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Dresdner Nachrichten : 07.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188707074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-07
- Tag 1887-07-07
-
Monat
1887-07
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.07.1887
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Lriu.-ctioöcr :>>,»». > i>i». — Wciiri: !»,»>!. I SIctti», «.Juli. 9NM„„. I,». l Gclrcidr,»,.ll>/. W.i-cn mal,, loco l,a—lu,, J»li--li>i,,»„ I7>. a, Lrv,dl . Lll0r.ll,»io« »kn mall, loro II9 irr, J,n,.>ii!,,,tt» lru. », Srlillir.-cilrr. lri.ml -luNia, mall. SlililS,»'', S»v,..Ll».,l7.--. -l'i, u« , siau, loro I >,»». Äunusl fkö.'i-, «,-1. 2. . Sr: I..L„. '4'ekrl-lv:.:i ,zzv i ,!.». M ir« i»««-IZ«< Itvi» ^udl«u>,I I» nllvu I»> viinltt^vn. ^ RÄSolAk Waßvl, 4 86^1l'i« 4, E H t« i»>»t« Id- NN«I !^Ii>>»eI^totr-IIIn»,>Inl,xx. Ä !! dkeudoiton in Dainen-Dakelion »nck Lllotagrapliia-Jlhnm» !! Ä ^ sr< i--i«r - ;i<« r. ^ ^ '/.Uliütiliul. ckma Jltnnirlct. ^ ! SorWLKV FWWK ^ ^lupuliuiul 1'rliIIour 8sSLtrLLLS, I. 'I'iitMr-». <I«l »1>v l. kitiiW8,«»Viüli. !i!eü!!k!i. '.V-r^KÄt j>r<!«llnii, ^Vilr>lll'ii1i«!t'xti'. 17, H. »li l lll. l^t.. ui I. ,!!, kidi A'- klnt,6il Vereinen u. (lesell ielinlte» xn 'lIienter-.^nMiirimireu, lei enäen irildeinu. ?olt,orn1i6lici-5>e'ivrxen. Von-nwll.nrwliausl?LrtsInllir;».prompt. >Niilrr,»iar!a»orlchrcn für r»i> 7. Juli: Nordwrsiloil-.d von »linlrrrr Slärkr, bcl dnr><!sl!»iilllil!i »lltilclcr Vrwdlluno, oimr wrsrutNchr SilcorrsNiiiilic. Tcmpcralur iviiriucr. Tresü-u. 1887. Vcrmiiworiiichcr Ncdaktciir liir PolitlithkA i)r. Emil Bicrcv I» DrcSdc» ^lus dcr A»kle^elm»k dcr Lnnder'lierrlUhcr vor dem Lci>>,;i^cr NciclMencht schlrii die ..Gwtzmuttn" i»id der..Nesie". Mit diesen verllMllichcn Spilninmen bezcichnete des Gnuncr-Jivthlvelsch, dessen sich in chre» Briefen die elsasjcr LandeSverriither nnd ihre iranze- sischen r'iiisliiier nnd Anstmnaeber bedicnicn, den Oberst Bincent »nd den Pelizeicvliiinissar Schncbclc. Crsterer ist dcr sshes des Kiindichniter Bnreans deL srnnzüsischen Heeres nnd sihon >r»S dem Mezes; Cernnw als Aiittclpunkt »nd Seele dcr smnMschc» St>ioiie,re in Dentschliind bekannt. Lehtcrcr öiame ist ans seiner jiliilfsien Berchafluntf her nach im frischen Gedächtnis: Aller. Den Oberst Bineent, dcr dem Paris aus die Spiemairc in Deutschland leitete, dabei aber sich hütete, deutschen Baden zu betreten, kannte dcr NeichScmwalt nicht dar die Schranken des Gerichtshofs m Oeipzilf fordern: Schnebclc aber ist in deutscher Gewalt acwcsen und ttcigetasse» ivvrdc». Zrechclassen. vbwahl man deutscherseits die ichrisilichcu Beweise seiner jahrclanacn Sdivnane in den Händen hatte! Die Grasmiulh, oder wenn das zu sclbslvcrhcrrlichcnd klingt, mindestens die Langmut!), die grenzenlose Geduld und die uner schütterliche stalibliitigkeit, die Deutschland in diesen Dingen bc- ihaligt hat und die ihren beredtsten Ausdruck in der Freigabe des ubmuhrteu LandesvcrratherS Schnebclc fand, ist ohne Beispiel. Lied sic auf die Franzajcn auch nur den geringsten Eindruck machen ? La re dein dach so ! .Hatte Dcrilschlaud nur ein Zehntel dessen Frankreich zugesügt, was cs seit vielen Jahren von diesem ruhig über sich ergehen lasst — Frankreich hätte die Welt mit be weglichen Klagen über unerhörte Spianage, Berlcilnng von Be amten und Militärs zum Drcubrnch, Anstiftung Landesangeharigcr zu znchtlian.avnrdigen Berbrcchcn erinllt. Ein gcriuger Thcil dcr Dbalen Frankreichs würde aue-reichen, um Deutschland zu rechtfertigen, 'allte cs an Frankreich die ernste, entschiedene Anssardcrung stellen, dieses t'vlkerrechtsii'idrigc Bcrhallen nun endlich einzustellcii oder sich die Fvlgcn zu bcrgewärtigcn. Die Franzosen mögen sich hüten, dcn Bogen allzu straff zu spannen! Die Prozesse vor dem NcichS- gcucht haben cs vsscnluiidig gemacht, das; alle französischen Mini sterien, vbne jede Ausnahme, mit Friedenspcrsichcrungeu auf den Lippen uns begegnen, im Geheimen jedoch eine Art Kriegszustand gegen uns unterhalten. Das geht aus die Tauer nicht mehr an. Je Machte die Franzosen das erkennen und abstcllen, desto besser iiir sic! Die srauzäsische Deputiltenkammer selbst seht die Vcrathuug des künftigen HecreSgesehes fort. Sie verwarf eine» Antrag auf Echsschrnng der HährigenDienstzeit und nahm diesjährige mit -!t>7 MM >l Stimmen au. ES ist dies ein Beschluß, dcr nur auf dem Papiere sieht. Zahllose Durchlöcherungen des Grundsatzes sind un- rmnechlch und zum Dhcil von dcr Kammer selbst schon beschlossen- Schon dich die Kammer dcn Antrag, die üjährigc Dienstzeit als zu rcrlüizbai" zu bezeichnen, verwarf, besagt, daß sie sich dcr Noth- wcndigkeit, Ausnahmen davon zu machen, nicht verschließt. Im Helarien I ej'.el t das Ministerium auf dcr Durchbcrathung des aercsacict.cs nach Var den Kammerscricn. Bis dahin wird die lli'e- laernng inchi eminal einen Ansturm dcr Nadikalcu auszuhalten habe». Die'l.adikalcu wollen die Regierung wegen der mvnarchisch- cleucatc» ümtnehc iiiteipelllreu und den Tadel der Negierung be- e.itiage». Sie sind sich aber nach nicht im Klaren, ab sie als An- 7>ri!!-.v»!::r die Tasse Tl.ee laählcn, welche der päpstliche NiinütiS Teich! bei dem Baron Mackau mit den .Hnuptcru der Ultramau- irncn geirnnken hat, oder den Beüicl, der -lvO Ranalisicu beim Hcimg ln'» Orleans auf der englische» Insel Fersen im Kanal. ?,c R iditaicn wittern eben überall Verschwörungen. Es wird dem Äcinierniimfler Raumer nicht schwer fallen, den Anslucm.dcr Radi kalen ab.»schlagen. Auch B lgicu beratbct jcht ei» neues Heercsgcseß Endlich! muß inan sagen. Es hat erst dcr Einmischung des Papstes be dach, inn dne 'belgischen Ultramantancu zu bewegen, daß sie die Bemlhnng die>es.HccrcSgcseheS überhaupt zulasse». Ter Papst ninsge 'einen Getreuen sehr ernstlich zu Gemüthc führe», daß das jci'.iac SteitvellreterNistein Belgiens eine Schande ser. Aber soweit mchtc die Ankvrität des Papstes dach nicht, daß nunmehr das elericale Minisleinnn Bcrnacrt die gänzliche Abschaffung dcc militärischen Stellvertieiang vargeichlagen hätte. Lie aus Bcrnacrts Aus lassungen »,'der Kanuncr hervorgeht, ist die Regierung nicht über eine platimache Anerkennung der persönlichen Ableistung derTicnst- pslicht lnuansgekainnicu. sie will zahllose Ausnahmen davon rn:- »iihren, namentlich die Priester davon befreien nnd zum Schluß cr- k: nte das Minister»»»: eS mache aus der Frage der periönliehen Sllennmg der Dienstpflicht keine Eabinelsfrage. Darin liegt die verstellte Anfioldcrii'ng an die ultramontanc Kammcrinehrheit, die Hecresgesetworlage zu pclwcnc'.i. Tic Herren werden sich daS nicht zwenna! f,n,cn lassen nnd das Ende vom Liede ist, daß dcr schmach volle Loslant der Sohne reicher Ellern vom Dienen nach Ivie vor ,i> Belgien bestehen bleibt. Las der Sultan nun wirklich mit dem vielbesprochenen cng- lö.h türliicheii Bertrage betreffs Egvptens gemacht bat, geht weder ans de» Telegrammen ans Eonstaiitinopel, noch den Erklärungen im Unterhaus zu London deutlich hervor. Doch hat die Mnlh- maßnng Bleies sür sich, daß der von Rußlands und Frankreichs Drohungen cnigeschüchtertc Sultan nicht gewagt hat, offen die. von Icincm Großvezier vereinbarte Abmachung zn unterzeichnen. Er hat entweder seine Unterschrift ans nnbestiinmle Zeit verschoben oder sie im Geheimen gegeben. So kann er dcn Russen und Franzose» die Unterzeichnung des Bertmgs ablengnen und hat doch die Freund- ict-ai! Englands nicht verscherzt. Diese nicht gerade sehr würdevolle Haltung des Sultans erklärt sich leicht dadurch, daß England sich weigcue, materielle Biiegschasten für de» Bestand dcr Türkei zu übernehmen, falls diese von Rußland bekriegt würde, während der Sultan Rimland wohl zutraut, daß es seine Drohungen, in Arme nien cmziniillc». aussührt. Es lami nicht mehr lange dauern, bis Europa endlich erfährt i! welchem Zwecke eigentlich die große Sobranie in dcr bulgarischen, Klömmge-Hunptsladt Tirnowa zusanimenberusen worden ist. Die Bulgare» haben bisher verstanden, durch Ausstreuung der wider- Eine Eröffnungsrede winde nicht beliebt, da die jetzige Rain Versammlung eniiach als die Forlschiiiig der legten, vertagten. Die Politiker blicken ans die Thalen der bulgarisch-m Sobraiije einer giößeren Aiifmerkiaw.l'eit, als sie sonst dem Ziisaniiiic»tril specchciidslen Gerüchte Unklarheit über ihre Absichten zu erhalten. National- gilt. obranjc mit Zliraiiimc»trilt des Parlament-.- einer Großmacht zu Theil wird. Das tomini daher, daß daS kleine Bnlgürien als die Lunte gilt, welche die Rieieii- kanonen der Großmächte in Thätigkeit lege» könnte. DaS ist cm wenig übeltrieben. Namentlich tragt Rußland den bnlnarifchen Dingen gegenüber eine verhältnißmäßige Kühle zur Schau. So sind die heuigen Proteste ansgeblieben, die man tu der riiffiichcn Presse bei der Antündignng erwarten »rußte, daß die Sovranje dcn österreichische» .Hmarenofsizier Prinzen Ferdinand von Eolnirg zum > Fürsten ivählcn würde. Dieser selbst, der schon einmal zum Fürsten i gewählt war. hat jetzt nicht vo» seiner Liederwah! abgeiatheii,! tvie er doch wohl hätte thiur müsse», wenn er- nicht wußte, daß. feine Wahl dem Zaren unangenehm fei. In Rußland muß über Bulgarien eine andere Ansicht Plag gegriffen haben. Diese vcc- ^ hälliiisniiiiHlzze rreiindlichcre Lendnng würde jedoch sofort in'S! Gegcnlheil Umschlägen, wenn sich die Bulgaren beikommen ließen, I immer wieder den Prinzen Alexander vv» Battenberg zum Fürsten ' zu wählen und ine de» abwcienden Fürsten einen Regenten einzu- > fegen. Man kann sich aller Bermiithiiiigen cnlljallcii, da bald der i Telegraph über die Beschlüsse der Svbmnje berichten wird Doch sei hier noch niitgelheilt, daß die allgemeine Ansicht dahin geht, daß selbst tür den Fall, daß die Sobranje sich zu einem russcnfeindliche» Schrille himcigc» ließe. Rußland nicht die Absicht habe, darnni durch Einrilcken in Bulgarien zu anlwortcn und damit linabiehbare Bcrivickelungen l>era>lizubeschwören. und zogen in Folge dieser Umslände an. Ueberhanpt wurde die Tendenz im weiteren Berlaiu vorübergehend icsier. In Kassaver kelir iaareir nur Bergiverte l elebt, Bat,neu lind Banken bliebe» still und Industrien schwach. Auch deutsche Fonds und östecreichifchc Prioritäten wurden schwacher. Privatdicilonh k > Prozent. ft r a u k f » r t a. Li., ci. Juli. Orrdi« üev.M. LlliiNSvlNm . tiom- Larv»»i —> Galizier —c-iNiptcr 7ü,:iu. evroe. lluaar. Goidienir LiVconto l!iii,ü0. Acr iliufscn —. Laura —. Schweizer Stordost —. Schwach. W t e n, K. Juli. Lredit 28l,7v. Slaaiciiavn —. Louiliardcn — Nordwesik. —. Marluvien . Nug. Urcdit — Nun. Gold —. LliU. Pari», k. Juli, cswliltz., «enlk r>l,1L. rialcilie l»s.)7. JiaUencr 97,7». Staatkvaiui ILI.üs. Lavivarden Ni8.7.',. da. Brioriiäicn —. Spanier KU ccaiavier l!7S. Lllowancn 498. -Neue Nnlkiiic —. Türken —. Jcst. tioniill», «.Juli. Barm. N Ndr l» Mtu. UonsoiV INl/.x. i87.",cr Muffe» !ill>/„ Jialieuer LÜG. Laulbarvc» «n/.». rkouu. Tiirkc» i i'G -lproc. suiidirtc riiuerikaiicr Nil ä. -iproc. Un-iar. Goidreilic 8»G. Ocftcrr. Gold» reiac 9». Lreuh kensalv I»l. Euuvler 7Mcue oz,>i«»cr 98 ,,. cgarant. <?a>»>tcr I«»i/„ Ottonianbanl !)'/,. Luec-AcN-n 78'/,. Spanier «!?/,. — Lliur- munal Nulii«. — Weiler: Schön. A m ft e r d a »I, k. Juli. Lreduktc» ISchlttsi!. Wei-c» per Mpvemlicr 91», weichend. Rinnie» vcr Lkiaiier I!8, weichend. London. K. Juli. iProdukicu, Schlusä. Wcizc» Siiüstand. gänscr ab- wartcud, aulzekommeuc Ladunaeu fchwitchcr. Mehl ruhig, ftclig. Mnfsischcr Hafer ruhig, stetig. Urdrigcö fest. — Wctlcr: Trübe. NUN . -> rl ^ bi in iBGi' Nrurste Trlraranimk vcr „Tvesruier Nachr." vom 6. Juli. Leipzig. Der Obcneichsaiiwalt Tcsseiidvri bemerke, daß die Ocsseutllchkcit des Prozesses iiuthweudig war, um de» Bcrdäch- tignngcii und Lügen der srruizösischcn Presse über de» Schnebelc- sall eutgegeuzulreteii. TieBerhandlung ergab, daß die sraiizösischc Grenzpolizei den LaiidcSverralh nicht nur begünsligle. sonder» sogar aiistifiele. — Erharl, gegen welchen Freisprechung bcanlragt war, ist bereits entlassen. EmS. Das Befinden des Kaisers nach der anstrengenden Reise ist ganz vortrefflich. .Heule nnteniahin dcr Kaffer nnt dem Prinzen Wilhelm eine Spazierfahrt. Der Homiarichall des Kron prinzen, Graf Radoliuski, übcrbrachte dem Kaiser günstige Nach richten über das Befinden des Kronprinzen. Berlin. Tie neue Ü'/r-prvz. Reichsanleihe ist siebenfach ge zeichnet worden. Die Diskoiitv-Gciellfchast zeichnete äff, die Teuiscifc Bank 5ll, Rothschild in Frankfurt IO und Sppcnhcrii in Köln 8 Millionen. Die kleinen Zeichnungen sollen bei der Nepartilion bc- s ondcrs berücksichtigt werden. Berlin. Die„Nordd. Alla. Zlg." sagt, gegenüber dcr in der franzosiichcii Kammer Angebrachten Borlage, wonach die zam Heeresdienste nickt bcranziehbarei. Fremden iiir ihre Befreiung vom Militärdieniie mit besonderer Steuer zu belegen siird, scheine tür Teulichlciiio der Moinent gclvmincn, in Erwägung zu ziehen, ob nicht alle deutschfeindlichen Bestimmungen, welche in Frankreich zur Ausführung kommen, auch »r Deutschland, namentlich in den Retchslanden, in voller Recipwzität in Anwendung zu bringen wären. Berlin. Ter „Boss. Zig." wird aus Tirnowa gemcldct: Die gestrige Schling verlies stünnffch nnd brachte der Opposition eine neue Niederlage. Der ehemalige Dclcgirte Kalischcw kvi'.stalirle in semciii Bericht über die Rnndreise dcr Trpulation, daß Irich des Schciteins drr Miision Butgarien in Nc'itket- nnd Westeuropa große Svmpathien besitze, welche es dcr Regierung ermöglichten, so gleich zur Fücslcnwahl zn schreiten. Ter alte Slavcrkow vernichte die Bemühungen der Dcpulanon, die nicht einmal offiziell em pfangen worden sei, lächerlich zn machen, wurde aber fast einstimmig heriluicrgerlffen und beinahe hinans-gewonen. Der Instizmiiiister Stollow nntwortete in langer meisterhafter Rede und bcsiäiigtc den Bericht. Kaitschcw lügt hinzu, die Deputation sei für eine iouee- räne Acacht überall glanzend cinpfangen tvorden, ob offiziell oder nicht ofstzrell, sei egal. Die ganze eivilsirte Welt sympathisirc mit Jlnlgarien. Stürmisches Peifallklatschcn, Bravorufe begleiteten seine Worte. Stojanow erwicdcrte nntcr dem schallenden Gelächter dcr Bersammliiiig : Slavcikow, Du hast Recht, Europa hat Polen nicht geholfen, aber hat dies Rußland vielleicht gechaii? Wünschest Du für uns ancb solcbc Hilfe'/ Hierauf greifen einzelne Tcpntirle cben- sallS Slaveikoiv an und erklären, daß sic deshalb nicht zillammcn- gelomiilcn seien. Brcsla u. Tie hier tagende deutscheiNabbincr-Beriammluna beschloß, um den Berdachlignngeu und Mißdeutungen des Talmud zn begegnen, eine Kommission einzlffetzen, die eine encyklopädischc Brbnndlung nnd womöglich dcullche Ueberfelznng dessciben vcrin- slaltct. Lübeck. Dcr König von Dänemark traf gestern hier ein »nd übernachtete ani dem gestern glcichfalls hier eingelanfcneu Dampfer Lanncbrog. Heute fand die Abfahrt nach Kopenhagen statt. Wien. Der Kronprinz Rndolph leidet an einer Entzündung des linken Auges, dieselbe ist aber unbedenklich. P o l a. .Beule fand der Stapcllaus des Tlmrnffchiffcs „Kron prinz Rndolph" in Gegenwart des Kauers, dcr Erzherzoge Karl Ludwig nnd Ferdinand Este, sowie der Erzherzogin Marin Theresia in Bcrtrcluiig dcr Kasirrin, als Tanipathm, ferner des Marine- Kominandaiilcn, Kricgsiirinistcro re. statt. Dcr Marine-Kommandant hielt eine Ansprache an den Kaiser, welche dcr Kaiser crwiedertc »nd dabei sagte, das bcutige erhebende Fest bade stie die Kriegsmarine eine ernste Bedeutung, da das neue Thiirmfchisf die Seemacht der Monarchie namhaft verstärken solle. Mage es, wenn es >a Gottes Rathschluß wäre, im Momente des Kampfes auch fernerhin Sieg und Rubin an unsere glorreiche Flagge, fesseln! Ein Hand schreiben an den Marine-Kommandanten besagt, dcr Kaiser habe dic lleberzciigung gcwonncn, daß die Manne von pflichttreuem Streben beseelt fei und damit die Kriegstächligkeir und Schlag- fertigkcil fördere. Das kaiserliche.Handschreiben spricht drin Kom- mandanteii, dcn Offizieren und der gcsammtcn Mannfchast die wärmste Anerkennung und Zufriedenheit ans. Z u g. (Schweiz.) In einer hiesigen Bvrstadt versanken gestern vlöhtich 17 .Häuser ,n dem Sec. Mau hat bis jetzt 20 Verunglückte lebend und 17 Leichen anfgesundcii. Die Berliner Börse «öffnete eher schwächer. Für Dis- konto-Evinmaiidit lagen größere VerlaniSordres vor, wodurch die Courje gedrückt wurvcn. Dcuttche svckiilativc Bahnen hlicvcii fest, fremde wurden schwächer und Bergwerke blieben belel». Letztere notirtcn anfangs infolge von neuesten russischen Zollerb öl,nngen niedriger, «Hollen sich aber bald. Russische Wcrlhe wurden iiir hiesige Rechnung verlaust, sür englische Rechnung dagegen gelaust -o-di Jahre D s Lokales und «achiischeS. -- Wie wir schon mit.zellicist haben, findet in diesem in Dresden nur sür den Autonslädtcr L a h l t re i die Neuwahl eines L n nd t a g sa b g c o rd n e t cn statt. Unter Füh rung des konservativen Vereins haben bereits Voivechanülnngcn slatigciiinde», und sind dieselben z» dein erfrenlichen Resnffale ge diehe», daß von Seilen der Komervaliven, llfalionallibcralcn und ! Eoniproniißkanoidät dcr der koiffervativcu V Eft nngehörige bisherige bewährte Vertreter, kFA ^ Ehristlich-Sozialen als Fraktion des Landtags ... - . . Herr Vetriebsingenieur Barth ol o »iü nS. ausgestellt werden soll. — Eine wichtige Entscheidung wurde von der Straikaiiliiier zu Glogan gciälli. Im November v. I. sandte dcrLvtterielolleklcur E. Krainer aus Leipzig einem Geichä'rsrciicndcn, welcher sich im Z T Glogancr Oierichisgciaiigiiiß in Unterinchiingshast befand, eine Z » Offerte, die zmii Spielen in der Kgl. s ä ch i iieheu Lotterie^ N aussorderte. Der Brief gelangte mit dein Vermerk „Adressat im " Lf Glogancr Gerichtsgeiängiliß" nach Glogan, nnd zwar in die.Hände S»' des Untersilchnngsrichters, welcher den Brie) der Sianlsanwalffckiaft Z.,/ übergab. Lcickcrc erhob Anklage gegen den Kollekteur ans Grund H ^ des Lotterie-Paragrapbeu, welcher mich Denjenigen bestcast, dcr sich r- v des Verkaufs von Loosen auswärtiger, im iireichlichen Staat nicht Z x zugclasjener Lotter-eu nnterzieht. Ter Angeklagte Kollekteur bat «« um Freisprechung und überreichte dem Gerichtshof ein Erkenntlich § ^ des Liegnitzer Schöffengerichts, welches in einem ganz ähnlichen H , Falle gegen ihn mir Freisprechung erkannte, „well liier eine Förde- » l rnng des verbvienen Spiels nieb! voriiegt, wildern nur ein Versuch, und dieser nicht strafbar sei". Die Strafkammer trat der Ansicht « des Liegnitzer Schöffengerichts bei und erkannte auf Freisprechung s.K' desLotteriekollcktems. --Ten Ferieukvlo nisten hat die Wvhlthätigkcit edler jMenschen zahlreiche AusrüstungLgegenstände zugcwendel: Anzüge,»? Hüte, Kragen, Wcffche, Spielzeug n. s. >v. Lin zweierlei Dingen leidet der Ausschuß, welcher die schwächlichen Schulkinder in die, Sommerfrischen buimiSsendet, empfindlichen Mangel: zunächst an Sch uh werk. Sollten nicht in mancher bemittelten Fmnilic ab gelegte Schube und Stiefeln dcr Kinder, .Hausschuhe. Babuschcn und dcrgl. übrig sein? Sodann fehlt es reckt sehr an No thwe in. Was? Auch noch Wein sollrn die Kinder bekomme!!? Horen wir die Gegner dcr Jeric»kolonic>i kragen, das beißt doch sic vcuvöhnen. Nur gemach! Effahriiiigsgcmä!-. stellten sich in den ersten Tagen des Lmidmisi nthcsils infolge des niigewolmlcn Wassers und der ver änderte» Nahrung, nameliüich dcr Milch, bei manchen Kindern leichlc Dnrchiälle ein. Dieselben, so nnbedeuiend sie sind, müssen jedoch rasch unterdrückt werden, um die .Heilwirkung des Lmid- mifentbalts nicht zu beeinträchtige». Und hierzu dient am besten ein als Medizin verabreichter Schluck Rothwem. Vor einigen Jahren hat ein Menschenfreund einige Dnsiend Flaschen gespendet, mit denen sparsam hausgehalteil wurde; denn der Wein wurde nur im Bedarssialle gereicht. Sie sind aber jetzt bis aut wenige.Halb- staschen vervrancht. Sollten sich edle Seelen bereit finden lassen. Kinderichnbwerk und «was Rothweuff zn spenden, so wolle man diese Liebesgaben entweder an das Bureau des Gemeinnützigen Vereins, An dcr Krcuzkirche LG. 10, 1. Etg.. oder an unsere Expe dition gelangen lassen. — Man ichrcivt uns: «Auf den offenen Briet, den Sicbcn- uh ran fang vcr Schule betreffend, in Nr. 182 Seite 2 Ihres geschätzte» Blattes gestatte ich mir nnf Grund eigener Ersirhrungcn als Vater einer zahlreichen Familie nachstehend Einiges zu «- wieder». Wenn ick, Ihnen nun schon ini VomnS versichere, daß »icnie Ansichren nnd Folgerungen denen des angezogcnen offenen Buckes schnurstracks znwidcrlausen, so hoffe ich nichtsdestoweniger auf geneigte Amnahme meiner Einsendung, cincslheits, weil mir als langjährigem Abonnenten Ihres Blattes bekannt ist, daß Sie dem Gl-mdiatze huldigen: „Eines Mannes Red' ist keine Liede. — Man soll sie billig hören Bcede" — und andcrukheils, weil ich be stimmt weiß, daß die von mir vertretene Ansicht von einem recht großen Prozentsätze der Bevölkerung gecheckt wird. Dcr Herr Bcr- faffer des offenen Briefes gicbt selbst zu, daß in beregter Frage ein jahrelanger Kampf in beiden städtische» Eallegicn staltgcfnnden habe, der endlich durch Evinpromiß. d. b. Nachgcbcn von beiden Seiten, geschlichtet worden jci: ein Beweis dafür, daß Ihre Ansicht nicht unbestritten ist nnd d e Erfahrungen sich gegeniiberslehen. Und da dcr Verlass« und 'eine Pari« wohl ziigesseheu werden, daß Ihre Gegner ebensalls von den besten Absichten geleitet werden nnd weck «- icslstchcndc Erfahrung ist, daß dcr liebe Gott Niemandem die Weisheit in alleinige Erbpacht gegeben bat. so darf ich wohl kwsscii, daß Sie auch meine Ansichten und Eriahllingcn aiihörcn werden. Ich selbst — ebenso meine Geschwister — bin in eine Volksschule gegangen, deren Unterrichtsstunden inr Soinmerlialbiahr um 7, im Winterhalbjahr »in 8 Uhr auliage»: ,n «nein besonders heißen Sommer — ich weiß nicht, war cS 1881 oder 1887 — lragte uns sogar einmal nnker Rector, ob wir nicht, w l -ngc die Hitze dauere, lieber uni ll Uhr lommcn wollten, wir müßten aber Alle kommen: „nnd Alle, Alle kamen!" Jeden Soniilag. Sommer nnd Wnitcr, mußten wir iammtliche Schüler dcr 2 oberen Etasscn (inr Alter von ll—l l Jahren) zur Kirche nnd die Predigt nachschrerben: cs war manchmal bitter kalt, denn Kirchciiheizuiig. Ucberzich«, Guiiiniigaloichen gab cs damals noch nicht, aber ine babe ich von i den Schulkameraden oder »innen Eltern gehör!, baß einem von Inns Kmdem weder der triihcAniang der Samte, noch der Kirchen- l besuch etwas geschadet habe. Mit meinen Kindern, deren 5 bereits ! erwachsen sind «während ein Sohn noch ri» Ghiiinasiuin besucht. i- W ff ne j o i - Z f - .ll s ^ L R ick ' M
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