Volltext Seite (XML)
poetischen Gerechtigkeit überliefert werden. — Wal aber die dramatischen Mängel de» Stückes anlang», so mcrkt man leich», daß hier Frau Buch Pfeiffer ihr Hohr« dramatisches Geschick an einen ävßezst sprörea Stoff wendete. Selbst unter ihren geübten Händen ist da« Stück noch formlos geblieben. Die Hauptschuld mag der Roman mit seiner Hausung verbrecheri scher Motive haben, welche die Bearbeiterin sammtlich ins Drama hinübertrug. Hätte sie den Roman noch freier benützt, nament lich einige Verwicklungen fallen gelassen und die Vergangenheit der Hauptpersonen einfacher gestaltet, cS wäre jedenfalls gelun gen, ein Sück zu schaffen, das nicht nur sittlich wahrer, sondern auch ästhetisch genießbarer wäre. So aber war sie genöthigt, jede Person ihre vor dem Drama erlebte Geschichte erzählen zu lassen, um uns die Bezüge und Handlungen derselben erst ver ständlich zu machen. Nun vertheilte sie zwar die Erzählungen «it unleugbarem Geschick in die sünf Acie, aber sie erfuhr dadurch den Nachtheil, daß eigentlich noch der letzte Act theilw.ise mit zur Entwickelung gehört. Diese Erzählungen widersprechen aber den Gesetzen der Dramatik, ermüden den Zuhörer, der Handlungen sehen will. Allein trotz aller dieser Gebrechen muß «an doch einräumen, daß das Stück das Publikum packt, in Spannung erhält und einzelne Scencn hat, die sich dem Besten anreihen, was die Birch-Pfeiffer geschaffen. Hierzu gehören die Schlußakte, besonders der treff.ich gebaute vierte Act. Hier end lich säht man etwas geschehen und hört nicht blo« vom Ge schehenen. Freilich hat die Veifofferin 3 Acte Vorbereitung ge braucht, um die erschütternden Scenen des vierten zu schaffen, aber man merkt auch die bühnenkundige Hand in dem kleinsten Arrangement. Die Charaktere sind fest und sicher gezeichnet ; fie wirken im Drama allerdings abstoßender, als im Roma^, da dies« da» Grausliche derselben durch tansend kleine Züge mildern kann, während jene» die einzelnen LuSprahlungen in einen Brennpunkt sammeln muß. Man thäte auch der Brr- fafferin Unrecht, nicht anjuerkennen, daß fie den Hauptschmken, den Grafen Foleo, durch seinen Humor menschlich-erträglich« gemacht hat. Alles in Allem kann man wohl sagen, daß Frau Birch Pfeiffer sich im Stoff total »«griffen hat und daß es ihrem Talente allein, aber mit unendlich« Mühe, gelungen ist, ein Bild de« crasscn Roman« auf der Bühne darstellbar zu machen. Eins gehört sicherlich hierzu: eine vollendete Dar stellung. Ohne eine solche ist ein völlig« Schiffbruch unver meidlich. Und hier thut es ordentlich wohl, nur LobenSwertheS berichten zu können. Was wir für eine Tragödin in Fräulein Ulrich besitzen, trat am Sonnabend glänzend hervor. Die Dop pelrolle der Frau in Weiß (Anna Fielt» und Laura Fatrlisle), welche an Körper wie Geist der Darstellerin die außerordent lichsten Ansprüche erhebt, gestaltete sich in Fräul. Ulrichs Hän den zu einer Bravourrolle. Als Wahnsinnige, dem Irrenhaus Entschlüpfte, umwehte sie etwa« Geisterhaftes und als hohi Lady hatte sie etwas Aristokratische« in Wort und Benehmen, das zu lautem Beifall hinriß. Auch Graf FoSco wurde von Herrn Jaff« vorzüglich dargestellt. Ein geistig starker, humo ristisch gefärbter Bösewicht, etwa« Lebemann und Gourmand, verübte er seine Schandthatrn mit schrecklich« Sicherheit, ohne durch die Manier der Schurkerei zu empören. Die schwierige Rolle des schwachen Percival Glyde fand namentlich in den Momenten, wo der sittliche Funken aufloderte, in Herrn Mittel! eine ergreifende Vertretung. Frau Bayer hob ihre Mary üb« die Vertraute zu einer thätig eingreifenden Schwester empor. Herr Dettmer belebte wirksam die wenig dankbare Rolle des Zeichenlehr««, von de» übrig« Personen seien nach Kran Hab«,' di« Fräul. Löhn und Quant«, sowie di« Herren Meister, Walther und Wilhklmi rühmend «wähnt. D« Galeriehof auf der Galeriestraß« Nr. 1 hat fett sein« Eröffnung al« Restauration seinen Ruf schon unter de« früheren Wirth bewährt. Mit dem nunmehr neuen Wirth ist auch wird« ein neue» Leben «ingezogen. Die Räume, die namentlich des Abends durch ihr« Beleuchtung so gemüthlich und anziehend sind, entsprechen den Anforderungen d« Eleganz^ die man jetzt an eine Restauration solch« Art macht. Die Biere, namentlich da« Culmbacher, ebenso der Felsenkellerbock, lassen nichts zu wünschen übrig, sie entspringen aus frisch«, schäumender Quelle, und die Speisekarte bietet ein Menu des ersten Range«. Somit empfehlen wir Einheimischen und Frem den dies Etablissement auf'« Veste. 10,00V Maler ist der Hauptgewinn in 1. Claffe K. S. LandeS-Lotterie, deren Ziehung Montag den 14. Januar stattsindet, wozu ich Loose in j, j, j und z besten« empfehle. tllax liotdv, auf alle gute Pfänder IVe. S Uro««« 14llredU»88« jMr. »- I. L t. VLvVÄVII MlolltLK Ziehung 1. Cl. 71. K. S. Laadcs-Lotterie. 1 ir lOOOO Thlr. 1 ü 5000 - 1 d 2000 - 2 » 1000 - u. s. w. Loose in Ganzen, Halben, Vie teln und Ach «ln empfiehlt hiermit bestens Dresden, den 7. Januar 1867. Vllstav Kvlleis, Comptoir: M»ri«i»8lr»88« L, hinter der Post, Ecke am Lntonsplatz Veedoiellm Lv MUveiüL <b«I OüvmiLltL, ILövisr. SavLsen) Muschi» cnbanschule. — Industrieschule. Dies« Anstalr, welche in Verbindung mit Maschinenwnkstätten und tech nische« Bureau als einzige ihrer Act ihre Zöglinge, die in der Pension der Altstadt wohnen, in Theorie und Praxis unterrichtet und zugleich i« Sinne der wahren Humanität erzieht, bildet junge Leute zu Maschinenbauern oder Industriellen überhaupt so heran, daß sie ohne Weiteres Stellung im praktischen Leben übernehmen können. Für Liter« Maschinenbauer, die bis dahin nur praktisch gearbeitet haben, Monteure, Werkmeister, sowie für künftige Fabrikanten, Ge- werbtre bcnde, O eonomen, Müller u s w, welche als Schü- Her eintreten und außerhalb der Anstalt wohnen, sind halbjährliche Curse eingerichtet, in welchen dieselben Gelegenheit haben, sich mit den technischen Wissenschaften und deren practisch« Anwendung so weit mrtraut zu machen, »l« zu erfolgreich« Ausübung ihres Berufe« «forderlich ist. Beginn des Sommercursus am 15. April, Anmeldungen für Zöglinge find spätesten« 4 Wochen, für Schüler spätestens 8 Tage vorh-r zu machen. Ausführlich« Auskunft üb.r Tendenz und Orgamsalion des Technikum giebt eine Broschüre, weiche nebst Prospekt gratis vom Unterzeichneten zu «hat- Der Director des Tcchuicum Ingenieur "W. kobort Sü88mUvb's bkNlkmtc und s inst iri< IiinnülpamaÄe, Vollvtt«- iiiiÄ L»Im- welche von Inhr zu Jahr sich einer immer gröh-rn Anerkennung bis weit über Deutschlands Grenzen erfreut, ist in Dresden stets frisch in folgenden Niederlagen zu beziehen: «1. Pragerstraße 6. lirnll, Handschudm., Sporerg. eil» Loe-m. »««Ii, Allmarkt IO. ^ L1err»»»iul, am Elbberge. H. OftraaUec 40u,Lo>cbn>itz. Os«'. 8<1i»ner, Dohnaplatz 10. V. L»ed««Ii, Kchäferstr. 60. HV. Annenstrahe 5. k'. Li. irükm«, Tippoldiswaldacrpl. Lastern»»!»«, Schlotistraße 5. H. Buch!»., Hauplstr. IO. v. H»»«Ui»r»r,Meis!nerstrabe2I. -U.8<»I>rvvr«lA«I»nrtIi,Rosenw.67. H. Hininm, Eoiff., ar. Schießg.3. stp. !>'. 8v«Itu, Parf.-Hdl. Eeestt.5. esnlto, Muhlhosgasfc I. .U. Alaunstraße 8. SU»»«. Johannisstr. 8. Inl. Ferdinandsplatz. »I Josevhinenstr. Io. H»nz»1«Sep»t Fatkcnstrabe 6 pari. L'lrii». Firma: Gebrüder Süßmilch. Eine große Parlhie Hnischleier in den vsrschicdensten FaconS und Qualitäten empfiehlt zu «o88«r «rstonlltzktz, KLUZUOi» Pr im ^ O ZLI«I»1vr so« Vk>orrvIv8vi>1s»«L kio UrmUvkkrUO R «Uvr 8edlv888trn«-8v ä vk« llOtel cl« Meine frühere, auf dem Obergraben Nr. 10 gelegene «v8l»isr»1I«s» »«legte ich uni« heutigem Dato auf die Mittelgafse Nr. 7. Meinen geehrten Gästen für das mir seither geschenkte Verträum Herz, ltch dankend, füge ich zugleich die Bitte um ferneres Wohlwoll n bei. Gleichzeitig »«fehle ich nicht, meine w«the Nachbarschaft, sowie Freunde und Bekannte darauf aufmerksam zu machen, daß jeden Morgen von 9 Uhr an frisch« Bouillon, als auch von 12 Uhr an ein kräftia« und billig« Mit tagetisch in und außer dem Hause zu haben ist. ff. Felvschlößchen» und einfach Bier. — Ein« gütigen Beachtung «ntgegensehend, zeichnet Dresden achtungsvollst d«., I««. ,«S7 Bruno Berthold, N.L». kM. Auch ist das Gesellschaftszimmer noch einige Tage in d« Woche zu vergeben. (>n dm Betten der Kinderheitanstakt finden arme «krankte Kurder vom 3 Lebensjahre an Aufnahme. Anmeldungm bei vr. N Küttner, Reitbahnflraße 3, 2—3 Uhr. st Ltüclr rou 2 V, HilD. an ^SSvIiLtt«vüvI»«r ru dilliZLtsn kreisso, cwpkoklt l-evpvlä kaekler, ?apisr- u. Lun8tkan61unK. 42. IVilsckruller-Ltrasre 42. Neu« Christians Fett- Heliagt s Schck. 12 Ngr. bei 5 Schck. 10 Rgr. desgleichen Hamburger BricßUage ü Pfd. 20 Pf. bei 5 Pfd. 15 Pf. empfiehlt öuliv8 Voll, Webergaffe 21. Ecke d« Wallstraß«. Zaschneide - Curslls, nach wirklich praktischem, leichtkaßlichm System, beginnt Dimstag Abend 7 Uhr im Locale de« ArbeiterbildungS- verein Pa'mstr. 20. vract. Lehrer d. Zuschneidekunst. Bestes rast. nwri, aus der Kgl. Hosmühle zu Plaum, ä Kanne 7S Pf, ewpfiehtt Vuslar kiekert, G^. Brüdergafse SS. JmPsaiidleilMschäst Schöffergaffe Nr.LZ.. I.G., find noch einige Pianoforie, Secretaire, Schränke, 1 Divan, Stühle, Couliffen- tisch u. s. «. billig zu verkaufen. sLine Schankwtrthfchaft mit Victualien-Geschäft ist zu verkau- sm Näh Lnnenstr. 10. Part, recht». Eme antique Naßbam-Kommode «Ü vollem Aufsatz steht billig zum Ankauf. Palmstraße Nr 20. II. Geld auf L*1»e»«1«r und Waoren Vadrraaffe 29. !> Cigarren - Offette. Für Wiederverkauf« empfehle ich vorzüglich gut brennende Fa^on-Ci- garrm d 6^/z u. 8 Thlr. pro Mille. kvrndnrck lldlig, Badergafse 28. Wht-Woüe, anerkannt beste» Mittel ge, gen NheumatiSmuS re. em, lt LI. irv8«d»Ql», Schloß. 17, gegm dem Königl. Schloff« Qrlrrvllooie w« den von allen Stoffen stets nach Maaß gefer tigt, wenn die geehrten Damen Stoff und Rei fen dazu geben; auch sind solche im mer auf Lag« zur Ansicht. Gestelle werden ausgebessert und wird« wie neu hergestellt. Frauenkirche 3. Garn G wölbe 3 tLine junge Dam« sucht eine Stelle ^ als Vorl«»«vrl» Offerten abzvgrben sud M. 8. 100 in d« Exp d. Bl. fLtrbraucht« Möbel, Betten u. s. w ^ werden billig verkauft Etärkrn- aaffe 21 part. HsOl»'»,o. F n d. Prießnitzstr. ist Hau« v« Auskunft in Plauen Kirchstr. d>eränd«ung Haider ist von Ostern an ein Logis auf der Pirnaischen Straß«, bestehend au» zwei Stuben, 2 Kammern, Küche, verschließbarem Vorbau«, Bodenkamm« und dem nüthigcn Zubehör, für jährlich 50 Thlr zu vermiethen. Das Nähere hinüber Pirnaische Straße 43. 3 Treppen. TivgsuksIIs, Jährlinge, vockfell« und Lammfelle kauft stet« Annenstraße 30. »r 21 d «^re-üd. ^I»t» »Id. Um vor zu haltmder Inventur mein van Weihnachten übrig gebliebe ne« La- g« vallstindig zu räumen, findet bl» 15. Februar ». o. in mein« 1. §tage ein Rrst-Ausvnlauf patt und befinden sich in demselben sLmmtliche Win!«-Artikel: breite schwarze dicke Winter-Doppelstoffc die Elle von 17 V, Rgr. an, '1« breite Buckskins die Hose von I V, Thlr. an, schwarz und grau Krimmer-Besatz die Elle von 17*/»Ngr. an, '1. breite Dusts die Elle von SV, Rgr. an, schwarze dicke Callmucks die Me 6 Ngr^ '1. graue k- Doppel- Stoffe die Me 26 Ngr^ bunte Jackenbarchcute die Elle 58 Pf., Shawls, Cacheuez, rothcu Flanell, Mol- tong rc. re. ebenfalls billig irrir »Id. W^rolld. ^I»t, 21V. ködert kvrnilnrckt. FW^W^» sofort auf Gold, Silbe» R»8IN Uhren, Wäsche, Gardv Betten, Möbel «. s. w. Palmstr. Nr. 20. S. Etag Smeisenkakendee: Schloßstr 1 Kittanstalt (früh« in «ennc.» Hof 1) j tzt Schloßstr. 1» i. Hose. . SluSverkanf - Scheffelg. 33. U. Fonrnier Feuerfeste u.etndruch» sicher« Gaffaschränk^ und Ghatoullen neuest« Constructionf ferner Ar»tt8t«iR«i empfiebtt billigst Aug. Sttadtmauu Fabrik: Pillnitz« Straß« 44