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oies«S Blatt wird dm Leser» von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits als Abend-Ausgabe zugestellt, während «S die Post. Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. verugsgebühr: «IrrtrllSbrU»^ Mr »» «I.: dur« LN.DirHtNkrNaLrichlkn' »xiLein», m«r»kn»: da Bciiclier m Dresden und der nächste» Umaebun,. wo die Zntraaung durch einene Bote» oder Komnumonare eriolat. erkallen das Blatt an Wochentagen., die aui«oim> oder Keieriaue iolaen. in iwe, Leiiaulaaden »deud« und »»eien« «naestelll «ach druck aller Ärickel u. Oriainal- Mttltiiunaen nur mit deutlicher LueUenanaabe i.Dre«t>. Nachr.' 1 »ulälliii Nachlrüoliche Dono rar- aninruche bleiben nnberuckslchtiaN unverlunute Manuilrrvic werden nicht auidewakrl. Teleurannn-Adreiie: Rachrtchtrn Dretdeu. Uevlnn von Kicpsci, Ld Reirijerrdt. Mreigen-cM ilnnabme von »nkündignngen dir nachmitlaa« » Ubr Sonn- und - Keiertaas nur Marieniirahe su von U dis Vu Ukr Die ripalti,eGru»d -eile ica. s Silbeni stu Pia . An- tündiaunoen aui der Privatieite eieile 25 Pia: die 2ivalliae Zeile als ..Sin- geiandi" oder auf Tertieite so Pia In Stummer» nach Lonn- und fteier tagen I- bei 2ivalliac Grundrerlen so. «o de» so und so Pia nach de ionderem Tarif. Auswäriiae Aui träae nur aeacn Porausbejabiuna. Belegblätier werden mit tvPia. berechnet. iierniprechantchlubr Amt I Nr. U und Nr. 2«»L tioelissinsi' üglikeim u. kligliseiikl' 8>8gsnt8l' knrug-. »8888- ll. ?2l8tot8tüff8 llvi mann kürrselivl, L VLL. ^ in zllgl, ^g,jg,.ng„ fz^gs, 0Nlj ^jmz.»lls!!tstkn ru di»>g8t8N ^81888. ^ AM- 8el,«1lel-..1r»>..-.« L». Kr. 229. Smtl: Neueste Drahtberichte. Hosnachrichten. Eilenbalmunglück bei Notbeiikirchen, Deutscher Photograplienverein. Verband der Schneider-Innungen Sactueus ic. tzi'eueS System der elektrische» Zugbcförberung. Mittwoch, 19. Augnst 1903. Wir machen unsere teser in den Vororten besonders darauf aufmerksam, das; die DM- Abendausgaben "MS unseres Blattes, welche ihnen noch an demselben Tage zugestcllt werden, zum Unterschiede von anderen Dresdner Abendblättern, M tis »iillmltllilis l I»n killiirkdtkli »iltAkli tüklimttli ««li Iiksdkli liüS llliAliris. einschließlich der Berliner Börsenberichte, enthalten. Neueste Drahtnieldnugen vom 18. August. Wilhelmshöhe. Heule mittag fand beim Kais er paar im Schlösse anläßlich des Geburtstages des Kaisers von L. ester- reich eine Tafel statt, wobei der Kaiser zwckclien dem öster reichischen Botschafter und dem österreichischen Mittlärattachö saß, die Kaiser'» zwischen dem Kronprinzen und dem Lcgattonsrat Grasen Thun. Wilhelmshöhe. Der Kronprinz ist heule morgen in Schloß Wilhelmshöhe eingctrosscn Heute morgen unternahmen beide Majestäten einen Spazierritt. Später hörte der Kaiser den Bortraa des Chefs des Miiitärkabiuetls. — Ter österreichisch- ungarische Botschafter v. S ö g y e n n-M a r i ch ckt gestern abend hier eingeirossen und hat ft» Grand-Hotel Äohmuig genommen. Berlin Bei einem Heuer »i der Leipziger Straße wurden ztvci Fcilcrwchrleure durch Stichslaminen schwer ver letzt und drei leicht an Gesicht und Händen verbrannt. M n n ch e ii. P ri n z c s i > n R u p p r e ch t von Bayern, welche auf ihrer iiiiiflsl beendeten Neve j» Japan an Blinddarmentzündung erkrankte, unterzog sich heule einer Blindd.armopcration, welche glatt und ohne Komplikationen verlies. Köln. Wie die „Köln. Ztg." aus Belgrad meldet, wurden aus Einschreiten der türkischen Gesandtschaft Waffen und Mnni- lion, die ^>ach Bulgarien verschickt werden sollicn, angchalten und der Spediteur wegen unerlaubter Ausfuhr zu 20000 Francs Geldstrafe verurteilt. Mainz. Die Stadt Mainz hat, wie schon 1897, auch dies mal 10000 Mark für die Ucbersch wem m tcn in Schlesien bewilligt. Saarbrücken. In der Nähe der hiesigen Dragonerkascrne nchtele gestern abend eine Windhose schweren schaden an. Aon einer Kompagnie Saldatcn. die i» das ,'sentrm» der Wind hose gerieten, wurde eine Anzahl zu Boden geworfen und ver- letzt Ein Fuhrwerk wurde gegen eine Blauer geschlendert. Biele Bäume wurden entwurzelt. T ic de n h ofc n. Gestern abend wurden a»> der Karl Medrichs-Grube in Entzingcn lKrcis T'.edenhoscnj drei Bergleute vcrichüllet. Tie Leichen wurden geborgen. Budapest. Tas öslcrrc'.chisch-lingariichc Korrcspondenz- oiircau meldet i Berschiedene Blätter ergehen sich in Einzelheiten über die Konzcisionen in der Armecsraac. die a» maßgebender Ttille angeblich bereits als scitstehend in Aussicht genommen seien. Aui arund authentischer Informationen können nckr versichern, daß diese Mitteilungen von absoluter Unkenntnis zeugen und offenbar ausschließlich den Zweck der Stimmungsmackzc verfolgen. Es ist ja jedem Urleilssäbigen klar, daß >» der Armcesrage an maßgebender Stelle noch keine Stellungnahme erfolgt sein kann. Wäre zur Zeit schon irgend etwas in dieser Angelegenheit bc- ichlolsen oder entschieden worden, so hälfen die Audienzen politischer Bcrivnlichkeiten. die Freitag statlsinden »nd deren Ergebnisse die Grundlage für die Entscheidung bilden werden, weder Sinn noch Zweck. Baris. Tic „Hrance Militaire" melde', daß sechs Batterien des 8. Artillerie-Regiments bis Ende dieses Monats zwischen vornehmen werden. Diese Ucbnngen sollen d>c gewöhnliche» ans den Exerzierplätzen staltsindendcn enetzen Die Generale LangloiS und Brugöre werden den Ucbnngen beiwohne». Paris. M. de la Salle, einer der Führer der französischen Katholiken, wurde vom Papst in längerer 'Audienz empfangen. Während der Audienz äußerte der Papst über das Konkordat »ul Frankreich, dieses Werk sei wohl nicht ganz fehlerfrei, aber es gäbe doch nichts besseres, um die gemeinsamen Interessen der Kirche und Frankreichs zu wahren. Paris. Uber die s » d a I g er > s ch cn Unruhen wird weiter gemeldet, day mehrere Banditenvandeu. sogenannte' Harcas, die Gegend um Taghit unsicher machen. Gegen diele Räuberbande» ist die 4. Escadron des 2. Regiments der Chasseurs d'Afriqne aus Am Sesra aufgcbolen worden. Paris. Ter „Eclair" meldet aus Ehamonix, daß sieben Bergnägungsreiiendc, die von Ehamomr zur Besteigung des Montblanc ansgebrochen sind, verschwunden sind. Man glaubt nicht, sie lebend ansznfindcn. Madrid. Einem Gerücht zufolge soll das Schul gei ch w a d c r aus Mangel an Mitteln zu seinem Unterhalte ans- gelöit und in den aktiven Dienst eingestellt werde». Sofia. Tie am Sonntag hier abgehobene makedonische V c ri a in m l u n g nahm eine Resolution an, dahingehend, daß der Ausstand als »aiwnale Sache der Bulgaren anznsehen jci. Newvork. 'Aus Anlaß der gestrigen Flottcnichau gab Präsident Roosevclt an Bord seiner Jacht „Mapilower" ein Früh stück. Der Präsident brachte einen Trinkipruch an» die Groß- Mächte Deutichland, Großbritannien. Japan und Rußland, deren Vertreter anwesend waren, und aus die Herrscher dieser Mächte aus. Kapitän de Ehair von der britische» Botschaft erwiderte mit einem Trinkspruche auf den Präsidenten Roosevclt. Qcrtliches »md SächfischcS. Dresden. 18. August. —* 2e. Majestät der König begab sich heute früh, begleitet von de» Herren vom Dienst und einigen mit Einladungen be ehrten Kavalieren, mit Sondcrzug 0 Uhr 88 Minuten ab 'Nieder sedlitz nach .Klingenberg aus Naundorser Revier. Tic Rückkehr Sr. Majestät »ach Pillnitz wird heute abend gegen halb 8 Uhr erfolgen. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe besuchte gestern das Carola-Stist in Klotzsche-Kvingswald. —* Für heutigen Mittagstafel bei der K ön igin-W ii we in Billa Strehlen ist Stabsarzt Tr. Hvfmann mit Einladung aus gezeichnet worden. -* Sc. Köiiigl. Hoheit der Kronprinz fuhr heule 6 Uhr vormittags nach dem Truppenübimgsplatze Zeithai» und wohnte daselbst der R c g i i» e n t s b e s i ch t ig „ n g der Regimenter der N. Kavallerie-Brigade lLeib-Kürassicr-Regiment „Großer Kur fürst" iLchlei.I Nr. 1 und Traaoner-Reaimeiil „König Fried rich III." 12. Tchles j Nr. 8j bei. Tie Rückkehr nach Dresden erfolgte heute mittag. —* K ronpri »z F riedrich A n g » s! besuchte gestern das Sport, und Spielwarenyaus von B A. Müller. Prager Straße Nr. 82, König!. Sachs Hoflieferant, bewirkte für das von den Prinzen zu veraiislalleiide Boaclichießcn Einkänie »nd übertrug die Ansiühiiiiig des Bogelichießens derselben Firma. —* Palasidnme Frau v. Minckwitz gcb. Gräfin Einsiedel und Frl v. Minckwitz, di- als Gäste der Königin-Witwe in Strehlen weilten, sind gestern nachmittag von dort wieder ab- gereckt. —* Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen be suchte heute das Magazin von I. Olivier. Prager Straße. —* Uebcr die ans Anlaß der diesjährigen großen Truppenparaden bevorstehende Anwesenheit dcS Kaisers Wilhelm in Dresden und Leipzig werden uns von zuständiger Stelle folgende vorläunge Dispositionen mitgcteilt: Tie Ankunft Sr. Majestät des Ka sers in Trcsden wird am l. September, nachmittags 2' 2 Uhr, Hauptbahnkof, erfolgen, woselbst großer Empfang statlfmdet. Der Kaiser nimmt im königlichen Rcsidenz- schlosse Quartier und bewohnt daselbst die in der I Etage nach dem Bären garten zu gelegenen sogenannten Genueser Zimmer. Für den Nachmittag ist ein Besuch der T-entschen Slädtc-Aiisstcllnng im Ausstellnngspalasl. sodann um 6 Uhr eine größere königliche Tafel im Rcftdcnzichloise und abends 8 Uhr der Besuch des Köm gl. Lpernhauies >n Aussicht genommen. Betreffs der Theater-Bor- slellung wird hierbei besonders erwähnt, daß ein TImLtrs parv, wobei die Plätze vom König!. Qbcrhoftnarschallamte zur Ver teilung gelangen, nicht slalttiiidet und die zu dieser Vorstellung gewünschten Billetts an der Künigl. Hostheatcrkasse zu entnehmen sind. Abends 9 Uhr wird aus dem Theaterplatze großer Zapfen streich slattsinben, welchem die allerhöchsten und höchsten .Herr schaften von derExcdra des Hoslheaters ans beiwohnen werden. Am Mittwoch den 2. September wird vormittags die Fahrt mit Hoszug nach Zcithoin erfolge», wo »m 10 Uhr die Parade des 12. >1. König!. Sächs.j Armeekorps und der besonders znsammengc- sielllen Kav.ailcrie-Tiviswn I! beginnen wird. 'Nach der Parade wird der Kaiser wicocr mit königlichem Hoizuge nach Trcsden zu- rückkehren und hier an dein bei König Georg für die Herren Generale und Stabsoffiziere nsw. des 12. Armeekorps in den Paradcsälen des Residciizschlosscs stalinndenden Paradediner teil- nehmen. 'Abends gedenkt der Kaiser Dresden wieder zu verlassen und sich nach Erfurt zu begeben. — König Georg wird am 2. September abends nach Leipzig recken und für die folgenden Tage im dortigen Künigl. Palais Wohnung nehmen. — Am 5. September ivird K aiier Wilhelm von Merseburg aus vor mittags aus Station Wahren bei Leipzig eintreffen und sich von hier nach oem Lindenthaler Exerzierplatz zur Parade des 19. l2. König!. Sächs.j Armeekorps begeben Nach Beendigung der Parade wird der Kacker bis Wabrcn reiten und von hier per Bahn »ach Leipzig fahre». In Leipzig wohnt der Kaiser im Künigl. Palais. Abends 6 Uhr wird er an dem für die Generale und Stabsoiiiziere des 19. Armeekorps im Etablissement Palmen gorten slattftndenden Künigl. Paradediner teilnchmen. Diesem Diner schließt sich im P.almengarten der grüße Zapfenstreich an, nach welchem der Kaiser sich nach Station Leutzsch begeben und von hier gegen K-'l Uhr nach Mcrieburg znrückkehren wird. —* Ter bisherige Abgeordnete des 19. ländlichen Land- tags-Wahlkckeiscs iGroßenhain-Riesaj, Herr Ritterguts besitzer Richter-Basclin. welcher den Kreis 25 Jahre lang ver treten Hai, hat eine Wiederwahl bestimmt abgelehnt. Wie ver lautet, 'werden büraerparteilicherieits die Herren Gutsbesitzer Lommatzsch aus Piskowitz bei Priestewitz, Vorsitzender des Bundes der Landwirte im 7. ftichsischen Reichstagswcchlkreife, und Gutsbesitzer Greulich aus Gröba bei Riesa ausgestellt werden —* Tie Ministerien des Innern und der Finanzen hoben mit Rücksicht daraus, daß neuerdings Veriuche gemacht werden, elek trische Funkcnweüen nicht nur zu telegraphischen oder trlevhonr- iche» Zwecken, sondern auch zur Fernschaltung sonstiger Strom linie, wie Jnbelriebsetzung von Motoren. Betriebsmaschinen. Lainpenkrciien. sowie zur Auslösung von Schlagwerken nsw. zu verwende», eine Verordnung über die Errichtung von Anlagen für drahtlose elketrilche F e r n w irku n g en erlassen und die Anzeige- und Genehmig,,ngSpfllcht. soweit letztere dem 'Reiche nicht znitclst. den Künigl. Ministerien Vorbehalten. —Die gestrige Konzertfahrt der Sächsisch-Böhmischen Tampftchifsabrts-Gejellschast, nusgeführt vom Dampfer „Kaiser Wilhelm II." mit der Kapelle des 177. Infanterie-Regiments lMusikvireklor Röpenackj. wurde ausgezeichnet durch den Besuch Sr. König!. .Hoheit des Kronprinzen und der Prinzen Georg, Friedrich Christian und Ernst Heinrich, welche in Lojchwitz zu- slicgcn. Im Gefolge befanden sich der Flügeladjutant des Königs v. Kospoth, der persönliche Adjutant des Kronprinzen, Haupi- mann v. Zcschan nebst Gemahlin, der Prinzenerziehcr Leutnant im Gardercitcr-Rcgimcnt Freiherr v. Humbracht und noch mehrere geladene Kavaliere. Sichtliches Bcranügcn bereitete den junge» Prinzen eine eigenhändige Probe a»f der großen Trommel, die unter Hciterkcii aller Anwesenden zu besonderer Zufriedenheit anssicl. Tas Musikprogramni erfuhr eine wesentliche Verände rung durch wiederholte persönliche Bestellungen der Prinzen aus Märjchc bei „Papa Röpcnack". denen er wohl bekannt war und dem der Dank durch jedesmaliges Händeschütteln und Mützcn- zichcn bezeugt wurde. Das Publikum war von der ungezwungenen und lebciissrischc» Art der jungen Prinzen sichtlich entzückt, diesen wiederum bereitete die Fahrt außerordentliche Freude. Die Herrichasten soupierten aus der Bergfahrt hinter Pillnitz, bei dessen Passieren die Sachjenhymnc gespielt wurde, und verließen sichtlich hpchbesriedigt aus der Rückfahrt in Loschwitz das Schiss. —* Sächsische 2 t a a t s c i sc n b ah n c n. Die vorläufig scstgcstelltcn Verkehrscinnahmcn im Monate Juli 1903 betragen Kunst «nd Wissenschaft. i'Mitteilung ans dem Bureau der König!. Hvltheatcr. Donnerstag, dlKi 20. August, wird im Königl. Lpcrnhause die komijch-phantastüche Over „Die lustigen Weiber von Windsor" von O. Nicolai in nachstehender Besitzung aufgcsnhrt i Falstaff - Herr Wächter, Fluth — Herr Kicß lznm erstenmal). Reick, — Herr Nebnichka, Fenton — Herr Jäger. Spärlich — Herr Erl, Fra» Fluth — Frau Wedckind. Frau Reich — Irl. Eibcnichütz, Anna — Frl v. d. Osten lznm erstenmal.) Die Vorstellung beginnt >/,8 Uhr. i" lieber das geplante neue Theater in Dresden äußert sich Herr Wolfgang Ktrchbach in einer Zuschrift an die »Boss. Ztg." wie folgt i „Gegenüber der Trahtmeldnng der „Voss. Ztg." vom 15. Augnsi über ein Gcsuck, »m Banerlaubnis zu einem neuen Theater, das ich in Dresden bei der KreiShaupt- »lannschast eingeretcht hätte, wonach der proiekticrtc Platz ändert» bald Millionen Mk. kostete, während mir nur 1000M Mk. zur Bersügnng ständen, gestatte ich mir tatlächlich zn berichtigen, daß ich bei der dortigen Krcishanptmannichajt keineswegs um eine Bau- erlanbnis ringekommc» bin, da die Instanz für diese Angelegenheit die Baupolizei, nicht aber die Krcishauvtmaniilchaft ist. Auch ist mir nichts bekannt, daß man jemals einen Baugrund auf selten der Erbauer des Theaters ernsthast in Aussicht genommen hat. der anderthalb Millionen Mk. kosten soll. Vielleicht hat jemand geglaubt, io viel erhalten z» könne», würde aber in diesem Falle beim augenblickliche» Werte der Grundstücke i» der iächsisihen Residenzstadt nur „allgemeines Schütteln des Kopses" erregt haben, um mich der Wendung Ihres Berichterstatters zu bedienen. - Der Tatbestand der Dinge, so weit er mich angeht, ist lediglich der. daß ein in Dresden ohne mein Zutun entstandenes Konsortium lehr wohl angesehener Ftnanzmänncr mit mir einen Vertrag gc- jchlossen hat. wonach ich zu einem bestimmten Zeitpunkte die Direktion des Theaters übernehmen werde, das man dort zu er bauen gedenkt. Selbstverständlich baut daS Konsortium nicht bloß mit >06000 Mk. Dieser Posten, der in der dortigen Kreis- ansschuhsitznna genannt ist, bezieht sich lediglich aus einen Teiletat des rein künstlerischen Betriebes für ein achtmonatliches Spiel- iahr. Mein Vertrag aber, der bereits perfekt ist, geht aus eine Anvrhk Jahre; der Betrog, der meiner speziellen Verwaltungs- kvmpetcirz untersteht, ist selbstverständlich nicht mit der genannten Summe erschöpft. Ich bin aber weder Erbauer noch Unternehmer des Theater«, sondern lediglich als Direktor und künstlerischer Leiter vervslichtet. Hochachtungsvoll Ihr ergebener Wolfgang Kirchbach. Steglitz bei Berlin." Ein neues Tystem für elektrische ^ugbcfürdcrnng. In de» letzten Tage» haben auf der nahe bei Berlin gelegenen Strecke Schöiiewcidc—Spindlersscld der preußischen Staatsbahncir die ersten Versuche mit einem neuen Svitem für elektrische Zug- besörderung stattgeftindcn, deren Ergebnis man in de» unterrich teten fachmännischen Kreisen mit großer Spannung cntgcaensah. Wie allgemein bekannt, haben unsere großen Elektrizitätssirmcn schon seit längerer Zeit der preußischen Eiscnbahnvcrwaltung Vor schläge für die Einführung des elektrischen Betriebes auf einigen ihrer Linien, besonders auf den Stadt- und Vorortkinicn von Berlin und Hamburg, unterbreitet. Tic Eiicnbahnverwaltung konnte aber nach gründlicher Untersuchung der Fälle bisher ihre Zu- stimmung zu diesen Vorschlägen noch nicht erteilen, weil sich aus den Berechnungen ergab, das, der elektrische Betrieb einen nicht unbedeutende» Aufwand an Kapital erforderte, ohne daß ent- sprechend große Einschränkungen in den jährlichen Ausgaben ge sichert waren. Diese Berechnungen haben freilich nicht gehindert, doch einen Versuch mit dem elektrischen Betriebe zu machen, und cs wird seit etwa einem Monat der Betrieb aus der Linie Berlin-Groß-Lichtcrselde mit elektrischen Zügen dnrchgeführt. Man ersieht daraus, daß cs an einem Entgegenkommen der preußischen Staatsbahnverwaltung, die der Bedeutung der Frage volles Verständnis cntgegenbringt, nicht gefehlt hat, und daß ihr ablehnendes Verhalten vielmehr darauf hinzielt, die elektrische In dustrie erst noch zu weiteren Vervollkommnungen ihrer Zug- bcsördernngsiysleme zu veranlassen. Tic Mängel, die man an den bisherigen Systemen rügte, waren hauptsächlich in der nie- drigen Epannuna begründet, die man für die Stromznlcitung zn für die schweren Eisenbahnzüge angewandt werden, wuchsen aber die Stromstärken so ungeheuer an, daß auch Dobel man ent- weder sehr große Verluste in den Arbeitslettungen zulassen oder aber die Punkte, ans denen die Arbcitslcilungcn gespeist wurden, unverhältnismäßig dicht znsammenlcgeir mußte. Da man nun mit den Verlusten in der Arbeitslciinng aus mancherlei Gründen nicht über ein bestimmtes Maß hmaus- gchcn darf, so blieb im allgemeinen nur das dichte Zusammen legen der Svcisepuiikte übrig. Jeder Speisepunkt ist aber bc> den großen Stromstärken, die für die Eisenbahn in Frage kom me», eine Quelle beträchtlicher dauernder Ausgaben; denn in diese» Sveisepunklen muß der Strom, der von dem Kraftwerk herkoniint, durch wartungsbcdürtlige Maschinen erst in die für die Bahnzwcckc geeignete Stromari uinqcwandclt werden Jeder Spciscpunkt verlangt also Personal zur Bedienung, und es hat sich bei den vielen Vorschläacn der Elektrizitätssirmcn immer wieder heronsgestellt, daß diese Bedienung und die mit der Um- Wandlung verbundenen Verluste den elektrischen Betrieb zn teuer erscheinen ließen Die maßgebenden technischen Beamten ini Ministerium der öffentlichen Arbeiten haben deshalb immer wieder daraus bingewiescii, daß an eine Einsnhrnng des elektrischen Be triebes in größerem Moßstabc nur dann zn denken wäre, wenn eine höhere Spannung in der Arbeitslciinng Verwendung finden könnte. Einige Elektrizilätssirmc» Hallen deshalb bereits ver sucht. mit hochacipannlcm Drehstrom die Aufgabe zu lösen. Ganz u. Ec>. bauten die Bahn von Lccco nach Scndrio, und die Studien- geiellschast rüstete in diesem Sinne die Bahn nach Zossen aus. Trehffrom erfordert aber immer drei Leitungen, und wenn auch eine von diesen drei Leitungen durch die Schienen erseht werden kann, io bieten die übrigbleibcndcn zwei Leitungen immer noch recht bedeutende Schwierigkeiten, sobald die Bahnhöfe mit ihren vielen Weichcnanlagen in Frage kommen. Dazu kommt, daß die Regelung der Geschwindigkeit bei den Drehstrommotoren recht unvollkommen ist. Diesen beiden Ucbclständcn auch »och abzuhclsen, war das Bestreben der Union Elektrizitäts-GeseNschast, und cs wird berichtet, daß die im Beisein von Vertreten! des Ersen- bahnmiiiisteriums unternommenen Versuche glänzend verlausen sind. Tie Union Elektrizitäts - Gesillsckast verwendet einphasige Wechselstrommotoren und braucht sür die Strecke demnach nur einen ZArbeitsdraht. Die Fahrschienen leiten den Strom zurück Die Spannung, die sür dreien Arbestsdraht gewählt wurde, de-