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Dresdner Nachrichten : 27.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187404277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-04
- Tag 1874-04-27
-
Monat
1874-04
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.04.1874
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TageSgrschichte. Deutsches Reich. Der Schluß des Reichstages ist morgen wahrscheinlich, kann lcdoch noch nicht als feststehend betmckstct werten, well die aul der heutigen Tagesordnung stellende dritte Lesung des Kirchendlencrgcsetzcs heute nur erfolge» kann, wenn 15 Mitglieder nicht widersprechen, widrigenfalls die dritte Lesung erst 2 T»gc nach der zweite» Lesung möglich ist. — Die dritte Lesung dco Prcßgesctzcö wird bei tz 24 wieder ausgenommen mit dem dazu gestellten Anträge von Stauffenberg «Ausschluß der Verantwortlichkeit bei Nachweis pfltckstmäßiger Sorgfalt oder solcher Umstände, welche die Strafbarkeit auSIchließcn). Die Minister Lconbardt und Delbrück sprechen dagegen; sie wollen nicht weitere Abmilderung der Veranlwortlichicit, als nach 8 50 deS Strafgesetzbuches zulässig. Schließlich wird der Antrag Ctauffenb.rg »ach längerer Debatte angenommen. Der »lest des Gesetzes wird nach den neuesten Vereinbarungen angenommen. Ein Antrag Ncichensperger (Erefcld) zu K99 auf Fortfall der Pflickst- eremplare bei 15 Mark kostenden Merken wird mit 152 gegen 146 Stlmmenabgclcbnt.Ncichenc'pergeNErc-eldsplaitirtschlicsilichsiirso- fortigcMifübrung dcSPrcßgcietzco inEliaß-Lothringcn. Esfolgtdic Debatte über die Resolutionen in Bezug aus die Verweisung der Preßpergchen an die Schwurgerichte. Hullmann, Gneist und Bcscler wolle» dariibcr motivirte Tagesordnung, da dleSchwur- gcrichtöcompetcnz durch die Strasproeeßortnung entschieden werde; cs sei nicht rathsam, tarliber vorweg zu cntschcldcn. Der Antrag wird mit 145 gegen 1N5 Stimme» abgclchnt und daraus die Resolution selbst mit 164 gegen II» Stimmen angenommen. Damit ist daö Prcßgesctz erledigt. Das Gesetz wegen der Grund- stüeköerwerbung tcöRci.hS-Elicnbahnantteo wird in dritter Leimig ohne Debatte angenommen. Oesterreich. P r a g, 24. April. I» Unterhaid bei Kavlitz hat beute 'Nachmittags der Blitz gezündet. 6» Häuser wurden eingcäschert, zwei Kinder verbrannten. lieber Hohen- surtb ging ein furchtbarer Wolkcnbruch nieder. AuS Prag. 21 .'April, wird der „Frank. Ztg." gemeldet: „Die hiesige Eheuindnstric-Gciellschast hat von neben Hochöfen sechs auSblasc» lassen; 4000 Arbeiter sind brodlos. Fran'reich. ES werden Bullen erwartet, die sich über die Abgrenzung der Violhümer Metz und Ranen.anösprechcn sollen. Sobald dieselben eintrcsfcn, wird Preußen r'e Verfolgung Fou- lowS einstclle». — ES in unwahr, daß die Regierung bei der Kammer um die Autorisation cinkommcn wicb» Piccon zu ver folge» England. Auch daS englische Parlament hat seine konfes sionelle Frage. Der Antrag des Erzbischofs von Eantcrbmch. Primas von England, au« erste Lesung eines Gesetzentwurfes zur besseren Regelung deS Goticstiensics in der englische» Staats- lirche, hatte am 2>». April eine große Anzahl PairS und Zuhörer nach dem Obcrhaufc getost. Die Bischvfdbänkc zeigten sich wesent lich voller als gewöhnlich, 14 Erzbischöfe und Bischöfe, die Halste des stimmberechtigten Episkopats, halten sich eingestellt. Tic Zuschauer-Tribünen war.» schwarz von Geistlichen Das Gesetz richtet sich gegen die Nebel, welche im Gefolge des romaiiisirenden Ritualio-nnö die Ltaatoilrchc übcrflulhct haben und der letztere» cmeSlbcilS wegen der darob entstehenden Zwistigkeiten, andcrn- «Heils wegen der Lächerlichkeiten, welche die aus äußerlichen Fie le anz gerichteten Bestrebungen der ritualistlschcn Geistlichen aus die Kirche laden, Gc«abr zu drohe» scheinen. Unter der ritualistl- sch. » Geistlichkeit bat sich aber ein so starker Oppositionsgeist, ein so hartnäckiger Trotz auögebildet, daß ein Einschreiten deö Par- lamentS unbedingt notlnvenbig wird. Die Leute prahle» sogar mit ihrem Ungehorsam und umgehen die kanonische» Bestimmun gen in kindischer Weite. Redner hatte keine Angst vor dem vcr führenden Einflüsse der römischen Kirche. Die englische Staatö- tir.be sei von, Geiste der Reformation beseelt und lasse sich davon gewiß nicht abbringcn. Der protestantische Geist Englands werde ecu römischen Prätentionen stets mannhast widerstehen. Diese Versicherung wurde mit einen, Beifallssturm begrüßt, wie ihn das Oberhaus selten zu Horen bekommt. DaS fortgesetzte große Aergcr. niß, weiches ein Tbcil der Geistliche» ihren Brüdern und der Laienwclt gebe und ihre Verhöhnung des Gesetzes drohe indessen der Kirche im Innern Gefahr. Unter diesem Geistlichen zeige sieb ein auogesproeiicn römischer Geist. Sie laden zur Ohrcnbclchte ein, schreiben Gebete an die Jungfrau und wer weiß wie viele Heilige vor und entweiht» selbst den höchsten kirchlichen Akt — die Feier des Abendmahls — durch ungesetzliche Vorgänge „im Stillen", um siel, keiner Strafe auszusctzen. Zur Abäntcrung dieses Ucbclö schlägt der Erzbischof eine Vereinfachung der kirehcn- gcriehtlichcn Prozedur vor, namentlich, daß daö Urthcil in eine», Falle für alle Fälle gelten soll. Locales rmd Sächsisches. — Einnahmebudget - Bericht. «Fortsetzung.) Die Chaussee- und Brückengelder sollen mit einem erhöhten Reinerträge von 245,000 Thlr. eingestellt werden. Die Vermehrung der Hcbc- stellen führt steigende Eiiiiiahmcu mit sich; vom Brnito-Erirage (321,430 Thlr.) gehen nur 70,430 Thlr. Ausgaben ab. Der Rein gewinn des Staates von der Obstnutzung an den fiskalischen Stra ßen ist sehr gering (1872 betrug er nur 1935 Thlr ); ein Theil der Obstanlagen ist noch jung, die strengen Winter 1870 und 1871 haben viel Schaden augerichtct. Den Chaussee- und Brückengelder- Einnehmern werden entsprechende Gehaltserhöhungen zu Theil. Einen Antrag des Präsidenten vr. Schafsrath auf ehebaldigen Weg fall des ChausseegeldcS lehnt die Deputation ab, da cs unmöglich ist, setzt eine Einnahme von 245,000 Thlr. zu entbehren, und wenn es an's Abschaffen von Steuem geht, zunächst die noch härtere und ungerechtere Schlachtstcucr fallen soll. — Die Zinsen von Activ- Kapitalien bringen dem Staate eine Einnahme von 1,144,000 Thlr. In der Finanzhauptkasse waren Ende 1873 vorhanden: 1,901,000 Thlr. an dreiprocentigen landschaftlichen Obligationen, 5,675,000 Thlr. an 3>/^proccntigen Landrcntenbriefcm, 4,974,000 Thlr. an LandeSculturrentenschcinen und diversen Eisenbahnacticn, 18,199,800 Thlr. in ckprocentigen StaatSpapiercn. Die Eanzlei- sportcln bringen 53,000 Thlr. ein. Die Landeölottcric hat eine Brutto-Einnahme von 1,213,500 Thlr., 343,025 Thlr. Berwal- tungskosten und liefert somit einen Reinertraa von 870,475 Thlr., d. i. 51,480 Thlr. mehr als seither. DaS beliebte Steckenpferd der Aufhebung der Lotterie hat die Deputation mit gutem Grunde nicht geritten. Nur eine gemeinschaftliche Aufhebung der Staatslotterien der geographisch zusammenhängenden dcnlschen Staaten hätte einen Sinn, nicht das einseitige Aufheben durch einen einzclncn Staat, der auf jene Erträge um so mehr angewiesen ist. da zwei Drittel der Loose in» Allslande und nur ein Drittel ini Inlands abgesetzt wer den. Die Zahl der Lotterieloose soll abermals eine Vermehrung er fahreil. Die Lotteriedarlehnskafse liefert einen Ueberschuß von jähr lich 45,000 Thlr,, ihr Rcscrvefond hat einen Bestand von 438,323 Thlr., seine Beibehaltung in solcher Höhe ist für ungestörten Betrieb des Darlehnsgeschästs nothwendig. Die Regierung hat der Staats kasse eine jährliche Ersparniß von 44,000 Thlr. dadurch verschafft, daß sie die Gratificationen in Wegfall brachte, die seither dieHaupt- Collecteure für den Vertrieb einer größeren Anzahl Loose erhielten. Die Hauptcollecteure erhalten 3 Procent Provision von den Ein lagegeldern und 3 Procent Gebühr von den Gewinnen, wovon sie jedoch je 2 Procent an ihre Untercollecteure abzugeben haben, die außerdem noch eine Schreibegebühr von 1 Thlr. und 1 ^ Thlr. pro Loos erbalten. Die jetzige Organisation in Haupt- und Untcr- Collecteure erklärt die Negierung für eine naturgemäße, äußerst ein fache und der Regierung selbst bequeme. Wollte man die Haupt- Collccteure abschaffen, denen jetzt die finanzielle Vertretung ihrer Untercollecteure obliegt, müßte die Dircction mit circa 1000 Unter- Collectcuren selbst verkehren und sie controliren, so würde dies einen sehr schwierigen Geschäftsbetrieb Hervorrufen. Noch wichtiger ist der Umstand, daß dadurch der Absatz der Loose in's Ausland sehr leiden würde. In ihre jetzige günstige Lage ist die Lotterie nur dadurch ge kommen, daß dieHauptcollecteure den Verkehr mit Loosen in'S Aus land organisirt haben; sie werden daher meist aus der Reihe der mit dem Auslande im Geschäftsverkehr stehenden Kaufleute gewählt, und die Regierung will auch ferner nur solide, finanziell gutsituirte, mit den: Auslands in lebhaftem Verkehr stehende Geschäftsleute als Hauptcollecteure anstellcn. Die Deputation ist mit Alledem einver standen. (Fortsetzung folgt.) — Eine merkwürdigere Bekanntmachung, schreiben die „B. N.", als die jüngst von einer Dresdner Aktiengesellschaft erlassene, habe» wir lange nicht gelesen. Dieselbe mclvet nämlich, daß nach Beschluß der letzten Generalversammlung 10 Procent Dividende gezahlt werden sollen. Neu ist aber die Art der Auszahlung, denn es soll zuvörderst erst das Geld dazu erwartet werden; wer aber von den Actionären nicht soviel Geduld haben sollte, möge PrioritätS- Stcnnmacticn zeichnen und dabei die Dividende anrechnen. Mit an deren Worten: Wer seine 10 Thlr. Dividende haben will, bringe noch 90 Thlr., dann erhält er ein Papier, welches auf 100 Thlr. lautet, und er ist befriedigt. — Freiberg, 24 .April. Wie in vielen ankeren Orten nnicrcS engeren Vaterlandes, sollte auch Sei uns, In der alten loyal:» Bcrgstakt, Po» den Notabilitätcn derGcburlötag unseres geliebten Königs durch ein Diner gefeiert werken. Dasselbe sank - wie aucki ker am Abend statlsiiikenkeGymnasialball - in tcr renommlrtcstcn Nestauralion statt. Um tcr Tafel alle Ehre an- zutl-un und um etwas ganz AparteS zu bieten, wollte der Wirth auch Wilkpret aus sein Menu setzen. Er eilte zum Wildhändl« und brachte lein Verlangen vor. „Ist nicht!" sagte tiefer, „ge schlossene Zeit'." Großartige Beschwörungen seiten LcS Restau rateurs, endlich Zusicherung des Beherrschers der geschossene» Hasen, Rebe re., zu thun, wag möglich ist. Der Wildhändler geht mit sich zu Siathe und erinnert sich endlich daran, daß ganz in der Stäbe ein Revier ist, aus dem der Oberförster einen prächtigen Sprung Rebe hegt. Aus dieses hat er sein Augenmerk gerichtet; in der Stacht — schöner Mondschein war'S - langte er sein LeiauchcuMwehr von der Wand und ging In den Wald zum lustige» Pürschen. ES dauerte auch nicht lange, da kamen bic Rche auf den Wechsel; der Wildpretler legte aus den stattlichen Bock an; aber wen» die Kugel auö dem Laufe ist, gehört sie dem Teufel, und statt des BockcS fiel die Ricke dem tödtlichen Blei zur Beute. Rasch wurde sie aufgcpackr und des anderen TagcS schmorten ihre einzelnen Thcile bereits in den umianareichen Pfannen des Restaurants. Der Oberförster, weicher am Morgen nach der Mordnacht seinen Ncbbcstanb musterte, war nickst wenig erstaunt, als er die Ricke nicht sah, und nicht wenig erschrocken, aiS er in dem blutigen Tümpel erkannte, waö aus Ihr geworden war. Als höherer Forsibcamter natürlich auch beimKönigSdincr anwesend, wurde er durch die Speisekarte überrascht, welche Wild- prct anküntigte. Ein dunkler Verdacht stieg In ihm aus. Hinaus ging'ü ln die Küche, lieblicher Wiidprctgcruch dustcte ihm ent gegen und richtig, seine Vcrmuthung bestätigte sich, auö der zu nächst siebenden Pfanne schauten äußerst anmulhend zwei Vorter- biättcr seiner Reh Ricke neugierig dcraus. Natürlich kam'ö nun zu wenig erguicllichcn Auseinandersetzungen zwischen den Par teien, welche mit Euer Setzung deö Wiidprcthändlcrö hinter Schloß und Riegel endete. In seiner Rocktasche wurden noch verschiedene Patronen ausgcfunken. — Großenhain. Der erste Geburtstag, welchen Sr. Mai. der König nach seiner Tbronbesicigung beging, wurde hier in sehr festlicher Weile begangen. Am Vorabend spielte die Mi- likairmusik eine Stunde lang am dem Marklvlatze, der freilich aus tcr einen Seite immer noch durch die historischen Steinhaufen eingcrahmt ist. Sin demselben Abend halte die Gesellschaft „Muslkvercin" zur Vorfeier deö GcburtSlagcö Sr. Maj. ein Eonccrt mit daraus folgendem Ball In den Räume» des Gciell- schaftshauieS veranstaltet und kaum war Mitternacht vorüber, also der Geburtstag angebrochen, so brachte der Vorstand der Gesellschast, Oberlehrer H., ci» begeistertes „Hoch" auf Se. Mai. a»S, in weiches die Versammlung inbclnd cinstimmte. DieThcil- nebmcr gehörten wohl, wie auch Redner hervorhob, zu den Ersten, welche an diesem Tage Sr. Maj. die besten Gilt'wünsche weihcten. ES wurde hieraus eine allgemeine Fcsipolonaisc arrangirt. - Bei Anbruch deö TagcS fand Reveilie vom Stattorchestcr und dem TroinpetercorpS statt. Im Laufe des Vormittags wnrte in den Schulen des wichtigen Tageö gedacht und Mittags vereinigten sich zahlreiche Tbcllncbm« zu elncm Festdincr. Stuf ein von der Versammlung abgcsandtcS Glückwunsch-Telegramm ging sehr bald zum Jubel tcr Gesellschaft auf telegraphischem Wege der Dank Sr. Mas. ein. Den ganze» Tag über waren viele Häuser be flaggt. Möchte» Sr. Mai. »och recht viele glückliche Geburts tage bcsevccrct sein! — Burgstädt. Der Geburtstag Sr.Mai. deSKönigS wurde auch hier iestlIch begangen. Am Morgen erössncte Reveilie die Feier deS TagcS. Zahlreiche Flagge» schmückten die Straßen. Im Alber tinum wurden zur Feier 5l> Arme gespeist, um Ist Uhr ein Fest- actuS abachaltcn, wobei Herr Cand. Oclschlegcl die Festrede hielt, »uv ein Glückwunsch telegraphisch an Sc. Maicstät gesendet. In den oberen Klassen der Bürgerschulen wurde in entsprechender Weise deS Tages gedacht. Der Verein der RcichSlreundlichcn. der Gesangverein Arion und der Bürgervcrein batten besondere Festlichkeiten veranstaltet» bei welchen cö an patriotischen Kund-i eichungen nicht fehlte. > — Oeifentliche Gerichtssitzung am S3. April. Die Prlvatklagsache dcS Freiherr» Mar Maria v. Weber und Genossen wieder Eduard Wilhelm Schulz und Genossen fand unter Ausschluß der Ocffcntlichkcit statt. — Die Prlvatklagsache Bertha Krames wider Stöbert Theodor Teupcl und Genossen in Gruua fiel auö. — Therese Marie Bernhardt hatte Johanne Earollne Hcinke verklagt, weil tieie angeblich zu einer gewissen Kießling gesagt hatte: „Ja, die Bernhardt hat alS Mädchen auch mitgemacht. da hat sie ihre Sachen her!" Nach gewöhn lichem Sprachgebrauch bedeutet nun „Mitmachen" etwas, was durchaus nichts RcspcctableS ist und wurde die Heinke deshalb auch zu 5 Thlr. Geldstrafe verurtheilt, dies wurde heute in Frei, sprechung verwandelt, da die Zeugenaussagen eben nicht Aus schlag gaben. Vertreter der Hemke war Herr Adv. Stadtrath Grüner. — Louis Kurz In Blascwltz fand sich durch Acußerungen Emil Hugo Nausch'S in Kötzschcnbroda derart beleidigt. daß « klagbar wurde. Seine Klage fand aber keinen guten Boden, in dem seinem Gegner Rausch ein Eid auserlegt wurde, nach besten Leistung der Letztere ireigcsprochen, der Kurz aber in die Kosten verurtheilt wurde, Kurz hatte dagegen Einspruch erhoben, der aber heute verworfen wurde. — Der Tagelöhner Earl Schierz in Mischwitz hatte seinem Dienstherr» 10 Groschen unterschlagen und, um diesen Unterschleit zu decken, hatte er eine Kohlcnrech- uung in derart gefälscht, daß er aus 6 Thlr. 7 Ngr. — 6 Thlr. 17 Ngr. machte. Bei einer Anfrage an den Schacht stellte sich das Deficit von 10 Ngr. heraus. 5 Tage Gciängniß waren Schierz'ö Loh», damit war er aber nicht zufrieden; er habe Aus lagen aehabt, sein „Mecsier" sei so geizig gewesen. Es bllcb aber bclm Alten. — Am 24. April. Der 18sährige Carl Friedrich Sommerschuh auö Allenberg, bis letzt noch unbestrast, hatte Mitte März d. I. seinen Dienst alö Hausknecht in einer Restauration an der Herzogin Gurten verlassen und provisorisch seine Wohn ung bei der Frau Mama ausgeschlagcn. Die Mutter hatte nun auch noch mehrere iunge Leute au! Schlafstelle, n. A. tenStcll- machergchilten Zimmermann, welcher sich im Besitz eines 10 Thlr. bergenden Koffers befand. Dielen Koffer hatte sich S ommerschuh als Obicct seiner Diebesihätigkeit auScrichcn; als am 22. März zur Mittagszeit Niemand im Logis zugege» war, ergriff er ein Beil und wuchtete damit den Koffer auf. Das Schloß taugte nicht viel und io gelangte Sommerschuh ziemlich leicht zu seiner Beute. Vier Thlr. brauchte der Dieb zu Kleidungsstücken, sechs Thal« brachte er in 1>,r Tagen glücklich durch; bei seiner Arre- iur fand man bei iam ein scharfgeladenes Terzerol, Pulver, Blei und Zündhütchen. Aus Betragen dcs Vorsitzenden «Herrn Ge- richlsrath vr. Flügel« antwortete Sommerschuh: er habe sich damit erschießen wollen; im klebrigen war der Angeklagte voll ständig geständig. Nach kurzem Plairoy« der Herren Staats- Anwalt Reiche-Elsenstuck und Atv. Or. Steinl, erkannte das Schöffengericht ans st Monate Gefängniß. — Witterungs-Beobachtung am 26. April, Mittags. Barometerstand nach Otto <L Bösolt hier: 28 Paris. Zoll 1 L. seit gestern gestiegen 1 L.)> — Thermometer nach Reaumur: 12 Grad über Null. — Die Schloßthurmfahne zeigte Nordwest- Wind. Himmel: bewölkt. - Elbhöhe in Dresden, 26. April, Mltt.: 95 Eent.MterO. Fenilleto». s In dem vorgestrigen Hoi-Eoncerte kamen zur Aufführung: Allegro. Adagiound Finale aus deiiiScptettvonBeeihoven. «Herren Lautcrbach, Wilhelm, Grützmacber, Keil, Demnitz, Stein und Hübler.) — Auf dem Strom, Lieb für Sopra» und Violoncello von Fr. Schubert. (Fräulein Malten, Herr Kammervirtuos Grütz- macher.) —In der Fremde von Taubcrt und Maiiied von Mever» beer. «Fräulein Pioska.) — Elegie für Violine von Ernst. (Herr Conecnmelster Lautcrbach.) - Frühling In der Heimatb von Bott. «Herr Köhler.) Zweistimmige Luster: Wanderers Nächt lich von Rnbinstein und Schön Biümlein von R. Schumann. (Fräulein Malten, Fräulein Prosta.) j- Flotow's Oper „der Schatten" hatte alS Abschiedsvor stellung daS Altstadt« Haus «in welchem verschlimmert durch die mangelnde Ventilation eine uiicrlrägllche Hitze herrschte) gut gefüllt, uubAttstadt machte bcltteNenstadtanLorbcercnunbÄränzen den Rang strciiig, die man den vier Auöführcnden: Padilia, M arini, Mad. DeriviS und Artöt verschwenderisch spen dete. DaS Werk gehört zu dem Schwächsten, was an nichtssagen dem Tcrt und coguett und kalter Musik je geboten ward. Nahe» rcS darüber tragen wir morgen nach. -j Auö Berlin wird der „Dr. Pr." telegraphisch gemeldet: „Der Entwurf zum Nationaldenkmal auf dem Nietcrwald vom Professor Johannes Schilling in Dresden wnrte von der Künstler- Jury für überaus gclungcn erklärt und seine Ausführung von dem Eomitü beschlossen." Britsknsteu. ,*. Ein Arbeiter. Geben Sie In die Sächsische AiterS- reutenbant, LandbanSsiraße 16. oder treten Sie einer soliden Le- bcnsocrsicherungSgeicUsck'ait bei, z. B. „die Germania" in Stettin «Haupt-Agentur hier, Maricnslraße) oder „Janus" in Hamburg. Sie können sich dort eine Rente in ihrem Alt« von einem be stimmten Jahre an gegen mäßige Beiträge erwirken. Die „AUg. Eisenbahnvcrsicherungs-GcscUichast in Berlin" ist uns nicht wei ter bckgmtt. H. Nur wenn Sie Israelit sind, können Sie Ihr Kind ungetanst lassen. Sonst müssen Sie cs binnen 6 Wochen nach der Geburt taufen lassen. Ein Patient. Einen Arzt für Magen- dd« Hais- lciten empfehlen wir Ihnen nickst öffentlich. Jeder geprüfte Arzt muß diese Leiden zu behandeln wissen. Wollten wir einzelne Acrzte nennen, so käme das heraus, wie Reclamcmacherei. Sind Sie wirklich krank, so schlagen Sie im Adrcßbuche, 2. A«sth„ S. I6l nach, dort stehen sämmtliche Acrzte mit Angabe ihrer Einzclfäch«. Abonneiiten « nd Inserenken. Wir halten die Verwaltung der Elbetbalbahn «ür solid, da unö GcgentheiligeS nicht besannt ist, auch glauben wir. daß die Prioritäten der Bahn die Gunst tcr Eapitalisten wieder gewinne» werten, da dieBahn nach alten Berichten solvent ist und eine Rentabilität erwarten läßt. 12 jähriger Abonnc»t. „Wo bat man den Ban platz der Gesellschaft „Ostcnd"-Landcrwcrb zu suchen «" — Dar über kann Ihnen bic Dresdner Wechtzlcrbank die brste Auskunft geben; die Gründer sind sehr vornehme Leute, von denen nichts zn «fahren ist. - Die Zwickau-Falkenslciner Bahn hat nur «tammprloritätcu und diese werben während der Bauzeit ans dem Baulond verzinst, nach Fcrligstcllung der Bahn hängt die Verzinsung von der Rentabilität ab. - Die Actiengesellschast „Prinzcnaue" hat am 2st. April Generalversammlung, da wird sie schon ein Lebenszeichen geben. Ein Abonnent, Waldhel m. Soviel uns bekannt, offcrirt d>e österreichische diordweslbabn 70Proeent in ihren Prick-' ritäten. Im Interesse der Prioritätsbesttzer biEste es sein, bei »'
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