Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050405026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905040502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905040502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-05
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
dies« sammelte, bis schließlich 20 Pfund zusammen waren. Um vor Entdeckung sicher zu sei», schaffte er den Kaffee, den er in seinem Haushalte zu verwenden gedachte, da er sich verheirate» wollte, in einen unbenützten »ellerraum, halte ihn aber nach einigen Monaten wieder in die Küche hinaus, da sich das HeiratS- proiekt zerschlagen hatte. H. stellte den Kaffee in den Küchenschrank ein. ließ aber letzteren, entgegen dem Befehl des Kompagnicchefs, unverschlossen und verschuldete dadurch indirekt, das; der Kaffee von einem Soldaten, der inzwischen bereits bestraft ist. gestohlen wurde. A.. der im lO. Die»st,ahre steht, ist i» vollem umfange geständig; er wird zu 6 Wochen mittlerem Arrest n»d zur Degra dation verurteilt. — Der 22 Jahre alte Unteroffizier Hermann Otto Tittelt von der 6 Kompagnie des 103. Jnsanterie-Rcgiinents in Bautzen steht unter der Anklage der Mißhandlung Unter gebener. Cs wird ihm zur Last gelegt, eines Tages im Januar einem Soldaten seiner Relrutriikorporalichait. weil dieser den Schrank zu langsam einräunite, mehrere Ohrfeigen versetzt, sowie am 22. Februar einen anderen beim Turne», als er die Knie zwischen Hände und Onerbaum nicht durch,ubringen vermochte, mit dem rechten Schienbein wiederholt heftig an den Onerbanm gestoßen zu haben, so daß das Bein unterhalb des Kniees ansge- schttnden war. Hinterher bildete sich eine Kuvchenbnutentriindnng, die längere Lazarettbehandlung erforderte und höchstwahrscheinlich auf die dem Verletzten durch den Angeklagten zu teil Gewordene Behandlung ;urückznsühren ist. In einem weiteren Falle hat T., der erst im Herbst 1904 zum Unteroffizier befördert wurde, eben falls eine» Rekruten gevhrfeigt und ihn mit der Jaust in de» Rücke» gestoßen, so daß er gegen eine Tür fiel. Im zweiten Falle bestreitet der Angeklagte, absichtlich dem Manne weh getan zu habe», sein Bestreben sei lediglich gewesen, diesem etwas nach zuhelfen. Das Kriegsgericht der 32. Division nimmt durchweg nur vorschriftswidrige Behandlung an und erkennt aus >8 Tage mittleren Arrest. — Landgericht. Unter Ausschluß der Oessentlichkeit wird vor der 5. Strafkammer gegen den aus Böhme» gebürtigen, in Dohna wohnenden Fabrikarbeiter Johann Nepomuk Porkert wegen ver suchter Blutschande verhandelt. Der Angeklagte, welcher sich be reits früher wegen eines Sittlichkeitsdelrkts in Untersuchung be funden hat, soll sich anr 14. Februar d I zu Dohna an der eigenen, 180«» geborenen Tochter vergangen haben. Das Urteil wird nächsten Mittwoch früh gefällt werden. — Der wegen Ein griffs in fremdes Eigentum viermal vorbestrafte 21jährige Arbeiter Mar Bruno Alfred Zaspet von hier versprach einer Fabrikarbeiter irr ihr die Taschenuhr zu reparieren, gab aber die Uhr für eine Zech schuld von 60 Psg. alS Pfand. Das Mädchen mußte die Zeche Zaspels bezahle», um wieder zn seinem Eigentum zu kommen. Ter rückfällige Betrüger erntet 4 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust z die Untersuchungshaft wird mit 1 Monat angercchuet. - Tie Miährige Händlerin Christiane Karoline verw. Siebcrt geb Heinzmann wird zn 1 Monat 3 Tagen Gesängnis und 10 Mk. Geldstrafe oder 2 Tagen Haft verurteilt, weil sie einen im Jahre 1901 ausgestellten Wandcrgewerbcschein und eine Stenerqniltung fälschte und im vergangenen Jahre den Gewerbeschein als echt Hvutrvllbcanite» vorlcgtc. Im Januar 1!D4 entwendete die An geklagte außerdem aus einem hiesige» Geschäft eine Anzahl Man- schctlenknöpfe, Spitzen und Kämme von unerheblichem Werte. — Eine längere unter Ausschluß der Oessentlichkeit geführte Verhand lung vor der 6. Strafkammer richtet sich gegen die 1874 in Strchla a. d. Elbe geborene Gasthofsbcsitzerin Anna Selrna verw. Schulze geb. Krebs, welche sich wegen Duldung von Glücksspielen und Kuppelei zu verantworten hat. Die Angeklagte ist Eigentümerin des Gasthoss „Zum Anker" in Pirna und soll im Lause des Jahres 1904 die Veranstaltung von Glücksspielen — „Lustige Lieben" — geduldet und in einem Nebenzimmer dem unzüchtigen Treiben einer Kellnerin Vorschub geleistet haben. Beides bestreitet die Sch. und behauptet, in ihrer Gegenwart seien nur Würfelspiele um Einsätze von 5 oder 10 Pfennigen gespielt »»d von den sehr mäßigen Gewinnen die gemcinschastlichc Zeche der Spieler be glichen worden. Ebenso treffe es nicht zu, daß die Wirtin ihre» Gästen Geld ins Spiel geliehen habe Trotz erheblichen Verdachts kau» die Angeklagte der Kuppelei nicht überführt werde». Wegen der Duldung von Glücksspielen erhält sic 50 Mk. Geldstrafe ober 10 Tage Gesängnis. — Amtsgericht. Der 1887 in Dohna geborene Fabrik arbeiter Paul Ernst Flader sah am 11. Mürzi» der Dämmerstunde vor einer Schaukwirtichaft in Leubeu ei» Fahrrad stehen, dessen Eigentümer sich nur kurze Zeit in das Lokal begeben hatte, schwang sich aus und fuhr davon: seine Festnahme erfolgte bei den Be mühungen. die Maschine zu verkaufe». Trotz der Ingens des An geklagten, er ist schon mehrfach vorbestraft, lautet das littest aus 2 Monate Gesängnis. — Die Wirtschafterin Erueiliue Luise verw. Zecliel geb. Assig erhielt von einem Bekannten 3 Meter Anzuastoff »» Weite von 27,50 M. zur einstweuigcn Aufbcwahriiiia; sie hatte indes nichis Eiligeres zu tu», alS de» Stofs ausS Leihhaus zu trage». Einlöien konnte sie ihn nicht wieder. Strafschärfend fällt bei der Beurteilung der Handlungsweise dieser Angeklagten i»S Gewicht, daß sie selbst wicdcrbvlt mit Zuchthaus vorbeilrast itt. Die auS Struppen gebürtige Angeklagte steht im 48. LebeuSiahie DaS Urteil lautet aus 4 Wochen Gefängnis. — Joses Konrad Mollick, 1875 geboren, war als Kutlchcr bei einem hiesige» Mtneral- wasserfablikanten »nd hat a!S solcher mehrere kiemere, von den Kunden einkassierte Beträge unterschlage», wofür ihm 6 Wochen 1 Tag Gefängnis auferlegt werden. — Der Pserdeschercr August Lprung, der schon mit dem Gericht zu tun gehabt hat, steht unter der Anklage der Unterschlagung. Ihm war eine, Pferde- schermaschine, die einen Wert von 70 Mk. besitzt, von einem Be kannten geliehen worden, die er schleunigst verpfändete. Das Urteil lautet auf 2 Monate GefÄranis. — Der Fleischer Karl Johann Hundsdörfer. 1874 in Ltallupönen geboren, mußte sich am 6. Marz vor dem hiesigen Schöffengericht lvegen Widerstands verantworten, er wurde damals zu l Monat Gefängnis vcr- urteilt. Während der Urteilsberntung des Gerichts stieß er gegen den Gendarmen, der ihn festgenommcn hatte, mit Beziehung aus dessen Berus Beleidigungen ans. Es wird eine Gesamtstrafe gebildet, die unter Aufhebung des ersten Urteils auf 2 Monate 27 Tage Gesängnis festgesetzt wird. Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Beim Stadtsiudelhousc, Weinbergslroße 2, ist die Stelle der 1 Kinderpfleaerin vom 1. Mai ab, wegen Verheiratung der jetzigen Inhaberin, neu zu besetzen. Bewerberinnen, im Alter von 25 bis 35 Jahren, wollen Gesuche mü Zeugnis abschriften im Findelhaufe akgeben. Die Königliche Landcsbrandversicherungskasse ist wegen Vornahme von Baulichkeiten m den Geschättsräumen vom 6. bis mit 11. April für den Kassenvcrkchr geschlossen. Die Handelskammer Dresden hat am 20. Januar beschlossen, zur Deckung ihres Aufwandes auf Grund des H 19 des Gesetzes vom 4. August 1900 von den Beitragspflichtigen ihres Bezirkes gleichzeitig mit dem zweiten Termine 1905 der Sbaatseinkommensleuer, am 30. September 1905, einen Beilrag von zwei Pfennigen auf jede Mark des Steuersatzes zu erheben, der auf das nach 88 17cl und 21 deS Einkommensteuergesetzes eingeschätzte Einkommen aus Handel und Gewerbe entfallen würde. Wasserstau» der «Kille und Moldau. Budweis Praa Pardubitz Me>n,k Seit,,,er", Aullla Dresden 3. Avril 4- 72 4- Itt 4- 173 4- tK6 4- Ikk> 4- 212 4- 84 «. April 4- 74 4- 130 4- 181 4- 157 4- 137 4- 221 4- 78 Tagesgeschichte. . Die Reise des Kaiservaares. Der Kaiser kehrte gestern nach der Rundfahrt durch Port Mahon 12 Uhr mittags c-n Bord zurück. Um 1 Uhr fand auf der „Hamburg" Diner statt, wo^u der Generalkapitän der Balearen, der Bürgermeister, der L-tadtpräfekt und der deutsche Konsul geladen waren. Als der Kaiser sich an Bord begab, wurde er von der freundlichen Bevölkerung spontan mit unbeschreiblichem Jubel empfangen; andauernd umjubelt wurde der Kaiser auch auf feiner Rundfahrt zu Wagen durch die hochlieaende, saubere Stadt, deren Häuser mit Teppichen und Seidenstoffen reich geschmückt waren. Am Grabe des Kapitänlentnants v. Buchen legte der Kaiser einen Kranz nieder, durchfuhr dann die französische Vorstadt St. Louis und die englische Vorstadt Villacarlos. Der demjche Konsul hatte Blumenkissen und blühende Topfgewächse an Bord geschickt. Der Kaiser war von dem Aufenthalt sehr br- friedigt uiüd richtete ein sehr freundliches Danktelegramm über den schönen Eurpfang und die Huldigungen seitens der Be- völreruna «t d«n König von Spanien. — Der GeneralkapitSn der Balearen. Orlega, hat den Roten Adlerorden 1. Klasse, der Kommandant deS Kreuzers „Kardinal CisneroS", Kapital, Bounn, der zur besonderen Begleitung des Kaisers von Eadch abgeschickt war. den Roten Adlerorden 2. Klasse, der Präsrlt CaoanillaS den Kronenordeii 2. Klasse, der Bürgermeister Juan Victory den Roten Adlerorden 4. Klasse und der deutsche Konsul eine wertvolle Busennadel erhalten Gestern nachmittag 4 Uhr hat die „Hamburg" die Ausfahrt von Port Mahon angetreten. Aus den Uferstraßen batte sich eine große Menschenmenge angesaiumelt. Zur Verabschiedung hatten sich Vertreter der Zivil- und Militärbehörden und der deutsche Konsul an Bord begeben. Während die „Hamburg", geleitet von den spanischen Krregsschifsen „Kardinal CisneroS" und „Numaucia", di« Haseneinsahrt durchfuhr, stand der Kaiser auf der Brücke, von wo sich ein herrlicher Blick aus de» Hajen bot. Um 4 Uhr 40 Min. erreichte die „Hamburg das offene Meer. Die Anwesenheit der Kaiserin Auguste Viktoria mit den Prinzen Eitel Friedrich und Oskar in Taormina, die Ankunft des anS Ostasien znrückgekchrten Prinzen Adalbert in Neapel, sowie der erwartete Besuch des Deutschen Kaisers i» Taormina, dies alles läßt, wie de» „Post" geschrieben wird, die Italiener fast die nun anscheinend glücklich üvcrstandenc Minisler- krisc, ja selbst die verschiedenen Mvnstreprorcsse vergessen. Tie Plätter berichten miss eingehendste über die Ausfahrten, die Spaziergänge und die Besuche der Kaisen» »nd der königlichen Prinzen, und man kann sagen, daß Taormina gegenwärtig der populärste Punkt Italiens ist. Das Programm sür den BesuchKaiser Wilhelms in Neapel ist nach einer Privatmeldung der „Magdeb. Zig." be reits festgestcllt. Ter Kaiser gibt zu Ehren des Königs Viktor Emanucl ein Festmahl an Bord der Knisersacht „Hohen,ollem", wogegen der König im San Carlo-Theater eine Feslvoistellung veranstaltet. Zur Ausführung gelangt bei dieser Lcvncnvallos „Roland von Berlin". X Deutsches Reich. Ter Königvon Württemberg reiste von Stuttgart über Frairksurt noch Berlin und Potsdam ab. X Zu der gemeldeten Verleihung des schwarzen Adler ordens an den staatsminister v. Budde schreibt die „Köln. Ztg.": „Mit der Verleihung des Schwarzen Adlerordens an den Staatsminister v. Budde hat der Kaiser den dankbaren Empfindungen der ganzen Nation Ausdruck gegeben, die sie einem der eifrigsten und erfolgreichsten Förderer ihrer wirlschail- lichcn Wohlfahrt entgegenbringt. Der Dank an Herrn v. Budde, den ihm mit dem Kaper das Vaterland zur endgültigen Erledi gung der Konalvorlog« darbrrngt, trägt darum einen über das übliche Maß weit hinausgchenden persönlichen Charakter, weil Herr v. Budde in der Tat, wie der kaiserliche Dank auch andcutet, seine persönlich« Gesundheit in hohem Grade dem Ge lingen des Werkes zum Opfer gebracht hat, weil er die Kräfte des reisen Mannes nicht weniger sür das Wohl des Vaterlandes eingesetzt hat, wie einst das Leben des Jünglings, das er sür König und Vaterland aus dem Schlachtselde in die schanzen schlug. Wie damals erfreut er sich aber auch heute der sichtbare» An erkennung seiner Leistungen durch seinen König, und wie damals sieht er dre säst unüberwindlich scheinenden Schwierigkeiten durch das glückliche Gelingen des Werkes, sür das er sich mit eingesetzt hat, glänzend besiegt." In der Beurteilung des Nutzens der Schrssahrtsab gaben erklärt freilich die „Köln. Ztg." von der Ansicht des Ministers grundsätzlich abzuweichen: „Hier haben wir nach den letzten Verhandlungen im tzerrenhause auch heute allen Anlaß, den Minister darauf hinzuweisen. daß seine Beurteilung der rechtlichen Seite dieser Abgaben dem Geiste der Rcichsverfassung nicht gerecht wird. Ob der Artikel 54 der Ver fassung die Erhebung der Abgaben gestattet oder nicht, das ist eine Frage, die Preußen gar nicht besuat ist, allein zu entscheiden, erst recht nicht, wo sich m allen beteiligten Bundesstaaten, wie längst noch in Sachsen und Bayern, leblzatter Einspruch gegen die Abgaben regt, und wo zwei Bundesregierungen, nämlich Baden und Hessen, ihren abweichenden Standpunkt amtlich zum Ausdruck gebracht haben. Indessen, das sind Fragen, deren Erörterung das angenommene Gesetz einer späteren Zukunst Vor behalten hat, sür beute wollen wir uns des glücklich Erreichten sre»«n und dem Minister wünschen, daß ihm ein ausgiebiger Erholungsurlaub die Kräfte wiedergibt, die er sür das Zustande kommen der Kanalvorlage geopfert hat." x Als künftiger Oberpräsidciit für Brandenburg an Stelle des zum Minister des Inner» ernannten Herrn v. Bcthmann- Hollmeg wird letzt in einer Mitteilung aus Posen der Regie rungspräsident v. Jagow in Manenwerder genannt. Regierungspräsident v. Jagow ist ein konservativer Mann Vor sechs Jahren war Herr v. Jagow in Ungnade gefallen. Er hatte gegen die Kanalvorlage gcittnnnt und wurde zusammen mit 18 Landräten gemaßregelt. Einige Jahre daraus wurde er aber, als das Rcaierunaspräsidium in Maricnwcrdcr frei wurde, dort wieder in Amt und Würden eingesetzt. x Oesterreich. Unter dem Vorsitze des Präsidenten des JndnstncÜcn-Klubs. Mitglied des Herrenhauses v. Schneller fand in Wien die konstituierende Gcucralvcrsaiiimlung des Mittel europäische» Wirtschaftlichen Vereins in Oester reich statt. Der Verein stellt sich die Erleichterung der internatio nale» Beziehungen. Förderung des Ausfuhrhandels, Erweiterung der Absatzgebiete ic. rur Aufgabe, Zum Vorsitzenden wurde der Präsident des gemeinsamen Rechnungshofes v. Plener gewählt. Vermischtes. ** In Dämpften erschoß im Streite wegen einer gering fügigen Ursache ein Bergmann einen Stuckateur, einen Vater vonFechs Kindern. '** Der große Fischdampfer „Zadns" kentcrtc, als er in Hamburg vom Stapel gelassen wurde, sofort und versank. Menschen sind nicht umgekommcn. Er bildet ein ernstes Hinder nis für die Schiffahrt. ** In Preußisch-Börnicke bei Aschersleben starb ein Berg mann an Genickstarre, seit kurzem der zwecke Fall in der Provinz Sachsen. ** Die epidemische Hirnhautentzündung lllkoninzritiss, die geacnwärtia in Newyork und im Osten der Vereinigten Staaten so viele Ovser fordert, wird auch Kopsgenick- kramps genannt und ist eine ntrige Infiltration der weichen Hirn- und Rückenmarkshäutc. Sie trat zum ersten Male in der französischen Schweiz im Jahre 1805 aus, m Deutschland wurde sic 1863 zum ersten Male in Schlesien beobachtet. Die Kronkbeit befallt plötzlich vollkommen gesunde, kräftige Individuen, >o- wohl Kinder als junge Männer, und tötet tust immer schnell. Das männliche Geschlecht ist in höherem Grade disponiert als das weibliche. Als Erreger dieser Infektionskrankheit ist ein dem Pnenmonie-Kokkus ähnlicher Mikroorganismus anzusehen. Ansteckung von Mensch zu Mensch kommt nicht vor. dagegen scheinen ungünstige hygienische Einflüsse, überfüllte Wohnungen und dergleichen, der Entwicklung der Krankheit Vorschub zu leisten. Die von der epidemischen Hirnhautentzündung verursachten ana tomischen Veränderungen bestehen vor allem in eiteriger Durch- ttänkung und Blutüberfüllung der weichen Häute des Gebirns und Rückenmarks. Dem Ausbruch der Krankheit gehl manchmal Kops- und Rückenschmerz einige Tage lang voran, in der Regel aber beginnt sie Plötzlich und unerwartet mit einem Schüttclsrost, an den sich sofort heftiger Kopfschmerz und in den meiste» Fällen auch Erbrechen anschließt. Der Kranke ist sehr unruhig, die Pupillen sind verengert, das Sensorium ist frei. Der Puls macht 80 bis 100 Schläge in der Minute, die Temperatur ist nur mäßig erhöch, die Atemzüge folgen sehr schnell aufeinander. 30 bis 40 in der Minute. Bald werden die Nackenmuskeln steif und dabei der Kopf etwas nach hinten gezogen; die Schmerzen ver breiten sich vom Kops aus über den Nacken und Rücken, die Un ruhe des Kranken erreicht eine beängstigende Höhe. Im Lauf« des dritten und vierten Krankheitstagcs tritt der Starrkrampf der Nacken- und Rückenmuskcln, manchmal auch der Kaumuskeln, immer stärker und deutlicher hervor. Der Rumps wird dabei nicht selten bogenförmig nach rückwärts gekrümmt, ist steif und unbeweglich. DaS Bewußtsein schwindet. Endlich ver fällt der Kranke in die tiefste Bewußtlosigkeit, und eS tritt unter rasselnden Atemgeräuschen der Tod ein. In besonders schweren Fällen drängt sich der ganze Krank- heitSvcrlauf in den Zeitraum von 1 bis 2 Tagen zusammen, ja in einzelnen Fällen tötet die Krankheit schon nach wenigen Stun- den. Ist die KrankheitSform leichter, so tritt zuweilen Heilung ein; eS läßt dann zunächst die große Unruhe nach, das Sensorium wird klarer, allmählich schwinden di« Schmerzen und di« Nacken starre. Tie Rekonvaleszenz nimmt einen sehr langsamen Ver laus. Ost bleibt die Besserung unvollständig, der Kopfschmerz, die Nacken- und Rückcnstarre bestellen in mäßigem Grad« fori, eS gesellen sich Erscheinungen von Laymung in de» willkürlichen Muskeln und in den psychischen Funktionen Hinz», und nactz einigen Wochen oder Monaten gehen die Patienten erschöpft unc> abgemagert zu gründe. Vorbeugungsmaßregeln gegen die weiter« Verbreitung der epidemischen Cercbrojpinal.Meningitis kennen wir noch nicht. ** Der Mikado a l s D i ch t e r Eiu^Arlikel im April- Heft des „Nineteenly Century" vom Baron Suyeinatju erzählt allerlei Interessantes vom Mikado Wie so mancher seiner großen Vorfahren ist auch er ein Dichter, dem ein Gott zu tagen gab, was er empsiudei. Sv haben ihm die Ereignisse des gegen- wattigen Krieges Empfindungen aiissteige» lassen, die sich zn Gedichte» gestaltete», von denen einige in der Presse Iavans ver- breitet wurden. Sic sind ein wichtiges Dokument für die Au- schaumigen des Herrichers in dieser so bedeutungsvolle» Epoct>e Javans. Drei dieser Vierzeiler lauten; 1. „Mir ist es. wie wem, meine Sühne alle zogen aus, — In den Krieg hinaus, ihre Piliclu zu tun; — Und ich, ihr alter König, sitze allein zu Haus, — Und bewach die verlastenen Höse nun." — 2. „Die Nacht ist säst v«>. gangen, — Die kleinen Käser summen leis, — In welch' elendem Nachtquartier — Sind meine Soldaten wohl heut' nacht?" — 3. „Die einen stehen auf dein Felde der Schlacht, - Und andere weiß Gott! — müssen bleiben zu Haus: — Doch alle Gemme-, die lieben ihr Land, — Die sind Nets dieselben, wo sie auch seien." Raron Suyemals» sagt selbst, daß es ihm unmöglich !ei, „die zierliche, einfache Anmut der Sprache und die seelenvolle Innig keit solch' kleiner Gedichte aus der japanischen Dichtung ins Eng liscbe zu übertragen", er könne nur „in äußeren Umrissen den Inhalt des Originals »achzeichncn, nicht die Nuancen in Rhythmus und Reim wiederaebcii". To körn,,-» wir in dieien Vierzeilern, die sa eine uralte, wuuderooll ausgebildetc Form der japanischen Lyrik verwenden, ihre eigentliche Schönheit nur ahnen. Schiffsbcwegungen. Norddeutscher Lloyd. iMiigtteilt von Fr. Bremcrmann. Generol-Ageutur, Prager Straße 4!>.> „.Königin Luise" 3 April von Gibraltar abgeg. „Main" 4 April in Bremerbaven angek. „Lobeiizallern" 3. April in Alerandrien angek. „Prinz Eitel Friedrich" 3. Avril von Tü»g tau abgeg „Loblen," 3. April von Oporto abgeg. „Hannover" 2. Avul von Ballimor-' abgeg. „Prtnzey Irene" 3. April von Gibraltar abgeg. „Mainz" 3. April in Antwerpen angek. „Rhein" 3. April Lizarb past. „Karlsruhe" 3. April in Genua angek. „Lalle" 3. April Si. Pincent vas>. „Bauern" 3. April in Amiverpeu angek. „Roon" 3. April von Pori Said abgeg H an, b urg - A >» er i k a-L in i e. „Ibelioe". von Baltimore. 2. April aus der Eibe angek. „Prinz August Wilhelm", von Meriko, 1. April von Lavana über Loruna, Havre, Dover nach Hamburg abgeg. „Bolivia", von Weslindien. 2. Avril Dover pass. „Pretoria" I. April von Newvork über Dover nach Hamburg abgeg. „Aleßa", von Ostastc». 2. April in Suez angek. „Elaverlep", nach Ostallen, 2. Avril von Suez abgeg. „Acilia" 2. Aptil aus der Elbe angek. „Prinzessin Victoria Luve" 1. April in Newvork angek. „Abcrlour", nach Osiasien, 1. Avril von A»I- wiipen abgeg. „Lugano", von Newpott News, 1. Avril Eastbourn» patz. „Ras Rowa" 1. April in Honkong angek. „Ichaumburg". nach Web- inbien, 1. April von Ponia Delgada abgeg. „Rhenania". von Oftalien. 1. Avril von Pcnang noch Colombo abgeg. „Diana" 1. April von Liba» abgeg. „Meteor" 1. Avril in Neapel angek. »Prinz Oskar" 1. April Sagres paff „Poseidon" 2. April von Kopenhagen abgeg. „Naffovi," 31. März in Aokobama angek. „Manchester Citv" 1- Avril in Baltimore angek. „Andalusta", von Ollasien, I Avril in Colombo angek. „Chri- sliania", nach Newyork, 2 April von Cuxhaven abgeg. „Silhonia", von Ollasien, 2. April aus der Elbe angek. „Sparta", nach Weslindien, 2. April von Cuxhaven abgeg. „Altcnburg" 2. April in Si Thomas an gek. „Svria", Truppeniranspott kür S. M. S. „Falke", 1. April in Sl. Thomas angek. „Jiaparica" 2. April in Sl. Thomas angek. „Alleman- nia", nach 'Newyork, 2. April Dover paff. „Theffalia" 2. April in Newyork angek „Sonneberg", nach MiUcllirasUien, 2. April von Vlisiingen abgeg Holland-Amcrila-Lini«. „Potsdam", von Rotterdam nach Newyork, 2. Avril Lizard paff. Union-Ca nle-Linie. „Guelph" 2. April aus Heimreise an Kanarischen Inseln angek. Sport-Nachrichten. Der sächsische Rcgattavcrein veranstaltet am 8. und 9. Avril eine Rudcrerfahrt nach Lechzia. an welcher Rudervereine aus Halle, Dessau, Roßlau, Weißcnsels, Leipzig, Pirna, Meißen. Dresden und DeuOch-Böhmeii teilnehmen werde». 'Das Arran- gement haben die drei Leipziger Verbaudsoereine übernommen und bringen folgendes Programm: Sonnabend Fz.9 Uhr Kommers im Saale des Kausmänmschen Vereinshauses, Sonntag vorm- Besichtigung der Leipziger Bootshäuser, Frühschoppen beim Leip ziger Ruderklub und 2 Uhr gemeinschastlicltes Mittagsmahl im neuen Klubhause des Leipziger Rudervereins „Sturmvogel", Ter zweite Dresdner Renntag am kommenden Sonntag nach mittags 2>/2 Uhr bildet die Fortsetzung der Dresdner Früh - jabrs-Taison. Für die sechs ausgeschriebenen Rennen dürften sicher wieder große Felder zu erwarten sein, da insgesamt 8? Nennungen hierfür abgegeben worden sind. Der Programm und Eintritlskarten-Borocrkaus hat bereits begonnen, Loge» und numerierte Tribünensitzc sind nur im Sekretariat des Dres dener Rennvereins, Prager Straße 6, 1. Etage, während der Geschäftszeit von 9 bis 4 Uhr erhältlich. Betreffs Erlangung der außerordentlichen Mitgliedsctzast ü 30 Mark machen wir daraus aufmerksam, daß diese bis spätestens Mittwoch, -den 5. April, im Sekretariat nachgesucht werden muß^ ivcnn solche noch bis zum zweiten Renntage Gültigkeit haben zoll. Tüchtige 8edlo88vr M Ulilsi'geztelldsli unl! fkilisMottepsi zum sofortigen Eintritt ge sucht vo» Lmiili'ii.MMlitMr. msi. PM. Milk». lowic Msnliiiimssl Vmi'Iieilei' ans weiße Möbel gut eingerichtet und mit guteni Aibeilszeugnis versehen, suekt sofort Lrust Sosswaiw WMrik WMsii bei Tressen. Aeltere selbsttätige die perfekt in feiner Küche, findet l. Juni dauernde, gute Stellung Zeugnisse. Photographie u. Gc- hallSansprüche erbeten an Frau Ritterar,tSbcs. Herrmann, Schlosi Postcrfteio bei Nöbdenitz in S-A Aucbe eine energ., ged j Dame. ^ die gut kochen kann, old 81ü1rv bei Familienanschluß. vr Plauen i. V. LbMw mit gut. lanaiäkrigen Zciiguisscii wird sür 70 Stück Melkrsieb zum 1. Mat gesucht. Offerten beför dert die Expedition dieses Blattes unter L. SSV». fleißiges, nicht zu junges Möschen wird sür 1. Mai oder früher als » t? 5 » 'lk gesucht. Mtzmi MnMs bei Neustadt i. S. sür Buttenvirtschaft u. Schweine zucht per sofort od. später gesucht O>> mit Zerianisabschr. und Gc- hallsanipr. erbeten. Nichtanwott gleich Absage. kitteiMt Mluckeii bei OUmvisch-Leipzig. Mittwoch. S. Avril 1»1»5 ^ «r. «s
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)