Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.11.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061122011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906112201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906112201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-22
-
Monat
1906-11
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.11.1906
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
s.qus^sbtsun)! ssuuspo Remaememd?». die cugielch Elgenuimer bestimmter Baueru- auter lind. Itl einigen wenigen Fällen habe ich ledoch gesunden, dak diese 'ltealbereffnignilgen auch aus alle ortsallgehöriaen Güter, ale:chv:el ob ue früher zur Altgemeinde gehört hatten, uberaegängen wäre». Doch fällt, diese Ausnahme nickt schwer iil^ OKtvicht. Zum größten Teil und die ehemaligen Allmend«- aewässer. vor allein auch anläßlich des Erlasses des Gesetzes über die GemeinbeilSteilung vom 17. Mär; 1837. ra das Toudereigeulum Ser anlieaenoen Grundstücksbesitzer,, über- gegangen. D>is f>c'ukungsieckt der Äniieger erstreckte sich nun licht nur au> öao llicr de> Pr'.vatslusses, sondern auch aus us L-anerlxtt. den Wai!?: raum und daS fliehende Wasser elbst Aua» die >» der Waslerbahn enlslehenden Inseln durfte der Berechtigte bis zur Mine benützen sc-w. ll . Art. 56, 8'3s. Tie'es Rutzungsrechl ifl den Anliegern. iallS sich nicht aus den o.intragungen des Grundbuches Abweichungen ergeben, bis veuie erbalien geblieben. Weder l»ai sich daS OKivovnheits- r.ch! m dein Lau'e der Jahrhunderte verändert, nvch ist eine ne entlicke Aenderung durch G-'n-pe eingelreien. Hervoczuheben üs nur. dan um die Teir>:or:.i!herren un Anschluß an die dem lnonia zuslenenden aeriiiani'Geil Bannrechte verschiedene sog. R.'gauechie zngelegi haben Tie>e Rechte Hallen oft verschiede nen Umfang, bezweckten aber immer die Ersirel'una der absoluten olewalt über die Aueubnng von Pr'.vatrechren an Sachen. die für regal, d. h. für königlich erklärt wurden. So bezeichnet« iiian die grauen .ch.erevneggen Teui'Mlaii» al-r „des -Kvnigo Straße»". Gericktsbarkeir und Aussicht auf diesen lagen dem Reiche ob. cha Gebleie des Waise rrechts erstreckte» sich die Regalrechie uienl aus d e Erbebuiig von Abgabe», die Bc- .iU'Nchtigliug des oi'eiulichen Gebrauches sder Schiffahrt und Flößerei) und der Verleihung der be anderen WassermitznilaS- >echt.- irischere'. )>.Hühlenrecht>. In Sachsen werden nur die v de. die Mulden nnd die weihe Eitler aiL Regalsiüsle betrachtet. Als weitere Regairechte des Landeeberrn sind noch das Recht .ur Perlenaewinnuna und zur WalS'lößere.i übrig geblieben. ?urch die Regalersiärung der Haupttlüsse gingen diese in das Eigentum der Regal- und Terrikorlalaerren über. Die Rezep- - on des römischen Rechtes hat an der Entwicklung des deutschen AE »'er rechtes nicht viel zu äirdern vermocht. Die frühere, .mr-oiegend römische Schulung unsrer Juristen und die Be- ueisternna der Romanisten für die vollendete Technik und Älar- des römischen Rechte-.' hat eS zuwege gebracht, insofern auf aas üenliche Waiierrechi Einfluß zu gewinnen, als die gemeinen T:Gut«. welche von jeher dem öffentlichen Gebrauche bienten, ad überhaupt alle Regal'lü'fe den Stempel der -inmina publica söneniliche Ströme) aufgedriickt erhielten. Die <- geniliebe Einteilung oeS römijchen WasserrechteS in versiegende Privanlüsse und nichiverfiegende öffentliche Gewässer konnte ' unterem Rechte nicht zur Anwendung.gebracht werden, weil - ia.'ächlick:eii kiydrviogiicken Bernälinisse Teul'chlands wider- -vrachen. Auch d'e ffIn'serqc'etzaeb:i:-g Sacti'cns hat i» chrer r ürltigkeit auf die Entwicklung dieses. SvezialrechteS wenig Ein'-ns geübt. Rur ein RegicrungSbcfebl vom 2. Oktober 1,800 . wähnt öffentliche Flü'ie. „zu welchen die Elbe. Mulde. Elster, -..aie und Unstrut «des damaligen Kursürstentnmsj zu rechnen .irn". Lv mii oieiem Ausdruck öksentliche Flüsse im Sinne e>eS romi'chen Pandekren-Rechte» oder Regalflime gemeint sind, lueibe dahingestellt. In dem Gutachten der Ge'etzcskvmmstsion vom 22. September 18M. auf welchem das Generale vom z Mai 1811 fußte, wird jedenfalls erklärt. Laß der Ausdruck „ö'fentiichec Fluß" verschiedene Bedeutung haben könne. Sowohl die schiffbaren Gewässer, an denen der Landesherr als, Regal- berechtigter Eigentum besitze, als auch jene Iltisse, die „der Wasserpolizei des Staates nr.lerrvorscn sind, welche die Eigen tümer derselben in der Benützung beschränkt", „könnten" als öffentliche 'Iltisse bezeichnet werden. Aus seiner: Fall habe der Befehl vom 2. 'T'ktober IAO die rechtliche Einteilung der 'ließenden Gewässer Sacli'ens- ordnen wollen. Da nun dis setzt cm umfassendes 'äclffffciw'S Wasserqrfatz nicht zustande ge kommen iit. so sind die Regalrechte und daS Gewohnheitsrecht seit dem M-Nelailer in Geltung geblieben. Ein Gewohnheits recht. daS mit dein römischen Rechte übereinsiimmen oder das Lie'eS in fick, ausgenommen haben soll, ist in Sachsen nicht m iai äü'l'.cher Uebung. Es gilt vielmehr heute noch, daß die Regalüüne sich im Eigentum des Regalherrn, des Staates» und die normen freien Gewässer un Eigentum der Äniieger be finden. Der Negierangsentwurs eines WassergemtzeS will nun alle freien Ifließendenl Gewässer zu öffentlichen,erklären und die Benutzung und Unterhaltung derselben der Aussicht des Staates unterstelle». Dieser Vorschlag ist aber in den beiden Bammern des sächsischen Landtags ans io.heftigen Widerstall», gestoßen, dag luve die genannte Zeitschrift zum Schlüsse ausführll der Entwurf in seinen ^Hanptbeüimmungcii in den -Orkus ver schwinden wird. Nicht, was der oder jener Jurist für die zweck mäßigsten Leitgedanken erklärt, iit dem zukünftige» Gesetz zu gründe zu legen, sondern die Rechts'ätze. die sich un Lause der Entwicklung zu einem Gewohnheitsrechte ilmgestaltet haben. Zu diesem Zwecke iii es notwendig, die bestehenden Rechte an allen Gemäuern erst sicher zu stellen, bevor man die endgültige Iorm des Wassergesetzeö scstlegt. Würde mau die römischen, uns völlig neuartige» GrunLiätze des WatsergesehentwurseS mm Gewtz erheben, so würde damit der Gegenbeweis zur Tneor'e des größten deutschen Romanisten. Karls von Savigny. erbracht, der lehrte, daß das Recht nicht durch Gesetze gemacht werde, mildern daß cs sich aus dem Rechisbewutztseia des Volkes entwickle,, sich nicht in schnellem Wechsel ändere, sondern 'ich allmählich in der rechtlichen Auffassung des Polles bilde." — Der RechenichastShericht über ben Haushaltplan Ver ^tadt Treüüen ans Sa» Jahr 1!>V5 weist nach, daß die für die Ttraßenreinigung, Ltraßeribesvrengung und rrchi, eebeseitigung veranschlagte Zlffchnßsumme an -2l>2L> Mk. nur mit 882 ND Akk. in Anspruch zu nehmen ge- esc:' iit: es sind demnach 12233 Mk. weniger ausgcwendet worden. ,ür die winterliche Reinigung (Befreiung der Straßen und Plätze an Schnee und Eis) sind 33212 Mk. verausgabt woibeu 1753 Mk ). während die Be'vreugung der gepflasterten und .'imitierten und der sünitlichen Lchotterktraßen nnd -Plätze einen '»wand von 13001)3 Mk. (— 21 E»7 Mk.) verursacht hat. Eine : entliche Ersparnis i'l ferner bei den Ga r te na n la ge n .nd B a u M) ch!11 en erziel, worden, wo sich der Zuschuß aus »- l l Mk (il 7A> Mk. weniger als vorgesehen) belaufen hat. — . se lür die össentliche Beleuchtung dereitgclmlrenen Vciktc! sind nur in -Erbe von 023'26 Mk. in 'llnivrach genommen arden. was einer Ersparnis von 3! 721 Mk. entspricht. Der lvrwand für die v'senlliche Beleuchtung durch Gas und Petroleum Mi 777 322 Mk. betragen l— 27 367 Mk.). Die Ersparnis ist i eroeigesi'ibrt worden durch di? geringer? Zahl von Gas- und Prtro'.rumlaternen und die größere Daltbarkeit der Glühköwer und Zvlinder. ferner durch niedrigere Einkan'spreise und Vermin« acrung der Arkvitslölme für den Austausch dieser BeleuchtungS- gegennände. Iür die elektrische Beleuchtung sind 176 V61 Bkk - 8111 Bll.) ausznwenden gewesen, dieErsparniS ist insbesondere 'ms zurnckzusühren, daß sich der Preis sür Bozenlichtkohlen niedriger stellte, und daß an den Kabeln und Bogenlampen nur eench Schäden anftraten. — Das P o li z eiwe s c n hat einen .sM'chuß von 1l77l I1Mk. (ff- 22810 Mk.) erfordert. Infolge Rückganges der Bautätigkeit blieben die Einnahmen an Sporlelu bei der Baupolizei um 10380 Mk. hinter dem angenommenen Betrage zurück, w daß der mit 26607 'Mk. i» den Loraiischlag cingeskellr? Zmchnß aui ch>710 Mk. (ff- 11M>2 Mk.) angewachsen isi. — Bei der W o h l f» h r t sp o l rz e i ist der aus 106 761 'Mk. uigenommene Zuschuß ebenfalls um 10530 Mk. gesitegen. Bei den 'Ausgaben an 660 704 Mk. sind zwar 2160 Ml. erspart wor den. dafür iit aber bei den Einnahmen «in Ausfall von 18659 Mk. zu verzeichnen. — Der für die Fe u e r l öi ch a nst a l t bereit gehaltene Znichutz ist nur in Höhr von 256 311 Mk. (— 6122Mk ) '-enötlgt worden. — Ter Beitrag an die k vnigl. P oli; ei- direktioi, betrug wie im Voriahrc 1 Mk. '0 Psg. sür wden Einwohner und berechnete sich auf 656 517 Pik — Der lufwanü für daS U n t e r r i ch ts w c, e n betrug 710 381 Mk. 58389 :'.k/k.>. Mit Ausnahme der Annemchulc, die bei . 2071 Mk. Zwchnß ein Mehr von 358 Mk. ersi'rdertc. haben die amtlichen höheren Unterrichtsaiffkalteii die vorge>chenrn Zmchuß- ummen nicht voll t» Anspruch genonimen. Die Zinchüffe stellten och wie folgt: 105 7:30 Mk. die Kreuzschule <—37!0 Mk ). 81105 Mk. das Wettiner Gvmnasium <— 760 Mk ), '20853 Mk das Pitzthnmiche Gßmnasium l— W'2I0 Mk ). 170-16 Mk. das König GeorgS-Ghmnasium (— 2761 Mk ), 62 398 Mk. die Drei- 'önigsschulr 1— 7452 Mk >. 51005 Mk. die Realschule Iohann- tadt (— 77 Mk.)> 28 407 Mk. die Realschule seeoorstadt l- LS34 Mk.1. I8I02Mk. dir'Neuslädtrr Realschule (- bNLMk.). 98148 Mk. dir Alislüdter höhere Tochleffchule (- 1177 Mk.) und 77LL Mk. die Neustädter bobere Töchteffchule (- 6074 Mk.). Di- bct den Bi' 77SS Mk- die Neustädter höbere To Effpamisse sind im weseriklicken 6074 Mk.). Di« Besoldungen, und zwar dadurch erzielt worden, daß L«hr«r mit höherer Besoldung bei ihrem Abgang durch Lehrer mit niederer Besoldung «netzt und flktgrwvrdenr Lehrerstrllen zeitweise gar nicht beietzt oder nur vikarrjch verwaltrt worden sind. Grötz«« MlnderauSgadrn finden sich auch d«1 der baultchen Unterhaltung der Schulgebäude. Der für die Äewerbeschule vorgesehen, Bedarf an 6V7I7 Mk. isi nur tu Höh« von 65l34Mk. verbraucht worden, da» sind 4583 Mk. iveniger. Bei dem allgemeinen Bol ktzschulwesen haben die Einnahmen 6097 OÄ Mk. 67 Psg.. die Ausgaben 5 916686 Mk. 99 Pfa. betragen, so daß «in Urdeochu» von I5VS87 Mk. 68 Psg. verblieben ijt. Gegenüber dem Bvraiöchlage find die Einnahmen 12863 Mk. 67 Psg. höher, die Ausgabe» dagegen 137 521 M. 1 Psg. geringer gewesen. Der Gesamtaufwand für dg» BoltSichulwesen entfällt niit l 245525 Mk. aus die Bürger- 'chulen (- .32990 Mk ). 3272575 Mk. auf die Bejirksichulen (— 75 147 Mk ). 21784 Mk. auf die Hochschule» und Handserttg- keilskurse (— 2009 Mk ), 63001 Mk. aus die Kuaben-FortblldungS- schulen (- 1091 Mt.). '20777 Mk. aus dt« Mädchen-Fortbildung-« klaffen (— 2056 Mk.) und 1300071 Mk. aus den allgemeinen und außerordentlichen Bedarf (— 24220 Mk.). — In der Deutschen Kolonialtzesellschast. Abt»iinna Dresden, hielt am Dienstag abend Herr Db e r lenl » ant der Schutz- iruppe Ä'ubn vor mindoslens 700 Zuhörern einen fesselnden Lichibi.der-Vorlrag über >ücn Wiederaufbau von D e u ! s ch - Südwefia) r i k a. Der Redner, der. mit einer Reibe von Orden ge'chmuck!, i» Schutztruppenniniorm auirrat, blickr aui eine siebenjährige Tätigkeit in 5Lüd-«Wcst" zurück und wird sich luichster Tage wieder zum .»tommandv des Obersten Deimling begeben. Deut.'tch-E-ü«ve'stasrrka sei besser als Hein R"us. »o kennzeichnet der Redner das Land. Eine LSandbüMe" lei es aus keinen Fall, wenn auch der an der Sbüste sich hin- ziehende 80 Kilometer breite Sandsrreiieu ln dem flüchtigen Beobachter- eine falsche 2lnsicht über den Charakter des Landes erwecke. Bedauerlicherweise dosinve sich die Wal'ii'chbai, der best« Hasen des Landes, im Besitz« der Engländer, die Lü-deritz- buchl werbe erst nach Fertigstellung der Bahn nach dem Innern zur Bedeutung gelangen. Der Gedanke. „Eüd-W'esl" bei Ge- iegenheit an E ngland adzutreten. müsse unbedingt «urückgewiesen werde». Ein Land, das !so viele Opfer an Gut und Mut ge kostet haar, -muss« deut ch bleiben. Der Bortragende besprach eingehend den Herero-AMtand. welcher, aus dem Augenblicke geboren, selbst die ältesten Afrikaner überracht habe. Die Schuldigen seien jetzt in die lIandselver versprengt und hätte» durch die unvergleichlichen Leistungen uifferer Truppen die verdiente Strafe embsangen. Was solle nun mit Hottentotten und Herero loerden? D:e Hottentotten blieben immer Räüber. ein Perffloffen im eigenen Lande bilde eine beständige Geioihr. Es empfehle sich, dieses Volk nach Kamerun zu deportieren. Die Herero seien harmloser und ungefährlicher und nur durch ihre Kapitäne und Rädelsführer zum Ausstand aufgestachellt worden. Ietz-, nachdem die Kapitäne tot oder verdrückt seien, bestehe keine Gc-iahr mehr. 'Dieses Volk könnte sicher fehhaft gemacht werden. Die Ovamöofrage lverde erst dann angeschnitten werden können, wenn das Land beruhigt sei. Zum Wiederauf bau ves Landes werde erforderlich '-ein die Erschließung von Quellen, die Regulierung der Fliußläuse, die Einführung strenger Maßregeln gegen Einschlepvung und Verbreikung von Vickh- seuchen, sowie die angemessene Verteilung des Grund und Bo dens durch die Regierung, lim die Ertragfähigkeit des Bodens, die geeignetst« Wahl der Auffaat kennen zu lernen und den Raubbau zu verhüten, würden in allen Teilen des Landes lcndwirffchaftlickie Be ob acht rings- und Versuchsstationen an gelegt werden muffen. Zur Hebung des Handels empfehle sich die Einführung von Märkten, der Ausbau der Vdole von Seoakopmun» und die 'Anlage von Eisenbahnen. — Eine Reihe k.arcr und 'charser Licknbi.der illustrierte den inleressanlcn Vortrag. — 'Im Allgemeinen Handwerkervcrein sprach am Dienstag abend in der unter Leituna des Herrn Stadtverordneten Hof lieferanten Wendschuch im Weißen Saale der „Drei 'Raben" ab- gehaltenen Versammlung .Herr Schriftsteller Ernst Pilz aus Zittau über eine Reffe von Kapstadt nach den Diamantgruben Kimberlcys. Der Bortrag enthielt viel Interessantes nnd wurde von den überaus zahlreichen Anwesenden mit großer Spannung verfolgt. Die Ausführungen deS Redners waren um so verständlicher als die behandelten Orte nnd Anlagen durch zahlreiche Lichtbilder veranschaulicht wurden, die infolge ihrer schärfe und ihres trefflichen Kolorits von ausgezeichneter Wirkung waren. Eingehende Schilderung -erfuhren die Diamani'elser und die Goldgewinnung. Durch die Goldschätze ff; Transvaal das reichste Land der Welt: entdeckt wurden die Goldgruben 1867 durch den würtlembergischcn Reisenden Earl Manch. Der erste Diamant wurde im Jahre 1870 gesun den. Es lchden sich mehrere Gesellschaften zur Ausbeulung des Landes gebildet, die etwa 10000 weiße und 75 000 farbige 'Arbeiter beschäftigen. Redner streifte ferner die für das Kap lans in kurzer Zeit zu großer Bedeutung gelangte Straußen- zubt und schloß die Bilderierien mit dem Potchesstrom. der durch sein schönes Wasser berühmt geworden ist. Der Vor tragende erntete reichen Beifall. Von den Mitteilungen des Vorsitzenden .Herrn Wendschuch standen die herannahendcn StadtvcrorLneienwablen an erster Stelle. Ws zu unterstützende Kandidaten wurden genannt sür die am 28. d. M. stattfindcnde Wahl die .Herren Schlosserobermeistcr Neu'child. Kaufmann Wielisch, als- Ersatzmänner die Herren Innungsobermcister Micklich und Buchdruckereibesitzer Wold. Ulrich. Iür die Wahl am 29. d. M. wurden folgende Kandidaten empfohlen: Stadt- verordneter Gärtncreibesitzer Simmgen, Tapezierer-Fnnungs- obermcister Mehr.ert. Drogist Möbring. Stadtverordnete Uhr- macheemeister Stuckart. Baurat Viehwegcr und Obermeister Uurasch. als Ersatzmänner Bäckermeister Kunsch und Produkten. Händler Hov! Vergangene Woche eröffnet« der Allgemeine Handwcrkerocrein seinen zweiten Meisterkursus. Zum Schluß wählte die Ver'ammlu'.ig die Herren Patent-Ingenieur Fried rich Weidl. Stadtverordneten Zahntechniker epchubert und Mechaniker Kneife! in den technischen Ausschuß des Vereins uns die Herren Schlossermeister Schubert, Bildhauer Hampel und Tapcsiercrmeister Brauer zu Mitgliedern des Bühlaus- 'ckuffcs. — Nächsten Dienstag «hält Herr 'Al'rsd Riffchc-Letpzig einen Lichtbitder-Vortrag über eine Reise durch die Schweiz. — Der Verein der Badenser beging am Montag obend im Paimengarlen das 7. Stiftungsfest. Die landsmannschaft lichen Vereine der Bauer» und der Dcutsch-Oesterreicher waren durch Aooromüigeu vertreten. Die Damen hatten durchweg duslige Fc'Moilette angelegt, iodaß die Eingangspolonüse. zu der daS Reinhold BaaLesche Orchester ausspiclte. ein ganz be sonders buiitsarbiges Bild zeigte. Der Vorsitzende. Herr Kaufmann Tussuer, hielt die Begrüßungsansprache, wies daraus hin. wie der Verein der Badenser zwar langiam, ober stetig sort'chreite uns unter seinen 60 Mitgliedern eine Reihe neroorrag-nder Künstler zähle, durch deren Mithilfe das Stif tungsfest 'v angenehm und genußreich oestallet werden konnte. Der Vorsitzende schloß mit einem dreifachen Hoch aus die Monarchen Badens und Sachsens. Um 10 Uhr begannen die künsilcriichcn Vorträge. Das Programm wies die Namen hervorragender Künstler aus: Gcrla 'Boehriiiger-Laalburg, Königs. Würtiembergnch? Honchanbielerin und -Sängerin, Hosrai Wilhelm Prass sTenorl. Walter Schilling, König!. Sach'. Kawmermusikus iVioloncello). Irau Gcrta Boehringer errang besonders mit der Ozean-Arie aus „Oberon" und dem 'Rezitativ und der Iuwelen-'Arie aus „Margarethe" von Gvunod. Herr Hosrot Psaff mit der Loweschen Komposition „Der Rock" und Liedern von Rubinstein ungeteilten Beifall. Herr K'ammcrmusiluS Schilling entzückte durch zartes, inniges, auch technisch vollendetes Spiel und mußte sich, wie Frau Bochringcr-Saglburg. zu ewigen Zugaben entschließen. Die Begleitung am Klavier iührlcn in angemessener Wesie aus die Herren Hermann Boehringer "und -Kurt Striegle». Königs. Sao'ff. Korrepetitor. Gcmcln;amc Taff'! und Ball hielten die Fesiteilnchuier noch mehrere stunden vereint. — Die Renstädter Gruppe des Evangelischen Ar» bcitervereins veranstaltet am Totenwimtaa, abends 7 Uhr. im Saale des „Orpheum". Kamenzer Straße, eine Theateranffüh- rung. Es wird das Märchen „HcmS im Glück" von Dr. Job- Lehmann gespielt. — Die vor Jahresfrist unter Leituna de- Herrn Otto Mühl, mann »Musiklehrer und Chorleiter am Nesidenzthrater) hier ent standene Männer.Quartrtt-Bereinigung ..Deut» icherGrnß" hielt am Sonntag im Saale ,Z„m Reißiger Hof" (Iohanustadt) ihren ersten Familstnobend ab. der verschönt wurde durch VortrLae von Irl. Tagner (Sopran). Herrn Kipper «Bari, ton. einem Schüler deS König! Konservatorium-), und wÄtrre verstärkte SangrSkräfte. Dir schwierigen Ehorltrder gelangten mit « gutem Ausdruck zu Gehör und delundeten trefflich« Schulung Humoriitische Svwszenrn. ein dergleichen Duett und Terzen erlangen den gleiche» Beifall von den zahlreich erschienenen Fest teilnrvmern. wie auch di« übrigen Darbietungen, dt« mit einem Ball ihren Abschluß fanden. — Die Sächsische Evangeltsch-sotiole Ber einigung beginnt Freitag den 23. November wieder mit der Veranstaltung öffentlicher Diskussionen über religiöse Fragen im Volk-hauS. Ritzenbergstr. 3. Ta» Thema de- ersten Abends lautet: „Da« Alt« Testament i« Lichte der Kritik". An den beiden folgenden Freitagen sollen behandelt werden: „IeiuS ol-Bolkssrrund' und „Der Rrilglon-unterricht i» der Volksschule". Dt« Dis kussionen beginnen um 9 Uhr. der Zutritt ist frei, «ge Be teiligung erwünscht. — Dienstag obend kurz nach '/«IO Uhr wurde die Feier- weh r nach dem Grundstück il bland st raße S1 gerufen, w, io einer Wohnstube im erste» Stock durch eine von Kindern um- gestvßrne Petroleumlampe Feuer entstanden war. DieieS zerstörst die Fenstergardinen mit Zubehör und beschädigte Möbel und Gee bünveteiie, tonnte aber von den Bewohnern leidst unterdrück, werden. Hierbei zog sich der Mieter eine leichte Verbrennung der linken Hand z». die ihm von den Samaritern der Feuenvehr ver bunden wurde — Heute. Donnerstag, findet im V i c toria-Salo» die einzige Elite-Vorstellung jöh"^ TabakrauchenI in diesem Monat statt. Sämtlich? Künstler und Spezialitäten werden m ihren Glanznuurmerir anstreten. Der Anfang rjl aus 8 tthr seslge>etzl. — Herr Kommerzienrat Louis Uebel i» Plauen i.B-, der vorgestern seine» 70. Geburtstag feierte, wurde von der Stadt Netzschkau zum Edreubürger ernannt. — Der Straßen rä über Roschke auS Belencin i» Posen, der i» Plaue» i. V. de» Kausman» Tbümmler aus Zeulenroda ans offener Straße überfiel und ihn um 233 Mark beraubte, wurde vvn dem Schwurgericht zu 6 Jahre» und einem Mvnat Zuchthaus verurteilt. — Landgericht. Der 15jährige KaufmannÄchrling Ernst Arno Heuize aus Limbach wurde von hier nach Straffund flüchtig, nachdem er seinen Eltern 35 Mark gestohlen halte. Die Ellern brachten ihn zurück und verschaff ten ihm Beschäftigung bei einer hiesigen Firma. Hier ent. wendete der junge Man» schon in den ersten Tagen aus der Tageskasse 68 Mk. und aus dem Pulte des Buchhalters 41 Nck. Am 3. Oktober eignete er sich ein Sffrecksormular derFirnra an, füllte es über '2890 Mk. aus. setzte den Namen des^firmen- inhabers darauf und präsentierte den Scheck bei einer Bank zur Einlösung. Hierbei wurde der junge Mann festgeiwmrncn. Er bat mit 10 Monaten Gesängnis zu büßen. — Der Dekors- tionsmaler und Schauspieler Eduard Wilhelm Max Goetze aus Leipzig wird von der Anklage des Betrugs freigesprochen. Er soll im Oktober 1905 ein Mädchen durch das Versprechen der Heirat zur .Hergabe von 1500 Mk. veranlaßt haben. Es läßt sich jedoch nicht Nachweisen, daß G- dem Mädchen gegenüber falsche Vorspiegelungen gebraucht bat. — Der 21 jährige, wieder- holt vorbestrafte Kontorist und Kellner Ernst Georg Walter Gcimlich unterschlug Ende August im Dienste eines hiesigen Restaurateurs '34 Mk. und flüchtete nach Berlin. In der Zeit vom Oktober 1905 bis März 1906 entnahm er einer Fabrik in Elsterwerda zwei Fahrräder gegen Abzahlung, verkaufte die Ma'chinen jedoch sofort, stahl in der Zeit vom 5. bis IL Sep tember in Dresden nicht weniger als fünf Fahrräder und bc- troa mit einer gefälschten Quittung einen Fahrradhändler um 15 Mk, Darlehen. Endlich nahm er auf einem Tanzboden einer Schneiderin eine goldene Mir und Kette im Werte von 50 Mk. ab und verkaufte beides sür 4 Mk. an einen Bekannten. Die 3. Strafkammer erkennt auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust. — Amtsgericht. Der Schmied Arthur Gustav Langhvi. 188:) in Gombien geboren, entlieh ani 2. August unter unwahren Angaben von einem Fahrradhändler in Riedersedlitz ein Zweirad. Als Legitimation gab er einen aus den Rainen Franz Rowack in Gommern lautenden Einwohner-Meldeschein bin, den der Händler gar nicht ansah. da er L. von Ansehen kannte. Erst als ihm das Rad nicht zurückgebracht wurde, stellte sich heraus, daß der be treffende Rowack gar nicht mehr existiert. L. wurde aber doch ermittelt und von dem Händler mrv dessen Gesellen bestimmt wieder erkannt; er wohnt jetzt in Radederg. Der Händler ist nach Erstattung der Anzeige wieder in den Besitz seines Rades gelangt. Der Angeklagte ist vorbestraft: er wird wegen der llntenchlagiing zu 1 Monat Gesängnis und wegen des Gebrauchs falscher LegitiinatiorrSpapirre zu 3 Tagen Hast verurteilt. — Ter Prvdnkteiihcindler Johann Max Franke richtete Mitte Juni an die cLtacitsaiiwal schast eine Eingabe, in der er Beamte des Bau- polizeiamtS der Stadt Dresden beleidigte. In der MH« setnes Grundstücks in Pieschen hatte sich ein Prlvatfußweg befunden, der verlegt wurde. Ar. fühlte sich dadurch geschmälert und einen ande ren bevorzugt. In der Eingabe stellte Fr. die Behauptung aus daß die Verlegung des Weges nur auf die Bestechungen, die der Besitzer der angeblich beorzugten Parzelle ausgesührt habe, erfolgt sei: es liege wmit ein Amtsvergehen vor. Die ans diese Anschul digungen von der Staatsanwaltschaft geführten Erörterungen er gaben. daß die von Fr. ausgestellten Behauptungen volltommen unzutreffend sind und den Beamten kein Vorwurf gemacht werden kann. DaS Verfahren gegen die beschuldigten Beamten mußte daher eingestellt werden. Daran änderte auch eine von Fr. beim Oberlandesgericht eingelegte Beschwerde nichts Hingegen nrnrdc dem Fr. der Prozeß wegen Beleidigung gemacht Der Angeklagte der ein Bein verloren bat und an zwei Krücken geht, nimmt für sich den Schutz de» 8 193 des Reichsstrafgeietzbnchs in Anspruch Entsprechend seiner Vermögenslage muß er vte Beleidigung mit 20 Mk. Geldstrafe oder 5 Togen Gefängnis sühnen. — Der Motonvagenführer Georg Arthur Elche stieb am 17. August aus der Tohnaer Straße in Vorstadt «Strehlen mit einem aus der Cäcilienstraße konrmenden beladenen Erntewagen zusammen Dieser wurde umgerissen und die Pferde kamen zum Stürzen Esctir erhielt darnach eine Strafverfügung über lO Mk. Geldstrafe, weil er dir ihm zur Pflicht gemachte Rücksicht aus den Verkehr außer acht gelassen haben sollte. Dagegen rief er das Gericht um Ettischeidung an. Dieses überzeugt sich von seiner Unschuld und erkennt aus Freisprechung. Vereinskalender für beute. Tisch, u. Ocsterr. Alvenv rein: Versammk.. Palmcugarten, VH 11 Ver. chem. Fürstcnschülcr: Ecce, Aula d. Kgsi Ghmn. Dr.-N-, 6 U Wetterlage in Eurova am LI. November tvv«. Der mit rkrenr Minimum unter 7t>0 Millimeter über Mittelschweden lagernden DeorOsio» folgte eine neue von Westen her, deren Minimum bereit« unter i«S Millimeter betrugt und nordwestlich von Irland im An zuge il». Ein Hochdruckgebiet über 766 Millimeter erstreck« sich von Süd' frankrejff» über den südlichen Kontinent bis nach ver russischen Grein«, sein Marimmn liegt mit I7l1 Millimeter über Bauern und Oesterreich. Di« süd westliche, stellenweise starte Ltrvmung bring» bei u»o heilerer,, wiederum etwa» tolleres Wetter, das mdes nur vorübcrgebend sein dürft«. Wettervroanose für den LL. November: Wind: Müßige südliche Winde. Bewölkung -. Zunehmende Bewölkung Niederschlag: Meist trocken. Temperatur: Etwas wärmer. Wasserttand der Elbe und Moldau. BudweiS Brag Bardubitz Me'ntk Leitmeri» Luilla Dresden 20 Novbr. 4- 22 — 4- 5 — 23 — t7 — I — U2 2t. Novbr. 4- t? — 4- k — 10 — lO 4- 12 — »38 TageSaeschichte. Deutsches Reich. Die Uebcrreichung der Goldenen JubtläumS-Denkmünze an den Kaiser durch den Verein Deutscher Ingenieure ist jetzt durch den Vor sitzenden Geheimrcit v. Slam», dessen Stellvertreter Baurat TaakS und den VereinSdirektor Geh.Banrat Peters ersolgt Der Kaiser bezeichnet?, wie dos Organ des Vereins meldet, die Widmung als bewndere Ehrung, über die er sehr erstem lei. Die weitere Unter- Haltung bei der Audienz erstreckte sich hauptsächlich auf dir Dampf turbine und thie Verwendung für Marinezwecke. Der Monarch gab der Hoffnung AuSd,uck. daß auch die GaSturdine bald eine praktisch verwertbare Gestalt erholten werde, und sprach dir sichere Erwartung au», daß diese Leistung den Ingenieuren gelingen weide. Wie dir »Brounschwelgtschr LandeSzettung" aus erer Quelle erfährt, schweben Vechandlungen. die Regent« a f t dem Prinzen Eitel Friedrich zu übertragen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)