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Dresdner Nachrichten : 06.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-06
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.05.1885
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«elll.ett, so Ol». Inienti«, 2,n> »»: »n»«»r»n»«urk»ui ,,, u «»eler. Ru». «»sse, l ko» u „.. ch-palidendonk, O. Nltl»c-«Sr>t^. «. »ieo-MoidePur-, z. Lerit-HaUc. «. Arn»l-«er»n5V7, » äi-Oiei-L-mvi-e«, 'Mopnl-TepU». i —,°»k «ln,ei. Minukripi«' »ti, «Üä-Ld« «IN,kl. «„ " lein« verdindUchkit. Tageblatt für Uokitill, Iitnselli»,. gcMtzpcrttlr. -risnilmsl, Irmtnülle. LeMimii eigener ^cltttei » I tter 4V ln Oebinäon voll 20 Intern »ll villipor, voll 10 Otra. rm kroio /.ussnäuue iw Stsütbsrirli, vmpnaklt 0. S. Lülw, »HI»»»>»«>»« tttr. I. lsaus SrSllrLsüLviLlsr il«n» »»entt, N«ri»«>,8erpon1I>», 8»»«t»t«1i» ill rsiedvr Lusvsyl smptt« ttsrwiilw Stsio, Blasewitzerilrast ^ «»»»« rlll«l«r »m »It«o biou tLcltor t'rivckbor. L/ gveoppn u«xrün>i»t >»<!!> Svsoküfts- unä Lonlobiieken, »Ir»,»» p,pelp„, I j »I»! >»«,»>«»»», »«PU»»»,, kr,»,!,!«»»», p.etneenOilepee, t - 8»Id«rl>»», 0»»I,lU>«tz»e onä U»>-P»«iv«plept>r8»r. Vir »or«on-i»n kür > OsrioVLol»» <il» Ixrlro ?»>«nl»»pt»r» nr>a »rrrnlirsn kür »oliäa i-:,nd»n2o ti»«l»rli«t>» Mmnrte,» ?rri»II»i»« »e»e2»»> p»U» »kxsx,d«L »oil nrek »n» MÜN» kn»ko -««»o2i. I. Neo^oa M»kne. Vrvaäsu, Sld. ,. 8»pl>!«n»tv. S »m kastplatr. ^ ^n^untunntianne 4 skr»«», «lv poznz;«;), omptlvliit?,ur billiFöll una pritßtlsedvn Loi^a D^our»Svr-ILvi8«ItotL«i »I» Duieum «len L-elelitixlceit, 8«II«iltirt vnil Lleizuu/. 6>ö88to .Vnzvirbl von Iu8ol,vn-!<eee8»uir«8 etc. Llsrasus 2seLg.cLs1's LsstsMLüt, Zstsl ^wLlis^vk. Spninlitül: ^u^urc/sr HrsLSL-Lrs-ü. I'vrlv öazervZ. ^Helnjxvr Luskolliuik. Nr.12H. 30. Zalfrgan,. Anslage: 4tt.00l» Sr-1. I Witterung«.Aussichten siehe Leite 10. ^Dresden, 1885. Mittwoch, <». Mai. «eraniwortUcher Redakteur Mr Pvlttjsches D»- «»tl Pt« rep t» Drr»den. Alle Bemühungen der Börse und der ihr dienstbaren Börsen» Zeitungen waren in den letzten Wochen darauf gerichtet, die Börsen» slcucr an die Wand zu drücken. Zu diesem Behuf« wurden die uugiaublichslen Manöver vorgenommen. Erst wurde der von den konservativen eingedrackte Börsensteuer-Eniwurs als etwas UnauS- sühi barcS HIngesiellt und als ein lächerliches Unding ausgegeben; dann setzte es die Hochfinanz durch, daß noch der preußische Staats» rati, jusammengetrommelt wurde, um der BSrienNeuer ein Bein zu slelle». AIS sich ergab, daß auch dieser Staatörath die prozentuale Besteuerung der Börsengeschäfte für etwas recht wohl Ausführbares und Nützliches ansah, wurden über die Stellung des Fürsten Minarck zu der Angelegenheit schofle unwürdige Gerüchte ver breitet. Zuletzt kla , inert man sich an den NundcSrath: Ter soll die Böisensteucr zu Falle bringen. Denn im Reichstag — das siand von vornherein fest — ist eine feste, sichere und grobe Mehr heit für diese gerechteste aller Steuern vorhanden. Jene Berech nung, dah der konservative Börsensteuerantrag noch zuletzt an der bundeskäiklichen Hafeneinfahrt scheitern würde, gründet sich daraus, daß aufsälligerweise der Bundesrath unterlassen hatte, aus eigener straft einen Börsensteuer - Entwurf auszuarbeiten, wie er eS am vorige» Reichstage getha». Diese gesetzgeberische Mühe bat der ion» mit Dampf-Destillation arbeitende BundeSrath dem Reichstag überlasten und eS wird immer ein Ruhmestitel der konservativen bleiben, daß sie sich durch die auffällige Lauheit des BundeSrathS nicht abhalten lieben, ihre Pflicht gegen di« Allgemeinlreit der Llcuerzahler zu thun und einen wobldurchdachten Gesetzentwurf über die Besteuerung der BörsenumiShe einrrichien. Derselbe ist, wie alles Mcnschenwcrk, nicht in allen Tsteilen rin vollendete- Werk und bedars in seinen Einzelheiten gewiß der Verbesserung; aber Wer sich weigert, diese Verbesserungen vorzunebmen, sagt damit, daß ihm die Vorthcile der Börse höher stehen, als die lebendigen Interesse» der Allgemeinheit. Es ist eben unmöglich, länger noch die Börse in Deutschland eüeuert zu lassen, während Ackerbau, Handwerk» Industrie und ÜnlichcS Einkommen der Beamten doppelt und dretsoch besteuert unbeiieuert persönliches ^ , sind. Die Drohung, dte Börse wÜtdc auswandern. ist so lächerlich, das, sie Niemanden mehr schreckt. Erstens würde Niemand tm Reiche einem solchen Auszüge eine Tbräne nachweinrn und dann sülilt sich nie Börsenwrlt in Deutschland so wohl, daß sie gar nicht an eine Auswanderung denkt Wo anders, aiS in Deutschland, ist denn die Börse unbesteuert? In Frankreich bringt sie über lOO Millionen ein, bei unS grbrrdet sich aber die Börsenwelt so. als ob mit der Börse zugleich der ganze Handel getroffen würde, wenn man eine prozentuale Besteuerung der Bürsrngeschäste mit den nötlngcn tkontrolemaßregeln einsührt, die sich bei allen derartigen indirekten Steuern, wie aus Bier. Branntwein und Zucker, von selbst verstehen und die sich Jedermann aetallrn lassen muß. In allen Staaten, die Etwa» aus wre Selbstständigkeit halten, ist die Börse angemessen besteuert. Nur in Deutschland sind wir noch nicht so weit und darum ist es dopvelt an der Zeit, die Börten- berien fühlen zu lasten, daß nicht sie. sondern die londessürWa,« Gewalt herrscht. Bon rinn Befragung von Sachverständigen, woraus immer gedrängt wird, kann man sich auch keinen Erfolg versprechen. Es klingt harmlos, daß Sachverständige erst noch die Rückwirkung der Börsensteuer aus da» GeschSstSIeben prüfen und die Einzelheiten des Geschäftsverkehrs untersuchen sollen. Unter diesen „Sachverstän digen" verstehen ober die Bör<e»männer nur solch« Leute, in deren Jistercsie es liegt, von der Börsensteuer besreit zu bleiben oder die selbe so einzurichtrn, daß sie nicht die Börse, sondern das Publikum trifft. ES wiederholt sich die Erscheinung, daß, wenn von der Börsensteuer dte Rede ist. die Vertreter der Steuerfreiheit der Börte eine» ganzen Wald von Schwierigkeiten hervorkramern, daß den Vertretern dieser Steuer schwär; vor den Augen werden möchte. Es giebt aber noch höhere Rücksichten, als das Arbiiragegeschäft der Börse. Niemand bestreitet dte Notbwendigfeit, in der Börse eine gesellschaftliche Einrichtung zu erlzaltrn. die im staatlichen Organismus ihre hob«, werthvolle und segensreiche Bedeutung bat. Zur Regulirung des Geldmarktes ist ein derartige« Sammelbassin unentbehrlich und sein volfSwirthschaftlicher Nutzen für die Ansammlung, den Austausch und die Derwerthimg der Er sparnisse der Nation ist so handgreiflich, daß darüber gar kein Wort zu verlieren ist. Niemand beseinvet den ebrlichrn Erwerb im Handel, und speziell im Börten-Verkehr und -Geschäft. Wir sind vielmehr stel- auch für Vesten pflegliche Schonung durch die Staatsgewalt eingetretcn. Was jedoch nicht ferner zu ertragen, da» ist die bn'tale Gewinn sucht, die kein Interesse Hai. al» die PluSmacherei um jeden Preis, die dabei nicht vor den unlautersten Mitteln zurückschreckt. Die viclgerükmtc Arbitrage, von der man dem Fürsten Bismarck einen ganz falschen Begriff beizubringen verstanden Kat. so daß derselbe sich für deren Schonung auSzusprechen verleiten ließ, ist ich Grunde genommen Nichts als eine gewaltige Pumpe, um den Wohlstand der Völker auSzusaugen. Rühmte doch der „Börsen-Eourlsr" Ol eine der gewaltiasien Leistungen der Berliner und Frankfurter Börse, daß diese es mittelst dcS ArvitraqegeschLsts fertig aediacht Hab», die nach Deutschland geflossenen Milliarden der KriegSkontridution wieder zum Lande ljinnuszubiingen. DaS ArbitragegeschLft der Berliner Börse, aus da« sie sich so viel einbtldet, ist günstigenfalls nur eine Raubkonkurren» mit auswärtigen Börsen. Wahrhafte Sozialreformer erklären denn auch, nicht die Börsensteuer sei dt« Hauptsache, sondern dte Wrsenrelorm. Da« Strebe« faste wett mehr darauf geben, daß der Weribbesid des Volkes» der jetzt in einer völligen UmstSivung durch die Börse begriffen ist, wieder stabil gemacht, daß dem unausgesetzten Jeilmacheu allen EigeirthnmS, wie eS der Börscnschwan» der Agenten, Makler und Galovins betreibt, eine Grenze gezogen werden. Durch dtese Fellmacherei, in deren Strudeln alle Erübrigungen vom nationalen Arbeitserträge zu verschwinden drohen, werden aste LebenSverliältniffe locker gemacht oder auf Schrauben gestellt; die ganze Nation gerätb dadurch in Unruhe. Verwirrung und Verluste, an denen sich eine ganz geringe Zahl von Personen bereichern, ^ da- ganze Volk verliert seinen materiellen «nb moralischen Halt. Immerhin gewährt eine Besteuerung der Börsengeschäfte dt» Möglichkeit einer Resann der Börse, namentlich wenn die Kontrolvorschristcn Es ist im höchsten Grade charakteristisch, dal Reichstagsparteien, die am Gängelband« dsr Deutlchsretstnnlgen und die Sozial! di» Steuerfreiheit der Börse «, sich wenigstens «inbikden zu sein. f»chen st, matc^ctte^NShrnnMr, !« einer srerarm oer len genügend« sind, iß' selbst diejenigen Börse tanzen, dt» . v— machen, daß der Ertrag dieser Steuer leumzolleS und der Salzsteuer oder Jnvalrdrnsonds verwendet werde. zur Aushebung de« Petro- zur Begründung eines Arbcilcr- ii>>vll»ivrii,onv» vrrwrnvri wrroe. Diese Sorte von Popularitrils- bascherei ist doch zu durchsichtig! Wer an Etwas eine Bedingung knuvit, von der er bestimmt weiß, daß sie der Ande r niemals er füllen kann, sagt damit rmr. daß er tue Sache selbst nicht will. Deutschfrelfinnigr wie Sozialdemokraten wollen aber die Fortdauer der Steuerfreiheit der Börse und der jetzigen Böiseujoiwcrci, weil sie dabei die besten Geschäfte »rachen. Gerade aber die Einwirkung deS fetzige» Börsentrribens auf alle Erwerbsverhältniste der Natron bat wesentlich mit daS Herainvachsen der Sozialdemokratie ver schuldet. Der Reichskanzter Kat offenbar in seiner Aeichättigung mit der hoben Politik noch nicht genügende Zeit gesunden, tiefere Blicke in die«» ursächlichen Zusammenhang der Dinge zu thun . er hat dem listigen Ratbe der „Böriensachverständigen" zu bereit sein Ohr geliehen, sonst hatte er nicht sa wenig stichhaltige Ein- wände ge»«» den baldigen Erlaß eines Börsensteuergesetzes vor- gebracht. Die Freude da>üb.'r ist an der Börse groß; das Geietz wird also mindestens ausgrschoben und Zeit gewonnen — Alles gewonnen. Bis zum nächsten Reichstage, wo frühestens ei» neues Böriensteucrgeseh eingebracht werden könnte, kann ja Mancherlei geschehen, denkt die Börse. Leider hat sie darin Reckt. Noch ist zwar Manches unklar und unbestimmt betreff« der FriedenSaussichtcn, aber die ganze Situation hat ihre Soannung verloren. Via» nennt die Herzogin von Edinburgh, bekanntlich eine russische Prinzessin, als Diejenige, der es gelungen sei. den gordischen Knoten mit ihren Nosenfingcrn zu entwirre» ; Andere wollen wissen, daß außer dem Zaren besonders die Zarin für Her- beisükrnng eines friedlichen Arrangements besonders tbälig «in soll Gleichviel: Alles läßt sich hoffnungsvoller au. Die eng lischen Minister traten mit höflichen Mienen aus dem BeralhungS- »i,inner. Entscheidend dürste sein, ob die Russen wirklich einige von ihnen beseht gehaltene Punkte ausgebcn. DaS wäre so gut wie eine Biirgschait für eine friedliche Verständigung, dte nach de» neuesten Erklärungen der englischen Minister nunmehr so gut wie gewiß ist. Ne«rste T«1ezr«>nmr der „Dresdner Nachr." Der Reichstag gen« vom Mai. .erlin. Der Reichstag genehmigt in dritter Lesung die Uebersicht der Reichseinnahmen und Ausgaben in den Jahren 1832/83 und setzt daim die zweite Berathnng der Börsensteuer fort. Aba. Bamberg« (deutschsrcisinnig) bckkinlpst die Vorlage. Alle Er «erdSintnefsen, die de- Handwerks sowohl wie die des Händlers, kvnzeutrirten sich immer m den Bewegungen des Kapitals. Die vvrgcschlagnie Steuer fei keine Steuer am den Gewinn, sondern eine Steuer aus den Erwerb. Die Debatte sei bisher akademisch geführt worden. Der Reichskanzler habe gestern sein Fragezeichen an der richtigen Stelle gemacht. Die Sicherheit des Arbitrage« geschästes, die Herr v. Weoell-Malchow hervorhob, sei gerade sehr zweifelhaft. Wolle man aber die Arbitrage besteuern. so sei es jedenfalls das kleinere Uebel, wenn man nur die Effektenarbitrage vest« - »-«7" Co» vhi! Tip w alle der . und die dadurch geschossenen . , Gesetze. Dn unsolide Spekulant, der nicht eine Million besitze und täglich IS Mill. umsetze, trage nicht nach der Steuer, denn er wisse, daß es bei ihm um Kops und Kragen gehe: nur der sorgfältig rechnende Kaufmann werde durch die Steuer schwer betroffen. Wie wolle man zwischen selbstvroduzirten und nicht selbstvcrsertiaten Äaareu unterscheiden? Der Reichskanzler wolle nur den Zwischen handel treffen; eS scheint damit nur der Handel in Inner-Europa gemeint zu sein, denn einzelne Kausmannssürsten. die internationalen Handel treiben, fänden bereits Anerkennung. Der Ausdruck „börsen- mäßiae Usance sei ebenso horribel, als wenn Jemand erkläre, er stehe dem Gesetz syinpathisch gegenüber. Schon daS neue Aktiengesetz habe in dir Entwickelnng unseres wirtbschastlichen Lebens störend cin- Berbältnisse leien ^mächtiger als alle lant, der ^ Für Mildemng dcr Kontrolemahregcl» sage er seine Bundesgenosse!' schast zu, nicht aber iur Herabsetzung der Steuersätze. Nach weilere. Debatte wird der nativnailiberale Antrag kabgestuster Fixstempe! abgelehnt, bafürstiinmen nur dieRativnalliberale... Die prozentualeBe fteuerung l' i» pro Mille Kassageichätte, pro Mille Zeilgeschä't wird mit 177 gegen 71 Stimmen angenommen. Dafür stimmen die Konservativen, die Reichspartei, daS Eentrum und die Sozialdemo kraten, dagegen stimmen die Freisinnigen und die Nationailibemlen. Ter Ziest der Vortage findet mit einem die Koiitroleniahreaeln niod fizircndcn Amendement Annahme. Hieraus wird die Berathnn". vertagt. Berlin. Der Generalkonsul Nachtigal starb an Bord d " Kanonenbootes „Möve" aus hoherSce am 20. Ap.il am pern-ionm Wechielsikber und wurde am 2l. April am Kap Palmas begrasen. - Ter Krcuzzeitung zufolge würde der Landlagsschlnh nächste.: Soimabeud Abend erfolgen. Berlin. Im Avgeordnetcnhause veranlasst«: eine Masse: Petition polnischer Familienväter um Unterstellung des Schulwesens unter Geistliche, die Vermehrung der Religiviissruiideii und die Lsi Vorzug»»» der polnischen Sprache als Unterrichtssprache eine le> hatte Debatte, in dem die Polen und das Eentrum die Negierung heftig angrifsen. Schließlich wurde über die Petition zur Tages ordnung üvergegcmgen. Morgen findet die Jntcrpellawin wegen Ausweisung nicht preußischer Polen statt. Paris. Der engere Suezkanal-Ausschnß beschloß, daß im Falle des Unvermögens Egvptens, den Snczkanal zn uerlhcidigen, ausschließlich die Türkei hierzu berufe» sei, da die Uevertcagung dieses Rechtes auf eine andere Macht ihr abiolnt verboten sein soll. — In Amiens erregte die Wahl von vier konservativen Mnni- zip alräthen einen Vvlksnnfstaiid, der das Einschreiten der^ Gcn- oarmcrie »othwendig machte. Die Gendarme mußten blinde Schüsse abgehen, um sich der Angreifer zu erwehren. Berliner Börse. Die FricdensauSsichten, die günstige Wirkung der gestriaen Börsenstenerdcvattc des Reichstags und die Veistaatlichungsgeritchte veranlagten Meinunaskäuse und umfang reiche Deckringen. In Folge dessen stiegen die Course ans allen Gebiete» rasch und erheblich. Spekulative Baukpapiere hatten bei prozentweiic Höheren Coursen lebhafte Umsätze. Kreditaktien schlossen 7'/'s M.. Diskonto.Gesellschaft J'/r, Deutsche Bank 2 Prvz. höher. Von deutschen Bahne» erzielten Mecklenburger mwlgc von Vefftaatlichnngsgerüchten eine Besserung von 4 Prvz. Oesleir. Bahne» durchweg erheblich höher, ebenso spekulative Montanwerche. Große Umsätze batten fremde Renten, besonders neue Russe», die um 1^/« Pwz. stiegen. Im Kassaverkehrc herrschte seile Tendenz bei lebhaftem Geschäft, besonders bestand für Brauereien und Bau- werthe Interesse. Fran « f» r « «. M., ii. Mal. Srk»I« 230»/,. «t--,«bahu Nip.-.. 2»«. bardr« Il7>/,. Gaii.gcr 2VS",. Sgypicr «>,. Itzror. Uns. Äoltreatc 78-„. Gotlhardbaljn —. Liscoiilo ISZ.81. Schwächer. - Wir», 5. Mai. vrcdl« 288,na. StaatüSachn 300^0. Lombarden IZI.70. Rordwcftbah« lNü.NN. Marklinie» KOgH. Ung. ErcdU 288,75. Berftimmt. Paris, 5. Mai. Schluß. i»rnie 7S,5N. Aniribc >08,22. Italiener S1.15. StaatSdah» 6M.0N. Lombarden 287.50. do. Prioritäten —. Spanier 58,06. Orft. Goldreute —. »„pter 231,00. Ottomanen 537,00. vehaupiet. Load»», 5. Mal, Vor«, n Uhr io MI». gonsolS 38. I873«r Russen S2>,. Italiener »3. Lombardcu II0». riirkrn l5"/„. «proe. fund. «merikaner 122 i„ äpror. Ungar. Goldrcnie 77">. Orftcrr. Goldrrntc 85. Prrnß. Eoniols lor> r. ikqpptrr 03'». Oltomaobauk Saej-Actica 80. — Stimmung : Arft. — Wette,: Re»uertsch. «tritt», ». Mai, Rach«. 1 Uhr. tt>e«vti»ema«rt>. wkizcu ft«»,-- lx, 170-17«, Pr. Mai-Inni >72.00, Pr. Jnni-Inli >75.50. Pr. Septbr-Ortobrr I82ch«. Roggen stau, loco 120-123, pr. Mai-Inni 123.00, »r. Jnni-Inli 120,00, Pr. Srpiemdcr-Oeiober 150,50. RSböl ssan, Pr. Mai-Juni 20,50, Pr. SePtdr.-Okiober 52,00. Spirltns scsi, loco 21,00, Pr. Mai-Inni 22,20. Pr. Juli- «ugnft 22,00, Pr. Rnguft-Septeniber 25,00. Petroleum, alte Usance 20 Proccnt Tara vaffa >/« Proccnt 7,00. Verhältnisse noch ^ en Theil des Ge- odcr anderen Einschränkunaen, so wirk rhältnlsse nachtheilig zumck. Er hoffe, stände komme. (Beifall links.) Abg. gegriffen und wir haben küren Grnnd. diese sieriger zu gestalten. Beschwere man nur einen ftSveikeyrS mit Steuern oder auf alle geschäftlichen Verhäl daß daS Gesetz nicht zu Stande komme. (Beifall links.) Abg. V. Helldorf-Petra (konferv.) bezeichnet die Schilderung des Vor redners von den Wirkungen einer Besteuerung deS Effekten- imd Maaren Verkehrs für übertrieben. Am schwersten würden durch die selbe der ungesunde Arbitrageverkhr getroffen. Der Wechfclverktzr beziehe sich, wie Bamberger selbst misskihrte. aus das Geschäft mit dem Auslande und wo unsere Kapitalien in's Ausland gehen, sei eine hohe Steuer am Platze. (Sehr richtig I) Die steuerfrei zu lassenden Geschälte bedürften einer präciseren Feststellung, welche bis «r dritten Lesnng beantragt werde» soll. Bei dem jetzt l-errsch en den Besteuerungssystem gehe das allgemeine Gefühl dahin, anck die Bvrse entsprechend hercmzuziehen. Wenn die Herren links dar bindern oder erschweren, mögen sie auch die Verantwortung dafür vor de» Vokk tragen. (Sehr richtig I) Er bittet die Herren daher, die Sache nicht so leicht zu uehmcn und nicht zu glauben, daß es sich hier «m einen rein theoretischen Versuch handele. (Beifall rech«.) Abg. Dr. A, Mein-r (dcutschfreis.): Die Grundlagen, aus denen die Vorlage beruhe, seien derart, daß die Link schlrchtridingS nicht mit helfen könne. Die Börse Vereine dem Landwirthe daö Geld zu einer Zeit, wo er eS braucht und die Spekulation über nehme d« Gewahr für die Lristim»en der Landwirthschast. Die Ar bitrage sei nichts weiter als die,Hhrkitung deS müßigen Kapitals dahin, wo eS ht wird. .och stehen, werde Kapi tal aebrancht. 'Wechsel- und Effektengeschäfte liehen sich nicht unter- scheiden, der Wechsel sei gewissermaßen nur der Schatten, den das Effektengeschäft an die Wand werfe. Ab«. Kaystr: BiSmarck's trige R»e sei eigentlich nur die Fortsetzung seiner neulichen dr über die Züchtung der Millionäre. Die Besteuerung der , vrsensprkulatlon sei gerechtsertiat, daS Börlenspiel habe nichts mit solidem Erwerb zu thun. Er hatte gewünscht, daß die Konimission zu einer EmkssionSstruer gekommen wäre. Reichskanzler Fürst Bis marck bestrriteh daß das Zustandekommen des Gesetze« cnisgegeben sei. Seine gestrige Rede bezweckte nur. diejenigen Abänderungen welche den BnndrSrcith eanöglichcn. einfach Ja zu unnütze- Hin- und verschieben der Vorlage zwischen Reichstag zu vermeiden. Go lange wir Gold- na haben, fei die Arbitrage ei» vielfach nothwrndiaeS Hans» soüten nicht «. Er wünsche cdung zu brmgrn. zu vemnlassm. > sagen wü» damit BundeSrath «nd Lokales uud Sächsisches. — Ihre Masestät die Königin wird auf der Rückreise von Bellaggio noch Venedig berühren und alsdann einige Tage in Moraweh in Mähren zubringen. — Generalmajor und Brigade-Kommandeur von Holleben hat sich ans Urlaub nach Schlesien begeben. — Gestern Vormittag 10 Uhr wurden durch Herrn Oberbürger meister Dr. Stübcl die für die „Wohlgemeinte Stiftung" aus der Ehemiiiherstraßc erworbenen Räumlichkeiten mit entsprechen dem Aktus eröffnet. Es bildet die Stiftung ein Asyl für, wie es vom Stifter bezeichnet wurde, „gefallene akir sonst sittlich unbe scholtene Mädchen", die daselbst ihre Entbindung nbwarten und noch ewige Zeit gepflegt und unterstützt werden sollen. Das be treffende Asyl ist zur Ausnahme von etwa 15 Mädchen eingerichtet. — Man hat versucht, die Einführung des czechi scheu Gottesdienstes in der katholischen Kirche als etwas ganz Un verfängliches hinzustellcn. gleichsam als ein Seitenslück zu dem be sonderen wendischen Gottesdienst für die in Dresden wohnenden katholischen Menden. Die letzteren sind aber sächsische Staatsbürger, so daß eine gewisse Rücksichtnahme aus ihre kirchlichen Bedürfnisse ganz gerechtfertigt ist. Die Czcchcn aber sind keine deutschen Reichs- bürger, im Gcgcnthcil. von einem glühenden Haß gegen Deutsch- l«n» beseelt, während noch Niemand an der Loyalität der Wenden gegen Sachsen gezweifen bat. Wenn die Czcchcn wissen, dnß sie m Dresden ihren Gottesdienst in ihrer Sprache bereitet bekommen, so muß dos ihre Einwanderung nach Sachsen begünstigen und wird sie künstia abbalten, das zu tbun, was bisher ihre in Dresden ein- gcwandenen Landsleute iiir das Nöthigstc hielten : nämlich Deutsch zu lernen. Bereits höre» wir denn auch, daß dieselben Herren, die einen czechischen Gottesdienst eingerichtet haben, damit umgehen, eine c ^ echische Volksschule in Dresden zu errichten. Es liegt System in dieser Sache! Die katholische Geistlichkeit ladet eine schwere Verantwortlichkeit am sich, wenn sic einen nationalen Zankapfel in unsere friedlichen Zustände wirst. Kirchenrechtliche Streitigkeiten sind uns bisher. Gott sei Dank, erspart geblieben: Sachse» kennt de» famose» „Kiilturkainps" nur ans Preußen: soll etwa mit Hilft einzelner katholischer Geistlichen ein Nationalitäten streit inszeiiirt werden? Wie wenig damit den Katholiken selbst ge dient ist, besagt eine uns zugehende Zuschrift eines srrrng gläubigen Sohnes der römischen Kirche. Man macht einzelnen katholischen Geistlichen den Vorwurf einer zu weit gehenden Rücksicht aus die Czechcn. So finden sänmftlichc Stellen, bei welcher die geistliche Behörde in Dresden das Besetzungs- oder Voi schlagsrecht hat, meist durch Wenden, Böhmen oder solche junge Nichtsach'e». die eine gute Position im katholischen Gesellcnvcrcin zu behaupten verstehen, ihre Nenhesetzuna. während Dresdner Bürger oder Einwohner sächsischer Staatsanaehönakit in de» seltensten Ausnahmen berücksichtigt werden. Den Beweis dafür erbringt die letzte Besetzung der Haus- Vaterstelle m, katholischen Waiscichauic. der Kirchncrslelle an der kachamchen Kirche in Friedrichstadt, der HausmannSftelle an der 1- kath. Bezirksschule und anderer Kirchcndiencrstellen an der katho lischen Hoskirche. Diesen Thatjachcn gegenüber müßte eine größere
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