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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090314013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909031401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909031401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-14
-
Monat
1909-03
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1909
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Staaten z. V. wird in 31) Jahren erschöpft seil», ähnlich steht cs in «giutt«. Deshalb müssen wir aufsorsten. Sollen wir Sie Mittel dazu mit jährlich etwa li Millionen Mark auf dem Stouerwege oder durch Verkäufe ausbringen? Das verkaufte Grunoivaldtervain ist großenteils an Großberbiuer ibemeiuden üdergegangen, nur für noch nicht ein« Million Mark find Spekulativusverkäufe gewesen. Der Hauptde- siaii-dleil des Gmlneiuaides, etwa 12660 Morgen, soll er» Italien und «ur abgelegene wenig besuchte Teile ver äußert werden. Der Grnnewal'd-See mit feinen Ufern bleibt unangetastet. Von dem zum Verkauf gestellten Ter rain bleibt ein großer Teil für das Stadion erhalte», außerdem ist eine Parkstrabe, wie keine Großstadt der Welt sie besitzt, geplant, die den Grnnewald den Berlinern erst völlig erschlichen wird. Der Grnnewald kostet d«n Ftdkus jährlich 18 000 Pdark Grundsteuer, da die Kowrmineu ihn „ach dem Baustellenwerte einschätzen. Wir beabsichtigen nicht, hübsch gelegene Stellen an Privatleute zu verkaufen. Der Äntr>»g v. Ärandeiistein ist also unnötig. Den An trag Bergmann versteche ich nicht. Statt nns zu hindern. Waldterrain zu verkaufen, wird er uns dazu gerade an- treiben. Wir loerden den Gemeinde», wenn sic als Käufer austreten, gern enrgegenkvmmen wollen. lBeifall.j Nach dem noch Abg. Pachnicke lFr eis. Vgg.l vom Berliner Stand punkt aus gcsprc>chen. wurde der Antrag von Vrandcnstei» mit einer Aendernng, die ihn aus den Grnnewald be schränkt. einstimmig genehmigt. Der Antrag Bvrgmann wurde abgclehnt. — Nächste Sitzung Dienstag. Berlin. lPriv.-Tel.) Zur zweite» Lesung dcS Etats der B a u v e r w a i t n n g , die am Dienstag im Abgevrdneteirhanse beginnt, ist voll, den Sozialdemokraten die Forderung gestellt worden, daß aus den Bauten Kon trolleure ans der Arbeiterschaft aiigeslellt würde». Die Ne gierung ivirö sich nach früheren Aeuherniigen der mahgebeu- üen Stellen dieser Forderniig eiiiichieden widersctze». Das Weingcsetz. Berlin. (Priv.-Tel.) Zu der dritten Lesung des 'Weingesetzes nt eine Verständigung zwischen den Par teien in Vorbereitung. Danach würde der zweite Satz des von Ser Negierung beanstandeten Paragraphen 6i>. der den Norweisiverschnitt regelt, ausrechterhalten bleiben: da- gegeir der erste Satz, der beim Verschnitt von Weißwein mit Weißwein die ausländische Provenienz grundsätzlich ungünstiger behandelt, als die inländische, in Wegfall kom men. ,verner soll man sich aus den Zustitz geeinigt haben, daß beim 'Bcrschniitt die Angabe einer Weinbergsiage nur denn zulässig sein soll, wenn der ans dieser Lage nanimeude Anteil wngezilckert ist. L Ls r» r» 5^ii Der Gesetzentwurf über die Schifsahrtsabgaben Berlin. (Priv.-Tel.) Der Gesetzentwurs. der nun dem Bundesrat vorliegl. erstreckt sich aus die Möglichkeit der Er Hebung von Tchiffahrtsabgaben für „solche Werke, Ein richtungen oder sonstige Anstalten", die den Berkehr >- r I e i ch l'e r n. auch aus alle Hase n. Für die Bemessung der Wanerabgaden werden nicht die .trösten der gewöhnlichen Her stellnng. sondern schlechthin die trogen der Herstellung neben eenen Sec Unterhaltung als Maßstab genommen. Im Bereich der Binnenschissahrl können nach der neuen Fassung bei Vieser ! Abmessung die ösesamtkosten auf eilt Stromgebiet oder ein ! Wasiersträßennetz zugrunde gelegt werden. Nicht wesentlich i verändert sind die Bestimmungen über die Bildung von Zweck- > verbänden über den einhe'itlichen Tarif. Die Einnahmen ! sollen „nur zur Deckung der Kosten für Herstellung und Unter I Haltung von Werken. Einrichtungen oder sonstigen Anstalten, die den durchgehenden Verkehr im Gebiete des Verbandes ! wesentlich erleichtern", verwandt und demgemäß verteilt wer- ! den. An der Erhebung sollen Userstaaten und Ufergemeinden Mitwirken. Zur Erlegung der Abgaben sind sowohl die Schiffseigner wie der Schiefer und Absender als Gesamtschuldner verpflichtet. Die Schisfahrtsinteressenten sollen bei der Verwal tung der zu bildenden Zweckoerbände hinzugezogen werden. Diese Abgaben sollen nur sür zukünftige Aufwendungen erhoben werden. Alle V e r t r a g s r e ch t e, die der Erhebung von Schifsahrtsabgaben entgegen stehen, treten durch dieses Gesetz außer Kraft. Samoa. Berlin. In Samoa hat bei dem Alter des Ober- Häuptlings Mataafa die N a ch s o l g e r s,r a g e schon jetzt eine schwierige Lage geschaffen. Im Zusammenhänge hiermit hat sich ^ unter Führung des angesehenen Sprechers Lauaki von Ver' Insel Scrwaii eine Bewegung gegen die deutsche Herrschaft bemerkbar gemacht. Lauaki hat eine Massen demonstration seiner Anhänger gegen die Regierung herbei- gesührt und den Anordnungen des Gouverneurs keine Folg« ge leistet. Es ist dem Gouverneur Dr. Sols indessen gelungen Ausschreitungen sowohl von seiten der Gefolgschaft Lauakis wie auch von seiten der dieses Vorgehen verurteilenden regierungs treuen Samoaner zu verhindern. Zu irgendwelchen Kämpfen oder auch nur Tätlichkeiten ist es nach den vorliegenden Mel dungen nicht gekommen. Auch sind Angriffe gegen die weißen Ansiedler nach Lage der Verhältnisse kaum zu befürchten. Im Interesse der Wiederherstellung der Ordnung und zur Sicherung der Lage der weißen Bevölkerung hat es jedoch der Gouverneur für erforderlich erachtet, um die Entsendung einiger Kriegs schiffe nach Samoa zu bitten. Der Chef des Kreuzergeschwaders in Ostasien Konteradmiral Cörper. ist demgemäß beauftragt worden, mit drei Kriegsschiffen sich nach Samoa zu begeben. Der Kreuzer Leipzig mit dem Geschwaderchef an Bord sollte bereits heute in Apia eintreffen. Das Kanonenboot Jaguar ist von Ponape ebenfalls nach Samoa in See gegangen. Es wird dort am 20 d. M. erwartet. Der Kreuzer Arcona und das Begleit schiff Titania (Kohlendampfer) werden etwa am 23. d. M. in Apia eintreffen. Es steht zu erwarten, daß die Anwesenheit dieser Kriegsschiffe genügen wird, um die Bestrafung der Schul digen und die Wiederherstellung der Ordnung ohne Kämpfe herbcizuführen. Kartell der dentscheu Arbeitgeber, Berlin. lPriv.-Tel.) Zwischen dem Verein Te nt sch er Arbeitgeberverbände in Berlin und der .H a u p t st e l l e Deutscher Arbeitgcberver- b a nöe wurde im Dezember 1664 ein K a r t c l l v e r t r ag al^oichlvßen, der die crirc Annäherung zwischen diesen bei den die gleichen Interessen verfolgenden, aber in den wirt schaftlich politischen Ueberzeugungen öfters divergierenden Vertretungen der deutschen Arbeilgcbcrschaft bedeutet. Man ist nun auf dem Wege einer möglichen künftigen Ver schmelzung zu einer gemeinsamen Spitze aller Arbeitgeber verbände vor kurzem noch einen Schritt wcitergcgangen. Am 3. März wurde in einer Sitzung des Ausschusses Deut scher Arbeitgeberverbande ein vom Vorstand vorgelegter und von der Hauptstelle bereits genehmigter neuer Kartcll- vertraq einstimmig beschlösse». Die Vertragschließenden verpflichte» sich u. a., sich bei Streiks und Sperren mora- lisch zu unterstützen »nd gemeinsam die Arbeitsnachweise der Arbeitgeber und den Schutz der Arbeits willigen gemeinsam zu fördern. Ob und inwie weit ein Zusammenarbeiten der beiderseitigen Streik- versicherungscinrichtiingen erreichbar ist, soll dem hierfür bestehenden besviidere» Organ der Vertragschließenden zur Eiiischeidliug überlassen bleiben. Zn den sachlichen Verein barungen kommt eine Neuorganisativnssvrm hinzu. Es soll zur dauernden Anfrcchterhaltnng der Fühlung zwischen beiden Zentralen ein ständiger Kartellaus'chuß eingesetzt werden, der dazu beitragen soll, daß beide Organisationen »och mehr als bisher Hand in Hand arbeiten »nd sich mehr und mehr nähern, bis wir in Deutschland eine einzige machtvolle Vertretung der Gesamtarbeitgeberschaft in In dustrie, Handwerk und -Handel haben. Oesterreich und Serbien. Wien. Don maßgebender Seite erfährt die N. Fr. Pr., daß die Meldung, wonach der österreichisch-ungarische Gesandte in Belgrad, Graf Fora ach eine Anfrage wegen der Einberufung des dritten Aufgebots an die serbische Re gierung gerichtet Hab«, unrichtig ist. Berlin. (Priv.-Tel.) Die t« Wismar erscheinendr Mecklenburgische Warte verössentlicht eine Zuschrift, die ihr »Von oiueui Freund« de» Blatte»- zngrht, i» der es heißt: Ich hatte dieser Tag« -die Ehre, persönlich mit Sr. Ptasestät dem Kaiser über unsere mecklenburgische Berfas, suna »frage spreche» M »Ursen und konnte zu meiner Fvvud« seststellen. daß der Kaiser volllouunen aus seiten unsere» Großherzogs steht und den Widerstand der rttter- schafUichen Majorität aegen di« Nesvrmbestre-ungen unlerer Negierung in keiner Weise -illigt. Der Kaiser äußer»« sich sogar fahr scharf Lber die Berbreltung enftregensesetzker Ge- rüchte. Berlin. tVrtv.^kelI Der neue venezolanische Ge s a » d t e D r. F or to n l ist heute früh von Pari- hier eingetroffrn. Der venezolanische Gesandte Paul ist vor- läufig noch in Paris geblieben. — General Duelos» der Vorsitzende der nach Deutschland entsandten argen tinischen A r m« e k o m m iss i o n. hat Berlin gestern wieder verlassen und sich zu einem mehrwöchentlichen Auf enthalt »ach Essen begeben, um dort die sür Argeutt«.i«n bestimmte Gcschützlieferung zlr überwachen. Berlin. (Priv.-Tel.) Hermann Julius Mcner, der Senlvrchcs und frühere Inhaber des Biblio graphischen Instituts, ist iu der Nacht zum 18. d. MtS. g e - stürben. Die Beerdigung findet Dienstag statt. — Ge boren am 4. April 1820 in Gotha als Sohn Joseph Meyers, des Gründers des Bibliographischen Instituts, ging er 1840 als Flüchtling vor der politischen Neattion nach Amerika, wo er in Newyvrk ein Zweiggeschäft des Bibliographischen Instituts gründete. 1850 kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm nach dem Tode seines Vaters das Verlags- geschäst des genannten Instituts. Im Jahre 1885 übertrug er die Leitung ans seine Söhne. Son » eb e r g. (Priv. Tel.) Im Landtag des Für- stentnms Lchwarzbnrg-Nudolstadt wurde der sozialistische Antrag auf Einführung einer Zentralvcrwaltung aller thüringischen Staaten ätzgelehnt. Staatsininister Freiherr von der Necke erklärte, daß dem zu errichtenden gemein samen thüringischen VerwaltU'Ngsgerichtshos Me letzten Entscheidungen über Fragen der kommunalen Selbstuer- waftung sämtlicher thüringischen Stamm zu sc ehe» sollen. Wiesbaden. (Priv.-Tel.) -Hier wurde heute die Erbsvkgeklagc des Grasen vvn Mcerenberg gegen die G r v ß l> c r zog i n vvn Luxenibmrg verhandelt. Trotz wiederholter Vcrgleichsvvrschlüge des Präsidenten des Ge richts kam keine Einigiuig zustande. Das Urteil wird am 27. Marz verlandet »erden. Wien. Die I a h r e s a u s st e l l u n g des Künstler hauses wurde in Anwesenheit mehrerer Erzherzöge und einiger Botschafter, darunter auch des deutschen Botschafters, heute vormittag durch den Kaiser eröffnet. Graz. «Priv.-Teig In Polo fand vorgestern oi» P i st v I e ii d u e l l zwischen dein Linien ichiftsleiitiiant Hein rich Pcrgler von PerglaS und dem ArttU'i'ieoberteiiluaiit Wilhelm Ritter vvn Noftmer stau. Mit dem ersten Schuß oermundete Pcrgler seinen Gegner, der nicht zum Schuß kam, tödlich. Bald 'darauf starb Noiener. Die Ursache des Duells wird gcheimgehalten. Innsbruck. Bei Ampezzo vernichtete eine grvße Lawine eine Mühle und Stallungen, ivc.ei viel Vieh nmkam. Zwei verichüttete Personen tonnten noch lebend geborgen werden. Die Straße nach Ampe.zzv nt durch die inederze<m»genen Lawinenstürze völlig verschüttet und un passierbar. Paris. Finauzminister Caillaux hatte heute vor mittag eine Besprechung mit dem Mariiieminister Picard und später mit dem Ministerpräsidenten Clemenceau. Dieser wird nachmittags noch vor dem Ministerrate die Grundlagen zu einer Einigung mit Eaillauj festzustellen versuchen. Paris. Nach der offiziösen Zollstaiistik sür die ersten beiden Monate 1000 beträgt der Wert der Einfuhr 1 121 333 666 Francs gegen 1034 178 000 Francs im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Wert der Ausfuhr beträgt 874 703 000 Francs gegen 732 649 000 Francs im gleichen Zeit raum des Vorjahres M adri d. (Priv.-Tel.) Senatvr Prida, Professor des Internationalen Rechts der hiesigen Universität, wird ans Vorschlag des Königs zum Schiedsrichter in der deutsch-englischen Grenz? rage um die Wal- sischbai ernannt. Rotterdam. lPriv.-Tel.) Der Ausschuß der In ternationalen Sozialdemokratie hörte Ver treter der Marxistischen und revisionistischen Gruppe. Es gelang ihm nicht, beide Richtungen miteinaiEer zu ver söhnen. Man beschloß, Vertreter beider Richtungen ans dem künftigen Internationalen Kongreß zuznlassen. Der Marxistisch revisionistische Streit in Holland wird damit auf internationales Gebiet übertragen. London Dem Reuterschen Bureau zufolge ist hier die Meldung eingetroffcn, Rußland entsende eine Sotnie Ko sak e n n a ch Teheran. (Nachts etwa eingehende Depeschen siehe Seite 1 j Renne» zu Maisans-Lassitte am Ul. März. l. Prix ün Chcmin üc Fcr. 1400 Meter. 80o0 Francs. 1. lÄanga Ehala iBarrc», 2. Munster, 8. Harmonie. Tot.: 45« : 10, Play 108. 4«l, 20 : lO. — 2. Prix Lornelte. 1200 Meter, 8000 Francs. 1. Gilda <J. Childs», 2. rlcndje Gal, 8. K-lt. Tot.: 284 : >0, Platz «7, 44 : 10, — 3. Prir du Bieur Moulin. 2000 Meter, :)000 Francs. 1. St/Estöphc, 2. Donna Mobile, 8. Morsbron». Tot.: 81 : 10, Play 14, 19, 31 : io. — 4. Handicap Opitional. 1900 Meler, 20 000 Francs. 1. Iacobi, 2. Silvcr Strcak, 8. Coriado, Tot.: 118 : 10. Play :«>, 21, 29 : 19. — 3. Prir d'Jnoal. 2190 Meier, SOOO Francs. 1. Five O'Llock, 2. Gromnöo, 8. Margaritc. Tot.: 46 : 10, Play 10, 58, 198 : 19. — 9. Prix Llovcr. 1200 Meter, 9000 Francs. 1. Craidon, 2. Saint Ferreol, 8. Darraido». Toi.: 28 : 10, Play 1«, 24, 20 : 10. Leipzig, 18. Mär,. In der heutigen Generalversammlung der Ä r e d i t - und Lparba » k in Leipzig stellte die Verwal tung eine befriedigende Fortentwicklung des Unternehmens i» Aussicht, vorausgesetzt daftcr sei aber, daß politische Beun ruhigungen scrnblcide». Paris. Probulrenmartl. Wei,en ver März 24.45, ver Mai«AuguN 24,98. fest »tlvoi ver März 6 ,50 ver September-Dezember 61,80, stetig. Spirttu» per Mär; 3?).25, per Sevrember-Deiember 38.do. ftetlg Oertliches unv Sächsisches. — Dem Telcgrgphcnsekretär Werner in Großenhain ist das Albrechtskreuz und dem Ober - Postschaffner Wer schke in Dresden das Ehrenkreuz bei ihrem Ueber- tritt in den Ruhestand verliehen worden. — König Friedrich August hat genehmigt, daß der Postdireltor Morand in Dresden das Fürstlich Neußischc Ehrenkreuz D. Klasse und der Briefträger Straube in Dresden die dem Fürstlich Renßischen Ehrcnkrenz affiliierte Silberne Verdienstmedaille annehmen und tragen. — Der Familicntag des Rcichsfreihcrrl. v. Friese ti schen F a m i l i e n v r r ba n d e s soll Donnerstag, den 13. April, im Savoy-Hotel hier abgehalten werden. — Zur LanLtagswahl. In Leipzig hat der allge meine bürgerliche Wahlausschuß (Konservative, Reformer, Mittelstandsvcreinigung» folgende Kandidaten ausgestellt: Im 1. Wahlkreise den bisherigen LandtagSabgeordncten Baumeister Enke, im 2. Wahlkreise den bisherigen Land- tagsabgcordneten Dr. mcd. Brückner, im ü. Wablkrcisc den Architekten Höhne, im 4. Wahlkreis Äammerrat Thiemc, im 3. Wahlkreise Justizrat Schnauft, im 6. Wahlkreise Kauf mann Stadtrat Seifert, im 7. Wahlkreise Geh. Rcchnungs- rat Jähnc. — Die Dresdner Rationale« Snsschülse werden in diesem Monat nur einen der regelmäßigen Diskussions- abcnde bei Kneift veranstalten. Es wird dieser am Diens tag, den 16. März. 8 Uhr abends, stattfinden. Herr Land tags-Bibliothekar D r. Tille hat das Referat über das Thema: »Die Begriffe »national" und »sozial"" übernom men. «etter veranstalte« dt« Ausschüsse Montag, den 33. Mürjß abend» 8 Uhr, im Hotel Bellevue in Vlasewttz eine patriotische Feier mit musikalische» Darbietungen und Festansprache» der Herren Rektor Prof. Dr. voerner und Pros. Dr. Hankel. — Die Bertra«en»«»nner der Gichtisch«» Miticklstandd» Sereinignng hielten am Freitaq abend in de« Drei Raden unter Vorsitz des Herrn Stadtverordneten Müh ring eine Sitzung ab. an der bö Personen trilnahme». Aus der Tagesordnung stand die Stellungnahme »u ü«« Land- tag»wablen. Nach eingehender Erörterung wurde der Be schluß gefaßt, au den nächsten LandtagSwahlen sich ganz unabbäugtg von den politischen Parteien zu beteiligen. Einzelne Vereinbarungen können natürlich getrosseu wer den. ES wurde ein Wahlausschuß von 21 Personen ge wählt, dessen Borsitzender Herr Stadwerorduetrr Möh- rtng ist. — Die An»ei,e»fteuer ist da» Thema einer Ver sammlung, zu der eine An,zahl hiesiger Korporationen sür Dienstag, de» 16. März, »bcndS 8 Uhr, nach dem Restaurant Drei Raben, Marienstraßc 18, geladen hat. Herr Direktor Wilm-Berlin, Vorsitzender des Ausschusses zur Bekämpfung der Reklamesteuer, wird einen Vortrag über die Wirkungen einer Anzeigensteuer aus Industrie und Handel halten. Der Grund, der zu der Einberufung der Versammlung veranlaßt hat, ist die große Unkenntnis, die noch heute über die Einzelheiten und dte Tragweite dieses Gesetzentwurfes in den Interessentenkreisen herrscht. Es ist daher zu wünschen, daß dieser ausklärende Bortrag vvn der Dresdner Händlerschast und Industrie recht »ahl- reich besucht wird. — Die vereinzelten Veröffentlichungen über die vor aussichtlichen Abschlüsse der deutschen Staatsbahnver- waltnugeu sür das Jahr 1908 lassen bereits mit Sicherheit erkennen, daß dieselben sich nicht unbedeutend ungünstiger stellen werden als die Abschlüsse sür das Jahr lü07. In Bayern rechnet man, wie bereits mitgetetlt, mit einem Minoerergebliis von ctiva 8 Millionen, in Preuße» dürste es sich ans 4V bis 36 Millionen belaufen. Flir Sachsen werden die Abschlutzarbclte». wie alljährlich, erst im Mai sertiggestellt werden, so daß ziffernmäßige Angaben zurzeit unmöglich sind. Mit Sicher heit ist aber auch bei nns ein weniger günstiges Resultat als im Jahre 1667 zu erwarten. - Das sächsische Kontingent beim Neichamilitürgericht. Das Reichsmilitärgericht, mit dessen Etat sich der Reichstag am nächsten Dienstag beschäftigen wird, hat im Jahr« 1908, im Rahmen des Geschästslreises der Senate, 4118 Sachen oder 738 weniger als im Borjahre behandelt. Bei den Revisionen waren anhängig 331 Sachen: davon kamen 248 auf Preußen, 22 auf Bayern, 12 auf Sachsen, I auf Württemberg und 4b auf die Marine. Im sächsischen Kontingent wurde in 3 Fällen das Rechtsmittel durch Beschluß als unzulässig verworfen, in 7 Füllen die Revision verworfen, in 2 Fällen di« Sach« an die Berusungsinstanz zurückgewiesen. Im ganzen wurden 223 Haupt Verhandlungen oder 23 mehr als im Vorjahre geführt. Uner ledigt blieben 23 Sachen gegen 27 im Vorjahre. Erkannt wurde auf Einstellung des Verfahrens in keinem, auf Freisprechung in einem Falle (Marine). In 77 von 331 Fällen wurde das Nechismitlel als unzulässig abgclehnt. in weiteren 163 Fällen die Revision verworfen. — Behufs Wiederaus nahm« des Verfahrens waren anhängig 241 Sachen (davon 24 übcr- lährig) gegen 2l3 im Jahre 1667. Von den 3 Anträgen, di« im sächsischen Kontingent zur Perhandlnng standen, wurden 4 auf Grund van t? 44 i Abs. 1 der M.-St.-E.-O. als unzulässig, 1 ge mäß H 446 Abs. 2 a. a. O. als unbegründet verworfen. Von den 212 durch das Reichsinilitärgericht erledigten Anträgen wurden 168 als unzulässig, 21 als unbegründet verworfen; in 14 Fällen wurde die Wiederaufnahme des Verfahrens angeordnet, in I Fällen gemäß 8 417 a. a. O. aus Freisprechung erkannt. — Non den 78 anhängig gemachten Rechtsbeschwerden — im sächsi schen Kontingent 2, die sür unzulässig erklärt wurden — wurden 74 erledigt, und zwar wurden 63 für unzulässig bezw. unbegrün det und 7 für begründet erklärt. Endlich waren 3528 sonstige Sachen (gegen 4278 im Jahre 1667) zu behandeln, darunter 2744 durchgesehene Urteile der Oberkriegsgerichte, wovon 1731 erledigt wurden, und 77» geprüste Ausstellungen zu den stand gerichtlichen und kriegsgerichtlichen Sachen, wovon 200 uner ledigt blieben. Die Geschäfte der Militüranwaltschaft sind besonders stark gestiegen bei den Gnadengesuchen, nämlich von 768 im Jahre 1607 auf 888, und bei den Immediatberichten von 378 auf 447. Des weiteren waren zu bearbeiten 331 Revisionen, 241 Anträge auf Wiederaufnahme des Verfahrens, 78 Rechts- beschwerden usw. — Gemäß A 13 der Geschäftsordnung für den bei dem Reichsmilitärgericht bestehenden Disziplinarhof hat der Disziplinarhof für richterliche Militiirjustizoeamte rm letzten Jahre 11 Sitzungen abgchalten. — Der Vortrag des Forschungsreisendc« Dr. Sven von Hediu über seine „Entdeckungen in Tibet", zu dem ihn als Elireumilalieü der Verein sür Erdkunde zu Dresden eingeladen hatte, gestaltete sich zu einem nicht nur wissenschaftlich, sondern auch gesellschaftlich hervorragenden Ereignis der Saison. In dem leider nicht sehr geräumige» Saal des „Volksivvhls", wohin der genannte Verein seine Festsitzung ciiiberusen hatte, sand sich gestern abend in der 7. Stunde eine überaus glänzende Versammlung «in, wie man sie hier nur bet ganz besonderen Anläßen zu sehen gewöhnt ist. Ter Saal war bis aus den letzten Platz von den Mitgliedern des Vereins und ihren Damen in Ge- sellschaftstoilettc, dann aber auch von einer großen Anzahl illustrer Gäste, darunter viel Offiziere, besetzt; man be merkte n. a. den kommandierenden General v. Broizem, Generalleutnant v. Schweinitz, Stadtkommandanten Ge neralleutnant v. Sendlttz, Intendant Grafen Secbach, Geh. Rat v. Baumann, Ministerialdirektor Geh. Rat Roscher, Landtagöpräsideiit Geh. Rat Mehnert, Gcneralstabsches Oberst Frciherrn v. Lindeman. Um 7 Uhr erschienen Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg, ferner Kronprinz Georg nnd Prinz Friedrich Christian, von der Versammlung durch Sicherhcbcn von den Plätzen begrüßt. Den Fürstlichkeiten wurde vom Vorsitzenden des Vereins, Geh. Hofrat Tr. P a t te n h a n se n der Festredner vorgestellt, dem die hohen Herrschaften die Hand reichten und den sie sogleich in ein Gespräch zogen. Tann begrüßte Geh. Hofrat Pottenhausen die Erschienenen und den Festredner, den zn hören der Verein schön vvr 6 Jahren die Ehre hatte. Nachdem der Vorsitzende des Vereins noch den Fürstlichkeiten den Dank für ihr Erscheinen ausgesprochen hatte, betrat Dr. Sven von Hedin das Podium, von begeistertem Beifall begrüßt. Ter berübmte Forschungs reisende, eine kleine, aber anscheinend sehnige Gestalt mit einem hagere», aber srischfarbigen Antlitz, aus dem kluge, graue, mit einem goldgefaßten Klemmer bewaffnete Augen blitzen, war geschmückt mit dem breiten, schwarzen Band seines schwedischen Ordens. Er hielt mit schwedischem Akzent, aber doch sehr leicht verständlich, den selben Bortraa über seine Tibet-Forschung, den er vor gestern im Berliner Opernhaus vvr dem Katserpaare ge sprochen hat und dessen Hauptzüge wir bereits im gestrigen Abendblatt skizziert haben. Seine oft von einem präch tigen Humor gewürzten, dabei aber doch streng wissenschaft lichen Ausführungen, die er zwanglos, mit dem Bambus stab vor der Tibet-Karte stehend, zu Gehör brachte, fanden reichsten Beisall. Wir werden ausführlicher darüber im Montagsblatt berichten. — Der geschäftsführeud« Ausschuß der vaterländischen Festspiele hielt Freitag abend im Btktoriahaus eine Sitzung ab, die infolge Erkrankung de» Vorsitzenden der stellver tretende Vorsitzende Herr Lehrer Ulrich leitete. Der Ehrenvorsitzende Herr Oberbürgermeister Geh. Ktnanzrat Beutler hatte die Absicht ausgesprochen, der Sitzung Lei- zuwohncn und zum ersten Gegenstände der Tagesordnung: Erstattung eines Gutachtens über einen Beitrag der Stadt zur Erbauung eines Stadions in Berlin zu sprechen; er war jedoch am Erscheinen verhindert «nd hatte
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