit werde ie nach Ge- slalluiig deö bezüglichen Reichsgcsetzes wohl auch aus 5, Jahre her abgesetzt werde»: die eiugezahlleu Beträge würden bei Entlassung ahne Verschulden vollständig, bei Entlassung mit Verschulden zur Hülste zurnckgezalilt, die Altersgrenze von 70 ans 05 Jahre zurnck- gesetzk werden. Was die übrigen Punkte augehc, so müsse mau abwarle», das legte Wort über dieie Dinge sei nach nicht gespro chen. Im weiteren Verlause de. Sign»» wurde» die Aiilrüge ans Aufbesserung der Gehälter der Beamten und Vermehrung der Be- amtcnslellen unch den Anträgen des Ausschusses einst»»»»« ge nehmigt, Ter badiiche Landtag ist van dem Äroßherzoge mit einer Thronrede eröffnet worden, in welcher es heißt: „Wir hegegucn uns in sorgenvoller Zeit; ein theures Leben, auf welches Kaiser und Reich ihren Stalz und die schönsten Hoffnungen gebaut, ist von schwere» Leiden bedroht. Durch innige Bande deS Blutes, der Liebe und Freundschaft chm ziigclhnn. ist »stniHcnis durch diese .Henilimhmia »> tiele Bctrübinß verlegt. Mil nnö therlt »lei» theures Volk, theileu alle denoche» Herze» diele hange» Sorgen. Ich weiß, das; auch Sie von diesem Mitgefühl ganz duickdruiiae» sind. Veilraneu wir aut Gottes Gnube, die uns so oft ichvn durch Krcuz zniii Licht geführt." — I» der Thrviirede wird ivdan» ei» Gesetzvvilchlag criigrknndigt, „ivelcher de» wiederholten Anträgen der Lotung der kastwlochen Kirche dcS Landes durch den Verzicht ans einige vom staatlichen Interesse nicht mehr gebotene E»>- schräiitnnge» unter voller Wahrung der erprahle» Grundlagen der ku heiivvtiliirheii Gesetzgebung e»tgegr»koinmt". Im Uebrigen wurden angckniidigt: Vorlagen zur Regelung der kirchlichen Be steuerung, über Ausstellung gerichtlicher Ervbescheiuignngeii, gegen die Zeuplitternng der Hotgütcr und über Emlühunig der land- wuthichuttlichcn Unsaltversicherung. Hinsichtlich des VudgclS heißt es, dasselbe gewahre im Ganzen ein erireulichcS Bild der Finanz lage. Durch die zu euvattrndeii Erträge der Branlntweiiislencr werde es möglich, das Budget im Gleichgewicht vorznegen. Ter deutsche Kreuzer „Albatros;", ivelcher iml dem geiangenen Ezkönig Maliclva von Samoa an Bord Eooktoiv» verlassen hatte, war au> einem Riss bei Bmhy Island in der Torresstraize auige- lauicn und Halle einige» Schnden gelitten. Das Schiss hatte Cvoklown niit versiegelten Ordres verlassen und nach de» vorliegen den englischen Meldungen angeblich keinen Looilen mitgenommen, um eS durch die geiährlicheii Gewässer jener Straße zu bringen. Doch durfte der Schaden, den der ^Albatros;" genommen bat, kenr bedeutender gewesen sein, dn das Schiss am 3t». Oktober ivvhlbe- balle» in Batavia aiigckoinmen ist und am 3. Rovcmber die Reise sorlseßeii sollte. Ans der Gewehrsabrik zu Spandau werden jetzt im Ganzen etwa 1400 Man» neu eingestellt. Es werden zunächst diejenigen Leute derücksichtigt, welche schon trüber anl dem Institut gearbeitet haben. Das Verbrecher-Album der Berliner Polizei soll nächstens ge nauer mngestnltet werden. ES enthielt bisher nur die Photogra phie» der Verbrecher mit einigen erläuternden Bemerkungen. Dies ha! sich »i manchen Fällen als ungenügend erwiese», da GesichtS- zuge durch Bartwuchs und veränderte Haartracht leicht unkenntlich gemacht weiden können. DaS König!. Polizei-Präsidium will da her dem in »Paus gegebenen Beispiele folgen und von jedem Ver brecher, dessen d>e Polizei habhaft wird, genaue Melsungen der Körpcrlheile aninehmcii. Die AnisichlSbchörde ist z» diesem Behüte mit der Berliner anthropologische» Geiellichait >u Verbindung ge treten. um das von dioier Gesellsehajt ausgestellte Meßverfahren ihren Erinitleliiiige» zu Grunde zn legen. Ter Streit nu mzialdei»ok»injchc» Lager bezüglich der Stellung zu de» Sindlvervrdneteinvahlcn i» Berlin wird immer verworrener. Aus die Auguste, die von Herrn Max Schippet. dem Redakteur der Berliner „VolkStrck>>i»c" gegen de» ioziäldeiiivlrnlischeii Abgeordneten Tiitzaner gerichtet sind, erließ dieser eine» offenen Brief, in dem cs am Schluß heißt: „Am Tage der Wahl wird eS sich entscheiden, ob die verderbliche Snat, welche Sic aiisgestrcnt haben. Früchte nagen wird oder nicht. Erleiden die Arbeiter eine Niederlage, so ist dieselbe nicht znni geringsten Theit cnif Ihre unheilvolle Thätig keit ziirilckzuführeii." Dem Reichstage wird ein Gesetzentwurf zügelst», welcher die Beitcagspsiicht sanuntlicher Neichsbeamlen zur Wiltivcn- und Waiienkasse aufhedt. Der diesmalige Winter wird in der Berliner Gesellichgst ziemlich stille verleimen. Daß der Hoi keine restlichen Veranstaltungen gickst, ist selbstverständlich. Tie Hosgeiellirhait nnd daS divlomatöche Korps iverden sich diesem Verspiel anichließc». Tie Kunslakadcmikec lind der Verein Berliner Künstler habe» bereits beschlossen, ihre Kostümfeste in diesem Fahre ausiallen zu lassen. Die Kricgerver- eine werden ihre graßen Feste ebenfalls nnSsalte» lassen. Dicrzch» Inttirche Ltfizierc, daranter 0 Kapitäne, sind vom I.Tczcinbec als Sekondclentnants ä In nnito de, preußischen Armee angkitellt. Bei der Garde treten drei türkische Offiziere ein. Oesterreich. In der Prager »Vmaiimilniig der dcutsch-böli- miahcn LandtagS-Abgeordncic» ivnrdc nnter lehhaflem Beifall crnslnnmig eine Vr'eivlntiorr beschlossen, worin dieselben erklären, daß sie bei de», fortbestchcndcn »Abgänge jener Voraussetzungen, an welche sie de» Wiedereintritt in den Landtag geknüpft linden, sich an den Verhulldlnngeil zur Zeit der einbernsene» LandlagS- Seisio» nicht belheiljgcn werden. Die Versammlung beschloß, die Heer gut geführt kein und keine Echneidtgkrlt bewahren solle. Jetzt beißt eS. nicht weniger alt 450 Hauptleute der Infanterie würden kraft dieser Ermächtigung in nächster Zeit in Ruhestand treten Nun habe» aber viel mehr Haiiptlente, inan spricht von >200, solche Anträge gestellt. Im Rrzegsiiiinislerinm und i» »lilitärüchen Kreisen pti überhaupt ist man förmlich erichrrnken über diese große Zahl, d. h. die Mehrheit aller im Dienste bcsindlnhei, Hanpllente. welche treten wollen. ab- edeutlicheS Zeichen des . .... Haupt! Jedermann sieht darin ei» bedeut Schwindens des militärischen Geifles im Heere. Die Lust am Waffendienst hat allgemein abgenan„i,en, selbst bei Denjenigen, welche sich denselben als Berns erwählt halten nnd nieist nicht mehr im Stande sind, einen anderen Berns zu ergreifen. Der invralischc Zustand des HecreS flößt tue größte» Besorgnisse ei». Eine der Ursachen, warum es lv getan»,re», ist m der laltiaiu bekannte» Günstlings- und Gömierwnlhschnst zu nichen. Zur Sache lei noch »»gerügt, daß die »ach Lüiähngem Dienste in de» Ruhestand tretcn- , chl Resolution dem Obeclaiidinarichall zur Kenntnis; z» bringen. In der Begrüßungsrede gedachte Schmehkat der Krankheit des deutsche» Kronprinzen und sprach den Wunsch aus, daß das Schlimmste >rb- gewcnvct werde» möge. Der deutsche (!) Minister Tr. Gautsch ertheilte in Erledigung eines diesbezüglichen Gesuchs die Weisung, daß armen Kinder» der Wiener czechischen Schule in Favorite» anS dem kaiserlichen Schul- bücherveriag »»entgeltlich die nöthigc» Lehrbücher veralnolgt werde». Der »Polizeipräsident Po» Wie» hat angevrdn.t, daß Witzblätter, welche unsittliche Illnstrativneii bringe», insbesondere Wiener Eanikatnre», in den Schanfeilster» und VerkaMsläde», in Tabak trafiken nicht mehr ausgehängt iverden dürie». Es verlantet. daß von Seite dcS niedizinischeir Profcssvrcii- Eolleginins gegen Prof. Slörck wegen seines Voriuiges, in welchem er wider Tr. Mackenzie direkt de» Vo>wurs erhob, daß die Krank heit des deutschen Kronprinzen vernacdlässigt worden sei, eine Diszipliiiarilnteriochliiig wegen Verletzung der SlaiideSedrc cinge- lcitet werden wird; dos UnterrichtSniinislerinm bat bekanntlich der» Pros. Ctörct bereits ans diesem Anläße emr» Verweis ertheilt. Frankreiüi. Unter de,,, Getöle nnd der Verwirrung, welche der Sturm auf Grevy herdorrust, Ivird eine Thatiachc kam» gemel det, deren Wichtigkeit, sagt die „Bass. Zig." für das »Ausland ans der Hand liegt Vor wenige» Molinien verlangte »nd erhielt der Kriegöministcr Ferro» die Ermächtig»,ig, Hguptleute nach fünfund zwanzig-, anslntt »ach dreißigjähriger Dienstzeit aus Nnhcsold zu setze». »Als Grund führte er nn, daß dieselben bei ihrer Beförde rung etwas zu alt uns» abgebraucht sein könnten: dlc höheren Stelle» düiitcn nicht »itt zu alten Oifizicren besttzt lein, wenn das r> ... de» Hauvtleute noch süns Jahre zur Versnguiig des Kriegs»»»! slerS bleiben. Dieselben können »> der Landwehr angestellt werden, was alle Sachkundige» als einen Rachlheü mische», venu diese frei willig austretendeii Hanpllcule sind auch iür die Landwehr zu alt, die zum Theil in's Feld rücken innß, und anderen Thcils sind sie auch des kriegcriichen Bernles überdrüssig. Sie können außerdem auch der Reserve deigeselli iverden, uni in, Kriege bei de» Stä>iu»e» oder als Elappendeiehlshaber verwendet zu werde». AlS Grevy »nt Brisson cvmcrirlc, erklärte dieser, er sehe sich verpflichtet, zu sagen, daß nach seiner Anschauung die Krise keine ministerielle, wilder» eine »Präsidenten KusiS sei und das; diese ihm nuausiveictrlich scheine. »Als Gievy nach de» Gründen dieser Mei nung Engte, aiilwvrtete Bnsson, es wäre schmerzlich, denselben Ausdruck z» gehen, dach iverden dieselben allerorts gellend gemacht. Brisson erinnerte daran, daß er in der Svnatags abgehaltenen Versau,mlniig und unabhängige» parlanientarischen Gruppe bc- hailpict habe, das; Niemand das Recht habe, die Demission des Präsidenten der Republik zn verlangen; er sei »och immer der- selbcii »Ansicht, daß der Präsident allein daS Recht habe, die Frage linsziiiverfeii; er habe sccimiithig geantwortet. Ter Pränden! Grepy empfing auch de» Präsidenten des Senats Lerayer. Dieser sprach sich vor Grevy in derlelbe» »Weile iwe Biisson niiS. d. h. Grevy iolle gehe». In parlamentarische» Kreisen wild der Mißerfolg der Schritte Gredy? bei den heivormgeudc» »Pvlilitern leblnrit beiprocheii. Man halt die priisidentielle Krisis für lebe schwierig z» ve,meiden. »Rach einer weiteren Miktheilnng beichniligt >,ch der »Präsident G>evy fortgesetzt lebhaft mit der Lost»», der ministeriellen Krays. Teriellre empfing auch nur Dienstag nnd Mittwoch mehrere Mitglieder des »Pariainenls und wild an den folgende» Tagen noch weitere politische Persönlichkeiten em pfangen, deren Nathsehläge oder Mitwick»,,g ihn unter den gegen wärtigen Umständen unterstützen könnten. ReucidmgS taucht das Gerücht auf, Nidot werde mit Goblet und TeveS den Auftrag der Kabinelöbildniig übernehmen. — Das „Journal des Debals" schreibt, es gezieme sich, das Resultat der Schritte GrePHS ohne ruviel Ungeduld abzuwarte», es würde aber gesahrlich fc»i, die Schwere des ZustandeS der Unsicherheit zn verheimlichcn, dessen Veilängerung nur tue Gelüste nach einer Diktalnr vder nach Un- ordnniig begünstige. General b'Aadiau hält sich im Verborgene» in »Madrid ans. »Paris. Der bedcnlendsle Geschichtsnialer Belgiens, eines der Häupter der siäiniichcn Maierschnle, »,>R. Louis Gallnit, ist am Sana tag, 77 Jahre alt, einer Herzttankheit erlegen. Er war 31 Jahre alt, als ec sein erstes bedeutendes Gemälde im »Pariser Salan ansstellte: „Tie Abdankung Kaiser Karl V." Er hniteriäßt en, Vermögen, das auf 4—5 Millionen geichätzt wird. — Von Emile Zolas berüchtigtem Roman „La Terre" wurde» bis jetzt 00,000 Epemplate verkamt. — Tie neueste Straßenplage uon Paris, schreibt der „Figaro", besteht „i Folgendem: Plan proinenirt ahnnnasios ans dem »Boulevard und denkt an nichts Schlimmes. »Plötzlich richtet sich vor einen, ein Mann kerzengerade auf »nd brntli: „Weich' gräßliches Unglück!" Ehe niaii sich von seinem Schreck nnd Erstaunen noch erholen kan», iährt er in demselben Tone kort: „einen Schwiegersoli» zn haben!" und lügt mit graziös lächelnder Miene hinzu: „Ter neueste große Erfolg aller Eaiö- Eoncerle, ans die »Melodie von „Pelit Pnilvu" zu singen!" Tarnst hält er einem ein neues Ehcmivn inr den P,cis von 10 Centimes hin, welches zu Einen des ehrenhafte» »Präsidenten gedichtet und der genannten »Melodie angepaßt ist — »Rach einer von Dvctor Armm'gand ansgcslelllr» Statistik sterbest jährlich in Frankreich 100,000 Personen an der Lniigeilschwmdsnckst. Italien. Die »Mililärzeitschlstl „L'Eiercito" macht bekamst, daß alles zu dein Feldzüge gegen de» Regns von Ahessynicn Er forderliche beinahe jertiggestellt ist. Die aagelangte» Pnlperpor- räthe werden nicht mehr in gemauerte» Räume,,, sondern aus zwei KriegSdariipscln amliewahrt. Das »ist LaMgräbe» versehene Feld lager ist durch einen mächtigen Damm geschlitzt n»ü mit Maie» verseife». In Tnniud ist eine Werkstatt zur Reparatur der Ge wehre ticrgestellt. Die FestmigSarvesten von Taiilnd, »Abdel-Kader, Manknllo n»d Arkiko sind beendet und bald wird auch die diese Festungen verbindende Eisenbahn, welche bis Santi westergeiul»! wild, fertig sein. UebrigenS ist der Regns von seaiein NaS Alula, welcher Spione deioldet, von allen,, was in Massaiiah »nd m R'oni gegen ihn vorbereitc! ist, genau unterrichtet, eS werden ihm italie nische Blätter mit solchen Nachrichten zngciandt, welche griechische »Priester übersetze». »AnS dem von den Franzose» heietzten Hmen von Obok und über Tadjurra erhält er Znsnhre» von Waffen und Keicgsoorrath. RaS »Alula, bei ivelchem die englische GeiaadOchaft nngekommen ist, hcst jetzt nur 5tM Manu um sich geichaart, weiche er Uebniigeii nn tzslnmilaufcii und im Wegnehmen von Kciavneii machen läßt. Man glaubt, er werde ecu kurz vor dem AnSbrnch der Feindieligkeiten 30,000 Man» um sich vcrsamnielii, weil die Verproviantming derielhen schwierig ist, denn die Hababc und »MvnfnnTKcger-Slämnie hindern ihn, nahe an der Grenze auf Naulizüge auszugehe». Tie ftieikeiideii Arbeiter nnd Arbeiterinnen der Spinnerei von Hermann ». Barbieri in »Pvrdcnviie (bei »Venedig) nbersielen die Fabrik, m» dicjcnjgeil »)lrbeitcr, die sich den, Streike nicht a»ge- ichlosscii, mit Gelvalt von der Arbeit abzuhalten. Es kam zu hefti gem Kample, in welchem einige Arbeiter getödtct wurden. Direk tor Hermann wurde auch tödtlich verwundet. Das herbeigeciltc »Militär machte dem Kampie nackr blutigein H,indgei»e>ige ein Ende. Ter in Mailand etablirle deutiche Kaiiimami »Antvn Schö»- stciii traf eines »Abends bei der »Rnchhameknuft senre Gattin in den »Armen seines FrenndeS Ermellino Zam>cr. Er ergriff nmi ein Pi'csser und stieß eö der Treulose» ins Herz, daß sic am der Stelle tobt blieb. Gegen den Störer seines Ha»ssricde»s erhob er dann die Klage auf Ehebruch. Ai» 18. d. wnrde der »Prozeß, nachdem er mehrere Tage niigedanerl, beendet. Zauner wurde ilcigeiprochen, weil sei» Freund ihm verziehen, aber nnch dieser wurde von der wider ihn erhobenen .Klage ans Mord sreigeiprvcheii, weil er im »Momente der Thal ganz nlizuikchiningsfähig war. Belgien. Der König hat ein vom neue» Instizministci Lejenne porgelegles Giindengeinck, zn Gunsten deS Gatteniiiörders Pan der Smissen abgelelint, während er etwa 10 von einer hochstehenden »Perion 1'efiilivorlcle andere Giicrdenakle vor wenigen Tage» Unter zeichnete. Unter letztere» befinden sich auch neben aiweren zwei SteMkrlcichteriuige» für die sozialistischen Gefangenen'Fallenr nnd Schmidt, die wegen Mitschuld an der N'icderhre»»ung der Van- dvnz'ichcii Glashütten in Ehaclervi zn la»g;äh»>gen Fieiheitsllrcife» vermtheilt worden. Demelbe» wmdeu je l l Ialye von ihrer Zucht hausstrafe erlassen. Der Dampfer /Vlandcere»", lvelchcr zlviichc» dem Kongo und Antwerpen säint. ist au der stanzösiichrn Küste verloren gegangen. England. Lv » do n. Der beabsichtigte Bestich des Scyah von »Persien nach Europa ist bis zu», Jahre 188!) verschoben worden. — Wie in maßgebenden Kronen vcrlniitct, tritt daS P>i>l>i»icitt nicht vor der dritten Febzmirwvche zusgirimen. — In »Rewbaveii brach am Sviiiitag in der Station der London »Brightvner Südoisciidahn Feger ans, welches cineii Schaden von über '/r Ncillionen cin- richtetc. — In vergangencr »Woche scheiterten 34 Schisse, unter denen sich 15 engliicho befände». Die Totalzisjer dcr >n die'em Icilnc geimikeneii Schiffe boläusl sich auf 1»>7 mit 3173 »Veiluslen cm Mem'cheiiledo». Irland. Ter Führer der irische» »Rationalisten, »Parnell, dcr seiner geschwächten Gesundheit wegen in Ellham unweit London zurückgezogen lebt, hat sich eiiiem Londoner Journalisten gegenüber über die Lage in Irland dahin ausgestnochen: »MenieS Erachtens hat niemals eine schwächere oder untüchtigere Regan»»,) die Znget in Irland gerührt, wie die jetzige. Durch ihre Sliimpcrhattigkeit und Unfähigkeit lehrt sic d:c Irländer, wie dein Gesetze erfolgreich Trotz geboten werden kgmi, denn das Geletz, welches die nnioni- slische Mehrheit dcS Unterhauses jüngst gegeben hat, wird täglich von Tnuiendcn von »Mitgliedern msteidnickier Zwerge der Naim »alliga nnd von jedem ngtioncstistiiche» Zmlmigsredaliimr verhohni. Eines der nnbeiordenlliche» Ergebnisse des Zivangsgeietzcs ist ihat- jächlich, daß iür jedes Vergehcii gegen das Geietz, das vor dein ZwangSgesetz begangen wurde, jetzt bnndcite verüdk weiden Skutzlanv. Ueder des Ezaren Aufenthalt ln Mrballen wird noch ar,neidet, daß von 12 Uhr »Mittag» ab daS über die Dorf- slraße Wirballcns tühreiide Eiientzahngeieiie für alle Spaziergänger gesperrt war. Die in »Abständen vu» )e 20 Schritt neoen einander », doppelle» Reche» nnsgestellten rnssi'che» Soldaten trieben jeden Rähellvinniendei, am weile Eniieinnng zurück. Zur Schließung jenee lebendige» Schichiiiauer von Wi,Halle,i bis Petersburg waren 80Mi Soldalen atzsgeholen. Dcr Kmserzng traf aus dem gesperr tci, »Bahnhoie Eydiknh»eii um 5 Uhr 5 Minuten Nachmittag ein De» Ez»r wurde iür Anßemlehende in kinem der »liitleren Wagen sichtbar, doch Hai er ans Vorsicht zwilchen Ehdkkuhne» und »Wir ballen mehrere Wagen betrete» Die Umladung dcS Gepäcks dauerte »r Wirdalle» trotz größter Beschleunigung über zwei Sluiidc». Die verösseirtlichte ZvllnvveUe irchtt Zölle aus verschiedene »Pflan zen uild Pflaiizeiilheile ei» und erhöht die Zölle verschiedener Artikel z »B die Zölle auf Rohbaumwolle, laiidwirlhichastliche »Maschinen, Bamiiwvllga»,. »Watte, Südirüchtc, Fische, Gewürze, tzolzarheite». Flacksgeivede, Knöpse, Glas , Kurz, Uhrmacherwaaren. Älinerika. Etwas Besonderes hat sich IN New-OrleanS er eignet : Dort habe» sich nämlich die Franzose» den Deutschen an- geichlosse», r»n Schnltcl a» Schulter iür erne liberalere »Aussassung und Durchführung dcr Sviintcigsieicr zn käinpsen. Tie borstigen Denliche» haben kürzlich einen „»Bund für Recht und Freiheit" ge bildet, und die dort sehr zahlreichen Franzosen, namentlich die fran zösischen Ereolr», haben beschlossen, mit den Denlichm geineiniamc Sache zu »lachen, und haben ihrerieüs einen ähnlichen Bund ge gründet und zu ihrem Schlachtriis „l.ihertö «st.luatieo" erkoren. »Aut diese »Weise hofft ma» jetzt in New-Orleans den Sieg über die aiiglo-aiiieiikaiiischeii Puritaner z» erringe». Die von Permnilduco an, II. vs. M in »Rcw-Aork aiigrko»l- »icne Barke „Union" brachte 0 Uehcrlehciide von der »Barke „Augusta", die am 16. Oktober ans der Reise vv» Swansea nach »Aipnnvall im atlaittischeii Meere »nlcrgegangen war, mit. Der Kapitän und acht Seeleute waren ertrunken. Die Uederlebenden brachlen 0 Tage in einem offenen »Boote ohne Lebensinstiel zu, mit »Ausnahme eines kleinen Vvrralhs Schissszwiebacks und einer ge ringfügigen Ouaiilstäi »Wasser, welche r»n2l. Okiober verbrauchl war. Loose wurden gezogen, wer geopfert werden sollst, um von den Uelaiae» verzehrt zu werden, allein es wurde vereinbart, dieses letzte Znslmms»iittel iür 3 Tage „»fzaschiebcn. »Am dritten Tage erschien die „Unrvil", »ahn, die Unglücklichen in erschöpftem Zustande auf »nd brachte sie nach New-Nork. Ini »Prozeß gegen de» »Anarchisten Johann Most in Newhork wegen Haltens einer amrnhreriichen Rede begann am Dienstag die Echliißveihaiidliuig, Ainnuin's Acenagerie in »Bridgepoct (Connecticut), ihrcm »Winleignarlierc, wurde, am Sonntag »Abend ein »Raub der Flammen. DaS Feuer, welches durch Cjststosion e>»e> Petroleumlampe cnlstand, wurde eril hemerkt, als Löwen nnd Tiger nnfingen zu brüllen. Die Elephanten verscichlcii, ihre Ketten zu zerreißen. Die Wächter hcmnlsten sich vergeblich, den Flammen Einhalt zn tim». Die Furcht vor den reißende» Tlnercn, welche wie wahnsinnig vor Lchiecken waren, hielt jedoch Jeden ab. zu nahe heran zu treten. »Binnen einer halben Stunde war das ganze Gebäude ein rauchen der Truiniiierhauicii. Drei Eiephaiite», darunter der birmanische weiße, sowie alle ahgenchlelLii Tlstere, Pst'rde, »Affen rc. verbrannien. Der Schnden wird ani 700.000 Dollars geichätzt. Ein großer Löwe und 30 Elephanststi, die sich losgeufsen hatten, entkamen auf's flache Land, wo sie einen panischen Schrecken nnter den »Bewvh ne,n ercegien. Ter Löwe wnrde schließlich erschossen, und säst alle Elephaaien wurden wieder eingefiingeii. (Unmöglich ist eS nicht, daß die ganze Geich,chte eonnden und eni echt »Barnmil'scher Schwindel ist, um inst angchlichem Unglück — Reklame zn machen.) »Ans den Vereinigten Staaten wird gcineidek, daß die Schweinc- Eholera m ist Eouiitics des Staates Illinois herrscht; in einigen Bezirken geben 70 »Prozent dcr jungen und 50 »Prozent der ausge- wachiencii Thiere zn Grunde, FeniUktou. -f Morgen geht Körners Trauerspiel „Zrinh" im Kgl. Hofs- l h e a t e r (»Altstadt> zu ermäßigte» »Preise» in Secne. »Wagners ,,Walküre" ist iür Sonnabend abgeictzt und dafür Glucks „Fphigenia >n »Anlis" zur »Auffilhrung bcstinnnt worden. Im »Reustädstc Hanse wird Sonnabend das langerwarletc Laubesche Charaktcrlustspiel „Gottsched und Geliert" gegeben werden. Frl. »Malten ist von chrem Unwohlsein wieder genesen. Die „Walküre" ist neuerlich üe nächsten Dienstag angerctzk worden. ^ f Frau M nrgarethc 2 te r n, unsere vorzügliche heiiiiiickc Klavieivirtiivsiu, spielte knizlicy im »2. AboniicineiilS-Concert in »Riirnderg. Ter „Fränkische Konrier" schreibt hierüber u. A.: Frau »Mnigarelhe Stern bat eine hohe Anerkennung auch hier gefunden. Tyinpaihischer »Anschlag, tüchiige Technik, welche den höchsten An- svrdcrnngen gerecht zn iverden vermag, natürliches Empfinden, bald von dem Feiler dee Lcidenschast dnrchglnht, bald in berückender Iumgkeit sich vfsenbaiend, Ivic es das iviederzugebeiidc Kmistweck gerade verlangt, verleihen ihre» Vortlägen hohen Reiz. Am 10. Dezember giebt Frau Marggrelhe Stern ei» eigenes Cviiccrt i» dcr »Berliner Singakademie. s- Der Orgelvirtuvs Herr Hans Fährmann gab am Sonntag in der Osciratzer Kirche cm Concerch in welchem er größere »Werke von Liszt, »Mendelssohn und Bach »nt großem Erfolge zum »Vortrag brachte. »An dem Coucert hctheiiiglc sich mit gleichen Ehren Here Kamnieriiinsiker ElSiiian» »ist verschiedenen Vwlm- svli; n. »A. spielte er daS »Adagio anS dem 0. Cvneert von Spohr nnd Amianto rolijttoso von Werinaiiii. 1 K u n st ve > ei». Uiitc, de» »Rcnhciten dieser »Woche übcr- wiegen wieder die Lnudschasten. ES sei zunächst die von »Phil. Fecink OPotsdain) „»Am Teiche" hervvrgehobcn. Das große Gemälde ge wahrt den Einblick »i einen, im Geichmack des vorigen Iahrhnndcrts angelegte» »Park zur Sommerszeit und cs dürsten hier »Motive ans SanSionci in freier Bearbeitung zur Verwendung ^gekommen sein. I» schöner »Perspektive breitet sich die vornehme Teich- nnd »Park anlage ans und in durchaus kräftigem facbcnsatieii Evlvrit sind alle Einzelheiten mstmwahr ersaßt und wiedemegebe». »Alle» hebt sich gut von einander ah. bis uns die beiden Damen, die am liier steheiw, sich »ach dem Wasser zu neige», »m de» heraiiziehcnde» Schwänen Futter ruzuiverwi!. Dieie zwei Gestalten muß ma» erst von einander laslöien. Freilich hing das »Bild sehr ungünstig: es würde jedenfalls Scitenlictst dienlicher gewesen sein, ,hm und de» Beschauern. »Von Franz Hochinami ist ein kleineres Sciteii- iliick z» ieiiiem noch vorhandenen großen Thieibildc aiigekoiiinlen, belitelt „Ans der »Weide". Die zwei Prächtig genialst» Slück Rindvieh nn Vordergrund sind gulc Bekannte ans dem gcößercn B'lde; diesmal ist daS Bild auch von sviiingeiii Lichts dnrchlränkl. En, iauheres »Lildchen ist: „Zur Erntezeit" von Oskar Seidel (»Vlaie- witz): es lritt »Alles, trotz der Kleinheit, Plastisch aus dein »Bilde heraus. »Auch daS mit trefflicher Technik anSgeinhrste Gemälde von Äcebe (Düsseldorf) „Im Nmlsniid in Norwegen" wirkt »nt seiner klaren kühle,' Luit, in welcher das dunkle »Wasser, die kahlen Fclsbildungeii und die Ferne schau von einander eontrastiren, seist anziehend; das schwere nordische Gewölk, welches sich am Hmiiiie. hinwälzt, gielst dem »Bilde trotzdem »icksts Düsteres. Zwei 'Marine bilde, en xvunedv von Max Fritz (Dresden) leiseln die »Blicke. „»Am Slrande", elivaS dekorativ gehalten, aber dnich grelles Zn- salttiiieilistlleii von Schalten und Licht fehr cssekivoll, und „»Ab- tnhet dcr Finherbvte", durch tretstich gelungene Wiedergabe des Margeiimchels nnf dem Wasser w'ttend. Ein pikailtei Rcadchenkovi, treislich iii »Pastell aiisgesühtt, ist dcr von Eduard Hübner (DreS den) anSgcstelltc und „Kltstia" getam'lc. Das junge hnbiche Ge sicht »nt heiter blitzenden »Augen schaut aus einer eigenattigen ge- kränsellen Haube heraus. Gut ist auch cm weibliches »Pastell- Pcnstraii vc>i> 'MenSl»nisc» (Cassel) und nach ampiechendei iein sciiies Oeltnld „Leiendcs »Mädchen". Dieses »Bild sehe m Hellen Farben gelialte», gewinnt bei längerer »Belr.rchtnng mehr und mehr; es ,st glatt und elegant gemalt. Ei» grötzeics, iiihalllichc'lcs Genre bild „Wallfahrt »ach Kcvelaar" von Karl Bol: (»Rom) lehnt sich an das bekannte Hciin. Hcineiche Gedicht an, und bringt im Ganzen, wie in de» Einzellicilc» viel Schönes und innig Ei.stv'nndeiies. So liegt auf dem Gesicht deö tadle» »Wilhelm e,„e Verklärung, die, >e mehr man daS Bild »nsiehl. desto ichönec ivnkt »nd d,e E>- scheiiuing der Himnielskömgin ist von edle» Aiimiikh umflossen: »in Eines ist vcrwnndcriich. daß der »Maler der »Maria ei» Kstndcr- gcsichlcyen verliehen hat: eS ist ei» liebliches schönes Gesicht, aber .dvch gar za jugendlich und lässt völlig den Ausdruck der Erhaben heit vermissen. Das ist ein Mißgriff. Im Uehrigen 'Plicht das Bild eindringlich den ihm zu Grunde liegenden Gedanke» aus, der zwar, wie schon betont, nicht ganz sich an das Wort Heines hält, aber dock, auch ohne diese Anlehnung überhaupt klar nnd deutlich reden winde. Die technische Dlnchstihnnlg deS »Bildes läßt kam» zn wünschen übrig. Schließlich ie> noch einer Ougincil-Gypsbnste von imposanter Wirkung gedacht, in welcher »Prof. Dr. Schilling leinen j Freund »nd Kollegen »Pros. Hänel darslcllt. Es ist ril'erlmchend, »mit welcher Lebendigkeit dieser Kvvi das Original wiedergiedt. OK
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