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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260906013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926090601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926090601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-06
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1926
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-kr. «17 Seile « ^ —« Montag, v. September 1V2S Leute letzter Lag »er grobe« Lerdstblum«»tth«» Wie nicht ander» zu erwart«», war der Andrang A»r tz. Sonderschau der Gartenbau-AuSstellung: ^>te Par ad der lvoüODahlten" am Svnu.id«nd und Sonntag »ber eu» groß. Häufig mutzten die Hallen polizeilich für «ine ßurze Zeit gesperrt n>erdeu. Der Eindruck der in taufend Farben schillernden Hallen ist tatsächlich überwältigend «nd ruft bei den vielen Tausende» von Besuchern immer wieder «eues Entzücken herru'r. Sin« Verlängerung dieser Herbst, »lumknschau kommt leider nicht tu Frage, vielmehr werde« die Hallen beute abend >6 llhr geschlossen. Al» sechste und letzte E-vnderichau ftndet dann vom 7. bi» 10. Oktober die Obst-, Gemüse- und Ehrykanremenschau statt, mit der die Anbt- AiumS-Eftirtenbau-AuSstellung 1926 ihre Pforten schließe« wird Stelchsoerband der Deutschen Sarlenbaubeamle» Die fünfte Bundeötaguog eröfsnete am Sonn abend ein VegrüßungSabenb im KünstlerhauS, dessen Saal vollbesetzt war und durch seine lichte» Farben und die prächtigen Altern auf den Tischen ein überaus freundlich«» Bild bot. Nach einleitenden Musikstücken de» Kaufmann. jOrchefterS begrüßt« der Vorsitzende Bärwald die Fach» genossen und Ehrengäste, unter ihnen OberregierungSrat ». Gehe für -aS Wirtschaftsministerium, für die städtischen Körperschaften und da» Präsidium der Ausstellung Gtadtrat Simmgen, der zugleich die Fachkammer für Gartenbau ver» Kat. und Mariendireklvr v. USlar, OberregierungSrat Dr. Hase für die Kreist,auptmannschaft, den Vorsitzenden de» GartenbauverbandeS, Heinrich Seidel, den Direktor de» Votanischen Garten-, Professor Toploch, sowie Garten Direktoren aus Berlin, Leipzig, Chemnitz und Bochum. In «inen VegrützungSworteu stattete der Vorsitzende zuerst der Gesellschaft Flora Dank ab für deren Bemühungen um da» Gelingen der Ausstellung und ging dann de» Näheren ein auf Ha» Wesen des behördlichen Gartenbaue- und die Ziele de» Verbandes. An diese Ansprache schlossen sich Grutz und Will kommenSworte der Ehrengäste an. von denen auher Professor Doploch alle schon Genannten da» Wort ergriffen. Ein Flöten solo leitete über zu dem Hauptvortrag des Direktor Dr. Bogel vom Hygiencmnsenin, dessen Thema lautete: ^Wozu brauch! der Lladtmcnsch Gärte« »nd Grünflächen?" Die sehr eingehenden interessanten Ausführungen beschäf Agten sich anfangs init der Bedeutung der Hygiene für die Großstädte. Sie wolle nicht nur dafür dienen, alle da» Leben »es Städters bedrohenden Schaben abzuwehrcu, sie wolle viel mehr in erster Linie Aufbauarbeit leisten, indem sie dem Mensäum dazu verhelfe, dah er die Faktoren erhalt«, die für thn LcbenSnvtmendigkcit seien. Als solch« nannte der Redner Luft. Licht. Sonne. Ausgleich der Wärmeaufspeichernng der Städte. Bewegungsfreiheit und Gelegenheit zur Auffrischung »er abgearbeitetcn. ermüdeten Seele. Deshalb bedürfe der Grohsiadimensch ausgedehnter Garten, und Grünflächen, über diese mufften, wenn sie überhaupt ihren Zweck erfüllen ollten, mehr a!S bisher Allgemeingut werden. In ihnen solle sch der Stadtmenich wohlfiihlen, und sie mühten so angelegt etn, datz nicht scdeS Kind zurechtgewiesen werden müsse, so- iald eS sich ans dem Rttcn auStolle. Reichlich« Bewegung und Sonnenlicht seien ja gerade sür unsere heranwachende Jugend Hauptbcdingungen ihres Gedeihen». Endlich betonte der Vortragende noch die Notwendigkeit zahlreicher Grün flächen, da diele in naher erreichbarer Entfernung der Woh- nungc» liegen müssten, sollten sie nicht illusorisch werden, und verbreitete sich noch über den Wert der Gärten für den Be wohner der Stadt. Musikstücke und Vorträge Geißler» beschlossen bunter Folge den anregenden Abend. in er- Deutscher Blumengeschäslsinstaberlag. Die Festseicr im Neue« Nathan». Der eine Festseicr im Prunksaale unseres Rathauses leben durfte, der wird noch lange unter dem Eindruck stehen, den die weihevolle Stimmung des Raumes und der in ihm wertenden Festversammlung auslöst. Einen solchen werden die von auswärts gekommenen Bundesmitglieder, die Ver treter aus -er Schweiz und Oesterreich mit hinausgenymmen haben und ihn hinauStragcn über Sachsens Grenzen zum Ruhm unserer Stadt. Ebenso können aber auch die Dres dener Mitglieder mit hoher Freude sich sagen, daß die Fest- frier am Sonntag vormittag sich zu einer äußerst stimmungs vollen Morgenfeier gestaltete. Daß dem Verbände regste» Interesse eittgegengebracht wird, bezeugte die große Zahl der Ehrengäste, unter denen wir bemerkten: WirtlftmstSminister Müller, Kreishauptmann Buck, Polizeipräsident Kühn, Stadt rat Simmgcn sür die städtischen Körperschaften, Konsistorlal» Präses v. Kaiser sür den katholischen Bischof v Schreiber, die Garrentnrektoren Bonche und v. USlar, zahlreiche Landtags» abgeordnete, RaiSinikglieder und Stadtverordnete, sowie Ver treter der befreundeten Verbände deS Gartenbaues, der Handelskammer, deö BlnmengroßhandelS, sowie Herren der Schweizer und österreichischen Bruderbünde. Der Gesang deS Kreuzchores unter Meister Richters Leitung sowie daS vollendete Spiel -eS Reine r-Q uartettS der Sraatsoper umrahmten die Fülle der Begrüßungs ansprachen und den Festvortrag. Der Vorsitzende deS Ver bandes. Max Hübner, hieß die Erschienenen herzlich will kommen und legte in kurzem Abriß die Aufgaben dar, die der Bund zu leisten habe. WirtschnftSminister Müller brachte Grüße der Skaatsrcgierung und versicherte dem Verband daS Interesse, das diese an seinen Arbeiten nehme. Für den ver hinderten Oberbürgermeister Dr. Blüher sprach Stadtrat Simmgen. Außerdem sprachen Landtagsabgeordneter Pros. Dr. Kästner, die Abgeordneten der befreundeten Verbände und die Vertreter der Schweiz, sowie Oesterreichs. In seinem Festvortrag über: »Blumengeschäfts- Inhaber und Gärtner" betonte der Redner Wilhelm Mahl zunächst das Trennende, das zwischen beiden stünde, um dann deS näheren cinzugehen aus das Uebereinstimmende. Forderung der Zeit sei gebieterisch die Notwendigkeit «ine» engeren Zusammenschlusses beider BerusSzweige. Man müsse gemeinsam eine umfassende Werbetätigkeit beginnen, damit Wünsche und Ziele erreicht werden könnten, vor allem aber der schwere wirtschaftliche Druck behoben werden könne, der auf beiden Berufsarten lo drückend laste. Da» Dchlnßwvrt sprach Verbandsdirektor Dr. Knauer. SV'Sahrfeier der Dresdner Kunstgewerbe-Bereins Ehrenvoll und würdig, wie die ganz« fünfzigjährig« Ge- >m Sonntag vormittag versammelten sich nahezu die- Die Molkenfleiner in -er Ausstellung. Die Wolken st einer Sänger, über deren Empfang A» Dresden wir bereits berichteten, uird die am Gonuabond vormiitag einen Rimdgang durch di« Jahresschau mit ihren herrlichen Blumenwundern unternahmen, vereint« am Sonn abend mittag gemeinsame Tafel in der Ausstellung. Die Triebe im Roten Zimmer waren schön und geschmackvoll mit Blumen dekoriert. Obcrreg.-Rat Hoppe begrüßte al» erster die BundeSbrüder auf deutschem Bruderbode«. Er pichtet« zugleich leinen Tank an die Leitung de» Bühnen, «olkSbundeS Dresden, der damit, daß er ernont da» Gastspiel der Wolkcnstetner Sänger in Dresden t« dt« Wag« »«keitet habe, lein rühmliches Streben, echte deutsche Kirnst »« pflegen und weitesten Kreisen de» Volke» zugänglich z« mache», ohne damit das Streben nach ständiger Vertiefung de» Gebotenen aus den Augen zn verlieren, erneut bewies«« habe. Ist doch die GeiangSkultur, di« die Dolkenfteiner pflogen, auf uraltem Boden erwachsen, und ihre Wurzel« reichen weit zurück iu die Vergangenheit. ES ist Kunst, dt« au» dem Volke kommt und doch allererst« künstlerische Qualität und Ge sch macksverfeinerung zeigt. Professor Pöll, der Leiter der Wolkensteiner Sänger, dankt« in bewegten Worten und entwarf ein anschauliche» Bild de» unablässigen Arbeiten- und Streben» seiner kleine» Künstlerichar, der auch Kämpfe, Neid und Verkennung nicht erspart geblieben sind. Kapellmeister Karl Pembaur brachte de» SSncher- ftr poetischer Form einen Willkomms«- dar. Ehrenvoll und würdig, wie die ganz« fünf»tgfähri»e S« schichte de» Dresdner Kunst »«werbe-Verein», ver- lief auch die Iubi iS u m Sse ie r, dl« da» erste Halojahr hundert seine» Bestehen» abschloß. Mit Festal»««» i»»d Festtafel begann st« iw reich geschmückten oberen Saal« de» Belvedere am Abend de» vorigen Sonnabend. Zahlreiche Ehrengäste au» na- und fern — auch auS dem Ausland« — bekundeten durch ihr Erscheinen ihre Wertschätzung für den Verein und ihre An- tetlnahme an seinen Bestrebungen. Der 1. Vorsitzende, Er», gteßer Adalbert Mild«, konnte in seiner Festansprache u. a. di« Herren Dr. vtebrach (als Vertreter de» Reichst»»««. Ministerium»!, Prof. Karl Groß jal» Vertreter der sächsische« Regierung), die Stadträt« Dr. Matthe» und Heinz« jal» Ver treter der Stadtverwaltung), ferner Generalmajor Brück lal» Abgeordneter der Reichswehr), Generalleutnant Baron O'vyrn jal» Vertreter König Friedrich August»), Prof. Dr. Schneegan» von der Technischen Hochschule. Geh. Hosrat Prof. Dr. Eorneltu» Gurlitt, Hosrat Prof. Geysscrt, ferner die offi ziellen Vertreter zahlreicher auswärtiger Sunstgewerbeveretne. de» Sächs. SunstvereinS. der Innungen, de» Deutschen Werk- bunde», der Presse usw. begrüßen. Den Hauptinhalt ber Fest rede bildete naturgemäß eine Rückschau aus die Bestrebungen, die Arbeit, die Erfolg« de» Dresdner K. G. B. seit seiner Gründung. Um diese habe sich vor fünfzig Jahren besonder» der damalige Letter der König!. Kunstgewerbeschule, Hosrat Sraff, verdient gemacht, der Künstler, Handwerker und Kunst freunde »um Zusammenschluß in einem Verein aufgerufe« habe. Bald Hab« man zur Förderung de» Absätze» kunst gewerblicher Erzeugnisse auch eine BereinS-BerkaufSstell, in der Prager Straße eingerichtet, die man aber später wieder aufgegeben habe. Al» besondere Marksteine in der Kunst geschichte bezeichnet« er die Jahre 18VS und IMS, da» erster« al» Ausgangspunkt für den alles revolutionierenden Jugend stil tu der Kunst und im Kunstgewerbe, da» andere als daS Jahr der vom Verein iu» Leben gerufenen Dritten Deutsche» Kunstgewerbe-AuSstellung in Dresden. Der Festredner ge dachte sodann der schweren BereinSjahre. die durch die Worte Weltkrieg und Inflation gekennzeichnet werden, und dankte all den verdienten Männern, die des Vereins Schisfletn mit starker Hand gesteuert haben: er hob besonders die Namen Architekt Lossow, Hofrat Prof. Deyffert und Direktor Prof. K. Groß hervor. Mühe und Arbeit hätten dt« vergangenen fünfzig BereinSjahre auSgesüllt: daher werde auch der Zu- kunftSsegen al» der Mühe Preis nicht auSbleiben. Die lange Reihe der Begrüßung», und Be glückwünschungSreden zwingt zur äußersten B« chränkung bei der Berichterstattung, so trefsltch und treffend auch die verschiedenen Redner die Bedeutung des Jubelveretn» und ihre Beziehungen zu ihm in Worte zu kleiden verstanden. Als erster verlas im Auftrag« der sächsischen Negierung Prof. K. G r o ß ein ehrendes Glückwunschschreiben deS WirtschaftS- ministeriumS iin welchem zugleich eine Ehrengabe von 1666 Mark zur Unterstützung der Vereinszwecke anaekündigt wurde). Derselbe Redner beglückwünschte den Dresdner L. V. B. auch in seiner Doppeleigenschaft als Vorsitzender der Landesstelle Sachsen sür Kunstgewerbe und alS Direktor der Staatlichen Kunstgewerbe-Akademie. Im Namen der Stadt Verwaltung Überbrachte Stadtrat Dr. MattheS in wohl gesetzter Rede Dank und Wunsch sür den Jubelverein und «inen „WillkommenSgruß in Dresden" für die »um Teil auS weiter Kerne hrrbeigekommenen deutschen und ausländischen Kunstgewerbler. Für den am Erscheinen verhinderten Reichs kunstwrrt Dr. RedSlob sprach stellvertretend Dr. Viebrach «Berlins. Die herzlichen JubiläumSwünsche deö früheren Schutzherrn des Dresdner K. G. B., König Friedrich Augusts, übermittelte in markiger Rede Generalleutnant Baron O B yrn, dabei hcrvorhcbend, daß das Hauv ber Wettiner von alters her ein warmes Herz und eine offene Hand für das Kunstgewerbe gehabt habe. Vaterländische Töne schlug mit der Mahnung zur Einigkeit aller deutschen Stämme der Vorsitzende deS ReichSvcrbandeS der Deutschen Kunst- gewerbevereine, W i l m - Berlin, an. DaS Deutschlandlied chloß sich seiner warmherzigen Rede an. Im Verlaufe der Festtafel übermittelten noch Fabrikbesitzer Dr. Eleinen als Vorsitzender deS Gewerbevereins zu Dresden, ferner Ver treter des KunstgewerbevereinS zu Altenburg sunter Ueberreichung einer kunstvollen metallenen Ehrentafel), der Lausitzer Kunstgewerbeveretne zuGvrlitz, des Verbände» der sächsischen Kunstgewerbevereine usw. ihre Glück wünsche, und mit ganz besonderer Freude wurden die Sym pathiekundgebungen je eines dänischen und eines holländischen VeretnSdelegierten, sowie die trendeutschen Grüße und Wünsche eine- Vertreter» des D a n z i g e r K. G. V. ider zu gleich alS JubiläumSgeschenk etn Gemälde der Stadt Danzig in Aussicht stellte) entgegengenommen. Bon den sonstigen Tafelreden seien die Trinksprüche deS Bildhauer- Born auf die Ehrenmitglieder und den Ehrenvorsitzenden Prof. Groß, deS DekorationSmalermeisterS Bräuer auf die Presse und der — natürlich wie immer — köstlichsten Humor auSstrahlend« Damentoast Hofrat Pros. Deysfertv hervorgehobe». Ti« wertvolles Andenken durfte jeder Festteilnchmer in Gestalt i^lner von Pros. Erich Hösel-Meißen enttvorsenen Jubt- läumS-Plakette ans braunem Porzellan mit fort- nehmen. Nach dankenden Schlußworten des Vorsitzenden Milde wurde die durch Orchestervorträge der Kapelle Bruno Brenner und durch allerlei andere künstlerische Darbietungen belebte Tafel aufgehoben. Auch von die sen Darbietungen kann nur summarisch berichtet werden. Unter größtem Beifall spielte Eva Will«, die begabte Tochter unsere» einstigen Hofkonzertmeisters Prof. Georg Will«. Eellostücke von Ditt, Gabriel-Marie u. a.: Schriftsteller F. A. Geißler sorgte sür behaglich« Heiterkeit mit eigenen Dichtungen in sächsischer Mundart: da» bekannte „Orphe « Soloquartett (Herren Gpeisenbecher. Woks, WriSke «nd Robertson) glänzt« mit tonprächtigen Gesängen von Guter, Etlcher «nd Döring, und eine begabt« Wigman-Metster- schüleri«. Jella Schirmer, erfreute zum Schluß der Tafel mit einigen Eharaktertänzen. Damit war zugleich die Ueber- lettnng geschaffen zu dem sich anschließenden Ball. „ Sonntag vormittag versammelten sich nahezu die. selben Krets«. nur verstärkt durch eine noch größer« Zahl von Abordnungen autzwärttger Kunstgewerbeveretne. im vrühlsche» Snal« der Staatliche» Kunstgewerbe-Akademie ,u der «tt ->«« Jubiläum der Dresdner Kunstgewerbler tu Ber- »tndung gebrachten Lag«»- »er D«»1fche« L1«mslgewer»«-Deretne. Die Begrüßung ber Versammlung, zu der sich auch die meisten Ehrengäste d«S Vorabend» wiederum etngesundcu hatten, übernahm tm Auftrag« de» dringlich verhinderten 1. Vorsitzenden de» ReichSverbande» ber Deutschen K. G. V., Pros. Dr. Peter Behren», da» Vorstandsmitglied Landes, gewerberat Letpftnger-München. der auch die Bersamm. lung leitete. Er erteilte alSbald da» Wort dem Universität». Professor W»lsf-Halle zu dem angrkündigten Vortrage über: .Kleinbetrieb «nb »»»-betrieb in ber Gewerbekunst". Der gewandte Redner legt« zunächst den Begriff »Ge. werbekunst" fest. Sewerbekunft sei ber zusammenfassendc Ausdruck für die aus Erwerb gerichtete künstlerische Arbeit im Handwerk und in der Industrie. Die unterscheide sich mit ihrer ErwerbStenden» Wesentlich von der Volkskunst, bei der der Erzeuger zumeist nur seinen Ltebhaberneigungcn folge und wohl auch in -er Regel der eigene Konsument seiner Erzeugnisse sei. vom Gewerbe schlechthin unter- scheib« sich die Gewerbekunst durch ihre künstlerischen Absichten, sowie dadurch, baß sie stet» aus neue Formgebung be. dacht sei. Der Modell, und Musterzeichner sei ihr daher ein unentbehrlicher Helfer. Di« Gewerbekunst werde nun teil» im Klein-, teil» tm Großbetrieb geübt. Der Kleinbetrieb habe sich geschichtlich auS dem zunächst nur die eigenen Ver- braucherbedürsntsse befriedigenden HauS- oder Kleinbetrieb entwickelt: auf dem Lande habe sich zuerst da» Schmicdehand- werk und die Weberei, in der Stadt die Schuhmacherei als selbständiger Kleinbetrieb vom HauSbetrieb losgelöst. Kenn, zeichnend für den Kleinbetrieb sei — selbstverständlich neben der geringen Zahl oder dem gänzlichen Mangel von Ge. werbSgehilfen — di« ausschließliche Herstellung von konsum. fähigen Fertig sabrikaten, während der Großbetrieb nicht selten auch Halbfabrikate liefere oder sich aus die Zurichtung von Rohstoffen zur Weiterverarbeitung be. schränke. Lharaktertstisch für den Kleinbetrieb sei ferner die ausschließlich« oder doch vorwiegende Betätigung ber menlch. ltchen Hand, für den Großbetrieb dagegen die Verwendung der Maschine. Der Kleinbetrieb sei vornehmlich aus die Erzeugung von Etnzelgegenständen nach individuellen Maßen und in beständig wechselnden Formen eingestellt, der Groß, betrieb aus di« Herstellung von Massenartikeln, besonder» von Gebrauch-gegenständen des täglichen Lebens. Diese un- leugbaren Unterschiede zwischen Klein- und Großbetrieb dürs. teu aber nicht dazu führen, daß sich eine unüberbrückbare Kluft zwischen beiden spanne. Zweck und Absicht deö Vortragenden war eS vielmehr, da» beiden Betriebsarten Gemeinsame, nicht da» Trennende, »u betonen, und zu zeigen, daß beide aufeinander angewiesen seien und voneinander lernen könn. te». Nicht bekämpfen sollten sie einander, sondern sich viel- mehr die Hand zum Bunde reichen. Der Großbetrieb solle vom Kleinbetrieb lernen, nicht bloß nach Billigkeit der Er- »eugntsse, sondern auch nach Qualität und Solidität der Fabrikate zu streben. Ebenso solle er wie der Kleinbetrieb sich auf beständige Formenverbesserung und — mehr noch al» bis- her — aus die Wünsch« und Bedürfnisse der Verbraucher ein. stelle«. Umgekehrt solle ber Kleinbetrieb vom größeren Bruder lernen, sich durch Benutzung von Motoren und Klein. Maschinen mehr und mehr fretzumachen von unfruchtbarer mechanischer KrRtarbett der Hand, und nach Art des Großbetriebe« durch Besuch und Beschickung von Messen, AuS- ftellungen und Gewerbeschauen, durch Reklame usw. für er- wetterten Absatz der Erzeugnisse Sorge zu tragen. Gemein sam müßten ferner die Vertreter beider Betriebsarten nicht nur an der Ausbildung eine» gewerbStüchtigen und künst. lerisch angeregten Nachwuchses, sondern auch (etwa durch Ver anstaltung von Borträgen, Kursen. Herausgabe von Fachzeit schriften usw.) an der eigenen Weiterbildung arbeiten. Eine gemeinsame Aufgabe sei eS auch, a»f die Bildung und Läute- rung eine» künstlerisch eingestellten Geschmacks beim Ber- braucherpuvlikum, insonderheit bei unseren einkaufende« Frauen htnzuwirken, wie auch darauf, daß die Käufer ei» sicherere» Urteil über Wert und Unwert, über Schein und Sein eine» kunstgewerblichen Gegenstandes erlangten. Klein- und Großbetrieb sollten sich nicht als wirtschaftliche Konkurren- te» gegenüberstehen, sondern Schulter an Schulter miteinander kämpsen für eine materielle und kulturelle Hebung ihrer Arbeitsgebiete und Arbeitsmethoden. Der Bortrag fand lauten Beifall: von der geplanten Aus sprache wurde abgesehen. Da die Redner für die beiden noch auf dem Programm stehenden Vorträge über »Die wirtschaft liche und künstlerisch« Bedeutung und Zukunft unseres Hand werks". Prof. Dr. Behrens nnd Dr. Wienbeck-Hannvt»er. un vorgesehenerweise auswärts festgehalten worden waren, mußten ihre Vorträge auSfallen. Aus Antrag deö 2. Vorsitzen den de» RetchSverbande». Wtlm-Berltn, wurde ein Be» grüßungStelegramm an den ReichSsinanzmintster Dr. ReInhold abgesandt, in dem ihm für sein erfolgreiches Ein treten für die Abschaffung der „sinnlosesten aller Reichs« steuern", der LuxuSsteuer, gebankt wurde. Mit bedeutsamen Ausführungen über den Unterschied zwischen Qualität-, und künstlerischer Arbeit, über die Not- wendtgkeit, daß in der heutigen wirtschaftlich schlimmen Zeit bi» zu einem gewissen Grade jeder Handwerker znm Künstler und jeder Künstler zum Handwerker werden müsse, und über da» hente besonder» nötige Maßhalten im Tempo bei ber Aus wertung „moderner" Stil« und Kunsttormen schloß der Ver» sammlungSleiter Letpsinger um die Mittagsstunde di« anregende Tagung der Deutschen Kunstgewerbe-Vereine. Ein gemeinsame» Frühstück im kunsterfüllten Garten der Kunstgewerbe-Akademie hielt die Tagungsteilnehmer noch etn Stündchen gesellig beisammen. Für den Nachmittag war ein Besuch der Gartenbau. Ausstellung unter kun diger Führung geplant. Auch Re Worte von Kaufmann Pntfcher» der tm Nomen der Dresdner Liedertafel sprach, dürfen reicht un erwähnt bleiben. Gegen End« dtr Tafel, an der auch AmtShauptmann Dr. Schulz«, Generalkonsul Eiselt und Hosrat Gey- fert teunahmen, ergriff noch KreiShauptmann Buck da» Mort und brachte den Sängern, die bann noch zwei Probe» ihrer schönen, feinste Lautmalerei bieienden GangeSkunst zum Vesten gaben, seinen Willkommgruß dar. Ein zwanglose» Betsammensetn im „RosenHof" bildete dann de« Beschluß. de» Evangelische« Bunde«. Sonnabend 6 UHr in der — tzv. Generalversammlnnq Bei -erAbendvefper am Kreuzktrchc wirken außer dem Kreuzchor unter Professor Otto Richter noch mit: Maria Llttchke sGopran), Konzertmeister Gottfried Hofmann - Sttrl lviolin«), Kirchenmusikdirektvr Bernhard Psannstiehl sOrgeft und alS Orchester Mitglieder d«S Deutschen MusikerverbandcS sOrtvgriwpe Dresden). Der Altarraum bleibt den Inhabern von Festkarten Vorbehalte«. — Bei ber Luther-Feier an demselben Sonnabend abend» 8 Uhr tm Evangelischen Verein-Haus« habe« außer den» Schauspieldirektor Paul WIecke ihre Mitwirkung »u- gesagt: Elisa Stünzner, Kammersängerin und Mitglied der Staatvoper, und Grete Bolckmar. Mitglied de» Schautzpiel- Hause». — Ei» Dresdner Lehrer ertrunken. Seit Mittwoch voriger Woche wurde der am 19. Dezember 1886 zu Kamenz geboren«, an einer Volksschule t« DreSdeu-Cotta angestelv«, wegen »«"«heit M»ep Eltern bem^mbte Sehr« S-tadrtch «Uhed» To mschk« vermißt. Er hatte einen Spaziergang in die Um gebung von Kamenz unternommen. Kleidung, e-iue Hänge matte und ein Buch wurden an dem Deutschbaselitz er Teich gefunden, lieber zwanzig Beamte der Kamenzer Gen darmerie bzw. LandcSpolizei hatten zwei Tage lang den großen Teich und die Umgebung abgesucht. Am Sonnabend wurde der Leichnam de» vermißten Lehrers unweit der Fundstelle seiner Sachen ans dem Wasser gezogen. Lehrer Tomschke dürft« bei« Baden vermutlich ebne Gchlaganfall erlitten haben. U«»etter l« -er SSchfifchen Schweiz. Auch tm Gebiete der Sächstsch-böhmlschen Schweiz traten am Frettagnachmittag heftige Gewitter, verbunden mit wol kenbruchartigem Regen, auf. wodurch vielfach erheblicher Schaden an Wegen und Straßen angcrichtet worden ist. Fn Pap » dorf schlug der Vtttz in da» Wohnhaus de» Zimmerer» OSwalb Gchiepan, t« Rosenthal. Schwei, ermü hie wurde etn Seitengebäude deS Gutsbesitzers Hering getroffen. Beide Grundstücke wurden völlig eingeäschert. In Schönbach bei Gebnitz gingen etn« große Scheune deö Gutsbesitzer» Gäbler und t» Ulbe-rSdorf eine Strohfeime durch Blitz- schlüge in Flammen auf. Mehrfach waren auch sogenannte kalte Schläge zu verzeichn«», wodurch beträchtlicher Mebäude- schadeu verursacht worden ist. Die Biela führte plötzlich der Elbe soviel Wasser zu. daß beinahe rin fünfjähriger Jnnqe ertrunken wäre, der bereits ein Stück mit fortgetrlrben war. In Neustadt i. Sa. drangen die Wasserfluten vielfach in Keller und tiefer a, verschtePentttch elegen« Wohnungen. weShalh dt« Feuer- hette»» etngrrife» noch»«.
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