Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 24.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-24
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.08.1881
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Solls» . »r. »lMnvok. cks- »ck. La»»» 1SS1 .kaum semal» »u beseitigen sein «erden. Ueberall da nämlich, wo selbst ein kleines Mißprrständniß üble Folgen haben kann, und wo e« daher stets daraus anko»»»t, zu coiislatirrn, wa« gegebenenfalls telephonisch mitgetheilt worden ist, wird man das Telephon eben darum nicht anwenden können, weil die münd lich« Verständigung durch das Telephon authentische Beweise der cgenseitigen Mittkeilungen nicht in sich schließt. Die telegraphische orrespondenz ist in allen solchen Fällen nicht zu entbehren. Eine Zugsmeldung z. B. von Station zu Station, eine der wichtigsten Meldungen nn Eisenbahndienste, würde man sich per Telephon zu geben wohl hüten müssen, da daS geringste Mißverständnis! die un heilvollsten Ereignisse nach sich ziehen könnte, ohne daß es doch hinterher möglich wäre, den Schuldigen zu ermitteln. Dagegen wird da- Telephon zu gewöhnlicher dienstlicher Korrespondenz gute Verwendung finden und eö find auch neuerdings die Bureaux der königlichen Generaldirection der sächsischen Staatsbahnen, von denen einzelne an der Carola- und der Strehlener Straße untergcbracht sind, durch Telephonleitungen unter sich verbunden worden. Man erwartet davon eine wesentliche Erleichterung des dienstlichen Verkehrs. — Nachdem nunmehr das Regimentsexerzieren bei den hier garnisonirenden Infanterie-Regimentern der l. Infanterie-Brigade Nr. 45 mit dein gestrigen Tage beendet worden ist, finden von heute Vormittag 8llbran dieBesichtignngen des Schützcn-Rcgim. „Prinz Georg Nr. 108, sowie des I. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. IM durch den Brigade-Kommandeur Herrn Generalmaior von Rudorfs statt, während die Besichtigung des u> derselben Brigade gehörenden 2. Grenadier Reg. Nr. Il>l „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" erst morgen Donnerstag erfolgen soll. Außer dem Commandenr der 1. Infanterie - Division Nr. 23 Herrn Generalleutnant Freiherr» von Hausen und einer größeren Anzahl anderer höherer Offiziere werden auch Seine Majestät der König und Se. K. Hoh. der Prinz Georg genannten Besichtigungen beiwohnen. — Zu der seltenen und interessanten Schlangensammlung, den Nashornvögeln, Zivergbirscben, den diversen Spinnen, Skorpionen:e„ die dein jetzt prachtvollen Z ooIogi < cben (st a rt e n gegenwärtig noch besondere Zugkraft verleiben, sind noch zwei A »i e i i e n büre n tbl^imecophaga zubatal gekommen, Tliiere, die unseres Wissens hier »och nicht waren, wert die größte Schwierigkeit darin besteht, ihnen eine genügende Ersatznabrnng zu bieten. Nur vereinzelt waren einige in Europa und ist der Preis der Tliiere sehr hoch. Das erste Exemplar, welches im Hamburger Zoologischen (starten zur Ausstellung kam, erregte solches Aufsehen, daß in einer Woche eine Mchreinnalmic von etwa 20,OM Mark erzielt wurde. Dieses siidamerikanische Thier ist weniger schön als vollkommen eigenartig. Der Kopf ist langgestreckt, walzenförmig; eine Form, die durch die sehr langen zahnlosen Kiefern bedingt wird. Die Mundöffnung ist klein und liegt ganz vorn und in der Mundhöhle verbirgt sich die schwarze, wurmsvrmigc^unge, die durch mächtig entwickelte Speichel drüsen, die zu beiden Seiten des Mundes liegen, stets ganz abson derlich schlüpfrig erhalten wird und mit fabelhafter Geschwindigkeit ausgcstrcckt und cingezogen werden kann. Wohl mehr durch den Geruch als mit Hülfe seiner blöden Augen findet er die Ameisen- und Tcrmitenhaufcn, von welchen Tbieren er täglich viele Tausende vertilgt. Wunderbar ist auch der Schwanz tbeils dadurch, daß er dicht- und langbcbaart ebenso groß und dick ist wie der übrige Körper, tbeils durch die Verwendung, die er beim Schlafen findet; der Bär legt sich dann aus eine Seite, zieht Kopf und Füße ein und bedeckt sich mit dem Schwanz so vollständig, daß man nichts mehr von ibm siebt. Ein Besuch der Tbierc ist zu empfehlen, cs wird sich nicht gleich wieder Gelegenheit bieten zwei derselben hier zu sehen. — Vom 1. September ab wird die König!. StaatSbalmver- waltung in R iesa aut der neuen Elbsalubrücke B r ü ck e n geId erbeben, etwas für die Riemer und die nächst betbeiligten Gemein den Neues und deshalb und aus finanziellen Gründen nicht eben mit Vergnügen Begrüßtes. Das Brückengeld soll zur Erhaltung der auf dem rechtsseitigen User errichteten Zufahrtsstraße dienen, da die nächsten Gemeinden rechts der Elbe aus den sachlich richtigen Vorschlag der König!. Staatsregierung: sie sollten die Straße über nehmen und in Zukunft unterhalten — nicht eingeben wollen. Ta übrigens die Straßenelbbrückc nicht nur den ihr zunächst gelegenen Gemeinden, sondern der ganzen Amtshnuptmannschast Großenhain dient, so wünscht man vielfach dahin gewirkt zu sehen, daß die betr. Zufahrtsstraße aus den Mitteln des Bezirksvermögens unter halten werde. Das ZöllnerbäuSchen wird auf der Brücke bereits errichtet. Ein ähnlicher Fall lag bezüglich der Niederwnrtbaer Brücke der Berlin Dresdner Bahn vor. Diese Gesellschaft batte die Verpflichtung übernommen, neben der Eisenbnlmbrücke eine Fabrbrücke über die Elbe herzustellen, nicht aber auch eine Zufahrt straße. Nun baute die Berlin-Dresdner Eisenbalmgesellschaft, wie verlangt, die Brücke, unterließ aber den Bau der Zufuhrstraßc, woraufhin die interessirtcn Gemeinden den Straßenball aus eigenen Mitteln aussübrten. Dieselben benutzen nun die Straßenbrücke kostenfrei und haben auch nicht zu befürchten, daß eine Aenderung cintreten werde.^ — Das Sommersest des vaterländischen Gelärms-Vereins Saxonia, welches für den Sonntag in so hübscher Weise pro- jektirt war und hauptsächlich im Garten der Flora und deS Prinz Max-Palais spielen sollte, ist durch die schweren Gewitter scbr be einträchtigt worden, die vorbereiteten Kinderspielplätze waren nicht benutzbar und erst nach den Gewittern, also gegen Abend, konnte sich ein etivaS munterers Bild entfalten und entfaltete sich auch. Tic vielen Mute und Kinder, die erschienen waren, bestätigten nur die vorher schon ausgesprochene Vermutlmng, daß das liübiche Fest ganz eminenten Bestich erfahren hätte, wenn eben höchsten Orts, am Himmel, festlichere Beleuchtung gewendet worden wäre. Das Eonccrt fand statt (in der Ausstellungshalle), auch die Buden :e. wurden später recht erfreulich sreguenstrt. Eine Wiederholung bei günstigerem Wetter ist jedenfalls anzurathen. — Ter nächsten Sonntag von Chemnitz nach Halle veranstaltete Extra; ua geht um 5 Uhr 25 Minuten früh ab, trifft in Halle um 0 Ubr Vormittags ein und fährt an demselben Tage Abends 7 Uhr von Halle nach Chemnitz zurück. Doch kann das Bittet auch i noch am Montag zur Rückfahrt mit jedem Perioncnzuge benutzt i werden. Bei der Rückfahrt mit Extrazug am Sonntag beträgt der Fahrpreis 0 Mark in 2. und 4 Mark in 3. .Klasse: bei der Rück- fahrt am Montag ist ab Leipzig ein Zuschlagsbittet für 70 Pf. resp. > 50 Pf. nachzulösen. Auch nach Lcip ; ig verkehrt nir diesem Sonn- i tage ein Extrazug, der uni ' i7 Ubr früh in Chemnitz abgeht und um 0 Ubr 20 Minuten Abends wieder zurückfährt. Der Fahrpreis ^ beträgt hier 3,50 Ni. in 2. und 2,50 Ni. in 3. Klasse. Die Rück fahrt am Montage ist auch hier mit Zuschlagbillet für 70 resp. I 50 Pf. Pstattet. — soviel auch schon gewarnt worden ist, eine große Zahl von > Dienstboten läßt es nicht, fich beim F c n st c r r einige n mit dem gciammtcn Oberkörper aus der Etage hcrauszubicgen; — die Ge fährlichkeit dieses Verfahrens ist durch zahllose Arm- und Bein brüche und durch total zerschmetterte Körper genugsam dokumentirt worden. Es wird demnach ein zeitweiliger Appell air die Herr schaften selbst nicht schaden, doch ja dieses Gcbnhren nicht zu dul den oder gar anzuordncn; cs sei denselben auch wiederholt zugerufen, daß sie sich im Falle eines Unglückes großer Verantwortung aussctzcn. — Kaffee - Einkaus. Schon Monate sind vergangen, daß der Artikel Kasicc, welcher an den meisten Markt-Plätzen durch flaugestimmle Käufer resp. durch ungerechtfertigte und mißglückte Spekulation amerikanischer Häuser in einem sehr gedrückten Preise war. Erst jetzt, wo die große Geschästsstille für die Eoloninl- waaren-Händlcr bald ein Ende haben wird, weil die Sommer frischler und Bndercisenden mit den Mineralwässern zu trinken wieder aushören und sie wieder daö zum Lebensbcdürfniß gewordene Getränk, „den Kaffee", einnelnnen, spüren die Kaffee-Handlungen eine wesentliche Nachfrage nach ihrem Artikel, und wie dies hier im Kleinen, sonach haben sich auch die Großhändler eines größeren Umsatzes zu erfreuen gehabt. Den deutlichen Beweis hierfür liefert die am 10. d. M. stattgchnbtc Auction, erst da hat man gefunden, wie knapp die diesjährigen Kaffee Vorrütlie gegen die des Vorjahres waren. Es kamen ca. 110,000 Batten Kaffee in Rotterdam zur Auction, welche einen Preis von '/s bis 5G Cents über Taxe erreichten. Alle anderen Märkte, wie Hamburg, London u. s. w., sind gezwungen, ihre Kafice's höher zu setzen, da die täglich größere Nachfrage und bedeutenden Umsätze ihren Vorrat!, verringern und die Zufuhren in diesem Fahre, wie schon erwähnt, wesentlich kleinere sind. Tie Firma Gebrüder Pohle, hier «Hauptstraße und große Ziegclstraße) hat neben ihren beiden Geschäften noch ein Specral-KaffeeiGeschäst große Ziegclstraße 15 (Eingang Stcuistraße) errichtet, in welchem man grüne Kafsec's in 40 verfchicdenen Sorten schon von 65 bis 170 Pf. per Pfd. und gebrannte Kassee's in 12 ufen Nutz kaufen kann. nstigste Zeit zu lßigt bei ihrem von so bi« 200 Pf. per gemacht und die ^«nannte Handlung ermSh... ... so geringen Nutzen außerdem noch bei Meyrentnahme bedeutend ihre Preise und zeichnet sich durch ausmerksame, solide und billige Bedienung au-. — Für da- männliche Geschlecht steht im engen Zusammenhänge mit dem Kaffee eine — gute Cigarre und da wird sich der Weg von der Ziegclstraße nach der Pillnitzerstraße zu A. E. Simo n wohl lohnen, um sich da etwas von den bereits bekannten Bahia-Cigarren (Stück 5 Pf., Originalkiste von 250 Stück 12 Mark) beizulegen. Herr Sinion versichert, daß eben jetzt die letzte Partie eines bedeutenden Abschlusses zum Verkauf gelangt und eine gleiche Cigarre in Zukunft nicht wieder zu haben sein dürfte. — Die Engigkeit der Straße beim Carolagarten an der alten Vogelwiese Hütte zu der Vermuthung Anlaß geben sollen, man würde diesen durch die Pserdebalmweiche noch verengte» Trakt jetzt verbreitern, wo ohnehin die Straße tief aufgewühlt wird wegen der Beschleußung zum Carolahauü. Jnveß — man baut nach Be endung das alte Trotioir wieder neu und verursacht also später eine abermalige Straßensperrung und erhebliche Ncukosten, da die Straßcnverbreiterung, deren Tenain (alte Vogelwiese) brach liegt, beschlossene Sache ist. — Man erinnert sich des kolossalen RcgeuS am Sonntag, von welchem her Montag noch alle Chausseen tiesdurchnäßt und alle Cbausseegräben gefüllt waren , wer erklärt nun den Zweck, daß Montag bei diesem Feuchtgehalt der Erde - städtischerseitü an der Lortzingstraße re. gesprengt wurde! DaS kostet doch wohl Geld, und wer hat denn einen Nutzen von dieser Manipulation? — Wie wir verläßlich hören, hat das Gewitter vom verflossenen onntag auch Hagel mitgeführt. Zwischen Nossen, Tharandt und Meißen, ebenfalls bei Pirna soll erheblicher Schaden durch Hagelschlag hergerichtet sein. — In der letzten Zeit haben wiederholt Bestrafungen von Gesckir r f ü hrer n erfolgen müssen, weil sie auf von Gemeinden u unterhaltenden Kommumkatioiiswegen mit Lasten von über 50 Zentnern --- 2500 Kilo gefahren sind. Es sei dies hier zur War nung mitgetheilt. --Die Flaschenbier-Grosso-Handlung von H. Tschöpc, hier «Elisenstraße 38» hat für Dresden und Umgegend die alleinige Niederlage des berühmten „ G r ätzer G e s undheitübi e r e s " von C. Bänisch in Grätz übernommen. Das „Grätzer Bier" wird bereits seit dem 14. Falirtmndert in gleicher Güte gebraut und ist unnachahmbar. Der Export dieses Bieres umfaßt zur Zeit alle Zonen. Das Bier übertrifft an Haltbarkeit alle anderen Biere und ist seines Reichtlmms an Kohlensäure wegen nur für Flaschen geeignet. - N euheit c n. Wie angenehm ist cs für einen gemüth- licken Kreis von Bierfreunden, vor sich ein Füßchen auf dem Tische stehen zu sehen, welchem der liebliche Gerstensaft direct entfließt und woraus ein Feder sich sofort selbst sein Gläschen füllen kann. Für solche Zwecke haben die Herren G e b r. E b e r st e i n (Altmarkt) ein ganz praktisches Gefäß in Form einer Trink - Urnc aus der beliebten blaugrauen Steinkrug Masse nnsertigen lassen, welche bis zu 10 Liter Bier faßt und worin dasselbe schon der Steinmasse wegen fick sehr frisch hält. Am Bode» der aus einem Postamentchen stehenden Trinkurue ist ein zinnerner Ausjchänklinhn, zum beguemeu Füllen der Gläser, ein zinnerner Schraubendeckel verschließt luft dicht oben den Krug, i» welchen man nach der Füllung mit Bier einen starkverzinnten Cnlinder einsetzt, mit klarem Eis gefüllt, welcher das Bier nach Verschluß des Gefäßes bis zum letzten Tropfen kalt und frisch erhält. Ein starker Niessingbügel dient zum beguemeu Transport dieser auch in der Form sehr geschmackvollen Trinkurnc, welche sich bei einem EintausSprcise von 20 25 Mark seiner prak tischen Verwendbarkeit halber bald viel Freunde erwerben wird. — Tie stets nach neuen und praktischen Artikeln strebende Firma Gebr. Ebcrslein bringt des Weitere» etwas Nötlnges in Gestalt von sogenannten „F e r n s cb l i e ß e r n", dem Hoflieferant Toepser in Stettin patentirt. Bei offener Tbür zu schlafen, dürfte sehr oft gefährlich sein, bei abgeschlossener Tbür wohl nicht, doch kann dies letztere auch manchesmal reckt unbeguem werden. Man denke sich früh noch in süßem Schlummer — cS klopft, man ruft herein, die Tbür ist aber verschlossen und so inu^ denn die Lagerstätte ver lassen werden, um den Schlüssel im Schlosse zu drehen und die Tl'ür öffnen zu können. Eder es liegt ein Kranker im Zimmer, dessen Pfleger das letztere verlassen muß, entweder kann das Kranken- Zinuner nur von Außen geschlossen werden oder der Kranke muß sein Lager verlassen, um das Zimmer von Fnneu zu verschließen, wenn er daS letztere nicht offen haben will. Um dergleichen Um ständen und liebeln, mögen sie aus Begnemlichkeit oder Notlnven- digkeit entstellen, abuilielfe», ist hierzu der Feruschlicßer zu empfeh len, welcher sich von jedem Winkel eines Zimmers ans leicht und beguem dirigiren läßt. Er besteht aus einem rechtwinklig gebogenen Hebel, dessen kurzer Arni vorn geschlitzt ist. Dieser wird ans den Griff oder Ring des Schlüssels geschoben und mit einer Schraube festgeklenunt. Van dem freien Ende des längeren Hebelarmes läuft eine doppelte Schnur, welche nach jeder beliebigen Stelle deS Zim mers oder eines Nebenraumes, also auch um die Ecke geleitet wer den kann. Durch einen Ring, welcher in die Thür festgcscbraubt ist, wird eine Schnur auswärts, durch einen zweiten Ring die an dere abwärts geführt und so genügt ein leichter Zug an der einen oder anderen Schnur, die Thür auf- oder abzuschlicßcn. Ter Apparat kostet 5 Mark. Tie im Geivcrbehauü-Restaurant neuer dings angebrachten neuen Giaüdecken werden schon seit 12 Fahren von der hiesigen Firma S a li r e u. T ü m m ier, Friedrich- slraße 5->, nngeiertigk. Dieselbe liefert diese Decken auch durch gelicnds aus Glas, ohne jede Holzleisten, mit gemalten und ver goldeten Ornamenten nach jeder beliebigen Zeichnung und Construe- tion. Außer hier am Platze wurde von ihr Ende vorigen Fnhres eine derartige Glasdecke in feinster Ausführung, Renaissanccstnl, nach Hamburg g-ffertigt, auch dergl. in die Nähe von Freiberg für Geschäslslokale von Fleischern geliefert. Vorzüglich sind die Glas decken praktisch, wo die W inde in Marmor sind; es sind dann hierbei gar keine Erneuerungen mehr nötlng. Daher eignen sich diese Decken auch für Restaurants, Conditorcicn, Geschäslslokale re. sehr gut, wo überhaupt Renovationen sehr störend sind. Tie Herren Sabre u. Tümmler haben in ihrem Verkaufslokale Fricdrichstraßc 50, I. Etage, seit en. 5 Fahren eine derartige Glasdecke angebracht und kann jeder sich dafür Fnteressircnde dieselbe dort in Augenschein nehmen. — Gestern Miltag ist der im hiesigen Konfektionsgeschäft von Herrmnnn, Wilodrnfferslraße 8, in der Lehre stellende 18jührige Franz L c ch n e r aus Wien mit 2000 Mk. (meist in Hundertmark scheinen) d u r ch g e g a n g e n. — Auf Grund des Sozialistengesetzes wurde ein in der sozialistischen Vereinsdruckerei Hottingen - Zürich gedrucktes Flugblatt mit der IlebcrschrisC „Arbeiter! Handwerker! Bürger! Männer des WupperthaleS!" und der Unterschrift „Die Arbeiter partei" verboten. — Fn Bezug aus die in diesem Blatte enthaltende Notiz über einen 17jährigen Bäckerlehrling ist zu bemerken, daß der Lehrling Max Mütter heißt und bei Herrn Bäckermeister Barth, Cranacb- stratze 1 in Dresden konditionirte. Der Lehrling ist in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend in Kötzschenbroda verhaftet und am Sonnabend Morgen nach Dresden abgelicfcrt worden. — P o li z c i b c r i ch t. Am 22. d. Ai. Abends hat sich in der 4. Etage eines Hauses der Räcknitzstraße die Ehefrau eines Bnhn- arbcitcrS dnrch E r h ä n g e n entleibt. Daö Motiv der That ist in Schwermuth zu suchen. Ter hiesigen Puppensabrik von A. Winkelmann, LandhnuS- straße Nr. 24. ist von einem Londoner Hanse der Auftrag gewor den, einen P u p p e n - Ni askenball fertig zu stellen, der in diesen Tagen vollendet wurde. Die kleinen reizenden Masken sind nur heute und morgen zur unentgeltlichen Ansicht ausgestellt, um dann sofort ihrem Äcstimmuugsortc zugesülnt zu werden. — Schandau, 22. August. Unsere Stadt erfreut sich trotz der ungünstigen Witterung noch immer eines regen Besuchs. Fm Besonderen find die Sendig'schen Hotels und Villen gut besetzt. ! Von bekannten Persönlichkeiten sind zu nennen die bekannte große ! Schauspielerin Frau Clara Telia, jetzt in Frankfurt a. Ai. und die Schwester des verstorbenen Emil Tevricnt, Frau Stägcmann und Äderen Solm, Herr Theater-Direktor Mar Stägcmann von Leipzig. : Auch der Kaiser!. Rim. Gesandte v. Nelidoff ist für mehrmöchent- lichen Auscnthnlt in Schandau angekommen und wohnt in Scndig'S Villa Quisisana. — Fn der Nähe Frankenbergs haben sich in der Zscho pau neuerdings mehrere Fischottern niedergelassen, die dem Fisch stand großen Schaden zuftlgcn. — Beim Au grub man einen Topf mit ein 2t« und ein M-Pfünder, Mau meint, daß sie au- dem »c-»« unter Kurfürst Johann Friedrich eine schwere halten hatte. — Dem Schutzmann Hübner inLeipzig »ard dieser Tage die silberne Lebensrettungsmedaille verliehen und zwar weil er am de- Frauenzimmers unter eigener Lebensgefahr bewirkte — Am Sonnabend ist der 9jährige Sohn einer achtbaren Bür gerfamilie in Großenhain in einen Steinbruch an den Kupfer- bcrgen in Mülbitzer Flur gestürzt und hat viele schwere Verletzun gen, auch mehrfaaie Brüche der Kinnlade davon getragen. — In einer Hütte nahe deni Lichtenhainer Wasserfall, in der sich zwei Pferdcsührer aus Ulbersdorf und Mittclndorf und ein Forstbeamter aushieltcn, nahm einer der Elfteren daS Gewehr deü Beamten vom Nagel und drückte cs aus den anderen Führer ah, obwohl ihm zugerufen ward, daß rS geladen sei. Zum Glück war daS Gewehr nur mit einer Platzpatrone geladen, dieselbe hat den betr. Führer aber doch bedenklich im Gesicht getroffen. — In Sebnitz wurde ani Sonnabend ein blühendes Mäd chen von 20 Jahre», das sich nur auf Minuten aus der Wohnstube entfernt hatte, von den Eltern todt aufgesundcn. DaS Mädchen litt früher nn Krämpfen und ist wohl plötzlich von solchen und einem Herzschlag betroffen worden. — Fn Attenberg wurden am Freitag Abend sechs gleich lautende, mit Zwirnsfaden an die Hauöthürcn gehängte Brand briefe gefunden. — Sonnabend Nachmittag in der 6. Stunde spielte in PostcIwitz die 6jährige Tochter der Frau verw. Gräf dort auf einem Floß. Plötzlich drehte sich einer der schlüpfrigen Stämme und das Kind stürzte in die Elbe, in der eS ertrank. — Vcrstcigerungc n in den Amtsgerichten: am 25. August: Dresden: Karl Ernst Reinknecht'S Grundstück daselbst, 45,800 M.; — am 26. August: Ostritz: Will?. Oppitz' Grundstück daselbst, 6000 M.: Zwickau: Eh. F. verehel. Groß'Grundstück in Lichtentannc, 795«) M.: Schirgiswnlde: Christian Gottlieb Eckardt'S Grundstück in Sohlnnd, l!()(> M.; — am 27. August: Eibenstock: Ernst Herrn. Schönfcider'S Grundstück in Earlsfeld, 1l,40() M.; Pausa: Friede. Baumann's Grundflflck in Mühltrofs, 2730 M. ; Zschopau: Karl Friedrich Falkenberger's Grundstück daselbst, 7340 M.; Mügeln: Clara Nitzsche Grundstück in Mnnnewitz, 28-50 M-: Scheibenverg: Christian Seltmann suu. Grundstück in Krottendorf, 300 M. taxirt. — A m t s Pe r i ck, t. Trüben in der Oppclvorstadt und zwar in dem Hause c-chanzenstraße 4 wohnt eine Vertreterin deS zarten Geschlechtes, die sich als Marketenderin in den militärischen Kreisen einer großen Bekanntschaft erfreut und übrigens in Folge ihrer außerordentlichen Beredtsamkcit im weiten Umkreise ihrer Nachbar schaft mehr gefürchtet als beliebt ist. Diese in den Jahren schon ziemlich vorgerückte Dame Namens Christiane verehel. Gräff besitzt nebenbei die Manier, fick, öfters in fremde Angelegenheiten zu mischen und in dieser Weise agitirtc sie auch am 22. Juni dieses Fahres, als der Ltadthczirksausschcr Monbaupt Veranlassung fand, einer mit dem Kehren der Straße beschäftigten Frau emzu- schärfcn, ja fleißig zu sprengen, um das den Passanten gesundheits schädliche Aufwirbcln der Staubwolken zu verhindern. „Ihr L -sch. wollt 'r gleich de Leite in Ruhe lassen, gebt nur erscht zum Schulhausmaiin, der kehrt de ganze Woche »im!" rc. polterte die Gräff plötzlich aus dem geöffneten Fenster ihrer Wohnung dem Beamten entgegen und in vielem Genre schimpfte sic dann noch eine ganze Weile weiter, sodaß sich Monhaupt veranlaßt sah, seiner Vorgesetzten Behörde wegen Beleidigung Anzeige zu erstatten. Der Stadtratb stellte hieraus Strafantrag gegen die Beleidigerin und in der gestern vor dem Schöffengericht staltgefundenen Verhandlung räumte die Angeklagte auch in der Hauptlache ein, die ihr beigc- messencn beleidigenden Redensarten geäußert zu haben, während der als Zeuge erschienene Stadtbezirksauflehcr im Verlaufe seiner Abhörung u. A. mit hervorhob, in der Oppcllvoritadt würde man als Beamter überhaupt nicht mit auserlesener Höflichkeit behandelt. Die schon vorbestrafte Gräff wurde auf Antrag des Herrn Amts- anwalt Wimmer. cincSthcils in Nftcksicht darauf, weil die Beleidi gung eine öffentliche gewesen ist, sowie andererseits auch den unbe gründeten Vorwurf einer Pflichtvernachläfsigung enthalte, zu 14 Tagen Geiängniß und Erstattung der Kosten verurthcilt. Auch ist dein Beleidigten auf Kosten der Angeklagten eine Ausfertigung des Urtlicils zuzustettcn. — Der schon mehrfach vorbestrafte Handarbeiter Earl Heinrich Ernst Berger erschien am 24. Avril in dem Lokale des Prodnktcnhändlcrö Heinzc und rückte dort, nachdem er eine Zechfchuld von 60 Pf. kontralurt hatte, mit dem Geständniß heraus, daß er momentan nur noch einen einzigen Pfennig im Besitz habe. Er führte zu seiner Rechtfertigung und gleichzeitig zur Begründung eines DarlebnogeiucheS an, ein Freund habe erst kurz vorher zu ibm geäußert, er wolle einen Fünfmarkschein in fein, Berger's, Portemonnaie legen und an Stelle dessen habe sich derselbe den dummen Spap erlaubt, einen Pfennig zu dem gedachten Zwecke zu verwenden. Hieran schloß Berger, nachdem ihm die Zeche krcdi- tirt war, die erfreuliche Mitthcilung, daß er sich nunmehr nach Kötzschenbroda begeben wolle, um dort eine Geldsumme zu erbeben und zu Vielem Behuse bat er Heinze'n um ein Tarlehn von 6 Nt. mit dem Versprechen, dasselbe nebst der Zechfchuld sofort nach der Rückkehr aus Kötzschenbroda zu berichtigen. Obwohl nun Heinze leinen Gast, der ihm vorher viel von feinen Reisen im Morgcn- landc und Verbindung mit Mitgliedern der Aristokratie erzählt hatte, für einen ganz respektablen Mann hielt, so zeigte er sich doch nicht ohne Weiteres geneigt, dem Wunsche B.s zu will fahren, nachdem dieser jedoch mit dem Bemerken, er habe einem russischen Grafen ein Tarlehn von 282 Mark verschafft und zur Deckung dieses Guthabens von demselben einen mit Goidsachen gefüllten Koffer im Wcrthe von 482 M. erhalten rc., ein darauf bezügliches Schriftstück zum Vorschein gebracht hatte, schasste H. Rath und lieh dem Schwindler 3 Nt. Das letzterwähnte Dokument enthielt außer anderem Unsinn auch noch die Bemerkung, daß der, der deutschen Sprache nickt mächtige russische Gras an Stelle der Namensuiiterichrift sein Familienwappen auf das Documcnt ge drückt linde. Einige Zeit darauf erhielt Heinzc einen zweiten Besuch Berger's und da berief sich Letzterer, um den Wirth zur nochmaligen Krcditirung der Zeche und eines Darlehns von 1 Mark geneigt zu machen, wie in einem dritten Falle auf die wohlseile Ausrede: Ter Herr Graf ist noch nicht da. Sie müssen noch ein wenig Geduld baden und ich will Sie gerne für das Borgen Zinsen geben. Das Guthaben Hcinzc's bezifferte sich schließlich über 5 Akk. lind da sich der Schuldner nach dem dritten Besuche nicht wieder sehen ließ, machte Heinze von den Vorgängen bei der Polizei Anzeige. Wegen fortgesetzten Betrugs vor das Schöffen gericht vermiesen, hielt Schwindelmencr die Behauptung, er habe von einem russischen Grafen, dessen Namen er nickt einmal kannte, 282 Akk. zu fordern, aufrecht: allein der Gerichtshof war vollständig von de». Betrug überzeugt und belegte den Angeklagten mit einer l llägigen Gesängnißslrase, welche durch die erlittene Untersuchungs haft als verbüßt zu betrachten ist. — Landner tcht. dc»2I. Nua. pkrItnNrallammer IV. Um s Uhr Haupt- vcrdlmdlung a-gr» dir v-»>darbc!lkr«fr»u tzrmirtte k-hneldrr arboren« Rt!HI«r »!>» eu,gcir>tz w,gf„ Tikl'liahIS. o',, gkgkN «ruft Richard Zschal«, an» Drcddoi Ivrae» rligachk» vankcrott«. IM/, eraen Susta» Hermann «cichcü Wege» Diebstahls, w't, gegen de» gabrilartetler Hermann Louir Retßlg au» Grnl'knbat». die piimveiihnndler Hermann Veiler ans Pirna lind Sari Aiiglist MUller an» Mtiihgl, st'mic Anguste verehel. Beiter in Kirschen wegen schweren Diebstahl». I Uhr Raihmi'.lagS gegen Trangott Wilhelm Deckte au» Licga» wegen Körperlehung. Meteorologische Beobachtungen der deutschen Seewarl« ta Hamburg am 22. August um v Uhr Nkor»«»». cr«. skopenhagen. . LtaMwIm . . Havaranda . . "Sr. Prlccsburg Moskau . . . stcmel Paris . . München, «In». «»«>«». »» 71,7 NkNV mähig Haid bedeckt 4-'2 i . . 717 stark bedeckt . » 71Ü d-o mäßig Regen 4-n 3 757 n leiser Zug bedeckt Z ls « 75V ft!«) leicht bedeckt» 4,2 s . . 7üt s." >v mäßig Haid bedeckt») 7«b 8VV leiser gug wolkig 4-1» U ' ' 7V1 76) gZ kNV >VNVV schwach leicht wolkig») halb bedeckt «> 4» r 4l» - ' ? leiser Zug wolkenlos 4l» L 762 leicht wolkig») 4l« ss Berlin . Wien . . ArcSIa» . I> Slachiü Rege». 2> Nach!» Rege». L> Rachmlitag« einige Regenschauer, Donner. SI Sicstcr» Rege», üj Nachmillag» Äcwliter und Rege». Uevcritchi der wiitcruna. linier dem ckinilnß Dekrcision. weiche jeht Uber dem tloilnischen Busen Uegi, aus wisby „och stiirmische westliche Winde, wsthrend Uder nur leicht« westlich« und lUdwestlich« Luilstidmun, »or»,«rlcht. der gestern rrwOIntrn , Im «I»,errat 'Frutschla! icht. öel «kaaerrai nd
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)