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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031004011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903100401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903100401
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 19-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-04
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1903
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verugzgedlldn «terteltSbri«» de, tüaN« «web»M,«r jjutraauna dnr» »»Irre Bote« >«»»»»» und «»r,eu«. an Sonn- und Montaaen nur einmal) »PilLOPi., dur<t> Luülväniarjkom- mtMoniire »Mb«,» M. »o »t. Bel einmallacr -iulicllmi, durch dl« Poft»M lobneves»ell,eld>. ini Aus land mlt entlvrechendein üulchlaae. N «»druck aller ilrrltel u. Onalnal- Mttteilun^n nur mll deutlicher Ouellenanaabel.DreSd Nachr.') »ulägi«. Nachtrilallche Lonorar- anlvrüch« bleibe« unberücklichtiit: «iverlauate Manuikrlvt« werden «ich» aulbewabrt. rslesramm-Adrels«: «»chrich«,» »re«»,». Gt,r8»»el 1856. ÄL S«. Saklialeiant-o Sr. dlajo,!»» cke» USniz, ,on Sack»en. SoI»»lLo1»«1v»» Vvssvrt». Liurslverkaiik Vv«»«len, ^Itmarkt 2. HauptgeschästSfteve: «artcnstr. S8/4». Knreigen-carN. »midbm« von «nkllnblaun,«» bis nachmitlaaS a Ubr. Sonn- und Seicrta,» nur Marienltrabe W von >i bis '/«lUlir. Di« r lvalliaeArund- ,eile <ca. s Sllben) so Ptr.. An- klindiounarii aul der Drivatlelt« Seile ss Pi, : die slvaltiae Seile als ..Ein- aelandt" oder aui Terlieite so Pi,. In Nummer» nach Sonn- und Seier- ta,cn 1- de». sivalti,e Grundieilen so. 4ü de», so und so Pi,, nach de- iondrrem Tarli. Auswärlige Aui- träge nur aeaen Vorausbezatuu»,. Beleablätter werden mlt Ui Pta. berechnel. SernlvreLanlchlub: «ml I Rr. U und Rr. ros«. li 8. 4. IIMei', W- !,»>»>»> »Nvl» M«»IU«rv»u»t. — »0P8I»ieM, »er. »». » «I L»I»ckbI» Lostsr siistioronäsr viackon »R4RAvt RK» «LvLlvll. b'scksrloiebt, ruLLmmonloxbLr. vedenUI mit Lrlolsro Lur ÜUUuvrjL^tl vervenäet. OrSsst« ^usvLkl La «ekm ppor, ^v»oI»L«««vÜU«I etc. 1U. I'reiktUvtcQ 1 »««nimm««««»«,«', Julias 8edL<IIieIl »m 8v« »v, p«nt» n. I. Lt. öelelietitvligzkegeiirlsiilli! kür 6L«. slslrtr. T-iedt. Lotroioum. Lsrrsn- ^ »M» Blslissuvr U -mvina-^eppieft-FabNIrE M. L-ool« »eillvd, ftloti-iHen. L st «»NckU^kOlt. I-r!t>i>»«r« mit LIvUnlIIea. ^»^Ä-^u8rji8tuaffen, Koppen, AlLntvI, ^nrüxv, Ilütv, ZLütrva usu siogotrokkius ^iutervaren, Lu Arösstor ^.usvakl I'IvvlLtl Lu« Vtr«I, 8«I»Ia88»1r»8sv L3, part. uvä I. Lta>§6. Rr. 275. All den LandtaaSwohien. Herbstzettloie. Hoknachrickten, Beamten-Wahlverei». Neues Bootshaus, GerichlSverliandlungen. Kuilstausstellung, Bö»se»wochenbericht. Mutmaßl. Witter»« Kühl, veränderl Sonntag, 4. Oktober IS03. Zu den Landtagswahlen. Morgen beginnen die Wahlmänneiwahlen zum sächsischen Landtage, die über die Erneuerung von 29 Mandaten der Zweiten Ständekammer entscheiden sollen. Zum zweitenmal in diesem Jahre wird ein Teil des sächsiichen Volkes an die Wahlurne treten, »m die höchste staatsbürgerliche Pflicht zu erfüllen. Nach einer ReichstagSwahlbewegung. die das politische Gciaiiitinteresse bean sprucht und die agitatorischen Kräfte aus das Höchste anspannt, pflegen naturgemäß Abspannung und Ermüdung einzutrcten. Diese zu überwinden und das Verantwortlichkeitsbewußtsein der LandtogSwählerschaft zu wecken und zu voller Wirksamkeit zu brin gen. ist diesmal um so mehr geboten, als die Unterichätzung der Tragweite der bevorstehenden Wahlen auf der Seite der staats- cchaitenden Elemente die Weiterentwicklung der innerpolitischen Verhältnisse leicht in verhängnisvoller Weile beeinflussen könnte. Die Abgeordneten, die aus den Wahlmännerwablen der nächsten drei Tage hervorgehcn werden, umfassen der Zahl nach nur etwa ein Drittel der Mitglieder der Zweiten Kammer und werden kaum die bislang dort vorhandenen Parteivcrhältnisse und den Mehrheilswillen von Grund aus verändern; indes besitzt ihre Wahl immerhin insofern eine besondere Bedeutung, als sie unter dem Zeichen der Reform deS Landtagswahlrechts erfolgt, die für das sächsische Volk seit geraumer Zeit die wichtigste und aktuellste Frage bildet, deren Lösung voraussichtlich den Landtag in seiner nächsten Tagung beschäftigen wird. Daß diese Lösung leinen Aufschub erleidet oder nicht gar verwehrt wird, dazu köunen die diesjährigen ErgünzungSwahlen in ihren Ergebnissen beitragen, in denen sich bei allseitiger regster Anteilnahme der vornehmlich interessierten Wählerschichten bestimmte Willensrichtungen hinsicht lich deS Charakters der Wahlrechtsreform ausprägen lassen. Aller dings werden dke grundsätzlichen Gegner des bestehenden Wahl- ihstemS einwenden können. eS sei ja gerade der am meisten be kämpfte Hauptmangel dieses Systems, daß eS nicht oder nur in völlig unzulänglicher Weile geeignet ist. den wirtlichen, in den breiten Volksschichten vorhandenen Stimmungen und Strömungen zum angemessenen Ausdruck und zur wirksamen Geltung zu ver bellen. Die Berechtigung dieser Auffassung wird nicht bestritten werden können; es muß zugegeben werden, das; im allgemeinen das indirekte Klassenwahlverfahren, so wie eS vor sieben Jahren in Sachse» eingeführt worden ist. nicht die Fähigkeit besitzt, ein durchweg getreues Spiegelbild des VolkswillenS zu bieten. Dem Klassenwahlsristem liegt zwar die geiunde Anschauung zu gründe, daß die Bevölkerung eines Staates keine unterschiedslose Masse absolut gleicher Individuen ist. sondern sich in der mannig fachsten Weile, nach Besitz und Arbeit, »ach Bildung und Beruf gliedert, ober dieser Anschauung wird doch einseitig und ganz unvollkommen Rechnung getragen, wen» lediglich die Lteuerleistung den Makstab für die Individualisierung und Gewichtsbemessung des Wahlrechts abgibt, wenn also im poli tischen Leben die Größe des Geldsackes ohne jede Rücksicht auf die Art deS Besitze», des Erwerbes und der Arbeit den Ausschlag gibt. Diese Erwägungen, die zur Einsicht der dringlichen Reform bedürftigkeit des bestehenden Landtagswahlrechts gelangen lassen, dürfen aber nicht davon abhalten, auch unter dem gegenwärtigen un zureichenden Wahlsysteme die Wahlpflicht zu ersüllen. Allenthalben können Reformen nur vom Boden der besserungsbedürftigen Zustände und der gegebenen Verhältnisse aus erstrebt werden. Wer nicht mit wählt, verzichtet damit auf den ihm zustehenden Anspruch, bei der Gestaltung der vaterländischen Geschicke mitzuwirken, und darf sich hinterher nicht beklagen, wenn seine Wünsche und Forderungen keinerlei Gehör und Berücksichtigung finden. Selbst wenn auch die Betätigung deS Wahlrechts durch alle diejenigen, die die Reform befürworten, nicht die Garantie eines positiven Erfolges gewähren kann und nicht immer das Resultat zeitigen wird, daß solche Kandidaten gewählt werden, die in der Wahlrechtsfrage denselben Standpunkt vertreten, so werden doch in dem Ausfälle der Wahl männerwahlen, besonders der dritten Abteilung, die morgen an die Wahlurne tritt, die Impulse, die zur Aufrollung der Reform frage geführt haben, nicht unberücksichtigt bleiben, zumal wenn diese sich durch möglichst rege Wahlbeteiligung zu äußern ver mögen. In Lauheit oder Teilnahmlosigkeit, zu der sie sich in Folge der Wahlrechtsänderung des Jahres 1896 verurteilt fühlten, weil diese das Maß ihre» auf dem Wege der Wahlen auszuübenden politischen Einflusses allzu erheblich verringerte, sollten vor allem diejenigen Wähler nicht verharren, die eine Reform wünschen, welch« allen irgend berechtigten Ansprüchen und Anforderungen, soweit sie sich nur innerhalb der Grenzen der Staatsinteressen bewegen, entspricht. Bei der Entscheidung der bedeutsamen Frage, ob unter dem bestehenden Wahlrechte jetzt zum letzten Male gewählt werden wird oder nicht, werden die Wahlen dieser Woche einen Faktor darstellen, der stärker oder schwächer, sei es im bejahenden oder verneinenden Sinne, sein wird, je nach dem Grade des Interesses, das für die Reform in Gestalt einer mehr oder minder lebhaften Wahlbeteiligung zur Anschauung gebracht werden kann. Je an schaulicher hierbei die Tatsache zur Erscheinung kommt, daß das gegenwärtige Wahlsystem wenigen reichen, zum Teil vielleicht nur an ihre eigenen Interessen denkenden Wählern einen ganz un verhältnismäßig größeren politischen Einfluß gewährt, als einer großen Anzahl gebildeter, um das allgemeine Wohl besorgter Männer, die nur ein geringes Einkommen besitzen, um so cher kann cs gelingen, dieses Uebergewicht, das sich gewiß nicht immer in der Richtung eines gesunden Fortschritts geltend macht, wieder zu beseitigen. Kein Wähler sollte daher morgen und in den folgenden Tagen davon abstehen, seine Stimme, mag sie auch an sich von noch so winzigem Gewichte sein, in die Wagschale der Be antwortung der Wahlrechtsreformsrage zu werfen und die Aus sichten zu erhöhen, daß die gesetzgebenden Faktoren der alsbaldigen Entschließung nicht aus dem Wege gehen. Die ernste und nachdrückliche Mahnung an jeden Wähler, seine höchste staatsbürgerliche Pflicht zu erfüllen und nicht gleich gültig die Hände in den Schoß zu legen in dem Wahne, daß seine Wahlstimme ja doch keinen ersichtlichen Eindruck auszuüben vermag, rechtfertigt sich nicht allein um der Frage der Aende- rung des Landtagswahlrechtes willen, sondern auch wegen der Bedeutung, die dem Landtage trotz seiner durch die Institutionen des Reiches beschränkten Machtvollkommenheit noch immer zu- kvmmt. Seit der Gründung des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Reiches sind ja allerdings die wichtigsten parlamen- torischen Aufgaben, wie die militärischen, wirtschaftlichen und sozial politischen Angelegenheiten, von deren Behandlung die Förderung der Interessen des ganzen deutschen Vaterlandes abhängt, in der Hauptsache dem Reichsparlament übertragen worden; gleichwohl bleiben nach wie vor die Verhandlungen und Beschlüsse der Landesvertretungen für die Wohlfahrt und den Fortschritt der Einzelstaaten von ausschlaggebendem Einfluß. Ersprießliche Ver hältnisse in Gesetzgebung und Verwaltung, im Handel und Ver kehr haben zur Voraussetzung, daß die parlamentarischen Körperschaften der Einzelstaaten eine gedeihliche Wirksamkeit cnt- salterr. Am wenigsten erbaulich werden die staatsbürgerlichen Pflichten in Gestalt der Steuerleistungen empfunden, und vor- zugsweise ist es die direkte Besteuerung, die als besonders unan genehm und drückend ercchti» wirs. Die Bemessung der direkten Steuern ist aber lediglich, wenigstens bis oüs weiteres, eine Auf gabe der Landesgesehgebung. Auch sonst ist den Einzellandtagen neben dem Reichstage noch ein weites Tätigkeitsgebiet verblieben: auf dem Gebiete der Schule, der Gemciudcgesetzgebuiig. des Ver kehrswesens, insbesondere der Eisenbahnen usw., und die K ontrolle, die den Landesvertretungen zuftelst, erstreckt sich aus d e gesamte innere Verwaltung. Wer aus die Ausübung des Landtagswahlrcchts ver zichtet und sein politisches Interesse ausschließlich den Reichs- angclcgcnhcitcn. die zur Kompclenz des Reichstages gehören, zu- wcndet, der übersieht, daß das Reich und die Einzclslaatcn ein- ander bedingen: das eine kann nur gedeihen und sortschreitcn. wenn die anderen Tüchtiges leisten. Und nicht vergessen darf schließlich werden, daß jeder Einzcllandtag eine Stimme in dem großen nationalen Orchester zur Betätigung des deutschen Einheits- und Gemeinsamkeitsgedankens darstellt, eine Stimme, die sich um so größeren Anspruch auf Beachtung erwirbt, je mehr er seine Pflicht auf dem ihm zunächst und unmittelbar zugewiesenen Arbeitsgebiete zu erfüllen vermag, und je mehr er durch seine Zusammensetzung, also auf Grund des ihm eigentümlichen Wahl- systems, die möglichst ideale Verkörperung des Volkswillens dar- stcllt. unter Hinterlassung bedeutender Schulden flüchtig geworden. Tic Staatsanwaltschaft hat einen Steckbrief erlassen. Konkurs eröffmliig ist beantragt. Leipzig. jPriv.^Tel.j Im Majestätsbelcid igungs- Prozeß ge^en die Sozialdemokraten Schöpflin, Lüttig, Heit mann und Lchmidl, ist Termin vor der 9. Strafkammer des Landgerichts Leipzig aus den 15. Oktober angesetzt. Tie Ver teidigung werden die Rechtsanwälte Dr. Hübler und Tr. Trucker führen. — Ter Landesverband Sächsischer M > eIervcrciu c richtete an die Landtagskandidaten Leipzigs die Anfrage, wie sie sich zu einer an den Landtag gelangenden Petition vctreffend Aenderung des 8 4t) der Revidierten Städteordnung stellen. Ter ,^dachte Paragraph garantiert den Hausbesitzern die Hälfte der Stadtverordnclensitzc in den Stadtverwaltungen. Daraus hin hat keiner der bürgerlichen Kandidaten eine ZustimmungsErKärung zu der gedachten Forderung abgegeben. — Heute beging der Äom- ! merzienrat Tr. Schwabe, der Inhaber der hiesigen Neueste Dralitnieldnngen vom 3. Oktober. INacht- eingehende Deveseben befinde« N«b Seite 4.» Berlin. sPriv.« Tel.) Der Kaiser nahm heute in Ro minten die Borträg« deS Kultusministers. Dr. Studt und des LandwirtschastSminstterS v. PodbielSki entgegen. Bekanntlich war der Rücktritt der beiden Minister wiederholt für den Herbst in Aussicht gestellt. — Die Ankuiflt des Kaisers in Caomen ist aus DirnStag vormittag festgesetzt. Bon Cadinen reist der Kaiser nach etwa zweistündigem Aufenthalt in Marienbura, wo das Hochschloß besichtigt wird, über Berlin nach Jagdschloß Hubertus stock in der Tovfheide. Der ursprünglich geplante Besuch in Königsberg in Preußen ist aufgegcven worden. — DoS russische Kaiserpaar wird gleich nach den Hochzeitsfcierlichkciten in Darmstadt am 7. d. M. nach Jagdschloß Wotssgarlen bei Sprendelingen übersiedeln: am 23. d. M. tritt es die Reise nach Italien an. Während der Abwesenheit der kaiserlichen Eltern verbleiben die Großsürstinnen-Töchter m Wolfsgarten. Von Rom werden der Kaiser und die Kaiserin von Rußland zunächst wieder nach Darmstadt -urückkehren, um alsdann nach einem kurzen Auf- enthalt daselbst die Rückreise nach Rußland anzutreten. — Zu den Modifikationen, unter dene» die Kanalvorlage von neuem ciiiacbracht werden lvird, soll u. a. der Verzicht auf den Groß- schistahrtsweg von Berlin nach Stettin gehören, der in der alten Kanaivorlage enthalten war. — Die vom Reichsjustizamt anfangs dieses Jahres einberufene Kommission zur Vorbereitung der Reform der Strafproießordnung hat sich im Laufe dieser Woche u. a. mit der Frage der Regelung des Vor verfahrens, sowie der Voruntersuchung beschäftigt und darauf tzre Beratungen bis zum November vertagt. Berlin. sPriv.^Tel.) Graf Hochberg erklärte, von der Mitteilung an die angemeldeten Mitglieder des Jnternatio- nalen Mnsikkongresses, wonach er und Professor Dr. Schleicher den Vorsitz des Kongresses mederlcgten, keine Kenntnis zu haben. ES liege hier offenbar Mißbrauch seines und Prof. Schleichers. Namens zu gründe. Berlin. sPriv.-Tel.j In Prenzlau ist der Kaufmann. Meyer-Helft, Inhaber, der Getreldefirma L. Meyer-Helft, > zu teil. — Gegen das freisprechende Urteil des hiesigen Land j gerichts im P o l m e n g ar t en-P ro z e ß Hot die Staats anwaltschaft die Revision beim Reichsgericht ongemeldet. Auch vom Vertreter der Nebenklägerin, Frau Schuldirektor Steinkops. . Herrn Rechtsanwalt Dr. Zoephel, dürfte das Urteil voraussichtilch ! angefochten werden. Köln. Ter Großhcrzog, die Großherzogm und der ^ Erbgroßherzog von Baden sind heute vormittag nach Coblenz abgereist. Aus dem Bahnhofe waren zur Verabschiedung erschienen l der Gouverneur von Egloffstein. der Regierungspräsident, der Prä- , sident der Eilenbahndirektion und der Polizeipräsident. Letzterer überreichte der Großherzogin ein Blumenbukett. München. Der der Kammer der Abgeordneten zugsgangene Entwurf eines neuen Landtags Wahlgesetzes bestimmt, saß im Durchschnitt auf je 38 000 Einwohner ein Abgeordneter zu wählen ist, und zwar nach dem Ergebnis der amtlichen Volks zählung vom 1. Dezember 1900. Die Gesamtzahl der Abgeordneten wird auf 16L srstg«j«tzt. Wahlberechtigt ist jeder bayrische Staats angehörige. der das 25. Lebensjahr zurückgetegt hat, seit mindestens einem Jahre die bayrische Staatsangehörigkeit besitzt und seit mindestens einem Jahre direkte Steuern bezahlt. Die Ausübung des Wahlrechts ist bedingt durch die Ableistung des Verfassungs- Eides. Für die Wählbarkeit zum Abgeordneten ist außerdem die Ziirücklegung des 30. Lebensjahres crsordcrfich. Die. Wahl ist direkt und geheim. Sie erfolgt durch relative Mehrheit der ab gegebenen gültigen Stimmen, init der Einschränkung, daß der Ge- . wählte wenigstens ein Drittel der abgegebenen gültigen Stimmen aus sich vere nigen muß. Das neue GHetz, das im ganzen ' 40 Artikel enthält, soll schon für die nächste Wahl in Kraft treten, j Einen integrierenden Bestandteil des Gesetzes bildet die Einteilung ^ der Wahlkreise. Für 30 Wahlkreise sind >e zwei Abgeordnete, für 103 Wahlkreise nur je ein Abgeordneter vorgesehen. Unter der nnteren Grenze für einen Abgeordneten mit 32000 und für zwei Abgeordnete mit 64000 Einwohnern bleibt kein Wahlkreis zurück. Tie obere Grenze mit 44000 bezw. 88000 wird nur von 'wenigen städtischen Wahlkreisen um ein weniges überschritten. ,Ober- boyern erhält 34, Nicderbayern 18, die Pfalz 22, die Oberpfalz 15. Ober-franken 16, Mittclfranken 21. Unterfranken 18, Schwaben 19 Abgeordnete. München-Stadt und -Land erhalten statt 9 jetzt 13, Nürnberg statt der bisherigen 4 jetzt 6 Wgeordnetc. Dessau. Die Nachwahlen zum anhaltrschen Landtag haben dre konservative Mehrheit verstärkt. ^ Bochum. Bei Kanalisationsarbeiten in Eickel wurden drei Arbeiter verschüttet und getötet. , , Kassel. Die gesamte Belegschaft der verewigten Grube „Glück auf-Wilhclmshöhe" ist infolge von Maßregelungen in den Äusstand getreten. Mürzst-g. Kaiser Nikolaus. Kaiser Franz Joseph und Erzherzog Franz Ferdinand verließen mit den übriaen Jagdgästen Uhr das Jagdschloß und begaben sich zu Wagen nach Neuberg, von wo sie abends ü'/s Uhr nach Wien abreisten. Wien. (Priv.-Tel.) Milan Christitsch. der uneheliche Solm König Milans von Serbien, ist in Pest eingetroffen, wo er Gast des Gräfin Zichy ist und von diesem in einem ausländischen miiitäriichen Institut untergebracht wird. In Oesterreich-Ungarn soll dem inngen Manne aus politischen Gründen die Aufnahme in einem militärischen Institute verweigert worden sein. Wien. Der „Neuen Fr. Presse" wird aus Mirzstea ge meldet, in den Beratungen des Grafen Lambsdorff und des Grafen Goluchowsky fei auch die Frage der Repatriierung dcr aus der Türkei nach Bulgarien geflüchteten Makedonier er örtert worden. Von den Miirzsteger Vereinbarungen werden sämtliche Signatarmächte durch gleichzeitig zu veröffentlichende identische Noten verständigt werden. Budapest. Das Abgeordnetenhaus hielt hpute wie der eine Sitzung ab. Die Minister sind zu derselben nicht er schienen. Abgeordneter Hollo sSzederkenvi-Parteii beantragt eine Resolution, in der die Entlassung der Soldaten gefordert wird, die ihr drittes Dienstjahr geleistet haben. Not sKossuthparteij fragt, ob der Finanzminister während des Lx lex-Zustandcs einen Beitrag für die Erhaltung der gemeinsamen Armee geleistet habe. lPolonyi ruft laut: Man muß den Finanzminister vor den Reichstag zitieren!") Seitens der Kossuch-Partei wird die Abhaltung einer geschlossenen Sitzung beantragt, um das Nicht erscheinen der Minister zu erörtern. — In der geschlossenen Sitzung forderte die äußerste Linke unter Lärm, daß der Finanz minister erscheinen solle, um sich zu verantworten. Liberale Redner wiesen daraus hin. daß der Finanzminifter Anerkennung ver- diene für die ungestörte Wetterführung des Staatshaushalts. Nach Wiedereröffnung der öffentlichen Sitzung erklärte Nagy, das Ab geordnetenhaus sei gegenwärtig nicht in der Lage, über die Ent- lassung des dritten Jahrganges des Heeres zu verhandeln, da der KrlegSm mister dem ungarischen Reichstage direkt weder rechtlick, noch politisch verantwortlich sei; er könne nur von der Delegation zur Verantwortung gezogen werden. Hierauf erfolgte Vertagung Paris. sPriv.-Tel.j In Montauban brannte das Stadtviertel des Jrciheitsplatzcs nieder. Der Schaden beziffert sich aus mehrere Millionen. Ob Personen verunglückt sind, ist noch mcht fest-gestellt. MS88L« U SN« SrNSIZ
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